Samstag, 31. Januar 2015

Pater Wichmann – oder: des Paters neues Kleid. Erich von Däniken hatte Recht.



Kurze Vorgeschichte: Der Lions-Club hat den Vorschlag des Verschönerungsvereins aufgegriffen, Pater Wichmann als Gründer des Klosters Neuruppin ein Denkmal zu stiften. Der Lions-Club hat sein Mitglied Hohl-Stein beauftragt sich dazu etwas auszudenken, davon hat er ein Modell gebaut das nicht völlig unumstritten ist. Soviel zur Vorgeschichte.



Der Denkmalschutz hatte vorgeschlagen, ein lebensgroßes Modell von dem Ding herzustellen und damit an verschiedenen Orten rund um die Klosterkirche zu gucken, wie das wohl aussieht. Dazu gab es dann am Dienstag einen Vor-Ort-Termin.  Alles, was ich jetzt schreibe, ist meine ganz private Meinung! Es wäre schön, wenn meine private Meinung den Einen oder die Andere zum „Denkmaldarübernach“ anregt.

Es trafen sich also allerhand Leute um sich anzugucken, wo das Ding wohl am besten hinpasst und das „lebensgroße Modell“ war eine Lattenkonstruktion aus Holz. Ein bisschen mehr Bretter dran und sie hätten den Hütten der Wachsoldaten in London echt alle Ehre gemacht. Ich wusste gar nicht, das die in Schinkel-Hütten stehen. Bin beeindruckt.


Als Figurine wurde unser Stadtführer beauftragt, der darin eine wirklich gute Figur gemacht hat und sehr authentisch ausgesehen hat. Die perfekte Augenwischerei, wenn man sich dann dieses metallische Gebilde angeguckt hat, was tatsächlich das Denkmal werden soll. 

Allein das es nicht einmal die Mühe wert war, beim "lebensgroßen Modell" sich an den Dachwinkel zu halten. Ja, wie soll es denn nun aussehen? Und nachher dann noch mal wieder anders? Wenn ich ein Haus bauen wollte, möchte ich eine Vorlage haben, die GENAU SO AUSSIEHT wie das spätere Haus. Ihr möchtet doch auch nicht einen Architekten beauftragen, der euch viel Geld für ein individuell geplantes Haus abknüpft - und nachher steht auf der Baustelle "Fertighaus Typ Sylt" - oder? Also wenn schon kleines Modell und "lebensgroßes Modell" himmelweit auseinanderklaffen und die Abgeordneten beschließen würden, aufgrund des Modells das Teil zu wollen - was kommt denn dann im Endeffekt tatsächlich dabei heraus? Das wäre mir völlig unklar.
 


Noch mal kurz ein Rückblick: Pater Wichmann von Arnstein hat 1246 das Dominikanerkloster in Neuruppin gegründet. Diese Holzhütte über dem Modell – also die Laube – soll dann quasie ein Gruß an Schinkel sein, der um 1800 gelebt hat. Beide haben also eigentlich absolut gar, aber auch gar nix miteinander zu tun. Das Einzige, was sie verbindet ist Neuruppin. Aber dann hätte man eigentlich auch aus der Laube eine Hütte machen müssen und Auszüge aus Fontanes Werken in Metall gravieren müssen, denn Fontane ist auch in Neuruppin geboren. Da aber Pater Wichmann ja hier nicht geboren ist, sondern nur gewirkt hat, würden sich bestimmt noch viele andere Leute finden, die man in dem Denkmal gleich mit verwursten könnte: Strittmaters zum Beispiel oder Kronprinz Friedrich, Wilhelm Gentz, Gustav Kühn... also wenn schon, denn schon!Immerhin, ein Regionalbezug stellt die - wahrscheinlich dem Material geschuldete - Miniaturdarstellung eine Bombenabwurfgeländes als Haut dar. Die ist nämlich eine Kraterlandschaft.


Aber es ist ja nicht nur das. Dieses Metallteil wurde von jemandem mit dem Blechmann aus dem Stück „Der Zauberer von Oz“ assoziiert. Na ja, der Blechmann im Zauberer von Oz ist eine weit durchdachtere Figur als dieser Möchtegern-Pater-Wichmann. Beim Blechmann stimmt alles. Bei dem Metallfuzzi stimmt irgendwie so gar nix. Da hält der eine Kirche auf den Händen – laut Ikonografie steht dem das gar nicht zu, der hat ja die Kirche gar nicht gestiftet. „Ach, nicht so schlimm, die kann auch weg!“ so Hohl-Stein. Ach? Einmal Flex und futsch? So einfach ist es? 

Dann die Bekleidung. Einmal googeln was es mit dem Dominikanerorden auf sich hat – und hallo???? Da hat sich jemand aber wirklich „viel“ Mühe gemacht und nur kurz auf die Hauptseite des heutigen Ordens geschaut. DANN würden die Klamotten ja irgendwie passen. Aber bei historischen Abbildungen von Ordensbrüdern passen sie nicht. Nicht einmal das Hauptmerkmal des Ordens, das Dominikanerkreuz, ist auch nur ansatzweise auf dem Blechteil vorhanden. Ich habe zwar kein Abitur gemacht und nur ganz normalen Kunst- und Geschichtsunterricht auf einer Hauptschule gehabt, aber das hätte eine 5 gegeben, wenn ich beim Vorstellen eines Dominikaners DAS Ordenssymbol schlechthin mal eben – wer braucht so etwas schon - weggelassen hätte. Schweißen kann Herr Hohl-Stein. Seine Hausaufgaben machen anscheinend nicht. 



Wichmann von Arnstein, Statue in der Klosterkirche
 *

Herr Hohl-Stein wird wahrscheinlich sauer auf mich sein. Aber ich kenne Viele, die das Teil hässlich finden. Traut sich nur niemand, zu sagen, weil „einem geschenkten Gaul schaut man eben nicht ins Maul!“ und mit dem Lokalmatador der Kunstschweißer möchte sich nun auch keiner anlegen. Zumal nicht, wenn der ohnehin schon eine breite Schneise seiner Schaffenskraft quer durch die Stadt gezogen hat und ich mit meinem naiven Blick bei manchen Dingen denke: „Ja, auch hässliche Babys werden von ihren Eltern geliebt!“. Mit dem Unterschied: aus einem hässlichen Entlein kann mal ein schöner Schwan werden. Bei einer materiellen Hässlichkeit geht das nicht. Ein Kunstwerk wird weder besser noch eindrucksvoller noch bedeutender, wenn man davon gleich mehrere aufstellt. Nein, die Idee nutzt ab, der "Boah!"-Effekt bleibt weg, alles schon mal irgendwie gesehen, alles schon da.

