Montag, 30. Juni 2014

Wenn Schwäne einen auf dicke Hose machen...





Im Normalfall kommen wir mit Schwänen gut aus. Man sieht einander und respektiert sich und wenn nicht so viele Menschen an der Promenade sind, stellen die Schwäne sich auch nicht ganz so blöde an, wenn sie ein Stück vom Bollwerk weg sind und die Hunde können problemlos saufen.

Nicht ganz problemlos, erst müssen sie oft durch die riesigen Haufen Schwanenscheiße. Schon mal gesehen, was für große Haufen die machen? Uaaaahhhh... als ob das Dinosaurier wären.

Aber wehe, es sind Leute da, die Futter haben (könnten). Dann wird eisern alles verteidigt, was Schwan für verteidigungswürdig hält. „Mein See, meine Leute, mein Ufer!“. Voll die Poser! 

Und der durstige Hund ist natürlich der, der provoziert, wenn er saufen will und der Schwan aus 5 Meter 



Entfernung erst mal um die Ecke geschwommen kommt um erst mal eine Welle zu machen und das komplette Gebiet zu annektieren. Fast wie bei „Findet Nemo“ mit den Möwen: „Meins, meins, meins, meins!“.

Bei den Schwänen sollte sich mal wieder rumsprechen, das sie früher als Delikatesse galten. OK, die einen Leute finden sie lecker, die anderen berichten, der Geschmack wäre eher so fischig. Landwirte beklagen sich zum Teil, das ein Großteil ihrer Ernte dabei draufgeht, wenn täglich über 40 Schwäne auf ihrem Acker landen und den kahl fressen. Kann ich verstehen, ich habe es einmal erlebt – und ja, es sieht durchaus toll aus, so viele Schwäne auf einem Haufen zu sehen. Es ist natürlich nicht so toll, wenn die Viecher ungestraft einen großen Acker kahl fressen dürfen. Von der Ernte leben letztlich auch Menschen (und andere Tiere) – und da gehen die Verluste auch schnell mal in die Tausende, davon, das ggf. nicht genügend Winterfutter für die Hoftiere vorhanden ist, mal abgesehen. Es sind ja nicht nur Schwäne, die so einen Acker quasie als „Fly in“ ansehen. Während sich also die Mehrheit der Leute an den schönen Vögeln erfreut und gar nicht verstehen kann, das die Probleme machen können, müssen einige wenige Menschen aber mit den massiven Schäden klar kommen, die sie anrichten – und die ihnen keiner von der „Schwäne sind so toll!“ (Jäger sind Mörder)-Fraktion ersetzt. 

Schwan in HDR-Art :-)
 
Überhaupt gibt es bei der „Jäger sind Mörder“-Fraktion schon „lustige“ Leute: Das Fleisch für den eigenen Konsum kann nicht billig genug sein, was sich nur mit Massentierhaltung, fragwürdiger Futtermittelherstellung und günstiger Verarbeitung bewerkstelligen lässt. Da ist dann das Wohl von Rind, Schwein, Hähnchen und Pute völlig egal und ewig lange Quälerei und oft genug Dilletantismus durch nur angelernte Kräfte wird zugunsten des eigenen Egoismus´ in Kauf genommen – aber wehe, ein Jäger macht in längerer Ausbildung seinen Jagdschein um unter anderem zu lernen, das Tier gleich mit dem ersten Schuss in freier Wildbahn (oder großem Gehege) zu erledigen. Böööööse! Möööörder...

So sind sie halt, die Menschen...





Freitag, 27. Juni 2014

Like "Ekel Alfred"...

Leider heute ohne Bild. Das wäre ein Selfie geworden.

Das Wetter ist sooo schön, ich habe Abends so richtig Lust gehabt, dieses Jahr endlich mal in den See zu stapfen. Die Wunde am Fuß ist auch ziemlich verheilt - also geht das sogar. Joey hatte mir vor ein paar Wochen die lange Leine einmal um ein Sprunggelenk gewickelt und ist dann losgeprescht. Da ich Reepleine als lange Hundeleine habe, gab es so eine kombinierte Riss-Schürf-Platzwunde, die echt scheiße verheilt ist. Ich möchte lieber nicht wissen, wie das mit so einem dünnen Flexiseil ausgesehen hätte. Wahrscheinlich halb amputiert oder so.

Also, wir ab zur Badestelle, wo ich mich in meinen Neoprenanzug geschwungen habe und meine Füße zum Schutz vor Scherben und sonstigem ekeligen Schmodder in Tauchstiefel gesteckt habe. Joey ist an der langen Leine geblieben, Farino hat sich über seine Schwimmweste gefreut und ist sofort voll begeistert ab ins Wasser. 

