Samstag, 31. August 2013

Ratebild: Wo waren wir?

Wir waren mal wieder in Neuruppin unterwegs und haben uns Gebäude genauer angeschaut. Als Ergebnis dieser Tour haben wir für euch wieder ein Ratebild aus der Stadt :-) . Bitteschööön:




Beißstatistik... nicht nur gebissen, sondern tot


Oh man, je mich mit der Beißstatistik befasse, umso interessanter wird es.

Jetzt habe ich mir mal die Hunderassen herausgesucht, die in den letzten Jahren nicht nur zugebissen, sondern auch getötet haben. Dabei habe ich allerdings diejenigen aussen vor gelassen, wo der getötete Hund quasie ein „Ausrutscher“ war. Wenn ein Eurasier einen anderen Hund totbeisst, dann ist das in der Rasse tatsächlich eher ein Ausrutscher, weil es in all den Jahren wirklich nur einmal vorgekommen ist (weitere Ausrutscher sind beispielsweise Chow-Chow, Dalmatiner und Husky) Wenn ein Labrador Retriever allerdings... dann ist es definitiv KEIN Ausrutscher mehr, denn das kommt durchaus vor.

Zudem habe ich für diese Tabelle noch ein Jahr dazu genommen, nämlich 2008. Für 2012 habe ich leider noch keine Daten bekommen. Aber gerade wenn es um Verletzungen geht, die zum Tod führen, ist es mir lieber, noch einen Datensatz dazu zu nehmen.

Auf der Liste stehen die undefinierbaren Mischlinge und an Rassen ansonsten: Boxer, Deutsche Dogge, Deutscher Drahthaar, Labrador-Retriever und Rottweiler. Ausserdem stehen drei Schäferhundrassen drauf, nämlich Belgische Schäferhund (Groenendahl, Tervuren, Malinois), Deutscher Schäferhund, kaukasischer Owtscharka und sonstige Schäferhunde, ich gehe davon aus, das damit Mischlinge gemeint sind, die man eindeutig als Schäferhundmischlinge identifizieren kann.

Bei der ersten Durchsicht habe ich gedacht: „Whow, die Boxer sind die neuen Kampfhunde!“. Boxer gelten als nicht gefährlich, sorgen aber jedes Jahr für diverse Verletzungen und für mindestens einen totgebissenen Hund.

Von 2008 – 2011 gehen je 3 totgebissene Hunde auf das Konto von Deutschen Doggen, Deutsch Drahthaar, Belgischen Schäferhunden und kaukasischen Owtscharkas.
Für 4 tote Hunde sind die undefinierbaren Mischlinge verantwortlich.
Ganze 5 Hunde sind von den beliebten Labbis zerfleischt worden (na ja, halbe Hunde zerfleischen die nicht und die Vorfälle waren 2010 und 2011)
Je 6 Hunde waren Opfer der Rassen Boxer und „sonstige Schäferhunde“.
Rottweiler haben in den vier Jahren 7 Hunde umgebracht – und der Spitzenreiter von der Opferzahl her weit, weit voraus ist der Deutsche Schäferhund. Ganze 14 Hunde sind innerhalb von 4 Jahren allein in Brandenburg von Deutschen Schäferhunden umgebracht worden!

Das haben nicht mal alle Hunde fertig gebracht, die zu der Gruppe „unwiederleglich gefährlich“ gehören! Natürlich kann man sagen: „Na jaaaa, das sind aber ja auch viele Hunde!“. Stimmt. Schäferhunde sind nach wie vor von den großen Hunden die populärste Rasse mit über 23 000 Tieren in 2011.

Aber wenn man es mit anderen vergleicht, ist es immer noch verdammt viel, die undefinierbaren Mischlinge ist 2011 eine Gruppe von über 11 000 Hunden – und hat in den ganzen Jahren nur 4 Todesopfer gefordert. Hochgerechnet wären sie auch mit 23 000 Exemplaren nicht bei einer Opferzahl von 14.

Labradore haben es mit einer Population von ebenfalls über 11 000 Tieren in nur zwei Jahren geschafft, 5 andere Hunde zu eliminieren.

Der kaukasische Owtscharka ist im dreistelligen Bereich und sorgt für mehrere tote Hunde. In der Schweiz ist diese Rasse übrigens auf der Liste der gefährlichen Hunde.

Ansonsten sind als „Wiederholungstäter“ keine Hunde der „unwiederleglich gefährlichen“ Rasse aufgetreten. In den ganzen vier Jahren sind von allen 5 (!) Rassen „nur“ 3 andere Hunde totgebissen worden.

Alle diese Vorfälle sind aber immer noch im absolut niedrigen Prozentbereich, wenn man es auf die Anzahl der Hunde der jeweiligen Rasse hochrechnet. Das allerdings von Hunderassen, die vom Gesetzgeber für unbedenklich gelten, weit, weit mehr Vorfälle aktenkundig werden als zum Teil von allen unwiederleglich gefährlichen Rassen zusammen, führt die Rassenlisten ad absurdum.

Und... in dieser Beißstatistik sind ja jedes Jahr nur die Rassen gelistet, die in Brandenburg für mindestens einen Vorfall gesorgt haben. Sie spiegelt nur einen Teil der hiesigen Rassenvielfalt wieder, das sollte man ebenfalls nicht vergessen. Wie kann es daher sein, das es Listen gibt, die irgendwann mal festgesetzt worden sind, weil man einige Rassen als „gefährlich“ eingestuft hat – und letztlich stehen bei als völlig harmlos geltenden Rassen jedes Jahr zerfleischte Hunde und eine hohe Anzahl von anderen Beißvorfällen? Soll das „normal“ sein?

Ich halte die Hundehalterverordnung mit eben Ausnahme der Rassenlisten für eine gute Sache. Denn auf die Gesamtzahl gesehen sind die Vorfälle immer noch wenig, so dramatisch es auch für die Beteiligten einer Beißerei sein mag. Insbesondere, wenn dabei ein Hund ums Leben kommt. Eine Pauschalverurteilung ist schlichtweg Sippenhaft – und alle Schäferhundbesitzer würden auf die Barrikaden gehen und hätten dank ihrer enormen Lobby auch viel Rückendeckung, würden aufgrund der Beißvorfälle die Deutschen Schäferhunde pauschal als „gefährlich“ eingestuft werden – mit allen Konsequenzen für die Halter.

