Donnerstag, 27. November 2014

Advent, Advent, der Baum der brennt... Advent in Neuruppin

So, nun hat es gefrohren, jetzt hat "klingeling" die Adventszeit angefangen. 

 
Zack, der Baum brennt...

 Dank eines "West-Paketes" gibt es dann auch lecker Grünkohl (jaja, den hätte ich hier auch bekommen) und Pinkel. Klingt vielleicht ekelig und nach Urinprobe, ist aber lecker und Wurst mit Hafergrütze. Die gibt es hier nämlich nicht. Ebensowenig Mockturtle. Klingt nach Schildkröte, ist aber keine, sondern eine Suppe "quer durchs Fleischvieh". Reicht, wenn das Vieh aus dem die dunkelbraune undefinierbare Mockturtle ist, Grünzeugs gefressen hat, dann ist das quasi ja schon halb vegetarisch, aber für die Pflanzenliebhaber sind ein paar Pilze drin. Wer angesichts solcher leckeren Sachen die Assoziation "uaaah, klingt das ekelig!" bekommt - hey, hier habt ihr so etwas wie "Tote Oma". Also bloß ruhig sein. 

Damit so etwas aber auch wirklich schmeckt, muss man vorher laufen und durchgefrohren sein. OK, also sind wir raus und haben mal ein paar "In Neuruppin ist am Wochenende nicht der Hund begraben!"-Fotos gemacht. Denn kaum ist der Martinimarkt vorbei und der Restalkohol verflogen, geht es mit einem geballten Adventswochenende weiter.

Und zwar...

Hoffentlich rentiert sich der alberne Aufzug für uns wenigstens!

auf dem Schulplatz, zack, der Baum brennt ab heute nachmittag und das wird mit Tuten und Blasen gefeiert. Denn die Blechbläser haben so fleissig geübt, das sie bestimmt Blasen an den Fingern habe...

Joey: "Spacken, halt die Backen!"

Am 29. und 30., also jetzt am Wochenende, geht es dann mit dem Adventsmarkt von 14 - 18 Uhr weiter, der jetzt schon vor dem Altem Gymnasium aufgebaut wurde. 

Weiter ging unsere Tour zum Klosterhof in der Poststraße. Dort hat Familie Leppin einen Märchenwald aufgebaut. Einfach mal reingehen. Bis zum 26. Dezember kann man ihn besichtigen.



Farino: "Ätsch, ich bin das Geweih los!"

Fast die ganze Altstadt ist schon sehr nett herausgeputzt, überall stehen Kiefern herum, die zum Teil schon geschmückt sind und falls ihr jemanden dabei erwischt, wie er den Baumschmuck klaut, einfach mal laut brüllen, dass er das lassen soll. Leider ist schon ein Teil des Baumschmuckes über Nacht verschwunden, was natürlich sehr ärgerlich ist. 

Dann habe ich letztens Post von Frau Lettow aus dem Up-hus-Idyll bekommen, wo auch ein Adventsmarkt stattfindet. Auch hier wird fleissig daran gearbeitet, alles weihnachtlich herzurichten:


Farino: "Horray, der Zappelmors ist weg, die Gage kassier ich alleine!"

Der Adventsmarkt bei der Siechenhauskapelle ist auch am Samstag und Sonntag, etwa von 14  -20 Uhr. Am Samstag gibt es dann noch ein Konzert mit dem Ensemble Divinas, einem Damen-Vokal-Quintett aus Leipzig, die hier die Leute gerne mit ihren tollen Stimmen beeindrucken möchten. Das Konzert fängt um 19 Uhr an und der Eintritt kostet 13 Euro. Am 4. Dezember, also nächste Woche Donnerstag, ist um 16 Uhr ein Konzert des Kammerchores der Siechenhauskapelle "Chorisima", der Eintritt beträgt 10 Euro.
 
Farino: "Mist, er wollte doch mit aufs Bild, DAS GIBT GAGENNACHSCHLAG!"

Dann waren wir noch im Museumshof, wo ebenfalls am Wochenende ein Adventsmarkt stattfindet, und zwar laut Einladung von Kerstin Kroll aus der Altstadtdruckerei am Sonntag ab 13.00 Uhr.

"Frauchen sagt, wir sollen intelligent gucken, also... *gneeeeerv*"


Für uns etwas weit ab vom Schuss ist der Weihnachtsbasar  im Alten Kornspeicher Neumühle, Alt Ruppin. Der ist am 2. Advent, also am 6. und 7. November von 12 - 18 Uhr. Mehr dazu unter www.kornspeicherneumuehle.de .

