Sonntag, 1. September 2013

Farino und Joey erzählen: Weltfriedenstag

Heute, am 1. September, ist Weltfriedenstag. Das feiern viele Menschen mit Versammlungen und Ansprachen. In Neuruppin waren wir dabei. Und Sammy, der Hund der gerne in den Bundestag möchte. Wie man sieht, waren wir im Rosengarten bei dem großen Denkmal. Das nennen hier alle "ODF-Denkmal". Das ist die Abkürzung für "Opfer des Faschismus", sagt Frauchen.





Klingt irgendwie nach Fasching und damit nach was lustigem und fröhlichem, ist es aber nicht. Faschisten sind der Ansicht, das es Menschengruppen gibt, die weniger wert sind als sie selbst und die deshalb so gut wie gar keine Rechte haben und mit denen man machen kann, was man will. So grob hat Frauchen uns das erklärt und auch, das solche Faschisten sehr, sehr, sehr viele andere Menschen gefoltert und umgebracht haben.

Gestern sind wir auf der Hunderunde an einem anderen Denkmal vorbei gekommen, da hat Herrchen angehalten und sich das angeguckt. Das hängt auch mit dem Faschismus zusammen, denn da steht "Todesmarsch" drauf. "Weisst du" hat Frauchen dann gesagt "wir laufen hier Hunderunden, die Leute gehen wandern und pilgern um auf andere Gedanken zu kommen und besser drauf zu sein - und da mussten hunderte von Leuten ihrem Tod entgegenlaufen. Viele sind schon auf dem Weg zum KZ gestorben, da gibt es ganz furchtbare Geschichten. Sie haben unter freiem Himmel geschlafen und hatten so gut wie nichts zu essen und zu trinken. Sie haben sogar Gras gegessen um gegen ihren Hunger anzukommen! Ein Stückchen weiter ist ein Massengrab auf dem Friedhof. Stell´  dir vor, es liegen 77 Leute darin - und nur von dreien kannte man den Namen!" Sie sagt, wirklich tot ist man erst dann, wenn alle anderen Menschen einen vergessen haben.

Wir haben zwar nicht verstanden, was da heute alles so geredet wurde aber weil alle ganz still und ehrfürchtig dastanden, muss es sehr interessant und eindrucksvoll gewesen sein und wir haben uns bemüht, ganz brav zu sein und einen guten Eindruck zu machen. Achim hat ein Gedicht vorgelesen. Das heisst  "Drei Minuten Gehör" und ist von Tucholsky. Unser Bürgermeister Herr Golde hat sich gefreut, das ein paar Leute gekommen sind und gesagt, das müsste man jedes Jahr wieder machen und eigentlich sollte jeder Tag Weltfriedenstag sein. Kirsten Tackmann hat auch etwas erzählt und einen Brief von Konstantin Wecker vorgelesen. Danach haben einige Leute Blumen am Denkmal niedergelegt, wir haben dann später beim Foto mal kurz geschnüffelt.

Und, was habt ihr heute am Weltfriedenstag so gemacht? 













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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.