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Freitag, 8. April 2016

Flugplatzgeschichten, Bikejöring und Matsche...

Hier sind wir wieder... die letzten Tage waren wie üblich recht interessant. Mit Joey habe ich vorgestern eine Bikejöring-Tour gemacht und bin dabei über den Flugplatz gefahren. Weil ich dann in der Pampa einen Kombi mit geöffneter Heckklappe und jemanden mit Müll hantieren gesehen habe, bin ich dort hin gefahren.


Das war sehr interessant. Also der Typ schmeißt Planen auf einen großen Müllhaufen, kippt dann noch eine Tasche voller Müll drüber und will mir erzählen, das er nur aufgeräumt hat. Müll von einer Ecke in die andere. Was für eine heroische Tat! Das hat er mir dann auch lang und breit erklärt, das er öfters mal kommt um dort „aufzuräumen“. Ah ja. Aber wer aufräumt, der sorgt doch eigentlich dafür, das Müll in ein Auto gepackt wird um ihn vernünftig zu entsorgen – und nicht dafür, das aus einem Auto noch mehr Müll dort abgeladen wird – oder? Ich habe ihm dann gesagt, das die BIMA sich sehr freuen wird und das Ordnungsamt wahrscheinlich auch. Mit BIMA konnte er nichts anfangen – aber das ist dort der Grundstückseigentümer. Das Gelände gehört ja wem und zwar letztlich dem Staat. Bis auf bereits verkaufte Flächen dort.

Das ich dann noch Fotos gemacht habe, hat ihn überrascht, er hat gefragt wofür und ich habe ihm gesagt, fürs Ordnungsamt. Illegale Müllentsorgung wird ziemlich teuer, ein paar tausend Euro, er soll schon mal anfangen, zu sparen und sein Märchen kann er dem Ordnungsamt erzählen. Letztens hat dort jemand sogar einen toten Hund entsorgt. Der wurde von Nicole vom Tierschutzverein dann aufgesammelt und im Garten ihrer Mutter anständig begraben. Danke dafür!

Tja und dann wollte ich einen der beiden Wirtschaftswege nutzen um hinten gen Kränzlin zu kommen. Da liefen aber Schafe und ich habe dann Joey ans Halsband geklinkt, dicht bei Fuß genommen und mir die ca. 100 Meter breite Lücke zwischen den Schafen gesucht um dort ruhig mit dem Hund durchzulaufen. Dann kam der Schäfer mit seinem Hütehund an und hat mir erklärt, das wäre alles verkauft und da hätte niemand mehr was zu suchen.

Ich habe ihm erklärt, davon wüsste ich nichts, es wäre nicht ausgeschildert das es nun Privatgelände ist und auch nicht abgezäunt. „Aber das hat in der Zeitung gestanden!“ - ja, und was ist, wenn ich keine Zeitung bekomme? Habe ich dann Pech gehabt oder was? Auf jeden Fall erklärte er mir dann noch, das er und seine Leute es sehr bedauern, dort keine Hunde ABSCHIESSEN zu dürfen. Ich habe ihm gesagt, wenn das einmal passiert, wäre aber was los. Ja und dann wurde mir erklärt, wenn sein Hütehund meinen Hund (der angeleint ganz dicht bei mir war...) anfallen würde, hätte ich Pech gehabt. Ich habe ihm dann erklärt, das auch das nicht so wäre, denn wenn sein Hütehund meinen angeleinten und dicht bei Fuß gehenden Hund anfällt, würde ich sofort Anzeige erstatten. Sind wir hier im wilden Westen oder was?

Dann erklärte er noch, wie schädlich Hundekot ist und das Lämmer an den Würmern sterben. Ah ja. Also jemand, auf dessen Gelände über 100 Schafe laufen und der etwa 6 Hunde herumlaufen hat, die alle keine Windeln tragen oder so, und der sich ein Gelände zulegt, auf dem Wildtiere laufen, verwurmte Füchse und so weiter, will MIR erklären, wie unglaublich schädlich ausgerechnet Haufen von Haushunden sind, die zum größten Teil durchgeimpft und regelmäßig entwurmt werden? Toll. Welch bahnbrechende Intelligenz! Ich finde es ja auch sehr bewundernswert, das man zwar immer wieder liest, welche Probleme die Schafhalter aufgrund der niedrigen Fleischpreise etc. haben – aber die schaffen es tatsächlich, von der Herde so zu leben, dass sie durch die Erträge mehrere Leute, das Grundstück und die optimale gesundheitliche Versorgung aller Tiere dort gewährleisten können. Denn natürlich gehe ich davon aus, das die Schafe dann ALLE regelmäßig entwurmt werden, die Hunde ebenfalls und es ist natürlich super, wenn da irgendwer mindestens einmal am Tag über ein paar Hektar Grundstück läuft um den Mist seiner Hunde einzusammeln, damit die Lämmer nicht gefährdet werden.

Das Gelände war jahrelang für jeden zugänglich und wurde rege genutzt. Das sollte ein Käufer wissen, der dort seine Schafe seit langem hält. Entsprechend ist es völlig unverständlich, das sie nicht wenigstens einen ihrer vielen mobilen Zäune dafür nutzen, um allen klar zu machen, das es nun Privatgelände ist, dort entsprechend Schilder dran machen – sondern lieber massive Drohungen aussprechen, anderen Menschen und Hunden zu schaden, selbst wenn die Hunde angeleint bei Fuß laufen. Das finde ich ziemlich krass – und es ist doch auch sehr verwunderlich, das zwar für relativ moderne Gerätschaften Geld da ist – aber wenn es um ein paar Schilder und einen Zaun geht, egal wie einfach der ist, dann ist kein Geld da. Dann ist nicht einmal die Einsicht da, dass so etwas schon sehr sinnvoll wäre.

Was mich auch ziemlich gestört hat... ein Stückchen weiter vorne war eine Fläche mit Kies. Dort gab es – wie überall auf dem Gelände – Bodenbrüter und dem Untergrund angepasst Pflanzen. Die ist einfach mal kaputt gemacht worden. Naturschutz ist also auch nicht deren Ding. Bedauerlich. Wo ich übrigens bei Naturschutz bin... denkt bitte daran, das jetzt (1. April - 15. Juli) die BRUT- UND SETZZEIT ist und Leinenpflicht herrscht, um die Wildtiere zu schützen!


Nun denn, ich bin dann den Wirtschaftsweg gefahren, weil ich eh kurz davor war und hatte dann wenigstens noch eine restliche nette Runde mit Joey und dem neuen Rad, das sich echt bewährt hat. Es hat riesig viel Spaß gemacht, durch viele Schlaglöcher zu fahren, durch Matsch und über Gras und ist einfach ein himmelweiter Unterschied zum Sparta. So als waschechter Skorpion gehöre ich zum Charakter "himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt" und genieße deshalb wirklich jede Minute, in der ich gute Laune habe, weil ich einfach weiß, es kann in jedem Moment wieder völlig anders sein. Das ist dann ein bisschen wie die Maus Frederik, die Sonnenstrahlen für den Winter sammelt. (Videolink)



Auf dem Rückweg sind wir dann an der Mesche entlang gefahren, wo relativ weit hinten zum Bahndamm hin bei schlechtem Wetter mehr als die Hälfte der Straße zu einem See wird. Es war noch ein kleines bisschen Modderwasser übrig, genug für Joey, um sich reinzulegen und mir klar zu machen: „Ich bleibe jetzt hier liegen!“ - ok, nach fünf Minuten konnte ich ihn dann mit der Frage: „Möchtest du einen Keks?“ dazu bewegen, aufzustehen. Ich gönne ihm seine Matschpfützen. Aber er muss noch lernen, das auf jede Matschpfütze dann zu Hause eine Dusche folgt.

