Samstag, 19. März 2016

Aaargh... ich werd´wahnsinnig!!!! Die 101. Tour.

Vorgestern habe ich meine Bikejöring-Statistik mal wieder auf Vordermann gebracht und alle Touren vom Februar und März nachgetragen. Die Statistik sagt, wir haben heute dann die 101. Bikejöring-Tour gemacht und insgesamt auf den Touren etwas über 938 km hinter uns gebracht. Das ist ganz ordentlich, als es so schweineglatt war, haben wir ja mit dem Radfahren pausiert.

Nun sind wir wieder im Training und es läuft eigentlich ziemlich gut. Montag ist mir dann aber blöder Weise der Bowdenzug einer Bremse gerissen, was extrem blöd ist, wenn man nur zwei Bremsen am Rad hat und einen Zughund davor. War aber an der Mesche und von daher war die Radtour dort dann auch zu Ende und ich bin zurück gelaufen und habe das Rad sofort zum Fahrradschrauber gebracht. Der hat dann den Zug gewechselt und auch einen neuen Ständer angebaut, weil der andere sich zerlegt hatte... aber es war immer auch klar, dass der Umbau vom Sparta-Rad nur ein Kompromiss ist. Ich meine, es kann doch nicht sein, das ich für ein Fahrrad einen HUFKRATZER brauche, weil die Konstrukteure eine völlig überflüssige Platte vor das Hinterrad gepackt haben, auf der sich munter der Dreck sammelt!

Keine Frage, das Sparta ist ein nettes Rad. Für Leute, die 160 kg wiegen und auf ebener Strecke ein paar Kilometer unterwegs sind um sich zu bewegen. Dafür ist es tatsächlich nahezu perfekt, super stabil und entsprechend schwer. Aber eben nichts für Feldwege und Querfeldein. Da hat es halt seine Grenzen - und ich meine.

Nun stand ich also beim Fahrradhändler, wir unterhielten uns über die Grenzen des Rades, den Sport und das ich eigentlich ein MTB brauche und er hatte zwei gebrauchte stehen. Eines davon habe ich letztes Jahr schon dort rumstehen sehen und gedacht, so etwas wäre ziemlich perfekt.  Gestern habe ich es auf einer kleinen Tour ausprobiert und bin über Sand, Erde, Schotter, Granitpflaster etc. gefahren, also eigentlich habe ich nix ausgelassen  was in zwei Kilometer Umkreis zu finden war. Ein bisschen Recherche brachte positive Testberichte zu dem Rad und den Hinweis, das die Firma im Bereich MTB etc. sehr gut ist - und nun steht es bei mir. Ich habe eigentlich erst gen Sommer ein MTB eingeplant, aber ich wäre letztlich ziemlich blöd gewesen, das nicht zu nehmen. Bis ich Joey davor spanne, dauert es noch ein paar Tage, denn es ist ein völlig anderes Fahren damit und da muss ich erst ein paar hundelose Touren machen um zu schauen, wie es sich fährt, worauf ich achten muss etc.. Nick hat es heute geschoben und ist auch ganz begeistert davon, wie leicht es ist - und amüsiert sich schon bei der Vorstellung, das ich nach einer Querfeldein-Tour aussehen werde wie ein Schwein, weil das Ding keine Schutzbleche hat. Egal. Hauptsache glücklich - und fit.

Heute war dann die Tour mit dem "alten" Rad 11,2 km lang und die meiste Zeit sind wir zusammen mit meinem Freund und seinem Hund gefahren. Das ist dann für beide eher ungewohnt, weil selbst wenn ich mit Joey langsam unterwegs bin kommt dann immer: "Los, Rocky, das ist hier keine Trödelrunde!" an den anderen Hund. Da wo der zweite Hund schon rennt, trabt Joey locker flockig vor dem Rad.

Hier habe ich euch mal zwei Geschwindigkeitsprofile der App hochgeladen. Wenn es dabei lange Leerräume gibt, sind wir mit zwei Menschen und zwei Hunden unterwegs und gehen unterwegs Kaffee trinken ;-). Aber ansonsten scannt die App von Komoot alle 5 Sekunden den Standort und berechnet daraus die Geschwindigkeit. Ich finde es für mich völlig ausreichend, sie nachher in so einer Form auf dem PC aufzurufen.




