Mittwoch, 30. Juli 2014

Braschplatz, 9 Uhr... PARTYYYYY!!!!


Heute morgen führte unsere Hunderunde über den Brasch-Platz. 9 Uhr, noch nicht richtig sonnig, die Rasenflächen noch feucht, auf den Wegen die üblichen Pfützen.

Joey mit ohne Hilfsmittel... :-)


Wisst ihr was? Es gibt ja viele Leute, die grundsätzlich über die Einsparungen überall klagen. Auch welche, die lieber überall englischen Rasen hätten. Ihr Argument ist: „Na, wie sieht das denn aus wenn die Touristen kommen?!!!“. Ich sehe es ein bisschen anders. Ja, es ist ärgerlich, das oft dort gespart wird, wo es wirklich weh tut. Aber dem Brasch-Platz tut es GUT! Sehr wenige Städte die viel Tourismus haben, gönnen sich so eine große Wildblumenfläche in der Innenstadt. Aber genau diese Wildblumen haben hier auf dem Brasch-Platz unheimlich viel Charme – und bieten zusammen mit dem umstehenden Linden vielen Tieren eine große Vielfalt! Gerade wer sich üfr Tier- und Naturschutz stark macht und meint, Bienenhaltung gehört ins Ortsrecht verankert weil ohne Bienen mittelfristig drastisch weniger Nahrungsmittel zur Verfügung stehen, sollte so eine Wildwiesenentwicklung mit Wohlwollen sehen und fördern.

Hier geben sich Rotklee, Weißklee, Scharfgarbe, Wegwarte und Bocksbart ein buntes Stelldichein...



  
eine wunderbare Bienenweide... schon mal Kleehonig probiert?


Wegwarte und Scharfgarbe

Auch die Wegwarte darf hier natürlich nicht fehlen. Jede Blüte blüht nur einen Tag lang für wenige Stunden, dann geht sie ein.

Nach den ersten Fotos war eine kurze Pause auf einer Bank in der Platzmitte angesagt...

Partytime für Spatzen im Mülleimer...

Es war toll, die Vögel zu beobachten, die sich ob der wenigen Menschen zu der Zeit zum Teil an Zivilisationsmüll gütlich getan haben. Die Spatzen sind da ziemlich cool, guckt mal in den Griff vom Mülleimer... das ist quasie der Türsteher vom Mc-Spatz. Etwas weiter unten probiert jemand, ob es einen fly-in-Schalter gibt.

Spatzen und Schwalben

Schwer beliebt auch eine ausgetrocknete Pfütze und das, was der Regen dort so von der Wiese und dem Blumenbeet hingeschwemmt hat. Wer nicht an der Mülleimer-Party teilnehmen darf, findet das Freiluft-Angebot scheinbar ganz attraktiv.


Ganz bestimmt haben auch die Entwickler von Raumschiffen für Si-Fi-Serien lange auf Bänken gesessen und das Treiben von Vögeln beobachtet. Oder zumindest entsprechendes Filmmaterial gesichtet. Es muss ja nicht jedes Raumschiff aussehen wie ein Bügeleisen oder ein antiquiertes Telefon in Makroauflösung...



Wir wünschen euch einen schönen Tag! :-)


Montag, 28. Juli 2014

Fotopausenrunde durch den Tempelgarten

Ich habe mich ja endlich mal daran gesetzt, die Speicherkarte meiner Kamera durchzugucken. Also, nicht nur durchgucken, sondern manche Bilder können runter und von anderen lasse ich einen Referenzabzug machen, damit ich weiß, wo ich bestimmte Motive in Originalauflösung wiederfinde. Für den Blog und Facebook werden die Bilder ja verkleinert. Keiner braucht hier ein Bild mit 2 Megapixel oder größer - aber das wiederum bedeutet, Fotoabzüge von den Blogfotos werden nicht so gut, weil die Auflösung für ein gutes Foto viel zu klein ist.

Die Exilim habe ich seit November 2013. Der Bildzähler steht aktuell auf über 4300, durchgeschaut habe ich jetzt bis 4000. Ich bin also bald durch. Mit DIESER Speicherkarte... ich hätte da noch eine andere aus der alten Kamera. 

Aber es ist toll die Bilder durchzusehen, es ist ja nur ein winziger Bruchteil auf dem Blog gelandet und es gibt so manches "Oh, stimmt ja!"-Erlebnis beim Durchgucken. In den nächsten Tagen kommen dann ungefähr 200 Fotos an, die alle thematisch sortiert und zum Teil beschriftet werden wollen. Ich finde es für mich einfach besser, die wichtigsten Fotos auch in einem klassischen Fotoordner greifbar zu haben. 



Heute war ich mit den Hunden wieder mal im Tempelgarten - und wieder gab es ein paar nette Fotomotive. Ich finde es total schön, wie alles wieder auf Vordermann gebracht worden ist. Es ist wirklich ein Besuch dort wert, die ganzen Sandsteinfiguren sind gesäubert und restauriert, die Mauern und die Sitztreppe zur ehemaligen Kegelbahn auch. Es gibt wieder Steinvasen auf dem Weg zum Tempel... also ganz toll. Fehlt dann irgendwann wenn die Kommunikation auf der anderen Seite der Stadtmauer fertig ist, nur noch die Sicherung der Stadtmauer im hinteren Gartenteil.  Ob da tatsächlich die Knochen der eingemauerten Frau dann irgendwann unten rausbröseln?

Ich bin gespannt.




Sonntag, 27. Juli 2014

Und immer, wenn die kleinen Schwalben...

habt ihr euch im letzten Blogartikel eigentlich das Bild mit dem Engel mal genauer angeschaut?  Da ist ein Schwalbennest an der Seite. 

Das haben die Schwalbeneltern extra so gemacht. Die wollten ihren Küken nämlich Kultur nahebringen und ein wunderschönes Schwalbenkinderzimmer haben. Also wurde das Nest genau dort hingebaut. Ziemlich luxeriös - oder?




Als die kleinen Schwalben dann aus dem Nest geguckt haben, hat die Schwalbenmama denen immer erzählt: "Guckt mal, da auf dem Bild ist ein kleiner Mensch mit Flügeln, die Menschen nennen so etwas Engel und die sollen einen beschützen..." und die kleinen Schwalben haben voller Ehrfurcht auf das Bild geschaut und immer gedacht, das die Menschen tatsächlich Flügel haben und auch herumfliegen können...