Abends war ich dann noch auf einer Veranstaltung, dazu aber mehr auf der Stadt-Ratte... da gibt es dann auch gleich passend dazu ein neues Portraitbild von mir :-D

Ansonsten trainieren wir gerade sehr intensiv auf fast jeder Hunderunde einige zusätzliche Kommandos bzw. bestehende Kommandos werden einfach intensiver geübt. Ich habe bei einem Bericht über Suchhunde irgendwann gelesen, das die für die Suche ein Halsband bekommen, das sie nur dann tragen und sie so gelernt haben: „Jetzt ist Arbeitszeit!“. Ziemlich ähnlich handhabe ich das bei Joey. Zuggeschirr bedeutet, er darf überwiegend ziehen wie doof und wenn wir halt jetzt die anderen Sachen trainieren, bekommt er ein zusätzliches Halsband um. So lernt er nach und nach, das immer, wenn er genau DAS Halsband trägt, er sich auf einer Hunderunde mehr Mühe geben und achtsamer sein soll.

Auf jeden Fall ist es sehr spannend, ihn so intensiv auszubilden und er ist jetzt auch der „super gelehrige Hund“, als der er mir damals von der Tierhilfe angepriesen wurde. Was auch bedeutet, es macht tatsächlich viel Spaß, mit ihm jetzt an „Feinheiten“ zu arbeiten – und es tut uns beiden letztlich auch gut. Was er unter anderem lernt ist, bei Treppen zu stoppen. Einmal wenn es herunter geht, sich hinzusetzen und damit klar zu machen: „Da geht es jetzt runter“ und wenn es eine Treppe nach oben geht, mit den Vorderpfoten auf der ersten Stufe stehen zu bleiben und so zu zeigen: „Da geht es jetzt hoch, pass auf...“. Auf Riffelplatten an Straßenkanten setzt er sich mittlerweile überwiegend schon alleine hin. Auch schön: es klappt relativ gut, ihn dann von „Feinden“ abzulenken. Weil er sich einfach mehr auf mich konzentrieren soll. Wobei es gestern dann fast wie im Märchen „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ war – ich hatte zwei Bulldoggen recht früh am Rosengarten gesehen und bin mit Joey um die Hecke ausgewichen, das er sie nicht so schnell sieht. Das ging auch recht gut, die Besitzer sind mit den Hunden dann ins Haus verschwunden. Aber wir sind dann dort entlang, wo sie gelaufen sind. Und zack, Nase in die Luft „Ich rieche... ich rieche... BULLDOGGEN!!!!“ - im Märchen muss ein Mensch die drei goldenen Haare vom Teufel besorgen, versteckt sich dort in der Höhle und der Teufel sagt. „Ich rieche, rieche MENSCHENFLEISCH!“.




Freitag, 25. September 2015

Bikejöring... war da was mit Ruhetag?

Mittlerweile hat sich bei uns schon so etwas wie Bikejöring-Routine eingenistet und die Entwicklung verläuft sehr erfreulich.

Während unserer "ach, lass uns doch mal nach Molchow fahren"-Runde habe ich auf dem Stadtplan einen roten Weg in die Richtung entdeckt, nannte sich Fahrradweg und versprach von der Kartenansicht her recht asphaltfrei und ruhig zu sein:



Ach so, um gleich denen, die chronisches Meckern über alles was nach Verwaltungstaten aussieht in ihrer DNA verankert, haben vorzugreifen: Mit diesem Wegevorschlag hat die Stadtverwaltung nicht zu tun. :-) Ganz ehrlich nicht. Auch wenn auf der Karte "Neuruppin" steht.

Jepp. War er. Ab Kläranlage ging es über einen Feldweg weiter und danach versackten wir in kniehohem Gras zwischen den Rieselfeldern. Weil die aber letztlich gen Waldgebiet gehen, dachte ich so: "Na jaaa... vielleicht wird es dort hinten noch besser!". 



Wurde es nicht. Ne... irgendwie haben wir dann noch versucht, dieser Wildnis am Zaun des Klärwerkes entlang zu entfliehen - das hatte aber leider nur zur Folge, das wir den ganzen Weg durchs hohe Gras auch wieder zurück mussten. Mit Fahrrad und Anhänger und Dreirad.

Route 666... rundherum irgendwie fast nur öde Schei** in Aussicht...  ;-)  nein, ganz so ist es nicht.  
Joey, dieser Held, hat dann das unbemannte Dreirad gezogen, was besser ging als erwartet, Nick ist durchs tiefe Gras gelaufen und ich habe dann die schlimmste Strecke viermal gemacht, weil ich erst das eine und dann das andere Rad geholt habe, bis es halbweg wieder möglich war, zu fahren.

Später habe ich Joey dann für ein paar Kilometer in den Anhänger verfrachtet - das will er nicht so gerne, aber ich habe ihn so zu einer Pause verdonnert.

Insgesamt haben wir dann rund 10 Kilometer geschafft. Oder besser: Mein Fahrrad. Denn das Handy mit der Komoot-App hatte ich in der Satteltasche. Ich habe mir aber gedacht, ich brauche mir absolut keine Sorgen mehr zu machen, das ich vielleicht aufgehe wie so ein Hefekuchen. Nö... brauche ich nicht.

Sonntag habe ich dann mit Joey nur eine "locker-flockig"-Runde um die Stadt gedreht, das waren tatsächlich nur 4,5 km. Wir können also auch weniger, wobei ich den Eindruck hatte, dem Hund war es definitiv ZU WENIG. 
  Montag wäre dann ja eigentlich... ähm... ja, eigentlich... trainingsfrei gewesen. Also kein Fahrrad fahren. Aber wie das so ist, mit der kurzen Runde am Sonntag und einem Hund an der Leine, der einem klar macht: "Du, also weisst du, ich finde das ja voll doof hier so langsam rumzulatschen..." landet man irgendwann dann doch auf dem Rad. Ergebnis: 6,8 Kilometer.



Happy dog... Pause mit Pfoten kühlen
 

Während ich am Anfang dann noch erst ins Halsband verschnallt habe und auf dem Museumsparkplatz dann angefangen habe, groß umzuschnallen und später dann noch einmal, sind wir jetzt so, das wir zum Teil schon vor der Haustüre starten und dann das lange Zugstopp-Halsband mit dem Geschirr verkoppelt haben, was dann später auf "nur Geschirr" geändert wird. Joey hat verstanden, wenn wir so rausgehen, dann kann er in seinem Tempo laufen. Die Richtungsangaben klappen meistens sehr gut und bei manchen Wegen weiß Joey schon, wo er lang soll. 

