Samstag, 24. Mai 2014

Hunde-Klone...

"Der ist soooo lieb, den müsste man klonen!" meinte mein Freund letztens. Ne, ich möchte keinen geklonten Hund. Aber es gibt ja Leute, die ihr Tier ausstopfen lassen, damit sie es immer bei sich haben. Blöd nur, das ausgestopfte Tiere nicht das Wesen wiederspiegeln. Aber es gibt Abhilfe!

Für alle Menschen, die ihren vierbeinigen Liebling am liebsten für immer hätten und vielleicht später nicht auf eine Büchse voller Asche gucken wollen gibt es

Kuschelklone

Guckt mal...

Mittwoch, 21. Mai 2014

Ein Ruppi-Struppi bei der Wahl...

Die Wahlen stehen an, unübersehbar ist alles mit Wahlplakaten zugekleistert. Auf einer größeren Hunderunde mit Joey habe ich dann gelernt, das BVB dann kein Fussballverein ist und auch nicht das Synonym für die Berliner Verkehrs Betriebe sondern eine Vereinigung Brandenburger Bürgerbewegungen. 

Zum Denksport mutieren auch einige andere Plakate, die wohlweißlich recht hoch hängen und auf denen so Sprüche zu lesen sind wie "Vorbild Schweiz" - ja, da könnte man prima drunter schreiben: "Deshalb reden wir oft Käse". Das "Ausländer raus!" ist ja mittlerweile eher abgemildert in "Zuwanderung begrenzen". Ist auch in Ordnung, weil es ja ganz schön fatal wäre, wenn plötzlich alle Mitbürger mit Migrationshintergrund weg wären! Kein italienisches Eis mehr, keinen Döner, keinen Asia-Snacks und Asia-Shops und überall wäre ein größerer Teil an Wochenmarktangeboten komplett weggebrochen. Aber nicht nur das - der deutsche Profifussball würde rapide seinem Ende entgegenballern. 

Aber... meiner Eine macht ja wenn nur Kommunalpolitik.  Neuruppin ist eine schöne Stadt, ich finde sie ungemein lebenswert, habe schon in einigen anderen Orten gelebt - und hier macht es einfach Freude und auch Sinn, sich zu engagieren. Meckern und große Sprüche kloppen können sehr viele Leute - könnte ich auch, ist mir aber zu blöd. Ich meine, wer mich kennen gelernt hat, weiß, das ich das auch prima kann... aber das ich mich auch immer bemühe, nicht nur zu meckern, sondern auch ein bisschen konstruktiv zu sein und das ich durchaus auch mal ganz ehrlich "Tut mir leid, das war nicht so gemeint!" sagen kann. Dieses ist auch nicht allen Menschen gegeben.

Ich bin definitiv kein Mensch, mit dem man über die Ukraine oder das Freihandelsabkommen diskutieren kann. Davon bekomme ich zwar ein bisschen was mit - aber es ist Lebenserfahrung und Abwägungssache, sich damit zu befassen. Ich denke, das es in jeder Partei und auch so viele Menschen gibt, die sich mit diesen Themen befassen - und das ist auch gut so. Letztlich ist es Arbeitsteilung. Der eine befasst sich regelmäßig mit den Konflikten in der Ukraine und mit Putin, mit dem Freihandelsabkommen und weiß der Geier - und dafür hat er dann eben nicht die Zeit und das Interesse, sich mit Dingen zu befassen, die mir z. B. wichtig sind. Was nützt mir tieferes Wissen darüber, wie blöd das Freihandelsabkommen für Deutschland ist, wenn im Bereich der Wohnkomplexe manch ein Bürger schon ein Problem hat, mit seinem Rollator, Rollstuhl oder seiner Gehbehinderung überhaupt bis zum Einkaufszentrum oder in einen Bus zu kommen? Doch eher nix. 