Bis sie sich ganz mutig irgendwann aus ihrem Nest gestürzt haben und die ersten Runden selbst geflogen sind. Auch da war das Bild gut ausgewählt, denn die Schwalbenmama hat denen immer gesagt: "Na, ich braucht keine Angst haben vor dem Fliegen, guckt euch einfach nur das Bild an -  wenn so ein kleiner Mensch mit so winzigen Flügeln fliegen kann, dann könnt ihr das schon lange! Schwalben sind zum fliegen geboren - Menschen nicht!"

So stürzten sich die kleinen Schwalben mutig aus dem Nest, breiteten ihre Schwingen aus und lernten damit fliegen. Nachdem sie dann ein paar Runden geflogen waren, haben sie sich draussen auf einem Ast niedergelassen und sich umgeschaut. 

Da liefen Menschen. Die Schwalben haben sich genau diese Menschen angeguckt... und festgestellt, dass der Mensch auf dem Bild so völlig anders aussieht als die Menschen, die durch den Park laufen. Die sind viel größer, haben eine bunte Haut, jeder ist irgendwie anders bunt - und vor allem haben sie gar keine Flügel! Nicht einmal die winzig kleinsten Schwingen konnten die Schwalbenkinder an den Menschen entdecken.

Sie sagten ihrer Mutter: "Mama, du hast uns etwas Falsches erzählt, die Menschen haben gar keine Flügel!" - die Schwalbenmama lächelte und sagte: "Aber ihr habt mehr Mut und Selbstvertrauen gehabt, euch aus dem hohen Nest zu stürzen, als ich dachtet, die Menschen hätten welche!"

Manchmal ist es genau SO. Man denkt etwas, das eigentlich nicht stimmt - und genau das lässt einen mutig sein und Berge versetzen. Dinge tun, die man sich vielleicht sonst nicht unbedingt getraut hätte...


Wir wünschen allen Lesern eine schöne neue Woche!



Auf nach Rheinsberg!

„Was machen wir heute???“ - „Ach, ich würde eigentlich mal wieder gerne aus der Stadt raus... von Rheinsberg kenne ich eigentlich nur eine Straße...“ - „Gut, dann lass uns nach Rheinsberg fahren, wir können hundekompatibel den Schlossgarten besuchen!“.

Deckengemälde im Teehaus


Gesagt, getan. Hunde verladen und los. Schon der Weg nach Rheinsberg ist ja sehr schön. Viel Wald, dann riesige Felder – zugegeben, endlose Monokulturen... aber mit den grünen Inseln darin sehen sie dennoch eigentlich sehr schön aus. Auf dem Hinweg sind dann kleine Stände vor manchen Häusern aufgefallen, auf denen die Bewohner das Verkaufen, was sie aus ihrem Garten oder Hühnerstall übrig haben. So etwas finde ich immer sehr schön!

In Rheinsberg haben wir dann gleich gegenüber vom Schlosspark das Auto abgestellt, so brauchten wir nur über die Straße und durch das Tor zum Lustgarten gehen. Dort sind wir links abgebogen um zum Teehaus zu gelangen.


Teehaus

Das Rheinsberger Schloss und seine Gartenanlagen gehören heute der StiftungPreußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Es hat seit dem Mittelalter eine lange und wechselvolle Geschichte. Beeindruckend ist die Größe der Gartenanlagen – und die Wiederherstellung der alten Gartenstruktur. Viele Bäume dort sind noch gar nicht so alt, es müssen also Wiederanpflanzungen sein und auch das erinnert mich doch sehr ans Ammerland, wo ich herkomme. Denn dort gibt es riesige Baumschulen, die solche Bäume heranziehen. Eine der Baumschulen dort hat sogar hunderte von Bäumen fürs französische Disneyland geliefert, was im Baumbereich durchaus eine logistische Meisterleistung war!

da wollten wir eigentlich hin...

Wie gesagt, weit sind wir leider nicht gekommen, an der Brücke zum Obelisken haben wir dann mit Rücksicht auf Farinos Zustand kurz Pause gemacht und sind dann zurück gelaufen. Aber auch dieses kurze Stück war schon sehr beeindruckend und hat Lust auf „mehr davon!“ gemacht. Wer das Schloss und den Schlossgarten mit Kindern besuchen möchte oder ein leicht verständliches Angebot sucht, dem sei noch diese Seite ans Herz gelegt... Rheinsberg für Kinder.

an der Brücke...

Farino geht es halt nicht so gut, das ist verständlich. Er ist relativ langsam, ab und zu tobt er kurz ein bisschen herum, aber nur, um danach wieder ziemlich erledigt zu sein. Er hält sich sehr tapfer, trinkt viel und einer seiner Lieblingsplätze ist vor dem laufenden Ventilator. Joey fand den Ausflug natürlich absolut klasse und war völlig in den ganzen neuen Duftwelten versunken.

"Ey, kannst du vielleicht mal gucken??!!!" - "Neee, riecht grad so gut hier!"

"Hallo Frauchen, das riecht hier voll spannend. Kannste dem alten Sack hier mal sagen, der soll in die Kamera gucken???"

Auf dem Rückweg habe ich dann an einem der kleinen Stände angehalten und fürs nächste Mittagessen eingekauft. Es gab dann panierte Zucchinischnitzel und auch unsere Meerschweinchen Emil und Maria haben sich über ein Stück Zucchini gefreut.


Mittwoch, 23. Juli 2014

Stänkerschwäne...


Wir hatten in den letzten Tagen ein paar tierische Begegnungen – und Joey hat sogar seine Erzfeinde, die Beagle aus der Nachbarschaft ignoriert, als wir ihnen auf einer Hunderunde begegnet sind! Whow... das ist schon reine reife Leistung für ihn. Dafür ist es völlig egal, welcher französischen Bulldogge wir begegnen – er geht diese überwiegend röchelnden und schnaufenden Knautschgesichter alle an – und umgekehrt.

Ignoriert hat er heute auch einen... hm... also von weitem dachte ich, da hätte jemand seinen Staubwedel auf die Erde geworfen. Oder so ein langes Mikrofon mit langem Plüsch umzu gegen die ganzen Windgeräusche. Dann sind wir vorbei gegangen und dieses Etwas drehte seinen Kopf. Noch ein Plattgesicht. Ein Pekinese.

Wir sind dann zu unserem täglichen „Geh-saufen!“ Platz gegangen, auch, weil zwar auf dem langen Treppenstück am Bollwerk kein Federvieh mehr saß, aber so ein Stänkerschwan gleich angekommen ist und aufgepasst hat, das bloß keiner auf seine heiligen Stufen kommt. Am „Geh-saufen!“-Platz kam dann auch gleich wieder ein Stänkerschwan an, schwurbelte sich demonstrativ auf den unteren Absatz und fing an zu fauchen. 


