Dienstag, 24. Oktober 2017

Unterwegs: Kremmen und Kranichtourismus in Linum


Ein Auto ist toll. Man kann sich hineinsetzen und so weit weg fahren, wie man ohne Auto sonst nie gekommen ist. Entsprechend sind wir im Moment viel unterwegs, weil wir einfach auch Nachholbedarf an Gegend erkunden haben.

Wir waren zum Beispiel in Kremmen – okay, da hält auch ein Zug und da waren wir schon mal mit dem Zug. Aber deshalb wusste ich, dort gibt es ein tolle Cafe. Die „Alte Lebkuchenfabrik“. Also sind wir einen Sonntag nach Kremmen gefahren und mussten dann wenigstens nicht ganz so weit vom Bahnhof aus laufen und konnten auch ein paar andere Eindrücke von Kremmen gewinnen. 



Aber interessant war auch die Strecke dort hin, weil wir zwei Hunde dabei hatten und die ja auch mal ein bisschen laufen sollten. Also hieß es „da nach der Kurve ist eine große Wiese, da können die laufen!“. Gut, die Wiese war groß und lag zwischen Wald und Maisfeld, die Hunde haben sich die Beine vertreten und dann ging es los mit „oh, ein Butterpilz!“. Das „kurz die Beine vertreten“ hat dann etwas länger gedauert, weil wir so viele Pilze gefunden haben. Joey hat mitbekommen „Ah, es geht in ein Cafe! Eben noch schick machen!“ - und zack, lag er in einer Pfütze. Und sah seiner Ansicht nach ganz schick aus.


Mit den Pilzen und ein paar trockenen Ästen im Wagen (ich weiß ja nie, wann ich mal den Hobo anwerfe und dafür trockene Äste brauche) sind wir dann nach Kremmen gefahren und weil Joey sich so schick gemacht hat, haben wir einen Tisch im Innenhof in Beschlag genommen. 


Die „Alte Lebkuchenfabrik“ ist ein Erlebnis. Also sehr liebevoll zusammengesammelter Trödel draußen, toll restauriertes Gebäude und innen ist so eine Mischung aus Cafe und Einrichtungsladen mit Stil. Dazu kommt, dass die Inhaberinnen tolle Kuchen anbieten und es die wohl besten heiße Schokolade der Region dort gibt. Also nichts mit „Brösel in die Tasse, heißes Wasser drauf und umgerührt die Plörre“, sondern da gibt es eher so flüssigen Schokopudding in großen Tassen. Und die haben einen Henkel. Nicht diese Suppenschüsselchen, an denen man sich die Finger verbrüht, die man anderswo vorgesetzt bekommt.




Nach einem beeindruckenden Cafe-Erlebnis und mit einem Kalender zugunsten des Naturschutzes im Luch und Hundebüchern zugunsten des Tierschutzvereins in Kremmen sind wir dann Richtung Linum gefahren. An einem Wochenende. Zur Kranichzeit.

Nie wieder.

Ich meine, (Ironiemodus an) es ist ja total bedauerlich, dass man ausschließlich in Linum die Kraniche sieht. Echt total schade!(Ironiemodus aus). Also überlasse ich den Anblick der Kraniche im Luch am Wochenende dann mit riesengroßem Bedauern den ganzen Besitzern der Blechlawinen, die sich im Luch und eben vor allen in Linum verteilt. Da ist quasi das „Kranich-Drive-In“ der Region. Ankommen, 1oo Meter laufen (wenn überhaupt), Fernglas raus, Stativ aufgebaut, Kamera montiert, Tele drangeklickt. Was sich da an Kranichtouristen konzentriert, richtet wenigstens anderswo keinen Schaden mehr an.







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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.