Das Engagement macht meistens sehr viel Freude, ist auch sehr lehrreich und lässt sich prima mit meinen zwei- und vierbeinigen Familienmitgliedern verbinden, was mir sehr wichtig ist - und auch der Blog profitiert oft davon (und ich hoffe, damit die Leser). Wie gut sich das Engagement mitunter mit Familie verbinden lässt, war im Sozialausschuss zu merken, als mein Sohn sich wirklich sehr für die Belange seiner Schule dort eingesetzt hat, was für einen Schüler einer Förderschule eher sehr ungewöhnlich ist. Nick hat dann auch die Aufgabe gehabt, einen Haufen Fotos zu machen, weil ich eines für den Wahlflyer brauchte. Auch das hat er toll gemacht und aus etwa 100 Bildern die im Tempelgarten entstanden sind standen drei zur Endauswahl, meine Tochter hat mitentschieden und jetzt sieht es im Wahlflyer so aus:



Zumindest halb ist Farino noch mit drauf. Ohne Hund geht ja mal gar nicht ;-)  ! Joey war übrigens zu zappelig, die Fotos mit Joey UND Farino und mir sind nix geworden. Ein herzliches Dankeschön also an Nick für das Foto!


Es wäre zwar wirklich sehr nett, in die Stadtverordneten-versammlung zu kommen, aber ich sehe es überwiegend sehr gelassen, ob es nun klappt oder nicht. Es ist nicht mein Ding, großartig Straßenwahlkampf zu machen und die Leute zu bequatschen. Ich freue mich, das ich Admin auf der Facebookseite "Kommunalwahl in Neuruppin" geworden bin und dort ein bisschen mit Otto Wynen von den Grünen zusammenarbeiten kann - und ich denke, genau so sollte es letztlich auch sein: Miteinander statt gegeneinander. Deshalb geht auch ein wirklich großes Dankeschön an Herrn Golde - denn ich bin sehr froh, das einige Mißverständnisse in den letzten Wochen ausgeräumt werden konnte. Ehrlich, da sind wirklich Steine von meinem Herzen gepurzelt.

Na ja und die letzte Lobhudelei geht an... meinen (unseren) Lebensgefährten Toffi: Du bist das, was andere gerne wären - und vor allem bist du eine riesige Bereicherung in unserem Leben! Menschen wie du gehören zum wirklichen Reichtum, den man haben kann und alles andere wie Gutshäuser und Co sind zwar nett - aber sie sind nichts, rein gar nichts, wenn sie nicht mit so einem wunderbaren, fröhlichen und bunten Leben gefüllt werden können wie wir es seit einiger Zeit haben und wenn keine anderen Menschen da sind, die vorbei kommen und mit uns flachsen, lachen und scherzen! Die größte Hütte mit dem tollsten Ambiente ist trostlos und öde, wenn dort nicht geliebt, gelacht, gespielt, gemalt, gefeiert und gelebt wird - und die kleinste Hütte wird zu einem Palast (und zu einer Galerie), wenn dort so gelebt wird, wie wir es tun!

Wir lieben dich!


Und nun liebe Leser... rafft euch auf und geht zur Wahl. Auch wenn es viel ist, auch wenn es vielleicht ätzend ist. Ihr müsst nicht mal unbedingt mich wählen (ok, wenn ihr sonst nicht wisst, wen ihr wählen solltet, wählt bitte mich und sorgt dafür, dass das Hundefutter und die Berichterstattung hier gesichert ist ;-)  ) - aber rafft euch auf, selbst wenn ihr denkt, es hat ohnehin keinen Zweck, die Politiker machen ja sowieso was sie wollen. Wählt wenigstens das Stadtparlament und den Kreistag... 

Dienstag, 20. Mai 2014

Kommunalpolitik für Anfänger... die Einwohnerfragestunde

Gestern war Stadtverordnetenversammlung im Rathaus. Die letzte vor der Wahl und es gab eine lange, lange Tagesordnung. Ziemlich am Anfang so einer Stadtverordnetenversammlung gibt es immer eine Einwohnerfragestunde. Was das ist und wie das geht, möchte ich hier einfach mal erklären, weil ich denke, das viele Menschen gar nicht wissen, das es so etwas gibt und lieber meckern, motzen und lamentieren, wie doof alles ist und ihnen würde ja doch niemand zuhören und überhaupt, wären sie für alles zuständig, würden sie alles grundsätzlich und völlig selbstverständlich vieeeel besser machen... (getreu dem Motto: wen interessieren auch schon Verfassungen, Gesetze, Vorgaben, Verfahrensweisen - und vor allem Demokratie????) 