Und warum trägt Hund jetzt Geweih? Ist doch klar, Santa Claus kommt am Dienstag, den 9. Dezember mit dem Coca-Cola-Truck nach Neuruppin! Von 14:30 - 19:30 Uhr steppt hier dann der Bär. Joey und Farino werden sich als Rentiere getarnt an den Weihnachtsmann anschleichen und versuchen, ihn um ihre kleine Pfote zu wickeln, damit es auch dicke Schinkenknochen unter dem Tannenbaum für sie gibt :-)


"Dafür üben wir schon mal die Rentierschlittenformation"

Ah ja, und als Hinweis auf "boah, die setzt den Hunden was auf..." - die Hunde bekommen für jedes Foto auf dem sie sind eine Gage in Form von Leckerchen. Damit haben sie es besser als die Models von "Dchörmeniesnexttopmoddelll", denn die müssten ja im Vergleich dazu nach jedem Foto einen Schokoriegel bekommen. Tun sie aber nicht. Ausserdem dauern solche Fotoaktionen mit den Hunden auch nur ein Bruchteil von der Zeit mit einem Model. Denn Hunde sind halt ein bisschen ungeduldiger.  Da fliegt auch schon mal das Geweih durch die Gegend oder wird vom Kumpel geklaut und entführt, es riecht irgendwo ganz toll und da muss man als Hund unbedingt hin... oder was auch immer.












Mittwoch, 26. November 2014

Weihnachtsbaum 2014

Manchmal ist es gar nicht so leicht. Da hat man ein Foto mit Hund und Hintergrund und überlegt, WAS für ein Spruch denn zu der Hundemimik passt. Getreu dem hier oft verbreitetem hiesigen Motto (Boxen aufdrehen!)





Joey: "Letztes Jahr war der schöner!"





Donnerstag, 20. November 2014

Suchen? Kunststück!

Hi Leute, heute haben Joey und ich einen Auftrag gehabt. Denn wir sind ja ein Team und es wäre ziemlich ungerecht, wenn alles immer nur an Frauchen kleben bleibt. Die hat sich ja gestern genug aufgeregt. Also waren wir heute dran. OK, wir haben Frauchen mitgeschleppt, das sieht immer besser aus.

Frauchen hat gesagt: "Wir gehen heute zur Fontane-Schule und fotografieren das, was die Schüler da gebaut haben!". In der Ecke waren wir letzte Woche schon mal, weil der "Weihnachtsmann", also der Ersatzfrachtzusteller von der DHL immer noch nicht begriffen hat, das wir hier eine große Post gleich um die Ecke haben. Der bringt unsere Päckchen immer in die Artur-Becker-Straße. 

Von daher wussten wir, wo wir hinsollten und von was Fotos gemacht werden sollten, denn die Holzskulpturen haben dort letztes Mal auf dem Schulhof gestanden. 



Heute standen sie dort aber nicht mehr. Wir haben überall geguckt und auch die Ziegen vom Bauspielplatz konnten uns nicht weiter helfen. Also sind wir in die Schule rein um zu fragen. Frauchen hat gesagt: "Na komisch, so wie die in den letzten Sitzungen beschrieben wurde,  hätte ich hier eine Eingangskontrolle und Wachschutz erwartet!". Wachschutz gibt es, aber ein Gebäude daneben. 

Kaum waren wir dort auf dem (leeren) Schulhof, tönte es von oben "Oh Gooott, oh Goooooott, wie niiiieeeedlich, guck mal, Hunde!". Boah, ich hätte ja nie gedacht, dass der(die /das) Gott dort unterrichtet! Ich bin echt beeindruckt. DAS hat nicht mal das EVI anzubieten, auch wenn die jede Woche in der Klosterkirche singen und einen netten Lehrer haben, der denen was über Gott und die Welt erzählt. 

Frauchen hat uns dann die Türe aufgehalten, damit wir in die Schule können und war so nett, dem Menschen der uns mit großen Augen angeguckt hat, zu fragen, wo die Skulpturen sind, wir würden gerne Fotos machen damit die Leute im Kulturbeirat und auf dem Kulturstammtisch wissen, wovon die Rede ist. 


Sehrohrhof? U-Boot mitten im Wohngebiet versenkt?

"Alter Sehrohrhof, am Baum abbiegen!". Wir dann so: "HÄÄÄÄhhh?????" Menschen, die an Bäumen abbiegen? Aber... wir sind ja schon oft in der Gegend gewesen und wenn da ein alter Hof sein soll, dann ist es der an der alten Bahnstrecke, wo die Fenster rumstehen. Wir haben dann freundlich gewedelt und sind los. 

Beim Döner-Laden haben wir dann einen alten Bekannten wieder getroffen. Aus der Box-Gruppe, die aus der Rosenhalle raus musste. Das war sehr nett. Und... da gibt es das beste Lahmacun in der ganzen Stadt! Einhellige Meinung von uns dreien, wir haben das getestet. 