Zumal ich gestern bei der Recherche auf so einen wunderbaren Satz gestoßen bin, das selbst der liebste und harmloseste Hund zu einem gefährlichen Hund werden kann, wenn der Halter nachlässig ist. Denn um gefährlich zu sein und jemanden zu verletzen, braucht ein Hund gar nicht einmal zubeißen. Es reicht, wenn er in ein Fahrrad springt und für einen Sturz sorgt - oder wenn er auf die Straße vor ein Auto springt und der Fahrer daraufhin einen Unfall baut. 











Freitag, 30. August 2013

Achtung, Neuruppin Wall!!!!

Auf der Hunderunde vorhin habe ich gesehen, das der Wall zwischen Tempelgarten und Schinkelstrasse abgesperrt ist. Bitte haltet euch an die Absperrung, INSBESONDERE mit Hunden!


© WoGi - Fotolia.com

Denn dort ist eine massive Rattenplage, die Viecher laufen da schon tagsüber munter über die Wege und haben viel untergraben. Nun wird dort in den nächsten Tagen diese Rattenplage bekämpft und wie man sich denken kann mit Mitteln, die einem Hund auch nicht sonderlich zuträglich sind.

Also bleibt dort bitte mit den Hunden raus, wer dort in der Nähe wohnt und Freigängerkatzen hat - VORSICHT!

Ebenfalls würde ich dort nicht mit einem unangeleinten Hund vorbei laufen - ehe man sich versieht, ist der vielleicht genau in die Rattentodeszone reingerannt und hat sich was geschnappt.


Giftköder in Potsdam

Ist zwar nicht mehr der Ruppiner Bereich, aber dennoch wichtig:

http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Hundedrama-Gift-toetete-ihren-Liebling

In Potsdam wurden / werden Giftköder ausgelegt.


Dienstag, 27. August 2013

Die Brandenburger Beißstatistik: die gefährlichen Hunde


Hier nun die beiden Gruppen „unwiederleglich gefährlich“ sowie „wiederleglich gefährlich“ aus der Brandenburger Beißstatistik.


Unwiederleglich gefährlich sind die Rassen American Pittbull, American Stafforshire-Terrier, Bullterrier, Stafforshire-Bullterrier sowie Tosa Inu. Aus dieser Gruppe waren 2009 insgesamt 1007 Hunde gemeldet. Diese haben für 11 registrierte Beißvorfälle gesorgt. Für 2011 waren noch 789 Hunde dieser Rassen gemeldet, die für 6 Beißvorfälle gesorgt haben und 2011 gab es bei 611 Hunden 5 Beißvorfälle. Insgesamt nimmt die Population dieser Rassen also ab, vom Tosa Inu ist in all den Jahren kein Hund gemeldet gewesen. Auch die Zahl der Beißvorfälle nehmen ab.

Mich persönlich wundert es allerdings immer, wenn bei Rassen innerhalb eines Jahres ein ungewöhnlich hoher Verlust entsteht, so bei den American Stafforshire-Terriern. Da sind innerhalb eines Jahres 149 Tiere verschwunden, die Rasse ist von 634 Tieren auf 485 Tiere gesunken, das ist ein Verlust von fast 24 %!

Würde man rein spekulativ davon ausgehen, das bei einem solchen Hund, der aus Kostengründen abgegeben wird und der im Tierheim landet, pro Tag 15 Euro Futter und Betreuungskosten anfallen, wären das pro Monat (gerechnet auf 30 Tage) 450 Euro, aufs Jahr gerechnet 5400 Euro. Diese Hunde sind aufgrund der Auflagen so gut wie unvermittelbar. Frage dann: Wer trägt die Kosten für diese Unterbringung?

Aber zurück zur Statistik...

Zur Gruppe der wiederleglich gefährlichen Rassen gehören: Alano, Bullmastiff, Cane Corso, Dobermann, Dogo Argentino, Dogue de Bordeaus, Fila Brasileiro, Old engl. Mastiff, Mastino Espanol, Mastino Neapolitan, Perro de Presa Canario, Perro de Presa Mallorquin und der Rottweiler.

Auch hier ist die Tendenz der Anzahl sinkend, von 2009 mit 7444 Hunden über 2010 mit 7075 Hunden bis runter zu 6623 Hunden im Jahr 2011. Allerdings gab es von 2010 auf 2011 eine deutliche Zunahme bei den Angriffen durch diese Hunde. Durchgehend auffällige Rassen sind hierbei der Dogo Argentino sowie die beiden Perro de Preso Rassen „Canario“ und „Mallorquin“. Hierbei nehmen die Vorfälle beim Dogo Argentino und beim Perro de Presa Mallorquin ab, beim Perro de Presa Canario zu. Zunehmend auffälliger wird die Rasse Dobermann. Mir werden die Zahlen, die im Bereich 0,60 – 0,99 % bei den liegen, gelb angezeigt, alles was ab 1,00 % ist, wird automatisch rot eingefärbt. Der Dobermann hat bei sinkender Zahl der Hunde eine deutliche Zunahme der Vorfälle, bei den Rottis gab 2009 registriert 19 Vorfälle, 2010 waren es 16 und 2012 dann 35 Fälle, wo zugebissen wurde.

Auch bei diesen Rassen gibt es einige mit (erst einmal) auffallend hohem Schwund innerhalb eines Jahres – und zwar von 2010 auf 2011 – und das sind die Dobermänner und die Rottweiler, bei den Dobis waren innerhalb eines Jahres 134 Tiere verschwunden, bei den Rottis verschwanden innerhalb des ersten Jahres 312 und im zweiten Jahr 386 Tiere. Aber das fällt auch vor allem dadurch auf, das aufgrund der hohen Zahl der Tiere dann die Verluste gleich die Hunderter überspringen.

Das als erste Übersicht von den Listenhunden, ich werde mich in den nächsten Tagen noch ein bisschen weiter mit der Liste beschäftigen... also gerne wieder mal vorbeischauen!





Samstag, 24. August 2013

Ein paar Blogbasteleien...

heute haben wir dann mal ein bisschen am Blogdesign gebastelt. Jetzt gibt es ein Favicon (ohne den Undertaker und seinen Bestatterweblog wüsste ich bis heute nicht, was das sein soll...).