Dominikanerkreuz *


Allein der Parzival ist in Neuruppin 3 Mal vertreten – die größte Figur unten am Bollwerk. Der hat was, ja... der sieht ein bisschen nach Origami aus und mit seinem ausgeprägten Hohlkreuz ist er auch ein guter Werbeträger für die Wirbelchirurgie der Ruppiner Kliniken (die haben doch so ein innovatives Ding für die Korrektur von Bandscheibenvorfällen entwickelt...) - aber ist das nicht schon Denkmal genug? Ich meine nicht für Wichmann. Sondern für Hohl-Stein. Zumal man ja alle Arbeiten NACH Parzival an genau diesem messen würde. Gegen Parzival am See, ist sein Wichmann vor der Kirche, na, mindestens halb vergraben. Von der Idee und von der Ausführung her kann das Wichmann-Denkmal dem Parzival bei weitem nicht das Wasser reichen! Eigentlich geht es doch darum, das nicht Pater Wichmann hier ein für ihn angemessenes Denkmal bekommt. Das braucht der nämlich gar nicht, das gibt es schon. Die Wichmann-Linde unter der er begraben sein soll.

Warum muss es ausgerechnet ein figürliches Denkmal sein für einen Menschen, der eigentlich hier seinen Glauben gelebt hat, der anderen Menschen zeigen wollte, wie gut so ein Glauben sein kann (auch wenn die Kirche und viele Glaubensbrüder immer mal wieder schlechte Zeiten hatten und gerne selbst Gott spielen wollten). Dominikaner... die gibt es bis heute. Sie leben das Evangelium so gut man es heute leben kann, sie setzen sich für die Wissenschaft ein – und figürliche Denkmäler – PASST SO ETWAS ÜBERHAUPT zu solchen Menschen? Und dann noch aus Edelstahl? Für jemanden, der um 1250 hier gewirkt hat? Munter verwurstet mit allem möglichen anderen Krempel?


Hungerhaken, Hohlkreuz - und Wasserkopf
Wie ist es – wenn ihr Papst Franziskus fragen würdet: „Hey, wir möchten ein Denkmal für dich bauen, das dich darstellt!“ - denkt ihr, der ruft „Hurraaaa!“? Oder denkt ihr, der wäre bescheiden und würde sagen: „Leute, wenn ihr so viel Geld übrig habt, gebt es doch für etwas Sinnvolleres aus! Für MICH ist es Denkmal genug, wenn ihr nicht nur hört, was ich sage, sondern begreift, was ich damit meine – und Nächstenliebe lebt!“. Würde Mutter Theresa das nicht genau so sehen? Worum geht es also wirklich bei dem Denkmal für Pater Wichmann? Wer will wem oder sich da eigentlich ein Denkmal setzen? Und wenn es eines für Pater Wichmann ist, weil man der Stadt etwas ganz Besonderes schenken möchte – warum schreibt man so etwas nicht aus? Warum sagt man dann nicht: „Wir möchten gerne etwas hier haben, das an Pater Wichmann erinnert, das für ihn angemessen und durchdacht ist!“ und wer denkt, er hat dafür eine vernünftige Idee, reicht einen Entwurf ein? Nein, so war es nicht. 

Das mit dem „Denkmal“ ist eine Lions-Club interne Sache. Hohl-Stein ist schließlich Mitglied in dem Club und irgendwie sieht es leider auch nach „Mensch, ich brauche mal wieder irgendwie einen Auftrag, habt ihr nicht was für mich?“ aus. Es wurde auf der Begehung ja auch gesagt: „Und dann habe ich meinen Kumpel gefragt, ob er da nicht was machen kann...“. Würde so etwas innerhalb der StadtVERWALTUNG laufen, ginge die komplette Stadtverordnetenversammlung auf die Barrikaden und würde „Mauscheleiiiiiii!“ brüllen, die Sitzungen würden ob der Debatten (ach ne, die haben sich ja selbst das Rederecht beschnitten) bis tief in die Nacht gehen, die Zeitungen wäre zugepflastert mit Artikeln in deutlicher Sprache und es hätte sich erledigt. Natürlich bleibt es privaten Investoren (die vielleicht auch Mitglieder im Lions-Club sind, der in seinen Regeln stehen hat, das Mitglieder einander helfen sollen) auf ihren eigenen Grundstücken selbst überlassen, wen sie mit irgendwelchen Kunstwerken beauftragen. 

Wer sich in Neuruppin umschaut wird feststellen, das gerade Matthias Hohl-Stein eigentlich schon überrepräsentiert ist. Aber: Weil jeder weiß, das schon die halbe Stadt mit seinen Sachen zugepflastert ist und bislang nie jemand „neee, wollen wir nicht haben!“ gesagt hat, wenn es um irgendwelchen geschenkten Gedöns ging (Ausnahme ist das Krümelmonster für die Krümelkiste) war man sich relativ sicher, auch dieses Teil wird angenommen und bekommt dann seinen Platz an der Kirche und schwupps gibt es kein Motiv mehr von der Kirche, ohne das irgendwo ein Hohl-Stein-Metalldings drauf ist. Deshalb noch mal die Frage: WER will sich hier eigentlich tatsächlich ein Denkmal setzen?

Und dann noch mit einem Ding, bei dem ich als Ex-Wessi eigentlich nur rufen kann: „Erich von Däniken hat Recht gehabt! Die Erde war schon immer von Ausserirdischen bevölkert!“ Denn eigentlich sieht das Modell schon aus wie ein Alien – da passt dann sogar das Material. Es ist dann ein bunter Mix zwischen Erich von Däniken und dem Film mit Will Smith und der Ufo-Invasion, wo der nachher mit einem Ufo rumsaust und ein gigantisches Teil im Weltraum in die Luft sprengt, damit die Erde nicht atomisiert wird. 

