Sonntag, 29. Januar 2023

Herrin der Bücher

 So langsam platzen meine Bücherregale aus allen Nähten. Mein Lieblingsregal, so ein offener Bücherschrank, hat es schon mal erledigt gehabt. Irgendwie hatte ich nachts mal ein komisches Rauschen gehört. Das konnte ich nicht zuordnen. Erst ein paar Tage später habe ich gesehen, dass die Regalbretter alle abgesackt sind. Da das Regal rappelvoll war, ist das tatsächlich erst gar nicht aufgefallen. Aber als es mir dann aufgefallen ist, mussten wir doch ziemlich lachen. Es hat die Außenwände zur Seite gedrückt und diese Minipinökel haben dann die Regalbretter nicht mehr gehalten. Ein paar Stunden später war es repariert. Die Regalauflagen wurden durch Kanthölzer ausgetauscht und alles miteinander verschraubt. 

Marie hat bei ihrem Einzug noch ein Regal mitgebracht, das ich dann als Bücherregal verwendet habe - ich dachte, es dauert etwas länger, bis es voll ist. Nun ja. Falsch gedacht. Dann gibt es noch zwei Schränke mit Bücherregalen und im Schlafzimmer ist auch noch eines. Da ich überwiegend Fach- und Sachbücher habe, brauche ich dann so langsam mal einen besseren Überblick.

Entschieden habe ich mich für das Programm "Buchliebhaber", weil sich das Programm die Daten aus der Deutschen Nationalbibliothek zieht, soweit es geht. Das erspart mir unglaublich viel Arbeit, weil ich nur noch die ISBN (die Internationale Standart Buch Nummer) eingeben muss. Manchmal findet das System das Buch nicht, dann bekommt man angezeigt, ob man direkt im Bestand der Deutschen Nationalbibliothek suchen möchte und wird auf deren Suchseite geleitet. Manchmal gibt es nämlich mehrere Bücher unter einem Titel oder was auch immer. Hat man dann das passende Buch gefunden, wird der Pfad zu dem Buch per Copy & Paste in der Maske vom Buchliebhaber eingegeben und das Programm zieht dann die Daten für das richtige Buch.

Ich brauche nur noch die Schlagwörter passend zu ergänzen. Ausprobieren kann man das Programm mit 10 Büchereingaben. Ich habe mir das Buch von der Couch geschnappt und es dann mal ausprobiert. Das Buch heißt "Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung", das bezieht sich auf die "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Das hat schon mal gut geklappt. Dann habe ich mir drei Bücher aus dem Regal gezogen, sogar das alte Buch über "Bewegliche Bilder aus Holz" wurde gefunden.  Die beiden anderen waren "Flechten, Färben, Schnitzen" (ein absolut großartiges Buch), und aus der Reihe "Ökosysteme Mitteleuropas" das Buch "Wälder des Tieflandes und der Mittelgebirge".  


Spannend wird dann irgendwann, wie viele Bücher ich tatsächlich habe. Es ist auch nicht wichtig, ob ich die alle von vorne bis hinten gelesen habe - es ist viel wichtiger für mich zu wissen, wo ich bei Bedarf welche Infos finde. 

Nach den Bücher kann ich dann irgendwann anfangen, die ganzen größeren Infoschriften ohne ISBN einzugeben, die z. B. von den Ministerien sind. Dann finde ich "Die Akte Pommes Fritz" vom Brandenburger Umweltministerium wahrscheinlich irgendwann unter "Landwirtschaft, Obst und Gemüse" oder so. Im Moormuseum in Geeste habe ich "Die Sammlung Carl Lindner, ein Moos-Herbarium kommt ins Museum" gekauft, das ist ein A4-Buch direkt vom Museum. Das hat zum Beispiel auch keine ISBN. Aber das werde ich irgendwann unter "Moor, Torf" wiederfinden. 

Denn die ganzen Bücherschätze nutzen mir wenig, wenn ich den Überblick verliere und es hat mich schon bei Juniors Bitte, ihm etwas über Boden vorzulesen, echt genervt, dass ich vage wusste, welches Buch er meinte, ich aber dann ein Problem hatte, das in diesem Bücherwust zu finden und dann auf ein viel zu kompliziertes Fachbuch zurückgegriffen habe. Das war echt doof. Denn eigentlich wollte er damals weiter vom Kugelspringer vorgelesen bekommen. 

Wir sind/waren schon etwas speziell. Ähnlich wie Nick von Kollegen "Klugscheißer" genannt wurde, weil er sich einfach mit den Sachen, die er getan hat, mehr auseinander gesetzt und das gelernt hat,  bin ich dann "die besserwisserische Alte" für manche Leute. Das nehme ich als Kompliment. Auch Nick habe ich immer gesagt, dass er es mit dem "Klugscheißer" einfach so sehen soll, dass er ja weiß, dass viele seiner Kollegen auf der Förderschule waren und nie gelernt haben, wie toll lernen sein kann. Denen ist eher immer nur gezeigt und gesagt worden, was sie alles nicht können. "Brauchst du gar nicht erst versuchen, dass schaffst du ja sowieso nicht!" ist der beste Garant dafür, einem Menschen das Lernen zu verleiden. 


Nachtrag: Mittlerweile habe ich einen Teil meines Buchbestandes eingegeben und bin nach wie vor begeistert. Zwar komme ich mit einigen Möglichkeiten des Programms noch nicht klar, wie Gruppierungen etc. - aber das brauche ich auch erst einmal nicht, die Suche funktioniert richtig super und zeigt mir zu einem Suchbegriff alle Bücher, egal ob aus der Klassifizierung oder den Schlagworten. Das reicht erst einmal völlig. 








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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.