Dienstag, 31. Dezember 2013

Farino und Joey unterwegs

Joey hat sich hier ganz schnell prima eingelebt und findet es super, aus dem Haus zu können und sofort in einem Garten zu stehen. Noch viel besser ist es, wenn ihm der Garten zu langweilig wird, der Nachbarschaft Besuche abzustatten und zu gucken, ob es irgendwo etwas Interessantes gibt. Heute war wieder so ein Tag, kurz drinnen gewesen und schwupps, Joey war weg und kam auch auf Rufen hin nicht. Also in die Jacke geworfen, Schuhe angezogen und Farino das Suchkommando gegeben, der dann auch sofort losgesaust ist und alle zehn Meter dann angehalten und geguckt hat, ob ich hinterher komme. Joey war aber nur eine Ecke weiter und hat sich dann sehr gefreut, das wir ihn gesucht haben.

Vor ein paar Tagen hat er angefangen, sich zu Schneeweisschen vorzuarbeiten. Das heisst, zu dem, was davon nach ein paar Jahren noch übrig ist. Schneeweisschen war unser Zwergkaninchen, das wir von einem „ich habe keinen Bock mehr auf die blöden Viecher“-Kind zusammen mit Rosenrot übernommen haben. Beide Kaninchen wurden uns freudestrahlend mit „Guckt mal, die quietschen wie Meerschweinchen!“ vorgestellt. Diese Leute hatten im Leben noch nie Meeries – aber dafür 6 Jahre lang Kaninchen, die nie einen Tierarzt gesehen haben, der denen erklärt hätte, dass die Wasser in den Lungen haben und innerlich ertrinken. Schneeweisschen hatten wir dann nur ein paar Monate, bevor es trotz Medikamente nicht mehr ging und sie wurde hier dann im Garten beerdigt. Ungefähr dort, wo Joey dann angefangen hat zu buddeln. Rosenrot hatten wir noch ein paar Monate länger, bevor auch sie eingeschläfert werden musste.




Hundebegegnungen hatten wir hier auch schon einige und die waren alle recht problemlos. Angst hat er bekommen, als er unangeleint ebenfalls zwei unangeleinten großen Hunden begegnet ist und das auf einem schmalen Pfad. Das fand er definitiv nicht lustig und hatte ziemlich Angst. An der Leine fühlt er sich dann viel sicherer – so sicher, das er da dann mitunter eine viel zu große Klappe hat.

Dann hat er hier am Rand eines Neubaugebietes Rehe aufgescheucht. Das erste Bild, das sich mir geboten hat war: Joey rennt freudestrahlend auf mich zu und 20 Meter hinter ihm rennen zwei Rehe quer, die er gar nicht mitbekommen hat. Wenig später hat er dann noch mal Rehe aufgescheucht, die waren aber hinter einem hohen Zaun im Gras – das fand er dann sehr spannend. Die Viecher sind ihm definitiv zu groß, aber die riechen toll...



Kälber und Kühe hat er hier auch mittlerweile mehrfach von ganz nah gesehen, heute war Farino dann mal mit auf „unserem“ Hof. Also dort, wo wir früher die Ponys stehen hatten und es Clauni, die Bananenmilchkuh gab. Mit Farino als „Bauernhofprofi“ an seiner Seite war alles schon viel weniger unheimlich und wir haben auch noch Pferde geguckt. Jerry, das alte Voltigierpferd, war grad draussen am Sattelplatz und praktischerweise kam Norman auch grad mit seinem Pferd den Weg entlang, was Joey dann zum Erdmännchen werden lies. Ein Pferd – und dann auch noch soooo dicht! Das ist aber voll in Ordnung, weil Joey in Neuruppin die Kutschpferde verbellt – was er nicht soll. Hier kann er lernen, das Pferde ihm nichts tun – solange er ihnen auch nichts tut.