Gestern bin ich dann gefragt worden, ob ich eigentlich so Sportsendungen gucken würde und wenn ja, was ich mir im Fernsehen an Sport angucken würde. Nun.. wir haben kein Fernsehen - und die Sportarten, die ich gerne schaue, kommen ja ohnehin höchst selten mal im Fernsehen. VOX hatte letztens bei Hund-Katze-Maus den Iron-Dog. (Klick mich, ich bin ein Link) Das habe ich meiner Mutter erzählt, die ja ziemlich weit weg wohnt und mir immer erzählt, was bei Hund-Katze-Maus kommt. Ich habe ihr gesagt, wenn sie mal gucken möchte, was wir so an Sport machen, soll sie das gucken wo der Iron-Dog kommt, ein Biathlon bzw. Triathlon, weil es Bikejöring und Canicross gab sowie Bikejöring, Canicross und Schwimmen. Hat meine Mutter geschaut und danach gefragt, ob ich auch so mit dem Hund vor dem Rad durch die Gegend eiern würde, ich sollte das sofort sein lassen, viel zu gefährlich! Denke ich nicht. Von einem Pferd fliegt man viel tiefer.



Nun ja, heute habe ich dann dem, der mich gestern gefragt hat, mal auf YouTube Videos davon rausgesucht, was ICH gerne an Sport gucke. Igor Tracz. Siehe oben.  "Und das da sind europäische Schlittenhunde! die sind so 30 - 40 km/h schnell und wenn Joey mal nicht mehr ist wäre so ein Hund..." er so: "Lang lebe Joey!". Na ja und dann gucke ich vorhin so auf unsere Tourauswertungen wo halt ziemlich gut zu sehen ist, wie Joey sich stetig verbessert und auch die Geschwindigkeit sich ganz passabel entwickelt hat - da sehe ich bei der heutigen Tour ein paar unüblich lange Geschwindigkeitsbalken. Joey hat heute während einer Aufholjagd doch tatsächlich 30 km/h geschafft! Kurz aber immerhin. Wie so ein Geschwindigkeitsprofil aussieht, seht ihr oben.

Na ja, ich bin gespannt, wie sich unser Training entwickelt, freue mich über das neue Rad und viele tolle Touren damit. Es bringt mich auch einem etwas spezielleren Wunsch von mir näher. Vor vielen Jahren hatten wir mal ein Shetty. Das habe ich vor der Kutsche eingefahren (mit professioneller Unterstützung von einer Fahrerin, die früher mit ihrem Gespann Wettkämpfe bestritten hat und einem Richter für Gespannprüfungen). Es war seit dem dann immer mein Wunsch, mit einem Gespann mal einen richtigen Hindernisparcour für Kutschen zu fahren. In Rastede, wo wir herkommen, gibt es das Landesturnier auf dem jedes Jahr solche Fahrturniere stattfinden und wo einige Kutschenhindernisse fest verbaut sind.


Konnte ja nicht ahnen, das mein Gespann dafür dann wohl aus Hund und Rad besteht. Wie es aussieht, wenn Kutschen einen Hindernisparcour fahren, könnt ihr oben im Video von ReitTV  angucken. Vielleicht denkt ihr auch, es ist einfacher, das mit Hund und Rad zu fahren, weil das Gespann insgesamt ein kleiners Format hat. Ich denke, es ist schwerer, so einen Parcour mit einem Hundegespann zu fahren. Denn klar, Fahrrad und Hund davor sind nicht so breit wie eine Kutsche und auch nicht ganz so lang. ABER... eine Kutsche hat eine Deichsel (Zwei- und Vierspänner) bzw. eine Schere (Einspänner). Das verbindet Pferd/e und Kutsche fest miteinander. Das Pferdegeschirr ermöglicht, ein paar Schritte rückwärts zu fahren, die Leinen und die Fahrpeitsche ermöglichen recht genaue Signalgebung und sogar die Scheuklappen helfen, damit das Pferd nicht durch störende Sichtreize von hinten abgelenkt wird. 

Alles das ist bei einem Hundegespann a la Schlittenhund nicht der Fall. Letztendlich ist eine sehr gute und möglichst genaue Ausbildung von Joey auf Distanzkommandos schon allein deshalb wichtig, weil wir immer mitten in der Stadt starten. Spannend wird es halt, ob alles das dann ausreicht, um so einen Parcour zu bewältigen. Wir werden sehen. Aber es wäre schon ziemlich der Hammer, wenn es klappt. Mein Freund erzählt mir ab und an, das er immer, wenn er mich und die Hunde so vor zwei Jahren gesehen hat, dachte: "Mensch Mädchen, was soll das denn noch mit euch werden?!" - weil er halt mitbekommen hat, wie Joey sich am Anfang benommen hat. Von daher denke ich auch, dass es vor allem auch für Joey eine enorme Leistung wäre, wenn er auch nur EINES der Hindernisse vor dem Rad auf Distanzkommandos bewältigt.
















