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Dienstag, 1. Dezember 2015

Das geheimnisvolle Ding...

auf Facebook hatte ich vor ein paar Tagen schon ein Bild gepostet, auf dem Joey etwas Neues ausprobiert. Ich habe aber nicht verraten, was das ist. 





Ich hatte es bei woofshack gesehen, mir das Video davon angeschaut und gedacht: "Boah, das könnte unser Leben manchmal wirklich erleichtern!" - nämlich dann, wenn es darum geht, das Joey entweder im Freilauf ist und zügig eben an die Leine genommen werden muss oder wenn er im Geschirr vor dem Rad rennt und dann etwas ist, wo ich ihn plötzlich kurz nehmen muss. So wie vor ein paar Tagen, als plötzlich eine Plattnase auftauchte und er sich schlagartig in eine Art Furie verwandelt hat. Das Geschirr hat zwar ein stabiles Kreuz auf dem Rücken, das man gut greifen kann (wenn ich den Hund dann soweit dran habe, das ich es greifen kann...) aber damit ist die Aufregung ja nicht vorbei und aus der "Schusslinie" bekomme ich den Hund am Rad damit auch nicht.

Wobei Joey wirklich enorme Fortschritte gemacht hat. Also richtig, richtig super und wir haben schon viele Baustellen erledigt. Den Rest bekommen wir mit der Zeit sicherlich auch noch in den Griff.

Also haben wir es mittlerweile ein paar Tage getestet, was allerdings noch fehlt ist, wie es sich beim Spielen bewährt - aber eigentlich ist das bei Joey ja ohnehin etwas, das kaum vorkommt. Er spielt mit uns, er spielt mittlerweile auch gerne mal mit dem Wurfball (auch das ist ein Fortschritt!) - aber mit anderen Hunden hat er es halt nicht so und ich bin froh, wenn er zumindest lernt, ab und an mit anderen Hunden zusammen zu laufen. Auch dafür halte ich es bei ihm für eine gute Sache. 




Aber was ist es denn nun? Es ist ein Kurzführer. Wer von euch mehr Ahnung hat, wird die klassischen Kurzführer aus dem Hundesport kennen. Handschlaufen mit einem dicken Karabiner dran, die es ermöglichen, den Hund halt sehr kurz zu halten. Habe ich angeschafft, als Farino Unterordnung gelernt hat, weil wir da Übungen hatten, wo den Hunden von anderen Leuten ins Halsband gegriffen wurde, um sie zu halten. Das ist natürlich etwas, was tunlichst vermieden werden sollte und als ich dann mal einen Ridgeback halten sollte, fand der es extrem unlustig. Entsprechend gibt es eben dann diese Schlaufen, die eingeklinkt werden. 

Deren ganzen NACHTEILE, z. B. das der Karabiner schwer und klobig ist, die Schlaufen herumbaumeln wenn man ihn am Halsband lässt und der Hund sich verletzen kann sind mit dem Kurzführer von Ruffwear im Prinzip behoben.




Er ist leicht, er ist in der Länge verstellbar, der Karabiner ist auch total leicht - und er wird am Halsband eingeklinkt, einmal um den Hals geschlungen und mit Klett befestigt. Eine rote Schlaufe markiert den "Abreißteil". Also dort einmal ziehen und man hat den Hund innerhalb eines Bruchteiles einer Sekunde angeleint an der Hand. 




Wie gut es klappt, habe ich dann bei einem Ausflug gemerkt, wo wir in einem wildreichen Gebiet unterwegs waren und er später, als wir aus dem Waldstück wieder draußen waren, etwas saufen sollte dann irgenwann mit der Nase in der Luft losmarschierte... fünf Schritte, ein kleiner Zug und er war an der kurzen Leine. Ab zum Rad, an die Jöringleine und fünf Sekunden später war der Kurzführer wieder ordentlich um den Hals geschlungen und mit Klett verschlossen. 




Dafür ist der super und auch gedacht. Oder wenn es z. B. klingelt und ihr mit dem Hund trainieren wollt, das er dann nicht immer gleich Terz macht und die Besucher stürmisch begrüßt... auch dafür finde ich ihn wirklich prima. Manchmal klappt es eben nicht, den Hund auf den Platz zu schicken oder was auch immer - und da habt ihr den Hund mit einem Griff und ohne langes Getue gesichert. Manchmal ist es auch von vornherein ganz praktisch, den Hund neben sich zu haben wenn es an der Türe klingelt und der Kurzführer von Ruffwear ist sehr, sehr leicht und stört Joey z. B. nicht. Auch nicht beim wälzen und schubbern! Da geht das Teil auch nicht auf bei Joey - und der schmeißt sich echt oft hin! Im Dunkeln müsste man ihn auch ein bisschen sehen können, denn er hat zwei schmale Reflexstreifen eingearbeitet. 




Es gibt eigentlich nur eine Sache, die mich etwas gestört hat und das ist der reguläre Preis von fast 30 Euro. ABER... wir haben in den ganzen Jahren mit den Hunden schon so viele Sachen aus dem regulären Handel gekauft von Karlie, Trixi und so weiter - und bei Ruffwear bezahlt man auch die entsprechende Qualität mit. Egal ob bei Hundeschuhen - die von Ruffwear haben übrigens zum Teil eine richtige Sohle mit Profil, ob bei Schwimmtieren aus Ballistiknylon, wo ähnliches aus regulärer Produktion schon beim ersten Einsatz aufgibt - oder eben bei Leinen und Geschirren. Wobei bei woofshack dazu kommt, das man den Versand (übrigens aus Deutschland und nicht aus Österreich) nicht bezahlen muss, wenn man den kauft.

Entsprechend: wenn ihr denkt, so ein Teil würde euch das Leben mit eurem Hund zum Teil sehr erleichtern, eben weil man ihn mit einem Griff dann tatsächlich hat und nicht groß herumfummeln muss bis man den Leinenkarabiner im Halsband hat... dann ist es ein ganz klarer Kauftipp - der eine reguläre Leine letztlich super ergänzt - aber nicht ersetzt! Je nach Einstellung passt er für einen Halsumfang von 36 - 56 cm und hat eine Endlänge von bis zu 69 cm. 