Die Wahl von Nick und mir fiel dann auf dieses Motiv:





© chemonk - Fotolia.com


Dann bekommen diejenigen, die aus einem anderen Land auf diesen Blog zugreifen, einen Übersetzer angezeigt. Finde ich sehr gut, da ja immer wieder mal Leute auf diesen Blog kommen, die mir dann schreiben, sie könnten leider kein Deutsch - und ok, mein Englisch ist auch nicht soooo klasse (Wobei ich davon ausgehe, das die Übersetzer-Funktion dann ggf. noch viel, viel schlechter ist ;-)  ).

Ich hatte noch kurz mal einen kleinen Wolf drin, der hinter dem Cursor hinterherschaut, zwischendurch den Mond anheult und den man füttern kann, aber das war mir dann zu blöd.

Mit den Neuerungen viel Freude!
 




Rassen mit steigender Tendenz zu Beißvorfällen



Hier nun eine Tabelle mit den Rassen, die alle drei Jahre für Beißvorfälle gesorgt haben und wo die Zahl der Vorfälle zunimmt. Das muss nicht zwingend mit "na, da gibt es auch mehr Hunde von" zusammenhängen...

Zahl der gemeldeten Hunde/Beißvorfälle , Häufigkeit der Bisse im Hinblick auf die Zahl der gemeldeten Hunde.





Rasse
2009
Hunde/Bisse
% 2010
Hunde/Bisse
% 2011
Hunde/Bisse
%
Beagle 1050/4 0,38 1251/6 0,48 1224/10 0,82
Berner Sennhund 3563/4 0,11 3710/5 0,13 3415/10 0,27
Deutsche Dogge 1458/9 0,62 1536/12 0,78 1624/19 1,17
Engl. Cockerspaniel 426/1 0,22 504/2 0,40 506/5 0,99
Labrador Retriever 9200/28 0,30 10492/34 0,32 11770/41 0,35
Landseer 711/1 0,14 762/3 0,39 686/4 0,5
Rhodesian Ridgeback 1043/4 0,38 1129/10 0,89 1319/18 1,36
Riesenschnauzer 1699/5 0,29 1691/6 0,35 1641/8 0,49








Mal überregional, aber durchaus auch passend zum Thema Hundesteuer...

Mars (nicht die mit dem Schokoriegel) hat eine Heimtierstudie erstellt und einen grundsätzlichen und sehr interessanten Artikel auf ihre Firmenhomepage veröffentlicht.

Heimtiere werden für die Gesellschaft immer wichtiger

Schön. Aber wäre ja noch viel schöner, wenn das auch wirklich mal anerkannt werden würde.

Freitag, 23. August 2013

Die erste Übersicht der Beißstatistik

allerdings der Beißstatistik aus ganz Brandenburg, erfasst wurden die Daten von 2009 – 2011. 2012 liegt mir noch nicht vor. Auf den Landkreis bezogen habe ich die Statistiken beim Veterinäramt angefordert und hoffe, dass ich sie auch bekomme.

Bild: fotolia


Also, ein paar Tage lang viele, viele, viele Daten eingeben und sich mit Excel beschäftigen haben sich durchaus gelohnt. Mein Augenmerk liegt ja bei den „Wiederholungstätern“, also den Rassen, die innerhalb von drei Jahren mindestens zweimal vertreten waren.

Insgesamt stehen auf der Liste 90 Rassen. Von diesen sind 34 Rassen bislang „Einzeltäter“, also in drei Jahren nur einmal in der Statistik aufgetaucht. Dabei kann bei solchen Rassen ein Wert dann auch durchaus mal bei 25 % liegen – was sich allerdings relativiert, wenn von dieser Rasse nur vier Hunde als Gesamtzahl aufpassen und einer davon einem Kumpel ein Loch in den Pelz gebissen hat. Dann ist ein Hund eben 25 % der Hunde dieser Rasse in Brandenburg. Das ist übrigens ein Exemplar der Rasse „Transsylvanische Laufhund“. Klingt doch echt furchteinflößend – oder? Nehmen wir lieber den üblichen Namen: „Ungarische Bracke“.

Was gibt es noch für „Einzeltäter“? 2009 hat ein Bretonen Spaniel (Epagneul Breton) zugebissen, also ein Joey-Exemplar. Da es 2009 in Brandenburg nur 19 Stück davon gab, ist das dann auch gleich eine sehr hohe Prozentzahl - und Joey ist alles andere als ein „Kampfhund“, auch wenn er vom Verhalten her mitunter eher den Eindruck macht, das er sich auf alles stürzen möchte, was vier Beine hat und dabei röchelt wie Darth Vader.

31 Rassen haben in jedem Jahr Beißvorfälle gehabt, davon 10 Rassen mindestens einmal im Bereich über 1 % und mindestens einmal über 0,6 %. Es sind:
Akita Inu, Alaska Malamute, Australian cattle dog, Amerikanische Bulldogge, Deutsche Dogge, Rhodesian Ridgeback, Belgischer Schäferhund/Tervure/Groenendahl/ Malinois, Kaukasischer Owtscharka, Weimeraner und der Zwerbullterrier. Dabei sind der Akita Inu und der Australian cattle dog die einzigen Rassen, wo die Beißvorfälle deutlich sinken. Klar ist halt auch hier: Hat man irgendwo ein bissiges Exemplar, das für mehrere Vorfälle sorgt, fallen in der Statistik diese Vorfälle auf alle Tiere zurück.

Was gibt es sonst noch so bei der ersten Übersicht zu sehen? Das rätselhafte „Neufundländersterben“ in Brandenburg. 2009 waren 1446 Neufundländer in Brandenburg angemeldet. 2010 nur noch 764.

Die Englische Bulldogge, laut Zeitung soll sie in Neuruppin ja auf die Liste der „gefährlichen Hunde“. Ja, sie fällt auf, aber in den drei Jahren gab es nur in zwei Jahren Beißvorfälle. Einmal gab es bei einer Gesamtzahl von 495 Tieren 4 Vorfälle (0,81 %) und einmal bei 565 Tieren 6 Vorfälle (1.09 %). 

Bevor ich es vergesse, in dieser Liste sind die "unbedenklichen Hunde" -  nicht die widerlegbar und unwiederlegbar gefährlichen Hunde. Diese Liste gibt es später...  