Es gab noch keine größeren Katastrophen, eher so kleinere Verwicklungen. Er rechts und ich links an der Ampel vorbei und dann war er so verwirrt, das er noch mal umzugelaufen ist. Was halt auffällt ist: Je mehr Innenstadt, desto mehr Reize, desto mehr Momente, wo sich die Leine dann mal irgendwie verheddert. Aber... alles noch OK. Ich habe auch noch "keinen Adler" gemacht, obwohl es manchmal durchaus kurz davor war - und so wie Joey sich früher immer aufgeführt hat, spricht es enorm für ihn, das ich noch keinen Abgang vom Rad gemacht habe!

Unterwegs auf Nebenstrecken. Hier der Weg von Wuthenow nach Nietwerder

Was interessant ist, ist der Aufbau von Muskeln und Ausdauer bei Joey. Das macht schon echt Spaß zu erleben und seine Ernährung besteht jetzt aus der angepassten Menge am üblichen Trockenfutter - die ist von 190 auf 245 Gramm gestiegen - und das landet mindestens zweimal am Tag in einer "Suppe" aus aufgelöster Hundewurst von Dülfer. Mag für manch einen sicherlich ekelig aussehen, aber Joey trinkt recht wenig und bei der Leistung braucht er ausreichend Flüssigkeit.

Ansonsten ist die Gesamtentwicklung über die letzten zwei Wochen leistungsmäßig ganz erfreulich. Die Pausen sind weniger geworden, die Durchschnittsgeschwindigkeit hat sich gut erhöht... cooler Sport, toller Hund.









Samstag, 19. September 2015

Abenteuer vor der Haustüre, die 2.

Donnerstags ist für Joey ein ruhiger Tag ohne Fahrrad. Findet er aber eigentlich doof, weil er dann ja viel langsamer laufen muss. Aber wir waren im Baumarkt und haben geguckt, was wir dort an brauchbaren Sachen finden um eine Bikeantenne zu basteln.

Natürlich gibt es die Teile auch fertig. Für den Klickfix-Adapter - und dann kostet die zwischen 80 und 100 Euro. Andere Versionen sind unwesentlich günstiger, aber generell ist man unter 50 Euro nicht dabei. Bikeantennen halten die Zugleine über das Vorderrad, insbesondere, wenn der Hund steht - aber eben auch, wenn man ungeübt ist oder die Leine durchhängt. Viele Bikeantennen sehen aus wie eine Autoantenne mit einem Ring am Ende. Und deshalb finde ich 80 - 100 Euro ganz schön happig. Irgendwer schrieb in einem Forum das seine Bikeantenne aus einem Halter für Rücklichter und einer Autoantenne besteht. Gute Idee!

Nur: die meisten Autoantennen sind mittlerweile sehr, sehr kurz. Zu kurz, um das Zugseil wirklich vom Vorderrad weg zu halten. Bei Obi gibt es dann erst recht nur so winzige Teile - und irgendwie fand ich alles ein bisschen doof, dann hatte irgendwer in einem Forum noch eine Konstruktion aus PVC-Rohr und Spanngummi, irgendwie nichts Halbes, nicht Ganzes aber besser als nix. Aber auch das verwendete PVC-Rohr gab es bei Obi nicht.


Besser als nix...

Ein bisschen gefrustet bin ich dann durch die Gänge gelaufen und habe dann bei den Regalbauteilen angehalten. Es gibt noch eine Bikeantenne von Gravity und die hat ziemlich viel Fläche. Fast so wie ein Regalträger. Aber... die Gravity-Antenne hat auch nur ein Händler gehabt und der hatte sich nicht mehr auf Lager. Mit ein bisschen Überlegen und einem Materialeinsatz von unter 10 Euro habe ich nun eine Bikeantenne gebastelt. Die Wandhalterungen für Regalträger gibt es nämlich auch in ganz kurz. Ich war ja sehr skeptisch, ob das gut geht - aber es funktioniert. Bedenken hatte ich auch ob der Hebelwirkung, weil reguläre Bikeantennen halt nachgeben - aber weil mein Provisorium gut unterfüttert ist, dreht es sich ein bisschen mit. Hooorray!

Ausprobiert habe ich sie Freitag aber tatsächlich erst im Park bei den Kliniken. Weil es dann auch besser gepasst hat, habe ich heute dann auch das erste Mal die Zugleine am Fahrradrahmen befestigt. Siehe da - funktioniert ohne Probleme. OK, nun haben Joey und ich aber ja auch schon ein paar Touren gemacht und sind immer besser aufeinander eingespielt. Was heute auch gut geklappt hat, war das Kommando "Bei" - was für ihn heißt, er soll an meine Seite kommen. Das ist wichtig, wenn wir Straßen überqueren oder irgendwie an die Seite müssen an einem engen Weg, weil ein Fahrzeug vorbei möchte.


Pausensnack in der Pampa...

Außerdem hat es auch gut geklappt, dass er nicht sofort losgerannt ist, nachdem ich auf dem Fahrrad gesessen habe. Das wollte er zwar, aber da die Stadt nun einmal steinharte Wege hat, tut es den Gelenken nicht gut, dort zu rennen. Ein lockerer Trab ist ok, wärmt die Muskeln auf und sorgt dafür, das die Gelenke besser geschmiert werden. Bei Pferden ist die Regeln, dass man mindestens 10 Minuten erst einmal Schritt reitet, es "aufwärmt". Dabei wird den Gelenkknorpeln auch signalisiert: "Achtung, mehr Bewegung, jetzt brauchen wir mehr Schmiere!" - entsprechend sammelt sich mehr Flüssigkeit in den Bandscheiben und Gelenken, damit diese besser funktionieren. Das ist aber nicht nur bei Pferden so...

Wir haben dann eine größere Runde durch den Gutspark gemacht, bevor wir auf den Weg gewechselt sind, der dort zur Hälfte herumführt. Praktischer Weise waren an der Kreuzung zwei riesige Schlammpfützen, die der Hund erst einmal benutzt hat, um sich rein zu legen. Links herum, rechts herum... Hauptsache nass, abkühlen und Modderwasser.

Danach ging es auf die Schlaglochpiste - wobei der Untergrund aber festgefahrene Erde war. Immerhin - und für die Pfoten besser zu laufen als Asphalt oder Schotter, was ich gleich am Tempo gemerkt habe. Tja und dann kam uns ein Hund entgegen und das hieß erst einmal absteigen, "Bei" und zu Fuß gehen und kurz darauf sprangen zwei unangeleinte Hunde herum und haben tatsächlich ein bisschen zusammen gespielt! Der andere Hund war Obama. Den haben wir schon mal an der Slipanlage getroffen.