Joey nicht. Da ich aber immer weiter ins Wasser gegangen bin, bliebt ihm irgendwann nichts weiter übrig, als zumindest bis zum Bauch dann mit rein zu gehen. Dafür gab es ja schon jede Menge Lob. Sehr süß fand ich dann Farino, der irgendwann zu Joey hingeplatscht ist, und ihn angestupst hat: "Du, das ist gar nicht schlimm im Wasser!". Da ist Farino ja echt gut mit, dem Kleinen zu erklären, was gar nicht so furchtbar ist.

Vor einem Stein im Wasser hat Joey dann total Angst gehabt, das hat auch etwas länger gebraucht, bis er sich bis auf einen halben Meter an den Stein dran getraut hat. Selbst als ich mich irgendwann drauf gesetzt habe, war ihm der Stein immer noch unheimlich. 

Da Farino dann irgendwann lieber am Ufer geweidet hat, habe ich Joey die Schwimmweste von Farino angezogen. Damit hat er im Wasser mehr Auftrieb und das Schwimmverhalten ist dadurch anders. Na ja und dann sind wir halt ins Wasser und ich habe ihn nachher am Griff der Weste ein paar Meter weiter gezogen als er stehen kann - fand er zwar doof, aber er ist nicht in Panik ausgebrochen oder so, sondern dann einfach nur zügig wieder zurückgeschwommen. So sollte es sein. Dafür gab es wieder dick und fett Lob. Ich habe ihm auch Leckerchen angeboten, aber wenn der aufgeregt ist, dann könnte man mit gebratener Leber um sich werfen und er würde sie ignorieren.

Deshalb ist es mitunter auch so problematisch, ihn von irgendetwas mit Hilfe von Leckerchen jeglicher Art abzulenken... er reagiert da dann gar nicht drauf, weil das Reizobjekt viel, viel interessanter ist. Dito Stimme, Quietschies und sonstiges Gedöns. Keine Chance. 

Nach einer zweiten Schwimmrunde war dann für heute der Aufenthalt im Wasser für Joey beendet. Farino wollte aber gerne noch mal mit mir ins Wasser - und das habe ich ihm dann auch gegönnt. Eigentlich geht es ihm ja seit Tagen echt doof - aber für so etwas mobilisiert er dann noch mal alle Kräfte und hat auch Spaß dran. Soll er, das ist Lebensqualität für ihn. 

Ja, und wer überlegt, warum da oben "like Ekel Alfred" steht... ich habe mich dann entschlossen ob des angenehmen Wetters mich am See nicht wieder in meine Alltagsklamotten zu werfen sondern bin im Taucheranzug und mit breitem Grinsen durch die Stadt gelaufen, die beiden nassen Hunde vor mir wie so ein Römer der im römischen Streitwagen steht und die Zügel hält. Das war schon ziemlich lustig... 

In einer Folge von "Ekel Alfred" (Ein Herz und eine Seele) steht der halt irgendwann im Taucheranzug vor seinem Haus in einer Telefonzelle (ab Minute 30). Fernsehkult des Westens :-D


Mittwoch, 18. Juni 2014

Farino geht´s kacke...

Farino geht es nicht gut. Wenn es warm wird, hat er eh´  mit der Wärme und seinem Herzleiden ein Problem - und dann war jetzt auch noch ein Magen-Darm-Krempel dran.

Nicht schön, aber er hat zumindestens verstanden, das das Klo im Bad irgendwas mit den Dingen zu tun hat, die hinten beim Menschen raus kommen und verschwindet zuweilen auch mal eine Runde im Bad, zumindest mal gucken, ob da was guckt.

Also habe ich gestern Abend das Bad mit Wickelvorlagen ausgelegt. Für Notfälle. Und der Hund hat es verstanden. Ab aufs Klo und ab auf die Wickelvorlage.

Soweit so gut, danach war aber die Magenentleerung vorne raus dran und die fand dann kurz vor meinem Bett statt, damit ich das auch mitbekomme und aufstehe und den Kram wegputze, bevor Joey sich überlegt, das es ein praktisches Frühstück wäre.

OK, und weil ein Hund ja nicht nur kackt und kotzt sondern auch mal einen Haufen Flüssigkeit irgendwo loswerden muss, war die Nacht dann um 5.30 Uhr zu Ende und wir gehörten zu denen, die um 6 Uhr morgens durch die Gegend eiern. 

