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Mittwoch, 9. September 2015

Joey´s "Geschenk"

Joey Katastrophulus hatte eine Überraschung für mich. Vorausgegangen waren ein paar Touren mit Fahrrad und Anhänger. Joey springt zwar in den  Anhänger rein, bleibt auch drin - aber so ganz sein Ding ist es nicht. Das hat er Nick und mir mit ziemlich vielen Tönen klar gemacht.

Also habe ich letztens mal versucht, ihn neben dem Rad laufen zu lassen. Schön langsam, damit ich keinen Abgang mache, wenn Joey plötzlich irgendwas total spannendes in die Nase bekommt und quer schießt. Das war etwas anstrengend, denn langsam neben dem Rad laufen findet Joey mindestens so doof wie im Anhänger fahren. Das ist einfach nicht sein Ding.

Pausenbild...


Was viel eher sein Ding ist, hat er mir dann beim zweiten Versuch klar gemacht. Wieder waren wir mit dem Rad unterwegs - ohne Anhänger. Bis wir "freies Feld" hatten, musste Joey sich neben dem Rad um passables Benehmen bemühen, was ihm sichtlich sehr schwer gefallen ist. Manchmal sehen wir auch Katzen, dann ist alles noch viel schwerer (wobei er heute Kitty auf einem niedrigen Gaskasten gesehen hat - und Kitty lässt sich von so etwas wie Joey schon lange nicht mehr beeindrucken. Das Ende vom Lied: Joey hat mit ganz langem Hals und gaaanz vorsichtig angefangen, Kitty zu beschnuppern. Was für eine großartige Leistung für diesen Hund!).

Aber dann... hat er mir gezeigt, das er viel lieber VOR dem Rad läuft. Nach ein bisschen Hin und Her habe ich dann auch eine akzeptable Möglichkeit gefunden, Geschirr, Halsband und Leine zu zu verbinden, das er rennen kann und Luft bekommt, aber ich immer noch eine adäquate Einwirkungsmöglichkeit habe, falls er sich blöd benehmen sollte oder das Norweger-Geschirr aufgeht. 

Siehe da - ab ging die Luzie - äh, der Joey  - und meine Überlegungen, ob der tatsächlich gerne vor dem Rad läuft oder nur vor dem Rad wegrennt, haben sich im Laufe der Tour dann zerstreut. Denn: Würde er aus Angst davor wegrennen - dann könnte ich nicht mit Distanzkommandos auf ihn einwirken. Dann hätte er "Durchzug im Kopf" und würde nichts an Kommandos annehmen. Da er aber recht gut auf Kommandos reagiert hat und irgendwie auch sichtlich Freude am Laufen hatte, war alles ok.

Whow! Ich stehe ja eher so auf etwas ungewöhnlichere Sportarten - und Bikejöring war mein Traum, seit dem ich es auf einer WM und einer EM für Schlittenhundesport in Rastede live erlebt und mich mit Mushern unterhalten habe. Da war Farino noch ziemlich jung. Wir hatten damit mal angefangen, dann kamen viele persönliche Sachen dazwischen - und als ich dann dachte, man könnte ja mal wieder kam die Diagnose mit der Herzkrankheit und damit für so einen Sport das endgültige Aus. 

Deshalb freue ich mich natürlich riesig, wenn das mit Joey machbar ist. Das er gerne läuft liegt letztlich in seiner Natur und wenn ich auf dem Rad fahre, kann er endlich mal SEIN Tempo laufen. Da die Strecken dann ohnehin auf "geteert/befestigt" und "Feld-Wald-Wiesenweg" aufgeteilt sind, habe ich auch ziemlich viel davon, wenn es mit dem schweren Stadtrad querfeldein geht. Ich will sowieso mal wieder ein bisschen abnehmen... ;-) 

sogar ein Chor ist vorbeigeflogen...

Heute habe ich dann den Ruckdämpfer mitgenommen, das ist ein spezielles Seil, das zum Teil ein Gummi eingearbeitet hat. Damit verhindert man, das der Hund alle Rucke die durch das Rad entstehen, sofort bis auf die Knochen spürt. Das Renngeschirr haben wir leider nicht mehr, aber die Größe "Malamute" für unseren Fellberg Farino hätte Joey ohnehin nicht gepasst und nichts ist blöder als wenn ein schlecht passendes Geschirr anfängt zu scheuern. 

Tja und dann haben wir heute eine Tour zum und auf dem alten Flugplatz gemacht, mit ein bisschen Pause, mit ein bisschen Freilauf - und der Bekanntschaft mit dem Herdenschutzhund. Der ist beeindruckend, weiß was er will - und sieht aus wie ein Eisbär. Wir haben den sogar zweimal gesehen. Einmal im Gehege und einmal ausserhalb des Geheges, auf dem Weg zu seinen Schafen. Da habe ich dann so über ein Facebook-Posting nachgedacht, in dem berichtet wird, das in der Nähe vom Kuhberg ein paar Hunde frei herumlaufen. Letztendlicher Tenor: "Das geht so doch nicht, da wollen wir spazieren gehen..." - wohlgemerkt: Die Hunde sind da nur herumgelaufen, das Erlebnis hatte ich dort auch schon mal.

Interessant wird so ein "aber das geht doch nicht, das Hunde dort einfach so herumlaufen", wenn man überlegt, das gleiche Leute wahrscheinlich a) selbstverständlich für den Wolfsschutz sind - ist ja auch ok. Nur sind die mittlerweile auch schon in Neuruppins Wäldern gelandet und nicht jeder Wolf ist scheu, manche verhalten sich atypisch und kommen näher.
b) entsetzter Aufschrei, als in Rumänien die frei herumlaufenden Hunde eingefangen wurden. Gut, wie die umgebracht wurden und werden ist unter jeglicher Würde - aber in vielen Ländern laufen Hunde frei herum und DANN ist es ok.  Aber wenn hier in der Pampa ein paar Hunde herumlaufen, ist es das irgendwie nicht? Hm. Klingt so nach "Dusch mich, aber mach mich nicht nass dabei!". 

"Nachtanken" aus der Faltschüssel

Ich fand es beeindruckend, den Herdenschutzhund "in freier Landschaft" auf den Weg zu seinen Schafen zu erleben. Joey hat das erst gar nicht so mitbekommen, dann hat er gemerkt, da bewegt sich etwas im langen Gras - da muss er unbedingt hin. Das ging auch nur, weil er ein längeres Stück Freilauf auf einer Strecke hatte, die mit dem Rad wirklich extrem blöd zu fahren war.  Ich war gespannt, wie beide Hunde reagieren. Der Herdenschutzhund hat dann gemerkt, da kommt Joey, ist stehen geblieben und hat freundlich zu Joey geguckt. So nach dem Motto: "Na Kleiner, willst du mal Tach sagen?" - und dann hat Joey kapiert, das er auf den Herdenschutzhund zurennt - und schlagartig eine 180 Grad-Wende hingelegt. Ich würde nicht dafür garantieren, das es so freundlich gewesen wäre, wenn die Schafe in unmittelbarer Nähe gewesen wären. Denn dann macht der Schutzhund seine Arbeit. Dazu sind die über Jahrhunderte gezüchtet worden und wenn der seinen Job macht, ist Schluss mit lustig. Daran solltet ihr bitte denken, wenn ihr dort unterwegs seid. Es sind Arbeitshunde die ihre Arbeit sehr, sehr ernst nehmen! 