Dann hat Frauchen noch mitbekommen, das die  Krankenkasse irgendwie ein neues Programm haben muss, für das schon bei jugendlichen Männchen Werbung gemacht wird, damit die später diese Krankenkasse wählen. Frauchen sagt, tolle Idee. Also, ich und Joey, wir KÖNNEN ja nicht mehr für Nachwuchs sorgen. Aber Menschenmännchen. Und bei den Menschenmännchen scheint es welche zu geben, die das auch nicht mehr so richtig können. Dafür hat die Krankenkasse jetzt wohl Fachangestellte, denn so ein Menschenmännchen erzählte seinen Kumpels ständig etwas über "die Nutte von der Krankenkasse". Frauchen sagt, das ist die moderne Form der Kundenbindung. 



Na ja, und dann haben wir halt den Rohrhof aufgesucht, die Skulpturen gefunden und fotografiert - und dabei auch gleich "alte Bekannte" gesehen. Die Pinsel-Zwerge vom Flugplatz!




Freitag, 14. November 2014

Ein Tempel wie eine Buttercremetorte

 
Nun ist sie vorbei, die Präsentation des 9. Lichtworkshop des Studienganges Master of Arts in Architectural Lighting Design. Letztes Jahr haben wir uns das Spektakel ja zum ersten Mal angeschaut, da war die Präsentation im WK - und es war so toll, das ich mich letztes Jahr schon auf dieses Jahr gefreut habe. 

Joey und Farino im Hoftor...

Nun denn, seit 2006 gibt es diese Workshops die sich immer mit einem Stück der Neuruppiner Stadt befassen. Jedes Jahr sind dadurch über 20 Gäste aus ganz vielen unterschiedlichen Ländern bei uns für eine Woche zu Gast. Den internationalen Studiengang "Lichtgestaltung in der Architektur" findet man an der Hochschule in Wismar. Dieses Mal haben seit September 32 Studenten sich dem Thema "Museum Neuruppin - Licht für die Kunst" gewidmet und überlegt, wie man das Museum "ins rechte Licht" rücken könnte. Es ist ein Erstsemester-Workshop. Die haben kaum an der Hochschule angefangen, Lichtdesign zu studieren und dürfen gleich schon eine Präsentation ausarbeiten, die sich hunderte von Leuten in kurzer Zeit angucken! Das nennt sich Motivation. Wobei... ein Studium z. B. als Dipl.-Ing oder im Bereich Gestaltung haben schon alle hinter sich, jetzt spezialisieren sie sich auf Lichtdesign.


Hier vor Ort waren aber aus Platzgründen nur 21 Studenten, die sich in drei Gruppen aufgeteilt haben: Architektur, Stadtmauer/Tempel und Garten. Die Architekturgruppe hatte sich in Wismar schon überlegt, wie sie das Museum in Szene setzen könnte. Dabei gab es zwei Ideen, die sie sich überlegt hatten, eines war eine Beamerprojektion mit Motiven von MC Escher und das Andere waren bunt beleuchtete Fenster, ich komme jetzt nicht auf den Namen des Künstlers der tatsächlich Vorbild war, aber es waren Farbflächen ähnlich wie bei Piet Mondrian. Wie das aber mitunter so ist, wenn man dann vor Ort ist, stellt man fest: "eigentlich passt etwas Anderes besser!". Das war dann die Erkenntnis der Architekturgruppe nach einer Exkursion durch die Stadt.

Während das alte Museum straßenseitig einladend beleuchtet wurde und die Lichter zum Eingang geleitet haben, war es am modernen Anbau eine Beamer-Projektion in Grautönen von sich im Wind wiegenden Zweigen. Das sah toll aus und viele haben sich umgedreht und geschaut, wo denn der Baum steht. Auch Nick fand das sehr schön, hatte aber noch mehr Spaß an der Mauer, auf der in allen Sprachen der Studenten das Wort "Licht" projiziert wurde. 



Die Gruppe "Stadtmauer / Tempel" hat sich viele Gedanken dazu gemacht, wie man die alte Stadtmauer so beleuchten könnte, das neu und alt harmonisch betont wird. Welche Lichtfarben nimmt man? Die Stadtmauer wurde dann sowohl mit Halogenstrahlern in den Bögen, als auch auf den Pfeilern zwischen den Bögen mit Fackeln beleuchtet (die allerdings im Wind etwas gelitten haben). Improvisation gehört für jede Gruppe dazu, hier mussten sie sich z. B. überlegen, wie sie die Fackeln an der Mauer befestigen können. Eine andere Aufgabe von ihnen war, den Tempel so zu beleuchten, das eine Verbindung vom Museum zum Tempelgarten geschaffen wird. Und ganz ehrlich: der Tempel ist unglaublich toll beleuchtet worden. Das sonst triste Weiß ist in ein helles, leicht glänzendes Cremeweiß  verwandelt worden und ich habe richtig Hunger bekommen. Der Tempel sah aus wie eine Buttercremetorte. Für diese Tempelbeleuchtung gab es viel, viel Lob. Zu recht.