Oft ist es ein Tier, das mehrfach auffällig wird – und spätestens dann greift die Hundehalterverordnung durch. Aber Sippenhaft ist sicherlich der verkehrte Weg. Zumal man ja auch einen ganz anderen Aspekt nicht ausser acht lassen sollte: Was ist, wenn so ein Tier abgegeben wird? Würde die Hundesteuer tatsächlich in solch einem Maße erhöht werden, das es für einen Halter nicht mehr tragbar ist, das Tier allein aus steuerlichen Gründen zu halten (schließlich ist es ein ziemlicher Unterschied, ob man im Jahr 10 Euro, 91 Euro oder gar 445 Euro mehr zahlen muss) – und er gibt es ab – ja, wer kommt dann für die Kosten auf?

Andere Städte haben Tierheime. Neuruppin nicht. Für Fundtiere gibt es Verträge mit Hundepensionen, wo dann die Stadt pro Tag blechen darf. Gesetzt dem Fall, ein Halter eines als „gefährlichen“ Hundes, der aber wirklich kreuzbrav ist, kann den Hund allein aus steuerlichen Gründen nicht mehr halten. WER kommt für die Folgekosten auf? Denn in einer Tierpension entstehen pro Monat schnell mal Kosten von über 200 Euro – und weil an die Haltung eines „gefährlichen Hundes“ so hohe Auflagen und Kosten gebunden sind, wird sich kaum jemand finden, der sagt: „Suuuper, natürlich bezahle ich gerne im Jahr 500 Euro Steuern für diesen Hund, lege eine Sachkundeprüfung ab, lege mein Führungszeugnis vor, beantrage eine Plakette fürs Halsband und führe immer die Halteerlaubnis mit mir, falls mal eine Kontrolle kommt!“.

Wäre ein Hundehalter nicht mehr in der Lage, seinen Hund zu halten, wären das bei einem fiktiven Pensionspreis von 20 Euro pro Tag (der aber nicht mal unrealistisch ist) im Monat (20 * 30 Tage) 600 Euro. Im Jahr sind das 7200 Euro. Selbst wenn es die Hälfte wäre – wer es Hundehaltern durch massive Steuererhöhungen und Auflagen unmöglich macht, seinen Hund weiterhin zu halten – na ja, der „schießt sich doch irgendwo selbst ins Bein“. Oder etwa nicht?

Stelle man sich einfach mal vor, drei Halter könnten ihre Hunde nicht mehr halten, weil die Kämmerei beschließt: „Leute, wir brauchen mehr Geld, lasst und mal eine Rasse neu einstufen und die Steuern für „gefährliche Hunde“ drastisch anheben!“ - bei 7200 Euro im Jahr an externen Unterbringungskosten PLUS Tierarztrechnungen, schließlich müssen diese Hunde ja auch geimpft, entwurmt und sonstwas werden – da sind die erhofften Steuermehreinnahmen schneller weggeschmolzen als ein Eisberg. Es wird ja schon einen triftigen Grund haben, warum ausgerechnet Berlin KEINE exorbitant hohe Steuer für Listenhunde kassiert, sondern die dort dem normalen Steuersatz unterliegen.






Mittwoch, 21. August 2013

Beißstatistiken...

© Michael Ireland - Fotolia.com



...mich ärgert ja, dass die Hundesteuer zum Teil maßlos übertrieben erhöht werden soll und dann dieser Unsinn, das Neuruppin als EINZIGE Stadt die Englische Bulldogge mit in die "ui, Kampfhund, das wird jetzt aber teuer!"-Liste aufnehmen will.

Also habe ich mich mal ein bisschen durchs Internet gewurschtelt und vom Parlamentsdokumentationsdienst die Beißstatistiken von 2001 - 2011 bekommen. Die beziehen sich auf ganz Brandenburg und nun bin ich seit zwei Tagen dabei, die Statistik durchzuarbeiten und mir die relevanten Sachen rauszuschreiben.

Beißvorfälle von 2009 - 2011 nach Rassen, gemeldeter Anzahl der Hunde in Brandenburg und halt Anzahl der Vorfälle. Natürlich kann man eine Statistik mitunter auch drehen wie man will - aber letztendlich ist es durchaus sehr interessant, das es z. B. innerhalb von nur einem Jahr ein geradezu rätselhaftes Hundesterben einer ganz bestimmten Rasse gegeben hat. Keine Listenrasse, aber wenn innerhalb eines Jahres davon weit über 100 Tiere fehlen, ist das durchaus merkwürdig und auch nicht mit "Zucht" zu erklären, denn das sind ja Hunde, die beim Ordnungsamt gemeldet worden sind - und kein Züchter, der Welpen nach 9 - 12 Wochen abgibt, wird sie vorher beim Ordnungsamt melden.

Dann gibt es da noch eine ganz interessante Sache, 2009 war die Anzahl der Tosa Inu in Brandenburg 0. Dennoch gab es einen Todesfall durch einen Tosa Inu. Sieht auf den ersten Blick dann etwas merkwürdig aus, aber das war dann wohl ein "ausserbrandenburgischer" Tosa Inu, ich glaube nämlich nicht, das der sich selbst totgebissen hat.

Bei manchen Rassen ist mir dann auch erst einmal die Kinnlade heruntergefallen und ich habe gedacht "WAAAAAS ist DAS???". Noch nie gehört. Germanischer Bärenhund zum Beispiel, Gut, ich habe dann festgestellt, vom Aussehen her kenne ich die.

Also, sehr, sehr interessant auf jeden Fall und bei JEDER Rasse liegen die Beißvorfälle im gaaanz, gaaaanz tiefen Prozentbereich. Überwiegend auch im Bereich unter 1 %. Das Augenmerk wird dann bei der weiteren Auswertung auf "Wiederholungstäter" liegen, also den Rassen, bei denen in jedem Jahr Beißvorfälle vorgekommen sind - und das sind nicht immer nur Rassen, die auch an Hunden wirklich viel vertreten sind.

Falls sich übrigens jemand über das Bild oben wundern sollte... das ist "Schutzhundesport". Also da werden unter dem Begriff "das ist Hundesport" Hunde darauf abgerichtet, Menschen anzugreifen. Das kann übrigens nicht jeder Hund. Hunde, mit denen man Schutzhundesport macht, sollten dazu eine Veranlagung haben. Aber: letztlich kann Otto Normalbürger nach Ablegen von Sachkunde- und Begleithundeprüfung völlig legal im Rahmen von Vereinen seinen Hund auf Menschen abrichten. Mal so etwas "ketzerisch" in den Raum geworfen...





Sonntag, 18. August 2013

Farino fragt: Wo bin ich wohl?