Nach der Spiel-, Pinkel-, Schnüffel- und Kratzpause ging es dann weiter, Joey wäre auf dem nun sandigen Weg gerne gerannt - aber der Sand war so trocken, das mir das Rad weggerutscht ist. Also ging das nur wenige Meter - aber dann waren wir auch schon wieder auf dem Gelände vom Gutspark. Sehr schön fand ich, das Joey schon von sich aus den Trampelpfad zum alten Friedhof angesteuert hat, der für ihn besser zu laufen war als das gepflasterte Stück. Am Rad vom Friedhof ging es durch die Bäume - WAHNSINN was für ein traumhafter Anblick! Echt ein absolut toller Moment auf der Tour!

Wir sind dann bei der Zufahrt zum Gutshof über die Straße und von dort auf dem Radweg weiter, um zur Marina SV Medizin zu fahren, wo ein kleiner Trampelpfad zum Seeufer führt. Das war unsere zweite etwas längere Pause - ungefähr 10 Minuten haben wir dort Rast gemacht und Joey hat sich ein bisschen Dreck abgewaschen und die Pfoten gekühlt.


Bildunterschrift hinzufügen

Danach ging es über die alte Paulinenstrecke wieder gen Innenstadt - und diesmal habe ich tatsächlich erst 200 Meter vor unserem Hoftor die Leine ins Halsband geklinkt, weil wir dann durch die Wichmannstraße mussten. Da ist mehr los und vor allem wohnen da die Beagel vom Antiquariat. Die Garanten dafür, das Joey sich aufregt. Egal wie weit er gelaufen ist  - um sich über die Beiden aufzuregen, reicht es immer. Es sei denn, er ist wirklich mal so vergesslich, das er völlig verpeilt, dass wir an dem Haus vorbeigehen.

Im Normalfall habe ich es die letzten Male immer hinbekommen, das Joey etwa 8 Kilometer läuft. Heute stand aber deutlich mehr auf der App - und da ich das Smartphone in der Satteltasche habe, gucke ich halt unterwegs eher nicht drauf. Es tat mir dann durchaus etwas leid für Joey, weil der über 11 Kilometer gelaufen ist - aber er hat auch immer das Tempo angegeben, wenn ich ihn nicht sogar gebremst habe, weil er zu schnell laufen wollte.




Von daher - ja, es war für ihn dann durchaus viel, aber er ist nicht nach Hause geschleift worden, sondern wäre es nach ihm gegangen, im Trab bis vor die Haustüre gelaufen. Das Mittagessen von ihm war ratzfatz verputzt und dann hat er gepenndöst und sich von mir ein bisschen durchmassieren lassen. Wenigstens das sollte dann sein.

Unsere Abendrunde war dann sehr gemütlich (aber auch rund 1,5 Kilometer...

Freitag, 18. September 2015

Gasi gehen...

Heute habe ich in einer Facebookgruppe ein Angebot gesehen: "Gehe gerne mit Hunden gasi". In diesem Fall finde ich den Rechtschreibfehler wirklich zum kringeln und habe dann drunter geschrieben: "Ja, je nach Futter müssen die Hunde dann auch pupsen!". 


Wahrscheinlich haben das einige Leute nicht verstanden. Oder zumindest ist ihnen der Unterschied zwischen "gassi" und "gasi" nicht aufgefallen. Egal. Ich fand es jedenfalls so witzig, das ich gleich Kopfkino hatte... denn eigentlich ist am "gasi gehen" ja auch durchaus etwas dran. Denn viele Hunde bekommen günstiges Futter. 

Günstiges Futter hat aber einen sehr hohen Getreideanteil. Das füllt zwar ganz nett, macht aus Hundefutter aber eher Pferdefutter. Denn was sollen Hunde bitte mit einem Getreideanteil von bis zu 80 %??? Kein Thema, sie brauchen mehr als nur Fleisch. Aber eben kein Müsli mit einem Hauch an Fleisch. Denn auch in den restlichen 20 % ist Fleisch nur unter "ferner ist enthalten" zu finden. Dazu kommt - Getreide bläht und manche Hunde haben sogar eine Futtermittelallergie auf bestimmte Getreidesorten. 

Das kann sich auch darin äussern, das sie wirklich viel und sehr, sehr stinkend rumfurzen. (Gibt aber noch andere Symptome). Von daher... Augen auf beim Futterkauf. Denn ja, ich kann Futter kaufen, das umgerechnet bei etwa 1,20 Euro pro Kilo liegt, oder sogar weniger, weil so viel Krempel drin ist, den Hunde gar nicht richtig verwerten können. Wenn da aber viele Inhaltsstoffe drin sind, die ein Hund nicht verwerten kann - was ist dann die logische Konsequenz? Na? 

Was nicht verwertet werden kann, kommt hinten wieder raus. Je weniger verwertet werden kann, desto MEHR kommt hinten wieder raus - und desto MEHR muss auch vorne durch die Futterluke REIN! Wenn ich also ein günstiges Fertigfutter habe, von dem ich aber weit MEHR verfüttern muss wie von einem teureren und hochwertigeren Futter, dann ist günstig auf Dauer eben alles mögliche. Aber nicht günstig. 

Unser Futter von Josera ist auf ernährungssensible Hunde abgestimmt und hat einen Kilopreis von etwa 2.80 Euro. Damit liegt es bei Josera schon im höheren Preissegment als ihre günstigeren Futtersorten. Joey brauchte bislang davon am Tag nur 200 Gramm. Das heisst, von einem Kilo Josera bekomme ich den Hund 5 Tage lang ausreichend gefüttert und brauche am Tag selten mehr als 3 Muffbeutel, die kaum gefüllt sind. Mittlerweile habe ich von dem Futter schon drei anderen Hundehaltern die mir von den Problemen mit ihren Hunden erzählt haben, etwas gegeben. Jeweils etwa ein Kilo - da Hunde ein paar Tage brauchen, um sich auf ein neues Futter einzustellen. Allen drei Hunden ging es mit dem hochwertigen Futter viel besser - und die Besitzer waren auch entspannter. Weil auch für den Menschen Stress wegfällt, wenn er sieht, allein durch einen Futterwechsel kann sich schon viel tun. 

Hund Nummer vier dessen Besitzer ich eigentlich nur von einem kleineren Futternapf überzeugen wollte, bekommt jetzt Light-Futter und nimmt endlich mal ab. Das mit dem kleinen Futternapf ist reine Psychologie für den Menschen - denn die Portion die ein Hund wie Joey oder noch kleiner braucht, sieht in einem regulär großen Futternapf total wenig aus und der Mensch denkt sich: "Der arme Hund, davon kann der ja gar nicht satt werden!" - deshalb finde ich kleine Futternäpfe viel besser. Da sieht weniger nämlich viel mehr drin aus. Manchmal hat man eine Müslischüssel oder eine Dessertschüssel übrig. Joey ist am Anfang ja wie ein Radlader durch seine Futterschüssel gegangen - der hat dann handgroße Steine in die Futterschale bekommen, damit er nicht so schlingt. 