Ich finde, das Material liegt auch angenehm in der Hand und man kann Joey ganz angenehm führen, wenn man durch die graue Schlaufe greift.

Grad gesehen -  im Moment ist er bei woofshack nicht auf Lager, aber er kommt sicherlich demnächst wieder rein. 

2. Dezember... Nachtrag

Gestern haben wir eine Bikejöring-Runde gedreht. Dabei ist es zu einer Situation gekommen ähnlich wie oben mit der Plattnase geschildert - und siehe da, in drei Griffen - 1. Fahrrad abstellen, 2. ins Geschirr greifen und Joey halten, 3. am Klettband ziehen und die Leine in der Hand haben - wurde aus einem wütend bellenden Joey ein "oh, war was???"-Hund. 

Heute morgen ähnlich, ein anderer Hund kam am Cafe vorbei und klar, Joey war angeleint - aber es ist nicht so angenehm, wenn er sich aufregt, dann immer die Metallringe der Leine in den Händen zu haben. Ein Griff und zack... Problem gelöst. 

Also von mir definitiv eine Kaufempfehlung für Menschen, die ihren Hund ab und an schnell, bequem und problemlos kurz nehmen müssen und ihn danach eben so schnell und problemlos wieder laufen lassen möchten. Übrigens, sollte jemand das Teil bei woofshack bestellen, dürft ihr gerne angeben, das der Tipp von Ruppi-Struppi kommt.

Freitag, 25. September 2015

Bikejöring... war da was mit Ruhetag?

Mittlerweile hat sich bei uns schon so etwas wie Bikejöring-Routine eingenistet und die Entwicklung verläuft sehr erfreulich.

Während unserer "ach, lass uns doch mal nach Molchow fahren"-Runde habe ich auf dem Stadtplan einen roten Weg in die Richtung entdeckt, nannte sich Fahrradweg und versprach von der Kartenansicht her recht asphaltfrei und ruhig zu sein:



Ach so, um gleich denen, die chronisches Meckern über alles was nach Verwaltungstaten aussieht in ihrer DNA verankert, haben vorzugreifen: Mit diesem Wegevorschlag hat die Stadtverwaltung nicht zu tun. :-) Ganz ehrlich nicht. Auch wenn auf der Karte "Neuruppin" steht.

Jepp. War er. Ab Kläranlage ging es über einen Feldweg weiter und danach versackten wir in kniehohem Gras zwischen den Rieselfeldern. Weil die aber letztlich gen Waldgebiet gehen, dachte ich so: "Na jaaa... vielleicht wird es dort hinten noch besser!". 



Wurde es nicht. Ne... irgendwie haben wir dann noch versucht, dieser Wildnis am Zaun des Klärwerkes entlang zu entfliehen - das hatte aber leider nur zur Folge, das wir den ganzen Weg durchs hohe Gras auch wieder zurück mussten. Mit Fahrrad und Anhänger und Dreirad.

Route 666... rundherum irgendwie fast nur öde Schei** in Aussicht...  ;-)  nein, ganz so ist es nicht.  
Joey, dieser Held, hat dann das unbemannte Dreirad gezogen, was besser ging als erwartet, Nick ist durchs tiefe Gras gelaufen und ich habe dann die schlimmste Strecke viermal gemacht, weil ich erst das eine und dann das andere Rad geholt habe, bis es halbweg wieder möglich war, zu fahren.

Später habe ich Joey dann für ein paar Kilometer in den Anhänger verfrachtet - das will er nicht so gerne, aber ich habe ihn so zu einer Pause verdonnert.

Insgesamt haben wir dann rund 10 Kilometer geschafft. Oder besser: Mein Fahrrad. Denn das Handy mit der Komoot-App hatte ich in der Satteltasche. Ich habe mir aber gedacht, ich brauche mir absolut keine Sorgen mehr zu machen, das ich vielleicht aufgehe wie so ein Hefekuchen. Nö... brauche ich nicht.

Sonntag habe ich dann mit Joey nur eine "locker-flockig"-Runde um die Stadt gedreht, das waren tatsächlich nur 4,5 km. Wir können also auch weniger, wobei ich den Eindruck hatte, dem Hund war es definitiv ZU WENIG. 
  Montag wäre dann ja eigentlich... ähm... ja, eigentlich... trainingsfrei gewesen. Also kein Fahrrad fahren. Aber wie das so ist, mit der kurzen Runde am Sonntag und einem Hund an der Leine, der einem klar macht: "Du, also weisst du, ich finde das ja voll doof hier so langsam rumzulatschen..." landet man irgendwann dann doch auf dem Rad. Ergebnis: 6,8 Kilometer.



Happy dog... Pause mit Pfoten kühlen
 

Während ich am Anfang dann noch erst ins Halsband verschnallt habe und auf dem Museumsparkplatz dann angefangen habe, groß umzuschnallen und später dann noch einmal, sind wir jetzt so, das wir zum Teil schon vor der Haustüre starten und dann das lange Zugstopp-Halsband mit dem Geschirr verkoppelt haben, was dann später auf "nur Geschirr" geändert wird. Joey hat verstanden, wenn wir so rausgehen, dann kann er in seinem Tempo laufen. Die Richtungsangaben klappen meistens sehr gut und bei manchen Wegen weiß Joey schon, wo er lang soll. 

Es gab noch keine größeren Katastrophen, eher so kleinere Verwicklungen. Er rechts und ich links an der Ampel vorbei und dann war er so verwirrt, das er noch mal umzugelaufen ist. Was halt auffällt ist: Je mehr Innenstadt, desto mehr Reize, desto mehr Momente, wo sich die Leine dann mal irgendwie verheddert. Aber... alles noch OK. Ich habe auch noch "keinen Adler" gemacht, obwohl es manchmal durchaus kurz davor war - und so wie Joey sich früher immer aufgeführt hat, spricht es enorm für ihn, das ich noch keinen Abgang vom Rad gemacht habe!