Hallo Leute, heute waren wir ganz lange unterwegs. Das war richtig toll, wir haben ganz viel gesehen. Die Zweibeiner haben dann zwischendurch so lange an komischen pieksigen Büschen rumgestanden und da gefuttert. Brombeeren. Haben wir auch angeboten bekommen. Unsere einhellige Hundemeinung: "Bäh!". Meinem Kumpel Joey und mir waren die Büsche zu doof. Weil pieksig. Wenn wir etwas doof finden - na, wie machen wir dem doofen Ding das wohl klar?

So, nun aber ein Foto mit mir. Ihr könnt ja mal raten, wo ich da bin:


Irgendwelche Ideen?

Neuruppin will die Hundesteuern erhöhen...



So verkündeten die Zeitungen mehrfach. Herr Göpke, Kämmerer der Stadtverwaltung, erklärte dann auch die geplanten Erhöhungen:

So soll die Steuer für den ersten Hund von 55 Euro auf 65 Euro steigen. 10 Euro mehr. Das ist eine Steigerung von über 18 %.

Für den zweiten Hund steigt die Steuer dann ebenfalls um 10 Euro auf 75 Euro. Das sind über 15 %. mehr.

Für die Halter von Listenhunden soll die Steuer von 409 Euro auf 500 Euro steigen. Das sind über 22 % mehr. Mit welchem Recht?

In der MAZ ist zu lesen, das mit dieser Steuererhöhung die Zahl der Hunde in der Stadt begrenzt werden soll. Komisch, das ist in ganz Deutschland die Begründung für die in Deutschland einzigartige Einrichtung der Hundesteuer – und es ist letztlich nicht mehr als eine Wiederholung von etwas, das nicht stimmt.

Die Zahl der Hunde in einer Stadt wird nicht durch die Hundesteuer geregelt. Die Hundesteuer ist nach wie vor alleine dazu da, Geld in die leere Stadtkasse zu spülen ohne dafür auch nur irgendeine Gegenleistung zu erbringen. Die Zahl der Hunde in einem Stadtgebiet lässt sich am wirkungsvollsten durch die Umsetzung der bestehenden Hundeverordnungen erreichen. Denn damit würden NICHT diejenigen bestraft werden, die sich ohnehin Mühe geben, ihre Hunde bei der Steuer und beim Ordnungsamt anmelden und bei großen Hunden ein Führungszeugnis vorweisen müssen.

Dazu kommt, das für viele Menschen der Hund auch deshalb wichtig ist, weil er ihnen einen Partner ersetzt, sie haben jemanden zum Reden, müssen das Haus oder die Wohnung verlassen und sich bewegen. Gerade für ältere Menschen ist dies enorm wichtig – oder für Menschen, die Probleme mit Depressionen haben. Mit einem Hund MÜSSEN sie raus. Dazu kommt insbesondere bei Frauen auch, es ist fast egal, wie groß der Hund ist – Frauen mit Hund werden weniger belästigt. Ältere Menschen mit Hund laufen weitaus weniger Gefahr, ausgeraubt zu werden als Menschen ohne Hund – Beispiele dafür gibt es immer wieder auch in den Medien. Hunde bieten allein durch ihr Dasein Schutz, Sicherheit und Gesundheitsvorsorge. Schade, das Menschen, die ohnehin viel Geld für die Hundehaltung ausgeben, dann genau dafür noch bestraft werden.

Denn nichts anderes ist die Erhöhung der Hundesteuer für all diejenigen, die ihre Hunde angemeldet haben: Eine Bestrafung. „Hey, wir haben hier über 1800 angemeldete Hunde, da können wir abzocken!“ - ja und dann ist noch von dem Einsatz von Detektiven zu lesen, die unangemeldete Hunde aufspüren sollen. Man wüsste aber nicht, ob noch dieses Jahr oder erst nächstes Jahr. Hey, wenn das Ordnungsamt schon Hundehalter nur auf Anforderung kontrolliert, weil es bequemer und einfacher ist, den ruhenden Verkehr mit Knöllchen zu bedenken - so ein Detektiv kostet Geld. Und genau das hat die Stadt nicht und genau das wird die Stadt auch noch längere Zeit nicht haben, zumal ja wohl jetzt ein zweiter Baumkontrolleur eingestellt werden müsste.

Es ist auch sehr fragwürdig, woher sich der Satz für die Listenhunde ergibt. Hängt irgendwo eine Dartscheibe mit Zahlen? Sieht fast so aus. Berlin hat keine extra Steuer für Listenhunde. Das Problem sind ja nicht die Hunde, sondern die Halter. Viele Halter von Listenhunden, die absolut gut erzogen sind und sogar zum Teil im Rettungsdienst arbeiten (und selbst als MenschenRETTER werden sie vielerorts noch bestraft) könnten nämlich eine exorbitante „Kampfhundesteuer“ gar nicht finanzieren und müssten sich von ihrem Hund trennen. Die Tierheime sind voll davon. Sehr praktisch, das Neuruppin kein Tierheim hat und somit auch in vielen Fällen gar nicht erst die Kosten für Fund- oder Abgabetiere tragen muss, wie andere Städte, die sich Tierheime leisten „müssen“. Was man immer wieder sieht ist, das Tierheime voll von solchen Hunden und deren Mischlingen sind, die echt tolle Tiere sein können. Aber wer will schon ein Tierheim mit so einem Hund entlasten, wenn jede Institution erst einmal Euro-Zeichen in den Augen hat und die Auflagen enorm sind?

Überhaupt, ist es nicht merkwürdig, das ausgerechnet eine Hunderasse, die bei den Beissvorfällen unter den Top 5 ist und in deren internationalem (FCI)-Standart definitiv Kampfschärfe gefordert wird NICHT auf der „Kampfhundeliste“ steht?

Ist es nicht ebenfalls merkwürdig, das insbesondere mit Tieren aus ebendieser Rasse eigentlich immer wieder auch gegen die Hundeverordnung verstoßen wird? Denn letztlich ist doch Schutzhundesport für Menschen, die mit ihrem Hund nicht beruflich im Grenzschutz-, beim Zoll-, in der Bundeswehr-, bei der Polizei oder im Wach- und Sicherheitsdienst arbeiten, nichts anderes als das sie ihren Hund gezielt darauf abrichten, auf Kommando Menschen anzugreifen. Was will „Otto Normalverbraucher“ also mit einem Hund, bei dem als Zuchtziel unter anderem Kampfbereitschaft gefordert wird – und der darauf abgerichtet wird, auf Menschen loszugehen – und warum stehen diese Tiere nicht auch auf der Rassenliste und sind mit höheren Auflagen verbunden?

