Samstag, 19. September 2015

Abenteuer vor der Haustüre, die 2.

Donnerstags ist für Joey ein ruhiger Tag ohne Fahrrad. Findet er aber eigentlich doof, weil er dann ja viel langsamer laufen muss. Aber wir waren im Baumarkt und haben geguckt, was wir dort an brauchbaren Sachen finden um eine Bikeantenne zu basteln.

Natürlich gibt es die Teile auch fertig. Für den Klickfix-Adapter - und dann kostet die zwischen 80 und 100 Euro. Andere Versionen sind unwesentlich günstiger, aber generell ist man unter 50 Euro nicht dabei. Bikeantennen halten die Zugleine über das Vorderrad, insbesondere, wenn der Hund steht - aber eben auch, wenn man ungeübt ist oder die Leine durchhängt. Viele Bikeantennen sehen aus wie eine Autoantenne mit einem Ring am Ende. Und deshalb finde ich 80 - 100 Euro ganz schön happig. Irgendwer schrieb in einem Forum das seine Bikeantenne aus einem Halter für Rücklichter und einer Autoantenne besteht. Gute Idee!

Nur: die meisten Autoantennen sind mittlerweile sehr, sehr kurz. Zu kurz, um das Zugseil wirklich vom Vorderrad weg zu halten. Bei Obi gibt es dann erst recht nur so winzige Teile - und irgendwie fand ich alles ein bisschen doof, dann hatte irgendwer in einem Forum noch eine Konstruktion aus PVC-Rohr und Spanngummi, irgendwie nichts Halbes, nicht Ganzes aber besser als nix. Aber auch das verwendete PVC-Rohr gab es bei Obi nicht.


Besser als nix...

Ein bisschen gefrustet bin ich dann durch die Gänge gelaufen und habe dann bei den Regalbauteilen angehalten. Es gibt noch eine Bikeantenne von Gravity und die hat ziemlich viel Fläche. Fast so wie ein Regalträger. Aber... die Gravity-Antenne hat auch nur ein Händler gehabt und der hatte sich nicht mehr auf Lager. Mit ein bisschen Überlegen und einem Materialeinsatz von unter 10 Euro habe ich nun eine Bikeantenne gebastelt. Die Wandhalterungen für Regalträger gibt es nämlich auch in ganz kurz. Ich war ja sehr skeptisch, ob das gut geht - aber es funktioniert. Bedenken hatte ich auch ob der Hebelwirkung, weil reguläre Bikeantennen halt nachgeben - aber weil mein Provisorium gut unterfüttert ist, dreht es sich ein bisschen mit. Hooorray!

Ausprobiert habe ich sie Freitag aber tatsächlich erst im Park bei den Kliniken. Weil es dann auch besser gepasst hat, habe ich heute dann auch das erste Mal die Zugleine am Fahrradrahmen befestigt. Siehe da - funktioniert ohne Probleme. OK, nun haben Joey und ich aber ja auch schon ein paar Touren gemacht und sind immer besser aufeinander eingespielt. Was heute auch gut geklappt hat, war das Kommando "Bei" - was für ihn heißt, er soll an meine Seite kommen. Das ist wichtig, wenn wir Straßen überqueren oder irgendwie an die Seite müssen an einem engen Weg, weil ein Fahrzeug vorbei möchte.


Pausensnack in der Pampa...

Außerdem hat es auch gut geklappt, dass er nicht sofort losgerannt ist, nachdem ich auf dem Fahrrad gesessen habe. Das wollte er zwar, aber da die Stadt nun einmal steinharte Wege hat, tut es den Gelenken nicht gut, dort zu rennen. Ein lockerer Trab ist ok, wärmt die Muskeln auf und sorgt dafür, das die Gelenke besser geschmiert werden. Bei Pferden ist die Regeln, dass man mindestens 10 Minuten erst einmal Schritt reitet, es "aufwärmt". Dabei wird den Gelenkknorpeln auch signalisiert: "Achtung, mehr Bewegung, jetzt brauchen wir mehr Schmiere!" - entsprechend sammelt sich mehr Flüssigkeit in den Bandscheiben und Gelenken, damit diese besser funktionieren. Das ist aber nicht nur bei Pferden so...