Unterwegs auf Nebenstrecken. Hier der Weg von Wuthenow nach Nietwerder

Was interessant ist, ist der Aufbau von Muskeln und Ausdauer bei Joey. Das macht schon echt Spaß zu erleben und seine Ernährung besteht jetzt aus der angepassten Menge am üblichen Trockenfutter - die ist von 190 auf 245 Gramm gestiegen - und das landet mindestens zweimal am Tag in einer "Suppe" aus aufgelöster Hundewurst von Dülfer. Mag für manch einen sicherlich ekelig aussehen, aber Joey trinkt recht wenig und bei der Leistung braucht er ausreichend Flüssigkeit.

Ansonsten ist die Gesamtentwicklung über die letzten zwei Wochen leistungsmäßig ganz erfreulich. Die Pausen sind weniger geworden, die Durchschnittsgeschwindigkeit hat sich gut erhöht... cooler Sport, toller Hund.









Samstag, 19. September 2015

Abenteuer vor der Haustüre, die 2.

Donnerstags ist für Joey ein ruhiger Tag ohne Fahrrad. Findet er aber eigentlich doof, weil er dann ja viel langsamer laufen muss. Aber wir waren im Baumarkt und haben geguckt, was wir dort an brauchbaren Sachen finden um eine Bikeantenne zu basteln.

Natürlich gibt es die Teile auch fertig. Für den Klickfix-Adapter - und dann kostet die zwischen 80 und 100 Euro. Andere Versionen sind unwesentlich günstiger, aber generell ist man unter 50 Euro nicht dabei. Bikeantennen halten die Zugleine über das Vorderrad, insbesondere, wenn der Hund steht - aber eben auch, wenn man ungeübt ist oder die Leine durchhängt. Viele Bikeantennen sehen aus wie eine Autoantenne mit einem Ring am Ende. Und deshalb finde ich 80 - 100 Euro ganz schön happig. Irgendwer schrieb in einem Forum das seine Bikeantenne aus einem Halter für Rücklichter und einer Autoantenne besteht. Gute Idee!

Nur: die meisten Autoantennen sind mittlerweile sehr, sehr kurz. Zu kurz, um das Zugseil wirklich vom Vorderrad weg zu halten. Bei Obi gibt es dann erst recht nur so winzige Teile - und irgendwie fand ich alles ein bisschen doof, dann hatte irgendwer in einem Forum noch eine Konstruktion aus PVC-Rohr und Spanngummi, irgendwie nichts Halbes, nicht Ganzes aber besser als nix. Aber auch das verwendete PVC-Rohr gab es bei Obi nicht.


Besser als nix...

Ein bisschen gefrustet bin ich dann durch die Gänge gelaufen und habe dann bei den Regalbauteilen angehalten. Es gibt noch eine Bikeantenne von Gravity und die hat ziemlich viel Fläche. Fast so wie ein Regalträger. Aber... die Gravity-Antenne hat auch nur ein Händler gehabt und der hatte sich nicht mehr auf Lager. Mit ein bisschen Überlegen und einem Materialeinsatz von unter 10 Euro habe ich nun eine Bikeantenne gebastelt. Die Wandhalterungen für Regalträger gibt es nämlich auch in ganz kurz. Ich war ja sehr skeptisch, ob das gut geht - aber es funktioniert. Bedenken hatte ich auch ob der Hebelwirkung, weil reguläre Bikeantennen halt nachgeben - aber weil mein Provisorium gut unterfüttert ist, dreht es sich ein bisschen mit. Hooorray!

Ausprobiert habe ich sie Freitag aber tatsächlich erst im Park bei den Kliniken. Weil es dann auch besser gepasst hat, habe ich heute dann auch das erste Mal die Zugleine am Fahrradrahmen befestigt. Siehe da - funktioniert ohne Probleme. OK, nun haben Joey und ich aber ja auch schon ein paar Touren gemacht und sind immer besser aufeinander eingespielt. Was heute auch gut geklappt hat, war das Kommando "Bei" - was für ihn heißt, er soll an meine Seite kommen. Das ist wichtig, wenn wir Straßen überqueren oder irgendwie an die Seite müssen an einem engen Weg, weil ein Fahrzeug vorbei möchte.


Pausensnack in der Pampa...

Außerdem hat es auch gut geklappt, dass er nicht sofort losgerannt ist, nachdem ich auf dem Fahrrad gesessen habe. Das wollte er zwar, aber da die Stadt nun einmal steinharte Wege hat, tut es den Gelenken nicht gut, dort zu rennen. Ein lockerer Trab ist ok, wärmt die Muskeln auf und sorgt dafür, das die Gelenke besser geschmiert werden. Bei Pferden ist die Regeln, dass man mindestens 10 Minuten erst einmal Schritt reitet, es "aufwärmt". Dabei wird den Gelenkknorpeln auch signalisiert: "Achtung, mehr Bewegung, jetzt brauchen wir mehr Schmiere!" - entsprechend sammelt sich mehr Flüssigkeit in den Bandscheiben und Gelenken, damit diese besser funktionieren. Das ist aber nicht nur bei Pferden so...

Wir haben dann eine größere Runde durch den Gutspark gemacht, bevor wir auf den Weg gewechselt sind, der dort zur Hälfte herumführt. Praktischer Weise waren an der Kreuzung zwei riesige Schlammpfützen, die der Hund erst einmal benutzt hat, um sich rein zu legen. Links herum, rechts herum... Hauptsache nass, abkühlen und Modderwasser.

Danach ging es auf die Schlaglochpiste - wobei der Untergrund aber festgefahrene Erde war. Immerhin - und für die Pfoten besser zu laufen als Asphalt oder Schotter, was ich gleich am Tempo gemerkt habe. Tja und dann kam uns ein Hund entgegen und das hieß erst einmal absteigen, "Bei" und zu Fuß gehen und kurz darauf sprangen zwei unangeleinte Hunde herum und haben tatsächlich ein bisschen zusammen gespielt! Der andere Hund war Obama. Den haben wir schon mal an der Slipanlage getroffen.