Buttercremetortentempel... Hunger!

Die Gartengrupppe hat sich überlegt, welche Elemente aus dem Gartenbereich sie aufnimmt. Sie haben sich entschlossen, das Element der Steine aufzunehmen und spielerisch zu verarbeiten. Das ist ihnen mit 600 (!!!) Lichtbällen wunderbar gelungen. Ein großer Teil der Lichtbälle wurde erst schachbrettförmig auf dem Kies ausgelegt und dann durften die Besucher damit spielen. Sie wurden zu anderen Figuren gelegt, manche sind durch die Luft geworfen worden... und auf jeden Fall haben sie viel Spaß gemacht. Die anderen waren in den Beeten verteilt und sahen zum Teil wie kleine Osternester aus. Auch ganz wundervoll.


Osternester fast zur Weihnachtszeit...
Was gibt es noch zu erzählen? Mittlerweile hat sich ein guter Grundstock an Leuchtmitteln angesammelt, der benutzt werden kann und benutzt wird. Darüber hinaus hat jede Gruppe noch ein kleines Budget für solche Dinge wie die Leuchtbälle oder die Fackeln. Während es für mich völlig selbstverständlich ist, das es Lichtdesign-Studenten aus Korea, Brasilien oder China gibt, hat mich "Mongolei" dann erst etwas überrascht. Denn ich verbinde das Land mit weiten Steppen, Stutenmilch und Jurten. Also das, was einem in den Medien üblicherweise von dort präsentiert wird - und schwupps, schon sieht man mal an sich selbst, welche Voreinstellungen man durch die Medien bekommt. 


belle Bälle - wau!
Nicht großartig überrascht war ich, das fast der halbe Kulturbeirat sich dort eingefunden hat. Es ist schon nett, in so einer kleinen Stadt wie Neuruppin so eine vielfältige und tolle Kulturszene zu haben und Menschen, die sich aktiv dafür einsetzen, diese zu fördern! 

Playstation. Wie alles anfing, bevor es Computer gab


Esta Ruppin hat mit Schmalzbroten, Kürbissuppe und Bratwurst aus Heilbrunn (der Hof dort gehört zur Stephanus-Stiftung) und heißen Getränken für das leibliche Wohl gesorgt, die Stadtwerke für ordentlich viel Strom und Verteiler - und ein herzliches Dankeschön geht von den Workshop-Teilnehmern auch an die Nachbarn vom Museum, die sehr kooperativ waren. Viele Räume vom Museum konnten auch besichtigt werden. Sehr spannend! 

Nächstes Jahr gibt es dann den 10. Workshop...




Sonntag, 9. November 2014

Nachtschicht...





Während Farino die Nachtschicht ziemlich cool fand und sich jedes Mal in Fotopose geworfen hat... 

Demnächst mehr Bilder vom Abbau, sonst schlafe ich morgen in der Fortbildung ein :-D 






Donnerstag, 6. November 2014

Baustellen

Neuruppin ist die Stadt der Baustellen. Wir haben letztens eine kleine Runde gemacht...


Wir sind über den Wall gelaufen. Hey, da tut sich was! Na endlich! Die Märkische Baumpflege hat sich ordentlich Verstärkung geholt um die Arbeiten so zügig wie möglich durchführen zu können.


Na ja, dann waren wir an einer der "Lieblingsbaustellen" in dieser Stadt. Unter/hinter Farino seht ihr das taktile Pflaster für Sehbehinderte, probiert doch einfach mal bewusst aus, ob ihr es durch eure Schuhe hindurch merkt.  Blöd nur, das der Übergang für Rollifahrer und Rollatornutzer dann doch höher ausgefallen ist, als zugesichert. Wenn man mit sehr kleinen Rädern und/oder Armkraft unterwegs ist, dann kann 1 cm schon verdammt hoch sein. Wobei es dann im Endeffekt 4 cm sind, die überwunden werden müssen, weil sich vorher auf den Mittelwert von 3 cm (von 6 cm für Leute mit Blindenstock und 0 cm für Leute mit Rolli) geeinigt wurde.  Mit Dank an Doreen Beier vom Arbeitskreis für Behindertenbelange, die mir alles noch mal genauer erklärt hat. 



Wer sich dann bei all dem Ärger über die Baufirma und das alles so lange dauert, mal gefragt hat, ob die "im Lotto gewonnen haben oder so"... nein. In der SKL. Steht jedenfalls auf dem Radlader ;-)




Steven Spielberg ist ja hier in der Nähe. Na ja, im Vergleich zur Entfernung in die USA ist Babelsberg halt nah dran. Der wollte unbedingt für den Agentenfilm einen US-Knasthof nachgebaut haben. Hier ist er zu finden. Wer da zu viel Radau macht, verschwindet in der Versenkung. Ehrlich, ungelogen und ganz ohne Scheiß... (der Schmutzwasserkanal liegt woanders).