Aber zurück zur örtlichen Hundesteuererhöhung. Was gäbe es denn für Alternativen? Mal abgesehen davon, das ich für die Einführung einer Katzensteuer bin Wer Katzen hält, kann für die auch Kohle abdrücken. Hunde laufen überwiegend an der Leine – Katzen streunen frei durchs Stadtgebiet, benutzen Kinderspielplätze ungestraft als Toiletten, greifen andere Tiere an, was sie ebenfalls ungestraft tun dürfen und können ihre Krankheiten, Seuchen und Parasiten munter verbreiten. Wenn also ein Detektiv engagiert werden sollte – warum werden nicht auch Katzenhalter zur Kasse gebeten? Von denen könnten in der Stadt ohne jegliche Konsequenzen 10 000 Stück gehalten werden, ebenso können sie bei Nichtgefallen irgendwann ausgesperrt werden – und kaum jemanden juckt es.

Desweiteren wäre ich ob der zugekackten Wege und Grünflächen für die Ausweitung der Arbeitsfelder hiesiger Ordnungsamtspolitessen. In Wuppertal, wo wir mal ein paar Jahre gewohnt haben, werden Hundehalter daraufhin kontrolliert, ob sie Kotbeutel dabei haben, wenn sie mit ihrem Hund unterwegs sind. Ich habe zwei Hunde – und ich finde, was hier an Hundescheiße von Haltern einfach liegen gelassen wird, ist eine Zumutung. Das man nicht immer alles wegbekommt – ok, grad wenn es mal etwas matschiger ist, Gras lang oder wenn Wuffel Durchfall hat. Aber viele Leute räumen hier grundsätzlich den Mist ihrer Hunde gar nicht erst weg – und das ist widerlich!

Es wäre doch viel einfacher, da mal anzufangen! Kein Muffbeutel dabei haben kostet in Wuppertal ungefähr 15 Euro. Und genau bei solchen Kontrollen kann man dann auch wunderbar feststellen, welche Hunde gemeldet sind und welche nicht. So hat man nach und nach eine Stadt, die sauberer ist was den Hundemist anbelangt, mehr Hundehalter, die sich an die Regeln halten – und als Nebeneffekt dann auch steigende Steuereinnahmen durch Hunde, die nachträglich gemeldet werden und durch Verwarngelder.  Zusätzlich könnte man dann auch sicherlich von Leuten, die mit Müll und Flaschen herumwerfen, den einen oder anderen Euro abkassieren. Ist auch lästig und sicherlich könnten die Ordnungsamtsleute sich in diverse Diskussionen verwickelt sehen – Autos wehren sich ja nun einmal nicht verbal, sondern stehen einfach nur mal länger als erlaubt irgendwo. Ich bin auch nicht für einen Überwachungsstaat – aber wenn ein größerer Teil der Bevölkerung nun einmal deutlichere Hilfe braucht um zu lernen, das es unschön ist, wenn überall Hundemist und Müll herumliegt, dann ist das eben so – und nach wie vor geht insbesondere bei Erwachsenen der größte Lerneffekt übers Portmonee - bei Autofahrern hat man damit ja letztlich auch kein Problem, denen beizubringen, das ihre Autos nicht unbegrenzt überall stehen dürfen.

Aber da Neuruppin nicht nur aus der Stadt Neuruppin besteht, sondern auch aus Dörfern in denen viele, viele Hunde leben, wäre es durchaus auch sinnvoll, dort mal zu schauen, welche Hunde gemeldet sind und welche nicht. Denn es wäre den Hundehalter in der Stadt gegenüber unfair, nur sie belangen zu wollen.

Und was wen nun geritten hat, ausgerechnet Englische Bulldoggen in dieser Stadt auf die Rasseliste zu setzen, würde ich auch gerne noch wissen.

Was haltet ihr eigentlich von der ganzen Sache und welche konstruktiven Vorschläge habt ihr beizutragen?



Quelle u. a. http://www.maz-online.de/Lokales/Ostprignitz-Ruppin/Hundesteuer-soll-erheblich-steigen

Was in diesem Artikel übrigens nicht steht: Bezieher von Sozialhilfe oder ALG 2 brauchen mit formlosem Antrag und Nachweis für den ersten Hund nur die Hälfte der Hundesteuer zahlen!  






Sonntag, 11. August 2013

Joey erzählt: Emil

Seit gestern wohnt Emil hier. Guckt mal, das ist Emil:



Weil ich den so interessant finde, gucke ich öfters mal nach ihm. Und nach seiner Freundin, das ist die Maria. Die hatte eigentlich Keks noch dabei, aber die Keks ist leider letztens gestorben.

Gestern haben wir Besuch bekommen, den Frank. Frank hatte eine interessante Kiste dabei, da war dann der Emil drin. Dann haben die den Emil zur Maria gesetzt, die den erst mal volle Lotte zugetextet hat. Der ist gar nicht zu Wort gekommen, sondern hat einfach nur so ein bisschen vor sich hingeblubbert. Emil hat vor mir keine Angst, der kommt manchmal an und guckt, was ich mache, wenn ich da so gucke.

Nun ja, auf jeden Fall wohnen hier jetzt dann sechzehn Pfoten und vier Füße. Ab und zu kommen noch zwei Flügel dazu, wenn Fledi sich mal wieder beim Abbiegen verpeilt und hier im Zimmer landet, weil das Fenster offen ist. Dann ist hier immer was los! Fledi fliegt dann nämlich immer Karussell, sagt Frauchen. Die überlegt dann immer, wie sie Fledi am Besten wieder los wird, weil Fledi so schnell in die Runde fliegt, donnert die nämlich immer am Fenster vorbei.

So Leute, und jetzt muss ich erst mal wieder was saufen, Frauchen hat die Küchentüre offen gelassen weil sie die Hände voll hatte und da war Geschnetzeltes mit Zigeunersauce in der Pfanne... das konnte ich einfach nicht umkommen lassen.


Nick erklärt: Anti-Schlingnapf



Einen Antischlingnapf braucht man, wenn ein Hund schlingt

was man benötigt:

flache Futterschale


3 bis 4 faustgrosse Steine






Joeys Napf, halbe Tagesportion. Optisch mehr...











