Dienstag, 29. September 2015

Die Hundesteuersatzung... neue Änderungen

Gestern war Haupt- und Finanzausschuss. Die Tagesordnung war wirklich riesig lang und so mitten drin stand "Hundesteuersatzung". Da war ich natürlich neugierig - wobei es nicht darum ging, das die Hundesteuer erhöht wird, sondern in der Satzung sind einige Möglichkeiten, wo Hundesteuer reduziert werden kann und die sollten ein bisschen dezimiert werden.

Also alles halb so wild für den üblichen Hundehalter. In Zukunft müssen für Hütehunde, die zur Arbeit eingesetzt werden, reguläre Steuern gezahlt werden. Das wird mit mehr Aufwand begründet und würde kaum zum Tragen kommen - nur sind Hütehunde, die zur Arbeit mit Schafen und mehr und mehr auch zum Schutz vor Wölfen eingesetzt werden, eigentlich Diensthunden gleichzustellen. Und die sind steuerlich ermäßigt. Schafzucht lohnt sich kaum - dennoch sind Schafe wichtige Landschaftspfleger. Auch hier auf dem Flughafengelände. Zum Schutz vor Wölfen gibt es Herdenschutzhunde - die werden von wenigen Leuten gezüchtet und müssen um effektiv arbeiten zu lernen, in einer Schafherde aufwachsen. Solche Hunde sind teuer, sie kosten gut ausgebildet bis zu 2.500 Euro. Das bringt keine Schafherde ein. Dem Schäfer nun auch noch den Arbeitshund voll steuerlich zu berechnen mit der Begründung "na ja, macht uns hier in der Verwaltung eben Arbeit, wenn wir da ein paar Schäfer mit Hütehunden haben..." ist dann schon ziemlich dreist.

Ebenfalls fallen Vergünstigungen für Hundezüchter weg. Dafür werden in Zukunft Hunde, die aus Tierheimen und ähnlichen Einrichtungen kommen steuerlich begünstigt. Das soll der Vermehrerei Einhalt gebieten und die Tierheime entlasten. 

Hier sehe ich eher das Problem, das in den Tierheimen und Tierasylen überwiegend Tiere aus Osteuropa sitzen und es dort kaum ein Tier gibt, das nicht irgendwie verhaltensproblematisch ist. Es ist nett, wenn man den Tiere in besseres Zuhause gönnen will - aber es sollte nicht Ziel der Sache sein, das Herankarren von "armen Straßenhunden" zu fördern die oft ohne große Bedenken an Leute vermittelt werden, die damit ihr blaues Wunder erleben. In anderen Städten wird es zumindest oft so geregelt, das wer ein Tier aus dem dortigen Tierheim übernimmt, bezahlt im ersten Jahr keine Hundesteuern, danach den vollen Satz.

Im Endeffekt ist es dann so: Werden Straßenhunde aus Rumänien, Ungarn, Spanien, Griechenland oder sonstwo importiert, die dort munter vermehrt und auf die Straße entsorgt werden, dann gibt es eine Mitleids-Steuerermäßigung wenn man so einen Hund aufnimmt, der oft schon ein paar Jahre alt und verhaltensproblematisch ist. Denn die wenigsten Leute rufen "Hurraaaa" wenn sie einen alten oder kranken Hund aufnehmen sollen, von dem sie "nicht so viel haben, in erster Linie Probleme". Solche Hunde sind oft die "einheimischen" Tierheimbewohner.  Das ist nun einmal so, wäre es anders, würde es Sendungen wie "Tiere suchen ein Zuhause" nicht geben. 

Aber gleichzeitig wird hier den Vermehrern dann versucht, das Wasser abzugraben, die zwar auch zum Teil kranke Tiere vermehren - wo man aber wenigstens die Chance hätte, einen Welpen zu bekommen, den man so weit beeinflussen kann, das er von Anfang an lernt mit den Menschen zusammen zu leben und von Anfang an auch die Leine kennt, nicht getreten, zusammengeschlagen oder sonstwas wurde. 

Es ist auch verwunderlich, das angesichts der so oft beschworenen leeren Kassen dann ein Tierheimhund nicht nur für ein Jahr steuervergünstigt ist - sondern dann erst einmal lebenslang. Vergleichen wir doch einmal:

Die Hundesteuer in Neuruppin beträgt aktuell 80 Euro. Über einen Zeitraum von 5 Jahren würde eine um die Hälfte reduzierte Steuer für so einen Ex-Streuner 200 Euro sein - und die Stadt hätte 200 Euro weniger Einnahmen.

Würde man das Modell anderer Städte nehmen, müsste man für einen Tierheimhund in 5 Jahren 320 Euro Steuern zahlen - und die Stadt hätte letztlich nur 80 Euro weniger Einnahmen, wobei es langfristig durch die Anpassungen alle zwei Jahre mehr wäre, was die Stadt verlieren würde.

Ich zahle selbst Hundesteuer und kann verstehen, das man sich freut, weniger zahlen zu müssen. Dafür gibt es aber für Menschen, die nicht viel Geld haben, auch einen anderen Weg. Die grundsätzliche Steuervergünstigung auf Lebenszeit "bloß" weil man einen (ausländischen) Tierheimhund aufgenommen hat, halte ich jedenfalls für verkehrt und dass der Kämmerer Geld zu verschenken hätte ist mir angesichts der ständigen Haushaltsdiskussionen auch völlig neu. 