Ach so, weil die Bauarbeiten ja so lange dauern und die Stadt auf alle möglichen Einnahmen angewiesen ist, haben die überlegt, die verpachten bis zum Frühling das Straßenstück über dem Klappgraben. Als Acker. Für Wintergetreide. Mehr Grün in der Stadt ist ja auch gar nicht so verkehrt. Selbst wenn es nur temporär ist. Hat jemand mal ein Tempo? Das ist doch zum heulen!




Wenn wir eine neue Währung einführen würden, wäre Neuruppin übrigens gar nicht mal so klamm. Denn steinreich ist die Stadt auf jeden Fall!

Aber genug gefrozzelt... auch ich habe meine ganz eigene Baustelle. Die sieht offiziell so aus:


Tja, leider seht ihr da noch nicht so viel. Aber wir :-) . Was wir als Ergebnis von verdammt viel Arbeit (und lernen, tüfteln etc.) unter anderem so sehen, möchte ich euch mal eben zeigen:


Die Beiden machen sich doch schon mal echt gut als Empfangskomitee! Besonders freut mich, das ich meine etwas ältere Idee von einer Webseitengestaltung zum Teil umsetzen kann ohne dafür tiefschürfende CSS- und HTML-Kenntnisse haben zu müssen!

Auf den Rest müsst ihr aber noch ein bisschen warten. Der Blog ist zwar schon integriert - aber jedes Haus in dem virtuellen Ruppi-Struppi-Dorf, das auf der Webseite entsteht, bedeutet eine thematische Unterseite. Schon mal überlegt, wieviel Häuser so ein Dorf hat? :-D

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum! Von daher, mein Blick auf die Uhr sagt mir das gleich 00:00 Uhr ist, gute Nacht! 









Dienstag, 4. November 2014

Infant-terri(ble) im Tempelgarten

Heute habe ich bei schönstem Herbstwetter beschlossen, mit meinen Jungs einen Zug durch den Tempelgarten zu machen... 


Die sollten einfach mal eine schöne Ecke der Stadt sehen. Und wie Männer manchmal so sind, haben die daraus gleich einen richtiges Bohei gemacht. Peter Trom hat gleich seine komische Vukuhela rausgeholt und uns den Marsch geblasen.





Der nackte Kollege vorne auf dem Sockel hat zur Begrüßung dann auch gewunken. Na ja, vielleicht habe ich das auch falsch interpretiert und er war dabei, sich die Ohren zuzuhalten.




Das die eigentlich alle etwas angeschlagen sind und nicht nur voll die dunklen Augenringe haben, hat man gar nicht gemerkt. Die sind wie aufgekratzt durch den Garten marschiert...




Den fanden sie echt interessant, auch wenn sie sich manchmal fast lang gelegt haben, weil noch nicht so viel gefegt worden ist.


Typisch übrigens Erich Fähn, der hat erst einmal die Fahne vom Balkon ein Stückchen weiter an der Präsidentenstraße geklaut bevor wir losgelaufen sind und sich die an einen Besenstiel gebunden. 




Die versammelten Herrscher fanden sie auch gut. Peter hat versucht, dem links erst einmal den Marsch zu blasen. Hat nicht geklappt. Aber findet ihr nicht auch, das der aussieht wie der Igel Mecki???


Hier sind die fast schon wieder draussen. Kegeln wollten die nicht. Sie meinten, wenn sie mit Kugeln spielen möchten, würden sie ihre Gewehre abfeuern.



Wobei die Läufe der Gewehre so krumm sind, wer weiß, was die damit überhaupt treffen. Wenn die hier damit auf dem Martinimarkt an eine Schießbude gehen würden, hätten sie wahrscheinlich zum Einen den halben Stand abgeräumt und zum Anderen für eine ordentliche Belüftung der Rückwand gesorgt...






So, da sind die auch schon wieder draussen. Wenn ihr euch die Gewehre mal genauer anschaut, dann seht ihr, das die am Ende zum Teil ein Bajonett haben. So eine halbe Heugabel. Kann mir mal jemand verraten, warum das "Bajonett" heisst? Denn wenn schon, müsste es doch eigentlich "Bajonichtnett" heissen... 



Selbstverständlich waren auch unsere vierbeinigen Jungs dabei und haben aufgepasst, dass mir nichts passiert und die Jungs nicht so zudringlich werden...


















Montag, 3. November 2014

Kunst-iör: einem geschenkten Gaul...