Also, in einer Einwohnerfragestunde kann jeder, der ordentlicher Bürger von Neuruppin ist, Fragen stellen. Ordentliche Bürger sind die, die hier wohnen und sich beim Einwohnermeldeamt angemeldet haben. Dafür hat man dann eben auch das Recht, vor allen Stadtverordneten und Dezernenten in so einer Sitzung - oder in einer passenden Ausschusssitzung Fragen zu stellen, die dann eben alle mitbekommen.

Einwohnerfragestunden bieten also allen Bürgern die Möglichkeit, aktiv mitzumachen anstatt immer nur zu motzen, das sich ja sowieso niemand für seine Belange interessieren würde und überhaupt, ob man etwas sagt oder in China fällt ein Sack Reis um, wäre ja völlig egal.

Warum schreibe ich das? Weil gestern in der Einwohnerfragestunde genau das von jemandem, der seinem Frust Luft machen wollte, bemängelt wurde. Aber stimmt das immer so? Sicherlich läuft nicht immer alles so, wie man es sich als Bürger vorstellt. Auf der anderen Seite tut sich aber durchaus etwas. Denn von vielen Dingen erfährt man erst durch so eine Einwohnerfragestunde.

Es wird also vom Versammlungsleiter gefragt, ob es Bürger oder Bürgerinnen gibt, die etwas sagen möchten. Dann wird darauf hingewiesen, das man VORHER sagen muss, ob man nicht möchte, dass das, was man sagt, aufgezeichnet wird. Wenn man das nämlich NICHT möchte, wird das Tonband abgestellt, das die komplette Sitzung protokolliert und anhand dessen später das Sitzungsprotokoll geschrieben wird. 

Die Redezeit beträgt maximal 10 Minuten - allerdings ist es immer etwas unschön, wenn erst seitenweise Text vorgelesen wird, bevor letztlich eine Frage gestellt wird. (Das habe ich aber auch schon mal fertig gebracht). Bei heiss diskutierten Themen gibt es mitunter mehrere Leute, die sich zu einem Thema äussern. Da sollte man vielleicht überlegen, ob man tatsächlich den Stadtverordneten dann eine Voraberklärung serviert, die sie von anderen schon dreimal gehört haben, bevor man seine Frage stellt. 

Die Frage selbst ist auch nicht immer klar zu erkennen. Wer einem fünf Minuten von seinem Ärger über eine Baustelle erzählt und wie sauer er ist und wer sich noch alles aufregt tut zwar kund, das er sich über die Baustelle aufregt - aber das ist eben nicht unbedingt eine Frage. 

Manche Fragen sind ein bisschen kompliziert und nicht sofort zu beantworten, weil sie etwas speziell sind. Wer also z. B. genaue Daten oder Summen wissen möchte, sollte seine Frage vorab beim Rathaus einreichen - und das nicht erst eine Stunde vorher, sondern wenn es geht, in der Woche vorher (und beachten, das freitags mittags das Wochenende im öffentlichen Dienst anfängt). Das geht schriftlich, per Mail oder man wendet sich ans Bürgerbüro. Es ist immer ratsam, dazu zu schreiben, das man die Frage bei der Einwohnerfragestunde stellt und dort gerne beantwortet haben möchte, damit sie dem entsprechenden Dezernat zugeordnet werden kann und die Antwort rechtzeitig parat liegt.

Wenn man dann an der Reihe ist, stellt man sich ans Mikrofon, begrüsst freundlich die Anwesenden, nennt seinen Namen und sagt, ob man Bürger der Stadt Neuruppin ist. Danach erklärt man sein Anliegen und auch wenn man sich wirklich ärgert ist es immer nett, wenn man dabei freundlich bleibt und die Form wahrt. Denn wenn sich Bürger während der Fragestunde ärgern, dann fast immer nur, weil ihnen eine Vorgehensweise der Stadtverwaltung nicht in den Kram passt. Die Frage stellen sie aber auch vor den Stadtverordneten - und die sind eben nicht Verwaltung, sondern Bürgervertretung (und übrigens auch genau so wenig hellseherisch veranlagt wie die Stadtverwaltung selbst).