Ganz durch ist das aber noch nicht, am 12. Oktober ist die Stadtverordnetenversammlung. Da fällt der endgültige Beschluss. 


Noch eine Änderung gibt es in der Rassenliste - der Dogo Canario (<- klick mich, ich bin ein Link) wird ausdrücklich in die Rassenliste A aufgenommen und gilt damit als grundsätzlich gefährlicher Hund mit allen Konsequenzen für den Halter und den Hund. 


Nachträge:

Mag sein, das es auf der großen Fläche von Neuruppin kaum Schafhalter gibt. Aber ebenso wird es im Vergleich auch wenige Diensthunde und wenige Rettungshunde geben. Hütehunde die zur Arbeit mit Tierherden gehalten werden, sind genauso als Arbeitshunde anzusehen wie Diensthunde, Rettungshunde und Assistenzhunde für Menschen mit Einschränkungen. Punkt. Es sind Hunde, die eine feste Aufgabe haben und mit dieser Aufgabe Menschen oder Tiere schützen, retten oder ihnen durch Assistenz das Leben erleichtern. Es sind Hunde, die für diesen Job notwendig sind - und die nicht aus Hobbygründen oder Zeitvertreib gehalten werden. 

"Tierheimsteuerrabatt" - es mag auf den ersten Blick wenig klingen: "200 Euro pro Jahr". ABER... es gibt in Neuruppin SEHR VIELE Tiere, die aus dem (Auslands-)tierschutz kommen. Es geht also letztlich um ein paar tausend Euro jedes Jahr - und die hat der Kämmerer wohl kaum zu verschenken, wenn sich anderswo bei Projekten wie Kitas, Frauenhaus, JFZ oder dem Mittendrin um die Zuschüsse gestritten wird, weil die Kasse leer ist. Wer in Neuruppin etwas für Hunde tun will, soll bitte endlich mal adäquate Auslaufflächen schaffen, von denen mindestens eine eingezäunt ist. Denn wenn man schon "so armen Tieren ein schöneres Leben bieten möchte" sollte man wissen, das viele Hunde nur in umzäunten Plätzen tatsächlich mal ohne Leine laufen können, weil sie z. B. einen ausgeprägten Jagdtrieb haben. Oder auf fest eingezäunten Flächen erst einmal lernen müssen, verlässlich zurück zu kommen um "ein besseres Leben" als das, ständig draußen an einer Leine zu sein, überhaupt erst haben zu können!  Dafür, dass wir Hundehalter der Stadt Steuereinnahmen von jährlich über 140 000 Euro bescheren haben wir nach wie vor nicht die kleinste Gegenleistung. Trotz Vorschläge für Freilaufflächen um Hunde artgerechter halten zu können. Nur mal so angemerkt.



Freitag, 25. September 2015

Bikejöring... war da was mit Ruhetag?

Mittlerweile hat sich bei uns schon so etwas wie Bikejöring-Routine eingenistet und die Entwicklung verläuft sehr erfreulich.

Während unserer "ach, lass uns doch mal nach Molchow fahren"-Runde habe ich auf dem Stadtplan einen roten Weg in die Richtung entdeckt, nannte sich Fahrradweg und versprach von der Kartenansicht her recht asphaltfrei und ruhig zu sein:



Ach so, um gleich denen, die chronisches Meckern über alles was nach Verwaltungstaten aussieht in ihrer DNA verankert, haben vorzugreifen: Mit diesem Wegevorschlag hat die Stadtverwaltung nicht zu tun. :-) Ganz ehrlich nicht. Auch wenn auf der Karte "Neuruppin" steht.

Jepp. War er. Ab Kläranlage ging es über einen Feldweg weiter und danach versackten wir in kniehohem Gras zwischen den Rieselfeldern. Weil die aber letztlich gen Waldgebiet gehen, dachte ich so: "Na jaaa... vielleicht wird es dort hinten noch besser!". 



Wurde es nicht. Ne... irgendwie haben wir dann noch versucht, dieser Wildnis am Zaun des Klärwerkes entlang zu entfliehen - das hatte aber leider nur zur Folge, das wir den ganzen Weg durchs hohe Gras auch wieder zurück mussten. Mit Fahrrad und Anhänger und Dreirad.

Route 666... rundherum irgendwie fast nur öde Schei** in Aussicht...  ;-)  nein, ganz so ist es nicht.  
Joey, dieser Held, hat dann das unbemannte Dreirad gezogen, was besser ging als erwartet, Nick ist durchs tiefe Gras gelaufen und ich habe dann die schlimmste Strecke viermal gemacht, weil ich erst das eine und dann das andere Rad geholt habe, bis es halbweg wieder möglich war, zu fahren.

Später habe ich Joey dann für ein paar Kilometer in den Anhänger verfrachtet - das will er nicht so gerne, aber ich habe ihn so zu einer Pause verdonnert.

Insgesamt haben wir dann rund 10 Kilometer geschafft. Oder besser: Mein Fahrrad. Denn das Handy mit der Komoot-App hatte ich in der Satteltasche. Ich habe mir aber gedacht, ich brauche mir absolut keine Sorgen mehr zu machen, das ich vielleicht aufgehe wie so ein Hefekuchen. Nö... brauche ich nicht.

