Donnerstag, 21. November 2013

mist Wetter (von Nebel, Gülle, Ranzkarren, Walkotze und Bäckereiduft)



"siehste was?" "nope" "so´n mist!"

Habt ihr früher in der Schule auch ab und an mal fünf Wörter bekommen und die Aufgabe gehabt, daraus eine möglichst sinnvolle Geschichte zu schreiben? Nein? Ich schon... ich kann das ganz prima! Glaubt ihr nicht? Der Beweis:


Wusstet ihr, das die Bezeichnung Mistwetter aus dem Denglischen kommt und eigentlich korrekt mist-Wetter geschrieben werden müsste? Nur Fans von Horrorfilmen denken, dass das "der Nebel" auf englisch nur "the fog" heisst. Wobei mir grad einfällt, der Film ist dermaßen alt, heute würden jüngere Leute aus dem Haus gehen, auf eine Nebelwand gucken und rufen: "Fuck! Nebel!" (wenn ihr so etwas mitbekommt, dürft ihr gerne fragen: "Schreibst du gleich einen Vokabeltest oder warum übst du?")

Wobei, es gibt natürlich auch die andere Bedeutung von Mistwetter, die kommt dann aus dem bäuerischen (nicht zu verwechseln mit dem Dialekt der Bayern da am südlichen Rand unserer Republik). Damit man das mist-Wetter aber besser von dem bäuerlichen Mistwetter unterscheiden kann, heisst das z. B. im norddeutschen Raum "Schietwetter!". Schietwetter ist also, wenn die Güllegrube voll und der Ackerboden so befahrbar ist, das man mit so einem Gülleanhänger voll Schiet losfahren und das komplette Umland mit dem lieblichen Geruch davon beglücken kann. 

Besonders Hausfrauen mit frisch gewaschener Wäsche auf der Leine schätzen diesen "wir leben auf dem Land"-Duft ungemein. Wieso auch nicht? Hunde wälzen sich ja auch gerne mal in eau de vache. Das ist übrigens dann fast Franzleinisch, also eine Mischung aus Französisch und Lateinisch, weil "nomen est omen" dann das Frauchen anfängt rumzubrüllen "Oh de (n muss ich) wasch(en)!" - nein, eigentlich wäre das dann Dösisch oder so, aber das Wort klingt so merkwürdig. Wobei ich nicht finde, das ihr euch das jetzt merken solltet oder so. Übrigens brauchen die sich ja gar nicht so anstellen, wenn die Damen sich nämlich mit ihrem, na, wie heisst das noch? Schackeline, Schantalle... *grübel* Nein! "Schanelle" eindieseln (also nicht das die dann nach Trecker oder alter Ranzkarre riechen oder so...), dann hat ein edles Parfüm so die Duftgrundstoffe von Moschus (ochsenhinternsekret) oder Walrat. Klingt etwas wie Unrat, also Müll, ist aber sowas wie Walkotze. 

DAS sprühen sich also die Damen... na wo wohl hin??? Meistens in den Ohrwuschelbereich, von wegen Wärme und Durchblutung und der Duft verteilt sich besser. Wusstet ihr übrigens, das in vielen Läden so ein Bäckereiduft künstlich über die Lüftung verteilt wird? Nein? Liebe Damen, NICHT auf die Idee kommen, es mit Parfüm oder so nachzumachen,, da kommt nur Mist bei raus!

Damit wären wir wieder beim Ausgangswort...

:-D













2 Kommentare:

  1. hihi, seeeeehr gut. Ich glaub die Aufgabe hatte ich in der Schule auch mal. War aber dann nie so gut wie das von dir :-)
    Und ganz ehrlich mir fehlt manchmal der "Landduft". Aber ich darf im Stall ja wenigstens mit Silo arbeiten :-b

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  2. Nicht nur dir, mir fehlt er auch oft. Kälber, Kühe und Pferde... irgendwann mal wieder. Es ist manchmal schwer, das, was man wirklich sehr liebt, hinter sich zu lassen um neue Wege zu gehen. Wir erleben es hier ja gleich mit mehrfacher Wucht - nicht nur, das alles anders gelaufen ist wie gedacht, zudem sind ja viele unserer Sachen weg, die wir nie wieder sehen werden. Dann kommen noch so ein paar "nette" Erlebnisse zum Thema Hilfe dazu, die einen riesigen Scherbenhaufen produziert haben. Aber... an allem wachsen wir und wer wächst, bildet irgendwo auch Wurzeln, die ihn halten. Als wir in Kiruna waren, gab es dort riesige Halden vom Tagebau. Lauter Steine. Und auf diesen Steinbergen, wo es kaum Nährstoffe gab, wuchsen Bäume und suchten sich ihren Halt in den Trümmern. Sie wachsen dort anders als auf richtiger Erde - aber mit jeden Jahr, das sie dort wachsen, sorgen sie letztlich auch selbst für Humus und verwurzeln sich immer fester. Sie locken Vögel und Insekten an, bilden Samen der wiederum in irgendwelche Spalten keimt. Das ist großartig! Wenn so ein Baum irgendwo auf einer Wiese stehen würde oder in einem Wald, dann käme irgendwann vielleicht ein Sturm und er würde umgeweht werden... ein Baum der auf einem Schutthang wächst und gedeit, steht sicherlich viel fester. Weil er gelernt hat, wie er trotz der Steine als Grundlage, ein solides Wurzelwerk schaffen kann, das ihn fest im Boden verankert. Ich denke, das ist bei Menschen ähnlich. Es gibt Menschen, die brauchen bestimmte Bedingungen um zu leben - und andere kommen mit allen möglichen Bedingungen klar, weil sie sich flexibler anpassen können.

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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.