Viele Dinge können tatsächlich durch Einwohnerfragestunden geklärt werden, was ich persönlich wirklich toll finde, weil - Neuruppin, das sind wir alle. Nicht nur die Verwaltung, nicht nur der Bauhof, nicht nur die Abgeordneten. Und wer sich die Mühe macht und zur Stadtverordnetenversammlung kommt um dort Fragen zu stellen, der hat grundsätzlich schon einmal mehr Respekt als die chronischen Meckerfritzen, die sich dort nie blicken lassen und auch nichts anderes tun als am liebsten zu meckern! 

Manchmal hat man nach einer Antwort noch eine neue Frage zu dem Thema - und dann kann man eine Nachfrage stellen, die sich aus der Antwort ergeben hat. 

Was NICHT geht, aber wo manche Leute denken, das es so schon geht: Fragen schriftlich einreichen, sich selbst nicht blicken lassen und verlangen, das die Fragen vorgelesen und auf der Sitzung beantwortet werden, weil man denkt, das müsste alle anderen schließlich auch interessieren. Nein, tut es nicht. Wer SEINE Frage/n in einer Einwohnerfragestunde beantwortet haben möchte, der muss dort erscheinen und sich die Antwort dort abholen. Denn entweder ist sie ihm wichtig - oder eben nicht. 

Hat man keine Zeit, sich eine für einen wichtige Frage beantworten zu lassen, kann man sich z. B. an einen Abgeordneten wenden (oder eben direkt ans passende Dezernat). Die Abgeordneten haben nämlich auch jedes Mal nach der Einwohnerfragestunde den Tagesordnungspunkt "Mitteilungen und Anfragen" - und das ist eigentlich so ähnlich wie die Einwohnerfragestunde. 

Dort wird z. B. offiziell zum Erntefest eingeladen, es werden Mängel bekannt gegeben, Hinweise und so weiter und so fort. Gestern waren so viele Mitteilungen und Anfragen, das dieser Tagesordnungspunkt bis nach der Pause andauerte (die Pause beginnt gegen 20 Uhr und dauert 20 Minuten) und danach noch mindestens 15 weitere Tagesordnungspunkte anstanden. 

So und nun würde ich mich freuen, wenn manch eine Bürgerin und manch ein Bürger sich einfach auch mal in so einer Sitzung blicken lassen würde. Die sind fast komplett öffentlich, der nichtöffentliche Teil kommt ganz am Schluss. Wer denkt, er muss dann Hunger leiden und verpasst sein Abendbrot - nein, die belegten Brötchen dort sind eine leckere Abwechslung zum Dönerdealer ein Stück weiter. Für wenig Geld bekommt man dort adäquate Nahrung für seine Nerven (Schoki gibts auch) und gegen Magenknurren.


Montag, 12. Mai 2014

Mit der Power-Paper-Präsentation unterwegs...

Heute war ein spannender Tag, denn ich hatte einen Termin bei einer Frau, die Leute berät, die sich selbstständig machen wollen.

"Nehmen Sie alles mit, was Sie darüber haben!" wurde mir gesagt und so habe ich mein Motivationsposter abgehängt, das auf einer Rückseite eines A2-Kalenders ist und ein paar andere Rückseiten noch mit Erklärungen und Skizzen beschriftet. Power-Point und A-4-Ordner hat jeder... 

Was soll ich sagen: Ich fand es total klasse und sah mich jemandem gegenüber, der die Idee von mir wirklich gut findet - und auch meinen Idealismus und meinen Realismus. Nach einer Stunde schwirrte mir der Kopf, ich muss viele Dinge erst einmal sacken lassen, habe viele, viele neue Ideen dazu bekommen (wie das so ist, wenn sich Hundehalter treffen) und bin nun also wieder prima im Hintergrund mit einem betriebswirtschaftlichem Konzept beschäftigt.

Ich freue mich einfach sehr über so viel positives Feedback - und es ist schon ein ganz besonderes Gefühl zu wissen: "Jetzt kommt so langsam Butter bei die Fische!". Ich glaube, es ist eine ganz gesunde Mischung aus den Gefühlen "Hurraaaa!" und "Oh weia!" und eigentlich war eine sehr kurzfristige Bewerbung um eine Projektförderung bei einer Stiftung der Auslöser für "Butter bei die Fische". 