Sooo... am Ende der Tour standen 8,14 km in rund 1 1/2 Stunden auf der Komoot-App. Das ist voll in Ordnung, weil wir ja auch ein paar Pausen gemacht haben, in denen Joey Wasser bekommen hat und wir uns ein paar Minuten ausgeruht haben.
















Samstag, 9. August 2014

Ein Ruppi-Struppi-Malbuch...Teil 1

Seit einigen Tagen bin ich wieder am zeichnen. Ein Malbuch.

Grund sind zwei Nachbarskinder, die Angst vor den Hunden haben. Da komme ich vorgestern nichtsahnend mit beiden Hunden in den Hof, ist der Kleine draussen. Der hat sich so vor Joey erschrocken, das er rückwärts gelaufen und hingefallen ist. Die Hunde waren zwar angeleint, aber trotzdem ist es für so ein Kind ziemlich doof, wenn da so ein Hund kommt, der genauso groß ist wie es selbst. 

Weil unsere Nachbarskinder und deren Eltern aber wirklich total nett sind, habe ich mir gedacht, ich setze mich hin und mache ein Malbuch. Über Joey. Warum der so ist, wie er ist. Und natürlich auch ein bisschen über Farino.

Hier sind die ersten Seiten aus dem Drucker:


Irrrrghhh...ok, die Originalseite ist noch mal abgescannt worden, weil ich die Bilderin Textdateien gesetzt habe und nicht die Texte in Bilddateien...sorry, etwas dunkel. Und das Joey-Portrait wird irgendwann vielleicht nochmal geändert. Da ist ein Strich falsch. Aber man erkennt, das es ein Hund sein soll.


Zum Malen für Kinder reicht es :-)


Nick hat Farino erkannt. Dann geht das Bild :-) .Gar nicht so einfach, möglichst einfache Sätze zu schreiben!



Zugegeben, mein Lieblingsbild. Das ist einfach so, wie es sein soll.

Insgesamt werden es etwa 10 Seiten mit gezeichneten Bildern. Einige müssen noch nachgezogen werden werden, andere muss ich noch zeichnen.

Immerhin, nicht jeder Hund kann von sich behaupten, das es von ihm ein Malbuch gibt! :-) Einen wunderschönen Tag! 








Mittwoch, 2. Juli 2014

Yes, I can!


Guckt ihr hier - und was da im Hintergrund so rumsteht...


YES I CAN! Ohne Dornenhalsband, ohne dass im Halfter die Leine eingehakt ist, ohne dass die Gerte mit ist... und ich lächle doch wirklich sehr fotogen und bezaubernd in die Kamera - oder???

Gut, ich gebe zu, ich habe ganz am Anfang die volle Leinenlänge einmal ausgenutzt und das Vieh angekläfft, aber dann hat Frauchen sich auf die Stufen gesetzt und ich habe es lieber vorgezogen, bei ihr zu bleiben.

So ein Vieh kann nämlich fauchen und der hat einen ziemlich langen Hals.

Nur später wurde wieder die ganz lange Leine durchs Halfter geschlauft, als ich wieder angefangen habe zu ziehen und das soll ich ja nicht.

Und falls sich einer wundert, dass ich so ein rotes Halfter umhabe - die Farbe steht mir. Neeee, aber habt ihr euch mal ein Halti für Hunde angeguckt? Das habe  ich schneller runter als man gucken kann und die Qualität der Dinger ist eigentlich absolut unterirdisch.

Da Frauchen früher mit Ponys und Pferden gearbeitet hat, dachte sie: "Was einem Minishetty-Fohlen passt, könnte Joey auch passen!" mal abgesehen davon, dass die Halfter nun einmal besser verarbeitet sind als viele Sachen aus dem Hundebereich. Und es schnürt mir nicht das Maul zu, das ist auch ganz wichtig! Denn es geht ja "nur" darum, das ich nicht ziehen soll - und dafür muss ich nicht das Maul zugezogen bekommen.



Ich finde es zwar zwischendurch nervig und versuche, es mir vor der Nase zu ziehen, aber ich habe es genau so schnell wieder drauf, wie ich es runter habe. Die ersten Tage damit waren total doof, man, was habe ich versucht, das Teil loszuwerden! Keine Chance! Immer wenn ich es geschafft habe, war es sofort wieder drauf.

Seit gestern weiß Frauchen auch, was das Halfter noch besser macht als ein Halti - der Führring unten ist so groß, dass die lange Leine durchgeschlauft werden kann, wenn ich neben ihr laufen soll - und wenn Platz ist, lässt sie einfach die Schlaufe aus der Hand fallen. Wenn ich dann weiter laufe, zieht sich die Leine automatisch aus dem Ring und ich habe eine ganz lange Leine und kann überall gucken und schnüffeln.

Nur manchmal, also wenn wir bei da vorbeikommen, wo die beiden Beagle hier in der Nachbarschaft wohnen... also daaaaa hilft dann auch das Halfter nicht viel. OK, mit einer langen Leine geht es, aber heute war das nicht möglich. Ich hätte gnadenlos eine Politesse niedergemäht die da Autos kontrolliert hat und Frauchen sagt, so etwas ist irgendwie suboptimal...





Donnerstag, 14. November 2013

Rate mal... mit Ruppi-Struppi

Wir waren heute unterwegs.
Baustellen gucken und so. Da gehe ich so relativ entspannt wo lang, wird es plötzlich ganz laut. Und für mich ganz lustig.  Wer mag, kann ja anhand des Fotos überlegen, wo wir waren und was wohl passiert ist:


:-) 

Sonntag, 10. November 2013

Heute auf dem Flugplatz

Heute waren wir mal wieder auf dem Flugplatzgelände. Für Joey ein Gebiet, wo er so viel Freilauf hat, das er wunderbar Stress abbauen kann.



Es gefällt ihm dort sichtlich gut






und heute hat er auch angefangen, zu buddeln, das die Erde fliegt. Keine Ahnung, was da war, aber es muss sehr gut gerochen haben


Andere Hunde lassen da nur ihre Ohrwuscheln fliegen, nachdem sie begriffen haben, das es keine Kekse mehr gibt, wenn man nur da sitzt und in die Kamera grinst



sondern nur noch, wenn Hund rumrennt, damit Frauchen die Kamera voll auskosten kann. WENN der Hund es dann aber begriffen hat, klappt es erstaunlich gut.


