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Dienstag, 2. Juni 2015

Hundeferrari - ein Härtetest in Beetz und Sommerfeld.

Bislang hat er sich im Alltag gut bewährt und wir sind recht oft mit ihm unterwegs. Mittlerweile nutzen ihn abwechselnd beide Hunde und gucken dann oft oben aus der Dachöffnung, was sich in der Umgebung so tut. Der oft erst etwas verwunderte Blick von Passanten der dann zum grinsen wechselt, ist uns auf jeden Fall sicher.

Warum kommt Joey zwischendurch in den Anhänger und wird geschoben?  Das hätte ich ja eigentlich selbst so nicht erwartet -  aber tatsächlich kommt Joey ebenfalls zwischendurch in den Wagen. Allerdings weniger weil er erschöpft ist, sondern weil er sich vom Charakter her viel aufregt Ein aufgeregter Hund wird irgendwann anstrengend. Das wiederum fördert nicht gerade den ruhigen Umgang mit ihm, sondern manchmal schaukelt es sich einfach dann gegenseitig hoch. Perfekt ist niemand, weder auf zwei Füßen noch auf vier Pfoten.

Joey fühlt sich in Häusern - also in Gebäuden mit klar erkennbaren Umgebungsgrenzen und wo er nicht von drei Millionen Reizen überflutet wird, wohl. Zu Hause hat er ein Körbchen unter einem Tisch und liegt mittlerweile auch gerne in der großen Box - auch die bietet ihm klar definierte Begrenzungen und damit ein Sicherheitsgefühl. Dort kommt er "runter".




Mittlerweile ist er so mutig geworden, sich in den Anhänger zu trauen - und wenn es dann mit ihm zu anstrengend wird, kommt er dort rein. Es entlastet uns letztlich beide und gibt uns beiden Raum, "wieder Luft zu bekommen". Nein, eigentlich uns allen.

Da der Anhänger ja vor allem im Hinblick auf die mehrtägige Sommerwanderung angeschafft wurde, haben wir dann gestern mal geschaut, wie er sich so in der Bahn bewährt. Dafür sind wir vom Rheinsberger Tor aus zwei Stationen weiter gefahren - das ist Beetz-Sommerfeld um uns dort mal etwas umzuschauen. Aufgrund unserer sehr eingeschränkten Mobilität kommen wir ja nur selten mal aus der Stadt raus.

Auf dem Bahnsteig in Neuruppin haben wir Joey in den Anhänger verladen, damit nicht Anhänger und zwei Hunde im Fahrradabteil Platz wegnehmen. Alles kein Problem, wir mussten noch auf den Gegenzug warten und konnten so in Ruhe schon mal die Tagestickets lösen. Bei den Tagestickets ist jeweils ein Hund mit drin. Bei Einzelfahrscheinen nicht.



Eine viertel Stunde später waren wir dann in Beetz-Sommerfeld, Joey war schon ganz hibbelig im Anhänger und wollte unbedingt raus. Klar, sind ja auch viele, viele neue Gerüche, die es zu entdecken gibt. Also Hund raus und Gepäck rein, die Komoot-App an. Laut Karte ist ein Stück weiter ein riesiges Waldgebiet und auch ein See, der Beetz-See. Sieht doch perfekt aus! Also hin!

Märkischer trockener Sand kurz vor dem Waldbeginn... die erste Herausforderung, wie lässt sich der Anhänger über den Sand schieben? Relativ ok. Wobei ich irgendwann vorne Farinos Leine eingehakt habe. "Halb zog sie ihn, halb schob er ihn..." - aber das war nicht nur eine Entlastung für Nick, sondern auch für den Griff, denn der ist ein bisschen wabbelig angebracht und sicherlich nicht langfristig für Strecken mit hohem Widerstand konzipiert.




Eine halbe Stunde später waren wir dann am See, an dem uns ein kleiner Weg direkt am Ufer erwartete. Aber erst mal waren die Hunde im See um zu trinken und sich abzukühlen.

Tja und dann ging es auf dem Uferweg den See entlang. Feststellung: es gibt nicht viele Bänke dort unten und als ich von weitem eine Mauer gesehen habe, auf der wir hätten Rast machen können, stellte sich heraus, das dort schon andere Leute mit zwei großen Hunden waren. Das hätte mit Joey einfach viel zu viel Stress gegeben, also weiter und ein paar hundert Meter weiter war dann auch endlich eine Bank an einem kleinen flachen Sandstück. Sehr schön! Die Vierbeiner sind erst einmal wieder ins Wasser und die Zweibeiner haben etwas getrunken.