...schaut man nicht ins Maul. So ein Sprichwort. Na ja, zu der Zeit, wo das Sprichwort aufgekommen ist, ging es tatsächlich um Pferde und die landeten, wenn die nichts taugten, dann eben in der Pfanne.

Cholesterinarmes Fleisch das von Tieren kommt, die nicht durchs permanente Furzen die Ozonschicht demontieren. Gut, manchmal muss man es durchfrieren um keine Schuhsohlen in der Pfanne zu braten und Dauerkaugummi mit Fleischgeschmack herzustellen, aber ansonsten gar nicht mal so schlecht. Aber abgeschweift. Der "geschenkte Gaul" um den es hier jetzt geht, dem durfte man heute schon mal so richtig "ins Maul" schauen, bevor die Entscheidung fällt, ob man ihn nimmt oder nicht.

In der Galerie "Kunstraum Neuruppin" war jetzt längere Zeit eine Ausstellung zum Thema "Idole". Es war eine gemischte Ausstellung mit gemalten Werken - und welchen in Spiegeltechnik. Vielleicht seit ihr ja mal dort vorbei gelaufen und habt einen Blick durch die Fenster geworfen und diese Spiegelköpfe gesehen, die alles mögliche reflektiert haben.


 So sieht der modern gestaltete Fontane aus

Genau so einen Spiegelkopf möchte nun jemand der Stadt Neuruppin schenken - und weil es einen Bezug zu Neuruppin haben sollte und das hiesige Idol Theodor Fontane ist, sollte es ein Fontane werden. Es ist einer geworden, 1,30 m groß und sein vorgesehener "dauerhaft temporärer" Platz ist im Foyer des Alten Gymnasiums. "Dauerhaft temporär" deshalb, weil er abgehängt wird, wenn dort eine andere Ausstellung ist.

Dort wurde er heute zur Probe aufgehängt und man konnte schauen, wie er aussieht und wie es einem gefällt. Und... ja, ich finde ihn gut gelungen - und dort auch sehr passend. Denn es ist zwar das "Alte Gymnasium" - aber von innen ist es ja sehr jung - und bietet auch vielen jungen Menschen dort Raum. Sei es das sie in der Jugendkunstschule etwas lernen, oder Bücher entdecken, Theater machen, Tanzen oder studieren.


So sieht es dann von etwas weiter weg aus, davor sehr dekorativ Herr Bunk, Inhaber der Galerie "Kunstraum Neuruppin" (in schwarz) und Herr Zetzsche, Kulturmanager der Stadt Neuruppin


Ein tolles Kunstwerk an einem tollen Platz. Nun gibt es Menschen, die sagen: "Na ja, ist DAS Kunst?" - Kunst ist nun einmal Vielfalt. Und Glaskunst ist die Spiegeltechnik zweifelsohne. Der Künstler, Herr Menck, erklärte uns dann auch noch den Herstellungsprozess, was sehr interessant war. Für den Spiegel-Fontane brauchte er erst einmal passende Bildvorlagen. Anhand der Vorlagen hat er dann eine Zeichnung angefertigt. Der Unterschied zwischen einer "normalen" Zeichnung und der für den Spiegelentwurf ist, so erklärte er, das er von vorneherein beachten muss, das man den Spiegel nicht einfach x-beliebig schneiden kann. Er muss die Eigenschaften des Materials berücksichtigen, Kurven gehen nur bis zu einem bestimmten Radius, einfach irgendwo etwas heraus schneiden geht gar nicht. Der Entwurf muss also aus Linien bestehen, die auf Glas tatsächlich zu schneiden sind.


Hier erklärt Herr Menck, wie der Kopf entstanden ist. Im Hintergrund Frau Ahlers, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Soziales, Schule und Ordnung

Danach werden die einzelnen Teile zugeschnitten, geht ein Teil dabei zu Bruch, muss ein Ersatzstück geschnitten werden. Ebenfalls wird eine Trägerplatte aus Holz mit den Umrissen des Kopfes ausgesägt, geschliffen und schwarz grundiert.

Die einzelnen Spiegelteile werden dann an den Kanten geschliffen, damit sie eben sind, die Kanten werden gefast. Sind alle Teile fertig geschliffen, wäre es letztlich nur wie ein normaler Spiegel, wenn man alle Teile gleich plan aufkleben würde. Der Effekt, und damit die Kunst ist, sie mit so viel Winkel aufzukleben, dass sich am Ende eine vielfältige Spiegelung ergibt. Das ist ziemlich gut gelungen - und je nachdem, wo man vor dem Teil steht, spiegelt sich etwas Anderes.

"Da fehlt ein Teil!" meinte dann jemand und deutete auf ein sehr langes schmales Dreieck am unteren Rand. Nein, da fehlte nichts. Genau in dem Stück spiegelte sich der schwarze Pullover von der Person. Im Teil daneben schon wieder etwas völlig Anderes. 