So ein Senior-Hund ist ja dann auch irgendwann eigen. Da tut es nicht mehr einfach der nächste Baum oder die nächste gut beräumbare Fläche... neiiiin.Da wird erst mal ganz genau geguckt und geschnüffelt und fünf Mal gedreht um festzustellen, das es doch nicht der geeignete Platz ist. Zwei Meter weiter genau das selbe. 

Bis so ein Senior-Hund dann seine genehme Klo-Ecke gefunden hat, das kann dauern. Manchmal gibt es dann auch beim Straßen-Überqueren so ein: "Moment, ich will hier jetzt mal eben kacken, der Platz ist toll!"-Erlebnis und der partiell scheinbar grenzdebile Hund kapiert überhaupt nicht, warum man ihm laut und mit Nachdruck verbietet, da jetzt mitten im Verkehr zu häufeln. Auch wenn der Platz hundert Mal für ihn total klasse ist - nein. 

Oh man. 

Nun ja, das bewährte Mittel ist Entero-Dingsbums für Katzen und Hunde und wird unter die Schonkost gemischt und danach geht es dem Hund ziemlich schnell wieder besser. 

Joey geht es nach wie vor gut, er macht sich zwischendurch ein paar Sorgen um Farino und geht dann zu ihm hin und guckt, ob alles in Ordnung ist. Sehr süß.



Sonntag, 15. Juni 2014

Wo der Pfeffer wächst...

zwischendurch beschere ich Frauchen ja blaue Flecken, Kratzer oder geprellte Knochen. Heute war es ein Kratzer und eine kurzfristig gequetschte Archillessehne. 

Fand sie nicht lustig. Sie flucht dann manchmal und sagt, ich soll dahin, wo der Pfeffer wächst...

Ok, ist ja zum Glück nicht so weit weg:




Wahrscheinlich werdet ihr euch jetzt fragen, wo da der Pfeffer ist, schließlich kommt der ja aus Indien, Malaysia und Co.

Farino zeigt euch das mal. Der hat quasie "Pfeffer am Hintern":



Die kleinen gelben Pflanzen um und hinter ihm heissen Mauerpfeffer


Also gar nicht so schwer, sich in Neuruppin dahin zu verziehen, wo der Pfeffer wächst...

Mittwoch, 11. Juni 2014

Frauchen mal wieder... von der Kyritz-Ruppiner Heide und fusselden Dickhäutern


Farino erzählt: 

Frauchen spinnt! In den letzten Tagen ist öfters das Wort „Ruppiner-Heide“ gefallen. Sagt mir nichts, da war ich noch nicht. Herrchen und Frauchen sagen, das ist ein „Bombodrom“ gewesen. Ok, DAS klingt interessant. So nach Rummelplatz oder Zirkus. Frauchen sagt, ist es aber nicht, da sind Panzer rumgeheizt und haben Munition verballert und Flugzeuge drübergeflogen, die Bomben abgeworfen haben.

Bei "Bomben" habe ich sie fragend angeguckt und sie hat mir erklärt: "Stell dir vor, es ist Silvester und vom Himmel kommen riesige Chinakracher und reissen große Löcher in die Erde, treffen Menschen und Häuser und alles ist kaputt!" Sie meint, die Erklärung müsste für mich als Hund reichen. Mit Silvester kann ich was anfangen. Das ist spannend, da fliegen immer so komische Stöcker in die Luft und es blitzt, funkelt und kracht. Als ich ein Hundekind war, wollte ich Silvester unbedingt dabei sein. Also draussen... das war total spannend wie die Raketen in die Luft geflogen und da zerplatzt sind. Dann ist aber die Flasche umgefallen, eine Rakete über die Straße gesaust, drüben an der Mauer vom alten Walter abgeprallt, zurück gekommen, hat Nicks Fuß als Weiche benutzt und ist dann mit viel zischen, funkeln und qualmen zwischen meinen Vorderpfoten gelandet. Ich konnte gar nichts mehr sehen vor lauter Qualm. Als der sich dann verzogen hat, war es mir zu doof und ich bin doch lieber ins Haus gegangen...

Na ja, Frauchen sagt, da in dem Bombodrom liegen noch ganz viele Blindgänger im Boden – das sind die riesigen Chinakracher, die nicht explodiert sind, es aber könnten, wenn da jemand drauflatscht oder so. Deshalb ist es dort gefährlich, einfach so rumzulaufen, irgendwann tritt man versehentlich auf so einen Chinakracher und – wumm – ist man Gulasch.