Nun gilt es, aus dem, was ich habe und dem was ich kann mit ein bisschen Hilfe von Leuten, die etwas können, was ich noch nicht kann, meinen Traum noch ein bisschen mehr auszubauen. Entweder, es geht gut - oder es geht nicht gut. Aber das liegt letztlich dann eben auch an mir selbst. 

Ganz untätig war ich in der letzten Zeit übrigens nicht - ich hatte meinen ersten Einsatz als Schöffin und das war sehr spannend, weil eine recht große Sache über vier Verhandlungstage. Sehr spannend und vor allem auch sehr hilfreich, "die andere Seite" zu sehen und nicht nur die derer, die denken, sie wären so unglaublich schlau, man könnte ihnen sowieso nix. 

Joey Katastrophulus ist auch etwas ruhiger geworden in den letzten Wochen. Das ist sehr angenehm und schont enorm meine Knochen. Er ist in Wohnungen die absolute Schmusebacke und auch oft mit seinem Verhalten ein absoluter, wenn auch unbeabsichtigter, Clown der uns zum Lachen bringt. Draussen geht oft noch sein Instinkt mit ihm durch und dann wird es zum Teil anstrengend. Aber es ist nicht mehr ganz so extrem. 

Und dann ist da noch die Sache mit den Malsachen... ich zeichne in letzter Zeit wieder sehr viel und weil ich am Wochenende kein Internet hatte, habe ich die Malerei auf eine meiner Hosen verlegt. Die sieht jetzt an einer Stelle so aus:

und einen "Taschendrachen" gibt es auch:
 


Na ja, eines der nächsten Bilder auf Stoff ist dann mit einem Hund. Habe ich mir fest vorgenommen. Ich hoffe, das wird was, ich bin im Moment ziemlich auf allerlei Drachengetier eingeschossen - aber immerhin, einen überfahrenen Igel im Stil von roadkilltoys habe ich heute schon gezeichnet. Wusstet ihr, das Igel Biowaffen sind? Also so etwas wie natürliche und umweltfreundliche sowie biologisch abbaubare laufende Morgensterne? Wenn sie nicht irgendwo in die Haut pieksen, übertragen sie gerne Flöhe und können fauchen, spucken und beissen - und essbar sind sie auch. Was nicht heisst, das ich wert darauf lege, Igelfleisch zu probieren. Aber sie gelten bei einigen Leuten als Delikatesse. Wie praktisch, Essen mit integierten Zahnstochern!
 




Mittwoch, 7. Mai 2014

Tja, was soll man da....

...in eine Sprechblase schreiben? 

Ich gucke so die Fotos der letzten Tage durch und finde das:






"Sonne!!!!! Los, bräune mich!"

oder:

"Guck: tot!"

oder was könnte man sonst zu diesem Bild schreiben?

Es ist eines aus einer Serienaufnahme mit 25 Bildern pro Sekunde wie Joey seinen nassen Panz durchs Gras schrubbelt...



Sonntag, 4. Mai 2014

Kunst-iör: Das unmögliche Dreieck



Gestern, am 3.Mai, wurde am Certaldo-Kreisel das Kunstwerk eingeweiht. Für mich war es auch deshalb ganz interessant, weil in der ersten Stadtverordentenversammlung, die ich in Neuruppin überhaupt besucht habe, darüber abgestimmt worden ist, welcher der drei vorliegenden Entwürfe für diesen Kreisel letztlich genommen wird.

aus Richtung Westbahnhof

Schön, wenn man dann so ein Projekt fertig sieht, es erklärt bekommt und auch etwaige Bedenken dann ausgeräumt werden. „Das unmögliche Dreieck“ ist eine optische Illusion. Vielleicht kennen einige der Leser den Zeichner M. C. Escher (guckstdu), der ist für seine gezeichneten optischen Illusionen sehr bekannt.

vom Nymburg-Ring aus

„Das unmögliche Dreieck“ ist ein Entwurf von Carlo Vanni, dem Stadtarchitekten aus Certaldo und dortigen Kollegen unseres Baudezernenten, Herrn Krohn. 