Joey kehrte ihm gleich sein Hinterteil zu und setzte sich auf eine Stufe um die Gegend zu beobachten, Farino hat sich dann hingelegt, ich mich auf die oberste Stufe gesetzt und der Stänkerschwan hat gemacht, was er am liebsten macht: rumgestänkert.

Eine viertel Stunde und ausnahmsweise ein kleines bisschen (¼ Scheibe) Brot später hatte der Stänkerschwan dann gelernt, das in meiner Gürteltasche irgendwie was zu Fressen ist, denn zwischendurch hat auch Farino mal ein Leckerchen zwischen die Kauleiste geschoben bekommen, damit er liegen bleibt. Für so einen Stänkerschwan ist es scheinbar enorm wichtig, zu wissen, was in so eine Gürteltasche ist. Insbesondere dann, wenn die Fronten geklärt sind, das der Mensch mit den beiden Hunden sich nicht einfach so durch Fauchen und einen langen Hals einschüchtern lässt, sondern zurück faucht und sich auch aufrichten kann. Uiiiii... also fauchende Menschen... da lässt sich so ein Stänkerschwan nicht sofort sehr deutlich anmerken, das ihn das beeindruckt. Da wird dann ganz langsam – bloß nichts anmerken lassen – abgedreht.

Dann war da noch die Sache mit dem Taschentuch. Ich musste mir mal die Nase putzen und habe ein Taschentuch rausgeholt. Stänkerschwan war sofort mit seiner ganzen Aufmerksamkeit bei mir. Schließlich habe ich da was aus der Tasche geholt, das könnte man ja fressen. Ich habe das benutzte Tuch dann wieder weggesteckt, was dem Stänkerschwan nun nicht gerade gefallen hat – aber ich habe ihm dann gezeigt, das ich noch mehr von den weißen Dingern habe. Zack, hat er sich eines gegriffen und „pah! Wie schmeckt DAS DENN????!!!“ sofort fallen lassen.

Es ist jedenfalls ziemlich interessant, sich mit so einem Schwan zu beschäftigen und auf seine Körpersprache einzugehen. Allerdings wollte der Stänkerschwan mir dann irgendwann nicht mehr glauben, das ich nichts mehr für ihn in meiner Gürteltasche habe und wurde etwas wütender. Wahrscheinlich hätte er sehr gerne darin gegründelt, so wie er auf die Tasche geguckt hat und näher gekommen ist. Da habe ich dann doch lieber ruhig und gesittet mit den Hunden den Rückzug angetreten.

Wir haben da jetzt schon zweimal so gesessen und den Schwan beobachtet. Wenn mich nicht gerade jemand darauf anspricht, das es ihn wundert, das die Hunde so gelassen in absoluter Schwanennähe sitzen bzw. liegen, bekomme ich auch nur aus den Augenwinkeln mit, das Leute stehen bleiben und uns beobachten. Da mich das Tierverhalten interessiert, ist der größte Teil meiner Aufmerksamkeit und Konzentration bei den Tieren, denn oft sind es die kleinen, eher unscheinbaren Bewegungen, die viel aussagen - und auch das eigene Verhalten zu reflektieren gehört dazu.

Für Joey finde ich es eine reife Leistung, bis zu nur 40 cm vom Schwan weg einfach ruhig zu sitzen. Aber er dreht dem Schwan auch den Rücken zu und beobachtet das Umfeld. Farino achtet darauf, das er selbst nicht zu kurz kommt mit beachtet werden. Aber insgesamt verhalten sich beide sehr vorbildlich. Unterschätzen sollte man keinen Schwan, deren Flügelmuskulatur ist enorm und hat eine ziemliche Schlagkraft, der Hals ist auch ganz lang - wobei Schwäne ja keine richtigen Zähne haben, die Schnabelkante ist etwas geriffelt... also ungefähr wie die Backen einer Kombizange - und aus genau dem gleichen Grund...

Mich hat noch kein Schwan blutig gebissen wenn er mir etwas aus der Hand geschnappt hat. Und so als "auf dem Meeresboden geboren" kann ich sagen, ein Schwanenschnabel fühlt sich von innen an wie eine Schwertmuschel. Das sind die ganz langen Muscheln, die aussehen wie eine Schwertscheide. 








Sonntag, 20. Juli 2014

Seife macht Schule... oder umgekehrt...


Heute mal wieder etwas unhundiger. Nick hatte sich letztes Jahr in der Schule für die Film- und Foto-AG entschieden, was ich ganz gut fand, weil er ja eigentlich hier auch Blogfotograf ist. Da kann es nicht schaden, auch von anderen zu lernen, wie man bessere Bilder hinbekommt und gute Filme macht. Ein Teil von dem, was ich kann (wenn ich gut bin ;-) ), habe ich mir ja auch vor langer Zeit von Sigi Klein und Bernd Eylers, einem der besten Pferdefotografen der Welt, abgeschaut. Das waren spannende Zeiten! :-) Damals hatten wir noch ein Fotolabor zu Hause, haben hunderte von Metern Filme selbst entwickelt – und belichtet. Tja, heutzutage war nach dem ersten Stop-Motion-Film dann das Thema der AG plötzlich „ach, wir machen Seife und verkaufen die“.

Das ist mir zwar in eineinhalb Jahrzehnten Schulkinder auf diversen Schulen und aktiv Elternarbeit für diese Schulen machen auch noch nicht so untergekommen, aber man lernt ja nicht aus. Also haben die Seife hergestellt, davon leider keinen Film und wahrscheinlich auch keine Fotos gemacht. Die Seife wurde dann verkauft.

Nick fand das Seife herstellen ziemlich gut und er wollte es zu Hause auch mal machen. Deshalb habe ich mich mit dem Thema auch beschäftigt, in dem Magazin  "Handmade-Kultur" war auch ein Artikel darüber und mein Kind hat zum Schulabschluss ein Seifenmacherbuch und etwas Ausrüstung bekommen. Die Küche musste ich zwar ein bisschen umbauen dafür um Sicherheitsvorkehrungen einhalten zu können, aber das war nicht so schlimm.

