Sonntag, 6. Oktober 2019

Vom Mühltal, der Froschmühle und Burg Herzberg


Oh, es war ja echt monatelang Funkstille hier. Okay, dann mal los:

Im Sommer haben wir etwas über eine Woche Urlaub in der Nähe von Gießen gemacht. Da waren wir zur Hochzeit der ältesten Tochter und weil es so weit ist und wir dort noch mehr Familie getroffen haben, haben wir ein paar Tage dort verbracht. Die Hinfahrt war bei richtig heißem Wetter, was mit Ranzi ziemlich anstrengend war, da Ranzi keine Klimaanlage hat(te). Wir haben das dann mit einer kleinen Blumensprühflasche überbrückt und zwischendurch einfach mal Wasser zerstäubt. 

Gießener Luftrettungszentrum: Links Schrottplatz, Rechts Abdecker o. ä., gegenüber Kläranlage. Toll!

Weil die Strecke fast bei Leipzig vorbei ging, haben wir dort noch eine Twitterbekanntschaft besucht. Nicht irgendeine, sondern ein Schäferpaar, dass eine ganz besondere Schafrasse züchtet. Sie haben Blue faced Leicester-Schafe – die haben eine Ramsnase, Hasenohren und ein unglaublich tolles Fell! Sie sind auch ganz nett, aber selbst denen war es zu warm. Wir haben die Herde auf der Solaranlage besucht, wo sie weiden und ihr Stallzelt haben. Da es ein paar Lämmer gab, konnten wir auch gleich mit Flaschen geben. Das war echt toll – und wir haben danach ziemlich nach Schaf gerochen. Joey ist dann gleich mal eben unter die Schermaschine gekommen und hatte danach „Bauchfrei“. Das hat ihm sogar gefallen.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie Frösche kacken... (Hinterhof JH Eisenberg)
Eine Zwischenübernachtung haben wir dann in der Jugendherberge Eisenbach gemacht. Genau: EisenBach. Es gibt auch eine in Eisenach, aber wir waren am Bach. Es hat etwas gedauert, bis wir dann dort waren – aber die ist absolut toll! Sie liegt mitten im Mühltal dort (was nicht das berühmte Mühltal ist, sondern eines in Thürigen) und heißt Froschmühle. Da dreht sich echt alles um Frösche! Wahrscheinlich war unser Landrat auch dort und hat sich in die Farbe vom Haus verliebt, wenn ich mir so das Kreishaus angucken. Da Assistenzhunde in Jugendherbergen kein Problem sind, war es auch mit Joey voll unproblematisch. Wir haben ein 4-Bett-Zimmer mit eigenem Bad für uns drei bekommen. Lediglich am nächsten Morgen zum Frühstück habe ich Joey dann irgendwann von „draußen angeleint“ in die Box im Auto verfrachtet, weil er irgendetwas blöd fand und unruhig wurde. Da das Auto aber in Blickweite war, alles kein Ding. Das Frühstücksbuffet kann übrigens mit jedem Hotelbuffet mithalten, bzw. ist sogar noch besser!

Am nächsten Tag sind wir dann Richtung Gießen weitergefahren und nachmittags völlig fertig und erledigt in der Ferienwohnung angekommen, die ganz toll war – auch wenn wir uns da dann später fast gestapelt haben, weil der Rest der Familie ja auch angereist ist und wir uns die Ferienwohnung dann geteilt haben. Wir haben einige Wanderungen in der Gegend gemacht, die recht „großhügelig“ ist und wollten eigentlich noch einen Biobetrieb mit Hühnern angucken, dazu sind wir aber nicht mehr gekommen. 

Burg Gleiberg


Was ich aber wirklich nett fand auf einer Wanderung war die Feststellung, dass es in dem Ort eine Arbeitsgruppe mit Senioren gibt, die Bänke etc. herstellen und die dann an den Wegen aufstellen! Das ist wirklich eine richtig tolle Idee!

Erkunden der Burg Gleiberg

Die Rückfahrt wollten wir eigentlich auch eine Zwischen-übernachtung machen, dazu sind wir aber nicht gekommen. Dafür habe ich auf einer Bundesstraße den Wegweiser „Burg Herzberg“ gesehen. Da war ich dann mal neugierig, weil wir hier ja auch ein Herzberg haben. Burg Herzberg ist... TOLL! Absolut! Wir haben uns dort alles angeschaut, es ist einfach nur schön. Es gibt eine Niederburg, eine Mittelburg und die Hochburg, alles sehr weitläufig. Man kann fast alles besichtigen und in der Niederburg gibt es nicht nur eine Schänke, sondern dort laufen auch im Burghof Hühner und Schweine herum. Joey war durchaus fassungslos, als er eines der Schweine erblickt hat.

Burg Herzberg




Einmal im Jahr gibt es übrigens das „Burg Herzberg-Festival“, auch „Klein Woodstock“ genannt. Es muss phantastisch sein – und es ist tatsächlich familienfreundlich. Das finde ich auch sehr gut. Wer irgendwie da Interesse hat – googlen hilft! Spät Abends waren wir wieder in Neuruppin und mussten uns dann erst einmal „vom Urlaub erholen“. 



Nun ja, dann gab es auf der Weiterfahrt noch einen kleinen Zwischenfall. Da schlängelt sich nämlich eine Bundesstraße durch die Tallandschaft und durch einige wirklich schöne Orte. Weil alles etwas eng ist und kurvig, ist die Geschwindigkeit begrenzt. Nun ist Ranzi ja auch nicht das schnellste Auto (gewesen), also waren irgendwann rund 6 Autos hinter mir, als in einer Ortsdurchfahrt plötzlich die Beifahrertüre aufschwang und ich ziemlich in die Bremse getreten habe, damit wir anhalten und die vernünftig zumachen können. Wütendes Gehupe hinter mir. Echt, wer mir so dicht auf der Pelle sitzt mit seiner Karre, dass er in einem Ort wo durchaus Kinder spielen können, keinen Platz zum bremsen hat...

Rittersaal Burg Herzberg
Nun denn, von vorne kam gerade ein Trecker, also konnten wir nicht überholt werden. Türe zu und weiter ging es. Es war Sonntag, es war ein schöner sonniger Tag, die Landschaft war phantastisch und diese Zahlen in den rot umkringelten Schildern... also das sind doch Maximalgeschwindigkeiten - ODER? Ich wusste allerdings nicht, dass es bis zur Autobahnauffahrt dann noch rund 15 Kilometer waren, als ich beschlossen habe, 10 km/h WENIGER ob des schönen Wetters, des Sonntages, der möglicherweise draußen spielenden Kinder etc. zu fahren. UND WEIL DER BLÖDMANN HINTER MIR GEHUPT HAT!


Ich sach mal so, auf den ersten 500 Metern Autobahn haben mich dann alle 10 ziemlich angefressen überholt und manche mussten mir noch zeigen, das ihre Hupe auch funktioniert. Die hätten froh sein sollen, dass sie nicht den Russen vor sich hatten, der mit 60 km/h über die Autobahn geschaukelt ist! 

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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.