Nach der Spiel-, Pinkel-, Schnüffel- und Kratzpause ging es dann weiter, Joey wäre auf dem nun sandigen Weg gerne gerannt - aber der Sand war so trocken, das mir das Rad weggerutscht ist. Also ging das nur wenige Meter - aber dann waren wir auch schon wieder auf dem Gelände vom Gutspark. Sehr schön fand ich, das Joey schon von sich aus den Trampelpfad zum alten Friedhof angesteuert hat, der für ihn besser zu laufen war als das gepflasterte Stück. Am Rad vom Friedhof ging es durch die Bäume - WAHNSINN was für ein traumhafter Anblick! Echt ein absolut toller Moment auf der Tour!

Wir sind dann bei der Zufahrt zum Gutshof über die Straße und von dort auf dem Radweg weiter, um zur Marina SV Medizin zu fahren, wo ein kleiner Trampelpfad zum Seeufer führt. Das war unsere zweite etwas längere Pause - ungefähr 10 Minuten haben wir dort Rast gemacht und Joey hat sich ein bisschen Dreck abgewaschen und die Pfoten gekühlt.


Bildunterschrift hinzufügen

Danach ging es über die alte Paulinenstrecke wieder gen Innenstadt - und diesmal habe ich tatsächlich erst 200 Meter vor unserem Hoftor die Leine ins Halsband geklinkt, weil wir dann durch die Wichmannstraße mussten. Da ist mehr los und vor allem wohnen da die Beagel vom Antiquariat. Die Garanten dafür, das Joey sich aufregt. Egal wie weit er gelaufen ist  - um sich über die Beiden aufzuregen, reicht es immer. Es sei denn, er ist wirklich mal so vergesslich, das er völlig verpeilt, dass wir an dem Haus vorbeigehen.

Im Normalfall habe ich es die letzten Male immer hinbekommen, das Joey etwa 8 Kilometer läuft. Heute stand aber deutlich mehr auf der App - und da ich das Smartphone in der Satteltasche habe, gucke ich halt unterwegs eher nicht drauf. Es tat mir dann durchaus etwas leid für Joey, weil der über 11 Kilometer gelaufen ist - aber er hat auch immer das Tempo angegeben, wenn ich ihn nicht sogar gebremst habe, weil er zu schnell laufen wollte.




Von daher - ja, es war für ihn dann durchaus viel, aber er ist nicht nach Hause geschleift worden, sondern wäre es nach ihm gegangen, im Trab bis vor die Haustüre gelaufen. Das Mittagessen von ihm war ratzfatz verputzt und dann hat er gepenndöst und sich von mir ein bisschen durchmassieren lassen. Wenigstens das sollte dann sein.

Unsere Abendrunde war dann sehr gemütlich (aber auch rund 1,5 Kilometer...

Samstag, 5. September 2015

Lass uns mal eben...

sagte das Frauchen zu ihrem Hund. Gemeint war: "Lass uns mal eben ein bisschen raus fahren, damit du rumrennen kannst!". Immerhin soll ja das ruhig im Anhänger mitfahren noch weiter geübt werden. Anvisiert war so maximal eben eine Stunde unterwegs sein, allerhöchstens, weil die Müdigkeit dann irgendwie doch meinte: "Aber nicht so lange...". 

Der Hundeanhänger hinter dem Rad.


Aber erstens kommt es anders und zweitens als Frau denkt und so ist aus dem "allerhöchstens eine Stunde..." mehr als das Doppelte geworden. Am Certaldo-Kreisel habe ich mich statt für Mesche dann kurzfristig für den Flugplatz entschieden und bin abgebogen. Mit Anhänger kann ich den Fußgängerüberweg hinten in der Nähe vom alten Bahnhof nicht mehr so einfach nutzen, ich muss das Gespann auseinander kuppeln, es einzeln über die Schienen bringen und auf der anderen Seite wieder zusammenbauen. Das habe ich einmal gemacht und auch wenn es so relativ gut geht - in der Zeit bin ich mit dem Rad aber auch aussen rum am... ähm... Babimost-Ring? Bad Kreuznach-Ring? Egal... die Umgehungsstraße lang auf der alle Partnerstädte verewigt sind.

Tja, dann gibt es immer die "interessante" Zufahrt zum alten Flugplatzgelände. Also diese wilde Müllkippe, an der man den schwindenden Intelligenzgrad der Menschen erkennen kann, die zu doof sind, Sperrmüll zu beauftragen und lieber den ganzen Dreck in die Gegend werfen. Und sich DANN gerne beschweren, wie dreckig es überall ist. Trauriges "Highlight" heute - ein Karton mit Maschendraht oben drauf. Da hat sich jemand aber echt viel Mühe gegeben, um ein Behältnis zu bauen, in dem er sein Tier entsorgen kann. Ein großer Karton mit einer Seitenöffnung, vor der so ein Apfelsinennetz geklebt war, damit Luft rein kommt. Alufolie auf dem Boden sollte verhindern, das der Karton nach unten hin durchweicht wenn das Tier, was dort drin entsorgt wurde, mal auf die Streu pinkeln muss. Oben drauf war dann grober Maschendraht gespannt - und eine Fluchtöffnung für das Tier mit Klebeband so gesichert, das es sich nicht groß verletzen kann. Drin war kein Tier mehr und in der Umgebung auch nicht. 

Joey hat sich dann ein Stückchen weiter gefreut, aus dem Anhänger zu dürfen und herum rennen zu können. Wir sind dann den Betonweg hoch, wo er sich am Ende noch ein Wettrennen mit einem Hütehund geliefert hat, der letztlich auch sichtlich Spaß an der Ablenkung hatte. Schafe waren ohnehin nicht da.

Weil das Wetter so schön war, bin ich mit dem Rad und dem leeren Anhänger einfach den Weg weiter gefahren, was etwas rumpelig wurde, weil Feldweg. Joey war schwer begeistert, so viel rennen zu können. Was mich begeistert hat, war seine Abrufbarkeit. Klar, das ist kein Hundeplatz-Standart, aber es wird immer besser. Richtung Klappgraben ist ein Waldstreifen - und dorthin hat es Joey immer gezogen. Da Büsche und Bäume aber Rückzugsgebiet für Wild ist, soll er aus den Bereichen wegbleiben. Egal wie toll es dort riecht und ob er Jagdhund ist oder nicht. Dort haben er und andere Hunde schlichtweg nichts zu suchen. Da dürfen auch gerne mal diejenigen drüber nachdenken, die gerne "Jäger sind Mörder" schreien, aber ihren Hunden "ein bisschen Spaß" gönnen wollen, wenn die durchs Unterholz krachen und das Wild in Panik versetzen. Für Wild ist es nämlich kein Spaß, sondern jedes Mal eine tödliche Bedrohung - und schlimmer, als 95 % der Jäger es je sein könnten. Das mal so nebenbei.