Also haben die beiden großen Menschen von uns überlegt, was man mit dem Gelände machen könnte. Einen Teil hat ja schon eine Stiftung übernommen die dafür sorgt, das sich die Natur dort ungestört entwickeln kann. Aber was ist mit dem Rest? Frauchen hat überlegt und dann gesagt: „Daraus wird ein Serengeti-Park! Wie in Hodenhagen! Das ist doch voll genial – die Tierschützer wollen ohnehin Zoos und Zirkusse von Elefanten und Kamelen befreien, also einzäunen und rein mit denen!“ Herrchen meint, Elefanten wären zu empfindlich. Die könnten das Wetter hier nicht so gut ab. 

Frauchen meinte, das wäre quatsch, die könnten sich anpassen. Mammuts haben auch im Norden gelebt, alles halb so wild und zur Not... paart man Elefanten halt mit Schafen. Dann hätten die Pelz. Ausserdem würden die dann quasie fast in einer Reihe grasen. Das würde die Trefferquote bei den Blindgängern enorm erhöhen, aber eben ein bisschen mehr fusseln wenn das Elefantengulasch runter kommt. Wie bei einer Kissenschlacht... Auf jeden Fall wäre das voll die Attraktion, so ein Serengeti-Park und die Tiere hätten da echt noch ein Leben wo sie rumziehen könnten – also richtig auf ihren eigenen Füßen und nicht im Laster von Stadt zu Stadt um da in der Manege im Kreis zu latschen.Na ja, jedenfalls so lange, bis sie auf so einen Riesenchinakracher treten.

Und für die Computerfreaks könnte man das sogar aufpeppen. Die Viecher bekommen alle eine Black-Box mit GPS-Sender dran um und man kann gucken, wo die schon überall längs gelaufen sind. Das kann man auf eine Karte übertragen und weiß dann, da liegt wahrscheinlich keine Bombe. Das könnte man dann das „Minesweeper-Pojekt“ nennen. Eigentlich müssten sich dann ja auch die Schafzüchter in der Umgebung freuen, denn an so einem explodierten Elefanten haben die Wölfe doch eigentlich viel mehr zu kauen als an einem Schaf.

Übrigens... wisst ihr, wie Dinosaurier früher ihre Tampons gewechselt haben???? Altes Schaf raus, neues Schaf rein... Das übrigens, hat mich dann aus dem Tiefschlaf geholt. Weil Frauchen nachts um ein Uhr dieser blöde Witz eingefallen ist und sie im Bett gelegen hat um sich vor Lachen zu kringeln, weil der so doof ist. Oh man, könnt ihr euch vorstellen, wie es ist, mit so einem Frauchen zu leben???? Nein??? Gut, ich verrate es euch: Manchmal anstrengend, aber meistens ziemlich toll!



Dienstag, 10. Juni 2014

Heisse Tage und voll "Neben der Spur"

Tja, Pfingsten ist vorbei. Was für tolle Tage! Leider oft viel zu warm, es muss ja immer gleich in Extreme ausarten... so hatten die Wuffels viel Ruhe in der etwas kühleren Wohnung und Herrchen und Frauchen haben jeden Tag ein bisschen was von dem GRANDIOSEN Festival genossen. 

Ehrlich, muss ich ja sagen, es ist das erste "Neben der Spur"-Festival, das ich mitbekommen habe und die ersten Fontane-Festspiele - und es ist so unglaublich klasse gewesen... Wahnsinn! Wer in die Zeitungen hier guckt, wird auch viel Lobhudeleien finden. Zu Recht, die viele, viele Arbeit die sich die Organisatoren im Vorfeld gemacht haben und die wirklich in viel Stress und nächtliches Durcharbeiten ausgeartet sind, haben sich volle Kanne gelohnt! Gab es im Vorfeld dann auch manche bissigen Kommentare, wozu man denn überhaupt so etwas bräuchte und dazu auch noch alle zwei Jahre... dieses Jahr hat so fulminant gezeigt, das die Festspiele und das Festival der europäischen Reiseliteratur absolute Zugpferde sind, die auf keinen Fall abgewürgt werden sollten.

Da ich etwas hitzeempfindlich bin, ging es mir leider an den sehr warmen Tagen auch sehr danneben. Aber ich fange mal an ein bisschen zu erzählen, was wir dennoch genossen haben. 

Die Ausstellungseröffnung von Isabella Berr in der Galerie Raumglück. Tolle Fotos, irgendwie die unwirkliche Wirklichkeit - geht hin, ich bin sicher, fast jeder von euch wird unter den Fotos ein oder zwei finden, die er mag. Es hat mitunter was märchenhaft Verträumtes. Otto Wynen hat die Eröffnungsrede gehalten, kurz, sehr nett und ohne wissenschaftliches Geschwafel. Danke dafür.