Samstag, 9. November 2013

Der vorletzte Tag vom Martinimarkt.


Seit gestern geistert schon ein kurzes Video durch die Gegend, wo jemand seine Abgenervtheit vom Orgelwagen sehr kreativ auslebt in dem er ihn mit einer Art Raketenwerfer abschießt. Das hat durchaus was...

Für uns gab es ja nun kein „Entrinnen“, wobei wir dieses Jahr recht ruhig gelebt haben. Wir mussten jeden Tag irgendwie wenigstens zur Hunderunde irgendwie ein Stück über den Markt und das ist dann je nach Tagesform von Joey mehr oder minder anstrengend gewesen. Allerdings sind auch viele andere Hunde ob des ganzen Markttrubels etwas gestresster. Kein Wunder, Hunde haben einen Geruchssinn, der dem menschlichen weit, weit, weit überlegen ist (nicht alle Hunde, aber viele). Da werden selbst kleinste Geruchspartikel noch wahrgenommen, die der Wind durch die Strassen weht.


der doppelte Farino


Von der Zeitplanung her haben wir uns bemüht, die Hunderunden dann zu machen, wenn kein oder noch nicht so viel Markttubel ist. Also morgens, sehr früh am Nachmittag und möglichst spät abends. Das hat nicht immer geklappt, aber oft und diese Woche haben wir auch wieder sehr lange Nachmittagsrunden gemacht, bei denen insbesondere Joey dann auch sehr viel ohne Leine laufen konnte, was er natürlich absolut klasse findet. 

Joey in seinem Element

Ausgiebiger Freilauf ist für ihn der entspannende Ausgleich zum Laufen an der Leine – und genau das ist im Moment ein enormer Stressfaktor bei uns beiden. Nachdem er bei mir für eine längere Verletzungsliste gesorgt hat und mich fast ins Krankenhaus befördert hat mit seiner „oh, eine Katze/ein Hund... ALARM und Hirn auf Durchzug!“-Art ist jetzt sehr viel mehr Konsequenz angesagt und er bekommt weit engere Grenzen gesetzt als vorher schon, wenn wir im Kernstadtbereich sind. Das ist für uns beide sehr anstrengend, aber es nützt niemandem etwas, wenn ich mir die Knochen breche, Joey vor ein Auto springt, ein Kind umreisst oder jemanden vom Fahrrad holt, weil ein anderer Hund in Sichtweite ist. Heute morgen hatten wir dann auf 300 Metern vier Hunde und zum Glück keinen Autoverkehr. Aber danach war ich klatschnass geschwitzt und konnte kaum noch die Leine halten. Angelt jemand von euch? Stellt euch mal vor, ihr hättet einen 15 Kilo-Fisch am Haken, der alles macht, um bloß nicht aus dem Wasser gezogen zu werden! Als Angler hat man das ganz, ganz selten, wenn überhaupt je im Leben. Ich habe so etwas Ähnliches jeden Tag mehrere Male. Je nach Tagesform des Hundes. Wenn ihr dem Fisch zurufen würdet: „Halt endlich still, dann ist es einfacher!“ - würde der euch verstehen und auf euch hören? Nein? Warum nicht?

Die neue Kamera ist auch sehr ausgiebig getestet worden, der Martinimarkt und die Hunderunden geben wirklich unheimlich viele Fotomotive her und es macht riesig viel Spaß, die verschiedenen Funktionen auszutesten. Ein ganz, ganz, ganz herzliches Dankeschön an Christoph von chip-online für die tolle Empfehlung, genau das, was wir brauchen!

ups, wer rüsselt dann da wo???


Na ja, und dann war da ja noch die Sache mit dem Laptop-Monitor. Dessen Bild sieht wirklich sehr dekorativ aus und bietet nun die perfekte Tastenbeleuchtung. Ich habe jetzt einen externen Monitor von Benq der mehr als doppelt so groß ist. Es ist ein kombiniertes Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk von meiner Family.

der alte und der neue Monitor...


Meine Tochter hat dann ein Foto bekommen von beiden Monitoren hintereinander und der Kommentar von ihrem Kollegen war, das die Primärbruchstelle aussieht, als ob von aussen etwas eingedrückt wäre. Joah, die Primärbruchstelle hat die grobe Form einer kleinen Hundepfote. Soviel dazu. Tiere fahren irgendwie voll auf meine Sachen ab, ein Haufen anderer Sachen von mir werden nämlich von Katzen, Mäusen und Waschbären und so einer Art Kugelfisch als sehr interessant befunden.


Sonntag, 13. Oktober 2013

Visit Berlin: von Cesar Milan und Würstchenbuden

Gestern habe ich ja Nummer 2 vom Ruppi-Struppi-Team mal wieder aus Berlin vom Zentralen Omnibus Bahnhof abholen dürfen. Die Ferien sind ja nun zu Ende und so ging es mit dem Fernbus aus Oldenburg wieder nach Berlin und von Berlin mit U-Bahn und Bahn nach Neuruppin. Die Hunde durften nicht mit nach Berlin, Farino hätte schon gedurft, aber er muss ja auf Joey aufpassen, der darf auf gar keinen Fall mit nach Berlin.

So hatte ich dann Zeit, auf der Hinfahrt ein bisschen in der aktuellen DOGS zu lesen, Cesar Milans letztes Buch ist auf deutsch erschienen und er hat noch einmal ganz deutlich gemacht, welches die Grundbausteine für ein glückliches Hundeleben sind: Bewegung, Disziplin und Liebe. Für die Amis hat er ja mittlerweile ein Laufband für bewegungsfreudige Hunde entwickelt.

Ich kann´s mittlerweile verstehen. Wir laufen 8 Kilometer, Joey rast davon mindestens 3 Kilometer ohne Leine hin und her, also läuft noch mehr und wenn er könnte, würde er aus den 8 Kilometern 16 machen und wäre danach wahrscheinlich immer noch nicht platt. Wenn er dürfte und könnte, würde er morgens um 6 Uhr schon die Welt entdecken wollen und die ersten Kilometer laufen. Sollte also irgendwer mal ein Laufband übrig haben... gerne her damit.

Meine Wurzeln sind ja im Pferdebereich und da sind Führanlagen und Laufbänder in größeren Ställen mittlerweile völlig normal - und das hat eben nichts mit Faulheit zu tun, sondern damit, das die Tiere sich so einfach mehr bewegen, dadurch Muskeln aufbauen, den Stoffwechsel anregen, alles besser durchblutet wird und so weiter. Das Reiten ist dann letztlich eine Mischung aus Lernen und Gymnastik, denn wer nur läuft, baut ja nicht überall Muskeln auf, weil nicht alle Muskeln gleichmäßig beansprucht werden.