Carlo Vanni, Stadtarchitekt von Certaldo

Es ist ja auch nicht nur damit getan gewesen, dass Carlo Vanni einen Entwurf zeichnet und die Mehrheit dann gesagt hat: „OK, wir nehmen genau das!“ (wobei viele Einwohner eigentlich eher mit einer Chimäre aus Trabbi und Fiat500 mitten auf dem Verkehrskreisel gerechnet haben... das muss einfach mal erwähnt werden). Danach musste ein Statiker ausrechnen, ob man das Teil überhaupt bauen kann ohne das es irgendwann zusammenbricht und eine Metallbaufirma gefunden werden, die einen Weg findet, den Entwurf dann auch „in echt“ umzusetzen. Fundamente mussten berechnet werden und vieles, vieles mehr. Kunst im öffentlichen Raum sieht oft einfach aus - aber dahinter steckt mitunter so unglaublich viel mehr, was man sich als normaler Bürger gar nicht so vorstellen kann.

von der Mesche aus gesehen

Die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten hat dann zu einem sehr schönen Ergebnis geführt. 

(fast) vom Certaldoring aus ;-)

Die Erklärung von Carlo Vanni : “Man wäre daran gewachsen“ interpretiere ich mal so, das es nicht immer ganz reibungslos vonstatten ging, was ja normal ist, wenn so viele Leute dran beteiligt sind. Jedenfalls zauberte sie mir ein breites Grinsen aufs Gesicht.

Stele mit Guckloch 

Ein besonderer Dank ging dann noch an die Firmen Huch Behälterbau und die Firma Kaartsch. Die beiden Firmen haben durch ihr Sponsoring die Stelen ermöglicht, die an zwei Stellen aufgebaut sind und durch deren Guckloch man einen perfekten Blick auf "Das unmögliche Dreieck“ bekommt. Wissen sollte man auch, das von der einen Seite die Farben der Deutschlandflagge zu sehen sind – und von der anderen Seite die Farben der Italienischen Flagge. Da habe ich in den letzten Wochen gar nicht drauf geachtet, wenn ich mit den Wuffels zur Mesche raus bin, aber jetzt weiß ich es halt.Den perfekten Blick hat man zu Fuß beim Blick durch die runden Gucklöcher an den Stelen.

Blick via Kamera durch eine Stele

Was noch? Es wurden einige Reden gehalten, klar – und anwesend waren vor allem Schüler vom EVI, weil dort gerade auch Gastschüler aus Certaldo sind. Ausserdem gibt es in verschiedenen Neuruppiner Firmen gerade Praktikanten aus Certaldo. Das finde ich sehr bemerkenswert – und genau das verbindet ja letztlich auch. „Europa“ klingt ja oft sehr abstrakt und weit weg, als ob es uns hier eigentlich gar nichts angeht. Aber eine Städtepartnerschaft die so eng ist und so viel Austausch hat, ist auch ein großes Stück gelebtes Europa – hier in Neuruppin. Damit ist der europäische Gedanke auch ganz konkret zu begreifen. Egal, ob man es gut oder schlecht findet, was mitunter im Namen „Europas“ so verzapft wird – Fakt ist, das Neuruppin und die Bürger durchaus oft davon profitieren – und nicht nur bei den Städtepartnerschaften, sondern bei vielen geförderten Projekten. Das sollten sich einige chronische Meckerfritzen mal bewusst machen, die in erster Linie nur sehen, wieviel Geld anderswo hin verschwindet und gerne übersehen, wieviel wir hier auch über diverse Fonds davon profitieren und wieviel Geld damit letztlich auch in Neuruppin landet.

Logos beider Städte auf den Stelen

Was noch? Letztes Jahr habe ich eine tief betroffene Facebook-Meldung gelesen, das es in Certaldo einen schweren Autounfall gegeben hat und dabei diejenige, die sich mit am meisten für die Städtepartnerschaft eingesetzt hat, ums Leben gekommen ist. Ich habe zugegeben nicht so sonderlich viel Ahnung von den Städtepartnerschaften (weil Menschen wir ich und Nick letztlich auch nicht sonderlich viel davon haben), aber wenn so etwas dann passiert, finde ich es selbst auch sehr traurig und berührend.