Isabella Berrs Bilder "walking dreams" sind noch bis zum 11. 7. von 11 - 18 Uhr in der Galerie Raumglück, Präsidentenstrasse 8, Neuruppin, zu sehen. Schräg gegenüber vom Eisladen.

Am freitag waren wir dann in der Galerie am Bollwerk, wo Tobias Krejtschi eine Ausstellung mit seinen Bildern des Kinderbuches "John Maynard" eröffnet und viel über die Entstehung des Buches, die Vorraussetzungen die es gegeben hat etc. erzählt hat - und es gab ein Bilderbuchkino dazu. Das war auch total klasse. Ich habe früher mal in einer Kinder- und Jugendbuchhandlung die Aktionsnachmittage mit gestaltet, dort gab es auch regelmäßig Bilderbuchkino für Kinder (und wunderbare Ausstellungen von Kinderbuchillustratoren...).


John Maynard ist eine Geschichte von Fontane, die von einem Schiffsunglück auf dem Eriesee in den USA handelt. Wer die Gruppe "Junge Dichter und Denker" und deren CD kennt, wo klassische Gedichte gerappt werden, wird die Geschichte vielleicht aus der Ecke her kennen. Auf jeden Fall eine sehr berührende Geschichte und entsprechend ein wirklich tolle gewordenes Kinderbuch! 



Die Galerie am Bollwerk ist an der Promenade neben dem Cupcake-Cafe. Die Ausstellung ist noch bis zum 2. Juli und von dienstags bis sonntags von 13 - 17 Uhr zu sehen.

Vorbeigekommen sind wir auch an der Ausstellung am Brasch-Platz unter den Bäumen. Dort sind große Fotos aufgezogen - und die Ausstellung ist dort auch schon ein bisschen länger. Es sind Fotos von Dirk Mahler zu Fontanes Frauen unter dem Motto "Sie haben alle einen Knax" zu sehen. Die Bilder hängen dort noch bis zum 27.Juni. 

Mein Freund war im Kunstraum Neuruppin bei der Ausstellungseröffnung von Lena Jäckel "Nichts für die Ewigkeit" und sehr angetan. Ich habe nur mal durch die großen Fenster geschaut und ja, sollte man sich mal angucken! Diese Ausstellung ist bis zum 27. Juli und Herr Bunk, der Galerieinhaber, ist mittwochs bis samstags von 15 - 18 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11 - 13 Uhr in der Galerie zu erreichen. Ansonsten kann man auch Besichtigungen mit ihm vereinbaren. 



Wir waren auch auf wunderbaren Vorlesungen. So bei John Burnside, der in Beckers Scheune in Wuthenow aus seinem Buch "In hellen Sommernächten" gelesen hat und viel von seiner Liebe zum Polarkreis (dafür ist er mir sehr symphatisch!!!) und von sich erzählt hat. Ich fand es wirklich schön, es war sehr gut besucht, eine wunderschöne Location und der Moderator und Übersetzer Bernhard Robben hat sich mit seiner charmanten Art und Weise  viele viele Symphatien eingehandelt. Unsere auch, wobei er einen Abend später dann bei einer anderen Lesung zu Hochform aufgelaufen ist. Davon aber gleich.

Emsige  Festivalbesucher stellten dann nach der Lesung mit John Burnside fest "in 6 Minuten fängt die nächste Lesung in der Stadt an!" - und sahen zu, das sie rechtzeitig dort waren. Toll auch, das viele mit dem Fahrrad gekommen sind... 

Auf den späteren Hunderunden habe ich dann noch ein bisschen von "Grete Minde" mitbekommen und war echt angetan dafür, das man auch ausserhalb des abgezäunten Geländes doch sehr viel mitbekommen hat. Das ist Oper in kost-nix-Version - und es gab einige, die diese Variante auch schon bei den Proben genutzt haben.

Am samstag waren wir bei Christopher Brookmyre, der von der hohen Kunst des Bankraubes erzählt hat. Wieder war Bernhard Robben Moderator und Übersetzer - und hat das so unglaublich toll gemacht, also bei dem Buch "Die hohe Kunst des Bankraubes" war er mit den verschiedenen Figuren und entsprechenden wörtlichen Reden so in seinem Element, das der Büchertisch danach geradezu gestürmt wurde, weil fast jeder gerne wissen wollte, wie es weiter geht. Es war übrigens rappelvoll. Wir haben Freitag noch geholfen, dort die Stühle aufzustellen - und die haben schlichtweg nicht gereicht. Die Zuhörer saßen auf Tischen, auf den Stufen, auf dem Boden... es war wirklich sehr gut besucht!