Letztens hat er unterwegs das erste Kälbchen in einem Kälber-Iglu gesehen und etwas länger gebraucht um für sich das Bild zu verarbeiten. Wahrscheinlich hat er überlegt, warum dieser „Hund“ „böööööööhhhhhh“ sagt und in so einem komischen Ding wohnt. Mittlerweile hat er Kälber-Iglus schon von dichter dran gesehen und auch mit anderen Kälbchen drin, die gerne mit dem komischen kleinem braungeflecktem Hundekalb spielen würden. Seit meine Tochter da nicht mehr auf dem Hof ist, gibt es bestimmt kein Kälberfussball in der Reithalle mehr, wo die Kälbchen mit einem großen Gymnastikball spielen. Rinder sind von Natur aus sehr neugierige und auch gelehrige Tiere und man kann mit ihnen viel Spaß haben. Da ich damals unser Pony eingefahren habe, hatten wir sogar ein kleines Kutschgeschirr, das dann an einigen Kälbern gelandet ist, die damit Schlitten oder einen Bollerwagen gezogen haben und so ein Kalb vor dem Wagen auf einem Dorfumzug stiehlt jedem anderen Festwagen definitiv die Show.



Joey ist übrigens auch ein guter Wachhund. Er passt auf. Und verbellt durch die geschlossene Haustüre hindurch sogar den Nachbarn, wenn der hinter der Hecke rumwurschtelt. Ist halt nur doof, wenn der Nachts anschlägt und alle senkrecht in ihren Betten stehen, weil Hund unbedingt vermelden muss, das die Tochter nach Hause gekommen ist ;-) . Letztens hat es dann draussen mal nachts geknallt, weil Nicos Gäste sich mit Böllern verabschiedet haben, da ist Joey aufgesprungen und nach nebenan ins Schlafzimmer gespurtet um sich dort unterm Bett zu verstecken, wo er dann den Rest der Nacht verbracht hat. Ansonsten schläft er auf einer Decke direkt am Meerschweinchenstall, hat er sich so ausgesucht, weil er dort ja nicht im Stall mit drin liegen darf. Er wärmt sie quasie durch die Käfigwand hindurch, weil sie direkt auf der anderen Seite liegen, wenn sie nicht grad die halbe Nacht dabei sind, irgendwas wegzumümmeln. Das ist so eine Art Deal, ich gehe immer sehr spät ins Bett und weil Emil dann im Normalfall anfängt, infernalisch loszubrüllen und damit die anderen aufweckt, bekommen die Schweinchen immer noch was zu fressen. 



In den ersten Tagen war die Nacht dann auch meistens so gegen 5 Uhr zu Ende, dann ist Kai aufgestanden und Farino, der hier in dessen Zimmer schläft, ebenfalls. Das hat Joey mitbekommen und ist erst einmal so lange durchs Zimmer gesteppt, bis ich die Türe aufgemacht habe und er mit Karacho die Treppe runter ist um bloß nix zu verpassen. Zwei Stunden später waren die Hunde dann wieder oben und haben vermeldet, man könne jetzt ja weiter schlafen, Action wäre vorbei. 

Sogar am Fahrrad ist Joey hier schon gelaufen, das ging relativ gut. Nachmittags ist er dann gleich nochmal an einem Fahrrad gelaufen, an dem von Nick. Nick hat hier sein Therapiedreirad und weil ein Dreirad nicht ganz so schnell kippt wie ein Zweirad, hat er dann ausprobiert, wie es ist mit Joey am Rad. Das ging relativ gut, irgendwann habe ich aber dann die Hunde getauscht, Farino guckte nämlich schon ziemlich enttäuscht und war dann stolz wie Oskar, als er wieder neben dem Dreirad laufen durfte. Da man mit einem Dreirad sehr langsam fahren kann ohne umzukippen, war es gar kein Problem, das Farino neben dem Rad gelaufen ist. 

Soweit erst einmal ein Einblick in die Reiseabenteuer...

















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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.