Letztlich sind wir dann bis ganz hinten zum Querweg. Joey hatte langsam aber sicher Durst und in den Gräben war dick Entengrütze, was er etwas doof fand. Da ich dann auch immer schon mal wissen wollte, was rechts herum ist, sind wir in die Richtung weiter - und siehe da, eine alte Pumpstation... der durstige Hund verschwand gen Wasser und dann hörte ich nur noch ein lautes Platschen. Joey ist beim Versuch, ans Wasser zu kommen, abgestürzt und im Wasser gelandet. Voller Panik hat er dann versucht, die Betonwand wieder hochzukommen, was natürlich nicht geklappt hat, aber mit Zuruf habe ich ihn an die Seite bekommen, wo es nicht so steil war und er mehr Halt hatte. Wir haben uns zwar beide erschrocken, aber es war eigentlich voll unproblematisch zu händeln.

Nasser Hund. Was man hier so ein bisschen sieht: Joey hat mehr Flecken als man denkt.

Ein Stückchen sind wir dann den Weg noch weiter gelaufen, mit dem Rad war da irgendwann nicht mehr viel zu fahren. Tolle Gegend, riesige Flächen... und dann ging es wieder zurück.

An den Schaf-Sheltern gab es noch einmal ein Wettrennen mit dem Hütehund, da hat Joey sich nicht abrufen lassen - aber auch nicht groß Stunk gemacht. Er wollte einfach mit dem anderen Hund rennen - ist am offenen Tor vorbeigesaust, wo ich nicht wusste, ob gleich der andere Hund rauskommt und ihm ein paar Löcher in den Pelz brennt - das wäre dann halt so gewesen... und im Vorbeirennen hat er die Pfütze in der Einfahrt gesehen. Vollbremsung, zurück und endlich klares Wasser saufen! 

Der Hütehund hat sich strikt an die Grenze gehalten, auch wenn das Tor offen war, Joey hat sie respektiert und nach ein paar Schlapp Wasser ist er auch angerannt gekommen. Da stand ich schon neben der nächsten Pfütze und habe auf ihn gewartet. Und ja, ganz süß, Joey hat versucht sich in eine winzige Wasserpfütze zu legen.

Insgesamt waren wir etwa 2 1/2 Stunden unterwegs, haben in der Zeit rund 12 km absolviert, von denen Joey etwa 7 km ziemlich durchgehend im Freilauf herumgerannt ist. Tolle Leistung dafür, das wir so eine lange Strecke noch nie in dem Tempo hatten.

Der Anhänger hat sich relativ gut bewährt, Joey springt auch problemlos hinein und macht nicht mehr ganz so viel Theater. Ganz ohne geht aber auch nicht, herumfiepsen muss schon sein. Nachdem er einmal durchs Dach rausgesprungen ist, weil er oben angeleint war, wird er nun unten am Boden angeleint. So kann er zwar durchs Dach gucken, wenn die Klappe dort auf ist - aber nicht mehr herausspringen.

Was beide Hunde nicht mochten ist, dass der Anhänger in sich ein bisschen kippt. Nicht viel, aber es reicht damit Hunde ein Problem haben. Der Boden ist auch nicht eben, sondern hat eine Welle durch die Achsaufhängungen. Auch nicht ganz so optimal. Auf dem Foto seht ihr, dass das Rad, was zum Schieben sonst vorne untergeschraubt wird, nun in der "Aufbewahrung" hinten am Anhänger steckt. Da ich den Anhänger aber zwischendurch nicht umbaue, wird es dort verschwinden. Das ist dann etwas über ein Kilo weniger Gewicht und weniger Geklapper.

Diestel trifft Klett. Bionic lässt grüßen.


Die Anhängerkupplung war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist ein kleiner "Pinökel" direkt an der Hinterradachse. Unsere Kinderanhänger hatten immer größere Klemmkupplungen, die auch gerne mal gen Speichen gekippt sind, wenn man nicht aufgepasst hat.  Ich war ja echt skeptisch ob des winzigen Teilchens - aber bislang habe ich nix zu meckern und auch das ankuppeln ist voll unproblematisch.  Das wir abseits jeglicher befestigten Straßen unterwegs waren, sieht man an den unfreiwilligen Mitbringseln auf dem Anhänger :-)

Der Mittagsschlaf fand dann ein bisschen später statt und war dann auch ein bisschen länger, weil Joey und ich einfach nur fix und alle waren. Letztlich kommen Rad und Anhänger auf locker 40 kg Grundgewicht und der Rollwiderstand auf Feldwegen bei vier Rädern ist auch nicht zu unterschätzen. Von daher: Das werden wir wohl öfters machen.







Sonntag, 18. Januar 2015

Hundecam: Auf dem Weg zum Fontane.



Schönes Wetter! Endlich können wir die Fotos machen, die wir Otto versprochen haben. Also zusammengesucht, was wir brauchen und los.


Hurraaa, Pfützen, schnell hin!

Da die SJ4000 viel Zubehör hat, wurde mal ein bisschen davon ausprobiert. Die Hundecam ist ungefähr so groß wie ein normaler Trafo über den man sein Handy aufläd. 



Schlabber, Pfützenaroma ist das Beste!



Da Joey  etwas wuselig ist, war diesmal der Gürtelclip dran. Damit hat die Hundecam ihn meistens im Blick. Aber vieles Andere auch...



 

 Weiter geht´s über den Brasch-Platz zur Rudolf-Breitscheit-Straße.

Da steht ein komisches Ding!
 Bei Nancy vorbei *winke * und...