Die Steine in die Futterschale hineinlegen

Beachten: Die Steine gründlich schrubben

Das ist die günstige Variante zu einem gekauften Anti-Schlingnapf



Ergänzung:
Hintergrund ist, das Joey wie ein Wal durch Futter fräst. Maul auf, einmal durch den Napf gesaugt, fertig. Danach wird Farino von seinem Napf verscheucht. 

Joeys Napf, halbe Tagesportion. Ohne Steine ist das in weniger als 2o Sec. weg.
Man KANN auch einen Napf mit drei Höckern drin kaufen. Kostet je nach Größe für ab etwa 12 Euro bis über 20 Euro. Aber große Steine tun es auch, sind günstig, variabel und gut zu säubern. Bitte auf keinen Fall saugfähige Steine wie Kalksteine oder Ziegelsteine nehmen und die Größe so wählen, das der Hund sie auf keinen Fall verschlucken kann und zwischendurch immer wieder mal gründlich säubern.

Donnerstag, 8. August 2013

Joey erzählt: Nein, das ist nicht irgendwo im Urwald von Borneo...



das ist auch nicht die Camel-Trophy, auch wenn Frauchen meint, das sieht da zum Teil genau so aus. Keine Ahnung, ich weiß noch nicht mal, was das sein soll. Das ist die Baustelle wo wir immer durch müssen. So sah dass da heute aus, nachdem heute Nacht ein Unwetter war:






Und ich kann euch sagen, ich bin mittlerweile echt Baustellenprofi hier geworden. Macht mir gar nix mehr aus. Ich gucke überall nach dem Rechten und Linken und gehe ganz cool an den riesigen Maschinen vorbei.

Die Bauarbeiter kennen mich auch schon fast alle :-) und manchmal treffen wir hier eine Frau, die freut sich immer total, wenn sie Farino und mich sieht. Heute war sie auch an der Baustelle, ist vom Fahrrad abgestiegen, hat uns Hunde erst einmal geknuddelt und dann ist sie weiter gefahren.



Im Büro sorgen wir für ein gutes Betriebsklima. Und ehrlich, manchmal ist es grottenlangweilig, aber so lässt es sich doch gut leben!



Gelernt haben wir heute übrigens auch noch etwas: Schafe können nicht furzen. Steht hier auf dem Zettel:






Dienstag, 6. August 2013

Entspannte Tage



es war nur sehr warm. Zu warm. Farino ist jetzt noch einen großen Eimer Fell losgeworden. Samstag kam dann Post von der Kämmerei. Für den neuen Hundesteuerbescheid braucht es etwas länger um da durch zusteigen. Warum einfach, wenn es auch hochgradig umständlich geht. Und warum ich im Sommer 2013 dann schon mit den Hundesteuern für 2014 im Soll stehe... keine Ahnung. Es ist halt ein Steuerbescheid, wahrscheinlich soll man da auch gar nicht so genau durchblicken.




Aber Joey hat jetzt seine Steuermarke, die dann auch gleich ans Halsband gekommen ist. Erst einmal provisorisch, weil ich keine Kabelbinder hier habe, und mit Kabelbinder halten die Teile direkt auf dem Halsband nun einmal perfekt, klimpern nicht rum und reißen auch nicht ab. 

Wer mag und hat kann noch ein Stück Neopren oder so unterlegen, kommt auch auf die Breite vom Halsband an.  




Nach einem etwas Joey-stressigen Freitag wo er dann wieder mit Gejaule zu jedem Hund wollte und wir uns böse in die Wolle bekommen haben, waren Samstag und Sonntag richtig locker. Es war so warm, das ich mich nicht hätte auf die Gertenarbeit konzentrieren können – und so habe ich sie zu Hause gelassen. Wir hatten wirklich nette Runden im gemächlichen Tempo und mit öfters stehen bleiben bis die Leine sich wieder entspannt...

Das wäre so vor einer Woche nicht möglich gewesen. Auch Hundebegegnungen – viele regen ihn zwar nach wie vor auf und er zieht und rennt hin und her um seine Spannung abzubauen – aber es ist schon viel, viel, viel besser geworden!

Er ist mir in den letzten beiden Tagen kein einziges Mal so in die Leine gesprungen, das ich dachte, es zerreißt meinen Rücken oder kugelt mir den Arm aus. Das ist ein Fortschritt. Er schaut jetzt öfters auch wenn wir unterwegs sind, was ich möchte. Auch das ist ein großer Fortschritt, bislang war ich in der Stadt ja so ziemlich komplett abgeschrieben.



Nur auf dem Rückweg am Samstag Abend, da hörten wir dann irgendwann ein Feuerwerk. Zum Glück waren wir in Höhe des Fontane-Denkmals, hatten es also nicht mehr ganz so weit bis nach Hause. Da war dann alles aus und vorbei - Joey ist in Panik ausgebrochen. Das wird dann auch irgendwann mal eine „Baustelle“.

Montag hatte uns dann der Alltag wieder, Schulbeginn und mehr Leben auf den Straßen. Ich würde es mal so ausdrücken: um halb acht war die Welt noch relativ in Ordnung, eine Stunde später war der Kernstadtbereich für Joey dann wieder viel zu stressig. Zur Not hüpft dieser Hund wie ein Frosch über die Straße! Während ich also vorne mit Joey zu kämpfen hatte, der unbedingt zu einem anderen Hund hin wollte, was er aber nicht sollte, blieb Farino hinter mir und hat abgewartet. Der hat sich einfach hingesetzt und ich habe das erst 100 Meter später mitbekommen, als Joey dann wieder „Auf dem Teppich“ und wir am Hund vorbei waren.

Farino ist weg. Wo ist Farino? Also zurück, um die Ecke geschaut, da saß Farino ganz brav neben einem Auto und hat einfach gewartet, bis alles vorbei ist und er wieder abgeholt wird! Oh man. Da ich Farinos Leine meistens lose in der Hand habe, weil er ja echt problemlos ist und ich so die Leinen schneller auseinander sortieren kann, falls Joey mal wieder munter überall über, unter und durch die Leinen springt, habe ich im Eifer des Gefechts gar nicht mitbekommen, das die Leine runter ist.

Weil es dann so warm war, habe ich die Abendrunde auf sehr spät gelegt. Weiterer Vorteil: es ist nichts mehr los auf den Straßen und die Reizüberflutung für Joey ist weg. Entsprechend angenehm und problemlos war die Runde dann auch.