Sicher, ich habe nicht Kunst studiert. Ich sehe das Ding nicht mit wissenschaftlichen, material-bedeutsamen oder sonstwie hochtrabendem Hintergedanken. Ich sehe es genau so, wie es tausende von Leuten sehen werden, die dann gezwungenermaßen an dem aufgestellten Ding vorbeikommen: ganz naiv. Und ganz einfach, ganz naiv und ohne viel Gedöns – das Teil ist hässlich, es wird definitiv nicht schöner, wenn es auf Überlebensgröße aufgeblasen wird, sondern eher noch hässlicher. Fast jeder wird insgeheim bereuen, das er nicht den Mund aufgemacht und das gesagt hat. Es sei denn, er ist der Künstler selbst, die halten sich immer für recht unfehlbar oder derjenige, der dieses Alien von seinem Clubkumpel finanziert hat. Und wer findet, dass das, was ich hier schreibe, kein guter Stil ist, der sollte mal darüber nachdenken, ob es ein so viel besserer Stil ist, mit so einer clubinternen Geschichte und ohne die Chance für irgendeinen anderen Künstler – und Neuruppin hat davon mehrere – so ein Ding durchzuziehen! 


Überlegt euch gut, ob ihr über Jahrzehnte so eine unausgegorene, mal eben zusammengewurschtelte und bunt gemischte Figur tatsächlich als Denkmal vor der Kirche stehen haben wollt! Überlegt genau, was Pater Wichmann und auch Schinkel wohl dazu sagen würden, wenn Dinge die nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun haben, so zusammengebaut werden. Als „DENKMAL“.  ICH DENKE MAL... sie würden sich im Grab umdrehen und über den Gräbern würden Sprechblasen aufploppen: „Ihr habt nichts, gar nichts von dem begriffen, was wir eigentlich wollten!“.



Noch etwas: ich hätte Angst, das die Wichmann-Linde dann eingeht. Denn wenn Menschen nicht begreifen, das so ein Baum auch nach einen heftigen Blitzeinschlag immer noch lebt, das er ein DENKMAL für etwas ist, das irgendwie unsterblich ist, das einen Gedanken weitertragen soll – immerhin war Wichmann von Arnstein ein Mystiker – wenn Menschen also ein hässliches Blechteil statt Natur brauchen um sich an ihn zu erinnern und etwas „Vorzeigbares“ präsentieren zu können – warum sollte dann die Linde weiterleben? Denn dann braucht sie ja keiner mehr, weil der Materialismus über die Natur gesiegt hat! Gibt es einen Gott? Gibt es ihn nicht? 

Es kann doch kein besseres Denkmal geben, als eine solche Linde! Denn schon zur Zeit Wichmanns waren Linden Lieferanten für Heilmittel, Färbemittel, Honig. Das Holz hat gewärmt oder es wurde daraus etwas gebaut. Kloster waren zwar überwiegend in sich abgeschlossen – aber sie haben ihrem Umfeld auch immer etwas gebracht: Bildung, Handwerk, ärztliches Wissen. Genau deshalb kann es für einen Dominikaterpater wie Wichmann kein schöneres, passenderes und ehrenvolleres Denkmal geben als diese Linde. Andere Bäume sind nach so starken Blitzeinschlägen zur Hälfte verdorrt oder komplett tot. Diese Linde nicht. Sie ist gespalten, ja. Aber dennoch zeigt sie sich in der Krone als eine Einheit, die jedes Jahr neue Blätter trägt, jedes Jahr neue Blüten, in der es summt und brummt. Tiere finden bei ihr Schutz und die herabfallenden Blätter werden zu neuer Nahrung für den Boden. 

Dieses Edelstahlalien wird zwischen zwei alten Bäumen stehen. Ein schwerer Betonsockel wird sich auf ihre Wurzeln drücken, das Stahlding noch viel mehr. Unter dem Betonsockel wird nichts mehr wachsen, der Boden wird dort überwiegend tot sein. Das Stahlteil wird herumstehen, niemandem Schutz bieten, niemandem Nahrung bieten, kein Heilmittel sein und auch nix wärmen. Es ist kalter, liebloser Stahl, der zusammengebraten wurde, verdreckt, grün anläuft und für den sich irgendwann kein Geld mehr findet, um ihn zu reinigen. Siehe den Brunnen von Marianne Kühn-Berger an den Kliniken oder den Stadtpark. Wenn die Löwen wirklich 3000 Euro übrig haben, könnte man damit im Stadtpark verdammt viel anfangen. Und viele Menschen erfreuen. Nicht nur einen oder zwei. 

  Wer SO einem geschenkten Gaul nicht ganz genau ins Maul schaut, ist ganz schön... dumm. Ehrlich. Denn aus der Nummer kommt man nicht wieder heraus. Die bleibt. Mit allen Konsequenzen. Bekommt man einen „echten“ Gaul geschenkt und es stellt sich raus, das er eine Macke hat und nichts als Probleme macht – na ja, ist ja cholesterinarmes Fleisch und schmeckt auch gar nicht mal so schlecht... 



* Bilder von Wikipedia, GNU-Lizenz. 

















Donnerstag, 29. Januar 2015

Blitz, Donner - und vielen Dank!

Sooo, es ist fast 22:30 Uhr und es war ein etwas turbulenter Tag. Erst Kind krank, dann ein sehr nachdenkliches und eigentlich auch betroffenes Kulturcafe-Treffen in ein bisschen größerer Runde als sonst... und nachmittags war ich mit den Hunden an der Klosterkirche, es hat geblitzt, das habe ich gar nicht so mitbekommen - und dann gedonnert. Und Joey hat sich so erschrocken, das er abgehauen ist. 

Der hatte wirklich einen kompletten Kurzschluss und ist einfach nur in Panik abgehauen. Ich dachte, der rennt nach Hause... aber nix. Ich habe dann Farino nach Hause gebracht und bin sofort wieder los um im Laufen Ilka anzurufen (nochmals echt fetten Dank!!!!) sie möchte bitte sofort eine Suchmeldung auf Facebook loslassen. 

Nach einer Suchrunde um die Kirche und einigen Leuten, die ich nach Joey gefragt habe kam "Den habe ich Schifferstraße Ecke Präsidentenstraße gesehen!". OK, Mirko angerufen, der soll bitte raus und suchen, mich auf den Weg gemacht. Mehrere Leute bestätigten mir, das Joey mit einer hohen Geschwindigkeit Richtung See unterwegs war. Au weia! Zwischendurch habe ich bei der Polizei angerufen, falls was ist.