 ...am Cafe Hinterhof vorbei. Hier in dem Haus wird evangelische Jugendarbeit gemacht. Na ja, im Hinterhaus, das wirklich sehr nett ist. Das Vorderhaus ist fast fertig saniert und so wie es aussieht, hat es die üblichen Probleme mit aufsteigender Nässe. Da es relativ nah am See liegt, kein Wunder.

Schnüff... Hier müssen wir rüber
 In vielen Häusern hier gab es kleine Läden. In dem gegenüber auch. Wie viele andere Häuser hier in Neuruppin hat es auch noch Öfen, mit denen geheizt wird. Dafür kommt ab und zu der Kohlenhändler und kippt eine Fuhre Briketts ab, die dann Eimer für Eimer ins Haus getragen wird. 

Das Zwischenziel vor Augen
Das hier ist die Schifferstraße. Das Haus rechts ist letztes Jahr saniert worden. Wenn ihr mal daran vorbei kommt, schaut euch mal den Eingang mit den alten Fliesen an!

Farino bekommt schon die Leine ab
  Am Zwischenziel, dem ehemaligen Exerzierplatz zwischen Land- und Arbeitsgericht. 


Hallo Bäume! Schön euch wieder zu beschnüffeln!
 Einer der wenigen Plätze, wo die Hunde auch mal richtig rennen können.

Hoppla...
Nein, nichts gebrochen bei Joey, das ist für ihn ein normaler Bewegungsablauf, auch wenn es auf dem ersten Blick ein bisschen nach Magenumdrehen aussehen mag. Das kommt, weil die Gelenke in anderen Abständen angeordnet sind als z. B. bei Pferden oder beim Menschen und Joey als Jagdhund zu den Stöberhunden/Vorstehhunden gehört. Das bedeutet, seine Rasse hat sich auch so entwickelt, das sie möglichst bequem mit der Nase ganz dicht über dem Boden arbeiten und sich dabei fortbewegen kann.


* Keks! *
Fast schon wieder am Ende vom Exerzierplatz. 
 
Mist, Leine... :-(
 Tja, da kam leider ein angeleinter Hund auf der anderen Seite. Dann muss Joey auch wieder an die Leine.  

Abenteuer, ich komme!
 Das Butterkekspflaster am Arbeitsamt, wo jetzt auch das staatliche Schulamt drin ist mit einem netten Schulrat.   

Der Fuß- und Pfotengeherübergang
Auch noch recht neu, der Fußgängerübergang an der Trenckmannstraße. 


 Also an Einkaufsmöglichkeiten mangelt es hier in der Stadt nicht und sie sind eigentlich von jedem Wohngebiet aus prima zu erreichen. Dieser Edeka war vorher hinten beim REIZ.  


Einmal quer über den Parkplatz, unser Ziel liegt an der Fehrbelliner Straße. 


 Also hier war mal vor gar nicht allzu langer Zeit noch die Möglichkeit, die ehemalige Bahnstrecke auf einem Trampelpfad lang zu laufen. Da konnte man ohne über Parkplätze zu wechseln und ggf. angefahren zu werden, dann toll laufen und hatte viel zu entdecken. Jetzt ist hier ein Zaun und es gibt keinen Pfad mehr, der das Sonnenufer autofrei gen Fontane-Schule und REIZ verbindet, oder einen kurzen Weg zum...


Fontane-Dönerdealer bietet. 
Überflüssig, unerwünscht, schließlich gibt es Umwege, Radwege, Fußwege, alles schick und für teuer Geld betoniert, gepflastert, asphaltiert und damit sich das gelohnt hat, müssen die eben benutzt werden. Wer braucht schon einen Trampelpfad?  Gras, Sträucher und einen kleinen Funken Abenteuer? 

Mir reichts, lass uns umkehren!

OK, drehen wir um.



Müssen wir hier lang? Das ist eine echt blöde Strecke!

 Die Fehrbelliner Straße Richtung Innenstadt. Sehr zweckmäßig.

Abbiegen!

Wieder ab in die Trenckmannstraße, die ist so schick neu...


Warten, bis sich die Autos sortiert haben um nicht platt gefahren zu werden.  Weil das hier jetzt schon so lang geworden ist, gibt es später wieder einen 2. Teil...



























Sonntag, 26. Oktober 2014

Viel unterwegs und Halsband futsch....

Heute waren wir wieder viel unterwegs. Erst haben wir morgens eine größere Runde gemacht, die war relativ problemlos. "Größere Runden" sind so ab 2 Kilometer :-D . 

Ich bemühe mich gerade, Joey weiterhin abzugewöhnen, das er sich ständig ins Halsband wirft wie doof und/oder "oh geil, da riecht was ganz toll, hin!" spontan mal querbeet zieht. 

"Iiiiiich??? Ziehen??? Seh´ ich so aus??? Aaahhh, lass mal da bei den komischen Kisten gucken, das ist spannend!"

In der akutellen "Partner Hund" steht ein Artikel über Streuner (die hat so einen weißen Hund mit Schlappohren vorne drauf). Deshalb habe ich mir die geholt - aber eigentlich ist es insbesondere ein Artikel über menschenscheue Streuner. Also mal wieder etwas, das ich voll knicken kann, denn Joey ist definitiv nicht menschenscheu, der hat einfach ganz andere Probleme (gehabt, einige sind ja zur Hälfte weg). 

Auch das "Alle Regeln gelten von Anfang an, sonst verwirrt man den Hund". Toll, bleiben wir doch einfach dabei, das jeder Hund individuell ist und man oft einfach via Versuch und Irrtum lernt, mit dem Hund klar zu kommen und herauszufinden, wie der lernt. "Alle Regeln von Anfang an" geht bei einem Hund wie Joey eben nicht immer. Der muss ja erst einmal begreifen, das es überhaupt Regeln gibt, an die er sich halten soll! Erst, wenn er das grundsätzlich begriffen hat, kann ich aufbauen. Aber gut, die, um die es in dem Artikel geht, scheint auch einen großen Garten zu haben. Da muss man nicht jedes Mal mit einem angeleinten Hund raus auf die Straße und kann ein bisschen anders arbeiten.

