Montag, 24. Juli 2017

Getestet und für gut befunden: Outdoor-Hängematte



Nun sind endlich die Fotos vom neuesten Inventar meines Wanderrucksackes fertig und ich kann darüber berichten. Das freut mich sehr, denn es ist eine der besten Anschaffungen bislang. Dabei ist sie gar nicht geplant gewesen. Es ist eine Outdoor-Hängematte. 



Nun überlegt ihr vielleicht, was eine Outdoor-Hängematte von den üblichen Hängematten unterscheidet. Wenn ihr in verschiedenen Werbeanzeigen oder so Hängematten seht, sind das meistens welche aus dickerem und festerem Stoff, die in ein Gestell oder im Garten aufgehängt werden. Manchmal haben die auch noch zwei Holzleisten, damit der Stoff halt auseinander gehalten wird. Als ich ein Kind war, hatten wir so eine in Netzform mit Hölzern drin, die war sauunbequem. Die hat auf der Haut dann ein Muster hinterlassen, als ob man eine Salami in so einem Netz wäre (bei uns auch „Blümchensalami“ genannt, weil die Scheiben so aussehen).


Diese Hängematten aus dickem Stoff sind relativ schwer und wären für einen Wanderrucksack eine ziemlich schlechte Wahl. Weil sie so schwer sind und weil sie so viel Platz wegnehmen. Outdoorhängematten sind aus Fallschirmstoff. Der ist sehr dünn und dennoch recht haltbar, bei meiner ist bis 300 kg angegeben, bei anderen aus dem Material bis 200 kg Belastung. Ich würde da aber kein Pony reinpacken, denn 300 kg ist letztlich so viel wie ein größeres Pony. Nur mal so zum Vergleich. Durch das dünne Material sind sie leicht und haben ein kompaktes Packmaß. Meine wiegt rund 500 Gramm und ist in einem kleinen, sehr handlichen Beutel. Zusammen mit den Aufhängegurten und zwei Karabinern. Der Stoff ist 1.40 Meter breit und 2.75 Meter lang – und der Packsack mittig gleich dran genäht. Erst dachte ich: „Naaa jaaaa....“ aber dann hat es sich als ziemlich praktisch erwiesen.


Der erste Test war dann auf der Gerichtswiese. Ich dachte, da stehen so viele Bäume und auch relativ dicht beieinander - da passt die bestimmt! Sie passt nicht zwischen den Birken, die dort stehen. Die sind zu weit auseinander. Aber bei den beiden Eichen auf dem Hügel, da passt sie gut zwischen – und da passen auch die Gurte noch drum. Also: Die Bäume dürfen nicht zu weit auseinander stehen und nicht zu dick sein, dann klappt das nicht! Aus Sicherheitsgründen sollte die Hängematte nie höher als 60 cm über dem Boden sein. Ich glaube, das wäre ohne Leiter oder anderer Klettermöglichkeit auch schwer zu bewerkstelligen. Beachten sollte man, dass in die Gurte noch an jedem Ende ein Palstek geknotet werden muss. Minianleitung ist auf dem Infoanhänger, wenn die Matte ankommt. Die ist aber so winzig, dass Nick den Auftrag hatte, eine ordentliche in groß zu suchen und auszudrucken.



Dann hing also die Hängematte zwischen den Eichen. Schön zweifarbig grün. Laut Anleitung stellt man sich etwas diagonal, mittig und greift mit der hinteren Hand den hinteren Stoff und zieht den etwas hoch. Dann das hintere Bein etwas anheben und in die Hängematte gleiten. Soweit war alles okay, ich habe mich erst nur erschrocken, weil es noch geknackt hat – aber das waren die Gurte, die sich unter Belastung dann noch in ihre Endposition begeben. Und dann lag ich in der Hängematte, erwartete eine leichte Unbequemlichkeit – aber... NIX! Das Teil ist einfach unglaublich bequem.


Wenn man sie als Sitz nutzt, kann man zu zweit drin sitzen und ein bisschen schaukeln. Wenn man drin liegt, geht das mit dem Schaukeln weniger, aber Joey sitzt ja meistens in Griffweite und hat ein Norwegergeschirr, dann kann ich tatsächlich schaukeln und es ruckt auch nix im Geschirr oder so. Keine Sorge, hat mich selbst überrascht. 