Und so sieht es aus, wenn der Fotograf der MAZ versucht, nicht auf dem Bild zu erscheinen, das er gerade macht.


Es gibt Kunst zum Anfassen, und Kunst, um sich darin zu spiegeln. Das Teil ist Kunst, in der man sich spiegeln kann, in der man auf Entdeckungsreise gehen kann "Was sehe ich, wenn ich immer ein Schritt weiter gehe?". Ich denke, daran werden Leute viel Freude haben. Es ist ein tiefsinniges, niedrigschwelliges und Spaß machendes Kunstwerk an einem wirklich tollen Platz.

Herr Bunk, der Galerist meinte dann: "Interessant ist doch auch, das man sich als Neuruppiner in Fontane spiegeln kann - und sich fragen kann: Was bedeutet er mir?". Auch das. Neuruppin ist nun einmal Fontane-Stadt. Ein altbackenes Fontane-Gemälde wäre wirklich uninteressant und langweilig, das guckt man sich an, sagt: "Na ja, ganz nett!" und das war´s dann meistens.

Warum aber heute nur Probe hängen? Weil so ein Kunstwerk im Wert von 2500 Euro, das jemand der Stadt schenken will, letztlich auch ein Politikum ist. Ja, es hätte an vielen vorbei einfach angenommen werden können. Getreu dem Motto: "Leute, wir bekommen etwas geschenkt" und alle sind froh, das es nix kostet und sagen ja und Amen. Das wäre dann wirklich so ein "geschenkter Gaul, dem man nicht ins Maul schaut". 

Die Beschlussvorlage zu dieser Schenkung geht aber zum Haupt- und Finanzausschuss (Entgegennahme einer Sachspende) - und in den Kulturbeirat (dito) zur Diskussion. Gerade der neue Kulturbeirat möchte sich damit befassen, das es in Zukunft eine Art Leitlinie für Kunst im öffentlichen Raum gibt und nicht jeder, der will, einfach sagt: "Leute, ich schenke euch jetzt mal was, stellt das da und da auf!". Das gab es bisher mehr oder minder und letztlich stehen im Stadtgebiet ziemlich zusammenhangslos irgendwelche Kunstwerke. Davon zum Teil nach dem Motto: "Einem geschenkten Gaul...".

So wird auch ein riesiger Pater Wichmann aufgestellt, den die Lions Herren von dem Künstler anfertigen lassen, der auch den Parzival hergestellt hat. Da wurde nicht vorab gefragt: "Wie ist das, gibt es da Einwände gegen?". Sondern der Beigeschmack "Wer blecht, der bestimmt" bleibt und es ist die Frage, warum die Lions-Herren einen Pater Wichmann an exponierter Stelle aufstellen lassen dürfen - aber eine andere Person, die gerne eine große Krümelmonster-Figur stiften wollte, wurde abgewiesen?

Wie ihr seht, es ist manchmal gar nicht so einfach mit der Kunst. Schon gar nicht im öffentlichen Raum. 





Weggucken, Schnauze halten...

"Das ist kein Diskussionsforum!" bekam ich gestern von einer sehr jungen Dame mitgeteilt. Hintergrund war ein Gesuch von jemandem mit Phantasienamen, das lautete: "Suche Züchter in Neuruppin, will mir einen Hund kaufen, Rasse egal, Hauptsache klein!".

Wer eine Frage so formuliert, scheint definitiv nicht viel Ahnung von Hunden zu haben - und das so eine Formulierung für einen seriösen Züchter (und manche andere) ein absolutes Totschlagargument wäre, um diesem Menschen einen Hund zu verkaufen ist eigentlich auch klar.

Während mir einige beigepflichtet haben, kam unter anderem ein Angebot: "Kann es auch ein Jack Russel sein?". Da wird ein Lebewesen zu einem Ding. Einem Einrichtungsgegenstand, einem lebenden Spielzeug, einem Accessoire degradiert - und es gibt Menschen, die so etwas völlig selbstverständlich finden und sich aufregen, wenn man nachfragt. 

Ja, man KANN bei "Tauscht, Trödelt und Verkauft" nach einem Züchter fragen. Aber man könnte auch Google bemühen, wenn man sich wirklich etwas mehr Gedanken macht. Oder sich auf der Internetseite des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) informieren, die zum Einen Rassebeschreibungen haben und zum Anderen ein Verzeichnis der angeschlossenen Züchter. Aber: Rasse, egal, Hauptsache klein???

Aber... es ging wahrscheinlich eher um etwas, das Züchter "Vermehrer" nennen. Also Menschen, die ohne Plan und nach Gutdünken einfach Hunde verpaaren, weil sie es ganz toll finden, wenn einen Hündin Welpen hat und die dann mit "zuckersüüüüüüüüß" bei Ebay angeboten werden. Deformationen, Erbkrankheiten und mitunter eklatante Unterversorgung gerne auch inbegriffen, Hauptsache, es kommt mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Kohle rein. 