So, nun wollt ihr aber sicherlich wissen, was es mit den "Würstchenbuden" auf sich hat. Na ja, das hier:







Gute Idee!













Samstag, 21. September 2013

Munteres Bilderraten

Hier nun eine Auswahl an Bildern, die Farino mit der Petcam gemacht hat. Leider hat diese Kamera dann doch ein paar Schwachpunkte, den größten davon seht ihr auf den Bildern.

Ich habe die Cam mit einer Lupe betrachtet, hin und her gedreht und bin mir sicher, der rosa Farbstich ist eine Spiegelung von einem Plastikrand. Die Linse hat eine Abdeckung und je nach dem, wie dort das Sonnenlicht reinscheint, spiegelt sich wohl der Rand dann auf den Bildern. Sehr schade und ich habe überlegt, was ich mache.

Aber da mir grundsätzlich erst einmal die Perspektive eines Hundes wichtig ist und ich aus über 500 Bildern dann mit die Besten herausgesucht habe, behalte ich die Cam. In dem Preissektor ist sie auch die Einzige, die Fotos UND Videos machen kann. Wenn ich mir in alten Fotoalben meine Kindheitsbilder anschaue, haben die übrigens oft mittlerweile so einen Rosa-Stich (wobei es in der Fotografie ja dann Magenta heissen müsste) und irgendwie haben einige Bilder deshalb auch etwas "Besonderes" und manchmal musste ich ganz schön überlegen, wo das denn nun war. Datum und Zeit stimmen nicht, das ist voreingestellt gewesen und ich habe es noch nicht geändert, weil ich erst einmal Bilder haben wollte.

Also, hier nun ein munteres Bilderraten, wer mag kann in den Kommentaren ja schreiben, was er wiedererkennt...


Bild 1

Bild 2



Bild 3




Bild 4



Bild 5, da braucht man nicht raten...



Bild 6, Joey stürmt wie üblich voraus...




Bild 7, auch einfach



Bild 8, der wohl blödeste Fußwegabschnitt in der Stadt



Bild 9

Über Kommentare wie ihr grundsätzlich die Idee mit den Bildern der Petcam findet, würde ich mich sehr freuen.



Freitag, 6. September 2013

Neues von Joey...


Joey, die kleine Ratte. Nachdem er ja die Küche zum Selbstbedienungsladen erklärt hat, ist ein Gitter vor der Türe. Von dem IKEA-Metall-Hochbett, das ist nämlich noch nicht aufgebaut und die Gitter sind saupraktisch als Türgitter. Wenn man ein paar Matchboxautos mit Kabelbindern drunter patscht, haben die sogar Rollen und können zur Seite gleiten ;-). 

das war die erste Version, eines der Hindernisse...
 

Natürlich könnte ich auch die Küchentüre schließen, aber dann ist der Flur dunkel und hat nur künstliches Licht, ist ja auch doof, also Gitter. Diese kleine Ratte hat also beschlossen: "Futterball - iiiiiiich???? Warum soll ich mir mein Futter erarbeiten?! Never!". Futter hat möglichst bequem in die Futterluke zu fallen oder wird in Baggermanier aus dem Napf genommen. Fressluke auf, einmal durch den Napf gebaggert und fertig. Wobei, das geht ja nicht mehr, sind ja Steine drin.

Also hat Joey lieber so lange am Gitter randaliert, bis er es aufbekommen hat um in die Küche zu gehen. Die Küche ist für ihn das Paradies auf Erden. Da gibt es fressbare Sachen... im Mülleimer, in den Regalen, auf dem Tisch und auf dem Herd. Gerne auch mal direkt aus der Pfanne, wie vor zwei Wochen das Rahmgeschnetzelte. Man konnte an den Überresten in der Pfanne sehen, wie weit Hals und Zunge reichen...

Das macht er natürlich NICHT, wenn ich gucken kann. So schlau ist er schon, sondern bevorzugt dann, wenn ich auf Toilette sitze, duschen bin oder anderweitig so beschäftigt, das er sicher ist, ich bekomme es nicht mit. Olle Kröte...

Joey hat jetzt den Beinamen „Darth Vader“. Heute, wir gehen am Tempelgarten entlang, wo der Bürgersteig eine nutzbare Breite von etwa einem Meter hat. Von vorne kommt eine Frau mit so einem Mini-Mini-Sheltie. Mini-Mini-Sheltie bleibt beim Anblick von Darth-Vader-Joey schlagartig stehen und guckt demonstrativ ihr Frauchen an: "ICH WILL AUF DIE ANDERE STRASSENSEITE!".
Mini-Shelti durfte nicht die Strassenseite wechseln, da hatte ihr Frauchen was gegen. Ich habe aber gesagt: "Moment eben..." weil 5 Meter weiter die Kommunikation (ein Weg entlang der Stadtmauer) war, da konnte ich ausweichen, damit Mini-Sheltie vorbei kann ohne das Darth-Vader-Joey ihr zu nah kommt.

Mittlerweile hat Joey es geschafft, das auffallend VIELE Leute mit anderen Hunden die Strassenseite wechseln, wenn wir kommen... *kopfkratz* woran DAS wohl liegt????

Dann lag hier nebenan heute Molly, einer der hiesigen Ladenhüter, in der Eingangstüre. Molly kann Darth-Vader-Joey wegen seines Verhaltens nicht leiden. Sie ist nicht mehr die Jüngste und will einfach nur ihre Ruhe haben und so möchtegernstarke Hundeteenies sind ihr ein Gräuel. Sie hat ihm erst mal die Meinung gegeigt. Dann war auch gut, er tut ja immer nur so. Also er macht einen mörderischen Aufriss. Wenn ich die Leine lang lassen würde, wäre im Leinenradius komplett alles niedergemäht, einschließlich meinereiner. Ein paar Mal um mich rumrennen, einmal zwischen den Füßen durch... wie am Marterpfahl, nur ohne Pfahl. Oder etwas neuer: Bondage Marke Hund. Nur voll unerotisch. DARF er dann aber tatsächlich mal einem anderen Hund „Hallo“ sagen, was ja auch öfters vorkommt, dann ist nach dem „Hallo“ das Interesse schlagartig auf Null. Aber überwiegend ist dann bei Hunden, die er kennenlernen durfte, auch Ruhe, wenn wir sie sehen.

Wenn wir rausgehen, dann pinkelt Darth-Vader-Joey erst mal im Innenhof auf dem Rasen. Alle vier Pfoten in den Boden gerammt, hingelegt und Wasser marsch. Gaaaaaaaaaanz lange. Weil, dann hat er mehr Zeit, vor der Haustüre und auf dem Weg draussen Alarm zu machen und zu versuchen, durch die dicksten Hecken zu stürmen, weil es nach Katze oder was auch immer riecht. Würde Joey im Zirkus auftreten, wäre er wohl ein Kontorsiowuff. Ein Schlangenhund, so wie er sich verbiegen und verdrehen kann.