Beim Lesen im Fachbuch haben wir dann festgestellt, das es in der Schul-AG wohl nicht immer so wie in den ganzen Sicherheitshinweisen beschrieben, abgelaufen ist. Das haben wir auf jeden Fall besser gemacht, da mit sehr ätzender und giftiger Natronlauge gearbeitet wird. Wir haben richtige Laborschutzbrillen, Arbeitskittel und vor allem auch chemikalienfeste Handschuhe und alles, was wir an üblichen Küchenutensilien für die Seifenherstellung brauchen, ist gekennzeichnet und wird ausschließlich für die Seifenherstellung benutzt. Es landet nicht mehr im Küchenschrank, sondern in einem Extra-Karton der in unserem Bastelzimmer steht. Auch der Stabmixer. Wir haben für wenig Geld einen zweiten Stabmixer extra dafür gekauft, den braucht man um die ätzende Natronlauge mit der Fettmasse zu emulgieren. Da Verätzungen mit Natronlauge im Bereich von Mund und Magen oft tödlich enden, sollte klar sein, das man so ein Teil danach definitiv nicht mehr zum Pürieren von Speisen einsetzt! Dachte ich jedenfalls.

Wir haben einen extra Seifenkochtopf, extra Meßbecher die mit einem Totenkopf versehen sind. Das war ein Tipp aus dem Seifenbuch, damit jeder sofort weiß, das die nicht mehr zur Speisezubereitung sind und als Form haben wir ausgwaschene Milchkartons und Frischkäseschälchen, weil man alle Backformen, wie z. B. Muffinformen (!), danach nicht mehr zum Backen verwenden soll, selbst wenn sie mit Folie ausgeschlagen waren. Das wäre wahrscheinlich ungefähr so, als wenn die Koch-AG einer regulären Schule dann den Eintopf im Chemieraum kochen würde und dazu die Bechergläser nehmen würde, wo schon Salzsäure und Co drin waren. Schließlich sind die ja sauber.

Unsere erste Seife ist also fertig und reift jetzt noch ein paar Wochen so vor sich hin. Dabei verliert sie noch einen Teil des enthaltenen Wassers und wird milder. Denn frischer Seifenleim ist so ätzend, das er die Haut angreift, deshalb muss man beim Umgang damit Handschuhe tragen. Steht so im Buch und in jeder grundlegenden Anleitung. Wer also mit Kindern Seife herstellen möchte, sollte das NICHT mit Lauge machen, schon gar nicht mit behinderten Kindern, wenn er den angesagten Schutz nicht gewährleisten will oder kann. Meine Meinung.

"Nebenprodukt" der Seifenherstellung ist vor allem für Nick übrigens Chemie- und Mathematikunterricht (Mengen, Brüche, Prozente). Das ist gar nicht mal so ganz verkehrt, denn das hat er hier auf der Schule auch nicht gehabt und im Leben kommt so etwas immer wieder mal vor. Egal ob in Rezepten, bei Rabatten, Preiserhöhungen, der Mehrwertsteuer oder was auch immer.

Abgesehen vom Umgang mit NaOH haben wir uns mit dem pH-Wert befasst, da ich entsprechende Teststreifen besorgt habe um den pH-Wert der Seife festzustellen und zu schauen, ob und in wieweit sich der im Laufe der Zeit verändert. Das war sehr spannend.

So sieht übrigens unsere erste Seife aus:



Es gibt wirklich tolle Seifenrezepte und ich freue mich eigentlich auch, das die Flut an Shampoo- und Duschgelflaschen in Zukunft viel weniger wird – und viele Zusatzstoffe, die eigentlich kein Mensch wirklich braucht um sauber zu werden, wegfallen. Als nächstes wird es eine Rosmarin-Sahne-Seife geben. Die ist für sehr trockene Haut und bis auf die Natronlauge fällt der restliche Industrie-Chemiekrempel dann weg. So eine Seife muss dann 6 Wochen reifen, bevor man sie benutzen kann und Rosmarin riecht wirklich sehr angenehm.

Da es auch „Küchenseife“ gibt, die gegen schlechte Gerüche ist, habe ich dann vor, einen Mix aus Babyseife und Küchenseife zum kreieren. Als Hundeseife. Vielleicht bekomme ich damit die Hunde sanft und geruchsfrei sauber. Eine Seifenform, wo nachher Seifenblöcke mit Hunderelief herauskommen, haben wir mittlerweile. Wäre ja gar nicht mal so schlecht.















Mittwoch, 16. Juli 2014

Verblüffende Filmeffekte...

Vor etwa zwei Wochen habe ich das Buch "Die Entdeckung des Hugo Cabret" gelesen. Das Cover sah sehr interessant aus und der Buchschnitt ist komplett geschwärzt, auch sehr spannend. Die Druckerei hat mit schwarzer Farbe nicht gespart, etwa 1/3 des Buches sind wundervolle Zeichnungen in Anlehnung an die ersten Schwarz-Weiß-Filme.

Das Buch ist eine Hommage an Georges Melies. (Denkt euch bitte die Apostrophen über den e´s), einem der ersten Filmemacher, der zu seiner Zeit sehr berühmt war, über 500 Filme gedreht hat und nachher alles verloren hatte. Geblieben ist ihm ein Spielzeugladen im Pariser Bahnhof.

Das Buch ist mehrfach ausgezeichnet worden und ich war so gerührt davon, dass ich unbedingt den Film sehen wollte. Er heisst "Hugo", was im Französischen "Ügo" ausgesprochen wird und war erfreulicher Weise schon im Antiquariat zu bekommen. 2012 herausgekommen und für 11 Oskars nominiert, 5 davon bekommen... das ist eine reife Leistung.

Hugo ist einer der besten Filme die ich kenne und eine wundervolle Buchverfilmung. Er spielt 1930 in Paris. Es gibt sehr viel Tricktechnik, die von Deutschland aus weltweit über die  Frankfurter Firma Pixmondo koordiniert wurde (auch weil es eine unvorstellbare Rechnerleistung war). Ein Film über die 3D-Tricktechnik von Pixmondo in "Hugo" findet ihr HIER - und damit auch einen Einblick in den Film und die Filmmusik. Es gibt ebenso wundervolle alte Filmausschnitte, sowohl mit Buster Keaton als selbstverständlich auch mit Filmen von Melies. Die haben uns unheimlich viel Spaß gemacht, weil man früher so anders gefilmt hat und es wirklich ein riesiger Spaß ist zu sehen wie Dinge umgesetzt worden sind.

Die Stop-Motion-Technik, die Nick an seiner kleinen Trickfilmkamera hat, wurde ursprünglich von Melies entwickelt!

