Sonntag, 13. November 2016

Aus der Fahrradwerkstatt

Hat so nix mit dem Text zu tun - Joey auf für ihn unangenehmen Untergrund.

Ui, einige Rückmeldungen besagen, das der Weg auf der anderen Uferseite, über den ich beim letzten Mal berichtet habe, tatsächlich auch von anderen als sehr schön und urig empfunden wird. Das freut mich!

Tja, was gibt es sonst? Mein MTB war in der Werkstatt. Das war ziemlich interessant, weil ich es ja erst ein paar Monate als Gebraucht-Rad habe – das ich hier von einem Fahrradladen gekauft habe und wo ich dachte, das ist halt soweit in Ordnung. Eigentlich ging es mir nur um einen Speichenbruch. Der sollte eigentlich da behoben werden, wo ich das Rad her habe. Nur... „jaaa, das mache ich dann irgendwann im Winter, im Moment habe ich dafür keine Zeit!“ - hä? Ok, da ich vorher mit anhören durfte, wie über Frauen abgelästert wurde – na ja, das brauche ich halt auch nicht.

Nun denn, auf dem Rückweg nach einer wirklich supertollen Tour durch Bechlin bin ich dann mit Joey an einer Fahrradwerkstatt vorbei gekommen und da einfach mal reinmarschiert mit Hund und Rad, weil ich dachte, ich brauche zumindest erst mal Luft auf den Reifen und dann könnte ich ja auch mal nach der Speiche fragen. Ich sage mal so... aus „die Speiche ist gebrochen, die müsste bitte zeitnah gewechselt werden...“ ist dann „oh, und die Feder hier hinten ist auf, und die Lager sind auch ausgeschlagen... und, und, und...“ geworden. Da habe ich echt nicht schlecht gestaunt. Ich meine, nach wie vor ist das Rockhopper ein Rad, das einfach hammergeil ist und eines, das ich mir nie hätte träumen lassen. Aber weil ich rund 20 Jahre lang kein MTB bzw. ATB mehr hatte, bin ich aus dem Metier halt ziemlich raus und habe ich dann beim Kauf ziemlich über den Tisch ziehen lassen. Aber – das ist ok so, ich habe daraus gelernt. Als ich zwei Tage später das Rad in der Werkstatt besucht habe, war es grad am „Marterpfahl“ und sah echt erbärmlich „nackig“ aus. Die Reperaturen wurden noch ein bisschen umfangreicher als erst gedacht. OK, aber letztlich ist ein gut funktionierendes Rad bei dem Sport den ich mache und wie ich den mache, ein großer Sicherheitsaspekt.

Kurz darauf war es fertig. Lager ausgetauscht, eine neue Feder mit anderem Winkel drin, Gangschaltung neu eingestellt, Steckbleche angebaut... alles in Ordnung. Dann habe ich Joey das Geschirr verpasst, ihn vors Rad gespannt und wollte mich draufschwingen. Äh... ja. „Huch, das ist gewachsen!“. Zweiter Anlauf – das Rad gefühlt 10 cm größer, die Feder nicht mehr weich wie Butter sondern ungefähr so weich wie Kiefernholz und das Hinterrad läuft durch die neuen Lager auch viel stabiler und sicherer. 



Gelernt habe ich, dass das vordere Steckblech (ist zwar aus Kunststoff, nennt sich aber Steckblech und ist ein Schutzblech, dass recht einfach an- und abmontiert werden kann) sich nicht so ganz mit der Zugleine verträgt und nach einiger Zeit aus der Verankerung gedreht wird. Na ja, ich wollte ja Steckbleche haben, weil jetzt die matschige Zeit kommt und so ganz ohne Schutzblech sehe ich halt dann auch mal von unten bis oben ziemlich gesprenkelt aus. Aber ich bin sicher, es gibt fast nichts, was sich nicht fixieren lässt. Weil es hier ja viele "Urban-Radfahrer" gibt, möchte ich euch ein recht aktuelles Video zum Thema Zughundesport nicht vorenthalten, das so wundervoll zum Thema "gesprenkelt" passt: Die Dryland-Meisterschaften in Frankreich! (klick mich, ich bin ein Link)  :-D . Leider, leider nur für Facebook-Nutzer, weil das Video nur dort zu finden ist. Denen aber viel, viel Spaß!

So ein wundervoll generalüberholtes Rad macht dann ja auch Lust, ein bisschen mehr auszuprobieren und das habe ich dann vor ein paar Tagen getan. Ich war mit Joey im Gutspark und wir sind dann noch den „Schneckenhügel“ rauf und ich hatte überlegt, ob ich den quer wieder runter fahren. Das habe ich auch gemacht, aber zum Lernen erst einmal ohne Hund. Der hat in der Zeit sein Echo aus dem Wald nebenan verbellt. Das Hügel herunterfahren hat sogar richtig Spaß gemacht, ich habe mir einige Trainingsvideos angesehen und mich bemüht, mich daran zu halten. 



jaaaa... so in etwa.


Dazu ein Schwank aus meinem Leben: Also ganz früher mal, als in Deutschland die MTB´s aufgekommen sind, hatte ich einen Freund, der für den ADFC die Karten gemacht und ab und an auch mal Bücher für das BIKE-Magazin rezensiert hat. Damals hatte ich mir von ihm mal das brandneue allersterste MTB-Buch ausgeliehen. Ich hatte ein ziemlich gutes ATB (All-Terrain-Bike, heute würde man dazu wahrscheinlich eher Cross-Bike sagen) und war von dem Buch hellauf begeistert. Nun ja, auf dem Weg zur Blindow-Schule gab es einen netten kleinen Absatz und ich so: "Boah, den springe ich jetzt rauf, wie war das noch mal? Gasgeben und dann die Bremse ziehen!". Gedacht, gemacht - und mit einem absolut filmreifen Überschlag habe ich MITTEN IM RAHMEN gesessen. :-D

Vielen, vielen Dank an Juhler-Bikes! Tolle Arbeit, ich bin echt happy!