"Klassische Konditionierung funktioniert oft nicht".  Um einen Hund zu konditionieren, ihm also etwas beizubringen, sollte er als erstes überhaupt mal wissen, wie er von einem Menschen etwas lernen kann, das der Mensch gerne von ihm möchte. Letztens war im Cafe Hinterhof eine Veranstaltung zum Thema Asylbewerber und die Gäste dort wurden von Frau Böhme (ich glaube, die war das...) erst einmal mit einem Schwall Italienisch zugetextet.  Hat kaum jemand verstanden. 

Wieso gehen viele Menschen eigentlich davon aus, das Hunde automatisch verstehen, wenn wir sie zutexten?  In erster Linie beruhigt es doch wohl uns Menschen, wenn wir einen Hund mit vielen Worten zuschwallen. WIR wissen, was wir von dem Hund wollen. Aber der Hund eben nicht automatisch, was wir von ihm wollen. Wenn ich unten bei unseren netten Nachbarn bin und die sich auf vietnamesisch unterhalten, verstehe ich kein Wort. Und ich gehöre sogar der gleichen Spezies an!

Dann hatte ich vor wenigen Tagen ja wieder die Begegnung mit jemandem, der bei jeder Begegnung immer allen Leuten verkünden muss, ich wäre eine Tierquälerin. Ich habe dann mal gefragt, warum. Antwort: "Wegen dem Stock!" Aha. Ich denke dann immer: "Leute, wenn ihr findet, das es schon Tierquälerei ist, eine Touchiergerte in der Hand zu halten und einem Tier durch eine so verlängerte Hand Signale zu geben, dann fahrt in den nächsten Reitstallt, am Besten zum Neustädter Gestüt und zeigt dort alle Reiter an, die Gerten als Hilfe benutzen!"

"Bei einem PFERD ist das ja auch was ANDERES, aber doch nicht bei einem HUND!" wurde ich dann angebrüllt. Warum ist es bei einem Hund etwas so anderes? Reiter steigen auf ein Pferd, das ein Zaumzeug trägt, eine Trense im Maul trägt, an der oft wahllos herumgerissen wird - und die dann auf der Pferdezunge wirkt wie ein Nussknacker. Das Pferd ist gesattelt und oft gibt es noch Ausbinder oder Schlaufzügel, weil der Reiter sich einfach nicht aufs Pferd traut, wenn es nicht verzurrt ist wie ein Koffer auf dem Dachgepäckträger. Das ist alles völlig in Ordnung.

Ein Hund... trägt ein Halsband. Manchmal ein Geschirr. Wenn ein Hund also nur bedingt auf die menschliche Stimme hört - welche Einwirkungsmöglichkeiten habe ich dann? An der Leine ziehen und damit ständig am Halsband  ziehen? Ist das "tiergerechter"? Ich mache es oft, weil manchmal gar keine andere Wahl bleibt - ABER... es ist auch für Joey ein Lernprozess, denn so langsam sickert es auch in seinen Dickschädel, das es viel unkomplizierter ist, wenn er einfach ein paar Regeln einhält. Auch, wenn er die eigentlich voll doof findet. Das ist genau wie bei uns Menschen, auch wir finden manche Regeln total bescheuert - aber es lebt sich unkomplizierter, wenn man sie einhält. Wir haben die Wahl. 

Je öfters Joey die Regeln von sich aus einhält, desto weniger muss ich in die Leine greifen und ihn über das Halsband beeinflussen. Aber zurück zum Artikel in der Zeitschrift: Ganz nett, aber letztlich nichts, was ich für Joey gebrauchen kann.

Heute spät Nachmittag waren wir dann wieder unterwegs und diesmal eine richtig große Runde. Erst über den Brasch-Platz, wo gleich ein paar Kinder angerannt gekommen sind, die wir öfters treffen. Das ist ganz nett, die freuen sich über die Hunde, die Hunde freuen sich über die Aufmerksamkeit. Sonst dürfen die auch mal eine Runde mit Farino laufen, heute aber nicht. Wir waren dann auf dem Exerzierplatz, wo Joey später beim Apportieren seiner Beißwurst sein braunes Seilhalsband verloren hat. Joey liebt es, seine Beißwurst aus Jute zu apportieren und wenn es geht, nehme ich sie mit und power ihn damit ein Stück weit aus. Das Halsband war bei der einbrechenden Dämmerung einfach nicht mehr aufzufinden. Also, falls es jemand finden sollte: Hier!(Edit: Ist wieder da)

Wir sind dann über die Trenckmannstraße zum See gelaufen, da war es schon dunkel. Farino ist ein bisschen vor gelaufen und irgendwann sagte es "Platsch!". Da hat er im Dunkeln irgendwie die Höhe vom Ufer unterschätzt, als er trinken wollte. Zum Glück ist er von alleine wieder herausgekommen. Im Dunkeln im See rumstiefeln ist nicht so mein Ding.

Etwas später hat er dann noch eine Hundedame mit Namen "Maja" getroffen und sich sehr gefreut. Sie hat die Freude aber nicht ganz so geteilt und wie das dann halt manchmal bei Kerlen so ist, wird erst mal auf wehleidig gemacht - um zehn Sekunden später rumzutoben wie blöd. Joey war bei Maja ein bisschen vorsichtiger - und das fand sie dann auch viel besser. Im Normalfall ist es ja eher umgekehrt, und Joey baggert los um einen Anranzer zu kassieren.

Jetzt liegen beide hier auf ihren Decken und pennen, mal gucken, wann der erste anfängt, vom Wettrennen zu träumen, dann galoppieren die im Schlaf und in der Horizontalen auf ihren Decken... :-D





Gestern brauchte ich noch Sachen für meinen Kronleuchter und wir waren mit zwei Füßen und acht Pfoten bei Obi drin. Mein Kronleuchter besteht übrigens aus einer Fahrradfelge. Mit Glühbirne und Lichterkette, ein richtiges upcycling-Projekt. Danach waren wir noch beim Freßnapf und wie sich das für nette Kerle gehört, hat Farino dann die Einkäufe getragen.













Dienstag, 14. Oktober 2014

Herbstspaziergang

Heute waren wir fast zwei Stunden nachmittags unterwegs und haben den Herbst genossen. Auch wenn der Himmel heute nicht unbedingt so viel Sonne zeigt. Wir möchten euch gerne ein paar Impressionen davon zeigen:




Wir sind durch den Tempelgarten gelaufen und haben überlegt, ob die nackten Sandsteinfiguren da nun langsam anfangen, zu frieren...

