Mittwoch, 23. Oktober 2019

E 10, Gnewikow - Seehof und übers Feld zurück.


Wie ihr seht, habe ich Komoot erst später gestartet... 

Heute war ich mit Joey auf dem nächsten Stück vom E 10 unterwegs. Von Gnewikow nach Seehof. Das ist nicht sehr lang, aber da wir den Rückweg fast über Lichtenberg gemacht haben, wurden es doch 6 Kilometer. Klingt auch nicht so sonderlich lang – aber für eine Mittagsrunde ist das schon ziemlich ordentlich.



Im Prinzip fährt auf der anderen Seeseite sogar ein Bus, insbesondere wenn Schule ist. Ansonsten müsste das ein Rufbus sein. Theoretisch sind Rufbusse eine nette Sache. Aber wenn man zu Fuß unterwegs ist, dann können die auch schon mal ziemlich blöd sein. 

Zwergenbehausungen der etwas anderen Zwerge

Gestartet sind wir in Gnewikow „An der Brennerei“, also am Jugenddorf vorbei und dann beim zweiten „Sackgasse“-Schild rein. Dort gibt es auch ein paar Parkplätze am Wasser und der E 10 führt genau dort entlang. Nach einem Stück über Rasenfläche landet man dann wieder direkt auf einem Pfad am Ufer. Fast auf Wasserhöhe und teilweise wirklich sehr schmal. Aber er ist total schön!



Bald landet ihr dann in einer Datschensiedlung – einfach immer geradeaus gehen. Beim ersten Mal, wo ich hier entlang gelaufen bin, bin ich fast am Ende der Siedlung dann zur Straße hoch. An der Ecke steht ein mit dem E 10-Zeichen markierter Baum und ein Pfad führt nach oben. Dort ist auch ein kleiner Rastplatz und noch ein Baum, an dem allerlei Sachen angebracht worden sind. 



Ihr könnt aber auch den Weg weitergehen! Irgendwann kommt ihr an so einer Art Kinderspielplatz hinter einem gelben Haus raus und müsst ein paar Meter Richtung Straße. Auch hier geht es dann tatsächlich noch ein Stück am See weiter! Im Prinzip dann zwischen den Häusern durch und am Ende direkt am Zaun entlang – das funktioniert nur, wenn dort die Brombeersträucher freigeschnitten sind! Dann noch am Rand einer Pferdeweide entlang, über eine wackelige Brücke und erst dann ist tatsächlich mit „am See entlang“ erst einmal Ende!

Die Brücke wackelt tatsächlich! Mutprobe für Joey

Ein Weg führt euch dann hoch zur Straße. Wir sind dann links gelaufen, zurück Richtung Gnewikow. Da wir aber noch Zeit hatten und ich nicht nur Straße laufen wollte, sind wir nach wenigen hundert Metern rechts in den Weg nach Lichtenberg abgebogen. Laut Karte gäbe es dort an den Bahngleisen einen Weg. 



Erst einmal: es ist echt ein toller Weg, wenn man die Häuser hinter sich hat! Links und rechts ist er mit Bäumen und Büschen gesäumt, es gibt viele Vögel – und über den großen Feldern kreisten Kranichgruppen, die sich dort dann zu größeren Schwärmen gesammelt haben. Ein paar Kraniche standen auch auf dem Feld um zu fressen. Wandern während über einem die Kraniche rufen – toll!

Es ist auch spannend zu beobachten, denn aus einer kreisenden Kleingruppe hat sich ein einzelner Kranich gelöst und ist zu einer größeren Gruppe geflogen, hat diese umkreist und ist dann wieder zu seiner kleineren Gruppe geflogen. Als ob die sich abchecken würden oder er einen speziellen Vogel gesucht hätte. 


Der R 6 vom Acker aus. Es ist als etwa Viertel nach

Wir haben dann den Fußgängerüberweg passiert, da es vor dem keinen Weg gab. Nach ihm auch nicht, da ist eine... na ja... es war wohl mal ein Nadelwald, jetzt sieht es dort eher ziemlich apokalyptisch aus, weil Baumstümpfe rausgerissen sind, Baumreste ausgeblichen und tot in den Himmel ragen und Büsche und Co das Gelände für sich erobert haben. Da kein Weg Richtung Gnewikow zu sehen war, sind wir dann am Ackerrand entlang gelaufen. Also ich bin sicher, Wild freut sich über das Gelände und hat dort einen prima Rückzugsraum. Joey habe ich erst einmal wieder angeleint. Und dann gehofft, wir treffen kein schlecht gelauntes Wildschwein. 