Dann kam Boxer Susi an und weil man sich oft mit anderen Hundeleuten wirklich unkompliziert verständigen kann, waren dann drei Hunde im und am Wasser. Susi sollte einen Ball wiederholen, der aber in einen Bereich geworfen wurde, wo sie keinen Grund mehr unter den Füßen hatte - und keiner der Hunde war zu bewegen, den schwimmend aus dem See zu holen. Farino schwimmt ja auch nur noch in absoluten Notfällen, was aber von der Tierärztin auch damit erklärt wurde, das er einfach auf seinen Körper hört und wenn der sagt, ist fürs Herz zu anstrengend, dann lässt er das.



Ein Stückchen weiter des Weges war auf dem Weg dann ein Schachtdeckel, den ich einfach fotografieren musste, weil man den dort nicht vermutet und es so herrlich nostalgisch ist.



Wir haben dann den oberen Weg erklommen und sind an einem "Rapunzelturm" (alter Wasserturm) zu den Sana-Kliniken gelaufen, irgendwie muss man ja von dort aus wieder gen Bahnhof kommen. Ähm... ja. Oben auf der Karte ist unser "herumgeirre" ja ein bisschen zu sehen... ;-) .
Tja, wir haben uns nach den Karten auf App und Papier gerichtet und einen Waldweg gen Bahnhof genommen. Allerdings standen wir irgendwann dann blöder Weise vor einen verschlossenen Tor. Es war die Feuerwehrzufahrt... also wieder zurück und geschaut, wie wir wieder "in der Zivilisation" landen. Nach einem weiteren Fehlversuch haben wir dann tatsächlich die Hauptzufahrt gefunden. Hoooorray!






Faszinierend ist, das mitten in der Pampa so ein riesiger Klinikomplex ist. Boah, das hätte ich nicht erwartet. Die Sana-Kliniken in Sommerfeld haben sich auf Erkrankungen des Knochenapparates und auf Lungenerkrankungen spezialisiert. Gegründet wurden sie 1920 als Tuberkuloseklinik. Was das Klinikgelände wirklich auch sehenswert ist, sind die alten Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen. Erst dachte ich, es wäre so eine Art schlesischer Stil - nein, die sind in einem alten Alpenländer Stil gebaut und bemalt - und das ist einfach ein wunderschönes wenn auch weitläufiges Kleinod in der Gegend und wirklich sehenswert.





Insgesamt sind wir etwas über 9 km zu Fuß unterwegs gewesen. Durch die Wald- und Wiesenwege war es aber recht anstrengend und hat entsprechend länger gedauert als sonst.

Der Anhänger hat den Härtetest wirklich gut überstanden und wir haben gemerkt, wo wir aufpassen und etwas ändern müssen, bevor wir auf die große Sommertour gehen.

Mittleweile hat er auch ein paar Regenschauer abbekommen, vor allem weil die Fahrradabdeckplane gerne herunterweht. Es landet nur wenig Regen im Wagen selbst, was ich sehr schön finde. Auf dem Dach gibt es halt immer eine kleine Pfütze, aber die ist auch schnell runtergekippt. Wer den Anhänger draussen stehen lassen muss und mit einer Fahrradplane abdeckt, der soll diese mit Klammern an den Speichen sichern. Dann weht sie auch nicht hoch.




Es liegt zwar eine dünne Decke im Anhänger, aber gerade bei großen Hunden verschiebt die sich immer und meine Hunde sind verunsichert, wenn sie dort einsteigen wollen und der Boden unter ihnen wegrutscht. Es macht ihnen nichts, auf die Polsterung zu verzichten um dafür sicherer zu stehen oder zu sitzen. Wenn sie sich hinlegen, dann liegen sie halt zum Teil drauf. Zusätzlich haben wir eine alte Krabbeldecke drin, das ist für uns Zweibeiner dann sehr praktisch, wenn wir irgendwo Pause machen. Die liegt meistens im vorderen Bereich der von den Hunden nicht genutzt wird, weil er zu niedrig ist. Ebenso liegt dort eine faltbare Schüssel für Wasser und die Wasserflasche fürs Hundewasser - wir sind ja nicht immer an einem See. Noch können wir die Schüssel, die zum Teil aus Silikon besteht, sogar vorne hinter dem Vorderrad einklemmen, was sehr praktisch ist, weil die Hunde sie dann nicht umkippen können. Langfristig wird das nicht mehr gehen, weil dort ein Gepäckträger wie von so einem Bäckerfahrrad drauf soll.