Dann habe ich dort noch etwas gesehen, meistens guckt man ja eher nicht nach oben...

 


Sieht auf den ersten Blick aus wie ein undefinierbarer Tonklumpen, aber es ist ein Helm - und zwar einer der noch recht gut erhalten ist. Oben auf dem Helm unter dem Federschmuck oder wie immer sich das Gefussel da oben drauf nennt, ist ein Löwe und wenn man genau guckt, dann erkennt man, das dieser Helm so gestaltet ist, das er dem Träger über die Augen ging - er hat Augenschlitze.

Das ist so schön hier: wir waren bestimmt schon 200 Mal im Tempelgarten. Und ganz oft passiert es, das wir etwas entdecken, was uns vorher noch nicht aufgefallen ist!





Das geht uns aber nicht nur im Tempelgarten so... :-D. Völlig überrascht war ich auch, als ich diese tolle Lampenhalterung gesehen habe. Die ist in der Rosenstraße / Ecke Karl-Marx-Straße. Denn die kannte ich bislang nur in etwas kleiner. Die kleinere Version ist nämlich beim Amtsgericht von der Bernhard-Brasch-Seite aus zu finden. Also: Guckt ab und an mal hoch, kann sich lohnen, manchmal sieht man sogar Sterne ;-) (nicht nur, wenn man dabei gegen Laternenpfähle läuft). 

Ich hätte euch gerne noch ein Foto von dem neueren Modell bei Humanitas gezeigt, aber da lag eine Katze rum... Katzen sind nicht Joey-kompatibel.  Oder andersherum. Auf jeden Fall findet man auf dem Humanitas-Gelände hinter der St. Georg Kapelle einige Gebäudeminiaturen auf verschiedenen Sockeln, die man auch ertasten kann. 

Wir haben dann an der Kapelle die Straße überquert und sind durchs Kleingartengelände bis an den See gewandert. 



Dahlien und Astern geben sich redlich Mühe, Farbtupfen in den Herbsttag zu setzen. Als Kind waren das für mich immer die "Ohrenkneiferblumen", weil diese Viecher sich am liebsten in den aufgerollten Blütenblättern versteckt haben. Dann kam eine Zeit, da fand ich diese Blumen echt "altbacken" - aber wenn man so tolle Farbtupfer an trüben Tagen hat, sind die eigentlich sehr schön. Und wenn man längere Zeit mit jemandem zusammen lebt, der Dahlien sammelt und ein großer Teil des Gartens mit X verschiedenen Dahliensorten bepflanzt ist... tja... 


Auch Äpfel gibt es derzeit wieder massenweise, die Bäume hängen zum bersten voll.




Genau wie viele andere fruchttragende Pflanzen, hier zum Beispiel wilder Wein. Da freuen sich später bestimmt die Vögel über jede Menge Futter. Wir hatten hier lange auch Wein an einer Hauswand und viele Vögel direkt vor dem Fenster. Leider ist der vor ein paar Monaten abgerissen worden, er macht "zu viel Dreck". 




Die Hunde durften natürlich auch noch in den See, was sie sehr gut fanden. Hier suchen sie gerade ein paar Leckerchen aus dem Wasser. Dann ging es langsam wieder zurück. 

Fast 2 Stunden später und nach rund 5,5 km waren wir um viele Eindrücke reicher dann wieder zu Hause.  

Nachlaufen? 
Von der Kommunikation am Museum in den Tempelgarten, von dort über den Wall, über die Schinkelstraße wechseln. Weiter den Wall entlang, am Bauzaun auf die Kommunikation wechseln (also an der Stadtmauer entlang), hinter dem Spielplatz rechts in die Rosenstraße. Dort ist es zwar grad etwas eng, aber es geht. Guckt mal bei dem Fahrradladen in der Rosenstraße auf die Tür beim Hof.  Ist die zu? Dann könnt ihr ja mal überlegen, wie die wohl aufgeht... :-D

Am Ende links in die Karl-Marx-Straße, über die Bahn und weiter bis zur Kapelle St. Georg. Vorher habt ihr noch ein paar Häuser mit tollen Fresken auf eurer Seite. Wenn ihr um die St. Georg Kapelle herumlauft, guckt dahinter mal nach links, dann seht ihr die Miniaturen. Da könnt ihr hin - und unter der Miniatur von der Kapelle könnt ihr gerne auch für den Erhalt von St. Georg spenden. Es ist mit das älteste Gebäude in der Stadt und irgendwo habe ich gelesen, das dort früher das St. Georg-Hospital war und man kranke Leute nicht in die Stadt gelassen hat um die eigene Bevölkerung nicht anzustecken. Die wurden ins Hospital St. Georg vor den Toren der Stadt geschickt.

Wieder an der Straße wechselt ihr die Seite und geht geradeaus in die Straße hinein. An dem großen weißen Haus findet ihr oben an einem Balkon Engeldarstellungen... ok, da fehlten dann nur noch die Hörner, dann wären sie wahrscheinlich perfekt. 

Hinter den Garagen könnt ihr links in den Weg einbiegen und an Kleingärten vorbei gehen, der Weg führ euch an einem eher illegalen Entsorgungslager vorbei auf wieder auf einen Betonweg Richtung See. Wo der scharf links abbiegt findet ihr geradeaus einen Trampelpfad zum See. 

Zurück geht ihr den Betonweg, kommt an der Ernst-Toller-Straße heraus, wo ihr euch links haltet. Am Ende über die Steinstraße in die Seepromenade wechseln, noch einen Blick auf die "Galerie auf Zeit" werfen, die irgendwann Geschichte sein wird und an der Klosterkirche wieder den Weg quer durch die Stadt zum Ausgangspunkt nehmen. 

Nachgeschoben: 



Das ist von einem Grabstein. Also einem richtigen SCHÖNEN und nicht so einer glatten langweiligen Seelenrutsche, wie man sie heutzutage hat. Den findet ihr hinten beim Museumsparkplatz.