Was ich ganz wunderbar finde, ist die Filmmusik von Howard Shore. Ich höre sie rauf und runter - und da Nick seinen MP3-Player nicht mit in Urlaub genommen hat, habe ich sie dort gestern aufgespielt und bin mit der Filmmusik im Ohr durch Neuruppin geschlendert. Es war entspannend, sogar für Joey, und es hat riesigen Spaß gemacht. Denn es veränderte den Blickwinkel auf manche Häuser - und den See. Viele Stücke passen wundervoll in diese Stadt und zu einem Teil des Lebensgefühls hier.

Übrigens kommen auch im Film "Hugo" drei Hunde vor. Ein Dobermann vom Stationsvorsteher und zwei Dackel. In einer Szene bleibt der Stationsvorsteher, in dem Film der Böse, mit seiner Schiene an einer Waggontüre hängen als der Zug losfährt und der Dobermann guckt nur völlig verzweifelt, was sein Herrchen da jetzt schon wieder anstellt...

Also, wer nicht weiß, was er gucken soll... Hugo. Gleichnamiges Getränk kann man sich dabei durchaus reinziehen... 

(Entschuldigt ein paar komisch-bunte Wörter, ich stehe mit der Formatierung heute etwas auf Kriegsfuß)




Montag, 14. Juli 2014

Flora und Fauna: Die Wegwarte



Nun also: die Wegwarte. Blume des Jahres 2009, auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen in der Kategorie 3 (Gefährdet) zu finden. Sie gehört zu den Korbblütlern und wird zwischen 30 und 140 cm groß. Ein anderer Name ist „Sonnenwirbel“, weil sich ihre Blüten mit der Sonne drehen. Die Blüten sind nur für einen Tag geöffnet – und auch nicht den ganzen Tag lang, die Blütezeit ist von Juni bis Oktober.



Lübeck hat sie 2009 gefeiert und dafür sogar ein Stückchen Wiese, auf dem sie wächst für eine Feier absperren lassen, damit ihr nichts passiert und ein schickes Schild aufstellen lassen. Die Wegwarte wächst an Weg- und Straßenrändern, auf Äckern und Weiden sowie auf Ruderalflächen.


Früher kannte eigentlich jeder die Wegwarte, die zur Familie der Zichoriengewächse gehört. Wenn der eine oder andere Leser schon etwas älter ist, könnte jetzt bei ihm etwas „klingeln“. Zichorie??? Kaffee!!! Na ja, besser gesagt: Kaffeeersatz, umgangssprachlich auch „Muckefuck“. Jüngeren Lesern sei hierbei gesagt: das „fuck“ in „Muckefuck“ hat nix mit dem englisch/amerikanischen „fuck“ zu tun. In diesem Fall ist die Herleitung von „mocca false“ und das kommt aus dem Französischen. Direkt verwandt ist die Wegwarte auch mit Salatchicoree und Radiccio (ist auch eine Salatpflanze).

Aber wie werden die blauen Blumen zu dunklem Muckefuck? Man hat die Wurzeln getrocknet, gemahlen und erst sogar richtigem Kaffee beigemischt. Richtig böse schien es dabei dann während der Kaffeekrise in der DDR abzugehen... wobei ich mich nach dem Artikel frage, wer zum Teufel Erbsenmehl als Kaffeeersatz... nun ja, lassen wir das, ich glaube, im günstigen Instant-Kaffee den ich mitunter „genießen“ darf, ist auch alles mögliche drin, aber sehr wenig Kaffee.

Guckt, das hier ist die Wegwarte...

Die Wegwarte ist seit dem Altertum eine der beliebtesten Heilpflanzen. Die bitter schmeckenden Gerbstoffe wirken sich positiv auf Magen und Galle aus. Sie stimuliert die Milz und überall ist der Hinweis zu finden, das die Wegwarte eines der wenigen Phytotherapeutika für die Milz ist. Also eine der wenigen Naturheilmittel, die dafür in Frage kommen. Sie wird bei Niedergeschlagenheit eingesetzt, bei Ekzemen und anderen Hautkrankheiten. Die Pflanze produziert Inulin, das sich bei Zuckerkranken positiv auf den Zuckerstoffwechsel auswirken kann – also sie ist im pflanzlichen Bereich fast so etwas wie eine „eierlegende Wollmilchsau“.

So eine heilsame Pflanze sorgt dann auch dafür, das sich allerlei Mythen und Sagen um sie ranken, besonders Liebeszauber. Wird die Pflanze z. B. an einem Petertag mit einem Hirschgeweih ausgegraben, kann man damit jede Person betören, die man damit berührt. Einer Sage nach ist die Wegwarte entstanden, als ein Burgfräulein an einem Weg vergeblich auf die Rückkehr ihres Liebsten wartete, der auf einem Kreuzzug ins heilige Land unterwegs war. Wie praktisch, das man sich hier in Neuruppin gleich neben einem Fleckchen voller Wegwarte auf eine Bank an den Wegesrand setzen und auf wen auch immer warten kann. Nur auf den Bus (noch) nicht...

links daneben ist eine Bank... ;-)


Quelle: Wikipedia, wigena.de, Deutsches Ärzteblatt


Sonntag, 13. Juli 2014

Pipi inne Augen...

Ach Leute, eigentlich wollte ich nach der Roten Liste über die Wegwarte schreiben. Aber dann bin ich am Tempelgarten entlang gegangen...

also, ich bin ja oft sehr nah am Wasser gebaut, manchmal ist das wohl so, wenn man quasie auf dem Meeresboden aufgewachsen ist. Oder wenn man gelernt hat, das die scheinbar kleinen Dinge im Leben sehr oft mehr wert sind als irgendwelche protzigen Statussymbole und vermeintlich hohe Einkommen. 

Ich kann gar nicht sagen, wie unglaublich ich mich heute gefreut habe, als ich den Fußweg vor dem Tempelgarten entlang gegangen bin! Und ja, ich habe echt Tränen in den Augen gehabt, weil ich mich wirklich so sehr gefreut habe! 

Ich poste euch hier mal zwei Bilder und ihr könnt gucken, worüber ich mich so gefreut habe:

1. Bild: 


 2. Bild


Seht ihr, worüber ich mich riesig gefreut habe?

Es sind insgesamt vielleicht nur 3 - 4 Zentimeter. Für viele Menschen sind so wenige Zentimeter "nichts". Für andere Menschen bedeuten sie eine große Hürde. Die Schräge sowieso. Bei Eis, Schnee und sogar bei Regen sind diese Platten sehr rutschig. Liegen sie schräg, wird es oft zu einem heiklen Unternehmen dort hinüber zu kommen. Selbst mit zwei gesunden Beinen. 