Das Thema "mein Hund frisst zusätzlich das Katzenfutter!" gibt es auch immer wieder.  Katzen sitzen auf Fensterbänken, Schränken, Kratzbäumen und Regalen. Wer schreibt vor, das Katzennäpfe auf dem Boden stehen müssen, wo der Hund dran kommt? Notfalls gibt es Sets oder Anti-Rutsch-Pads als Napfunterlage. Ausserdem ist es rückenfreundlich. Für EUREN Rücken.

Mehr Leistung, und die ist ja durchs Bikejöring deutlich mehr geworden, bedeutet auch, das mehr gefüttert werden muss. Da Trockenfutter viel Flüssigkeit braucht und Joey eher wenig säuft, bekommt er jetzt morgens eine Suppe aus einer dicken Scheibe in heißem Wasser aufgelösten Hundewurst von Dülfer und da kommt dann eine Hand voll Trockenfutter rein. Dann saugt sich das schon mal etwas voll und weil es für ihn so lecker nach Blutsuppe schmeckt, haut Joey das zügig weg. Etwa eineinhalb Stunden ist alles super verdaut und wir können langsam los auf die größere Runde.


während Waldi vor Robert herschwebt... die Gasexplosion



Mittwoch, 9. September 2015

Joey´s "Geschenk"

Joey Katastrophulus hatte eine Überraschung für mich. Vorausgegangen waren ein paar Touren mit Fahrrad und Anhänger. Joey springt zwar in den  Anhänger rein, bleibt auch drin - aber so ganz sein Ding ist es nicht. Das hat er Nick und mir mit ziemlich vielen Tönen klar gemacht.

Also habe ich letztens mal versucht, ihn neben dem Rad laufen zu lassen. Schön langsam, damit ich keinen Abgang mache, wenn Joey plötzlich irgendwas total spannendes in die Nase bekommt und quer schießt. Das war etwas anstrengend, denn langsam neben dem Rad laufen findet Joey mindestens so doof wie im Anhänger fahren. Das ist einfach nicht sein Ding.

Pausenbild...


Was viel eher sein Ding ist, hat er mir dann beim zweiten Versuch klar gemacht. Wieder waren wir mit dem Rad unterwegs - ohne Anhänger. Bis wir "freies Feld" hatten, musste Joey sich neben dem Rad um passables Benehmen bemühen, was ihm sichtlich sehr schwer gefallen ist. Manchmal sehen wir auch Katzen, dann ist alles noch viel schwerer (wobei er heute Kitty auf einem niedrigen Gaskasten gesehen hat - und Kitty lässt sich von so etwas wie Joey schon lange nicht mehr beeindrucken. Das Ende vom Lied: Joey hat mit ganz langem Hals und gaaanz vorsichtig angefangen, Kitty zu beschnuppern. Was für eine großartige Leistung für diesen Hund!).

Aber dann... hat er mir gezeigt, das er viel lieber VOR dem Rad läuft. Nach ein bisschen Hin und Her habe ich dann auch eine akzeptable Möglichkeit gefunden, Geschirr, Halsband und Leine zu zu verbinden, das er rennen kann und Luft bekommt, aber ich immer noch eine adäquate Einwirkungsmöglichkeit habe, falls er sich blöd benehmen sollte oder das Norweger-Geschirr aufgeht. 

Siehe da - ab ging die Luzie - äh, der Joey  - und meine Überlegungen, ob der tatsächlich gerne vor dem Rad läuft oder nur vor dem Rad wegrennt, haben sich im Laufe der Tour dann zerstreut. Denn: Würde er aus Angst davor wegrennen - dann könnte ich nicht mit Distanzkommandos auf ihn einwirken. Dann hätte er "Durchzug im Kopf" und würde nichts an Kommandos annehmen. Da er aber recht gut auf Kommandos reagiert hat und irgendwie auch sichtlich Freude am Laufen hatte, war alles ok.

Whow! Ich stehe ja eher so auf etwas ungewöhnlichere Sportarten - und Bikejöring war mein Traum, seit dem ich es auf einer WM und einer EM für Schlittenhundesport in Rastede live erlebt und mich mit Mushern unterhalten habe. Da war Farino noch ziemlich jung. Wir hatten damit mal angefangen, dann kamen viele persönliche Sachen dazwischen - und als ich dann dachte, man könnte ja mal wieder kam die Diagnose mit der Herzkrankheit und damit für so einen Sport das endgültige Aus. 

Deshalb freue ich mich natürlich riesig, wenn das mit Joey machbar ist. Das er gerne läuft liegt letztlich in seiner Natur und wenn ich auf dem Rad fahre, kann er endlich mal SEIN Tempo laufen. Da die Strecken dann ohnehin auf "geteert/befestigt" und "Feld-Wald-Wiesenweg" aufgeteilt sind, habe ich auch ziemlich viel davon, wenn es mit dem schweren Stadtrad querfeldein geht. Ich will sowieso mal wieder ein bisschen abnehmen... ;-) 

sogar ein Chor ist vorbeigeflogen...

Heute habe ich dann den Ruckdämpfer mitgenommen, das ist ein spezielles Seil, das zum Teil ein Gummi eingearbeitet hat. Damit verhindert man, das der Hund alle Rucke die durch das Rad entstehen, sofort bis auf die Knochen spürt. Das Renngeschirr haben wir leider nicht mehr, aber die Größe "Malamute" für unseren Fellberg Farino hätte Joey ohnehin nicht gepasst und nichts ist blöder als wenn ein schlecht passendes Geschirr anfängt zu scheuern. 

Tja und dann haben wir heute eine Tour zum und auf dem alten Flugplatz gemacht, mit ein bisschen Pause, mit ein bisschen Freilauf - und der Bekanntschaft mit dem Herdenschutzhund. Der ist beeindruckend, weiß was er will - und sieht aus wie ein Eisbär. Wir haben den sogar zweimal gesehen. Einmal im Gehege und einmal ausserhalb des Geheges, auf dem Weg zu seinen Schafen. Da habe ich dann so über ein Facebook-Posting nachgedacht, in dem berichtet wird, das in der Nähe vom Kuhberg ein paar Hunde frei herumlaufen. Letztendlicher Tenor: "Das geht so doch nicht, da wollen wir spazieren gehen..." - wohlgemerkt: Die Hunde sind da nur herumgelaufen, das Erlebnis hatte ich dort auch schon mal.

Interessant wird so ein "aber das geht doch nicht, das Hunde dort einfach so herumlaufen", wenn man überlegt, das gleiche Leute wahrscheinlich a) selbstverständlich für den Wolfsschutz sind - ist ja auch ok. Nur sind die mittlerweile auch schon in Neuruppins Wäldern gelandet und nicht jeder Wolf ist scheu, manche verhalten sich atypisch und kommen näher.
b) entsetzter Aufschrei, als in Rumänien die frei herumlaufenden Hunde eingefangen wurden. Gut, wie die umgebracht wurden und werden ist unter jeglicher Würde - aber in vielen Ländern laufen Hunde frei herum und DANN ist es ok.  Aber wenn hier in der Pampa ein paar Hunde herumlaufen, ist es das irgendwie nicht? Hm. Klingt so nach "Dusch mich, aber mach mich nicht nass dabei!". 