Manko war leider wirklich die Wärme und das man oben im Museumshof dann schnell durchgeschwitzt war. Aber... es hat sich wirklich gelohnt. Danach ging es unten im Hof mit Live-Musik der Band "Karl der Große" weiter - und mit etwas mehr Luft und netten Gesprächen. 

Sonntags waren wir dann im Tempelgarten, diesmal war auch Nick dabei, weil es ein deutscher Schriftsteller war und damit auch für Nick verständlicher. Auch hier... es war knallvoll, die reichlich vorgesehenen Plätze haben definitiv nicht ausgereicht. Gewartet wurde auf Wiglaf Droste, der aus seinem Roman "Nomade im Speck" erzählen wollte. Nur: er kam nicht. Er war auch schon am Vortag nicht zu erreichen. Etwas blöd, aber halb so schlimm, denn es gab eine total geniale "Notlösung". Wiglaf Droste hat auch in Neuruppin Freunde - und so sind Marion Brasch, Andreas Döring und Nicole Kleine eingesprungen, die schon auf anderen Veranstaltungen vorgelesen haben und haben statt aus "Nomade im Speck" aus "Schalldämpfer" vorgelesen. aus einem herrlich schrägen Buch über eine Gruppe von Leuten, die sich für eine stillere Welt einsetzen und "Lärmterroristen" den Garaus machen.


Also von den von UNS besuchten Vorlesungen war dies die lustigste und es gab wirklich viele Lacher, insbesondere bei dem Klischee-Klassiker "ein ehemaliger Waldorfschüler tanzt seinen Namen". In dem Fall vor einer Polizeistreife und mit improvisiertem Bindestrich. 

Manko auch hier: die Wärme. Anfangs lief noch die Klimaanlage, aber die wurde irgendwann leider abgestellt und kaum jemand vom Personal hat mitbekommen, wie schlecht die Luft im Saal wurde... auch die Fenster blieben zu. 



Am späten Nachmittag ging es dann zum Abschlussfest in die Siechenstraße, wo "Karl der Große" beim Up-hus noch einmal aufspielte - und auch hier wieder... viel zu wenig vorgesehene Plätze für viel zu viele Leute! Von daher ist das Festival wirklich "der Renner" gewesen und es sind oft mehr Besucher gekommen, als überhaupt erwartet wurden. Das ist unglaublich! 

Allen, die nicht dabei waren... in zwei Jahren soll es das nächste Festival geben. Merkt euch das einfach... es lohnt sich definitiv!





Donnerstag, 5. Juni 2014

Giftköder auf den Wallanlagen (???)

Im Moment wird eine Warnung unter Hundehalter geteilt, das auf den Wallanlagen zwischen Rheinsberger Tor und Schinkelstrasse angeblich Giftköder liegen.

Ein Hund hätte dort am 1. Juni etwas gefressen und wäre daran am 3. Juni verendet.

Es muss kein gezielter Giftköder gewesen sein, es gibt viele Dinge die Hunde nicht vertragen und an denen sie sterben können. Schokolade gehört z. B. dazu, versehentlich gefressene Medikamente - und überdies sind an dem Stück auch Kleingärten und dort könnten Kleingärtner z. B. Ratten- oder Mäuseköder ausgelegt haben. Vielleicht kann sich jemand noch daran erinnern, das letztes Jahr der vordere Bereich der Wallanlagen aufgrund einer groß angelegten Rattenvernichtungsaktion abgesperrt war.

Man sollte seinen Hunden grundsätzlich nicht erlauben, irgendwas vom Boden zu fressen, was aber nun einmal nicht so einfach ist, denn viele Dinge sind viel zu verführerisch für einen Hund. Auch wenn es sehr einfach ist, erst einmel "Giftköder!" zu brüllen und man damit garantiert auch viele Leute findet, die anfangen zu posten, was sie an Selbstjustiz denn gerne ausüben würden - es ist letztlich nicht nachgewiesen. 

Es gab mal eine Untersuchng wieviele Giftköderalarme und angebliche Giftködertodesfälle tatsächlich auf gezielt ausgelegte Giftköder zurückzuführen waren (Potsdam, Giftköderradar).  Es war ein Bruchteil - lest euch den Bericht einfach mal durch.