"Ganz toll, suuuuper!"
Nach einem Kilometer Acker und Treckerspur laufen kommt dann eine Teerstraße, links ab und immer geradeaus. Na ja, für Joey nicht ganz, der musste erst einmal in einer Pfütze saufen – und sich reinlegen.




Joey trägt zur Zeit wieder sein Klettergeschirr (klick mich, ich bin ein Link) nachdem er ein paar Tage lang Probleme auf der Treppe hatte. Da er nicht mehr ins Auto springen soll, ist es auch ganz praktisch, wenn wir hier irgendwo in der Stadt parken.  Ein beherzter Griff ins Geschirr und der Hund ist im Auto - wenn kein Platz für die Rampe ist, die wir nun für Joey haben. 




Dienstag, 15. Oktober 2019

Endlich mal wieder - E 10

Heute waren wir endlich mal wieder auf einer richtig langen Hunderunde. Ich schon ein paar Monate nicht mehr auf dem E 10-Abschnitt von Wuthenow nach Gnewikow. 



Heute aber, bei wunderschönem Herbstwetter habe ich meine Kiepe gepackt (Jacke, Feuerkanne, Wasser, Becher, Digicam, Regenponcho, Messer und Mäc) und war ein paar Stunden mit Joey unterwegs. 


Hier eine Bilderschwemme: 





Schönes Geländer, hübsch neu gemachte Stufen. Wir kennen das ja noch in der anderen Version "Fitzcaraldo ist nix gegen uns!" (klick mich, ich bin ein Link)






Schön - oder? Ich hatte zwar die Kiepe mit und bin auch angesprochen worden, ob ich Pilze sammeln möchte, aber ich habe den lieber stehen lassen und sehe mich an dem Foto satt. Zumal es auch immer eine Warnung in der Pilzgruppe gibt, wenn der Stiel "genattert" ist. Müsste aber ein Parasol sein - und der ist paniert echt lecker. 






Hier bin ich auch mal mit Joey beim Bikejöring durchgefahren, das war einfach unglaublich schön. Seufz... aber da sich ja rausgestellt hat, dass ihm ein Stück Hüftknochen fehlt... aber manchmal fehlt mir der Sport wirklich sehr.



Das Zeichen, dass man immer auf dem richtigen Weg ist: Die E10 Markierung an einer Buche an der Seebiegung. 




Mäc, das Schottische Highland war übrigens auch mit. Soll ja auch was von der Welt sehen. 





"Oh, das riecht sooo toll!" gleich mal wälzen wie doof. Und noch mal und noch mal und noch mal und noch mal... und dann an die Leine kommen, weil wir auf dem Stück schon mal Wild getroffen haben. Dort ist der Weg etwas über Seehöhe und damit das Gelände auch für Wild angenehmer. Joey lässt sich zwar schon gut abrufen, aber ich möchte mich da nicht komplett drauf verlassen. 




Ich liebe diesen Dschungelweg!



Ist das nicht einfach unglaublich schön? 




Mäc hat so eine Art "Laubbadewanne". Gerade in so einem ursprünglichen Bereich kann man sehen, dass es in dem Sinne kein "Totholz" gibt. Was hier aufgerissen und tot aussieht, ist zwei Meter weiter ein grüner Baun.





Absolut wie im Märchen. Pünktlich zum Fontane-Jahr wurde der E 10 übrigens gründlich überarbeitet. Es gibt diese Treppe, ein paar Geländer, ein paar Sitzgelegenheiten am Weg. Es wurde auch ziemlich viel Müll eingesammelt! Ich hatte extra noch eine Tüte dabei, habe aber erfreulich wenig gefunden. Aber genug, dass es gestunken halt wie ein halber Müllwagen. 































Noch mehr alte Weidenbäume. Also das, was am Seedamm zum Teil stark verkürzt wurde - weil es dort einfach auch problematischer war.






Nach knapp 4 Kilometern haben wir unseren Pausenplatz erreicht. Erst einmal einen frischen Kaffee  mit der Feuerkanne! In der unteren Feuerschale wird Holz etc. angezündet und dann die Feuerkanne auf die Schale gesetzt. Das Besondere an der Feuerkanne (klick mich, ich bin ein Link) ist, dass sie doppelwandig ist. Im Prinzip wie eine Thermoskanne - nur dass in die doppelte Wand das Wasser kommt und durch den Kamineffekt schnell erhitzt wird. In diese Kanne passt etwas über einen halben Liter Wasser. So viel hatte ich in etwa mit, also genügend für einen Kaffee und um mit dem Rest die Glut zu löschen. Da Nick und ich unglaublich talentiert im Feuermachen sind (das war jetzt ein Scherz), habe ich Esbit dabei gehabt, damit ich nicht zwei Stunden auf den Kaffee warten muss und dann noch trockenes Holz draufgepackt. Also drei kleine Zweiglein. 