Fazit: Joey ist nun 25 Tage hier und er hat trotz allen Problemen enorme Fortschritte gemacht und läuft mittlerweile überwiegend manierlich an der Leine. Von einem akzeptablen „bei Fuss“ sind wir noch eben so weit weg wie vom draussen ableinen. Von der „unglaublichen Dankbarkeit südländischer Hunde“ (oder Hunden aus Balkanländern), die manche Leute diesen Hunden nachsagen, kann ich nichts erkennen. Er ist sehr umgänglich, das sind andere Hunde auch, aber er hat eben auch Defizite und da muss man mit klaren Grenzen, Konsequenz und Erziehung arbeiten und kann nicht auf so etwas wie „aus Dankbarkeit mache ich alles, was du willst!“ hoffen. Zumal ein solcher Hund ja auch erst einmal begreifen muss, was man überhaupt von ihm erwartet.

Gestern sagte mir jemand: „Aber er hat hier jetzt ja ein viel besseres Leben!“ - nach menschlichem Empfinden... ja. Was die Futterversorgung und ein Dach über dem Kopf anbelangt: auch ja. Aber er hat die Freiheit eines Streuners dafür aufgegeben/aufgeben müssen um ein nach menschlichen Maßstäben „besseres“ Leben zu führen. Das sollte man nie vergessen. Ein Hund weiß nicht, was Geld ist, was Futter und medizinische Versorgung kostet (und andere Tiere wissen das auch nicht). Es ist ihm auch herzlich egal, denn das sind „Menschendinge“.

Ebenfalls sagte mir gestern jemand, der eine der Auseinandersetzungen mit Joey mitbekommen hat: „Leckerlies, nehmen Sie Leckerlies!“. Es ist eine sehr interessante Erfahrung mit einem Hund zu arbeiten, den Leckerlies (bzw. das Hundefutter) draussen meistens gar nicht interessiert. Er ist innerlich so angespannt, das er überhaupt nicht ans Fressen denkt. Auf dem Platz geht es besser, in der Stadt so gut wie gar nicht. Würde er draussen auf Futter, Quietschies oder so reagieren, wäre vieles weit problemloser...

Vielleicht kann man es sich so vorstellen wie die GSG 9 im Einsatz. Angespannt und wachsam. Da kann auch keiner eine Tüte Gummibärchen werfen und sagen: „Jungs, entspannt euch mal!“ und erwarten, das sie darauf reagieren und sich ablenken lassen ;-. Oder diese Bärenfellmützen-Soldaten in London. Auch da gibt es immer wieder mal Videos zu finden, wie Leute versuchen, sie durch irgendwelches Gehampel dazu zu bringen, ihre Mimik und Gestik zu wechseln. Geht nicht. 

Samstag, 3. August 2013

Das schleckt!

Das Thunfischeis ist fertig! Nach einer kleinen Runde in der Wärme draussen wurde dann serviert. Na ja, erst noch ein Foto, bevor die Hunde die Eisbehälter in Beschlag nehmen:



So sieht es dann aus wenn das Eis fertig ist... ein hart gefrorener Klotz aus Joghurt und Thunfisch






Es schmeckt! Joey versucht zwar zwischendurch, das Eis rauszubeissen, geht aber nicht. Farino nimmt es wie üblich viel gelassener und schleckt sich einfach bis zum Boden durch....


Der angenehme Nebeneffekt: sie sind wunderbar für längere Zeit beschäftigt...

Freitag, 2. August 2013

Ist das heiss... jetzt ein Hundeeis!


Was für eine Hitze draussen! Wir Menschen können schwitzen und uns prima abkühlen: schnell unter die Dusche springen, etwas Kühles trinken, schwimmen gehen (ok, das können Hunde zum Teil auch...), Eis essen. Hunde sind da oft nicht ganz so gut dran, besonders wenn man so einen Hund wie Farino hat, ohnehin angeschlagen und dann auch noch mit kurzem Fell ein „dickes“ Fell.

Eis für Hunde, das wäre es doch! OK, ich kenne ein paar Rezepte für den Kong, ein Gummiteil zum füllen, wo Hunde sich ihr Futter herausschlecken müssen. Da gibt es auch Rezepte für „Eis“. 


 

Google befragt und neben der Firma Cold & Dog in Berlin, die tatsächlich Eis für Hunde (Geschmacksrichtungen Lachs und Rind) herstellen, war das Schlittenhundeforum sehr informativ. Joghurt holen, mit Früchten mischen, wieder in die Becher füllen, einfrieren.

Aha. Die Joghurtbecher sind aber nicht unbedingt zum einfrieren gedacht. Ich hätte bei Joey Bedenken, dass er mir den Becher mitfrisst. Jemand anderes nimmt Eiswürfelbehälter... gute Idee!

Dann bei Chefkoch geschaut, was es dort noch so zum Thema Eis gibt: Bindemittel, Zucker und cremige Konsistenz. OK, muss ein selbstgemachtes Hundeeis cremig sein? Ich denke, nicht. Wichtig ist, das es für den Hund in Ordnung ist und ihm schmeckt.

Also die Einfachvariante gewählt: einen großen Becher Joghurt und eine (ökologisch und Co voll unkorrekte) Dose Thunfisch. Alles schön mit dem Mixer vermengen und sich über die leuchtenden Hundeaugen freuen.

Dann gab es ja noch das Thema: Wo rein damit, das es einfrieren kann und die Hunde beim rausschlecken kein Problem bekommen? Ich wollte ja erst Fischeiswürfel machen, dann fiel mein Blick aber auf leere Milchtüten. In Schweden und so wird darin viel eingefroren – perfekt! Jeweils das untere Drittel abgeschnitten, ausgewaschen, Fischjoghurt rein und ab in den Gefrierschrank.

Den Rest aus dem Mixbecher durften die beiden Schleckermäuler dann aus ihren Näpfen schlabbern. Und das Urteil von beiden war eindeutig: MEHR DAVON! Gerne, aber erst, wenn es gefroren ist. Dann haben sie länger etwas davon.

Habt ihr auch Rezepte für Hundeeis oder so? Ihr dürft sie gerne hier teilen!

Und morgen erzähle ich euch dann, wie es den beiden "geschleckt" hat. 

Bild: fotolia.  Nachmatschen des Rezeptes auf eigene Verantwortung!