Wie oft gehen dort alte Leute entlang, mit Stock oder Rollator, wie oft nutzen Rollifahrer den Weg - und einmal habe ich eine alte Dame gesehen, die ihren Mann im Rolli dort rüberschieben wollte, und der Rolli ist ihr unten im Matsch stecken geblieben. Selbst ich habe mich im Winter, als ich den Weg fast täglich gehen musste, oft abgestützt, weil ich einfach nur Angst hatte, dort auf der glatten Platte auszurutschen. Da brauchte Joey noch nicht einmal ziehen wie blöd.

Dankeschön! Ich könnte unserem Baudezernenten dafür echt um den Hals fallen, der hat sich nämlich darum gekümmert. Aber das... traue ich mich nun doch nicht ;-D. (Aber hey, es weinen bestimmt nicht oft Weiber vor Freude über etwas, das Sie machen...)

Liebe Blogleser, ihr dürft euch gerne mit mir freuen, dass es geklappt hat, diese Stelle zu entschärfen und für viele Leute weit besser passierbar zu machen. Manchmal muss man einfach im wahrsten Sinne des Wortes "um die Ecke denken" :-D


Flora und Fauna – Was ist die "Rote Liste"?



Wir beschäftigen uns ja auch mit den Pflanzen, die hier so wachsen. Das „Berufkraut“ haben wir euch ja schon vorgestellt und als nächste Pflanze stellen wir euch die Wegwarte vor und erklären, was es mit der „Roten Liste“ auf sich hat. Da steht die Wegwarte nämlich drin. Aber weil es so ein ellenlanger Artikel wäre, teile ich den auf. Hier also erst einmal zum Thema "Rote Liste":

© WoGi - Fotolia.com

Zugegeben gibt es mittlerweile verschiedene „Rote Listen“. Eine im Medizinbereich, ein dickes Buch mit allen Medikamenten – und dann gibt es im Naturschutz einige „Rote Listen“. Rote Listen sind Verzeichnisse ausgestorbener, verschollener und gefährdeter Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, Pflanzengesellschaften sowie Biotoptypen und Biotopkomplexe.
Warum gibt es „Rote Listen“ und stehen in der deutschen Liste auch bedrohte Pflanzen und Tiere aus Afrika?
Die „Roten Listen“ zeigen den Gefährdungsstatus von Pflanzen und Tieren für einen bestimmten Bereich da. Zum Beispiel gibt es die „Rote Liste Brandenburg“. Ob und wie sehr etwas gefährdet ist, wird anhand der Bestandsgröße und der Bestandsentwicklung festgestellt. Deshalb ist auf der Roten Liste für Deutschland kein bedrohtes afrikanisches Tier drauf.

Auf einer anderen „Roten Liste“ - nämlich der der gefährdeten Haustierrassen – war lange Zeit der Cao de agua portuguese drauf. 

Cao de agua portugese

(Für die Pedanten: ohne `´ und sonstige Kringel, weil ich nicht weiß, wie die gekringelt werden).

Also der Portugiesische Wasserhund, weil es noch vor gar nicht mal so langer Zeit nur einen geringen Restbestand dieser Rasse gab. Mittlerweile ist der Bestand mehr als deutlich angewachsen und das Überleben der Rasse bis auf weiteres gesichert. 


Für manche gefährdeten Haus- und Nutztierrassen gibt es übrigens öffentliche Förderprogramme. Hätte also der Bauspielplatz statt irgendwelcher üblichen Allerweltszwergziegen sich eine gefährdete Rasse ausgesucht, hätten sie Fördermittel beantragen und den Kindern auch gleich den Artenschutz nahe legen können.
„Rote Listen“ haben mehrere Funktionen. Sie informieren die Öffentlichkeit darüber, was wo und wie sehr gefährdet ist. Da „Rote Listen“ Gutachtenstatus haben, stehen sie als Gutachten auch immer als Planungs- und Argumentationshilfen für jedermann zur Verfügung (!!!), wenn irgendwo etwas gebaut oder verändert werden soll. Sie zeigen damit auch, wo etwas für den Naturschutz getan werden muss und anderes mehr. (Quelle u. a. Bundesamt für Naturschutz)




Dienstag, 8. Juli 2014

Geht doch (Lampe) und geht gar nicht (Mülleimer)

Auf der heutige Hunderunde hatte ich wegen des Regens keine Kamera dabei. Aber es hat mich sehr gefreut, das die "Lampenleiche" an der Klosterkirche weg ist. die haben sogar das Loch mit dem eisernen Standfuß mit Sand aufgefüllt! Leider gucken ein paar Meter weiter immer noch blanke Kabel aus der Erde. Selbst wenn die keinen Strom führen - aber das steht da nicht dran. Blanke Kabelenden die dazu da waren, irgendwas mit Strom zu versorgen sehen immer irgendwie scheiße aus, insbesondere dann, wenn sie auf öffentlichem Grund stehen. 

Na ja, dann habe ich erfahren, das es eine sehr heiße Diskussion über die entfernten Mülleimer auf den Dörfern gibt. Das kann ich verstehen und ich trage mein Scherflein dazu auch bei. Denn letztlich heisst es ja: "Wenn du mit deinem Hund unterwegs bist und der in einem Dorf mal muss... Pech gehabt!".

Keiner findet es toll, wenn ihm vor die Haustüre gekackt wird. Weder in der Stadt - und hier gibt es halt jede Menge Mülleimer - und auch nicht auf dem Dorf. Ich will den Hundemuff auch nicht neben meine Picknickfressalien packen um ihn zu Hause zu entsorgen, das ist ja wohl voll widerlich. Und mit Hunde, die mal müssen, ist es wie mit Menschen, die mal kotzen müssen. Die können das auch nicht alle auf Kommando, wenn sie das müssen, müssen sie das halt. 

Es wurde als Gegenargument gebracht, das auf den Dörfern oft Hausmüll in die öffentlichen Mülleimer geworfen wird. Ja, mag sein. Aber das passiert hier in der Stadt auch. Deshalb ist hier aber im Stadtbereich noch kein einziger Mülleimer abgebaut worden, der nicht schon vorher weg war. An der Rosa-Luxemburg-Straße gibt es z. B. keine mehr und da hat man als Hundehalter unterwegs dann letztlich auch ein Problem...