Sonntag habe ich dann mit Joey nur eine "locker-flockig"-Runde um die Stadt gedreht, das waren tatsächlich nur 4,5 km. Wir können also auch weniger, wobei ich den Eindruck hatte, dem Hund war es definitiv ZU WENIG. 
  Montag wäre dann ja eigentlich... ähm... ja, eigentlich... trainingsfrei gewesen. Also kein Fahrrad fahren. Aber wie das so ist, mit der kurzen Runde am Sonntag und einem Hund an der Leine, der einem klar macht: "Du, also weisst du, ich finde das ja voll doof hier so langsam rumzulatschen..." landet man irgendwann dann doch auf dem Rad. Ergebnis: 6,8 Kilometer.



Happy dog... Pause mit Pfoten kühlen
 

Während ich am Anfang dann noch erst ins Halsband verschnallt habe und auf dem Museumsparkplatz dann angefangen habe, groß umzuschnallen und später dann noch einmal, sind wir jetzt so, das wir zum Teil schon vor der Haustüre starten und dann das lange Zugstopp-Halsband mit dem Geschirr verkoppelt haben, was dann später auf "nur Geschirr" geändert wird. Joey hat verstanden, wenn wir so rausgehen, dann kann er in seinem Tempo laufen. Die Richtungsangaben klappen meistens sehr gut und bei manchen Wegen weiß Joey schon, wo er lang soll. 

Es gab noch keine größeren Katastrophen, eher so kleinere Verwicklungen. Er rechts und ich links an der Ampel vorbei und dann war er so verwirrt, das er noch mal umzugelaufen ist. Was halt auffällt ist: Je mehr Innenstadt, desto mehr Reize, desto mehr Momente, wo sich die Leine dann mal irgendwie verheddert. Aber... alles noch OK. Ich habe auch noch "keinen Adler" gemacht, obwohl es manchmal durchaus kurz davor war - und so wie Joey sich früher immer aufgeführt hat, spricht es enorm für ihn, das ich noch keinen Abgang vom Rad gemacht habe!

Unterwegs auf Nebenstrecken. Hier der Weg von Wuthenow nach Nietwerder

Was interessant ist, ist der Aufbau von Muskeln und Ausdauer bei Joey. Das macht schon echt Spaß zu erleben und seine Ernährung besteht jetzt aus der angepassten Menge am üblichen Trockenfutter - die ist von 190 auf 245 Gramm gestiegen - und das landet mindestens zweimal am Tag in einer "Suppe" aus aufgelöster Hundewurst von Dülfer. Mag für manch einen sicherlich ekelig aussehen, aber Joey trinkt recht wenig und bei der Leistung braucht er ausreichend Flüssigkeit.

Ansonsten ist die Gesamtentwicklung über die letzten zwei Wochen leistungsmäßig ganz erfreulich. Die Pausen sind weniger geworden, die Durchschnittsgeschwindigkeit hat sich gut erhöht... cooler Sport, toller Hund.









Samstag, 19. September 2015

Abenteuer vor der Haustüre, die 2.

Donnerstags ist für Joey ein ruhiger Tag ohne Fahrrad. Findet er aber eigentlich doof, weil er dann ja viel langsamer laufen muss. Aber wir waren im Baumarkt und haben geguckt, was wir dort an brauchbaren Sachen finden um eine Bikeantenne zu basteln.

Natürlich gibt es die Teile auch fertig. Für den Klickfix-Adapter - und dann kostet die zwischen 80 und 100 Euro. Andere Versionen sind unwesentlich günstiger, aber generell ist man unter 50 Euro nicht dabei. Bikeantennen halten die Zugleine über das Vorderrad, insbesondere, wenn der Hund steht - aber eben auch, wenn man ungeübt ist oder die Leine durchhängt. Viele Bikeantennen sehen aus wie eine Autoantenne mit einem Ring am Ende. Und deshalb finde ich 80 - 100 Euro ganz schön happig. Irgendwer schrieb in einem Forum das seine Bikeantenne aus einem Halter für Rücklichter und einer Autoantenne besteht. Gute Idee!

Nur: die meisten Autoantennen sind mittlerweile sehr, sehr kurz. Zu kurz, um das Zugseil wirklich vom Vorderrad weg zu halten. Bei Obi gibt es dann erst recht nur so winzige Teile - und irgendwie fand ich alles ein bisschen doof, dann hatte irgendwer in einem Forum noch eine Konstruktion aus PVC-Rohr und Spanngummi, irgendwie nichts Halbes, nicht Ganzes aber besser als nix. Aber auch das verwendete PVC-Rohr gab es bei Obi nicht.


Besser als nix...

Ein bisschen gefrustet bin ich dann durch die Gänge gelaufen und habe dann bei den Regalbauteilen angehalten. Es gibt noch eine Bikeantenne von Gravity und die hat ziemlich viel Fläche. Fast so wie ein Regalträger. Aber... die Gravity-Antenne hat auch nur ein Händler gehabt und der hatte sich nicht mehr auf Lager. Mit ein bisschen Überlegen und einem Materialeinsatz von unter 10 Euro habe ich nun eine Bikeantenne gebastelt. Die Wandhalterungen für Regalträger gibt es nämlich auch in ganz kurz. Ich war ja sehr skeptisch, ob das gut geht - aber es funktioniert. Bedenken hatte ich auch ob der Hebelwirkung, weil reguläre Bikeantennen halt nachgeben - aber weil mein Provisorium gut unterfüttert ist, dreht es sich ein bisschen mit. Hooorray!