Keine Spur von Joey, dafür Hagelschnee und Glätte. Zwischendurch habe ich dann wieder Station zu Hause gemacht, Handy aufladen, Beitrag überall teilen, aufwärmen, Nick ein bisschen auf den Teppich holen - und Farino war auch ganz durcheinander als ich nicht da war. 

Die dritte Suchrunde habe ich dann wieder mit Farino gemacht, dabei haben wir dann erst Ilka mit Ricky getroffen, die uns vom See entgegengekommen sind, dann kam Petra mit Enchi und kurz hinter ihr Nancy und Friedrich. Boah! Alle wollten Joey suchen... wirklich riesigen Dank! Der geht auch an Frau Schulz, die nach Feierabend mit ihrem Auto überall herumgefahren ist um Joey zu suchen - und mich zwischendurch angerufen hat, ob er schon wieder da ist. Da war ich gerade auf dem Rückweg von der Therme und habe ihr gesagt: "Die letzte Sichtung ist bei Penny gewesen, ich bringe den anderen Hund nach Hause und gehe dann dahin!" sie meinte, sie wäre mit dem Auto schneller dort. Schwupps, unterwegs war sie. 

Farino war dann auch wieder froh, zu Hause zu sein, ich bin gleich wieder los, diesmal mit unseren geilen neuen Taschenlampen. Wozu haben wir die schließlich? Die sind handlang, haben LED´s drin, eine justierbare Linse - und schaffen über 20 Meter gut auszuleuchten. Damit bin ich losmarschiert, habe auf dem Weg Petra noch getroffen, die auf dem Rückweg war und nix gefunden hat. OK, ich bin dann die Runde Fontaneplatz, Sozialgericht, Polizei gelaufen, habe dort noch mal nachgefragt um dann bei der Fontane-Schule und dem ehemaligen Einkaufszentrum dort bis zum Fontane-Döner zu laufen. Schlittern. Überfrohrene Nässe. Es ist so dermaßen sauglatt stellenweise gewesen, das ich mich mehrfach fast langgelegt habe. 

Bei Penny und Edeka habe ich dann auch noch mal alles ausgeleuchtet, beim Schlachthof, beim Arbeitsamt ist er nicht vorbeigelaufen, da stand jemand und hat mir gesagt, er steht da schon länger und "ach, deine beiden... ne, den weißen habe ich nicht gesehen...". Aldi, JFZ war nur geile Mucke, kein Joey, Stadtverwaltung... auch nix. Dann bin ich gen Heimat. 

Ich habe dann bei Theo´s Steakhouse noch einen Zettel mit meiner Nummer abgegeben und gebeten, das die Besitzer von Lucky und Baccardi mich anrufen, falls sie Joey sehen. Als ich wieder draussen war, wurde ich angesprochen: "Da liegt einer auf dem Parkstreifen!" 

Das war tatsächlich so, dort lang jemand ganz dicht am Bordstein und hatte sich hingelegt, als ob er schläft. Ich habe ihn dann angesprochen, das es doch eher unbequem wäre, dort zu schlafen. Zumindest war er ansprechbar - konnte sich nicht erklären, wie er dort hin kommt und meinte, eigentlich liegt er dort ganz gut. Nicht in der Kälte. Ich habe ihn gefragt, wo er herkommt, er hat mir erzählt, wo er eigentlich wohnt - und daraufhin habe ich ihm das  Angebot gemacht, ihn dort hin zu begleiten, denn ansosnten müsste ich ja so einen netten bunten Partybus anfordern, ob ihm das lieber wäre.  

Da ich die Nummer noch im Telefonprotokoll hatte, habe ich also bei der Polizei angerufen und erklärt was los ist. Auf die Nachfrage: "Wer sind Sie nochmal?" habe ich dann gesagt: "Die mit der Leuchtjacke, die ihren Hund sucht! Ich bleibe auch hier bis der Rettungswagen da ist!". War das geklärt. Vielen Dank an dieser Stelle an die netten Polizisten, die wirklich sehr mitfühlend waren, das Joey weg ist und versprochen haben, sich sofort zu melden, wenn irgendwas sein sollte. Toll. Der Mensch von der Feuerwehr war irgendwie nicht so gut drauf, als ich dort bescheid gegeben habe. 

Ich habe mich dann mit dem Mann noch unterhalten, weil der einfach wach bleiben sollte  und die Decke, die ich für Joey eingepackt hatte, wurde sein Kopfkissen. Und dann wurde es eigentlich sehr bewegend. Er hat mich nämlich nach meiner kleinen Tochter gefragt. Ich habe ihm dann erzählt, meine Tochter ist schon ganz schön groß... ob er eine hätte? Ja. Er hatte eine. Die ist tot. Sie ist zwei Jahre alt geworden. 

Ich weiß, das viele, viele Leute dann betreten schweigen und gar nicht wissen, was sie sagen sollen. Genau das ist aber eigentlich verkehrt. Denn das so viele Leute dann schweigen, ist für Betroffene noch ein Stück Hölle mehr. Ich habe ihn gefragt, ob seine Tochter an Krebs gestorben ist. Nein... mehr braucht ihr darüber auch nicht zu wissen. Ich habe ihm dann erklärt, das ich weiß, das es viele Eltern völlig aus der Bahn wirft, wenn so etwas passiert. Ich hätte mein Kind auch zum Sterben nach Hause geholt - vor 11 Jahren. Und jetzt läuft es hier rum und Montag wird es 19.

Was er denkt, ob seine Tochter wohl gut finden würde, wenn er hier so liegt? Wenn die zum Beispiel aus dem Himmel runterguckt? Nein, meinte er, wäre sie wohl nicht. 

Und dann kam der Rettungswagen, die Sanis stiegen aus und nach einem kurzen Gespräch und einer Erstuntersuchung haben sie ihn in den Wagen verfrachtet. Wisst ihr was? Es sind eigentlich genau solche Menschen, von denen man Lektionen fürs Leben lernt. Bevor ihr also das nächste Mal über jemanden urteilt, der vielleicht zu viel trinkt - überlegt doch mal, WARUM er das vielleicht macht. Und ob es das Leben für ihn wirklich einfacher macht, ihn einfach abzustempeln - oder ihn einfach und genau das hat ja letztlich derjenige gemacht, der mich angesprochen hat - in der Kälte draussen hilflos liegen zu lassen. Ehrlich gesagt... wer nicht einmal so viel Zivilcourage hat, wenigstens die Polizei zu verständigen, dass da jemand hilflos liegt, sondern den letztlich einfach so in der Kälte verrecken lassen würde... ne. Geht gar nicht! Falls euch irgendwer also erzählt, er hätte da vor Theos "einen Penner auf der Straße liegen sehen" - geigt dem bitte die Meinung. Denn das nächste Mal könnte er dort liegen. Bei Minusgraden. Und keinen interessiert das. WOLLEN WIR SO EINE STADT SEIN?

