Dienstag, 30. September 2014

Die gute Tat des Tages... na ja...

Heute haben wir zwei größere Hunderunden gemacht, einmal Nick zur Werkstatt hinbringen und dann war das Wetter so schön, das wir ihn auch wieder abgeholt haben.

Als wir durch das Tor auf den Gehweg gehen wollten, habe ich ein komisches Geräusch gehört. Wie ein Scharren in einem Blecheimer. Wahrscheinlich war ich die Einzige, die es gehört hat und das auch zwei Mal. Am Straßenrand ist ein Gully und aus Erfahrung weiß ich, das mitunter Tiere in solche Gullys fallen und dann nicht mehr heraus kommen. 

Hier war es ähnlich, ich habe zwar erst nichts Lebendes gesehen, aber da war ein dunkler Haufen, der nicht vor Nässe geglänzt hat. Also mit der Gerte ein bisschen gestochert und schwupps, der Haufen hat sich bewegt.



Dann kam die Einlage der Muckibude, denn so ein gusseisernes Rost ist sauschwer. Siehe da:



eine Wühlmaus.


Iiiiihhh werden jetzt manche rufen oder auch: "Schädling!" oder auch denken, ich hätte sie lieber drin lassen sollen.

Nein, denn sie wäre dort jämmerlich verreckt.

Wühlmäuse sind übrigens mit den Bisamratten verwandt. Ich bin auf dem Moor groß geworden und bei uns gab es jede Menge Bisamratten, die sich tiefe Gänge in die Ufer gegraben haben und zu Dutzenden tot in den Gräben der Torfstechereien dümpelten. 

Es gab und gibt auch Bisamrattenfänger. Fallensteller. Als ich Kind war, hat ein Nachbar damit ein Teil seines Geldes verdient. Er musste die Rattenschwänze aufbewahren und nach Anzahl der von ihm vorgelegten Rattenschwänze wurde er bezahlt. Pro Schwanz hat er 5 DM bekommen und manchmal konnte er auch die Felle verkaufen, die heissen dann in der Pelz- und Modeindustrie "Nutria". Zuweilen hat er die Fallen in Betonröhren platziert, die einen Graben unter einer Straße durchgeleitet haben. Die Ratten sind in die Fallen geschwommen und ertrunken. Ich weiß, das Bisamratten auch manchmal Menschen angreifen, wenn sie sich bedroht fühlen. Das machen andere Tiere aber auch - und Menschen ebenfalls. 

Eine der tollsten Aktionen meiner Mutter war mal, in einen Graben zu klettern, wo wir drei Ratten in so einer Falle gesehen haben, die um ihr Leben gekämpft haben - und die Tiere aus der Falle rauszulassen. Direkt vor dem Haus des Fallenstellers :-D

Man muss so ein Tier nicht leiden lassen. Auch wenn es ein "Schädling" ist. Kein Mensch möchte als "Säugetier" erleben, das er jämmerlich irgendwo feststeckt und verreckt. Und so eine Maus bestimmt auch nicht. Es hat zwar einige Überredungskunst gebraucht, bis sie sich aus dem Eimer herausgetraut hat um im hohen Gras zu verschwinden, aber es hat nach einigen Anläufen dann tatsächlich geklappt. 

Sehr schön, Eimer zurück in den Gulli, Deckel wieder drauf und ein Leben gerettet...

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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.