Ich sehe es so: Ein Mensch ist eigentlich erst dann wirklich tot, wenn man ihn vergessen hat. Solange er in den Erinnerungen weiterlebt, in Geschichten und Anekdoten... so lange taucht er immer mal wieder auf – wenn eben auch in Erinnerungen. Es gibt ja immer mal wieder von irgendwelchen Menschen die Bemühungen, unsterblich zu werden. Unsterblich wird ein Mensch aber genau dadurch: das man sich an ihn oft und gerne erinnert und damit etwas von ihm und seiner Art „weiterträgt“. Es ist von daher wirklich eine großartige und ungemein menschliche Geste, das an beiden Stelen an Cristina Lazzeri gedacht wird.



Es soll Autofahrer geben, die mehrmals um den Kreisel fahren, damit sie das Kunstwerk von allen Seiten sehen. Ich empfehle, den Parkplatz vom Discounter zu nutzen und zu Fuß einmal um den Kreisel zu laufen, damit man durch die Stelen gucken kann - die auch noch Hinweistafeln auf die Städtepartnerschaft mit Certaldo bekommen.


Donnerstag, 1. Mai 2014

Biowaffenangriffsgefahr in Neuruppin

Vor ein paar Tagen im Rosengarten:



Abschied heisst, was Neues kommt...


Vorhin war ich auf meiner Morgenrunde. Draussen, beim Italiener um die Ecke, saß eine ältere Frau, die sich über Farino und Joey freute und noch ein paar Leckerchen in der Tasche hatte, die sie den Hunden zukommen lies. Wir haben uns etwas länger unterhalten und sie sagte: „Ich finde, kein Mensch kann so treu sein wie ein Tier!“. Ich sehe viele Dinge ja eher philosophisch und würde im Normalfall mittlerweile erst einmal hinterfragen, was für einen bestimmten Menschen Treue überhaupt bedeutet. Ich habe das Gefühl, das dieses Wort leider viel zu oft von irgendwelchen Idioten mißbraucht wird, die Treue mit Besitzdenken verwechseln und erwarten, das man selbst dann zu ihnen steht, wenn sie einen schlecht behandeln. Nun ja, ich habe ihr beigepflichtet, weil ich weiß, wie sie es meint.

Wir haben uns noch länger unterhalten und dann sagte sie: „Also ich würde mir ja nie einen Hund oder eine Katze anschaffen, denn irgendwann werden die vielleicht krank und müssen eingeschläfert werden! Dann wäre ich nur am heulen!“. Ich habe sie angeschaut und gesagt, das so eine Einstellung falsch ist. Natürlich muss man irgendwann von einem Tier Abschied nehmen – aber aus Angst davor, das es so traurig ist und einem weh tut auf die (meistens) ganzen Jahre voller Freude und Liebe zu verzichten, die so ein Tier einem Menschen geben kann?

Sie fing an zu weinen und erzählte von ihren Ziervögeln, die sie sehr liebt und wo vor einiger Zeit einer gestorben wäre. Das hat sie sehr mitgenommen. Das nimmt sie immer noch mit... - aber auch das ist doch ein Stück Liebe! Traurig sein, wenn jemand nicht mehr da ist, den man sehr geliebt hat. Egal ob Mensch oder Tier! Für mich ist es die schwerste Lektion der Liebe überhaupt – jemanden gehen zu lassen, den man liebt. Manchmal gerade, weil man ihn liebt.

Man bleibt zurück, ja... aber mit einem Herzen voller Erinnerungen. Man trauert – aber auch das gehört zum Leben dazu. Wie weit haben wir uns voneinander und von anderen Lebewesen entfernt, das wir vor lauter Angst vor Trauer und dem damit verbundenen Schmerz lieber ausweichen? Vielleicht oft auch wegschauen und Liebe mit Egoismus verwechseln? Dabei ist es eigentlich auch völlig egal, ob das Lebewesen, dem wir ausweichen, zwei oder vier (sechs, acht) Beine hat, Mensch oder Tier ist.