Nun denn. Ich habe dann noch eben Abendessen besorgt und oben in der warmen Wohnung die ersten Nachrichten beantwortet, die eingetrudelt sind. Und ja, Dunkelheit, Kälte und vor allem Eisglätte sind ein Grund für mich, die Suche abzubrechen, wenn letztlich mindestens 5 Leute alles Sichtungsorte großräumig abgesucht haben. Es hilft niemandem, sich die Knochen zu brechen wenn man nicht einmal ansatzweise weiß, wo der Hund ist  UND wenn der Hund ein erfahrener Streuner gewesen ist!

Nick war sehr nachdenklich und traurig und meinte, vielleicht klingelt nachts ja noch mal das Telefon. Das klingelte dann tatsächlich etwas später - und mir wurde gesagt, Joey steht unten vor der Türe! Ganz munter, ganz happy, wieder zu Hause zu sein, er wollte bloß endlich rein... also habe ich ihn erst einmal rein gelassen. 

Vielen Dank allen Helfern, Suchern, Teilern und Mitbangern!!!! Ihr alle wart total großartig und die Anrufer haben einen der Suchaufrufe auf Facebook gesehen und hatten daher meine Nummer. 

Vielen Dank aber auch an Joey. Denn ihr müsst wissen, das der seit Silvester totale Angst hat, im Dunkeln raus zu gehen. Es ist für ihn jedes Mal ein Alptraum und ich habe ihm gerade gestern Abend noch erklärt (und ja, er hat es wahrscheinlich nicht verstanden, aber da wäre ich mir eigentlich nicht so sicher, denn das Wort "Kadavercontainer!" hat er letztes Jahr auch irgendwie verstanden) also ich habe ihm jedenfalls gestern noch draussen im Dunkeln erklärt, das Mutig sein ist, sich mit seinen Ängsten auseinander zu setzen. Allein das er im Dunkeln mit rauskommt, wenn auch widerwillig, das wäre schon echt ganz mutig von ihm... auch wenn er sich immer mal wieder hinschmeißt oder versucht, Hauseingänge zu erstürmen. 

Das Joey so unglaublich mutig ist, sich im Dunkeln alleine wieder nach Hause zu trauen... das ist total großartig! Ich denke, er ist innerlich ein großes Stück gewachsen - denn er ist über einen riesengroßen eigenen Schatten gesprungen. Das er darauf selbst auch irgendwie stolz ist, hat man ihm angemerkt - und genau das macht ihn auch noch ein Stück liebenswerter!

Montag, 26. Januar 2015

Von Joey, Winwimp und irrenden Tierschützern



Ist das nicht schnuffig? Joey in Action! Ein überwiegend glücklicher Hund der die Welt entdecken darf. Mal mit, mal ohne Leine. Es klappt immer besser, die allermeisten Hundebegegnungen sind mittlerweile problemlos und wenn er sich aufregt, hält sich das mittlerweile überwiegend in angenehmen Grenzen. Selbst bei den Beageln aus der Nachbarschaft! So sollte es sich entwickeln - und ich bin froh, das es so gelaufen ist. An einigen Dingen müssen wir noch arbeiten - aber letztlich arbeitet man mit einem Hund sein ganzes Leben lang. Mal mehr mal weniger intensiv.

Wir waren einige Tage etwas eingeschränkt, deshalb konntet ihr nix Neues von uns lesen. Windows hat sich als Win-Wimp entpuppt und nun kann ich auch Rechner gründlich platt machen, Festplatten partitionieren und Programme neu installieren.

Aber ich wollte euch mal erzählen, was mich letztens eigentlich sehr geärgert hat: Da wurde auf Facebook fleißig vor einer Frau gewarnt, die Tiere verkauft, aber wo dann alles irgendwie doch sehr dubios ist.

Das Interessante an solchen Postings ist ja die Halbgarheiten, die dort zu finden sind. Da wird also munter mit Klarnamen der Person gewarnt und viele, viele Leute schreiben dazu böse Kommentare, auch oft unter ihrem eigenen Namen, weil Facebook in seinen Regeln hat, dass man bitte seinen richtigen Namen benutzen soll.*  Nun ist so ein Posting ja immer eine zweifelhafte Sache. Die Anwälte der Seite mimikama.at warnen jedenfalls davor und begründen es auch damit, das es definitiv zum Bumerang werden kann, von wegen Schadenersatz bei Rufmord.

Aber wie das so ist, wissen viele Tierschützer natürlich rechtlich alles weit besser als gelernte Juristen und dann kommen so intelligente Aussagen wie: "Ja, aber wir haben ein Aktenzeichen!" - joah, das habe ich auch. Sogar ganz viele. Dadurch werden Akten in Ämtern eindeutig zugeordnet und deshalb sind Aktenzeichen eine sehr praktische Sache.  Aktenzeichen sind aber eben nur eine Anhäufung von Ziffern und Buchstaben und kein Urteil. "Ja, das Veterinäramt ist auch schon informiert!" - auch das mag sein, auch da ist aber noch nichts Konkretes bei herausgekommen. Mitunter wird so etwas behauptet und dann stellt man fest, wenn man beim Amt nachfragt, habe die gar keine Ahnung, worum es geht. 

Denn sie sind in Wirklichkeit gar nicht informiert worden, weil dann doch niemand so viel Hintern in der Hose hatte, das zu machen und mit seinem Namen dafür einzustehen und sich viel heißes Gelaber das fleißig geteilt wird, immer ganz gut macht. Siehe den angeblich auf dem Wall vergifteten Hund, wo selbst die Admins einer Facebookseite zum Thema Hunde in Brandenburg richtig pampig geworden sind, als ich sie darauf hingewiesen habe, das an dem Fall so gar nichts klar ist. Weder wurde das Ordnungsamt informiert, noch der Hund obduziert... da wurde einfach irgendetwas geschrieben was auf breite Resonanz stößt und fertig. Tatsachen? Egal... Giftköder machen sich immer super und lenken gut ab. Im schlimmsten Fall davon, das jemand hinter der Wohnungstüre mit seinem Hund völlig überfordert war. 

