Samstag, 2. Mai 2020

Nick empfiehlt: Ziemlich kuhle Videos!



Seit Wochen ist Corona-Alarm. Seit Wochen ist der Hof für die Beschäftigten aus Neuruppin und Kyritz zu. Auch für Nick. Da Nick aber etwas über Landwirtschaft lernen möchte, macht er dies ohne auf dem Hof zu sein. Zusätzlich zu einigen Sachen, die wir lesen und besprechen werden oft Filme geschaut. Das ist sehr praktisch. Denn um durch einen Film etwas zu lernen, braucht man nicht viel lesen oder schreiben!

Nick und ich haben überlegt, dass wir für alle, die auch besser durch Filme lernen, ein paar Filme, die ihm besonders gut gefallen haben, verlinken. Fast alle Filme sind unter 10 Minuten. 



Ein Film über das Verhalten von Kühen auf der Weide:



Wie sehen, hören und riechen Rinder eigentlich? Das wird in diesen Filmen erklärt:


und in diesem:




Wer sich zu dem Thema auch etwas anhören möchte, kann sich den Podcast von Kuhverstand dazu anhören. Der geht etwa 20 Minuten:




Rinder sind Wiederkäuer. Sie haben eine besondere Verdauung. Die wird hier erklärt:




Wer immer schon mal wissen wollte, wie es in einer Kuh aussieht: 



Manchmal fressen Rinder Sachen, die sie nicht fressen dürften und das kann böse ausgehen. Ein ganz wichtiger Film dazu ist der hier: 




Ihr findet noch viel mehr gute Filme auf folgenden Kanälen:

BZL - Bundesinformationszentrum für Landwirtschaft
SVLFG (Sozialversicherungen Landwirtschaft, Forsten, Gärtnereien)
mykuhtube (Projekt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen)

und von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gibt es die tolle Reihe: Tier Haltung Verstehen:




Donnerstag, 9. Januar 2020

Braucht man Vorsätze?



Willkommen im neuen Jahr! Ich hoffe, dass der Jahreswechsel gut überstanden wurde. Junior und ich haben sehr ruhige Festtage mit unserer Familie verbracht. Es war richtig schön! Weil der Hofladen in Heilbrunn nur donnerstags und freitags auf hat, haben wir den Fleischanteil vom Weihnachtsessen schon vorgekocht und heiß in Weckgläser gefüllt. So hat es sich prima gehalten, konnte gut durchziehen und musste nur noch aufgewärmt werden.

Zum Jahreswechsel kamen bei Twitter dann viele Tweets mit „Welche Vorsätze habt ihr fürs neue Jahr?“. Wir haben keine Vorsätze. Wir machen weiter, wie wir 2019 aufgehört haben. Wir hatten ja einige Dinge schon mal angefangen – aber die sind dann auch mitunter wieder eingeschlafen. Manchmal habe ich Dinge angeschafft „für später“. Weil es da gerade passte, diese Sachen anzuschaffen/eine Grundlage zu bilden. Mit manchen Dingen ist jetzt „später“, andere Dinge werden „wieder abgestaubt und hervorgekramt“ - und es ist toll! 

"Schüttgut dörren" - hier das Suppengemüse in den Etagen
Auf Twitter gibt es #wish2hand und da hat sich jemand einen Dörrapparat gewünscht um zwei Mal im Jahr Gemüsebrühe selbst herzustellen. Ich habe geantwortet, ich würde meinen zwar nicht hergeben, aber ich könnte einen Schwung Suppengemüse dörren. Das haben wir dann auch gemacht und hier zwei Wochenenden lang Gemüse gedörrt. Wir haben ein bisschen herumprobiert mit Mi-Nudeln und Glasnudeln – und jetzt haben wir faktisch unsere eigene „5-Minuten-Terrine“. Nur ohne Plastikmüll, Zucker und irgendwelche Geschmacksverstärker. Weil es gerade passte, habe ich unseren Dörrapparat dann noch um 2 Etagen erweitert. Ich merke jedes Mal, wenn ich ihn benutze, wie gut die Entscheidung war, den Rommelsbacher zu nehmen. Der ist zwar deutlich größer als andere – aber dafür können wir „Schüttgut“ dörren. Also klein geriebene Sachen in größeren Mengen. Das geht bei anderen Apparaten oft nicht. 

Für den Motorblock haben wir nun Fleischwolf & diese Getreidemühle

Dann haben wir unseren Getreidemühlenvorsatz eingeweiht. Drei Jahre lang habe ich ihn auf meiner „möchte ich gerne haben“-Liste als Ergänzung zum Jupiter-Motorblock von unserem Fleischwolf gehabt. Jetzt haben wir ihn! Ich hatte ganz früher schon mal eine Getreidemühle und es immer mal wieder vermisst. Jupiter hat für die Mühle sogar einen Handantrieb im Angebot. Wir haben Roggen gemahlen, gesiebt, genau angeguckt – und Sauerteig zum Brot backen angesetzt. Manchmal ist es ein kleines bisschen wie früher in der Bauernhaus-WG mit dem Lager der Food-Coop in der Räucherkammer. Nur dass das Roggenbrot von mir dann besser ist als das harte "Komissbrot" dass die Vollkornbäckerei früher geliefert hat. Meine Mutter hat früher immer gesagt, damit könnte man locker Fensterscheiben einwerfen. 

Es heißt, man soll seinem Sauerteig einen Namen geben. Also habe ich ein bisschen überlegt und mich dann für „Herr Secale“ entschieden. Secale cereale ist der lateinische Name für Roggen. Zu meiner Schulzeit gab es „Hermann“. Der war sehr beliebt und wurde mit genauer Fütteranleitung weiter gegeben. Hermann müsste auch ein Sauerteig gewesen sein. Nick sagt, es gibt Sauerteige, die sind aus rund 100 Jahre alten Sauerteigkulturen. Sauerteig entsteht dadurch, dass Milchsäurebakterien und wilde Hefen den Zucker im Roggenmehl verarbeiten. Da Milchsäurebakterien und wilde Hefen auch dafür sorgen, dass Kefir Milch fermentiert, Joghurt entsteht – und ebenso Sauerkraut und Silage, sind es echt faszinierende Dinger!

Nicks Sauerteig wollte ihn nach der Arbeit gerne begrüßen...

Wie ihr seht, reicht es also völlig aus, dass wir weitermachen wie bisher. Zumal diese Sachen ja nur ein Teil davon sind, was wir machen und angefangen haben. Wir brauchen gar keine großen Vorsätze für dieses Jahr. Wenn wir unseren Weg so weitergehen wie bisher, dann ist es achtsam, lehrreich und arbeitsreich genug für uns. 


Zum obersten Bild: Das Dinokostüm habe ich zu Weihnachten von meinem Mann und meiner Tochter bekommen :-). Ich habe es mir gewünscht und es ist toll, dass meine Familie diesen Humor zu weiten Teilen teilt. Weil keine Selfies damit möglich sind ("Kurze Arme - keine Selfies. Sooo schaaade!") sollte Nick ein paar Fotos machen und weil er dabei so lachen musste, sind die leider alle etwas verwackelt.