Sonntag, 25. März 2018

Gute Karten, schlechte Karten...

Finger weg von diesen Karten:



Jedenfalls dann, wenn ihr etwas mehr damit machen möchtet und so Sachen erwartet wie:

"Boah, da sind super Radtouren angegeben, die mache ich!" - und euch dann wundert, dass es endlose Strecken über Bundesstaßen ohne Radweg aber mit viel Verkehr geht.

Oder einfach so mal Wege als Wanderwege eingezeichnet werden, die eigentlich Ackerwege sind.

Wenn ihr korrekte und übliche Ortsangaben erwartet und euch nicht wundern wollt, warum "Steinberge" dann bei Seehof auf der anderen Seite vom Ruppiner See liegt und nicht oben hinter dem Tierpark (der als Heimtierpark angegeben ist, auch so ein Schwachsinn) oder dann feststellt, das jemand so Retro ist, bei den Ruppiner Kliniken "Landes Nervenklinik" zu schreiben.

Wenn ihr euch auf reguläre Wanderwege und die korrekte Kennzeichnung auf der Karte verlassen wollt und nicht irgendwann endlos auf Straßen laufen wollt, obwohl der Wanderweg ein ruhiger und netter Naturweg ein Stückchen weiter fast parallel verläuft - und so auch auf anderen Karten eingezeichnet ist! 

Wenn ihr bei kleinen Orten lieber mehr Straßen auf der Karte hättet, als irgendwelche Labels wie "historischer Ortskern", oder dick in kitschig-Gold unterlegte Ortsnamen, die wichtige Abzweigungen etc. verdecken.

Wenn ihr gerne eine Karte hättet, mit der eine Rundtour um den Ruppiner See möglich ist. Der ist auf zwei Kartenblättern des Verlages drauf und beide Male ist er nicht komplett drauf. Das muss man erst einmal fertig bringen als Kartenverlag, der sich auf Wanderkarten spezialisiert hat.

Wenn ihr zwar kein Problem habt, durchaus mehrere Karten zu kaufen, um eine großes Gebiet abzudecken, aber dann feststellen müsst, dass die Kartenausschnitte irgendwie recht willkürlich festgelegt sind und es für große Bereiche gar keine Anschlusskarte gibt.

Wenn euch das "GPS-fähig" Label überlegen lässt, warum eine Papierkarte GPS-fähig ist. Den GPS steht für "Global Positioning System". Das bedeutet, aus den Daten von mindestens drei Satelliten wird durch einen ELEKTRONISCHEN GPS-Empfänger, wie man sie z. B. in Fitnessarmbändern und Smartphones hat, der aktuelle Standort ermittelt. Wie also ist eine PAPIERkarte GPS-fähig - und wozu sollte das überhaupt gut sein?

Gut, sie hat ein UTM-Gitter draufgedruckt. UTM ist der modernere Koordinatenmaßstab und tatsächlich wichtig. Für Militär, Rettungsdienst etc. um etwas PUNKTGENAU zu finden. Aber um etwas PUNKTGENAU zu finden, braucht es dann tatsächlich einen elektronischen GPS-Empfänger. Jedenfalls, wenn es genau und vor allem schnell sein soll. Auf einer Papierwanderkarte bringt mir das UTM-Gitter nämlich gar nichts. Es ist Augenwischerei, völlig überflüssig und ich bin sicher, 99 % derer, die eine solche Papierkarte nutzen, wissen schon mit dem Begriff gar nichts anzufangen.

Also Finger weg von diesen Karten aus dem Dr. Barthel-Verlag. Die haben einfach viel zu viele Fehler. 

Ich bin ein bisschen ein Kartenfreak. Ich finde Land- und Wanderkarten total klasse. Es ist spannend, sich verschiedene Karten anzuschauen, sie zu vergleichen - und es ist interessant, auf Karten die Entwicklung eines Gebietes zu verfolgen. Oder Dinge zu entdecken, wo man denkt: "Sieht interessant aus, da würde ich gerne hin!". Ich nutze Papierkarten vor allem wegen der größeren Übersicht. Und weil ich dann gemütlich am Tisch sitzen kann anstatt vor dem Rechner, um etwas zu planen. Weil ich dort etwas drauf einzeichnen und sie beschreiben kann.

Aber ich benutze auch Google Maps und vor allem Komoot. Das sind digitale Karten, die ich über den PC oder das Smartphone bekomme. Komoot.de habe ich hier schon ein paar Mal vorgestellt. Nachdem wir gestern auf einer Papierkarte zu Hause überlegt haben, wo wir hinfahren um "rumzuabenteuern" haben wir dann vor Ort die App fürs Smartphone benutzt und Wege zu finden, die Streckenlänge zu messen, Fotos zu machen... und am Schluss ist das hier dabei heraus gekommen:




Hier der Link zur Tour (klick mich!) Wobei 2:06 h für "Zeit in Bewegung" steht. Mit den ganzen "Wir gucken mal nach dem Weg, wir lesen mal eben ein Schild, bleib mal stehen, ich will ein Foto machen und wir trinken mal etwas" waren wir dann über 3 Stunden unterwegs. 

Weil ich an Komoot ja schätze, dass man dort mitarbeiten kann, habe ich gestern dann übrigens an den Punkten in und um Molchow herum dort den Hinweis hinterlassen, dass die Molchow-Brücke in 2018 nicht vorhanden ist und man das bitte einplanen sollte, falls man die nutzen möchte. Vorraussichtlich irgendwann 2019 ist sie wieder da. Wobei ich die ja mittlerweile ob des ganzen Ärgers lieber "Molotow-Brücke" nenne. Aber dazu steht mehr auf der  Stadt-Ratte (klick mich, ich bin der Link!)




Donnerstag, 22. März 2018

Krank-heits-bedingter Mehr-bedarf, Teil zwei (Einfacher geschrieben)



Ich habe letztens über den Antrag auf Mehr-bedarf geschrieben. Heute kam eine Antwort. Die war ganz spannend. 

Es gibt keinen Mehr-Bedarf wegen des Assistenz-Hundes. Das war mir klar. Aber ich kann einen Sonder-fall geltend machen. Das werde ich tun. 

Aber viel wichtiger finde ich, dass in der Ablehnung vom Job-Center steht, das die sich auf die Rat-schläge vom Verein für öffent-liche und private Fürsorge von 2008 beziehen. Diese Rat-schläge sind 2014 über-arbeitet worden. 

Das war vor vier Jahren. Das Job-Center nimmt aber die Rat-schläge von vor zehn Jahren als Grund-lage für seine Ent-scheidungen. Das ist nicht in Ordnung. 

Auf dem Logo oben im Bild steht "Gemein-sam stark für Assistenz-hunde in A/CH/DE". Das ist eine Gruppe von Assistenz-hunde-haltern und Hunde-Trainern. Wir möchten, dass Assistenz-hunde-halter besser beraten werden. A/CH/DE bedeutet Öster-reich (A), Schweiz (CH) und Deutsch-land (DE). 








Mittwoch, 7. März 2018

Hunde-runde und skurrile Häuschen (einfach geschrieben)

Vor-gestern war so richtig schönes Wetter. Nach der Eis-glätte morgens. Erst war ich mit dem Auto in der Wasch-box und danach bin ich mit Joey in Stöffin unterwegs gewesen. Dort haben wir eine nette Runde gemacht. Die Sonne schien uns auf Pelz und ins Gesicht. Etwas weiter war eine Gruppe Kraniche, die haben gerufen.




Gefunden habe ich dann auf der Runde ein schönes Rinden-stück. Das habe ich eingepackt, weil ich Bilder von Rinden-schnitzereien gesehen habe. Die haben mir sehr gut gefallen. Erst müsste ich ja Holz verarbeiten, das ich schon gesammelt habe. So ein bisschen Rinde fällt aber nicht so auf, wenn man schon viel Holz hat. 



Gestern habe ich dann mit der Rinde angefangen. Das geht richtig gut! Ich habe überlegt, was das wohl wird und dann munter mit dem Schnitz-messer losgelegt. Rinde schnitzen ist anders, weil sie ja eigentlich keine Fasern hat, wie das richtige helle Holz. Jedes Rinden-stück ist auch anders gewachsen. Als die grobe Form mit dem Messer heraus-gearbeitet war, habe ich mit Fräs-stiften weiter ge-arbeitet. 

Das ist eine sehr staubige An-gelegen-heit bei Rinde. Deshalb habe ich mir einen Mund-schutz raus-gesucht und mit Mund-schutz weiter gearbeitet. Eine Staub-maske haben wir nicht, dafür OP-Mund-schutz. Das ist mir auch irgendwie lieber. Ich mag solche Masken nicht - was mal dazu geführt hat, dass ich einen Narkose-Arzt volle Kanne gebissen habe. Die mussten mich halt ziemlich zügig platt machen und das hat sehr gebrannt. Der Luft-reiniger steht auch direkt am Arbeits-platz. Da landet Staub im Wasser. 



Das was ich geschnitzt habe, nennt sich "whimsical house". Das bedeutet so viel wie schrulliges, seltsames, skurriles oder eben wunder-liches Haus. Ich male auch gerne solche Häuser. Ich denke, mit den Fräsern bin ich fertig. Das Haus sieht ganz okay aus. Jetzt fehlt noch eine Schicht Öl. Dann habe ich ein schrulliges Häuschen aus Stöffin. Das sieht aus wie ein kleines Elfen-Häuschen oben auf einem Berg. 

Falls ihr nicht wisst, wie Kraniche klingen, dann klickt auf das Video. Heute morgen haben wir zwei bei der Morgen-runde gesehen und das Rufen auf-genommen: 



:-) 




Das schrullige Häuschen ist ange-malt und mit etwas Rentier-flechte versehen. 






Sonntag, 4. März 2018

Hunde-runde am Wutz-see (Einfacher geschrieben)


Eigentlich war die Ansage: "Es ist total kalt draußen, ich gehe auf gar keinen Fall mit raus!". Das Wetter war aber viel schöner als gedacht. Also sind wir zu dritt losgefahren. Das Ziel war der Wutz-see in Lindow.



Wenn man dort einmal umzu läuft, hat man etwa 8 Kilometer hinter sich. Lindow ist auch nicht so weit weg von Neuruppin. Also noch heißen Kakao in den Henkel-mann geschüttet. Einen Henkel-mann kennen viele heute nicht mehr. Das ist eine große Thermos-kanne für Essen. Dann haben wir noch die "Haferl" eingepackt. Das sind Schüsseln und Tassen in einem. Sehr praktisch. 

Geparkt haben wir beim Boots-verleih am See. Der See ist über-wiegend zugefroren. Er macht auch komische Geräusche. Das kommt von der Luft, die unter das Eis gedrückt wird und von dem Eis, das sich bewegt, hat Nick erklärt. Man sagt auch "das Eis singt". In Lindow hat es wie ein endlos langer Güter-zug geklungen. Dort ist auch ein großes Loch im Eis, das Enten und anderen Wasser-vögeln eine Rückzugs-möglichkeit gibt.



Wir sind ein Stück auf dem Weg am See entlang gelaufen, von dem aus man die Kloster-ruine und das alte Wasch-haus sehen kann. Weil auch einige Schlittschuh-läufer auf dem See waren, sind wir dann auch ein Stück auf dem See gelaufen. Joey fand das ganz toll, weil es so eben war. Es ist aber sehr unheimlich gewesen, auf dem See zu laufen. Wenn man den Schnee vom Eis geschoben hat, sah es darunter ziemlich schwarz aus.



Wir sind wieder auf den Weg gegangen, der am Ufer längs führt. Je weiter wir von Lindow und dem Wasser-loch weg waren, desto stiller wurde es. Dennoch hat der See komische Geräusche gemacht. Wie rülpsen oder pupsen. Oder als wenn ein Saurier unter dem Eis lebt. Sehr unheimlich. Der Wutz-see ist ein Naturschutz-gebiet. Wie die ganze Gegend hier ist er in der letzten Eis-zeit entstanden.



Es gibt einen Hexen-tanz-platz und eine Elefanten-bucht. Das klingt lustig. Die Bade-stellen sehen sehr nett aus. Dort gibt es auch Umkleide-möglich-keiten. Das ist ziemlich gut. In Neuruppin darf man sich blöd angucken lassen. Besonders bei der Schule. Das ist doof.

Auf Komoot gibt es auch eine Tour um den Wutz-see. Dort steht, man braucht eine gute Kondition. Das stimmt. Es ist etwas anstrengend, so viel rauf und runter zu laufen. Aber die Aussicht ist total schön! Es gibt viele interessant gewachsene Bäume. Manche Äste sehen aus wie große Korken-zieher. Oft sieht man Specht-löcher an Bäumen. Manchmal an Bäumen, die weit oben abgeknickt sind. Da hat der Specht dann wohl ein Loch im Höhlen-dach.



Mehr über LINDOW (klick mich, ich bin ein Link)

Diese Tour bei Komoot (klick mich, ich bin ein Link)












Freitag, 2. März 2018

Krank-heits-bedingter Mehr-bedarf... (Einfacher geschrieben)


Heute habe ich Post bekommen. Mein Wider-spruch gegen die Ablehnung des krankheits-bedingten Mehr-bedarfs ist angekommen und wird jetzt weiter verwaltet.



Was ist „krankheits-bedingter Mehrbedarf“ eigentlich? Auf dem Antrag für ALG 2 kann man den Hinweis darauf finden. Es bedeutet, dass Menschen die auf-grund einer Krank-heit eine besondere Ernährung brauchen oder Schwangere mehr Geld bekommen können. Das sind etwa 30 Euro im Monat.

Ich habe überlegt, dass ich ja auch einen krankeits-bedingten Mehr-bedarf habe. Nur nicht direkt für mich. Da ich einen Assistenz-hund habe und der als medizinisches Hilfs-mittel gilt, habe ich genau dadurch einen Mehr-bedarf. Also habe ich einen Antrag auf den Mehr-bedarf gestellt. Dabei habe ich mich auf „ernährungs-bedingten Mehr-bedarf“ bezogen und das mit Futter-geld begründet. Haustier-haltung ist im ALG2-Satz nicht drin. Wer ein Tier hält, muss das Geld dafür von seinen eigenen Bezügen ab-zweigen.

Ich wollte schauen was passiert, wenn ich den Antrag stelle. Joey ermöglicht mir als Assistenz-hund ein für mich relativ normales Leben. Auch dass ich meinen Mini-job machen kann und es mir mittler-weile viel Spaß macht wäre ohne den Hund nicht so. Ich habe eine Angst-erkrankung und Joey hilft mir, im Leben damit besser klar zu kommen. Das Joey deshalb für mich ganz wichtig ist, habe ich sogar als Bescheinigung vom Arzt.

Der Antrag auf Mehr-bedarf wurde abgelehnt. Das war mir klar. Interessant war die Begründung der Ablehnung. Denn dort stand, dass die Vorgaben für das, was der Job-center hier bewilligt, sich auf Tipps des Vereins für öffentliche und private Fürsorge beziehen. So etwas ist grundsätzlich in Ordnung. Wenn aber dann dort steht, dass die Tipps von 2008 sind, dann ist das nicht mehr in Ordnung.

Des-halb habe ich bei Google den Verein gesucht und mir ange-schaut, was die machen. Das ist eigentlich ganz interessant. Dann habe ich den Verein ange-schrieben und denen vom Antrag, von der Ablehnung, von den Tipps die schon fast 10 Jahre alt sind und von der Wichtig-keit von Assistenz-hunden geschrieben. Denn das, was der Verein möchte, ist ja das, was mir der Hund in dem Fall ermöglicht.

Der Hund ermöglicht mir den Job. Damit verdiene ich Geld. Ein Teil des Geldes wird mir vom ALG2 abgezogen. Wenn mir Futter-geld zuge-billigt wird, würde mir immer noch Geld vom ALG2-Satz abge-zogen werden. Also spart der Land-kreis dennoch Geld. Es geht aber nicht nur um mich. Es gibt viele Menschen, die einen Assistenz-hund haben. Viele Halter sind von ALG2 abhängig. Man kann viele, viele Förder-programme für verschiedene Menschen auf die Beine stellen. Das kostet immer viel Geld. Manchmal ist es aber günstiger zu sagen: „Wenn wir die Lebens-situation damit verbessern, dass wir einen Mehr-bedarf von 30 Euro für Futter-geld bewilligen, haben wir einen viel besseren Effekt als mit vielen Förder-maßnahmen“.

So denke ich jedenfalls. Nun habe ich darum gebeten, das bitte auf die Antwort von dem Verein gewartet wird. Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt.

Viel-leicht wundert ihr euch über die komische Schreib-weise. Ich möchte mich bemühen, mehr in einfacher Sprache zu schreiben. Damit auch Leute, die nicht so gut lesen können, sie besser verstehen. Das ist gar nicht so einfach. Aber ich möchte es immer öfters machen. Denn nur dann wird man damit besser. :-)