Gibt es ja auch öfters. Und wer sich an Sheila erinnert, den jungen Dobermann, den die Besitzerin zu Hause an der Heizung festgebunden hat, weil sie genervt hat... ja, auch das kommt immer mal wieder vor. Sogar Leute, die total stolz auf ihre ganzen Urkunden und Pokale im Hundesport sind, machen das. Nicht alle, aber es gibt so überforderte Kandidaten, die solche Tiere als Egotrip ohne Rücksicht auf Verluste halten. Diese Hunde sieht man nicht unbedingt öffentlich, weil man dann ja das Versagen der Besitzer bei der Alltagstauglichkeit der Hunde mitbekommen würde und vielen Hundehaltern reicht es "wenn der Hund auf dem Hundeplatz funktioniert!" und ansonsten ist Zwinger angesagt.
Da fällt es auch nicht auf, wenn dem bei 15 Grad Minus die Rippen aus dem Fell stehen, sieht ja keiner. Oder kleine Wohnung und Anbinden an der Heizung, gerne auch mal ohne Wasser. Ist ja schließlich teuer, Leitungswasser. Wo käme man hin, wenn so ein Hund das zur freien Verfügung hätte! Übrigens nennen solche Leute mich "Tierquälerin". Wegen Joey.

Man kann sich im Hundebereich X Scheine ausstellen lassen bis hin zur Zwingerzulassung, damit man mit dem VDH-Emblem für eine angeblich sachgerechte und verantwortungsvolle Zucht werben kann. Leider sind diese Zeugnisse bei manchen Leuten das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt worden sind. Wer möchte schon Welpen aus einem Haushalt, bei dem sich nicht einmal Stofftiere vermehren sollten?

Wie es in dem konkreten Fall mit der Madam ist die Tiere verhökert, weiß ich nicht. Ich weiß nur, das diese tollen Tierschützer sich - wie so oft - leider vielleicht selbst ein Bein gestellt haben mit ihrer Aktion. Denn das, was sie gemacht haben, das ist eine öffentliche Vorverurteilung VOR einer Anklage. Mit Klarnamen. Es gibt viele Richter, die auf so etwas absolut nicht stehen und auch Verteidiger (also Anwälte) die genau daraus wunderbare Argumente für die Ablehnung von Zeugen und eine mildere Strafe basteln können. Auf so einen Hinweis tönte dann jemand erst einmal: "Na, die kann sich ja gar keinen Anwalt leisten!" - jedem steht das Recht zu, sich direkt bei Gericht beraten zu lassen oder sogar Prozesskostenhilfe zu beantragen. Genau wie so einer Person das Recht zusteht, umgehend Strafanzeige gegen diejenigen zu erstatten, die sie öffentlich so anprangern und nichts weiter als ein paar Buchstaben und Zahlen haben.

Aber wie war die Ansage von diesen Tierschützern noch mal? "Lass das mal lieber die machen, die Ahnung davon haben!".
Dann macht mal... 

...aber fangt nicht an rumzuplärren, wenn alles plötzlich ganz anders läuft, als ihr euch das gedacht habt, weil IHR als Tierschützer so unglaublich klug wart, der Judikative vorzugreifen. Und nein, das Wort hat nix mit einer religiösen Glaubensrichtung zu tun, genau so wenig, wie PEGIDA die neue Popgruppe aus DSDS ist.



* dieser Klarnamenregelung stimmen alle Facebooknutzer zu und manchmal gibt es dann eine böse Überraschung, wenn Facebook Profile ohne Klarnamen sperrt.





Sonntag, 18. Januar 2015

Hundecam: Auf dem Weg zum Fontane.



Schönes Wetter! Endlich können wir die Fotos machen, die wir Otto versprochen haben. Also zusammengesucht, was wir brauchen und los.


Hurraaa, Pfützen, schnell hin!

Da die SJ4000 viel Zubehör hat, wurde mal ein bisschen davon ausprobiert. Die Hundecam ist ungefähr so groß wie ein normaler Trafo über den man sein Handy aufläd. 



Schlabber, Pfützenaroma ist das Beste!



Da Joey  etwas wuselig ist, war diesmal der Gürtelclip dran. Damit hat die Hundecam ihn meistens im Blick. Aber vieles Andere auch...



 

 Weiter geht´s über den Brasch-Platz zur Rudolf-Breitscheit-Straße.

Da steht ein komisches Ding!
 Bei Nancy vorbei *winke * und...


 ...am Cafe Hinterhof vorbei. Hier in dem Haus wird evangelische Jugendarbeit gemacht. Na ja, im Hinterhaus, das wirklich sehr nett ist. Das Vorderhaus ist fast fertig saniert und so wie es aussieht, hat es die üblichen Probleme mit aufsteigender Nässe. Da es relativ nah am See liegt, kein Wunder.

Schnüff... Hier müssen wir rüber
 In vielen Häusern hier gab es kleine Läden. In dem gegenüber auch. Wie viele andere Häuser hier in Neuruppin hat es auch noch Öfen, mit denen geheizt wird. Dafür kommt ab und zu der Kohlenhändler und kippt eine Fuhre Briketts ab, die dann Eimer für Eimer ins Haus getragen wird. 

Das Zwischenziel vor Augen
Das hier ist die Schifferstraße. Das Haus rechts ist letztes Jahr saniert worden. Wenn ihr mal daran vorbei kommt, schaut euch mal den Eingang mit den alten Fliesen an!

Farino bekommt schon die Leine ab
  Am Zwischenziel, dem ehemaligen Exerzierplatz zwischen Land- und Arbeitsgericht. 


Hallo Bäume! Schön euch wieder zu beschnüffeln!
 Einer der wenigen Plätze, wo die Hunde auch mal richtig rennen können.

Hoppla...
Nein, nichts gebrochen bei Joey, das ist für ihn ein normaler Bewegungsablauf, auch wenn es auf dem ersten Blick ein bisschen nach Magenumdrehen aussehen mag. Das kommt, weil die Gelenke in anderen Abständen angeordnet sind als z. B. bei Pferden oder beim Menschen und Joey als Jagdhund zu den Stöberhunden/Vorstehhunden gehört. Das bedeutet, seine Rasse hat sich auch so entwickelt, das sie möglichst bequem mit der Nase ganz dicht über dem Boden arbeiten und sich dabei fortbewegen kann.