Sonntag, 11. August 2013

Joey erzählt: Emil

Seit gestern wohnt Emil hier. Guckt mal, das ist Emil:



Weil ich den so interessant finde, gucke ich öfters mal nach ihm. Und nach seiner Freundin, das ist die Maria. Die hatte eigentlich Keks noch dabei, aber die Keks ist leider letztens gestorben.

Gestern haben wir Besuch bekommen, den Frank. Frank hatte eine interessante Kiste dabei, da war dann der Emil drin. Dann haben die den Emil zur Maria gesetzt, die den erst mal volle Lotte zugetextet hat. Der ist gar nicht zu Wort gekommen, sondern hat einfach nur so ein bisschen vor sich hingeblubbert. Emil hat vor mir keine Angst, der kommt manchmal an und guckt, was ich mache, wenn ich da so gucke.

Nun ja, auf jeden Fall wohnen hier jetzt dann sechzehn Pfoten und vier Füße. Ab und zu kommen noch zwei Flügel dazu, wenn Fledi sich mal wieder beim Abbiegen verpeilt und hier im Zimmer landet, weil das Fenster offen ist. Dann ist hier immer was los! Fledi fliegt dann nämlich immer Karussell, sagt Frauchen. Die überlegt dann immer, wie sie Fledi am Besten wieder los wird, weil Fledi so schnell in die Runde fliegt, donnert die nämlich immer am Fenster vorbei.

So Leute, und jetzt muss ich erst mal wieder was saufen, Frauchen hat die Küchentüre offen gelassen weil sie die Hände voll hatte und da war Geschnetzeltes mit Zigeunersauce in der Pfanne... das konnte ich einfach nicht umkommen lassen.


Nick erklärt: Anti-Schlingnapf



Einen Antischlingnapf braucht man, wenn ein Hund schlingt

was man benötigt:

flache Futterschale


3 bis 4 faustgrosse Steine






Joeys Napf, halbe Tagesportion. Optisch mehr...











Die Steine in die Futterschale hineinlegen

Beachten: Die Steine gründlich schrubben

Das ist die günstige Variante zu einem gekauften Anti-Schlingnapf



Ergänzung:
Hintergrund ist, das Joey wie ein Wal durch Futter fräst. Maul auf, einmal durch den Napf gesaugt, fertig. Danach wird Farino von seinem Napf verscheucht. 

Joeys Napf, halbe Tagesportion. Ohne Steine ist das in weniger als 2o Sec. weg.
Man KANN auch einen Napf mit drei Höckern drin kaufen. Kostet je nach Größe für ab etwa 12 Euro bis über 20 Euro. Aber große Steine tun es auch, sind günstig, variabel und gut zu säubern. Bitte auf keinen Fall saugfähige Steine wie Kalksteine oder Ziegelsteine nehmen und die Größe so wählen, das der Hund sie auf keinen Fall verschlucken kann und zwischendurch immer wieder mal gründlich säubern.

Donnerstag, 8. August 2013

Joey erzählt: Nein, das ist nicht irgendwo im Urwald von Borneo...



das ist auch nicht die Camel-Trophy, auch wenn Frauchen meint, das sieht da zum Teil genau so aus. Keine Ahnung, ich weiß noch nicht mal, was das sein soll. Das ist die Baustelle wo wir immer durch müssen. So sah dass da heute aus, nachdem heute Nacht ein Unwetter war:






Und ich kann euch sagen, ich bin mittlerweile echt Baustellenprofi hier geworden. Macht mir gar nix mehr aus. Ich gucke überall nach dem Rechten und Linken und gehe ganz cool an den riesigen Maschinen vorbei.

Die Bauarbeiter kennen mich auch schon fast alle :-) und manchmal treffen wir hier eine Frau, die freut sich immer total, wenn sie Farino und mich sieht. Heute war sie auch an der Baustelle, ist vom Fahrrad abgestiegen, hat uns Hunde erst einmal geknuddelt und dann ist sie weiter gefahren.



Im Büro sorgen wir für ein gutes Betriebsklima. Und ehrlich, manchmal ist es grottenlangweilig, aber so lässt es sich doch gut leben!



Gelernt haben wir heute übrigens auch noch etwas: Schafe können nicht furzen. Steht hier auf dem Zettel:






Dienstag, 6. August 2013

Entspannte Tage



es war nur sehr warm. Zu warm. Farino ist jetzt noch einen großen Eimer Fell losgeworden. Samstag kam dann Post von der Kämmerei. Für den neuen Hundesteuerbescheid braucht es etwas länger um da durch zusteigen. Warum einfach, wenn es auch hochgradig umständlich geht. Und warum ich im Sommer 2013 dann schon mit den Hundesteuern für 2014 im Soll stehe... keine Ahnung. Es ist halt ein Steuerbescheid, wahrscheinlich soll man da auch gar nicht so genau durchblicken.




Aber Joey hat jetzt seine Steuermarke, die dann auch gleich ans Halsband gekommen ist. Erst einmal provisorisch, weil ich keine Kabelbinder hier habe, und mit Kabelbinder halten die Teile direkt auf dem Halsband nun einmal perfekt, klimpern nicht rum und reißen auch nicht ab. 

Wer mag und hat kann noch ein Stück Neopren oder so unterlegen, kommt auch auf die Breite vom Halsband an.  




Nach einem etwas Joey-stressigen Freitag wo er dann wieder mit Gejaule zu jedem Hund wollte und wir uns böse in die Wolle bekommen haben, waren Samstag und Sonntag richtig locker. Es war so warm, das ich mich nicht hätte auf die Gertenarbeit konzentrieren können – und so habe ich sie zu Hause gelassen. Wir hatten wirklich nette Runden im gemächlichen Tempo und mit öfters stehen bleiben bis die Leine sich wieder entspannt...

Das wäre so vor einer Woche nicht möglich gewesen. Auch Hundebegegnungen – viele regen ihn zwar nach wie vor auf und er zieht und rennt hin und her um seine Spannung abzubauen – aber es ist schon viel, viel, viel besser geworden!

Er ist mir in den letzten beiden Tagen kein einziges Mal so in die Leine gesprungen, das ich dachte, es zerreißt meinen Rücken oder kugelt mir den Arm aus. Das ist ein Fortschritt. Er schaut jetzt öfters auch wenn wir unterwegs sind, was ich möchte. Auch das ist ein großer Fortschritt, bislang war ich in der Stadt ja so ziemlich komplett abgeschrieben.



Nur auf dem Rückweg am Samstag Abend, da hörten wir dann irgendwann ein Feuerwerk. Zum Glück waren wir in Höhe des Fontane-Denkmals, hatten es also nicht mehr ganz so weit bis nach Hause. Da war dann alles aus und vorbei - Joey ist in Panik ausgebrochen. Das wird dann auch irgendwann mal eine „Baustelle“.

Montag hatte uns dann der Alltag wieder, Schulbeginn und mehr Leben auf den Straßen. Ich würde es mal so ausdrücken: um halb acht war die Welt noch relativ in Ordnung, eine Stunde später war der Kernstadtbereich für Joey dann wieder viel zu stressig. Zur Not hüpft dieser Hund wie ein Frosch über die Straße! Während ich also vorne mit Joey zu kämpfen hatte, der unbedingt zu einem anderen Hund hin wollte, was er aber nicht sollte, blieb Farino hinter mir und hat abgewartet. Der hat sich einfach hingesetzt und ich habe das erst 100 Meter später mitbekommen, als Joey dann wieder „Auf dem Teppich“ und wir am Hund vorbei waren.

Farino ist weg. Wo ist Farino? Also zurück, um die Ecke geschaut, da saß Farino ganz brav neben einem Auto und hat einfach gewartet, bis alles vorbei ist und er wieder abgeholt wird! Oh man. Da ich Farinos Leine meistens lose in der Hand habe, weil er ja echt problemlos ist und ich so die Leinen schneller auseinander sortieren kann, falls Joey mal wieder munter überall über, unter und durch die Leinen springt, habe ich im Eifer des Gefechts gar nicht mitbekommen, das die Leine runter ist.

Weil es dann so warm war, habe ich die Abendrunde auf sehr spät gelegt. Weiterer Vorteil: es ist nichts mehr los auf den Straßen und die Reizüberflutung für Joey ist weg. Entsprechend angenehm und problemlos war die Runde dann auch.

Fazit: Joey ist nun 25 Tage hier und er hat trotz allen Problemen enorme Fortschritte gemacht und läuft mittlerweile überwiegend manierlich an der Leine. Von einem akzeptablen „bei Fuss“ sind wir noch eben so weit weg wie vom draussen ableinen. Von der „unglaublichen Dankbarkeit südländischer Hunde“ (oder Hunden aus Balkanländern), die manche Leute diesen Hunden nachsagen, kann ich nichts erkennen. Er ist sehr umgänglich, das sind andere Hunde auch, aber er hat eben auch Defizite und da muss man mit klaren Grenzen, Konsequenz und Erziehung arbeiten und kann nicht auf so etwas wie „aus Dankbarkeit mache ich alles, was du willst!“ hoffen. Zumal ein solcher Hund ja auch erst einmal begreifen muss, was man überhaupt von ihm erwartet.

Gestern sagte mir jemand: „Aber er hat hier jetzt ja ein viel besseres Leben!“ - nach menschlichem Empfinden... ja. Was die Futterversorgung und ein Dach über dem Kopf anbelangt: auch ja. Aber er hat die Freiheit eines Streuners dafür aufgegeben/aufgeben müssen um ein nach menschlichen Maßstäben „besseres“ Leben zu führen. Das sollte man nie vergessen. Ein Hund weiß nicht, was Geld ist, was Futter und medizinische Versorgung kostet (und andere Tiere wissen das auch nicht). Es ist ihm auch herzlich egal, denn das sind „Menschendinge“.

Ebenfalls sagte mir gestern jemand, der eine der Auseinandersetzungen mit Joey mitbekommen hat: „Leckerlies, nehmen Sie Leckerlies!“. Es ist eine sehr interessante Erfahrung mit einem Hund zu arbeiten, den Leckerlies (bzw. das Hundefutter) draussen meistens gar nicht interessiert. Er ist innerlich so angespannt, das er überhaupt nicht ans Fressen denkt. Auf dem Platz geht es besser, in der Stadt so gut wie gar nicht. Würde er draussen auf Futter, Quietschies oder so reagieren, wäre vieles weit problemloser...

Vielleicht kann man es sich so vorstellen wie die GSG 9 im Einsatz. Angespannt und wachsam. Da kann auch keiner eine Tüte Gummibärchen werfen und sagen: „Jungs, entspannt euch mal!“ und erwarten, das sie darauf reagieren und sich ablenken lassen ;-. Oder diese Bärenfellmützen-Soldaten in London. Auch da gibt es immer wieder mal Videos zu finden, wie Leute versuchen, sie durch irgendwelches Gehampel dazu zu bringen, ihre Mimik und Gestik zu wechseln. Geht nicht. 

Samstag, 27. Juli 2013

"Na hoffentlich wird der nicht zum Pferd!"



meinte Franzi, als ich ihr erklärte, dass ich jetzt bei Joey mit einer langen Touchiergerte arbeite.

Nein, wird er nicht – aber es hat durchaus Vorteile, wenn man lange mit Pferden und Ponys gearbeitet und sich mit den verschiedenen Ausbildungsmethoden befasst hat.

Auf die Idee mit der Gerte bin ich gekommen, nachdem ich einen Abend irgendwie ständig seine Beine an oder unter meinen Füssen hatte. Er zieht und läuft dabei im Zickzack. Er könnte ja irgendeinen tollen Geruch verpassen – und ihn mit mit Armkraft an der Leine seitlich zu halten geht auf Dauer nicht. Kurz: ich war irgendwann nur noch abgenervt und angesäuert und hatte die Nase voll vom Leinengezerre.

Dann habe ich mich an das Buch von Anton Fichtlmeier über Leinengehorsam erinnert, der hat irgendwo dann auch mal eine Gerte benutzt und vor allem bildet er auch Jagdhunde aus. Letztlich war es bei unserem Pony vor der Kutsche und bei der Bodenarbeit ja nicht viel anders. Es werden Peitschen und Gerten eingesetzt um den eigenen Arm zu verlängern und so gezielt Signale geben zu können. Jedenfalls ist das Sinn und Zweck der Teile. Es sollte jeder, der damit arbeitet, an seinen bloßen Beinen mal ausprobieren, welche Schlagkraft die Teile haben.

Also am nächsten Morgen meine Springgerte rausgesucht. Die ist zwar sehr kurz, aber mit einer „Klatsche“ am Ende, also einer breiteren Lederschlaufe. Da habe ich dann einige zusammenhängende Tüten durchgezogen (von der Muffbeutelrolle, sehr praktisch...) und fertig war mein „verlängerter Arm“. Der Versuch mit der Springgerte war so gut, das ich auf dem Rückweg von der Runde gleich in den Reiterladen nebenan marschiert bin und dort das Gertensortiment durchgeschaut habe. Entschieden habe ich mich dann für eine Touchiergerte, die 1,50 m lang ist.

Was macht man im Pferdebereich mit Touchiergerten? Nicht alles geht nur vom Sattel aus, man kann auch wunderbar vom Boden aus mit einem Pferd arbeiten und ihm dabei z. B. Tricks wie „Verbeugen“ oder „Spanischen Schritt“ beibringen. Mit einer Touchiergerte hat man die Möglichkeit, dabei gezielt das Bein anzuticken, das gehoben werden soll – und das auch aus sicherer Entfernung. Es gibt mitunter so Spezialisten, die meinen, es ginge auch so, sie könnten das mit der Hand machen. Nicht wenige sind dabei schon von ihrem Pferd ausgeknockt worden, weil plötzlich das Bein hochgeworfen wurde und da leider der Kopf vom Mensch noch im Weg war. Das ist dann ungefähr wie ein Kinnhaken mit einem Vorschlaghammer. Nicht schön.

Was mache ich jetzt bei Joey mit der Touchiergerte? Ich habe da mal ein bisschen gezeichnet um euch das besser erklären zu können:




Joey läuft vor mir, die Leine ist bei mir am Bauchgurt eingehakt. Er läuft vorweg, Blick immer geradeaus. Auf Stimme reagiert er nicht. In dem Bild habe ich mit rot mal grob die Blickwinkel eingezeichnet. Die senkrechten roten Striche sind quasie die seitlichen Begrenzungen, da nehmen wir noch etwas wahr.

Also ist klar – selbst wenn ich mit den Händen ein Signal geben würde – Joey würde das nicht mitbekommen – und die Zieherei an der Leine erzeugt letztlich nur Gegendruck – und nicht, dass er es wirklich als Signal wahrnimmt, auf das er bereitwillig reagieren soll.

Am Ende der Touchiergerte ist wieder „Geraschel“ angebracht, das auch gut zu sehen ist. Und genau so kann ich Joey ein Signal geben, das er auch mitbekommt. Er hört das Geraschel – und die Tüten (also das Geraschel) sind in seinem seitlichen Blickfeld. Wir haben zwei Tage lang auf den Gassirunden geübt, das er da, wo die Tüten rascheln nichts zu suchen hat. Es wurde immer in einigem Abstand mit der Gerte gewedelt, wenn er versucht hat, diese Richtung einzuschlagen. Was auch bedeutete, das er sich ungefähr dreimal einen Nasenstüber eingefangen hat, weil er unbedingt „durch die Gerte“ laufen wollte. Das heisst, er ist wirklich in die wedelnde Gerte reingelaufen. 

während des Laufens aufgenommen um euch zu zeigen, wie das aussieht

Es sieht vielleicht merkwürdig aus, wenn wir so unterwegs sind und vor allem ist es so, das man sich vor allem am Anfang wirklich die ganze Zeit auf Hund und Gerte konzentrieren muss – aber es hat sich total gelohnt! Denn im Vergleich zu vorher sind wir jetzt viel stressreduzierter unterwegs. Von komplett locker sind wir noch weiter weg, aber die Arbeit mit der Touchiergerte ist ein großer Schritt in diese Richtung. Denn in seiner Angespanntheit braucht Joey eigentlich jetzt erst einmal nur ein Signal wirklich beachten – und das ist das Geraschel. Die Leine ist seine Begrenzung nach vorne. Bleibe ich stehen, gehe ich langsamer, muss er es automatisch auch.


hier noch mal etwas "dichter dran", das ihr seht, Geraschel  ist auf Kopfhöhe...

Das Geraschel am Ende der Gerte sagt ihm: Bis hierhin – und kein Stück weiter! Damit habe ich Platz vor meinen Füßen und kann verhindern, das er hin und her rennt. Ist die Leine länger, er sehr aufgeregt und Platz genug, kann ich ihm den Raum im Halbkreis vor mir geben und verhindern, das er hinter mich läuft (na ja theoretisch, praktisch klappt es noch nicht immer – aber immer besser).

Würde ich das „Geraschel“ als „Fläche“ machen, also zum Beispiel als viereckiges Tuch, könnte ich ihm damit das Sichtfeld bei Bedarf einschränken. Das bedeutet, ich könne zum Teil verhindern, das er Katzen und andere Hunde überhaupt sieht und auch abbiegen kann ich mit der Touchiergerte anzeigen – denn das Prinzip ist ja: Weiche vor dem Geraschel.

Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht. Zumindest in vielen Fällen etwas entspannter. 

Grad noch rausgesucht, ein Video wo man sieht, wie bei der Bodenarbeit mit einem Pferd Gerten als verlängerte Arme eingesetzt werden :-D

 

Manchmal ist das Verkehrte genau das Richtige...

Nachdem Joey bei vielen Hundebegegnungen komplett abgedreht und ausser sich geraten ist, habe ich ihn ja erst immer irgendwann herzhaft in den Nacken gepackt und auf den Boden gedrückt. Das sah (und sieht) gemein und brutal aus und damit handelt man sich manch bösen Blick anderer Leute ein. Für Joey ist es sicherlich auch nicht angenehm. Aber man stelle sich einfach mal vor, was passiert, wenn man in den Bewegungsradius eines außer sich geratenen Hundes gerät. Egal ob als anderer Hund, als Besitzer, Kind, Erwachsener, ob zu Fuß oder mit dem Rad.

Es ist nicht so, das ich vorher nicht andere Sachen versucht hätte – aber dass hat alles nichts gebracht. Auf Worte reagiert er nicht. Quietschies interessieren ihn überhaupt nicht. In die andere Richtung gehen – ja, ist aber genau dann doof, wenn von dort auch ein Hund kommt. Ausweichen ist ja auch gar nicht Sinn der Sache, sondern Joey soll lernen, das Hundebegegnungen gesittet ablaufen können. Er will ja nichts Böses – er will einfach nur jeden Hund kennen lernen. Vielleicht sucht er auch einfach „alte Kumpel aus Finikounda“?

Vor einigen Tagen ist er so dermaßen durchgedreht, das ich in dem Moment dachte: „Scheiß was auf das Gerede vom Alpha-Wurf und wie schädlich das angeblich für den Hund ist!“. Nach einigem Gerangel habe ich ihn auf den Rücken befördert. Eine Hand an der Kehle, eine an der Flanke und unmißverständlich klar gemacht, das es jetzt reicht und er erst dann wieder aufstehen darf, wenn ich das will. Er wirft sich auch schnell mal hin und macht eine Unterwerfungsgeste – aber der Instinkt sagt ihm: „Danach geht es weiter!“ - diesmal nicht. Immer, wenn er den Kopf wieder gehoben hat: „Runter damit, ich meine das wirklich ernst!“

Das hat er dann auch begriffen. Und wenn es ihn verunsichert hat – ja, dann ist doch eigentlich gut. Denn seine bisherige SICHERHEIT war ja das Wissen, sofort wieder aufspringen und weiter Rabatz zu machen. Das ist, was er in seinem bisherigen Leben gelernt hat: Immer wachsam sein. Also braucht es durchaus VERUNSICHERUNG um neu zu lernen. Darüber habe ich aber erst später nachgedacht.

Joey lag also da, hat mit Nachdruck erlebt, das ich eine sehr klare Ansage mache... und der Kopf blieb tatsächlich unten, der Atem wurde ruhiger. Meiner übrigens auch. Es gibt auch mir eine Auszeit um Luft zu holen, Leinen zu sortieren, mir den Schweiß abzuwischen, gucken, ob ich irgendwo blute ob der ganzen Kratzer und Farino zu loben, weil er einfach ruhig stehen bleibt und wartet bis der Kleine sich wieder berappelt hat. Dann geht es weiter. Deutlich ruhiger und dafür wird gelobt. OK, beim ersten Mal kam nach zwei Minuten dann eine Katze... :-(

Ich habe das zwei Tage lang bei jeder Hundebegegnung gemacht, wo er komplett ausgeflippt ist. Er flippt ja nicht bei jeder Hundebegegnung so aus, sondern nur bei wenigen. Nach dem zweiten Mal brauchte er schon gar nicht mehr auf dem Rücken liegen - einfach nur auf der Seite. Binnen einer Minute war der Hund deutlich entspannter. Einmal ist er sogar dabei weggedöst. :-D Er bekommt dann auch nicht mehr viel mit. Ein Auge ist unten, eines guckt zum Himmel – Hund oder Katze sind gar nicht mehr im Blickfeld.

In diesem Fall war es eine richtige Entscheidung, so zu handeln, denn ein Straßenhund kann mit „Nein, lass das bitte sein!“ nichts anfangen und lieber wenige Male etwas herzhafter zupacken und sich durchsetzen und damit dem Hund (und sich selbst) eine Möglichkeit geben, sich zu entspannen – und ihm letztlich neben dem „das Verhalten ist unerwünscht!!!!!“ auch zu vermitteln: „und wenn du auf dem Boden liegst, dann kannst du entspannen, denn ich passe auf dich auf!“.

Wenn ich so beim Schreiben darüber nachdenke... ich kann Joey verstehen. Es ging mir sehr lange Zeit genau wie ihm. Ich hatte mit Stalkern zu tun und habe eine Trennung hinter mir, die sehr unschön ist. Ich weiß nur zu gut wie es ist, aus der Haustüre zu gehen und schlagartig komplett angespannt und wachsam zu sein. Es ist wahnsinnig anstrengend und belastend! Manchmal ist Sicherheit nämlich genau das: ständige Anspannung und Wachsamkeit. Es nicht zu sein, kann böse ausgehen. Wenn ich als Mensch schon lerne, das letztlich nur ich selbst für meine Sicherheit verantwortlich bin weil alles andere letztlich nichts weiter als Papier und mehr oder minder gut gemeintes Gerede ist - wie muss es da erst einem Hund gehen?

Erst als ich Joey mit Nachdruck gezeigt habe:“Wenn du unten bist, dann passe ich wirklich auf dich auf und dir passiert dann auch ehrlich nichts!“ hat er nach und nach begriffen: „Das ist ja tatsächlich so!“ - und ein Stück seiner bisherigen Sicherheit gegen ein Stück wirkliches Vertrauen eingetauscht. Vertrauen ist nicht, dass ein Hund jedem Menschen gegenüber freundlich ist. Denn das kann auch so eine Art „Vertreter-Mentalität“ sein: immer schön nett und freundlich zu allen sein, damit erarbeitet man sich Vorteile. Als Hund unter anderem die Möglichkeit, schneller an Futter zu kommen.

Ich habe Joey seit zwei Tagen nicht mehr so hinlegen müssen. Heute ist er noch mal etwas mehr ausgerastet, da hat es gereicht, das ich irgendwann seinen Kopf einfach gegen mein Bein gedrückt habe. Noch nicht mal mit viel Nachdruck, einfach als „so, jetzt guckst du mal in eine andere Richtung und holst Luft!“. Das nenne ich Fortschritt. Und wirklich wachsendes Vertrauen.

ABER... im Prinzip haben die Hundefachleute tatsächlich Recht, die sagen, dass so ein „Alpha-Wurf“ nicht gut ist – denn es kann genau das Gegenteil eintreten: vorhandenes Vertrauen vom Hund in den Hundeführer wird komplett zerstört oder nicht vorhandenes erst recht nicht aufgebaut - und im schlimmsten Fall gibt es einen üblen Beißvorfall!

Ich habe das Glück, Farino dabei zu haben, der mit viel Gelassenheit und Ruhe vermittelt, dass auch wenn ich mal zupacke, trotzdem alles in Ordnung ist. Als Orientierung für Joey ist das sehr wichtig. Als Mensch kann ich letztlich noch so gut meinen – ich bleibe immer ein Mensch. Meine Sprache und mein Handeln ist menschlich, selbst dann, wenn ich mich bemühe „hündisch“ rüberzubringen. Farino ist ein Artgenosse. Seine Ruhe und Gelassenheit ist glaubhafter als alles, was ich Joey je sagen könnte.












Mittwoch, 24. Juli 2013

Fischdoktor Joey im Einsatz...

Joey kommt ja aus  Finikounda. Das ist ein kleines Fischerdorf mit 600 Einwohnern in Griechenland. Hübsch gelegen in einer Bucht in Messenien und mehr und mehr auch Touristenort. Dort gibt es noch Fischerboote, die wie Fischerboote aussehen und ganz bunt.

Was hier mittlerweile auf dem See rumdümpelt sieht eher aus, als wäre ein gemeinsamer Parkplatz von Hornbach und IKEA überschwemmt worden und die Holzhütten abgetrieben.

Wie gesagt, Finikounda ist ein Fischerdorf, da gibt es Fisch frisch aus dem Wasser. Hier auch. OK... soooo frisch sah der Fisch dann nicht mehr aus, den Farino gefunden hat. Aber zum sich drüber freuen hat es voll ausgereicht:





Der "Patient", ein platter Fisch an der Promenade



"Lasst mich durch, ich bin Arzt!° Joey überprüft die Vitalfunktionen...



"Ich glaube, der hat eine Darmverschlingung..."





"OK, der sagt nix mehr, Mund zu Mund-Beatmung... - wie, der hat keinen Kopf mehr?"






So ein aufopferungsvoller Einsatz ist natürlich total anstrengend und man kommt ganz schön ins Schwitzen... da tut dann eine Dusche gut, gleich nachdem man wieder zu Hause ist... ;-)


Der Tag danach:
Die Dusche gab es aber erst einmal nur für Joey. Farino riecht immer noch nach "Eau de Poisson". Wenn er sich morgens um 6 Uhr vor das Bett flätzt kommt das echt gut. Es hat uns eine kühle Morgengassirunde beschert.

Aber die Frage, die ich mir stelle, nachdem ich den französischen Begriff für "Fisch" nachgeschlagen habe - es gibt da so ein Duftwässerchen mit einem Namen, der genau so klingt...