Montag, 21. August 2023

Das neue "Unterwegstier": ein Lastesel (1)




Gestatten: Babboe dog E von 2017


Im Rahmen von Klimaschutz und Co gibt es ja auch immer die Diskussion darüber, das man mehr Fahrradfahren sollte. Seit Nicks erneuter Hirntumorerkrankung bin ich nicht mehr mit dem Rad gefahren. Dafür viel gelaufen, habe „den Rolli geschubst“ oder das Sacco-Cart gezogen.

Gedanken über Radfahren habe ich mir aber schon gemacht. Schließlich hatte ich schon immer alle möglichen Räder „unter meinem Hintern“ und das meistens mit viel Spaß. Ich dachte: „Na ja, Joey kann nicht mehr so viel und schnell laufen, wenn ich jetzt ein normales Zweirad habe, gibt es ein Problem“ und habe mich ein kleines bisschen mit Lastenrädern befasst.

Dann kamen ein paar glückliche Umstände zusammen und – taraaaa.... ich habe einen Lastesel für Joey und mich bekommen! Ein älteres Lastenrad mit Elektro-Unterstützung. Also vorne zwei Räder und hinten eines. Nick hatte Dreiräder mit hinten zwei Rädern. Lastenrad-fahren mit so einem Dreirad ist etwas, an das ich mich gewöhnen musste und das auch viel Übung braucht.

Joey ist begeistert. Abenteuer winken!


Auch für Joey stand üben auf dem Plan – und zwar erst einmal Verladetraining beim stehenden Rad. Denn er soll das Fahren ja gut finden und nicht gleich durch Verunsicherung und Überforderung vergrault werden. Also erst einen Tag nur Verladetraining. Klappe runter und so viele Hundekekse in die Box werfen, dass der Hund irgendwann von selbst reingeht. Und wieder raus. Nächste Runde... er soll nur reingehen und wieder raus und lernen, dass es nicht schlimm ist, sondern etwas Gutes.

Am nächsten Tag war das Verladetraining dann in der zweiten Runde mit „Klappe kurz hochklappen, Hund loben, Klappe wieder runter“ und später mit Klappe verriegeln. Nicht lange. Einfach nur eben Riegel zu, Riegel auf, Klappe runter – Hund kann raus. Der Tagesabschluss war eine kleine Schieberunde mit Hund in der Box. Nur ein paar Meter. Der Hund hat auch gelernt, dass er in der Box angeleint wird.

Tag drei waren vormittags verladen, zwei Schieberunden, fertig. Nachmittags bin ich das erste Mal mit dem Hund ein kleines Stück gefahren. Auch das war okay. So hat es sich immer weiter entwickelt. Dann bin ich mit ihm immer in der Box von zu Hause losgefahren, auf einen Wirtschaftsweg bis zu einem Stall. Ab da durfte er langsam neben dem Rad laufen. Auch diese Strecken haben wir ausgeweitet. Wenn ich den Eindruck hatte, er ist kaputt, habe ich ihn in die Box getan und er hat vorne heraus geschaut.

Ungwohnt für den Hund: NEBEN dem Rad laufen



Für mich war es total ungewohnt, dass der Schwerpunkt vom Rad so unglaublich tief ist und sich durch die starre Vorderachse unter der Holzbox das Fahrverhalten extrem verändert. Es war lange das Gefühl, wie „ein Affe auf dem Schleifstein“ zu sitzen. Jede Bodenunebenheit massiv ausgleichen zu müssen, um sich nicht mit 80 Kilo Fahrrad auf die Schnüss zu packen. Zum Glück habe ich noch den Helm aus der Bikejöring-Zeit, der ist jetzt wieder im Einsatz. Zwischendurch habe ich einige Zeit auch auf größeren Flächen Kreise und Kurven fahren geübt, geschaut, wie schnell ich dabei fahren darf und so weiter.

Den Akku nutze ich nicht immer. Denn wenn Joey sehr langsam läuft, wäre es mit Akku zu schnell und für ihn zu stressig. Aber wenn es im Wald anstrengender wird oder bergauf geht, dann ist der schon ziemlich gut, mir durch Matschlöcher oder bergauf zu helfen.


So etwas fahre ich natürlich auch. 
Aber das Babboe ist definitiv ein Stadtverkehrsrad



Im zweiten Teil erzähle ich euch von unseren ersten Touren und welchen  (Vor-)Namen das Rad hat, nachdem ich ausprobiert habe, ob ich damit zur Arbeit kommen würde. 




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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.