* Keks! *
Fast schon wieder am Ende vom Exerzierplatz. 
 
Mist, Leine... :-(
 Tja, da kam leider ein angeleinter Hund auf der anderen Seite. Dann muss Joey auch wieder an die Leine.  

Abenteuer, ich komme!
 Das Butterkekspflaster am Arbeitsamt, wo jetzt auch das staatliche Schulamt drin ist mit einem netten Schulrat.   

Der Fuß- und Pfotengeherübergang
Auch noch recht neu, der Fußgängerübergang an der Trenckmannstraße. 


 Also an Einkaufsmöglichkeiten mangelt es hier in der Stadt nicht und sie sind eigentlich von jedem Wohngebiet aus prima zu erreichen. Dieser Edeka war vorher hinten beim REIZ.  


Einmal quer über den Parkplatz, unser Ziel liegt an der Fehrbelliner Straße. 


 Also hier war mal vor gar nicht allzu langer Zeit noch die Möglichkeit, die ehemalige Bahnstrecke auf einem Trampelpfad lang zu laufen. Da konnte man ohne über Parkplätze zu wechseln und ggf. angefahren zu werden, dann toll laufen und hatte viel zu entdecken. Jetzt ist hier ein Zaun und es gibt keinen Pfad mehr, der das Sonnenufer autofrei gen Fontane-Schule und REIZ verbindet, oder einen kurzen Weg zum...


Fontane-Dönerdealer bietet. 
Überflüssig, unerwünscht, schließlich gibt es Umwege, Radwege, Fußwege, alles schick und für teuer Geld betoniert, gepflastert, asphaltiert und damit sich das gelohnt hat, müssen die eben benutzt werden. Wer braucht schon einen Trampelpfad?  Gras, Sträucher und einen kleinen Funken Abenteuer? 

Mir reichts, lass uns umkehren!

OK, drehen wir um.



Müssen wir hier lang? Das ist eine echt blöde Strecke!

 Die Fehrbelliner Straße Richtung Innenstadt. Sehr zweckmäßig.

Abbiegen!

Wieder ab in die Trenckmannstraße, die ist so schick neu...


Warten, bis sich die Autos sortiert haben um nicht platt gefahren zu werden.  Weil das hier jetzt schon so lang geworden ist, gibt es später wieder einen 2. Teil...



























Freitag, 16. Januar 2015

Auf die Spitze getrieben. Altes Handwerk für neuen Gaubenschmuck

Wie ich letztens schon erwähnt habe, wurden bei einem Haus in der Innenstadt neue Gaubenverkleidungen angebracht. Da ich mich sehr gefreut habe, dass sich jemand so viel Mühe mit der Haussanierung gibt, habe ich einige Fotos gemacht. Denn wenn sie Verkleidungen erst einmal auf dem Dach sind, sieht man sie ja nicht mehr ganz so gut!

Wer durch die Stadt geht, kennt die Bleche an den Häusern, die Vorsprünge vor einsickernder Nässe schützen sollen oder oft auch Fensterbänke sind. Wir leben in einem Hinterhaus, bei uns gibt es nur solche Metallfensterbänke und wenn es regnet, hört es sich an, als ob eine Herde Ponys übers Pflaster trabt. Wer immer mit der neumodischen Schlichtheit von solchen Schutzblechen konfrontiert wird:

hier sieht man ganz gut, wie das Blech unter den Putz geht

Dem kann schon die Kinnlade herunterfallen, wenn er dann plötzlich so etwas sieht:



Spannend fand ich den Blick hinter die Verzierungen, und da sieht es so aus:



Es ist tatsächlich von hinten eine Hohlform! Alte Handwerkskunst trifft auf moderne Verarbeitung – die Zinkbleche von Maschinen und in Handarbeit gebogen, gedrückt und getrieben.




Ist das nicht wunderschön? Das ist HandwerksKUNST. So sehen die drei kleineren Verkleidungen für die Gaubenfenster aus. Das die gar nicht so klein sind, sieht man an den Leuten, die gerade die Taue für den Kran anbringen.


Hier geht sie in die Luft um auf dem Dach verbaut zu werden. Auch hier sieht man, das es den Zweck hat, vorgesetzt zu werden.


Ohne Kran wäre alles viel problematischer an Ort und Stelle zu bringen. Da wir einen Hundeblog haben:

...sooo hoch geht der Kran!
So, heute war der Gerüstbauer gerade dabei, seine ganzen Stangen und Bretter auf dem LKW zu verzurren, als wir vorbei gekommen sind. Deshalb ist die Handwerksarbeit heute bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel ohne Schutznetze und Co zu sehen:



Ist ds nicht der Hmmer? Guckt euch mal die Schneckenformen an! So sieht nun das Gesamtwerk auf dem Dach aus:




Der Eigentümer möchte eines der schönsten Häuser (das!) von ganz Neuruppin haben. Ich denke, er ist auf einem sehr guten Weg dahin! In etwa zwei Jahren soll die Sanierung soweit abgeschlossen sein, dass die Wohnungen bezugsfertig sind. 

Ich freue mich!

Vielen, vielen Dank an Herrn Nikolaus und an Firma metallornamentik aus Arnsdorf. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, sein Haus mit guter Handwerkskunst zu verschönern: metallornamentik.de.









Montag, 12. Januar 2015

Ein Einkaufscenter auf 20 qm

Sooo, nun gibt es seit einer Woche einen Miniatur-Einkaufscenter in der Bilderbogenpassage! Gemeint ist alt:neu:schön. Hier finden sich rund 80 Läden auf etwa 20 qm. Das Paradies für Männer mit shoppingbegeisterten Frauen an der Seite - und definitiv eine Aufwertung der Passage.

Bei der Einweihung...

Es freut mich wirklich sehr, das es nun auch in Neuruppin so einen Laden gibt. Denn es ermöglicht zum Beispiel Menschen, die gerne und viel handarbeiten, ihre Produkte zu verkaufen ohne selbst dabei sein zu müssen. Die Dauerpräsenz fällt weg, eine hohe Ladenmiete ebenfalls – besser geht es doch kaum!