Aufpassen muss man bei dem Anhänger, wenn die Hunde wieder aussteigen, dann kippt er insbesondere bei Farino mit seinen 32 Kilo gerne mal ein Stück hintenüber, wenn man ihn nicht  festhält - und bestimmt gibt es Hunde, die das einmal erleben und dann so verängstigt sind, das sie den Anhänger nie wieder freiwillig betreten. Wenn ihr also zu zweit seid, sollte einer den Anhänger so sichern, das er nicht hinten über kippt - und der andere den Hund verladen (Dach auf, Leckerchen durchhalten, Hund reinlocken...). Einen großen Hund muss man vielleicht noch ein bisschen "nachsortieren", das er beide Hinterpfoten drin hat, die Rute und dann auch möglichst über den Radachsen sitzt.

Wir freuen uns eigentlich jeden Tag ein bisschen mehr über die Sommerwanderung und über die ganzen Vorbereitungen dafür.
Nick hat letztens von einem Video erzählt, wo ein Waldläufer auf die Frage "Was brauche ich als Anfänger für eine Ausrüstung, ich habe nicht so viel Geld..." eigentlich genau DIE Antwort gibt, die wir selbst schon erlebt haben:

Es wurde erklärt:

"Ich kenne Leute, die haben die beste und teuerste Ausrüstung, stellen immer wieder was um um sie zu optimieren... und die gehen nie raus!"

Jepp, so einen in der Art kennen wir auch... ;-)

Deshalb freuen wir uns, wenn wir draußen "herumabenteuern" können, wo Andere nur mit einem Auto durchrauschen, weil es zu beschwerlich wird, sich zu bewegen.

















Freitag, 10. Mai 2013

Wo geht’s bitte lang? Ein kleiner Kartenexkurs... Teil 1



Ich gebe zu, ich liebe Landkarten. Ich sammle sie, egal ob neu oder alt, sie sind toll. Ich bin so ein richtiger Kartenfreak und angesteckt hat mich vor vielen, vielen Jahren ein Freund, der solche tollen Teile gestaltet hat. Wohlgemerkt, das war zu einer Zeit, wo niemand mit dem Begriff „GPS“ (Global Position System) auch nur im Entferntesten hätte etwas anfangen können.

Ich mag es einfach, mit diesen Ungetümen zu hantieren – und einige Karten sehen bei mir halt auch... na ja, sie sind halt Gebrauchsgegenstände. Der Stadtplan von Neuruppin hat jetzt ein Jahr seinen Dienst getan, ist tapfer noch nicht komplett in Einzelteile zerfallen, sieht aber einem auseinander gefalteten Falk-Patentstadtplan durchaus langsam ähnlich. Die Papierkarten bieten mir einen großen Überblick über die Umgebung und nicht nur einen kleinen Teilausschnitt.

Ich habe auch ein GPS-Gerät, ein Garmin Etrex, weil ich mal mit Geocaching angefangen habe. Das war einige Zeit sehr spannend – aber die Grenzen vom einfachen GPS sind schnell erreicht. Das Display ist winzig, die Kapazität der Karten begrenzt, der Batterieverbrauch enorm, das Gewicht hoch – und das Piepsen, wenn es den Empfang zum Satelliten verloren hat, und das passiert schnell mal, nervt. Wie gesagt, ich habe ein einfaches GPS, keines für einige hundert Euro. Wer mit einer Papierkarte klar kommt, weiß, er ist unabhängiger von moderner Technik und auch im Wald nicht komplett aufgeschmissen, weil die Bäume den Empfang beeinträchtigen und hat – so er einen Stift dabei hat, kann sich auch SCHNELL mal etwas notieren, Papier ist da geduldig, Pinnökel von GPS-Geräten nicht immer.