Natürlich tut es mir leid um den Hund, der gestorben ist, natürlich möchte ich euch grundsätzlich bitten, aufzupassen, das eure Hunde nicht einfach alles mögliche vom Boden wegfressen - ich weiß, es ist oft nicht einfach. Aber genauso möchte ich darum bitten, auch bei solchen Meldungen erst einmal zu überlegen ob man tatsächlich seine liebsten Maßnahmen zur Selbstjustiz darunter posten würde - denn damit mancht man sich nicht besser als jemand, der vielleicht tatsächlich so etwas legt und es kann tatsächlich als Aufruf zu einer Straftat gewertet werden. Darüber sollte man sich auch mal bei aller Wut und Trauer über einen toten Hund im klaren sein. 

Nachtrag: Auf einer Facebookseite wurde diese Warnung auch gepostet - und der Hinweis sehr reißerisch später durch den Hinweis, dass das Gebiet durchs Ordnungsamt gesperrt worden wäre, ergänzt. Das finde ich persönlich ziemlich daneben und hinterletzte Bildzeitungsmanier, denn ja, das Gebiet ist gesperrt - aber weil Astabbrüche stattgefunden haben und man die Bürger nicht gefährden wollte. 



Es ist NICHT gesperrt, weil dort angeblich Giftköder liegen. Auf meine Bemerkung, das es halt nicht wegen der Giftköder gesperrt ist, wurde mir geantwortet, das den Schreibern dort durchaus bekannt wäre, dass das Gebiet nicht wegen der Giftköder gesperrt wäre. Ich finde es sehr fragwürdig, die Leute so in die Irre zu führen und letztlich vielleicht auch zu verunsichern. Aber leider ist das ja auf vielen "Tierschutzseiten" Fakt. Für die bessere und dramatischere Wirkung wird einfach mal "auf die Kacke gehauen".  


Nachtrag 2: Die Betreiber der Seite „Entlaufene Hunde Berlin Brandenburg“ haben mich aufgefordert, beim Ordnungsamt nachzufragen, die wüssten bescheid. Der Aufforderung bin ich dann gerne nachgekommen. Insbesondere, weil ich vorher die Pressemitteilungen der hiesigen Polizei noch einmal bis zum 30. Mai durchgeschaut habe, ob da irgendetwas über diese Giftköder steht (nein, steht es nicht).

Laut Auskunft der Stadtverwaltung haben sie über Dritte von den Giftködern erfahren und dann auch vor Ort genauer nachgeschaut. Dabei wurde allerdings nichts gefunden. Ebenfalls wurde die Polizei informiert. Das Ordnungsamt wird in Zukunft aufmerksamer sein, was solche Vorkommen anbelangt. Da irgendwo im Internet auch gewarnt wird, dass auf der Karl-Marx-Straße Giftköder liegen würden, habe ich auch diesbezüglich nachgefragt – und davon ist gar nichts bekannt.

Fazit: ein Hundehalter, der sich aufregt, das sein Hund an einem „Giftköder“ gestorben ist und über denjenigen flucht, der diesen angeblichen Köder gelegt hat – aber selbst weder Ordnungsamt noch Polizei einschaltet, wenn sein doch so sehr geliebter Hund nach drei Tagen an einer Vergiftung verendet?

Also, würde mein Hund an einer Vergiftung sterben und ich hätte die typischen Symptome wie Blutungen aus Maul, Nase, Genitalöffnunge und After bei Mäuse- und Rattengift (die oft erst nach 1- 4 Tagen auftreten), Benommenheit, Erbrechen, Durchfall, Blutungen, Krämpfe, Zuckungen, übermäßiges Speicheln... was es halt so an typischen Symptomen dafür gibt... ich würde sicherlich direkt das Ordnungsamt ansprechen, da es für die öffentliche Sicherheit zuständig ist und bei einem tatsächlichen Auffinden von Giftködern auch eine offizielle Warnung herausgibt, die dann auch in den Zeitungen erscheint.

Aber die Menschen sind nun einmal verschieden...








Sonntag, 1. Juni 2014

Heute haben wir Schwein gehabt...

...so oder so ähnlich. Da wir jetzt ab und an ein bisschen mobiler sind, kommen wir auch mal ein Stückchen weiter aus der Stadt raus. Vor ein paar Tagen waren wir in Boltenmühle, was ich nur aus Erzählungen und vom Anschlag am Schiffsanleger her kannte. Dort sind wir ein bisschen spazieren gegangen, was die Hunde ganz toll fanden und der Fernwanderweg E10 geht dort auch entlang.

