Dienstag, 23. Juli 2013

Neues von Joey,


Über eine Woche ist Epagneul Breton Joey nun bei uns. Es kommt mir irgendwie viel länger vor. Was hat sich alles getan in der Zeit?

Joey und Farino verstehen sich sehr gut und toben zwischendurch sehr ausgelassen herum. „Welpi“ Joey liebt es, auf Farino herumzuspringen und sich in dem langen Fell zu verbeissen oder an dessen Ohren zu ziehen. Heute hat er es etwas arg getrieben und Farino wurde das erste Mal sauer und laut. Dann standen plötzlich beide Hunde vor mir als wenn sie sich übereinander beschweren wollten. Keine Chance: „Jungs, das müsst ihr unter euch klären!“ war meine Ansage und prompt drehten beide ab :-D



Wir sind viel unterwegs, am Tag mindestens 2 Stunden, eher viel länger. Sehr oft Wege, die er mittlerweile schon kennt. Das gibt ihm Sicherheit, oft läuft er schon – für seine Verhältnisse – entspannter. Es macht einfach Spaß zu sehen, wie es von Tag zu Tag besser wird und es entschädigt für die anstrengenden Momente. Die hätte ich aber mit jedem anderen Hund auch gehabt.

Hundebegegnungen, sind oft immer noch problematisch, aber werden nach und nach besser. Ich denke, es wird noch einige Wochen und viele Hundebegegnungen dauern, bis sie wirklich locker ablaufen. Sicherlich gibt es auch Leute, die mitbekommen, wie mitunter solche Begegnungen ablaufen und denken: „Wie kann die nur!“. Aber mit „Dududu, das sollst du aber nicht, sei jetzt bittebitte lieb und brav!“ kommt man bei einem Hund nicht weit, dessen Hirn komplett auf „ich will da aber jetzt hin!“ geschaltet hat. Ebensowenig hilft Ablenkung durch Quietschies bei ihm und „wir gehen in die andere Richtung“ ist in dem Moment blöd, wenn aus der anderen Richtung dann auch ein Hund kommt.

Es ist auch nicht Sinn und Zweck, immer auszuweichen. Genauso wie es nicht Sinn und Zweck ist, das ein ausser sich geratender Hund im Umkreis von drei Metern alles ohne Rücksicht auf Verluste niedermäht, mich in die Leine einwickelt oder mit in die Beine kracht und eine Lautfolge von sich gibt, als ob man ihm bei lebendigem Leibe die Haut abzieht. Geht nicht. Punkt. 

Also hat es sich im Extremfall bewährt, herzhaft in den Nacken zu greifen und ihn unten zu halten. Zum Einen soll er ja lernen, das ICH Rudelführerin bin und zum Anderen braucht er einen Reiz, der sein „geistiges blackout“ überlagert. Das klappt damit recht gut. Es ist nicht sein Ding, sich unterzuordnen - und meines ist es nicht, ihm das durchgehen zu lassen - vor allem wäre das gegenüber Farino nicht fair, der hier der ältere Hund ist. 

Er hat auch schon einige Hunde hier kennen gelernt, wobei dann klar geworden ist, das er zwar zu jedem Hund hin möchte – aber sobald er den dann aus der Nähe gesehen und „Hallo“ gesagt hat, ist meistens klar, das es ihn eigentlich gar nicht weiter interessiert.

Wir üben „Sitz“, „Platz“, herkommen und Leinenführigkeit. In der Wohnung kommt noch „runter da!“, „raus aus der Küche!!!“ und „lass den Mülleimer in Ruhe!“ dazu. Er ist nach wie vor ein Organisationstalent und schlingt sein Futter runter als wäre es das Letzte, was er je bekommen würde. Da wir viel laufen und er nach wie vor etwas sehr rippig ist, gibt es dann insbesondere Abends „Magenfüller“. Also Reis, Nudeln oder Kartoffeln mit „tote Oma für Hunde“ - und das in zwei Portionen damit der Magen nicht gleich komplett überladen ist. Ein paar Steine im Napf schaffen ein kleines bisschen Abhilfe gegen die Schlingerei.

Joey braucht viel Nähe – schläft mittlerweile aber auch nicht mehr die ganze Nacht vor meinem Bett, sondern kommt morgens an und genießt es, wenn ich dann schlaftrunken noch ein bisschen „Pfötchen halte“.

An die ganz lange Leine kommt er insbesondere auf dem Exerzierplatz. Dort ist genügend Raum, das er kreuz und quer schnüffeln oder im großen Kreis laufen kann und letztens haben beide Hunde das erste Mal dort getobt. Farino hat mir zwar klar machen wollen, das ich bei Joey bitte die Leine abmachen soll, damit er besser mit dem toben kann – aber sie lernen, das es auch geht, wenn Joey angeleint ist. Ich muss halt entsprechend aufpassen, das die Leine immer genügend Spielraum hat, das sie sich nicht drin verheddern.

Joey ist mit einem Jahr ein typischer Junghund mit viel Nachholbedarf an Dingen, die andere Hunde in dem Alter schon längst gelernt haben. Er möchte alles kennen lernen. Kellerfenster sind nach wie vor seine Favoriten, dann wird von fast jeder Eingangstüre eine Geruchsprobe genommen, Treppen rauf, Treppen runter... und natürlich werden auch Schaufenster geschaut. In der Rassebeschreibung steht, sie wären Stöberhunde, die auch mit dichtem Unterholz kein Problem hätten. Kann ich bestätigen, wenn er dürfte, würde er quer durch manche Hecke gehen und sich an der Promenade unter dem Zaun durchquetschen um in den Schilfgürtel zu kommen. 

 


















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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.