Mittwoch, 27. November 2019

Unterwegs in Trieplatz / Blankenberg

Auf der Karte haben ich in der Nähe von Trieplatz einen See gesehen. "Oh toll" dachte ich "der ist als Badesee gekennzeichnet, das wird bestimmt eine schöne Tour!". 



Bei etwas genauerer Kartenrecherche wurde mir ein größeres Naturschutzgebiet (NSG) angezeigt. Ein Feuchtgebiet in Senkenlage als Heimat einiger seltener und schützenswerter Tier- und Pflanzenarten. Noch viel besser - auch wenn man eigentlich vor allem am Rand des Gebietes entlang gehen muss, weil zum Teil gar keine Wege hindurch führen.  

Dienstag hatte Nick morgens noch einen Termin und ich habe ihn danach zum Hof nach Heilbrunn gebracht. Perfekt für die Tour, auch wenn das Wetter eher grau und diesig war. 



Das Auto habe ich in Trieplatz am Weg zum Friedhof abgestellt, Komoot angestellt und dann ging es los. Erste Überraschung: auf dem Friedhof in Trieplatz ist ein Gedenkstein für die unbekannten Soldaten vom Flugzeugabsturz 1945. Gleich mal merken. Sind die echt unbekannt? (Klick mich, ich bin ein Link)

Dann ging es rechts ab. Links ist Wald, recht ist.... moment, da war eine Stange, an der mal ein Schild war. Sieht aus, als ob die hier ein Ortsschild geklaut hätten... Moment... was sucht ein Ortsschild hier??? Diese Erklärung gab es dann ein Stück weiter, da war noch so ein Teil, aber mit Schild drin. "Geschlossenes Deponiegelände, Betreten streng verboten!". Ah, eine alte Müllkippe voller Altlasten, hübsch überwachsen. 



Auf Komoot ist die Wegeauszeichnung eher spärlich, also habe ich mich in Richtung des Sees gewandt und bin zwischen Wald (hochgelegen) und eher so Urwald (NSG/Feuchtgebiet in einer Senke) über eine Wiese gelaufen. FESTES SCHUHWERK! Diese lang gezogene Wiese ist so eine Art "Ausstellungsraum für Hochsitze" - einer nach dem Anderen in kurzem Abstand. Da in der Verordnung zu dem Naturschutzgebiet  (klick mich, ich ibn ein Link) steht, dass das Aufstellen von Hochsitzen dort genehmigungspflichtig ist, habe ich überlegt, ob das tatsächlich genau so genehmigt worden ist - und was das eigentlich in dieser Häufung dort soll. Da müssen ja wunders was für Tiere in dem Urwald leben, dass ganze Besuchsgruppen auf X Hochsitzen (Jadgkanzeln) zum Beobachten untergebracht werden müssen! 

Es gibt dort übrigens auch Wildkameras. Oder sind das Lautsprecher? Jedenfalls hängen links und rechts an einem Weg interessante Kästen mit Kabelage - und es sind definitiv keine Nistkästen. 

Nun ja, in Blankenberg habe ich von weitem etwas gesehen, wo ich dachte "Fußballplatz? Freibad? Kläranlage?" - ein Männerspielplatz. Nein, heute muss man ja geschlechtergerecht schreiben - ein Erwachsenenspielplatz. Okay, gibt auch Jugendliche, die auf Zweirädern herumknattern: Spielplatz für motorisierte Zweiradfahrer. Oder Kleinwagenfahrern mit Dachluke (fürs Ringe stechen). 



Dann ging es weiter zum See. Der war eigentlich ganz schön, riesige schuppige Schwimmwurzeln treibe da wie tote Saurier drin. Da kurz vor dem See ein Pfahl ist, an dem die "NSG"-Plakette gedengelt ist - es ist kein Badesee. Jedenfalls kein offizieller. Zurück ging es dann über eine Wiese, die partiell super nach Wild gerochen haben muss. Befand Joey, der aufgrund seiner Entdeckung "whoa, ich bin ein Jagdhund, da richt es super, da muss ich hinterher, Spur verfolgen!", nicht mehr von der Leine darf, wenn wir in solchen Gegenden unterwegs sind. Selbst, wenn es kein NSG ist. Er hat seine 2-Meter-Leine und die reicht dann volle Lotte aus, damit er viel rumrüsseln kann. Befindet er, es gäbe da s voll interessante Geruchsspuren und er müsste da jetzt auf jeden Fall und ganz unbedingt hinterher und ich soll mich gefälligst nicht so anstellen, wird die gerne auch noch sehr deutlich verkürzt. 

Gerade als ich letztens so überlegt habe: "Na ja, so langsames Bikejöring über ein paar Kilometer auf den Sandwegen hier, das könnte man vielleicht tatsächlich mal ausprobieren, er läuft ja gerne Trab..." und so vor mich in dachte, wie schön das wieder wäre sprang vor uns ein Reh auf. Ich sach mal so: Wäre er vor einem Rad gewesen, hätte er völlig problemlos mit dem Rad den Acker über eine sehr, sehr lange Strecke quer gepflügt und mich vorher am Wegrand abgelegt. 

Zurück sind wir dann über "richtige Wege" gelaufen, die dort als Reitwege ausgeschildert sind. Oder für historische Postkutschen, den Piktogrammen auf den Schildern nach. Begeistern kann mich ja so ein richtig majästätischer Waldeingang:



Die Tour findet ihr mit noch mehr Bildern auf Komoot, sie ist rund 7,5 km lang. Pause könnt ihr am Besten beim "Erwachsenenspielplatz" machen, da kann man sitzen und es gibt auch Mülleimer. 

Wer donnerstags oder freitags an normalen Werktagen dort laufen möchte, kann überlegen, ob er sich im Hofladen der WfbM Heilbrunn mit richtig gutem Fleisch und Wurstwaren nach traditionellen Rezepten und zu wirklich guten Preisen eindecken möchte. Der hat an den Tagen von 10 - 17 Uhr auf. Wir holen da zum Wochenende jetzt meistens etwas Fleisch und sind sehr begeistert. Wer dabei in Gottberg vorbeikommt, kann sich ja gleich mit Heumilch eindecken.














Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.