Allein im Innenstadtbereich werden in den Sommermonaten bei gutem Wetter TÄGLICH ungefähr 8 Mülleimer zu 80 % mit leeren Eisbechern der Eisdiele befüllt, auf dem Spielplatz am Rosengarten quellen sie oft über, weil die "Coffee to go"-Becher der Eltern so viel Platz einnehmen.Und diese Eimer werden bis auf samstags und sonntags TÄGLICH geleert. Auf einer Kontrollfahrt über die Dörfer dann alle paar WOCHEN mal die Mülleimer dort zu leeren ist zu teuer????

To go, to go, to go... das heisst letztlich auch nichts anderes als: macht Müll, macht mehr Müll - und macht, das andere Müll machen! Davon leben ganze Wirtschaftszweige und das zum Teil gar nicht mal so schlecht. 

Also - hier in der Innenstadt wird alles hübsch sauber gehalten - aber auf den Dörfern darf es letztlich vermüllen? So geht es nun einmal nicht. Mein Vorschlag ist, ggf. umzustrukturieren. Denn Hausmüll wird bevorzugt in weite, offene Mülleimer entsorgt. Man könnte also die offenen, weiten Mülleimer auf den Dörfern durch welche ersetzen, die nur eine kleine Einwurföffnung haben. Da könnte man sicherlich auch einige der Bügelmülleimer die hier zu Hauf in kurzen Abständen aufgestellt sind, mit Winkelblechen etwas wetterfester machen - und gleichzeitig Elstern, Rabenvögeln, Waschbären und Ratten den Zugriff auf den Müll (und das Ausräumen der Eimer) erschweren. 

Dann spricht auch nichts mehr gegen eine Leerung alle paar Wochen (ausgenommen die Eimer an den Badewiesen). Und wenn es doch hier früher überall so gute Gemeinschaften gegeben hat, wie man mir schon so oft erzählt hat... (und wie ich es von rührigen Bürgervereinen aus meiner Heimat her kenne) - dann sollte es doch erst recht kein Problem sein, das Problem mit den Mülleimern in den Griff zu bekommen. 



Sonntag, 6. Juli 2014

Abendspaziergang...

Unsere Abendrunde, fast immer gleich und heute an der Treppe sogar schwanenfrei. Fanden die Hunde sofort super.

Joey hat es dann irgendwann vorgezogen sich neben mich auf die Treppe zu setzen. Ich habe mal versucht, das auf Fotos festzuhalten, weil er wirklich wie ein dicker Kumpel neben mir saß, über zwei Treppenstufen verteilt...

von oben...

von weiter hinten...
halbwegs von vorne...



Einträchtig nebeneinander. Fehlt nur noch das Bier...

Samstag, 5. Juli 2014

Wenn Deutschland spielt...

...ist es relativ ruhig auf den Straßen, sehr angenehm. Also mit den Hunden auf eine gemütliche Abendrunde. Bis zur Post sind wir problemlos gekommen, es tönten aus diversen Fenstern "Fussballguckgeräusche" - und leider hat irgendwer rumgeballert.

Damit war für Joey der restliche Abend gelaufen. Er hat sich zwar redlich bemüht, die Tour noch halbwegs anständig hinter sich zu bringen, aber wenn es irgendwo knallt, habe ich ein Häufchen Elend am anderen Ende der Leine. Das will einfach nur noch irgendwo rein oder irgendwo drunter.

In diesem Fall dann unter die Anlegebrücke an der Promenade. Die Hunde sollten saufen, und Joey war schneller als der Blitz unter der Anlegerbrücke verschwunden. Nix mit saufen.

Dann habe ich ihn da wieder hervorgezogen, mit dem Ergebnis, das er sich im Dreck zusammengekauert hat. OK, ein paar Minuten später hat er sich zu mir auf die Stufen getraut und sich ängstlich umgeschaut.

Gerade als alles so halbweg wieder normal schien, einschließlich seines Herzschlages... knallte hinter uns ein Sektkorken. Sehr, sehr laut... das Sektkorken im Normalfall nichts schlimmes sind und in erster Linie für interessante Abdrücke in Decken sorgen, weiß er ja nicht. (Wobei mittlerweile die Gurkenscheiben von Mäcces Burgern eher zur Deckendeko in diversen Räumen gehören).


Freitag, 4. Juli 2014

Fast wie im Märchenland!


Wir sind ja mittlerweile öfters mit einem Bestimmungsbuch unterwegs – oder sammeln Blumen mit dem Fotoapparat und gucken zu Hause nach, was das ist. Klingt vielleicht ein bisschen langweilig, weil „das Unkraut da...“ - ist es aber nicht. Es kann sogar ganz spannend sein und ein bisschen wie in einem Fantasyland wenn man sich so die Namen heraussucht. Da gibt es Königskerzen, Natternköpfe, Schafgarbe, Hirtentäschel, Wegwarten, Berufkraut und viele, viele mehr.

Wenn man sich dann noch ein bisschen mit den verschiedenen Pflanzen befasst, kann es noch viel spannender werden! Wir werden euch also ab und an ein paar Pflanzen vorstellen... vielleicht denkt ihr auf den Hunderunden ab und an ja dran!

Wenn es nach Fachleuten für Botanik geht, sind wir oft auf einer „Ruderalfläche“. Also einer Fläche, die durch ganz massive Eingriffe des Menschen umgestaltet wurde und wo nix mehr so geblieben ist, wie es war. „Ruderal“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Schutt. Diese Fläche hat sich die Natur zum Teil zurückerobert und es ist eigentlich sehr interessant zu sehen, was sich da alles an Pflanzen und Tieren tummelt. Wer denkt: „Na ja, das Unkraut da...“ - nein, es ist wirklich interessant, denn einige Pflanzen, die dort wachsen, findet man auch auf ökologischen Gründächern, weil beide Stellen fast den gleichen Lebensraum bieten.

Dann, das finde ich ja oft ganz interessant, geben manche Leute viel Geld aus um sich Tees und Co gegen ihre Zipperlein zu kaufen, die sich aber über „Unkraut“ beschweren. Nur... oft enthalten die Tees, die sie sich kaufen genau das „Unkraut“, das sie im eigenen Garten verteufeln.

Fangen wir mit dem Berufkraut an. Farino zeigt euch das mal:

(das mit den weißen Blüten)



Das Berufkraut kommt eigentlich aus Nordamerika und wurde, wie z. B. der Waschbär, hier eingeschleppt. Früher war es auch eine Zierpflanze in Gärten, mittlerweile gibt es so viele hochgezüchtete Blumen, das fast keiner mehr das Berufkraut als Zierpflanze haben möchte.

