Montag, 4. August 2014

Kunst-iör: Kommunizierende Formen auf dem Skulpturenpfad

Ferienzeit. Ich habe meine Speicherkarte durchgeschaut und bin von einer wahren Bilderflut erschlagen worden. Derzeit habe ich rund 300 Referenzbilder aus dem Fotolabor zu beschriften und thematisch zu sortieren. Alles immer nur digital ist ja auch doof, also ein bisschen analog ist da gar nicht mal so verkehrt.

Unter gekommen ist mir dabei auch eine Bilderserie. Weil ich "Kunst-iör" - also "Kunst im öffentlichen Raum" ja als Reihe machen wollte, dachte ich mir, es passt eigentlich ganz gut. Manchmal hört oder liest man noch das Wort "Skulpturenpfad" im Zusammenhang mit unserer Stadt.

Der Skulpturenpfad wurde 2005 eingerichtet und verschiedene internationale Künstler haben dafür Werke geschaffen. Manche kann man noch sehen, so wie den Löwen auf dem Neuen Markt oder "Axis Mundi", den Weltenbaum, beim Amtsgericht oder die "Dreieinigkeit" hinter der Klosterkirche. Andere leider nicht mehr. Wahrscheinlich ist es dem Skulpturenpfad so wie vielen anderen Pfaden ergangen - mit der Zeit wurde er immer mehr vergessen und ist quasie wieder zugewuchert. Ab und an sieht man halt noch, dass da mal was gewesen ist, aber wie und was genau...

Laut dem Neuruppiner "Kulturentwicklungskonzept" das im September 2011 herausgekommen ist, müsste es am Bollwerk noch ein Kunstwerk "Die Wartende" geben - und auf dem Schulplatz eines, das "Bürger" heisst. Wir sind im Sommer 2012 hergezogen, da waren die Kunstwerke dort schon nicht mehr zu sehen. Im Moment ist Urlaubszeit, aber danach würde ich gerne wissen, wo die geblieben sind, da sie der Stadt letztlich auch vom Rotary Club geschenkt worden sind.

 Wahrscheinlich kennen viele von euch das hier:





Das Kunstwerk steht zwischen den Bäumen in der Nähe der Post. Wer näher herangeht, kann lesen, das es "Kommunizierende Formen" heisst.

"Ja, ganz nett... aber was soll mir das sagen???" taucht vielleicht als Gedanke auf.

"Kommunizierende Formen" ist vom russischen Künstler Aleksander Posin, der am 7. August 1957 in Ufa (in diesem Fall ist nicht das Filmstudio gemeint) geboren wurde. 20 Jahre später hatte er seinen Abschluss der Fachschule für Bildhauerei in der Hand.

Posins Werk gehört zu denen, die man noch sehen kann. Würde man es schrubben, sähe man besser, das es nicht einfach nur zwei Steine sind, sondern sich die Steine aus mindestens zwei verschiedenen pro Stück zusammensetzen. Vielleicht nehme ich mir irgendwann einfach mal einen Eimer und eine Bürste, weil ich heute wieder vor dem Teil gestanden habe und einfach nicht klar zu erkennen war, ob auch vertikal Platten zusammengesetzt worden sind.

Alexander Posin wird diese Woche 57 Jahre alt. Ich hätte gerne gewusst, was er sich dabei gedacht hat, als er diese Steine bearbeitet hat, was ihn inspiriert hat. Vielleicht ist er ja Hobbykoch oder so und hat eine Vorliebe für Knoblauch. Denn - zugegeben - genau so sehen die Dinger aus. Wie Knoblauchzehen.

Aber es wäre ja doof, ein Kunstwerk nur "Zwei Knoblauchzehen" zu nennen. "Kommunizierende Formen" klingt doch viel imposanter. Nach viel mehr: "Na, dann macht euch mal Gedanken, liebe Leute, was die wohl miteinander kommunizieren!".

Für eure Ideen diesbezüglich bin ich sehr dankbar. Da ich die normale Aufnahme von den Dingern eigentlich total matschig und unattraktiv finde, hier nun ein paar HDR-Art-Aufnahmen davon:


Boah, Kumpel, das ist sooo stinklangweilig hier tagein tagaus zu stehen...





Yo man, voll ätzend, da hinten ist wieder Action... hier nur, wenn uns die Hunde anpinkeln...


Ähm, Farino und Joey ist es verboten, Kunstwerke anzupinkeln! Nur mal so nebenbei...

Ach, seufz, stell dir vor, wir wären richtige Knobi-Zehen... dann könnten wir so richtig rumstinken!

Was man hier auf den HDR-Art-Bildern übrigens sehr gut sieht, sind die verschiedenfarbigen Steine, aus denen das Kunstwerk zusammengesetzt wurde.

Was denkt ihr, was die Kunstwerke kommunizieren???





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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.