Wenn ich also schon die Erfahrung gemacht habe, wie wenig Gedanken sich manche Menschen letztlich um Hunde machen, Hauptsache, es wird erst einmal einer angeschafft - darf ich dann nicht die Motive hinterfragen? 

"Tolle" Beispiele, wie es schief geht sind doch auch ganz prominent: Paris Hilton zum Beispiel, die ihre Hunde wechselt wie Unterwäsche und sind sie nicht mehr hip, haben sie Pech gehabt. Unterwäsche, die uncool wird, kann man wegwerfen. Einen Hund halt nicht. Nicole Ritchie. Genau so. Hippe coole kleine Hündchen. Als die damit angefangen hat, war die Gästebuchseite von zwergspitz.net voll mit mindestens hundert Einträgen von Teenies, die uuuuuunbedingt so einen süßen Zwergspitz wie Nicole Ritchie haben wollten. Preis wäre oft sicherlich egal gewesen, Hauptsache, das Accesssoire Hund wäre top aktuell. Das so ein Hund eigene Bedürfnisse hat und eben kein Plüschtier ist, das man nach Gebrauch nett auf ein Sofa drapieren kann, egal.

Dann war doch letzte Woche zu lesen, das Bushido seine Hunde "mit gesenktem Haupt und geknicktem Gesichtsausdruck" im Tierheim abgegeben hätte. OK, sollen die Hunde seiner Mutter gewesen sein, aber die Begründung war - wie oft und gerne genommen - "Allergie". So plötzlich nach zwei Jahren? Ich hoffe, er hat wenigstens verdammt viel Geld für den Tierschutz und die Versorgung dort gelassen.

Dann gab es das Drama um Dobermann-Hündin Sheila. Auch da hat keiner richtig geschaut, nachgefragt - und das Ende war ein mit Klebeband gefesselter, erschlagener und ertränkter Hund, der in ganz Deutschland für Entsetzen und Fassungslosigkeit gesorgt hat. 

Aber hey, junge Dame, die meinte es wäre kein Diskussionsforum... wir leben nun einmal in einer Welt, in der es immer mehr Leute gibt, die genau wie die drei Affen sind: Nix sehen, nix hören, nix sagen. Weil es bequemer ist und man sich damit keiner Kritik aussetzt. Hauptsache, man kann sich hinterher wunderbar darüber aufregen, wenn etwas ganz schief gelaufen ist. Auch das sieht man - so man einen hat - fast jeden Tag im Fernsehen. Leute, die sich plötzlich mit: "Ich habe es ja schon immer gewusst!" vor der Kamera suhlen wie Schweine im Schlammloch, wenn in der Nachbarschaft ein (tödliches) Drama passiert ist. DANN, genau DANN wenn es zu spät für die Opfer ist, dann hat man es schon immer gewusst. Aber bloß vorher nichts sagen. 

Es wird gerne nach mehr "Zivilcourage" gerufen, nach mehr Menschen, die auf Mißstände aufmerksam machen, darauf, das etwas nicht stimmt, die sich bei Ungerechtigkeiten einsetzen. Wenn das bei Tieren nicht sein soll (wobei ich zugeben muss, diese junge Dame war die Einzige, die sich beschwert hat und versucht hat, es ins Lächerliche zu ziehen) - wie soll man dann darauf hoffen können, das es bei Menschen klappt? 

Da schafft sich jemand einen Hund an und blubbert ganz stolz herum, wie gefährlich der werden kann und das der im Bedarfsfall sofort zubeisst. Gleicher Mensch hat aber selbst mehrere Verfahren wegen Gewaltdelikten und anderen Dingen auf seiner Vita und erklärt auch öffentlich, wie er gerne mal nicht lange fackelt, sondern zulangt. Soll man dann sagen: "Na suuuuper, herzlichen Glückwunsch! Der Hund passt ja echt klasse zu dir!" - oder sollte man überlegen, ob so eine Kombination auch angesichts der Kinder und sehr alten Leute in der Nachbarschaft vielleicht eine tickende Zeitbombe ist? Wer möchte denn im Notfall dem kleinen Kind auf der Intensivstation erklären: "Na ja, du, dumm gelaufen, aber du wirst jetzt für den Rest deines Lebens mit einem entstellten Gesicht rumlaufen!" oder was bekommt der alten Mensch gesagt, der vielleicht von so einem Hund angegriffen wird? "Hey, mit über 70 Jahren, stell dich mal nicht so an, bist ohnehin reif für die Kiste!" wenn es schief geht? MUSS man erst warten, bis (wieder) etwas passiert? 

Wahrscheinlich...