"Nachtanken" aus der Faltschüssel

Ich fand es beeindruckend, den Herdenschutzhund "in freier Landschaft" auf den Weg zu seinen Schafen zu erleben. Joey hat das erst gar nicht so mitbekommen, dann hat er gemerkt, da bewegt sich etwas im langen Gras - da muss er unbedingt hin. Das ging auch nur, weil er ein längeres Stück Freilauf auf einer Strecke hatte, die mit dem Rad wirklich extrem blöd zu fahren war.  Ich war gespannt, wie beide Hunde reagieren. Der Herdenschutzhund hat dann gemerkt, da kommt Joey, ist stehen geblieben und hat freundlich zu Joey geguckt. So nach dem Motto: "Na Kleiner, willst du mal Tach sagen?" - und dann hat Joey kapiert, das er auf den Herdenschutzhund zurennt - und schlagartig eine 180 Grad-Wende hingelegt. Ich würde nicht dafür garantieren, das es so freundlich gewesen wäre, wenn die Schafe in unmittelbarer Nähe gewesen wären. Denn dann macht der Schutzhund seine Arbeit. Dazu sind die über Jahrhunderte gezüchtet worden und wenn der seinen Job macht, ist Schluss mit lustig. Daran solltet ihr bitte denken, wenn ihr dort unterwegs seid. Es sind Arbeitshunde die ihre Arbeit sehr, sehr ernst nehmen! 

Sooo... am Ende der Tour standen 8,14 km in rund 1 1/2 Stunden auf der Komoot-App. Das ist voll in Ordnung, weil wir ja auch ein paar Pausen gemacht haben, in denen Joey Wasser bekommen hat und wir uns ein paar Minuten ausgeruht haben.
















Mittwoch, 21. August 2013

Beißstatistiken...

© Michael Ireland - Fotolia.com



...mich ärgert ja, dass die Hundesteuer zum Teil maßlos übertrieben erhöht werden soll und dann dieser Unsinn, das Neuruppin als EINZIGE Stadt die Englische Bulldogge mit in die "ui, Kampfhund, das wird jetzt aber teuer!"-Liste aufnehmen will.

Also habe ich mich mal ein bisschen durchs Internet gewurschtelt und vom Parlamentsdokumentationsdienst die Beißstatistiken von 2001 - 2011 bekommen. Die beziehen sich auf ganz Brandenburg und nun bin ich seit zwei Tagen dabei, die Statistik durchzuarbeiten und mir die relevanten Sachen rauszuschreiben.

Beißvorfälle von 2009 - 2011 nach Rassen, gemeldeter Anzahl der Hunde in Brandenburg und halt Anzahl der Vorfälle. Natürlich kann man eine Statistik mitunter auch drehen wie man will - aber letztendlich ist es durchaus sehr interessant, das es z. B. innerhalb von nur einem Jahr ein geradezu rätselhaftes Hundesterben einer ganz bestimmten Rasse gegeben hat. Keine Listenrasse, aber wenn innerhalb eines Jahres davon weit über 100 Tiere fehlen, ist das durchaus merkwürdig und auch nicht mit "Zucht" zu erklären, denn das sind ja Hunde, die beim Ordnungsamt gemeldet worden sind - und kein Züchter, der Welpen nach 9 - 12 Wochen abgibt, wird sie vorher beim Ordnungsamt melden.

Dann gibt es da noch eine ganz interessante Sache, 2009 war die Anzahl der Tosa Inu in Brandenburg 0. Dennoch gab es einen Todesfall durch einen Tosa Inu. Sieht auf den ersten Blick dann etwas merkwürdig aus, aber das war dann wohl ein "ausserbrandenburgischer" Tosa Inu, ich glaube nämlich nicht, das der sich selbst totgebissen hat.

Bei manchen Rassen ist mir dann auch erst einmal die Kinnlade heruntergefallen und ich habe gedacht "WAAAAAS ist DAS???". Noch nie gehört. Germanischer Bärenhund zum Beispiel, Gut, ich habe dann festgestellt, vom Aussehen her kenne ich die.

Also, sehr, sehr interessant auf jeden Fall und bei JEDER Rasse liegen die Beißvorfälle im gaaanz, gaaaanz tiefen Prozentbereich. Überwiegend auch im Bereich unter 1 %. Das Augenmerk wird dann bei der weiteren Auswertung auf "Wiederholungstäter" liegen, also den Rassen, bei denen in jedem Jahr Beißvorfälle vorgekommen sind - und das sind nicht immer nur Rassen, die auch an Hunden wirklich viel vertreten sind.

Falls sich übrigens jemand über das Bild oben wundern sollte... das ist "Schutzhundesport". Also da werden unter dem Begriff "das ist Hundesport" Hunde darauf abgerichtet, Menschen anzugreifen. Das kann übrigens nicht jeder Hund. Hunde, mit denen man Schutzhundesport macht, sollten dazu eine Veranlagung haben. Aber: letztlich kann Otto Normalbürger nach Ablegen von Sachkunde- und Begleithundeprüfung völlig legal im Rahmen von Vereinen seinen Hund auf Menschen abrichten. Mal so etwas "ketzerisch" in den Raum geworfen...





Sonntag, 18. August 2013

Neuruppin will die Hundesteuern erhöhen...



So verkündeten die Zeitungen mehrfach. Herr Göpke, Kämmerer der Stadtverwaltung, erklärte dann auch die geplanten Erhöhungen:

So soll die Steuer für den ersten Hund von 55 Euro auf 65 Euro steigen. 10 Euro mehr. Das ist eine Steigerung von über 18 %.

Für den zweiten Hund steigt die Steuer dann ebenfalls um 10 Euro auf 75 Euro. Das sind über 15 %. mehr.

Für die Halter von Listenhunden soll die Steuer von 409 Euro auf 500 Euro steigen. Das sind über 22 % mehr. Mit welchem Recht?

In der MAZ ist zu lesen, das mit dieser Steuererhöhung die Zahl der Hunde in der Stadt begrenzt werden soll. Komisch, das ist in ganz Deutschland die Begründung für die in Deutschland einzigartige Einrichtung der Hundesteuer – und es ist letztlich nicht mehr als eine Wiederholung von etwas, das nicht stimmt.

Die Zahl der Hunde in einer Stadt wird nicht durch die Hundesteuer geregelt. Die Hundesteuer ist nach wie vor alleine dazu da, Geld in die leere Stadtkasse zu spülen ohne dafür auch nur irgendeine Gegenleistung zu erbringen. Die Zahl der Hunde in einem Stadtgebiet lässt sich am wirkungsvollsten durch die Umsetzung der bestehenden Hundeverordnungen erreichen. Denn damit würden NICHT diejenigen bestraft werden, die sich ohnehin Mühe geben, ihre Hunde bei der Steuer und beim Ordnungsamt anmelden und bei großen Hunden ein Führungszeugnis vorweisen müssen.