Kunst & Kultur: Stadt-Land-Motte


Soooo... und dann war da noch die Ausstellungseröffnung im Kunstraum Neuruppin von „Stadt-Land-Motte“. Die Einladungskarte hat ja schon mal irgendwie sehr neugierig gemacht, da ist Wald und jemand mit einem Aktenkoffer, der um einen Baum herumschleicht.



Am Abend vor der Eröffnung war in der Galerie dann Licht an, was ja immer unglaublich toll ausschaut – und ich konnte die drei Bilder von der Einladungskarte durchs Fenster sehen. Die sind riesig. Und dann habe ich auch verstanden, warum die ein bisschen anders aussehen. Sie sind auf Bambusrollos gemalt!

Voller Spannung bin ich also am nächsten Tag in die Galerie gestiefelt, wo sich schon ein munteres Völkchen („die üblichen Verdächtigen“) eingefunden hat. Was für Neuruppin spricht ist, das eigentlich alle Künstler, die bei Johannes Bunk im Kunstraum ausstellen, völlig überrascht sind, wenn sie zur Ausstellungseröffnung mit so vielen Leuten konfrontiert werden. Sie vermuten das in einer Kleinstadt nicht, sondern denken eher so: „Na ja, so 6 – 10 Leute...“ - und dann sind es über 30 Leute, die tatsächlich alle die Bilder sehen wollen – und das ist mehr, als in mancher Großstadtgalerie zu einer Eröffnung auftauchen!



So, nun also zu „Stadt-Land-Motte“ von Alexander Jakimenko. Der ist 1979 in der Ukraine geboren und aufgewachsen und nach seinem Kunststudium 2001 nach Deutschland ausgewandert. Hier hat er ein zweites Kunststudium angehängt, ist also ziemlich umfassend ausgebildet. Er lebt in Köln und für „Stadt-Land-Motte“ hat er Motive aus zum Teil Kölner Problemvierteln genommen. Nun ja, man sieht nicht, das es zum Teil Problemviertel sind, es ist viel Natur und die sieht halt interessant und gut aus.

Wenn ihr durchs Fenster schaut, seht ihr in dem einen Raum diese beiden Bilder, die aus jeweils vier Einzelteilen bestehen. Wenn ihr genauer schaut, dann stellt ihr fest, ja, die gehören eigentlich zusammen – sind aber eben alle einzeln gemalt und passen nicht wie ein Puzzle einfach nahtlos zusammen. Eigentlich ganz spannend gemacht und im Gegensatz zu diversen „Fertigbildern“ in ähnlicher Art die man schon fix und fertig bekommt kann man hier viel mehr entdecken. Einfach mal gucken!

Ein anderes Bild ist das hier:



Er nennt es „Volkspark“ und es ist ganz bewusst die Financial Times als Maluntergrund ausgesucht worden. Warum kann sich jeder vielleicht selbst mal überlegen. Was könnte der Grund sein, einen mehr oder minder zerstückelten Wald einer Großstadt, die immer mehr Fläche für Häuser braucht, auf so einer Zeitung zu malen?

Im hinteren kleinen Raum sind zwei Arbeiten aus Stoff, Perlen und Schnüren. Zwei große Motten. Motten sind ja eigentlich die „Schmetterlinge der Nacht“ - eher in dunkleren Farben, aber letztlich nicht weniger faszinierend wie Schmetterlinge. Wenn man sich mit ihnen näher beschäftigt. Auf der Eröffnung wurde die Verbindung von Motten und Architektur nur ganz kurz erwähnt und deshalb war ich sehr neugierig auf die „Architekturmotten“. Wenn man sie sich anschaut, dann entdeckt man auf den Flügeln Gebäude und Straßenfluchten. Das ist schon sehr cool.


Auch sonst hat der Begriff "Motte" etwas mit Architektur zu tun: es sind Turmburgen. Klingt groß, ist aber eher klein. Früher waren Turmburgen eher etwas für den Kleinadel, die halt nicht so viel hatten. Turm gebaut, Haus oben drauf – fertig war die „Alles in einem Burg“, die eben Motte genannt wurde.

Und, wie erklärte man, wenn ein Pferd vor so einer Kleinstburg stand? „Das Hotte vor der Motte“. Kleiner Scherz.

Die Ausstellung ist noch bis zum 17. April zu sehen. Wer in die Galerie möchte, kann das von Mittwoch bis Samstag von 15 - 18 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11 - 13Uhr und nach Vereinbarung.