Manchmal haben wir sogar ein bisschen mehr vom See gesehen.


Am Ufer haben wir tatsächlich auch Herbstzeitlose gefunden. Sie sehen etwas nach Krokus im Herbst aus - sind aber Herbstzeitlose. 




Hier in Gnewikow haben wir uns vom E 10 verabschiedet, um über einen Weg quer durch die Felder wieder nach Wuthenow zu laufen. Ich bin übrigens die, die denkt: "Oh, hier verbrennt jemand Holz oder so!" weil es so riecht - und der erst 10 Minuten später einfällt, die verrußte Feuerkanne auf dem Rücken zu haben... 




Am Feldweg haben wir dann dieses Elfenhaus gefunden... wer da wohl drin wohnt?




In Wuthenow startet ihr am Weg zum Friedhof. Bei den Vor dem Weg könnt ihr an der Seite parken, weil der Feldweg da auch rauskommt. Bei den Ferienhäusern haltet ihr euch links und geht am Schild "Privatweg" vorbei. Wenn es geregnet hat etc. braucht ihr DICHTES SCHUHWERK! Denn dann lauft ihr dort durch einen Sturzbach. In Gnewikow könnt ihr auch ein Stück weiter laufen bis zum Jugenddorf, da kann man auch hoch, wir haben gegenüber vom Bootssteg einen schmalen Weg zwischen zwei Grundstücken gefunden. 

Solltet ihr auch Müll einsammeln, was sehr erfreulich wäre, findet ihr gen Ortsausgang Richtung Wuthenow einen Mülleimer an der Bushaltestelle. 

Insgesamt sind es etwa 6 km, wir waren über 2 Stunden unterwegs.












Sonntag, 6. Oktober 2019

Vom Mühltal, der Froschmühle und Burg Herzberg


Oh, es war ja echt monatelang Funkstille hier. Okay, dann mal los:

Im Sommer haben wir etwas über eine Woche Urlaub in der Nähe von Gießen gemacht. Da waren wir zur Hochzeit der ältesten Tochter und weil es so weit ist und wir dort noch mehr Familie getroffen haben, haben wir ein paar Tage dort verbracht. Die Hinfahrt war bei richtig heißem Wetter, was mit Ranzi ziemlich anstrengend war, da Ranzi keine Klimaanlage hat(te). Wir haben das dann mit einer kleinen Blumensprühflasche überbrückt und zwischendurch einfach mal Wasser zerstäubt. 

Gießener Luftrettungszentrum: Links Schrottplatz, Rechts Abdecker o. ä., gegenüber Kläranlage. Toll!

Weil die Strecke fast bei Leipzig vorbei ging, haben wir dort noch eine Twitterbekanntschaft besucht. Nicht irgendeine, sondern ein Schäferpaar, dass eine ganz besondere Schafrasse züchtet. Sie haben Blue faced Leicester-Schafe – die haben eine Ramsnase, Hasenohren und ein unglaublich tolles Fell! Sie sind auch ganz nett, aber selbst denen war es zu warm. Wir haben die Herde auf der Solaranlage besucht, wo sie weiden und ihr Stallzelt haben. Da es ein paar Lämmer gab, konnten wir auch gleich mit Flaschen geben. Das war echt toll – und wir haben danach ziemlich nach Schaf gerochen. Joey ist dann gleich mal eben unter die Schermaschine gekommen und hatte danach „Bauchfrei“. Das hat ihm sogar gefallen.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie Frösche kacken... (Hinterhof JH Eisenberg)
Eine Zwischenübernachtung haben wir dann in der Jugendherberge Eisenbach gemacht. Genau: EisenBach. Es gibt auch eine in Eisenach, aber wir waren am Bach. Es hat etwas gedauert, bis wir dann dort waren – aber die ist absolut toll! Sie liegt mitten im Mühltal dort (was nicht das berühmte Mühltal ist, sondern eines in Thürigen) und heißt Froschmühle. Da dreht sich echt alles um Frösche! Wahrscheinlich war unser Landrat auch dort und hat sich in die Farbe vom Haus verliebt, wenn ich mir so das Kreishaus angucken. Da Assistenzhunde in Jugendherbergen kein Problem sind, war es auch mit Joey voll unproblematisch. Wir haben ein 4-Bett-Zimmer mit eigenem Bad für uns drei bekommen. Lediglich am nächsten Morgen zum Frühstück habe ich Joey dann irgendwann von „draußen angeleint“ in die Box im Auto verfrachtet, weil er irgendetwas blöd fand und unruhig wurde. Da das Auto aber in Blickweite war, alles kein Ding. Das Frühstücksbuffet kann übrigens mit jedem Hotelbuffet mithalten, bzw. ist sogar noch besser!