Es ist zugegeben dann schwer, sich von dieser bequemen Hängematte zu trennen und sie wieder einzupacken. Was für mich in Zukunft auf vielen Wanderungen bedeutet: Pausen sind tatsächlich Pausen. Nicht nur 3 – 5 Ausruhminuten im Stehen, weil es keine Bank gibt, weil die Bank komplett versifft ist oder der Untergrund kaum zum sitzen oder Ameisenverseucht. Und so wurde dann eine Wanderung von Treskow aus „durch den Sumpf voller Mücken“ mit einer wirklich wunderbaren Pause (nicht im Sumpf und fast ohne Mücken) in der Hängematte belohnt. Direkt am Weg, zwei enger stehende Bäume, die Leine in Griffweite im Geäst über mir und der Rucksack in Griffweite neben mir. Joey hat es dann auch vorgezogen, sich nicht weiter als 10 Meter von mir zu entfernen. Mit der Buschbox als Kocher wäre das Landstreicherfeeling dann wohl komplett gewesen. Es war echt idyllisch. „Beine hochlegen“ hat da eine ganz neue Bedeutung bekommen – und es war absolut nicht unbequem oder so.


Gestern war ich mit Nick unterwegs, weil ich einfach noch mal Fotos von der Hängematte mit Mensch drin haben wollte. Da haben wir sie dann wieder an den Eichen aufgehängt – und Junior hat sich rein gelegt. Er so: „Damit ich nicht immer vor dem Computer rumhänge!“ - ich so: „Genau! Jetzt hängst du hier zwischen den Bäumen rum!“. Das fand er so bequem, dass ich ihn da kaum wieder rausbekommen habe. 



Wir haben dann noch zu zweit drin gesessen, das hat die Gurte noch mal zum knirschen gebracht, aber die Matte hat die ungefähr 130 Kilo gut ausgehalten. Dann habe ich zum Himmel geschaut, gesehen, wie es richtig düster wird und gesagt, wir müssten dann mal zügig los. Und dann gab es die Lektion „Hängematte zusammenpacken ohne dass sie auf dem Boden liegt“. Das ist nämlich dann total praktisch mit dem mittig angenähten Packsack. Erst die eine Seite lösen, den Karabiner IMMER in der Schlaufe an der Matte und in einer Schlaufe vom Gurt lassen, den Gurt mit in den Stoff legen, Karabiner quer und aufrollen. Bis zur Mitte und dann in den Packsack. Dann die andere Hälfte lösen, genau so aufrollen und im Packsack verstauen. Dazu möchte ich noch bemerken, dass der Packsack das auch voll unkompliziert mitmacht und ausreichend groß ist. 



Das geht bei anderen Packsäck(ch)en definitiv nicht so einfach! Mein Regencape hat einen – das kann man unterwegs einfach so aus der Hand gerollt vergessen. Dito Zelt, Luftmatratze und so weiter! Das ist dann schon sehr erfreulich, wenn ein Produkt wirklich sehr unkompliziert wieder in seine Verstaumöglichkeit passt. 

Ich fand es sehr erfreulich, dass sie auf knapp 24 Euro heruntergesetzt ist und es eine Version mit wirklich guten Karabinern gibt und nicht mit schlichten Baumarktkarabinern. Die kann ich nicht leiden, da kann man sich auch schneller dran verletzen. Wer eine wirklich tolle Hängematte für zwischendurch, Wandern, Camping sucht, ist mit dieser von Nature Fun (klick mich, ich bin ein Link) ziemlich gut bedient.




















1 Kommentar:

  1. Ich kann deine Begeisterung voll nachvollziehen! Ich habe mir im letzten Jahr auch eine Outdoor-Hängematte (aber von www.haengemattenshop.com) zugelegt. War dieses Jahr schon damit Wandern uns es ist einfach toll dich mittags in deine Hängematte zu schmeißen und wo immer du willst zu verharren und zu entspannen. :) Ich wünsche dir noch viel Spaß auf deinen Touren! :)

    Grüße
    Benisa

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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.