Bei alt:neu:schön kann man sowohl Fächer in den Regalen mieten als auch Stellplätze, Wandplätze oder wer Klamotten loswerden möchte, die sich am besten auf einem Bügel machen, auch einen Platz am Klamottenständer. Schmuck macht sich in einer Glasvitrine ganz besonders gut – ihr seht: es ist an irgendwie alles gedacht. Preislich ist alles wirklich ok, es gibt sogar für zu verschenkende Sachen ein extra Fach und Kinder bekommen eines zum Taschengeldpreis, wenn sie ihr Kinderzimmer ausmisten wollen um Platz für neue Sachen zu schaffen!

Wie ihr sicherlich schon gesehen habt, waren wir bei der Eröffnung vor Ort – und eigentlich sollte der Bericht auch schon längst fertig sein. Aber wie das so ist, es kommt immer mal was dazwischen und mittlerweile sind die Regale auch viel voller. Lasst uns also mal eine Runde stöbern gehen:

 
Hier finden sich Sachen von "Lieblingsstücke" - das ist nicht etwa der Klamottenladen, der bei uns nebenan jetzt die Pforten schließen musste, sondern eine Frau die Schnullerketten, Armbänder etc. mit Namen aus Holzperlen herstellt. Sehr schöne Sachen, ich konnte sie schon in einer Facebookgruppe bewundern! Ebenfalls hier zu finden sind handgemachte Seifen, gestrickte Socken, selbstgemachte Kerzen, Schmuck, sowie Spiele, Bücher, Inline-Skater und vieles mehr.  
 


Auch hier, vieles, was das Herz hüpfen lässt. Übrigens die Tische hier vorne, na ja, eigentlich sind das Regale, sind jetzt am Wochenende neu dazu gekommen, weil echt der Bär steppt und die Regalflächen gar nicht mehr ausgereicht haben. Bei Durchsicht der Bilder habe ich gleich gesehen, was ich morgen gerne hätte. Schweinebroschen von Kiezmiez. Hups, verraten Marie... ;-)


Auch hier sah es letzte Woche zur Eröffnung noch ein kleines bisschen anders und leerer aus. Braucht noch jemand ein niedliches Steckenpferd? Ich meine, jemand ausser mir?????  Oder Klaviertasten? (Weißes Regal, mittleres Fach rechts am Rand). Oder eine Krippe? Schon für dieses Jahr? Bilder vom Fritzen? Alles da! Ist das nicht einfach klassen??? Ab morgen gibt es dort übrigens Nintendo-Spiele hat man mir gesagt.

gleiches Regal bei der Einweihung...

Wenn ihr etwas kaufen möchtet, das euch gefällt, bezahlt ihr es vorne an der Kasse. Möchtet ihr etwas verkaufen, mietet ihr euch ein Regalfach. Dann überlegt ihr, was eure Sachen kosten sollen, zeichnet die Sachen vorher mit euren Preisen und einer Kundennummer aus, die ihr vom Laden bekommt. Ins Regal stellen. Fertig. Dann heisst es warten und vielleicht Hinz und Kunz darüber informieren, das man seine Sachen zum Verkauf bei alt:neu:schön hat.

Das geht auch bei entsprechenden Facebookgruppen – und mir ist lieber, da wird gepostet: „Ich verkaufe *** für *** Euro, zu besichtigen und kaufen bei alt:neu:schön in der Bilderbogenpassage“ als wenn da so ein Ebay-Link kommt und man erst mitbieten muss. Oft sind ja auch die Ansichten ganz unterschiedlich – das was der Eine vielleicht total schön und gut erhalten findet und in den höchsten Tönen anpreist ist für den, der dafür dann extra eine längere Fahrt auf sich nimmt die böse Überraschung vor Ort.

Wem haben wir denn nun dieses Schnüsterwunderland zu verdanken? Astrid Leberti hat diese tolle Idee gehabt und freut sich sehr, wenn diese Idee in Neuruppin ankommt. Ich hoffe!






Sonntag, 11. Januar 2015

Farino und die Neue, Teil 2

Hallihallo und weiter geht es mit dem Rest vom Fest! Der Bilderendspurt von unserer Hunderunde zum See runter. 

Hier sind die alten Kasernenstuben, manche renoviert, manche leider noch nicht. Aber es tut sich was in unserer Stadt... bsssst.



Die Erich-Mühsam-Straße. Das war nicht jemand, der sich mit Kohlenschleppen abgerackert hat oder so, wie man bei dem Namen denken könnte. Neee. Das war ein Anarcho. (Für alle die, die in der Schule lieber Candy Crush gespielt oder sich die Fingernägel gefeilt haben lässt das Glühwürmchen ausrichten: das ist keine Schnarchkrankheit, sondern eine politische Grundeinstellung). Und weil er die hatte und Antimilitarist war, ist der leider im KZ Oranienburg gelandet.



Immer noch die Erich-Mühsam-Straße. Links beim hellen Haus ist tagsüber das große Hoftor auf. Guckt mal, was da für Schilder hängen! Bin ich froh, das ich kein Rindvieh bin...  bsssst.


Und hier, auf der anderen Seite das Haus vom ehemaligen Viktualienhändler Güthenke. Das ist riesig und hat auch einen Innenhof. Da freuen sich derzeit aber vor allem die Katzen hier in der Gegend drüber... höhöhö... irgendwann bleibt Joey mit seiner Rübe unterm Tor stecken und wird von denen verdroschen. bssssssst.


Endspurt. Los, mach hinne Glühwürmchen. Es ist nass draussen! 


Das nächste Mal lasse ich die Kamera nach rechts fallen, jetzt hängt sie mir links auf dem Rücken und macht bssssst..... bsssst. Hier sind wir in der Wichmannstraße. Das weiße Haus hat die Aufschrift "Konsum". Ganz früher im Krieg war es aber auch mal ein Theater und viele Schauspieler, die nachher ganz berühmt geworden sind, haben hier gespielt. Toll was?


 Endspurt, Rosengarten. Home, sweet home! Kuscheldecke, Futternapf, ich bin gleich bei euch! bssssst.



Ein Satz die Stufen runter und... ups... GLÜHWÜRMCHEN ist wachsam, höhöhö...


Gleich daheim. Wuhuuuu... Joey freut sich auch schon. bssssst.



Looos, hopp, hopp, meine Kuscheldecke ruft schon! 


Juhuuuu, und drin. Treppen hoch und alle Viere von sich strecken! Das Leben kann sooo schön sein! bssssssst. 


 Ähm... wo ist eigentlich mein * keks! * ????? Her damit!