Ausprobiert habe ich sie Freitag aber tatsächlich erst im Park bei den Kliniken. Weil es dann auch besser gepasst hat, habe ich heute dann auch das erste Mal die Zugleine am Fahrradrahmen befestigt. Siehe da - funktioniert ohne Probleme. OK, nun haben Joey und ich aber ja auch schon ein paar Touren gemacht und sind immer besser aufeinander eingespielt. Was heute auch gut geklappt hat, war das Kommando "Bei" - was für ihn heißt, er soll an meine Seite kommen. Das ist wichtig, wenn wir Straßen überqueren oder irgendwie an die Seite müssen an einem engen Weg, weil ein Fahrzeug vorbei möchte.


Pausensnack in der Pampa...

Außerdem hat es auch gut geklappt, dass er nicht sofort losgerannt ist, nachdem ich auf dem Fahrrad gesessen habe. Das wollte er zwar, aber da die Stadt nun einmal steinharte Wege hat, tut es den Gelenken nicht gut, dort zu rennen. Ein lockerer Trab ist ok, wärmt die Muskeln auf und sorgt dafür, das die Gelenke besser geschmiert werden. Bei Pferden ist die Regeln, dass man mindestens 10 Minuten erst einmal Schritt reitet, es "aufwärmt". Dabei wird den Gelenkknorpeln auch signalisiert: "Achtung, mehr Bewegung, jetzt brauchen wir mehr Schmiere!" - entsprechend sammelt sich mehr Flüssigkeit in den Bandscheiben und Gelenken, damit diese besser funktionieren. Das ist aber nicht nur bei Pferden so...

Wir haben dann eine größere Runde durch den Gutspark gemacht, bevor wir auf den Weg gewechselt sind, der dort zur Hälfte herumführt. Praktischer Weise waren an der Kreuzung zwei riesige Schlammpfützen, die der Hund erst einmal benutzt hat, um sich rein zu legen. Links herum, rechts herum... Hauptsache nass, abkühlen und Modderwasser.

Danach ging es auf die Schlaglochpiste - wobei der Untergrund aber festgefahrene Erde war. Immerhin - und für die Pfoten besser zu laufen als Asphalt oder Schotter, was ich gleich am Tempo gemerkt habe. Tja und dann kam uns ein Hund entgegen und das hieß erst einmal absteigen, "Bei" und zu Fuß gehen und kurz darauf sprangen zwei unangeleinte Hunde herum und haben tatsächlich ein bisschen zusammen gespielt! Der andere Hund war Obama. Den haben wir schon mal an der Slipanlage getroffen.

Nach der Spiel-, Pinkel-, Schnüffel- und Kratzpause ging es dann weiter, Joey wäre auf dem nun sandigen Weg gerne gerannt - aber der Sand war so trocken, das mir das Rad weggerutscht ist. Also ging das nur wenige Meter - aber dann waren wir auch schon wieder auf dem Gelände vom Gutspark. Sehr schön fand ich, das Joey schon von sich aus den Trampelpfad zum alten Friedhof angesteuert hat, der für ihn besser zu laufen war als das gepflasterte Stück. Am Rad vom Friedhof ging es durch die Bäume - WAHNSINN was für ein traumhafter Anblick! Echt ein absolut toller Moment auf der Tour!

Wir sind dann bei der Zufahrt zum Gutshof über die Straße und von dort auf dem Radweg weiter, um zur Marina SV Medizin zu fahren, wo ein kleiner Trampelpfad zum Seeufer führt. Das war unsere zweite etwas längere Pause - ungefähr 10 Minuten haben wir dort Rast gemacht und Joey hat sich ein bisschen Dreck abgewaschen und die Pfoten gekühlt.


Bildunterschrift hinzufügen

Danach ging es über die alte Paulinenstrecke wieder gen Innenstadt - und diesmal habe ich tatsächlich erst 200 Meter vor unserem Hoftor die Leine ins Halsband geklinkt, weil wir dann durch die Wichmannstraße mussten. Da ist mehr los und vor allem wohnen da die Beagel vom Antiquariat. Die Garanten dafür, das Joey sich aufregt. Egal wie weit er gelaufen ist  - um sich über die Beiden aufzuregen, reicht es immer. Es sei denn, er ist wirklich mal so vergesslich, das er völlig verpeilt, dass wir an dem Haus vorbeigehen.

Im Normalfall habe ich es die letzten Male immer hinbekommen, das Joey etwa 8 Kilometer läuft. Heute stand aber deutlich mehr auf der App - und da ich das Smartphone in der Satteltasche habe, gucke ich halt unterwegs eher nicht drauf. Es tat mir dann durchaus etwas leid für Joey, weil der über 11 Kilometer gelaufen ist - aber er hat auch immer das Tempo angegeben, wenn ich ihn nicht sogar gebremst habe, weil er zu schnell laufen wollte.




Von daher - ja, es war für ihn dann durchaus viel, aber er ist nicht nach Hause geschleift worden, sondern wäre es nach ihm gegangen, im Trab bis vor die Haustüre gelaufen. Das Mittagessen von ihm war ratzfatz verputzt und dann hat er gepenndöst und sich von mir ein bisschen durchmassieren lassen. Wenigstens das sollte dann sein.

Unsere Abendrunde war dann sehr gemütlich (aber auch rund 1,5 Kilometer...

Freitag, 18. September 2015

Gasi gehen...

Heute habe ich in einer Facebookgruppe ein Angebot gesehen: "Gehe gerne mit Hunden gasi". In diesem Fall finde ich den Rechtschreibfehler wirklich zum kringeln und habe dann drunter geschrieben: "Ja, je nach Futter müssen die Hunde dann auch pupsen!". 