Am nächsten Tag sind wir dann Richtung Gießen weitergefahren und nachmittags völlig fertig und erledigt in der Ferienwohnung angekommen, die ganz toll war – auch wenn wir uns da dann später fast gestapelt haben, weil der Rest der Familie ja auch angereist ist und wir uns die Ferienwohnung dann geteilt haben. Wir haben einige Wanderungen in der Gegend gemacht, die recht „großhügelig“ ist und wollten eigentlich noch einen Biobetrieb mit Hühnern angucken, dazu sind wir aber nicht mehr gekommen. 

Burg Gleiberg


Was ich aber wirklich nett fand auf einer Wanderung war die Feststellung, dass es in dem Ort eine Arbeitsgruppe mit Senioren gibt, die Bänke etc. herstellen und die dann an den Wegen aufstellen! Das ist wirklich eine richtig tolle Idee!

Erkunden der Burg Gleiberg

Die Rückfahrt wollten wir eigentlich auch eine Zwischen-übernachtung machen, dazu sind wir aber nicht gekommen. Dafür habe ich auf einer Bundesstraße den Wegweiser „Burg Herzberg“ gesehen. Da war ich dann mal neugierig, weil wir hier ja auch ein Herzberg haben. Burg Herzberg ist... TOLL! Absolut! Wir haben uns dort alles angeschaut, es ist einfach nur schön. Es gibt eine Niederburg, eine Mittelburg und die Hochburg, alles sehr weitläufig. Man kann fast alles besichtigen und in der Niederburg gibt es nicht nur eine Schänke, sondern dort laufen auch im Burghof Hühner und Schweine herum. Joey war durchaus fassungslos, als er eines der Schweine erblickt hat.

Burg Herzberg




Einmal im Jahr gibt es übrigens das „Burg Herzberg-Festival“, auch „Klein Woodstock“ genannt. Es muss phantastisch sein – und es ist tatsächlich familienfreundlich. Das finde ich auch sehr gut. Wer irgendwie da Interesse hat – googlen hilft! Spät Abends waren wir wieder in Neuruppin und mussten uns dann erst einmal „vom Urlaub erholen“. 



Nun ja, dann gab es auf der Weiterfahrt noch einen kleinen Zwischenfall. Da schlängelt sich nämlich eine Bundesstraße durch die Tallandschaft und durch einige wirklich schöne Orte. Weil alles etwas eng ist und kurvig, ist die Geschwindigkeit begrenzt. Nun ist Ranzi ja auch nicht das schnellste Auto (gewesen), also waren irgendwann rund 6 Autos hinter mir, als in einer Ortsdurchfahrt plötzlich die Beifahrertüre aufschwang und ich ziemlich in die Bremse getreten habe, damit wir anhalten und die vernünftig zumachen können. Wütendes Gehupe hinter mir. Echt, wer mir so dicht auf der Pelle sitzt mit seiner Karre, dass er in einem Ort wo durchaus Kinder spielen können, keinen Platz zum bremsen hat...

Rittersaal Burg Herzberg
Nun denn, von vorne kam gerade ein Trecker, also konnten wir nicht überholt werden. Türe zu und weiter ging es. Es war Sonntag, es war ein schöner sonniger Tag, die Landschaft war phantastisch und diese Zahlen in den rot umkringelten Schildern... also das sind doch Maximalgeschwindigkeiten - ODER? Ich wusste allerdings nicht, dass es bis zur Autobahnauffahrt dann noch rund 15 Kilometer waren, als ich beschlossen habe, 10 km/h WENIGER ob des schönen Wetters, des Sonntages, der möglicherweise draußen spielenden Kinder etc. zu fahren. UND WEIL DER BLÖDMANN HINTER MIR GEHUPT HAT!


Ich sach mal so, auf den ersten 500 Metern Autobahn haben mich dann alle 10 ziemlich angefressen überholt und manche mussten mir noch zeigen, das ihre Hupe auch funktioniert. Die hätten froh sein sollen, dass sie nicht den Russen vor sich hatten, der mit 60 km/h über die Autobahn geschaukelt ist!