Meine Familie und ich haben schon viele Tiere über die Regenbogenbrücke gehen lassen – weil es notwendig war. Meine Tochter trauert nach wie vor um Meerschweinchen „Püschi“ - und nachdem sie damals meinte, wir müssten mit dem Meerschweinchen zum Tierarzt, das hätte irgendwas, Angst hatte, das Birgit (die TÄ) es einschläfert und ich sagte: „Na, wird schon nicht so schlimm sein...“ und wir dann genau damit konfrontiert wurden, sage ich kaum noch: „Na, wird schon nicht so schlimm sein!“, wenn es zum Tierarzt geht. 

Sie hat Püschi damals untersucht, uns angeguckt und dann meiner Tochter erklärt, sie hätte die Wahl: „Dein Meerschweinchen ist sehr krank. Es hat Wasser in der Lunge – und du kannst entscheiden, ob du es wieder mit nach Hause nimmst, wo es in den nächsten Wochen nach und nach ersticken wird, weil die Lunge sich immer weiter mit Wasser füllt – aber dann hättest du dein Meerschweinchen noch ein bisschen – oder du kannst sagen, du möchtest deinem Tier die Qualen ersparen und wir schläfern es gleich ein... ich gehe für zehn Minuten raus und ihr könnt dann überlegen...“ sprachs, verschwand... und wir haben beide ganz fürchterlich geweint und uns entschlossen, Püschi einschläfern zu lassen.

Kein anderes Meerschweinchen war wie Püschi. Und kein anderes wie meine Schoki (und ich gebe zu, ich sitze hier und mir laufen bei der Erinnerung die Tränen runter, weil es einfach absolut tolle Tiere waren, die beide so ein schreckliches Ende hatten). Kein Hund wird wie Ferreira sein, Farinos Mutter, die wir auch haben einschläfern lassen, als es wirklich nicht mehr ging. Aber ihr Einschläfern war bei uns zu Hause und irgendwie war es, als ob es sich herumgesprochen hat, es waren fast alle von uns dabei. Ich denke, so war es sehr würdevoll auch für den Hund, der sichtlich erleichtert schien, das Leben nun beenden zu können. Mit einem schweren Bandscheibenvorfall und einem riesigen Gesäugetumor. Irgendwann werden wir auch Farino gehen lassen müssen, der nach wie vor seinen Herzfehler hat, den aber recht gut kompensiert. Wir waren letztens bei der Tierärztin, weil es wärmer geworden ist und er dann mehr Probleme bekommt. Jetzt bekommt er wieder seine Herztabletten, hat seinen Sommerschnitt „Ratzeputz“ und freut sich, wenn er drinnen im Kühlen liegen darf, wenn es draußen warm wird.

Aber bis er dann tatsächlich endgültig geht, haben wir noch eine lange und oft sehr tolle Zeit vor uns und wenn er kann, wird er jeden Abend vor meinem Bett schlafen – und Joey jede Nacht in Farinos und Ferreiras altem Körbchen an meinem Kopfende vom Bett. Für die Hunde ist die Welt in Ordnung, wenn ich in ihrer Nähe bin. Liebe ist auch, gemeinsam durch Höhen und Tiefen im Leben zu gehen – und einander dabei trotzdem zu achten. Ich denke, das könnten Tiere oft wirklich viel besser als Menschen. Denn Tiere wissen nicht, was Geld ist. Ob ein Haus groß oder klein ist, eine Wohnung edel oder einfach eingerichtet ist, ob irgendwo Staub liegt oder nicht, man Versace oder KIK trägt, die Sachen Löcher haben oder Flecken (die für Hunde oft auch lecker riechen), ob man rechts, links oder bunt ist... es ist Tieren egal. Für sie zählt eigentlich nur, ob der Mensch Zeit für sie hat, sich auf sie einstellen kann – und das es etwas zu mampfen gibt. 

Auf den Titel bezogen möchte ich euch das Video hier ans Herz legen: http://www.youtube.com/watch?v=KuPNZFHGPTw

Das ist kurz vor ihrem Tod das Lieblingslied von Nicks Freundin Lena gewesen, die nun schon seit über 10 Jahren sein Schutzengel ist. Sie wollte immer eine große Reiterin werden... leider ist sie nur 6 Jahre alt geworden.

Euch allen ein schönes Wochenende!