Wahrscheinlich haben das einige Leute nicht verstanden. Oder zumindest ist ihnen der Unterschied zwischen "gassi" und "gasi" nicht aufgefallen. Egal. Ich fand es jedenfalls so witzig, das ich gleich Kopfkino hatte... denn eigentlich ist am "gasi gehen" ja auch durchaus etwas dran. Denn viele Hunde bekommen günstiges Futter. 

Günstiges Futter hat aber einen sehr hohen Getreideanteil. Das füllt zwar ganz nett, macht aus Hundefutter aber eher Pferdefutter. Denn was sollen Hunde bitte mit einem Getreideanteil von bis zu 80 %??? Kein Thema, sie brauchen mehr als nur Fleisch. Aber eben kein Müsli mit einem Hauch an Fleisch. Denn auch in den restlichen 20 % ist Fleisch nur unter "ferner ist enthalten" zu finden. Dazu kommt - Getreide bläht und manche Hunde haben sogar eine Futtermittelallergie auf bestimmte Getreidesorten. 

Das kann sich auch darin äussern, das sie wirklich viel und sehr, sehr stinkend rumfurzen. (Gibt aber noch andere Symptome). Von daher... Augen auf beim Futterkauf. Denn ja, ich kann Futter kaufen, das umgerechnet bei etwa 1,20 Euro pro Kilo liegt, oder sogar weniger, weil so viel Krempel drin ist, den Hunde gar nicht richtig verwerten können. Wenn da aber viele Inhaltsstoffe drin sind, die ein Hund nicht verwerten kann - was ist dann die logische Konsequenz? Na? 

Was nicht verwertet werden kann, kommt hinten wieder raus. Je weniger verwertet werden kann, desto MEHR kommt hinten wieder raus - und desto MEHR muss auch vorne durch die Futterluke REIN! Wenn ich also ein günstiges Fertigfutter habe, von dem ich aber weit MEHR verfüttern muss wie von einem teureren und hochwertigeren Futter, dann ist günstig auf Dauer eben alles mögliche. Aber nicht günstig. 

Unser Futter von Josera ist auf ernährungssensible Hunde abgestimmt und hat einen Kilopreis von etwa 2.80 Euro. Damit liegt es bei Josera schon im höheren Preissegment als ihre günstigeren Futtersorten. Joey brauchte bislang davon am Tag nur 200 Gramm. Das heisst, von einem Kilo Josera bekomme ich den Hund 5 Tage lang ausreichend gefüttert und brauche am Tag selten mehr als 3 Muffbeutel, die kaum gefüllt sind. Mittlerweile habe ich von dem Futter schon drei anderen Hundehaltern die mir von den Problemen mit ihren Hunden erzählt haben, etwas gegeben. Jeweils etwa ein Kilo - da Hunde ein paar Tage brauchen, um sich auf ein neues Futter einzustellen. Allen drei Hunden ging es mit dem hochwertigen Futter viel besser - und die Besitzer waren auch entspannter. Weil auch für den Menschen Stress wegfällt, wenn er sieht, allein durch einen Futterwechsel kann sich schon viel tun. 

Hund Nummer vier dessen Besitzer ich eigentlich nur von einem kleineren Futternapf überzeugen wollte, bekommt jetzt Light-Futter und nimmt endlich mal ab. Das mit dem kleinen Futternapf ist reine Psychologie für den Menschen - denn die Portion die ein Hund wie Joey oder noch kleiner braucht, sieht in einem regulär großen Futternapf total wenig aus und der Mensch denkt sich: "Der arme Hund, davon kann der ja gar nicht satt werden!" - deshalb finde ich kleine Futternäpfe viel besser. Da sieht weniger nämlich viel mehr drin aus. Manchmal hat man eine Müslischüssel oder eine Dessertschüssel übrig. Joey ist am Anfang ja wie ein Radlader durch seine Futterschüssel gegangen - der hat dann handgroße Steine in die Futterschale bekommen, damit er nicht so schlingt. 

Das Thema "mein Hund frisst zusätzlich das Katzenfutter!" gibt es auch immer wieder.  Katzen sitzen auf Fensterbänken, Schränken, Kratzbäumen und Regalen. Wer schreibt vor, das Katzennäpfe auf dem Boden stehen müssen, wo der Hund dran kommt? Notfalls gibt es Sets oder Anti-Rutsch-Pads als Napfunterlage. Ausserdem ist es rückenfreundlich. Für EUREN Rücken.

Mehr Leistung, und die ist ja durchs Bikejöring deutlich mehr geworden, bedeutet auch, das mehr gefüttert werden muss. Da Trockenfutter viel Flüssigkeit braucht und Joey eher wenig säuft, bekommt er jetzt morgens eine Suppe aus einer dicken Scheibe in heißem Wasser aufgelösten Hundewurst von Dülfer und da kommt dann eine Hand voll Trockenfutter rein. Dann saugt sich das schon mal etwas voll und weil es für ihn so lecker nach Blutsuppe schmeckt, haut Joey das zügig weg. Etwa eineinhalb Stunden ist alles super verdaut und wir können langsam los auf die größere Runde.


während Waldi vor Robert herschwebt... die Gasexplosion



Mittwoch, 9. September 2015

Joey´s "Geschenk"

Joey Katastrophulus hatte eine Überraschung für mich. Vorausgegangen waren ein paar Touren mit Fahrrad und Anhänger. Joey springt zwar in den  Anhänger rein, bleibt auch drin - aber so ganz sein Ding ist es nicht. Das hat er Nick und mir mit ziemlich vielen Tönen klar gemacht.