Es sieht so ein bisschen nach Margerite und Kamille aus, aber die Blütenblätter sind viel feiner. Berufkräuter gehören zu der Familie der Astern, das nennt sich dann – neee, nicht Asteroid :-D sondern Asterales. Also das ist der Familienname. Der quasie erste Vorname des Berufkrauts ist "Erigeron". Na, das klingt ja auch geradezu fantasymäßig. Also mich erinnert es an den Drachen "Eragon".  
 
hier mal aus der Nähe...

Der Name Berufkraut kommt nicht von einem Beruf wie Arzt oder Bäcker, sondern leitet sich von „berufen“ ab, was im Mittelalter wohl so etwas wie „verhext“ bedeutet hat. Das Berufkraut sollte vor dem Bösen Blick und anderen Verzauberungen helfen.

Tatsächlich lässt es sich als Heilkraut einsetzen. Es hilft bei Erkältungen, wirkt harntreibend und Waschungen mit dem Berufkraut sollen gegen Hautprobleme helfen. Die jungen Blätter kann man als Salat essen (aber immer schön dran denken – das Berufkraut ist harntreibend!)

Mehr über das Berufkraut findet ihr auf...

Wikipedia und Heilkräuter.de






Mittwoch, 2. Juli 2014

Yes, I can!


Guckt ihr hier - und was da im Hintergrund so rumsteht...


YES I CAN! Ohne Dornenhalsband, ohne dass im Halfter die Leine eingehakt ist, ohne dass die Gerte mit ist... und ich lächle doch wirklich sehr fotogen und bezaubernd in die Kamera - oder???

Gut, ich gebe zu, ich habe ganz am Anfang die volle Leinenlänge einmal ausgenutzt und das Vieh angekläfft, aber dann hat Frauchen sich auf die Stufen gesetzt und ich habe es lieber vorgezogen, bei ihr zu bleiben.

So ein Vieh kann nämlich fauchen und der hat einen ziemlich langen Hals.

Nur später wurde wieder die ganz lange Leine durchs Halfter geschlauft, als ich wieder angefangen habe zu ziehen und das soll ich ja nicht.

Und falls sich einer wundert, dass ich so ein rotes Halfter umhabe - die Farbe steht mir. Neeee, aber habt ihr euch mal ein Halti für Hunde angeguckt? Das habe  ich schneller runter als man gucken kann und die Qualität der Dinger ist eigentlich absolut unterirdisch.

Da Frauchen früher mit Ponys und Pferden gearbeitet hat, dachte sie: "Was einem Minishetty-Fohlen passt, könnte Joey auch passen!" mal abgesehen davon, dass die Halfter nun einmal besser verarbeitet sind als viele Sachen aus dem Hundebereich. Und es schnürt mir nicht das Maul zu, das ist auch ganz wichtig! Denn es geht ja "nur" darum, das ich nicht ziehen soll - und dafür muss ich nicht das Maul zugezogen bekommen.



Ich finde es zwar zwischendurch nervig und versuche, es mir vor der Nase zu ziehen, aber ich habe es genau so schnell wieder drauf, wie ich es runter habe. Die ersten Tage damit waren total doof, man, was habe ich versucht, das Teil loszuwerden! Keine Chance! Immer wenn ich es geschafft habe, war es sofort wieder drauf.

Seit gestern weiß Frauchen auch, was das Halfter noch besser macht als ein Halti - der Führring unten ist so groß, dass die lange Leine durchgeschlauft werden kann, wenn ich neben ihr laufen soll - und wenn Platz ist, lässt sie einfach die Schlaufe aus der Hand fallen. Wenn ich dann weiter laufe, zieht sich die Leine automatisch aus dem Ring und ich habe eine ganz lange Leine und kann überall gucken und schnüffeln.

Nur manchmal, also wenn wir bei da vorbeikommen, wo die beiden Beagle hier in der Nachbarschaft wohnen... also daaaaa hilft dann auch das Halfter nicht viel. OK, mit einer langen Leine geht es, aber heute war das nicht möglich. Ich hätte gnadenlos eine Politesse niedergemäht die da Autos kontrolliert hat und Frauchen sagt, so etwas ist irgendwie suboptimal...





Dienstag, 1. Juli 2014

Das heutige Fundstück... na ja, die zwei...

heute war mal wieder ausgiebig fotografieren auf der Hunderunde angesagt. Ein Foto ist gerade im Mailfach des Tiefbauamtes gelandet. Verdacht auf Rohrbruch. 

Ist halt so, die Leute vom Bauhof kommen nicht überall hin und wenn, sitzen die ja meistens sowieso in ihren Autos und bekommen viele Dinge gar nicht erst mit und alle anderen haben nun mal auch keine Kristallkugel um immer sofort zu sehen, wo was im Argen liegt. Da ist es ganz praktisch, wenn man ab und an was hat, es selbst zu melden, anstatt darauf zu hoffen, das irgendwann irgendwo jemand in der Verwaltung so eine Kristallkugel hat und alle Schäden und Probleme sofort rot aufblinken. 

Dadurch wird auch nicht alles und sowieso sofort und umgehend behoben - aber ich habe festgestellt, das ein Teil der gemeldeten Schäden behoben worden sind - oder sich zumindest jemand vor Ort umgesehen hat, wie schlimm es ist und ob überhaupt sofort etwas getan werden muss. Passende Ansprechpartner findet ihr über die Seite der Stadt Neuruppin.  Rechts auf der Seite habt ihr eine silbergraue Leiste mit "Behörden", "Bürgerdienste". Da klickt ihr auf "Rathaus" und dann klappt ein Untermenue aus, auf dem ihr "Organigram" findet. Anklicken, Amt raussuchen, Meldung in freundlichem Ton losschicken, das gute Gefühl, etwas Sinnvolles für ein gutes Leben in dieser Stadt getan zu haben genießen, lächeln - fertig.

Soooo nun aber zu den wunderbaren anderen Fundstück, von dem ich einfach ein Foto machen musste: 


Ich weiß, es gibt unter Garantie Leute, die nicht so einen Humor haben und eher zum Lachen in den Keller gehen, aber ich finde es ganz witzig, besser als so manch andere Aufkleber, die auf Autos prangen... (* hust * z. B. die getreu dem Motto: "Schantalle, komma bei die Omma bei und mach dat Mäh ma ei!" sind). Geschmäcker sind nun mal verschieden...

Grad noch einen netten Link zum Thema "Schantalle" gefunden.  Bitteschön...


Nachtrag:

Wenn der Dschoejjj dat Mäh mäht, dann tut dat übrijens so auskucken tun:



uuuuund zack, da liecht dat Mäh dann auffe Plautze...