Ihr findet den Kunstraum Neuruppin in der Friedrich-Engels-Straße 37 (bei der Post) und im Internet unter kunstraum-Neuruppin.de






















Freitag, 11. März 2016

wir leben noch



So, zwischendurch mal ein Lebenszeichen von uns. Wir leben noch, haben aber derzeit privat einige Sachen die wir erst einmal verarbeiten müssen und dabei ist der Blog leider etwas zu kurz gekommen.

Aber so langsam geht es wieder, nach und nach ist aus einer herben Enttäuschung und viel Verunsicherung etwas sehr Großartiges geworden. Ich habe ja immer gesagt: "Ich bleib´ beim Hund!" - ich habe aber nie gesagt, das da am anderen Ende der Leine vielleicht noch jemand dran hängt. OK, das kam alles dann wie eine riesengroße Welle über uns hereingebrochen und wie das mit Wellen so ist, wenn die groß sind und über einen hereinbrechen, hat man mitunter das Gefühl, zu ertrinken. Grad, weil in den letzten Jahren ziemlich viel schief gelaufen ist, hat es mir ziemlich den Boden unter den Füßen weggehauen. Ich glaube, gelernt haben wir beide in den letzten Wochen eine ganze Menge. Aber nicht nur wir Zweibeiner, auch unsere Vierbeiner haben einiges gelernt. Das sie miteinander problemlos umgehen zum Beispiel. Für Joey ist das schon ziemlich gut, auch wenn er ein eher defensiver Hund ist und der andere eher so ein Hans-Dampf in allen Gassen.

Dann gab es noch einen Termin im Jobcenter, der dann so die "Krönung" der letzten Monate und dem ganzen Hin- und Her war und mich für einige Tage ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Nicht nur das, der Stress, der sich dadurch entwickelt hat, bescherte mir dann einen hochfrequenten Dauerton im Ohr und die Erkenntnis, das man in Neuruppin sehr schlecht HNO-Termine bekommt. Mittlerweile habe ich zumindest (oder sagen wir mal so, ich hoffe es zumindest) erreichen können, dass nicht immer wieder irgendwelche neuen Leute die letztlich nichts wissen, für mich zuständig sind und mir einen Scheiß nach dem Anderen erzählen und sich gerne auch mal widersprechen oder das jemand, der mir auf jede Frage antwortet, das er keine Ahnung hat, mit mir dann eine rechtsverbindliche Vereinbarung schließen möchte. Das geht ja mal so gar nicht, ständig wird in der Zeitung vor Haustürgeschäften gewarnt, die im Prinzip genau so ablaufen, aber ausgerechnet eine Behörde arbeitet so? An dem Tag habe ich mich gewundert, das dort noch niemand Amok gelaufen ist. Denn im Grunde wissen die Mitarbeiter dort oft doch gar nicht, was sie in den Menschen anrichten. Letztlich interessiert es auch die wenigsten Leute, die dort arbeiten, wie es einem tatsächlich geht, ob Mitarbeiter eins und zwei sich widersprechen und der Sachbearbeiter im Hintergrund wieder eine andere Auffassung hat, weil er nur auf ein paar Daten guckt aber nicht auf den Menschen.

Ich habe für mich auf meine Gesamtsituation und mit Junior vereinbar das Optimum an Möglichkeit gefunden und spare dem Landkreis jeden Monat ganz konkret ein paar hundert Euro durch das, was ich alles mache. Ich habe eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, entlaste langfristig das Sozialsystem und engagiere mich. Mache also alles das, was doch eigentlich immer wieder in vielen Zeitungsartikeln gefordert wird. Aber... es ist egal. Das zählt nicht. Weil der Blickwinkel vieler Behörden genau am Rand ihrer Espresso-Untertasse endet. Ich denke, wenn wir eine sozialere Gesellschaft wollen, darf der Blick nicht irgendwo an einem Untertassenrand hängen bleiben. Denn genau damit verbauen wir uns viele Chancen. Wenn man möchte, das mehr Menschen sich engagieren, dann darf man sie nicht gängeln wollen, zu Nummern oder Fällen reduzieren. Denn genau damit verhindert man doch, was man eigentlich ändern möchte. Selbstverständlich wird man nicht jeden Menschen dafür begeistern können, sich zu engagieren, sich seinen Bereich zu suchen, der für ihn optimal ist und wo er alles umsetzen kann, was er je gelernt hat... aber ich halte es eben für verkehrt, deshalb genau denjenigen, die für sich einen Weg gefunden haben, mehr Steine als notwendig in den Weg zu werfen. Ich könnte auch gar nichts machen, dem Klischee entsprechen und Bier trinkend den ganze Tag die Glotze laufen lassen, auf Kleidergröße 58 anquellen und dafür sorgen, das mein Kind für den Rest seines Lebens eine kostenaufwändige Betreuung benötigt und mir alle Rechtstricks aus ALG2-Foren raussuchen und zu meinem Lebensziel erklären, die Behörde mit Anträgen, Widersprüchen und Klagen zuzupflastern. Das ist aber nicht mein Ding. Ich möchte einfach nur fair behandelt werden.