Also habe ich letztens mal versucht, ihn neben dem Rad laufen zu lassen. Schön langsam, damit ich keinen Abgang mache, wenn Joey plötzlich irgendwas total spannendes in die Nase bekommt und quer schießt. Das war etwas anstrengend, denn langsam neben dem Rad laufen findet Joey mindestens so doof wie im Anhänger fahren. Das ist einfach nicht sein Ding.

Pausenbild...


Was viel eher sein Ding ist, hat er mir dann beim zweiten Versuch klar gemacht. Wieder waren wir mit dem Rad unterwegs - ohne Anhänger. Bis wir "freies Feld" hatten, musste Joey sich neben dem Rad um passables Benehmen bemühen, was ihm sichtlich sehr schwer gefallen ist. Manchmal sehen wir auch Katzen, dann ist alles noch viel schwerer (wobei er heute Kitty auf einem niedrigen Gaskasten gesehen hat - und Kitty lässt sich von so etwas wie Joey schon lange nicht mehr beeindrucken. Das Ende vom Lied: Joey hat mit ganz langem Hals und gaaanz vorsichtig angefangen, Kitty zu beschnuppern. Was für eine großartige Leistung für diesen Hund!).

Aber dann... hat er mir gezeigt, das er viel lieber VOR dem Rad läuft. Nach ein bisschen Hin und Her habe ich dann auch eine akzeptable Möglichkeit gefunden, Geschirr, Halsband und Leine zu zu verbinden, das er rennen kann und Luft bekommt, aber ich immer noch eine adäquate Einwirkungsmöglichkeit habe, falls er sich blöd benehmen sollte oder das Norweger-Geschirr aufgeht. 

Siehe da - ab ging die Luzie - äh, der Joey  - und meine Überlegungen, ob der tatsächlich gerne vor dem Rad läuft oder nur vor dem Rad wegrennt, haben sich im Laufe der Tour dann zerstreut. Denn: Würde er aus Angst davor wegrennen - dann könnte ich nicht mit Distanzkommandos auf ihn einwirken. Dann hätte er "Durchzug im Kopf" und würde nichts an Kommandos annehmen. Da er aber recht gut auf Kommandos reagiert hat und irgendwie auch sichtlich Freude am Laufen hatte, war alles ok.

Whow! Ich stehe ja eher so auf etwas ungewöhnlichere Sportarten - und Bikejöring war mein Traum, seit dem ich es auf einer WM und einer EM für Schlittenhundesport in Rastede live erlebt und mich mit Mushern unterhalten habe. Da war Farino noch ziemlich jung. Wir hatten damit mal angefangen, dann kamen viele persönliche Sachen dazwischen - und als ich dann dachte, man könnte ja mal wieder kam die Diagnose mit der Herzkrankheit und damit für so einen Sport das endgültige Aus. 

Deshalb freue ich mich natürlich riesig, wenn das mit Joey machbar ist. Das er gerne läuft liegt letztlich in seiner Natur und wenn ich auf dem Rad fahre, kann er endlich mal SEIN Tempo laufen. Da die Strecken dann ohnehin auf "geteert/befestigt" und "Feld-Wald-Wiesenweg" aufgeteilt sind, habe ich auch ziemlich viel davon, wenn es mit dem schweren Stadtrad querfeldein geht. Ich will sowieso mal wieder ein bisschen abnehmen... ;-) 

sogar ein Chor ist vorbeigeflogen...

Heute habe ich dann den Ruckdämpfer mitgenommen, das ist ein spezielles Seil, das zum Teil ein Gummi eingearbeitet hat. Damit verhindert man, das der Hund alle Rucke die durch das Rad entstehen, sofort bis auf die Knochen spürt. Das Renngeschirr haben wir leider nicht mehr, aber die Größe "Malamute" für unseren Fellberg Farino hätte Joey ohnehin nicht gepasst und nichts ist blöder als wenn ein schlecht passendes Geschirr anfängt zu scheuern. 

Tja und dann haben wir heute eine Tour zum und auf dem alten Flugplatz gemacht, mit ein bisschen Pause, mit ein bisschen Freilauf - und der Bekanntschaft mit dem Herdenschutzhund. Der ist beeindruckend, weiß was er will - und sieht aus wie ein Eisbär. Wir haben den sogar zweimal gesehen. Einmal im Gehege und einmal ausserhalb des Geheges, auf dem Weg zu seinen Schafen. Da habe ich dann so über ein Facebook-Posting nachgedacht, in dem berichtet wird, das in der Nähe vom Kuhberg ein paar Hunde frei herumlaufen. Letztendlicher Tenor: "Das geht so doch nicht, da wollen wir spazieren gehen..." - wohlgemerkt: Die Hunde sind da nur herumgelaufen, das Erlebnis hatte ich dort auch schon mal.

Interessant wird so ein "aber das geht doch nicht, das Hunde dort einfach so herumlaufen", wenn man überlegt, das gleiche Leute wahrscheinlich a) selbstverständlich für den Wolfsschutz sind - ist ja auch ok. Nur sind die mittlerweile auch schon in Neuruppins Wäldern gelandet und nicht jeder Wolf ist scheu, manche verhalten sich atypisch und kommen näher.
b) entsetzter Aufschrei, als in Rumänien die frei herumlaufenden Hunde eingefangen wurden. Gut, wie die umgebracht wurden und werden ist unter jeglicher Würde - aber in vielen Ländern laufen Hunde frei herum und DANN ist es ok.  Aber wenn hier in der Pampa ein paar Hunde herumlaufen, ist es das irgendwie nicht? Hm. Klingt so nach "Dusch mich, aber mach mich nicht nass dabei!". 

"Nachtanken" aus der Faltschüssel

Ich fand es beeindruckend, den Herdenschutzhund "in freier Landschaft" auf den Weg zu seinen Schafen zu erleben. Joey hat das erst gar nicht so mitbekommen, dann hat er gemerkt, da bewegt sich etwas im langen Gras - da muss er unbedingt hin. Das ging auch nur, weil er ein längeres Stück Freilauf auf einer Strecke hatte, die mit dem Rad wirklich extrem blöd zu fahren war.  Ich war gespannt, wie beide Hunde reagieren. Der Herdenschutzhund hat dann gemerkt, da kommt Joey, ist stehen geblieben und hat freundlich zu Joey geguckt. So nach dem Motto: "Na Kleiner, willst du mal Tach sagen?" - und dann hat Joey kapiert, das er auf den Herdenschutzhund zurennt - und schlagartig eine 180 Grad-Wende hingelegt. Ich würde nicht dafür garantieren, das es so freundlich gewesen wäre, wenn die Schafe in unmittelbarer Nähe gewesen wären. Denn dann macht der Schutzhund seine Arbeit. Dazu sind die über Jahrhunderte gezüchtet worden und wenn der seinen Job macht, ist Schluss mit lustig. Daran solltet ihr bitte denken, wenn ihr dort unterwegs seid. Es sind Arbeitshunde die ihre Arbeit sehr, sehr ernst nehmen! 

Sooo... am Ende der Tour standen 8,14 km in rund 1 1/2 Stunden auf der Komoot-App. Das ist voll in Ordnung, weil wir ja auch ein paar Pausen gemacht haben, in denen Joey Wasser bekommen hat und wir uns ein paar Minuten ausgeruht haben.
















Samstag, 5. September 2015

Lass uns mal eben...

sagte das Frauchen zu ihrem Hund. Gemeint war: "Lass uns mal eben ein bisschen raus fahren, damit du rumrennen kannst!". Immerhin soll ja das ruhig im Anhänger mitfahren noch weiter geübt werden. Anvisiert war so maximal eben eine Stunde unterwegs sein, allerhöchstens, weil die Müdigkeit dann irgendwie doch meinte: "Aber nicht so lange...". 

Der Hundeanhänger hinter dem Rad.


Aber erstens kommt es anders und zweitens als Frau denkt und so ist aus dem "allerhöchstens eine Stunde..." mehr als das Doppelte geworden. Am Certaldo-Kreisel habe ich mich statt für Mesche dann kurzfristig für den Flugplatz entschieden und bin abgebogen. Mit Anhänger kann ich den Fußgängerüberweg hinten in der Nähe vom alten Bahnhof nicht mehr so einfach nutzen, ich muss das Gespann auseinander kuppeln, es einzeln über die Schienen bringen und auf der anderen Seite wieder zusammenbauen. Das habe ich einmal gemacht und auch wenn es so relativ gut geht - in der Zeit bin ich mit dem Rad aber auch aussen rum am... ähm... Babimost-Ring? Bad Kreuznach-Ring? Egal... die Umgehungsstraße lang auf der alle Partnerstädte verewigt sind.

Tja, dann gibt es immer die "interessante" Zufahrt zum alten Flugplatzgelände. Also diese wilde Müllkippe, an der man den schwindenden Intelligenzgrad der Menschen erkennen kann, die zu doof sind, Sperrmüll zu beauftragen und lieber den ganzen Dreck in die Gegend werfen. Und sich DANN gerne beschweren, wie dreckig es überall ist. Trauriges "Highlight" heute - ein Karton mit Maschendraht oben drauf. Da hat sich jemand aber echt viel Mühe gegeben, um ein Behältnis zu bauen, in dem er sein Tier entsorgen kann. Ein großer Karton mit einer Seitenöffnung, vor der so ein Apfelsinennetz geklebt war, damit Luft rein kommt. Alufolie auf dem Boden sollte verhindern, das der Karton nach unten hin durchweicht wenn das Tier, was dort drin entsorgt wurde, mal auf die Streu pinkeln muss. Oben drauf war dann grober Maschendraht gespannt - und eine Fluchtöffnung für das Tier mit Klebeband so gesichert, das es sich nicht groß verletzen kann. Drin war kein Tier mehr und in der Umgebung auch nicht. 

Joey hat sich dann ein Stückchen weiter gefreut, aus dem Anhänger zu dürfen und herum rennen zu können. Wir sind dann den Betonweg hoch, wo er sich am Ende noch ein Wettrennen mit einem Hütehund geliefert hat, der letztlich auch sichtlich Spaß an der Ablenkung hatte. Schafe waren ohnehin nicht da.

Weil das Wetter so schön war, bin ich mit dem Rad und dem leeren Anhänger einfach den Weg weiter gefahren, was etwas rumpelig wurde, weil Feldweg. Joey war schwer begeistert, so viel rennen zu können. Was mich begeistert hat, war seine Abrufbarkeit. Klar, das ist kein Hundeplatz-Standart, aber es wird immer besser. Richtung Klappgraben ist ein Waldstreifen - und dorthin hat es Joey immer gezogen. Da Büsche und Bäume aber Rückzugsgebiet für Wild ist, soll er aus den Bereichen wegbleiben. Egal wie toll es dort riecht und ob er Jagdhund ist oder nicht. Dort haben er und andere Hunde schlichtweg nichts zu suchen. Da dürfen auch gerne mal diejenigen drüber nachdenken, die gerne "Jäger sind Mörder" schreien, aber ihren Hunden "ein bisschen Spaß" gönnen wollen, wenn die durchs Unterholz krachen und das Wild in Panik versetzen. Für Wild ist es nämlich kein Spaß, sondern jedes Mal eine tödliche Bedrohung - und schlimmer, als 95 % der Jäger es je sein könnten. Das mal so nebenbei.

Letztlich sind wir dann bis ganz hinten zum Querweg. Joey hatte langsam aber sicher Durst und in den Gräben war dick Entengrütze, was er etwas doof fand. Da ich dann auch immer schon mal wissen wollte, was rechts herum ist, sind wir in die Richtung weiter - und siehe da, eine alte Pumpstation... der durstige Hund verschwand gen Wasser und dann hörte ich nur noch ein lautes Platschen. Joey ist beim Versuch, ans Wasser zu kommen, abgestürzt und im Wasser gelandet. Voller Panik hat er dann versucht, die Betonwand wieder hochzukommen, was natürlich nicht geklappt hat, aber mit Zuruf habe ich ihn an die Seite bekommen, wo es nicht so steil war und er mehr Halt hatte. Wir haben uns zwar beide erschrocken, aber es war eigentlich voll unproblematisch zu händeln.

Nasser Hund. Was man hier so ein bisschen sieht: Joey hat mehr Flecken als man denkt.

Ein Stückchen sind wir dann den Weg noch weiter gelaufen, mit dem Rad war da irgendwann nicht mehr viel zu fahren. Tolle Gegend, riesige Flächen... und dann ging es wieder zurück.

An den Schaf-Sheltern gab es noch einmal ein Wettrennen mit dem Hütehund, da hat Joey sich nicht abrufen lassen - aber auch nicht groß Stunk gemacht. Er wollte einfach mit dem anderen Hund rennen - ist am offenen Tor vorbeigesaust, wo ich nicht wusste, ob gleich der andere Hund rauskommt und ihm ein paar Löcher in den Pelz brennt - das wäre dann halt so gewesen... und im Vorbeirennen hat er die Pfütze in der Einfahrt gesehen. Vollbremsung, zurück und endlich klares Wasser saufen! 

Der Hütehund hat sich strikt an die Grenze gehalten, auch wenn das Tor offen war, Joey hat sie respektiert und nach ein paar Schlapp Wasser ist er auch angerannt gekommen. Da stand ich schon neben der nächsten Pfütze und habe auf ihn gewartet. Und ja, ganz süß, Joey hat versucht sich in eine winzige Wasserpfütze zu legen.

Insgesamt waren wir etwa 2 1/2 Stunden unterwegs, haben in der Zeit rund 12 km absolviert, von denen Joey etwa 7 km ziemlich durchgehend im Freilauf herumgerannt ist. Tolle Leistung dafür, das wir so eine lange Strecke noch nie in dem Tempo hatten.

Der Anhänger hat sich relativ gut bewährt, Joey springt auch problemlos hinein und macht nicht mehr ganz so viel Theater. Ganz ohne geht aber auch nicht, herumfiepsen muss schon sein. Nachdem er einmal durchs Dach rausgesprungen ist, weil er oben angeleint war, wird er nun unten am Boden angeleint. So kann er zwar durchs Dach gucken, wenn die Klappe dort auf ist - aber nicht mehr herausspringen.

Was beide Hunde nicht mochten ist, dass der Anhänger in sich ein bisschen kippt. Nicht viel, aber es reicht damit Hunde ein Problem haben. Der Boden ist auch nicht eben, sondern hat eine Welle durch die Achsaufhängungen. Auch nicht ganz so optimal. Auf dem Foto seht ihr, dass das Rad, was zum Schieben sonst vorne untergeschraubt wird, nun in der "Aufbewahrung" hinten am Anhänger steckt. Da ich den Anhänger aber zwischendurch nicht umbaue, wird es dort verschwinden. Das ist dann etwas über ein Kilo weniger Gewicht und weniger Geklapper.

Diestel trifft Klett. Bionic lässt grüßen.


Die Anhängerkupplung war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist ein kleiner "Pinökel" direkt an der Hinterradachse. Unsere Kinderanhänger hatten immer größere Klemmkupplungen, die auch gerne mal gen Speichen gekippt sind, wenn man nicht aufgepasst hat.  Ich war ja echt skeptisch ob des winzigen Teilchens - aber bislang habe ich nix zu meckern und auch das ankuppeln ist voll unproblematisch.  Das wir abseits jeglicher befestigten Straßen unterwegs waren, sieht man an den unfreiwilligen Mitbringseln auf dem Anhänger :-)

Der Mittagsschlaf fand dann ein bisschen später statt und war dann auch ein bisschen länger, weil Joey und ich einfach nur fix und alle waren. Letztlich kommen Rad und Anhänger auf locker 40 kg Grundgewicht und der Rollwiderstand auf Feldwegen bei vier Rädern ist auch nicht zu unterschätzen. Von daher: Das werden wir wohl öfters machen.