Dazu kommt, das für viele Menschen der Hund auch deshalb wichtig ist, weil er ihnen einen Partner ersetzt, sie haben jemanden zum Reden, müssen das Haus oder die Wohnung verlassen und sich bewegen. Gerade für ältere Menschen ist dies enorm wichtig – oder für Menschen, die Probleme mit Depressionen haben. Mit einem Hund MÜSSEN sie raus. Dazu kommt insbesondere bei Frauen auch, es ist fast egal, wie groß der Hund ist – Frauen mit Hund werden weniger belästigt. Ältere Menschen mit Hund laufen weitaus weniger Gefahr, ausgeraubt zu werden als Menschen ohne Hund – Beispiele dafür gibt es immer wieder auch in den Medien. Hunde bieten allein durch ihr Dasein Schutz, Sicherheit und Gesundheitsvorsorge. Schade, das Menschen, die ohnehin viel Geld für die Hundehaltung ausgeben, dann genau dafür noch bestraft werden.

Denn nichts anderes ist die Erhöhung der Hundesteuer für all diejenigen, die ihre Hunde angemeldet haben: Eine Bestrafung. „Hey, wir haben hier über 1800 angemeldete Hunde, da können wir abzocken!“ - ja und dann ist noch von dem Einsatz von Detektiven zu lesen, die unangemeldete Hunde aufspüren sollen. Man wüsste aber nicht, ob noch dieses Jahr oder erst nächstes Jahr. Hey, wenn das Ordnungsamt schon Hundehalter nur auf Anforderung kontrolliert, weil es bequemer und einfacher ist, den ruhenden Verkehr mit Knöllchen zu bedenken - so ein Detektiv kostet Geld. Und genau das hat die Stadt nicht und genau das wird die Stadt auch noch längere Zeit nicht haben, zumal ja wohl jetzt ein zweiter Baumkontrolleur eingestellt werden müsste.

Es ist auch sehr fragwürdig, woher sich der Satz für die Listenhunde ergibt. Hängt irgendwo eine Dartscheibe mit Zahlen? Sieht fast so aus. Berlin hat keine extra Steuer für Listenhunde. Das Problem sind ja nicht die Hunde, sondern die Halter. Viele Halter von Listenhunden, die absolut gut erzogen sind und sogar zum Teil im Rettungsdienst arbeiten (und selbst als MenschenRETTER werden sie vielerorts noch bestraft) könnten nämlich eine exorbitante „Kampfhundesteuer“ gar nicht finanzieren und müssten sich von ihrem Hund trennen. Die Tierheime sind voll davon. Sehr praktisch, das Neuruppin kein Tierheim hat und somit auch in vielen Fällen gar nicht erst die Kosten für Fund- oder Abgabetiere tragen muss, wie andere Städte, die sich Tierheime leisten „müssen“. Was man immer wieder sieht ist, das Tierheime voll von solchen Hunden und deren Mischlingen sind, die echt tolle Tiere sein können. Aber wer will schon ein Tierheim mit so einem Hund entlasten, wenn jede Institution erst einmal Euro-Zeichen in den Augen hat und die Auflagen enorm sind?

Überhaupt, ist es nicht merkwürdig, das ausgerechnet eine Hunderasse, die bei den Beissvorfällen unter den Top 5 ist und in deren internationalem (FCI)-Standart definitiv Kampfschärfe gefordert wird NICHT auf der „Kampfhundeliste“ steht?

Ist es nicht ebenfalls merkwürdig, das insbesondere mit Tieren aus ebendieser Rasse eigentlich immer wieder auch gegen die Hundeverordnung verstoßen wird? Denn letztlich ist doch Schutzhundesport für Menschen, die mit ihrem Hund nicht beruflich im Grenzschutz-, beim Zoll-, in der Bundeswehr-, bei der Polizei oder im Wach- und Sicherheitsdienst arbeiten, nichts anderes als das sie ihren Hund gezielt darauf abrichten, auf Kommando Menschen anzugreifen. Was will „Otto Normalverbraucher“ also mit einem Hund, bei dem als Zuchtziel unter anderem Kampfbereitschaft gefordert wird – und der darauf abgerichtet wird, auf Menschen loszugehen – und warum stehen diese Tiere nicht auch auf der Rassenliste und sind mit höheren Auflagen verbunden?

Aber zurück zur örtlichen Hundesteuererhöhung. Was gäbe es denn für Alternativen? Mal abgesehen davon, das ich für die Einführung einer Katzensteuer bin Wer Katzen hält, kann für die auch Kohle abdrücken. Hunde laufen überwiegend an der Leine – Katzen streunen frei durchs Stadtgebiet, benutzen Kinderspielplätze ungestraft als Toiletten, greifen andere Tiere an, was sie ebenfalls ungestraft tun dürfen und können ihre Krankheiten, Seuchen und Parasiten munter verbreiten. Wenn also ein Detektiv engagiert werden sollte – warum werden nicht auch Katzenhalter zur Kasse gebeten? Von denen könnten in der Stadt ohne jegliche Konsequenzen 10 000 Stück gehalten werden, ebenso können sie bei Nichtgefallen irgendwann ausgesperrt werden – und kaum jemanden juckt es.

Desweiteren wäre ich ob der zugekackten Wege und Grünflächen für die Ausweitung der Arbeitsfelder hiesiger Ordnungsamtspolitessen. In Wuppertal, wo wir mal ein paar Jahre gewohnt haben, werden Hundehalter daraufhin kontrolliert, ob sie Kotbeutel dabei haben, wenn sie mit ihrem Hund unterwegs sind. Ich habe zwei Hunde – und ich finde, was hier an Hundescheiße von Haltern einfach liegen gelassen wird, ist eine Zumutung. Das man nicht immer alles wegbekommt – ok, grad wenn es mal etwas matschiger ist, Gras lang oder wenn Wuffel Durchfall hat. Aber viele Leute räumen hier grundsätzlich den Mist ihrer Hunde gar nicht erst weg – und das ist widerlich!

Es wäre doch viel einfacher, da mal anzufangen! Kein Muffbeutel dabei haben kostet in Wuppertal ungefähr 15 Euro. Und genau bei solchen Kontrollen kann man dann auch wunderbar feststellen, welche Hunde gemeldet sind und welche nicht. So hat man nach und nach eine Stadt, die sauberer ist was den Hundemist anbelangt, mehr Hundehalter, die sich an die Regeln halten – und als Nebeneffekt dann auch steigende Steuereinnahmen durch Hunde, die nachträglich gemeldet werden und durch Verwarngelder.  Zusätzlich könnte man dann auch sicherlich von Leuten, die mit Müll und Flaschen herumwerfen, den einen oder anderen Euro abkassieren. Ist auch lästig und sicherlich könnten die Ordnungsamtsleute sich in diverse Diskussionen verwickelt sehen – Autos wehren sich ja nun einmal nicht verbal, sondern stehen einfach nur mal länger als erlaubt irgendwo. Ich bin auch nicht für einen Überwachungsstaat – aber wenn ein größerer Teil der Bevölkerung nun einmal deutlichere Hilfe braucht um zu lernen, das es unschön ist, wenn überall Hundemist und Müll herumliegt, dann ist das eben so – und nach wie vor geht insbesondere bei Erwachsenen der größte Lerneffekt übers Portmonee - bei Autofahrern hat man damit ja letztlich auch kein Problem, denen beizubringen, das ihre Autos nicht unbegrenzt überall stehen dürfen.