Für diese Gegend und diesen Beitrag möchte ich euch folgende Karten vorstellen:




von links nach rechts sind das:



Die Topographische Karte 3042 Neuruppin von der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg im Maßstab 1:25 000 für 5,00 Euro

Die Topographische Karte L3142 Neuruppin von der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg im Maßstab 1:50 000 für 5,00 Euro

Die Topographische Freitzeitkarte Naturpark Stechlin-Ruppiner Land Süd im Maßstab 1:50 000 von der Landesvermessung und Geobasisinformation.

Die MobilKarte Fontanestadt Neuruppin im Maßstab 1:75 000, herausgegeben von Tourismus-Service Neuruppin für 2,00 Euro

Der Stadtplan Neuruppin aus dem Städte-Verlag im Maßstab 1:35 000 für 3,50 Euro

Rad- und Wanderkarte Rheinsberger Seengebiet / Ruppiner Land im Maßstab 1:50 000, publicpress, wasserfest.

Die Radwander- und Freizeitkarte Ruppiner Land aus dem Pietruska-Verlag im Maßstab 1:75 000. Sie kostet 4,90 Euro



Weil ich, wie viele andere Menschen auch, immer wieder vergesse, was jetzt der Maßstab eigentlich aussagt... hier noch mal die Übersicht

1:25 000 bedeuten: 1 cm auf dem Papier sind 250 Meter in der Realität beim Laufen.
1:50 000 bedeuten: 1 cm auf dem Papier sind 500 Meter
1:75 000 sind entsprechend dann 750 Meter. 
 
Das bedeutet auch, je größer der Maßstab, desto weniger Details finden sich auf der Karte – was natürlich ärgerlich ist, wenn davon kleine Wege betroffen sind, die einfach nicht mehr dargestellt werden, aber toll wären um dort zu wandern.

Von daher fallen Karten ab 1:100 000 als Wanderkarten weg. Selbst wer ein Gebiet mit dem Rad erkunden will, ist mit solchen Karten nicht so gut bedient, es sei denn, er findet es super, an viel befahrenen Strassen zu fahren.



Eine spannende Frage ist auch, wie groß eigentlich die Kartenblätter sind. Fangen wir mit der topographischen 1:25 000 Karte an, sie ist etwa 49 cm hoch und etwa 79 cm breit. Allerdings ist der Kartenausschnitt dieser Karte nur etwa 45 x 45 cm – was für diesen Maßstab dann bedeutet 45 x 250 Meter = sind 11,250 km einmal durch die Karte. Das ist nicht viel. Überdies ist man aufgeschmissen, wenn man sich nach Strassennamen orientieren möchte. Für Neuruppin braucht man mindestens 2 Kartenblätter davon, nämlich 3042 und 3142 (Fehrbellin), hat dann aber schon ein Problem mit Gildenhall und Wuthenow. Was also bietet diese Karte, was andere Karten so nicht haben?

Es ist eine amtliche Karte vom Landesvermessungsamt, die zusätzliche Orientierungspunkte in der Landschaft bietet, so wie z. B. Höhenlinien, Stromtrassen und Windräder. Als Wanderkarte ist sie auf festem, leicht glänzendem Papier gedruckt, was aber nicht verhindert, das sie an den Falzen schnell einreisst und man mit Klebefilm nacharbeiten muss. Die Rückseiten der topographischen Karten ist unbedruckt. Packmaß ist 11 x 24 cm, die Karte hat eine Klarsichthülle.


(hier die Karten der Landesvermessung - also die ersten drei Karten vom oberen Bild - mal nebeneinander, leider gibt meine Kamera keine bessere Bildqualität her...)

Nehmen wir die nächstgrößere Karte der Landesvermessung, 1:50 000, die L3142. Die Karte ist aus festem Papier, das Kartenblatt ist insgesamt etwa 74 x 56 cm groß, wovon auf die reine Karte wieder 45 x 45 cm entfallen. Beim Maßstab 1:50 000 sind das dann schon 22,5 Kilometer im Quadrat. Dafür hat man eine Karte, die schon fast wie ein Wimmelbild aussieht und eine große Kartenlegende. Wie gesagt, eine amtliche Karte, genau wie die mit dem kleineren Maßstab, auf der sich viele Informationen finden, aber keine Strassennamen (bis auf die der Autobahn). Rückseite unbedruckt, Packmaß 11 x 25 cm, ebenfalls eine Karte mit Klarsichthülle.