Heute waren wir in Tornow. Farino ist ja Pferde Rinder und Co gewöhnt und hat es eher lässig genommen, sich prima verhalten und ist sogar mit einer netten Frau eine Runde mitgelaufen, die sehr begeistert war, dort einen Portugiesischen Wasserhund zu treffen, denn diese Rasse war so in der engen Wahl für den nächsten Hund. 

Was Farino noch nicht so kennt sind Schweine. Im Streichelgehege liefen zwei kleine Schweinchen, die ganz zutraulich waren und das größere hat sein Rüsselchen durch den Zaun gesteckt und mich beschnüffelt. Das war Farino dann doch sehr unheimlich und er ist immer wieder zurück gezuckt. Aber mit etwas Geduld hat er dann nachher auch das Schweinchen durchs Gitter beschnüffelt - und umgekehrt.



Joey habe ich gar nicht erst dicht an das Gehege dran gelassen, weil dort auch Hasen und Meerschweinchen laufen und er das eher so als Beute ansieht, die man mindestens aufscheuchen kann. Das muss halt nicht sein und so wurde er ein paar Meter weiter angeleint, während Nick und ich im Gehege die Schweinchen gestreichelt haben, die wirklich sehr knuffig sind.

Meine Töchter haben ja mal gesagt: "Also ein Schwein ist eigentlich das, was wir noch nicht als Haustier hatten!". Stimmt. Aber der Grund ist, das wochenlange Recherchen ergeben haben, das die sogenannten "Minischweine" leider verdammt groß werden - weil einfach Ferkel als süße Minischweine verkauft werden und das teilweise auch in einem Alter, wo sie noch die Muttermilch brauchen. Es gibt zwar kleinbleibende Schweinerassen, wie die Hängebauchschweine oder die Göttinger Minischweine - allerdings sind beide Rassen optisch nicht mein Fall. Dazu kommt, Schweine sind Herdentiere. Ein Schwein alleine geht nicht, das müssen schon zwei sein und die Auflagen zur Schweinehaltung sind ja auch nicht gerade weniger geworden... von daher hatten wir nur Meerschweinchen, aber nie ein "richtiges" Schwein.



Zurück zu den Schweinchen und den ganzen anderen Tieren heute... für Joey war es natürlich sehr spannend und vor allem enorm aufregend. So viele neue Gerüche! Als ich ihn dann in der Nähe von den Schweinen festgemacht habe, war das am Weidezaun der Pferdekoppel - und er war so aufgeregt und hibbelig, das Nick und ich bei den Schweinen waren, das er sich rückwärts auf die Koppel bewegt hat. 

Und nicht mitbekommen hat, das ein paar Pferde das total spannend fanden, plötzlich so einen bunten Hund am Koppelrand zu haben und sich hinter ihm aufgebaut haben. Das war eigentlich sehr spannend zu beobachten, die Pferde sind einfach nur relaxt neugierig gewesen, Pferde eben... und Joey war so auf uns fixiert, das er es absolut nicht mitbekommen hat, was für Kolosse hinter ihm stehen. 

Das ist nämlich so: Wer in Neuruppin eine richtige Stadtrundfahrt machen möchte, kann das eigentlich nur mit einer Pferdekutsche machen. Ich finde das total großartig und eines der Pferde sieht aus wie unser Titus, den wir vor Farino hatten. Den Vorgänger von Titus habe ich sogar vor einer Kutsche eingefahren - und in Wuppertal hatte ich einige Zeit zwei Pflegepferde, die öfters vor einer Kutsche liefen (und Farino saß hinten auf der Kutsche, fand das großartig und hat ab und zu Max und Helgja angewufft, das sie nicht so trödeln sollen). Allein das ist ein Grund, es großartig zu finden, das hier eine Kutsche herumfährt.

Nicht so großartig ist, das Joey sich immer noch aufregt, wenn die Kutsche an uns vorbeifährt und sich bemüht, die Pferde zu verbellen. Also im Prinzip macht er voll auf coolen Macker - hat aber eigentlich total viel Schiss. Das Verbellen geht schlichteweg nicht und deshalb finde ich es immer sehr gut, wenn wir irgendwo Pferden begegnen und er einfach lernt, diesen großen Tieren gelassener zu begegnen und nicht immer gleich einen Aufriss veranstaltet. 

Als wir wieder zurück wollten, wurde es noch mal ein bisschen filmreif. Joey springt immer mit Anlauf ins Auto... na ja... das sollte er auch, als wir wieder los wollten. Er hat sich aber bei zwei Versuchen dann hinters Auto auf den Boden geworfen. Er fand es sooo klasse dort, er wäre am liebsten geblieben. Kann ich verstehen, so etwas ist für ihn einfach mit der beste Platz.