Wir haben dann eine größere Runde durch den Gutspark gemacht, bevor wir auf den Weg gewechselt sind, der dort zur Hälfte herumführt. Praktischer Weise waren an der Kreuzung zwei riesige Schlammpfützen, die der Hund erst einmal benutzt hat, um sich rein zu legen. Links herum, rechts herum... Hauptsache nass, abkühlen und Modderwasser.

Danach ging es auf die Schlaglochpiste - wobei der Untergrund aber festgefahrene Erde war. Immerhin - und für die Pfoten besser zu laufen als Asphalt oder Schotter, was ich gleich am Tempo gemerkt habe. Tja und dann kam uns ein Hund entgegen und das hieß erst einmal absteigen, "Bei" und zu Fuß gehen und kurz darauf sprangen zwei unangeleinte Hunde herum und haben tatsächlich ein bisschen zusammen gespielt! Der andere Hund war Obama. Den haben wir schon mal an der Slipanlage getroffen.

Nach der Spiel-, Pinkel-, Schnüffel- und Kratzpause ging es dann weiter, Joey wäre auf dem nun sandigen Weg gerne gerannt - aber der Sand war so trocken, das mir das Rad weggerutscht ist. Also ging das nur wenige Meter - aber dann waren wir auch schon wieder auf dem Gelände vom Gutspark. Sehr schön fand ich, das Joey schon von sich aus den Trampelpfad zum alten Friedhof angesteuert hat, der für ihn besser zu laufen war als das gepflasterte Stück. Am Rad vom Friedhof ging es durch die Bäume - WAHNSINN was für ein traumhafter Anblick! Echt ein absolut toller Moment auf der Tour!

Wir sind dann bei der Zufahrt zum Gutshof über die Straße und von dort auf dem Radweg weiter, um zur Marina SV Medizin zu fahren, wo ein kleiner Trampelpfad zum Seeufer führt. Das war unsere zweite etwas längere Pause - ungefähr 10 Minuten haben wir dort Rast gemacht und Joey hat sich ein bisschen Dreck abgewaschen und die Pfoten gekühlt.


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Danach ging es über die alte Paulinenstrecke wieder gen Innenstadt - und diesmal habe ich tatsächlich erst 200 Meter vor unserem Hoftor die Leine ins Halsband geklinkt, weil wir dann durch die Wichmannstraße mussten. Da ist mehr los und vor allem wohnen da die Beagel vom Antiquariat. Die Garanten dafür, das Joey sich aufregt. Egal wie weit er gelaufen ist  - um sich über die Beiden aufzuregen, reicht es immer. Es sei denn, er ist wirklich mal so vergesslich, das er völlig verpeilt, dass wir an dem Haus vorbeigehen.

Im Normalfall habe ich es die letzten Male immer hinbekommen, das Joey etwa 8 Kilometer läuft. Heute stand aber deutlich mehr auf der App - und da ich das Smartphone in der Satteltasche habe, gucke ich halt unterwegs eher nicht drauf. Es tat mir dann durchaus etwas leid für Joey, weil der über 11 Kilometer gelaufen ist - aber er hat auch immer das Tempo angegeben, wenn ich ihn nicht sogar gebremst habe, weil er zu schnell laufen wollte.




Von daher - ja, es war für ihn dann durchaus viel, aber er ist nicht nach Hause geschleift worden, sondern wäre es nach ihm gegangen, im Trab bis vor die Haustüre gelaufen. Das Mittagessen von ihm war ratzfatz verputzt und dann hat er gepenndöst und sich von mir ein bisschen durchmassieren lassen. Wenigstens das sollte dann sein.

Unsere Abendrunde war dann sehr gemütlich (aber auch rund 1,5 Kilometer...

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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.