Aber da Neuruppin nicht nur aus der Stadt Neuruppin besteht, sondern auch aus Dörfern in denen viele, viele Hunde leben, wäre es durchaus auch sinnvoll, dort mal zu schauen, welche Hunde gemeldet sind und welche nicht. Denn es wäre den Hundehalter in der Stadt gegenüber unfair, nur sie belangen zu wollen.

Und was wen nun geritten hat, ausgerechnet Englische Bulldoggen in dieser Stadt auf die Rasseliste zu setzen, würde ich auch gerne noch wissen.

Was haltet ihr eigentlich von der ganzen Sache und welche konstruktiven Vorschläge habt ihr beizutragen?



Quelle u. a. http://www.maz-online.de/Lokales/Ostprignitz-Ruppin/Hundesteuer-soll-erheblich-steigen

Was in diesem Artikel übrigens nicht steht: Bezieher von Sozialhilfe oder ALG 2 brauchen mit formlosem Antrag und Nachweis für den ersten Hund nur die Hälfte der Hundesteuer zahlen!  






Samstag, 8. Juni 2013

Auftrieb! Schwimmen mit Hund


Heute war ich mit dem Ruppi-Struppi Farino seit sehr langer Zeit mal wieder schwimmen. Während andere Leute sich damit begnügen, Stöckchen oder Bälle ins Wasser zu werfen, ist das Wasserequipment bei uns dann doch schon etwas mehr, vor allem gehört für die Arbeit im Wasser eine Schwimmweste für den Hund dazu.



Jetzt werden einige Leute sagen: „Na ja, MEIN Hund kann auch ohne Schwimmweste schwimmen!“ - ja, kann er. Für aus dem Wasser apportieren ist eine Schwimmweste auch kontraproduktiv, weil sie die Lage des Hundes im Wasser verändert. Schwimmt ein Hund ohne Schwimmweste, schaut sein Kopf höher aus dem Wasser, der Rücken ist schräg nach unten im Wasser,was ihm problemlos ermöglicht, etwas im Maul zu haben.

Eine Schwimmweste gibt Auftrieb, der Hund liegt recht gerade im Wasser – und apportiert er dann, verschluckt er erfahrungsgemäß auch jede Menge Wasser, was zu bösen Hustenanfällen führen kann. Also: Apportierspiele OHNE Schwimmweste.

Ja, aber warum braucht er dann eine? Weil es zum Beispiel Spaß macht, mit dem Hund zu schwimmen und sich ziehen zu lassen (ok, mit Kleinhunden ist das eher nicht so angesagt, aber bei Farino gehört das zu den ursprünglichen Aufgaben der Rasse). Oder wenn ein Hund eben sehr ungerne ins Wasser geht, zum Beispiel nach einer Verletzung, quasie zur Physiotherapie. Auf einem Boot ist sie sehr praktisch, wenn der Hund doch mal ins Wasser fällt, sie sichert ihn gegen das Untergehen und hat einen Griff, um ihn wieder an Bord zu heben.

Es gibt sogar eine richtige Wassersportart für Hunde, den Water-Trial. Dabei schwimmen Hund und Mensch eine bestimmte Strecke nebeneinander, dann muss der Hund nach etwas tauchen und als dritte Aufgabe etwas aus dem Wasser apportieren. Auf Youtube findet man einige Videos zu dem Thema – der Hintergrund des Water-Trials ist, den regulären Wasserhunden (FCI-Gruppe 8) eine artgerechte Beschäftigung zu bieten. Verbreitet sind Water-Trials eher in Portugal und in den USA.

Übrigens verdanke ich meine Begeisterung für Wasserarbeit meinem Sohn (und dem Hund). Ursprünglich kommen wir aus einer Gegend mit Baggerseen und irgendwann meinte mein Kind, damals noch viel schwerer behindert als heute: "Wenn die Wasserhunde früher die Fischer aus dem Wasser gerettet haben, dann möchte ich, das Farino mich auch mal aus dem Wasser zieht!" - und so habe ich angefangen, mich damit zu beschäftigen und es mit dem Hund zu trainieren. Es war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe, denn sie hat unsere Möglichkeiten erweitert und damit unser Leben bereichert!

Wer mit seinem Hund wirklich im Wasser arbeiten möchte, sollte sich dann längerfristig vielleicht einen Neoprenanzug anschaffen. Ein Shorty reicht um sich vor den Verletzungen durch die Krallen zu schützen und ich persönlich finde ihn im Wasser ohnehin angenehm zu tragen, da ich darin nicht so schnell auskühle und auch Wind mir nicht so schnell etwas anhaben kann. Ebenfalls sehr sinnvoll finde ich Tauchschuhe, gerade dann, wenn das Wasser trübe wird und man nicht unbedingt sehen kann, auf was man unter Wasser tritt.

Für den Hund gilt grundsätzlich: Aufhören, wenn es am schönsten ist. Nicht erst dann, wenn der Hund schon aus dem letzten Loch pfeifft. Lieber an mehreren Tagen kleine Einheiten um ihn bei Laune zu halten als an einem Tag das volle Programm und ihm die Freude vergrätzen! Klar fällt es schwer, wenn alles grad super fluppt, dann zu sagen: „Jetzt ist für heute genug!“ - aber es ist auf der anderen Seite auch ganz schön anstrengend im Wasser. Für kleinere Hunde wie Jack Russel gilt überdies: Jaaaaa, sie sind sehr verspielt und können ewig lange Sachen aus dem Wasser holen... aber wer das mit seinem Hund bis zum Exzess betreibt, muss sich schlichtweg auch nicht wundern, wenn er sich einen hyperaktiven nervigen Hund ranzieht, der einfach nicht gelernt hat, das irgendwann auch mal Pause ist.

Was noch? Den Hund nie klitschnass irgendwo anbinden, wo er still sitzen muss. Er muss die Möglichkeit haben, ein bisschen zu rennen und sich trocken zu schütteln, soweit es geht, denn auch nasse Hunde kühlen aus und können krank werden. Deshalb auch möglichst immer an ein Hundehandtuch denken, das eine ganze Menge Wasser aufnehmen kann. 

Ein Hund wird auch nie ins Wasser geworfen oder gegen seinen Willen hinein gezogen. Sollte selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht – und das Ergebnis wird ohnehin nicht „na dann lernt er schwimmen sein“, sondern ein zerstörtes Vertrauensverhältnis.

Trägt der Hund ein Halsband gegen Flöhe etc., z. B. Das von Scalibor, dieses unbedingt ABNEHMEN. Denn der Wirkstoff auf dem Halsband ist fischgiftig!

Was man übrigens im Garten nie machen sollte – bei großer Hitze und knalliger Sonne denken: „Der Hund hat jetzt eine Abkühlung verdient!“ und den Wasserschlauch einfach draufhalten! Im schlimmsten Fall endet so etwas tödlich für den Hund. Nur mal so nebenbei.