Dann gibt es endlich kein türkis-grünes Zimmer mehr in unserer Wohnung. Wir haben sie damals  zum Teil unrenoviert übernommen. Mein Ex so: "Die brauchen wir sowieso maximal ein halbes Jahr, dann ist das Haus fertig!". Ah... ja. Das war so eine Aussage vom Sommer 2012. Vorgestern haben Junior und ich mit einer Mischung aus Gelächter und Entsetzen quer über dem Tisch gelegen... im Haus, wegen dem wir überhaupt hier gelandet ist, wird "gerade das Bad gemacht". Ich wollte nie für längere Zeit in so einer Art Favela-Feeling leben. Favelas sind größere Flächen in Städten, wo sich die finanziell sehr schwachen Menschen aus allerlei Fundsachen Hütten gebaut haben. Anderswo nennt man das Slums. Urgs... ne. Klein Johannisburg in Neuruppin.

Junior hat zum Geburtstag ein renoviertes Zimmer in seinen Lieblingsfarben bekommen, jetzt müssen wir nur noch ein neues Bett bauen, denn das alte war so "3.Hand" und eh ganz ursprünglich aus einem Billigmöbelmarkt. Das hat nicht überlebt. Im Flur habe ich dann Farbreste verarbeitet und einen ziemlich tollen Effekt damit hinbekommen, das ich zwei Farben unten in einen Farbeimer gekippt habe und dann mit einer Farbrolle beide aufgenommen habe. Tja und dann habe ich nach über 6 Jahren auch wieder ein richtiges Bett und schlafe nicht mehr auf dem Fußboden.  Das ist jetzt nur für Joey blöd gewesen, weil er immer vor meinem Bett gelegen hat, so dass ich ihn mit einer Hand noch streicheln konnte. Ganz fertig ist mein Bett noch nicht, aber eigentlich fehlen jetzt nur noch "die Goodies".  Es ist mittelhoch und wenn es so fertig wird, wie geplant, habe ich eine Burg. Weil ich es immer total bescheuert gefunden habe, auf den tollen Abenteuerbetten der Kinder dann Probleme mit dem Beziehen von Matratzen zu haben, habe ich jetzt gleich beim Entwurf darauf geachtet, das ich so etwas problemlos hinbekomme. Weil es etwas höher ist, steht unser Trampolin davor. Erkläre mir mal jemand, wer sonst mit 48 Jahren ein Bett hat, vor dem ein Trampolin steht, damit man rauf kommt!  Ich bin sicher, LANGWEILIG wird das Leben irgendwann ganz von alleine. Joey ist schon etwas mutiger geworden, was das Trampolin anbelangt, er traut sich dort jetzt viel schneller drauf.

Nach wie vor sind wir mehrmals in der Woche bikejörend unterwegs. Die längste Tour war vor zwei Wochen 17 km. Das Wetter war schön sonnig und ich dachte, es wäre ok, wenn ich mal nicht die dicke Sicherheitsjacke anziehe. Dann ging es über den Alt-Stöffiner Weg und ich bin als Eisklotz wieder zu Hause gelandet. Ansonsten sind wir auch oft im Gutspark unterwegs. Die Durchschnittsgesschwindigkeit hat sich jetzt schon mehrmals bei 11 km/h eingependelt. Das ist auf eine Stunde gesehen voll in Ordnung und wir haben den Skaterplatz mal erkundet. Den finde ich ziemlich gut um zwischendurch einfach mal ein bisschen Fahrtechnik zu üben. Klingt zwar auf dem ersten Blick irgendwie etwas albern - aber es ist ein Unterschied, ob ich auf einem Weg über einen Hubbel oder durch ein Loch knalle, und sofort stehen bleiben kann oder mich halt hinpacke - oder ob ein Hund vor dem Rad ist und es auch dann zieht, wenn das Rad unter dir ausbricht oder was auch immer. Oder ein glatter Ast - zack, rutscht dir einer der Reifen weg...  die Wellenbahn auf dem Skaterplatz ermöglicht mir, da einfach mehr Sicherheit aufzubauen. Wie erwartet wirkt sich auch das Trampolin sehr positiv aufs Bikejöring aus, weil das Gleichgewicht einfach besser geworden ist.

Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis: