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Dienstag, 22. August 2023

Das neue "Unterwegstier": der Lastesel (2)



Die erste Tour über zwei Waldweg war dann irgendwie „wie früher“ und bei Joey hat es auch sichtlich „klick“ gemacht im Kopf, weil ich so viel lachen musste, öfters mal vom Rad gesprungen bin um es aufzuhalten und einfach nur richtig viel Spaß hatte. Das hat Joey gemerkt und es hat ihm offensichtlich gefallen. Das Babboe ist aber laut Hersteller für niederländische Wegeverhältnisse hergestellt - und wenn ich schon bei Autofahrten über die Grenze feststelle, wie schlagartig sich die Straßenbeschaffenheit ändert - also ich war noch nicht in niederländischen Wäldern unterwegs, aber es könnte vielleicht echt interessant werden!

Die erste längere Tour war dann im Wald ein Stück vom Geestwanderweg. Das Stück wollte ich schon sehr lange mal „ganz“ machen und nicht nur zu einem kleinen Teil. Mit dem Rad ging das dann... also mehr oder minder, weil das Rad eine tiefe und starre Vorderachse hat und es auf dem Weg Pfützen, Schlaglöcher, einen bewachsenen Mittelstreifen und aufgewühlten Schotter gibt. Es war SEHR abenteuerlich, ich habe auch viel geschoben – weil einfach nichts anderes ging – aber auf der anderen Seite ist es ein Stück mit unglaublich toller Landschaft im Naturschutzgebiet Markatal.


Das blaue ist in zum größten Teil ein Stück vom GeestWANDERweg
Irgendwann lerne ich vielleicht, das WANDERwege nicht unbedingt für Dreiräder sind.



Nachdem das Rad dann bei einer Tour plötzlich eine Bremse weniger hatte, musste es ein paar Tage bei der Fahrradwerkstatt im Dorf pausieren. Ich habe mich dann so gefreut, als es fertig war, dass es gleich eine größere Runde durch den Wald und am Wisentdenkmal vorbei gegeben hat (das Foto oben ist von der Tour). Manchmal ist mir einfach nicht zu helfen – wir waren jedenfalls beide total fertig, als wir wieder zu Hause waren. Denn zum Einen war die Tour länger als gedacht und zum anderen ging es eine längere Strecke über Graswege und durch tiefen Sand.



Mittlerweile freut der Hund sich total auf die Touren mit dem Lastenrad, fordert sie auch mitunter selbst ein. Er darf nun auch direkt von zu Hause aus neben dem Rad starten. Die letzten Wochen haben uns Übung darin beschert, wie er gut neben der Kiste läuft, bei Bedarf zwischen Kiste und mir über die Mittelstrebe die Seite wechselt und so weiter. Da die Box selbst vom Babboe-Dog einen glatten Boden hat, war in der ersten Zeit eine Gummimatte unten drin und eine Sitzauflage darauf. Auf der Rampe ist ein Stück Fußmatte. Stellt euch mal vor, da verkauf eine Firma gezielt ein Rad für Hundebesitzer - aber die Kiste ist so derbe glatt, dass man die passenden Gummimatten mit Firmenlogo EXTRA kaufen muss, damit es überhaupt für einen Hund besser nutzbar ist! Das ist, als wenn man für ein Baby einen Maxi-Cosi kaufen würde, man aber die komplette Einlage und die Gurte extra kaufen muss: ziemlich blöd! Es gibt Lastenrad-Nutzer, die für ihre Hunde unten so eine Matte hinein legen, die man unter Waschmaschinen legt um deren Stöße zu dämpfen. Denn dem Hund geht jede Unebenheit in der Kiste direkt auf die Knochen.



Gegend gucken. Das Babboe hat ein Regenverdeck mit zwei zu öffnenden Seiten.


Ich hatte noch große Platten die eigentlich unter Trainingsgeräte kommen. Die sind jetzt unten drin um die Schläge zu dämpfen und darauf liegt eine Sitzauflage. Ändern muss ich aber noch die beiden Befestigungsringe, die in der Box sind. Die sollen nach außen, sind aber zu fest angezogen, dass ich sie los bekomme. Wenn wir durch den Wald rumpeln und Joey in der Box ist, bekommt er sie manchmal ab. Das ist nicht gut. Ich habe mich irgendwann entschlossen, um die Lenksäule ein altes Halsband von ihm zu mache und daran wird die Leine eingeklinkt. Egal, ob er in der Box ist oder nebenher läuft. Für mich ist das die bessere Option.

Um den ganzen Kladderadatsch wie Regenzeug, Wasserflaschen, Trinknapf etc. mitzunehmen, habe ich die Kindersitzbank in der Box. Da passt ein schmaler Korb drunter und noch Taschen drauf. Eltern mit Lastenrad nehmen mitunter Bettorganizer um da für ihre Kinder Sachen reinzutun und hängen die über die Kante. Ich muss gucken, optimal ist es für mich nicht, aber gut Ding will Weile haben. Ziemlich cool fand ich die Idee einer Mutter, so ein Badewannenregal für ihre Kinder im Lastenrad zu benutzen. Aber das geht bei meinen Strecken nur bedingt, ein Schlagloch und irgendwas fliegt durch die Landschaft. Die oberen Holzkanten der Kiste haben nun Schutzkanten. Die gibt es fertig zugeschnitten vom Hersteller oder als Meterware und damit viel günstiger bei Amazon.


Mein Ziel ist es eigentlich, erst einmal wieder fitter zu werden. Deshalb habe ich auch geschaut, wie man mit dem Lastenrad durch den Wald nach Vrees kommt. Also DAS man hinkommt ist schon klar – aber wie klappt das mit dem Lastenrad? Dreieinhalb Stunden später war ich klüger und komplett fertig. Ach ja, und der Lastesel heißt jetzt „Boneshaker“. Den Namen hat er sich redlich verdient.


Das bisherige Fazit von den ersten Wochen mit Lastenrad ist: Ich bin froh und glücklich, das Ding zu haben. Auch über die Akku-Unterstützung; früher dachte ich immer, das wäre eher so eine Spielerei. ABER ich lerne auch die Grenzen von dem Rad gut kennen. In der Babboe-Facebook-Gruppe lese ich ziemlich viel Kritik über diese Räder und stelle fest, dass einige Familien die wenige Wochen nach dem Kauf wieder loswerden möchten, weil sie in der Zeit festgestellt haben, dass sie damit im täglichen Gebrauch recht schnell an Komfortgrenzen kommen und dafür richtig viel Geld bezahlt haben. Der Hersteller gibt an, dass diese Räder für niederländische Wegeverhältnisse konzipiert wurden. Diese sind in vielen Fällen halt deutlich besser als in Deutschland, da sollte man immer dran denken.

Ohne Akku hätte ich definitiv keine Kraft, ständig 80 Kilo klobiges Fahrrad mit 20 Kilo Hund und 85 Kilo Eigengewicht durch die Gegend zu wuchten. Ich kenne mich mit Stromleistungen etc. nicht gut aus und meiner ist auch halt schon einige Jahre alt - aber nach der letzten Tour über 28 Kilometer war der schon sehr weit runter. Nehme ich die Erfahrungen aus der Gruppe, wird auch was Akkuleistung anbelangt, von Babboe abgeraten, weil es nur ein bisschen hügeliger werden muss, um festzustellen, dass die Leistung bei dem (schweren) Rad nicht ausreicht. Die Gegend, in der ich lebe, ist der Ausläufer des Hümmlings. Die Landschaft ist durch die letzte große Eiszeit geprägt, es gibt immer wieder mal kurze Steigungen. Das geht noch. Würde ich das Babboe bei meiner Tochter in der Nähe von Gießen fahren, hätte ich mit dem Ding keinen Spaß sondern nur Ärger.


Wir mussten eh einem Trecker ausweichen, also können wir auch Hottis bespaßen


Würde ich einen neuen Akku kaufen, müsste ich dafür stolze 700 Euro hinlegen, aber es gibt eine Firma, die bei alten Akkus nur Zellen austauscht und das wäre dann etwa die Hälfte der Kosten. Irgendwann wird das auf mich zukommen. Auch das gehört dazu, wenn man ein E-Bike nutzt, nach ungefähr 1000 Mal den Akku laden, ist der fertig. Keine Ahnung, wie oft der von Boneshaker schon geladen wurde und wie viele Kilometer das Rad letztlich runter hat, ich habe noch das alte Display, dass keine Gesamtleistung anzeigt.

Wenn ich vergleichen müsste, ob ich Hunde-Lastenrad oder Hundeanhänger besser finde, würde meine Wahl übrigens nach der Erfahrung mit dem Hundeanhänger auf ein Lastenrad fallen. Aber eben nicht mehr aufs Babboe. Alternativ auf ein Dreirad mit großem Korb, ähnlich wie Juniors. Was habe ich damals über die 28 Kilo von dem Teil geflucht. Joey hat letztlich auch in den Korb vom Dreirad gepasst (wir haben das mal ausprobiert) und den hätte man problemlos gegen etwas hundetauglicheres austauschen können.















Montag, 7. Mai 2018

Ein Herzchen für die Desensibilisierung im Tierpark

Letzte Woche habe ich auf Twitter ein Foto von einem Rothirsch hier aus dem Tierpark gepostet. Dazu habe ich dann geschrieben, dass wir unter anderem wegen dem nun Jahreskarten im Tierpark haben – zur Jagdhund-Desensibilisierung. Es gibt einen Verband deutscher Tierparks, der hat das gelesen und fand es gut. Das freut mich natürlich.  

Rothirsch mit jungem Geweih... (im Fellwechsel sehen die so zerfleddert aus)

Mit dem Auto ist es uns jetzt endlich möglich, auch problemlos zum Tierpark zu kommen. Der ist von uns etwa 12 km nah dran und Hunde sind dort auch willkommen. Deshalb waren wir vor ein paar Wochen dann auch endlich mal in Kunsterspring im Tierpark um uns den anzugucken. Wir haben sofort Jahreskarten für uns drei gekauft. Jahreskarten gibt es auch für Hunde!

Fischotter beim Fressen
Wir waren ja vor einiger Zeit am Zermützelsee laufen und da hat Joey irgendwann angefangen, Theater zu machen. Erst wusste ich gar nicht, was er hat – aber dann habe ich den Dachs gesehen, der grade abgehauen ist... in einiger Entfernung. Danach wurde die weitere Tour mit Joey ziemlich anstrengend, weil er unbedingt zum dieser Stelle wollte, wo der Dachs war und am Besten noch hinterher, gucken, was das war. 20 Kilo Hund an der Leine, der seinen Willen durchsetzen will, ist ganz schön viel und weder für den schön, der den Hund hält, noch für den Hund selbst und auch nicht für alle Anderen, die dabei sind.

Es ist letztlich auch nicht schön für das Wild. Das kann zwar abhauen – aber es wird dennoch gestört und aufgeschreckt. Wild versteht nicht, was für Hunde vielleicht nur „boah, interessant!“ ist. Sicherlich könnte Wild auch nicht verstehen, wenn Menschen „oh, da ist der Hund ja ganz in seinem Element und kann sich mal austoben“ sagt. Oder „der Hund will nur spielen, die machen ja nur ein Wettrennen!“. Wild kennt kein Wettrennen mit Hunden!!!! Für Wildtiere in freier Wildbahn ist ein Hund IMMER eine Bedrohung für Leib und Leben!!! Wildtiere denken nicht wie Menschen – aber viele Menschen denken, jedes Lebewesen würde so komplex denken wie ein Mensch.

Einer der Waschbären
Wir sind viel unterwegs – und Joey hat insgesamt enorme Fortschritte gemacht. Deshalb war meine Überlegung, dass er auch lernen kann, das Wildtiere „normal“ sind. Das man zwar gucken kann, wenn die sich bewegen, man kann auch gucken, was sich da bewegt und vielleicht mal rumschnüffeln, was da so an Gerüchen durch die Luft ankommt. Aber alles ohne Theater. Für einen Jagdhund wie Joey, dessen Genetik eigentlich ja sagt: „Interessiere dich dafür!!! DAS IST DEIN JOB!!!“ ist es schon eine ziemliche Herausforderung, diese Triebe in geregelte Bahnen zu lenken.

Lernen kann er das am Besten im Tierpark – denn dort ist zum Einen eine große Zahl an verschiedenen Tieren, die hier letztlich auch in freier Wildbahn vorkommen – und damit deren ganzen Gerüche. Zum Anderen sind die Tiere dort daran gewöhnt, dass Menschen und Hunde denen relativ nahe kommen. Für die Tierparktiere ist der Mensch und ein Hund nicht grundsätzlich „eine Begegnung auf Leben und Tod“. Wobei ich denke, dass ein Hund, der außer sich gerät und anfängt, dort lautstark Theater zu machen, dann tatsächlich ein Problem für die Tiere ist.

"Da hinten bewegt sich was!!!"
Unsere ersten Besuche vom Tierpark waren übrigens nicht IM Tierpark – sondern wir haben dort geparkt und Joey hat vom Parkplatz aus die Mufflons mitbekommen und einen ganzen Schwall Gerüche. Wir sind auf der anderen Seite dann zur Kochquelle gelaufen. Das nächste Mal haben wir dort geparkt, als wir Räucherfisch geholt haben. Auch da hat Joey dann die Mufflons gesehen und die Gerüche erlebt. Man muss definitiv nicht IM Tierpark anfangen mit eine Hund zu trainieren – gerade Kunsterspring bietet auch die Möglichkeit, die ersten Begegnungen von außen zu haben. Sowohl was Mufflons anbelangt, als auch was Damwild anbelangt und vor allem, was Gerüche anbelangt – einfach am Parkplatz dem Fontaneweg Richtung Neuruppin folgen, dann landet man auf dem Waldweg zwischen beiden Tierparkarealen.

Erst mal aus sicherer Entfernung beobachten
Unser erster Besuch IM Tierpark war dann natürlich hoch aufregend für den Hund – und wir haben möglichst Abstand von den Gehegen gehalten. Abstand und Ruhe (!) gibt Sicherheit. Dem Hund und den Tierparkbewohnern. Beim ersten Besuch waren wir auch nicht überall – wir haben die „Wassertiere“ und die Haustiere nicht besucht – aber trotzdem war es eigentlich schon ein „zu viel“ für Joey.

Beim zweiten Besuch waren wir dann in dem Bereich, den wir halt beim ersten Mal nicht besichtigt haben. Vor der Fasanerie steht eine Bank und dort haben wir Pause gemacht. Joey ist vorsichtig und neugierig ans Gitter um sich den Silberfasan anzuschauen – und von innen kam der Silberfasan an, um sich den Hund anzugucken. Ich habe Joey gesagt, er soll aufpassen, sonst pickt der Fasan in seine Nase – und das hat er irgendwie beherzigt und ist erst mal einen Schritt zurück. Hund und Fasane haben sich danach lange in Ruhe beobachtet.

Wollschweine...
Jetzt sehe ich zu, dass wir ungefähr einmal in der Woche im Tierpark sind. Egal ob wir viel Zeit haben oder wenig – es reicht immer, um ein paar Tiere anzuschauen und so einen Gewöhnungseffekt für Joey zu haben. Heute haben wir uns in der Nähe von den Schwarzstörchen auf eine Bank gesetzt – und gesehen, wie sie in der Voliere fliegen, im Wasser herumstelzen und auf der großen Tafel landen, auf denen ein Bild von ihnen ist. Fast als ob sie zeigen wollten, dass sie tatsächlich so aussehen wie auf der Infotafel.

Ups... Kekse mit Wildschweingeschmack...

Viel Zeit haben wir bei den Wildschweinen verbracht. Beim letzten Mal waren die Frischlinge erst maximal zwei Wochen alt – und wusste von denen nichts. Bis wir mit Joey an dem Gehege auf der Rückseite langgelaufen sind und die Bache – die Wildschweinmama – angerannt gekommen ist und ziemlich klar gemacht hat, dass sie von dem Hund so gar nichts hält, von uns eigentlich auch nichts und wenn sie könnte würde sie uns das auch viel deutlicher zeigen.

Heute haben wir uns den Wildschweinen in zwei Etappen genähert – denn Joey hat schon von weiter weg gesehen „da ist etwas!“ und Zeit bekommen, sich das in Ruhe von weit weg anzugucken. Da kurz vorher gefüttert wurde, waren Schweine und Rabenvögel am Futterplatz – und da gegenüber stehen Bänke. Da haben wir dann lange gesessen. Wirklich lange – und wurden dann nachher selbst beobachtet. Von Mama Wildschwein.

Wildschweine beobachten... 
Das Joey dort so sitzt und die Schweine beobachtet, fanden andere Tierparkbesucher ganz faszinierend und erklärten Joey dann, wie gut Wildschweine schmecken. Joey fand es toll, das da Leute gekommen sind, die sich mit ihm beschäftigt haben.

Damwild... auch ihm wächst gerade ein neues Geweih

Danach haben wir noch kurz beim Damwild geschaut – und dann war auch gut für heute und wir sind den Weg wieder so zurück gegangen, wie wir gekommen sind. Wir haben also heute auch nicht alles besucht. Das wäre auch zu viel gewesen. Wir sind ja noch öfters dort.

Hier übrigens meine Tierparkslieblinge: 


Ich nenne sie Waldorf und Statler. Wie die beiden alten Käuze bei den Muppets (klick mich, ich bin ein Link...)





























Montag, 29. August 2016

Von der StVO, kinetischer Energie, Hundegeschirren und Transportboxen


Bei der Recherche für den Blogbericht zum „Front Range Harness“ habe ich dann noch den Hinweis entdeckt, dass einige Halter es als Autosicherheitsgeschirr benutzen. Das wollte ich eigentlich in den Bericht über das Geschirr packen, aber dann habe ich mich mal etwas mehr mit „was passiert eigentlich bei einer Vollbremsung mit einem unangeschnallten Hund?“ befasst. 

Bild: photopin /CCL, Auto & Hund

Habe ich mich in der Schule manchmal gefragt: „Boah, den Krempel brauchst du nie wieder im Leben!“ merke ich, wie oft mir mittlerweile solche Dinge wieder begegnen – und finde es meistens sogar sehr spannend. Bei der Recherche war dann die zweite Frage: „Welche Fliehkräfte treten eigentlich auf?“. Aber das Wort „Fliehkraft“ habe ich nirgends mehr gefunden – es ist die „kinetische Energie“ und gehört zur Alltagsphysik. Das ist, was ich am Bloggen für mich so toll finde: viele Dinge wieder zu entdecken und/oder neu zu lernen.

Lassen wir die Formel also weg und befassen und a) mit der Straßenverkehrsordnung, b) mit der kinetischen Energie und c) mit verschiedenen Geschirren. Denn bei einem Hund in einem Fahrzeug hat man mit alle dem zu tun. Eigentlich.

a) die Straßenverkehrsordnung (StVO)


Tiere die in einem Auto transportiert werden, fallen unter die Ladungssicherungspflicht. Viele Menschen denken, insbesondere, wenn sie viel irgendwelche Ramsch-TV-Sendungen mit Polizeiberichten gucken, Ladungssicherung betrifft fast nur LKW´s. Nein. Ladungssicherung betrifft auch PKW´s, Anhänger und so weiter und erstreckt sich nicht nur auf Bretter, Möbel und so tote Dinge, sondern auch auf Tiere. Und damit betrifft es Hundehalter, die ein Auto benutzen. Das „ach, ist mir voll egal“ wird einem Hundehalter spätestens dann nicht mehr egal sein, wenn er neben einem sachlichen Schreiben von der Bußgeldstelle mit einer Zahlungsaufforderung sieht, das sein Punktekonto ebenfalls bereichert wurde.

Laut der Seite Bussgeld-info.de sieht der aktuelle Bußgeldkatalog drei aufeinander aufbauende Tatbestände vor: das Tier ungesichtert im Auto zu haben kostet 35 Euro und bringt noch keinen Punkt. Hat man sein Tier ungesichert im Auto und es kommt zu einer Verkehrsgefährdung, kostet das 60 Euro und einen Punkt in Flensburg. Hat man sein Tier ungesichert im Auto und es kommt zu einer Sachbeschädigung, sind es 75 Euro Bußgeld und 1 Punkt in Flensburg.

Wohlgemerkt... bei den Tatbeständen „Gefährdung“ und „Sachbeschädigung“ ist es NUR das Bußgeld für den Tatbestand „ungesichertes Tier im Auto“. Meistens gibt es ja noch ein paar Sachen drumherum, die Bußgelder und Punkte insgesamt ansteigen lassen.

Hier mal der Gesetzestext zum Thema Ladungssicherung:

§ 22 Ladung

(1) Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten.

Damit wären wir auch gleich wieder bei dem „beliebten Thema“ „Tiere sind im Gesetz eine Sache!“, was immer wieder auftaucht – aber schon seit 1990 so nicht mehr stimmt. Denn ja, wenn man den Text da oben liest, könnte man denken, man müsste sein Tier ausstopfen... aber nein, laut § 90 a im Bürgerlichen Gesetzbuch sind Tiere keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt, auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist.

„Nicht etwas anderes bestimmt ist“ bedeutet, das man durchaus berücksichtigt, dass ein Tier nun einmal kein Karton, kein Backstein oder sonst etwas fest Verzurrbares ist. Auch ein gesichertes Tier kann bei einer Vollbremsung oder beim Abbiegen im Auto herumrutschen, hinfallen, ein bisschen herumrollen. Wichtig ist aber, das es wirkungsvoll daran gehindert werden kann, sich frei durchs Auto zu bewegen oder eben auch bei einer plötzlichen Bremsung nicht durchs Auto zu fliegen – oder auch aus einem Fenster oder einer Klappe zu springen, die auf ist bzw. plötzlich auf geht. Auch immer wieder ein leidiges Thema bei Tierschutzhunden: „ich wollte den nur eben anleinen und dann ist der aus dem Auto und weg, der war nicht mal zwei Stunden in Deutschland!“.


Warum das eigentlich alles? Was ist so dramatisch daran, wenn der kleine Zwergfiffi von 5 kg frei im Auto rumtobt „und überhaupt liegt der ja meistens sowieso hinten auf der Rückbank...“? Damit wären wir bei der...

Bild: photopin / CCL, Crashtest Minivan mit Kindern

b) kinetische Energie.

Laut Wikipedia ist Kinetische Energie (wird auch Bewegungsenergie genannt) eine Energie, die ein Objekt aufgrund seiner Bewegung erhält. Sie hängt von der Masse und Geschwindigkeit des bewegten Körpers ab. Natürlich gibt es auch eine Berechnungsformel mit vielen mehr oder minder verzierten Buchstaben, bei der ich aber in erster Linie denke: „Ja, schön. Sieht interessant aus. Fast ein Kunstwerk!“. Das Gewicht, das klein Fiffi entwickelt, wenn er bei einer Vollbremsung durchs Auto fliegt – und mit dem er dann sein Herrchen, Frauchen, ein Kind oder die Autoscheibe trifft nennt sich also „kinetische Energie“.

Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/ sind das zum Beispiel bei einem Handy mit ca. 300 Gramm rund 29 kg*. Hättet ihr DAS gedacht? Stellt euch vor, ihr habt das Handy auf der Ablage liegen und es knallt euch mit so einem Gewicht ins Gesicht. Da kann man wirklich nur „meine Fresse“ sagen. Entsprechend sollte man sich übrigens auch überlegen, was man so an seinen Rückspiegel hängt. Mein Mann hatte lange Zeit da eine ganze Sammlung von Einkaufswagenchiphaltern dran. Er hat sich nie etwas dabei gedacht. Bis ich mal gefragt habe, ob er schon mal darüber nachgedacht hat, wie sein Gesicht aussieht, wenn ihm das Zeug bei einer Vollbremsung ins Gesicht fliegt. Danach hat er sie abgenommen. Man kann nicht immer an alles denken (frau auch nicht!), deshalb ist es mitunter gar nicht so verkehrt, wenn jemand etwas mal von einer anderen Sichtweise her anspricht. 
 
Bild: photopin/CCL

Ein kleiner Hund von 5 kg – was meint ihr, könntet ihr den noch halten? Was denkt ihr, welches Gewicht der dann wohl entwickelt, wenn er durchs Auto fliegt? Der wiegt dann rund 481 kg*. Und knallt wie ein Geschoss durch die Scheibe. Oder durch euer Genick. Ein Hund von 40 kg bringt es dann sogar auf das Gewicht eines Kleinwagens – über 3.800 kg* fliegen durchs Auto. Das hält keine Kopfstütze, kein Fenster... so ein Gewicht hält letztlich nicht mal so ein übliches spilleriges Teil auf, das man als „Sicherheitsgitter“ zwischen Rücksitz und Kofferraum klemmt.

Aber es geht hier dann aufgrund der besonderen Situation mit einem Lebewesen auch weniger darum, zu erwarten, dass ein im Auto gesichertes Tier auf den Zentimeter genau an seinem Platz bleibt wie ein festgezurrter Karton. Das funktioniert bei den Anschnallgurten für Menschen ja auch nicht (wie ihr oben auf dem Crashtest-Bild mit den Kinderdummys seht, wenn ihr das hinterste, längs zur Fahrtrichtung sitzende Kind anguckt).

c) Geschirre und Co.

Wie es bei einem Unfall tatsächlich wird, kann ohnehin fast niemand vorhersagen. Wobei es einige ziemlich interessante Videos gibt, bei denen Crashtests mit Hundedummys im Auftrag von Allianz und ADAC gemacht worden sind (bitte googelt mal, ich kann die im Moment nicht verlinken. Danke). Interessant fand ich vor allem, das bei einem Test so ein kurzes Verbindungsstück von Gurtschloss zu einem Karabiner benutzt wurde, wie man es auch im Zubehörhandel bekommt – und es als erstes den Karabiner zerlegt hat und daraufhin der Hund ungehindert in den Vordersitz gekracht ist. Das hätte für den Fahrer dann durchaus eine Querschnittslähmung bedeuten können. Ich habe ja selbst oft erlebt, das bei Hundezubehör ziemlich bescheidenes Material verwendet wird und wie schnell stabil aussehende Karabiner oder Panikhaken dann brechen. Oder in einem Video wird gezeigt, wie eine Katzentransportbox (also zugegeben eine von der billigen Sorte um die 20 Euro, die keine Fluglinie als Transportbox zulassen würde...) auf dem Rücksitz angebracht wird – und wie die sich beim Aufprall zerlegt, die Türe rausbricht und die Katze zum Geschoss wird.

Bild: photopin / CCL, Crashtest... ohne Hund


Wobei es ja letztlich weit weniger oft ein Unfall sein wird, sondern eher mal ein abruptes Abbremsen, das einen Hund ins Geschirr drückt und ihn daran hindert, durchs Auto zu fliegen. Oder letztens standen wir an einer Ampel und ein Transporter ist mit einem Hund auf dem Beifahrersitz vorbeigefahren. Der Hund hat Rocky und Joey gesehen und ist die Seitenscheibe hochgegangen. Wenn der gekonnt hätte, wäre er raus gesprungen. Da gibt es ein ähnliches Video übrigens auf Youtube, wo ein Hund neben der Straße auf einem Feld Wild sieht und aus dem Fenster springt um das Wild zu jagen.

Tja und dann gibt es noch Hundeboxen. In verschiedenen Qualitäten und Größen. Eine tolle Idee, aber nicht für jeden Hundehalter mit Auto umsetzbar. Als ich in Wuppertal einige Wochen lang neben Farino noch einen kleinen Terrier betreut habe, waren unsere Autofahrten mit Farino gesichert auf der Rückbank und Blacky in seiner Transportbox. Aber eine Transportbox für Farino hätte zum Einen nicht ins Auto gepasst und wenn, wäre sie dermaßen groß gewesen, das wir selbst kaum noch Platz gehabt hätten. Wenn man im Auto die Möglichkeit hat, ist eine ausreichend große Transportbox eine tolle Sache – aber nicht jeder hat nun einmal die Möglichkeit dafür und manchmal hat man eben auch kein Auto und nutzt nur ab und an eines mit.

Das Blöde ist aber, dass es bislang außer Transportboxen tatsächlich kaum eine Möglichkeit gibt, seinen Hund für eine Unfallsituation ausreichend zu sichern. Und selbst da ist ja je nach Unfall nicht gesagt, das die nicht zermatscht wird. Dieses Jahr war eine internationale Hundeausstellung – ich glaube, die war in Italien oder Spanien. Jedenfalls irgendwo im Süden und aus Russland hatten sich mehrere Hundezüchter zusammengetan um dort mit einem Kleintransporter zusammen hinzufahren. Sie sind dort nie angekommen. Ein LKW hat ihnen die Vorfahrt genommen. Dem grausamen Foto nach hat weder einer der Hundebesitzer noch einer der Hunde überlebt. Der LKW-Fahrer übrigens auch nicht.

Aber was nun tun, wenn man keinen Platz für eine Transportbox hat, wenn man vielleicht nur ab und an ein Auto mitbenutzt oder wenn man im Prinzip sowieso am liebsten auf die ganzen Regeln und Vorschriften scheißt und sie unnötig findet?

Ich denke, das Allermindeste, was man tun sollte ist, seinen Hund zumindest dagegen zu sichern, das er sich während der Fahrt frei überall im Auto bewegen kann. Natürlich würden sich auch das Front Range Harness bei einem Unfall wo man gegen ein festes Hindernis kracht, sofort zerlegen. Die Kunststoffschnallen wären durch und der Aluhaken hält – ebenso wie die einfachen, geschweißten Ringe in fast allen anderen Geschirren – einer Energie von mehreren hundert Kilogramm schlichtweg nicht stand.

Farino haben wir im Auto immer mit Zubehör aus dem Kletterbedarf gesichtert. Bandschlingen, die darauf ausgerichtet sind im Notfall einen stürzenden Erwachsenen aufzufangen und Kletterkarabiner, die ebenso darauf ausgerichtet sind, im Notfall die Wucht von ein paar hundert Kilo zu halten. Perfekt war es nicht. Aber besser als gar nichts – vor allem im ganz normalen, täglichen Alltagsverkehr.




photo credit:

Flickr.com via Photopin.com . 
Alle Fotos gemeinfrei laut creativecommons.org

*Die Gewichtsangaben habe ich einer Tabelle auf der Seite von http://bkf24.de entnommen.















Sonntag, 10. November 2013

Heute auf dem Flugplatz

Heute waren wir mal wieder auf dem Flugplatzgelände. Für Joey ein Gebiet, wo er so viel Freilauf hat, das er wunderbar Stress abbauen kann.



Es gefällt ihm dort sichtlich gut






und heute hat er auch angefangen, zu buddeln, das die Erde fliegt. Keine Ahnung, was da war, aber es muss sehr gut gerochen haben


Andere Hunde lassen da nur ihre Ohrwuscheln fliegen, nachdem sie begriffen haben, das es keine Kekse mehr gibt, wenn man nur da sitzt und in die Kamera grinst



sondern nur noch, wenn Hund rumrennt, damit Frauchen die Kamera voll auskosten kann. WENN der Hund es dann aber begriffen hat, klappt es erstaunlich gut.


Samstag, 19. Oktober 2013

Eine stille Pauline und fliegende Boote...

So, schnell noch eine Karte für euch gebastelt... und jetzt kommt mit auf unsere Hunderunde! Aaaarrrghhh, falls hier irgendwelche Wörter rot unterstrichen sind und auf irgendwelchen Social-Media-Krempel hinweisen - keine Ahnung, wie das passiert ist. Sorry! Wird mir auf der Arbeitsfläche vom Artikel auch nicht angezeigt




Heute waren wir auf unserer langen Hunderunde mal wieder Richtung Ruppiner Kliniken unterwegs. Vom Schulplatz ging es über die Karl-Marx-Strasse zum Brasch-Platz, dann über die Rudolf-Breitscheid-Straße. Am Ende rechts Richtung Karl-Liebknecht-Straße/ Landgericht.

Über den Exerzierplatz am Landgericht (B), wo die Hunde sich immer durchschnüffeln, weil es dort ganz phantastisch riechen muss, am Arbeitsamt mit dem Butterkekspflaster (D) vorbei:



Dann entlang der Stillen Pauline, der alten Bahnlinie die Neuruppin mit Treskow, Buskow und so weiter verbunden hat. Den ehemalige Bahnhof Paulinenaue (C) findet ihr an der Fehrbelliner Straße gegenüber dem Behördenzentrum, einfach mal gucken gehen! Wer auf alte Ziegelbauten steht, wird ihn wahrscheinlich lieben, geht den Weg umzu, denn er ist einfach nur unglaublich schön und beherbergt heute Arztpraxen und eine Apotheke.

Aus den alten Stufen zum Bahnsteig hat man Stelen gemacht, auf denen die verschiedenen Haltepunkte stehen.


 
Aber zurück zum Arbeitsamt von dort geht es am neuen Edeka-Markt vorbei ein Stück die Strasse "Am Fehrbelliner Tor" entlang. Gegenüber ist der Schlachthof (E)und hinten neben der Viehrampe eine Autoschrauber-Werkstatt wo man ab und an dann mal ein paar interessante Vehikel auf dem Hof stehen sieht. Heute stand dort so eine Art Spähpanzer. Warum auch nicht...

Aber dort macht die Straße einen Knick und wenn ihr nach rechts schaut, denn seht ihr einen Trampelpfad, den geht ihr entlang, das sind wenige Meter und schon steht ihr auf der alten Bahnlinie (G) vor einem alten Bahngebäude.



Ihr wendet euch jetzt nach links und geht den Weg entlang. Leider müsst ihr den jetzt zwischendurch mit Baufahrzeugen teilen. Ihr haltet euch einfach immer gen stadtauswärts und kommt dann an die  Käthe-Kollwitz-Straße, da wo das Trafohäuschen im Prinzip mitten im Weg steht. Die überquert ihr, seht dabei noch ein paar alte Schienen und dann einfach die Straße weiter. Links ist das Neubaugebiet mit den Häusern die etwas merkwürdig aussehen und haufenweise Solarplatten auf den Dächern haben (was im Brandfall dann immer "ganz toll" für die Feuerwehr ist, weil ist ja elektrisch der Kram) und rechts ist ein Sportplatz.

Erwischt euch schlechtes Wetter, findet ihr dort übrigens einen Unterstand (I). Ebenso Mülleimer, falls ihr mit Hund unterwegs seid und der das Bedürfnis hatte, in einem Vorgarten oder mitten auf der Strasse... wenn ihr mit Kindern unterwegs seid, findet ihr übrigens dort auch einen Kinderspielplatz (H), der recht neu ist!

Am Ende vom Neubaugebiet kommt ihr an ein Kleingartengelände und hinter einem Trafohäuschen geht ein Weg ab - geht ihr den entlang, kommt ihr zur Kreuzung Fehrbelliner Straße/Heinrich-Rau-Strasse, nur mal so nebenbei. Aber da wollten wir gar nicht hin, sondern sind weiter geradeaus gelaufen bis eine Teerstraße gequert hat und man beim Blick nach rechts die Kliniken und beim Blick nach links den kleinen Hafen vom SV Medizin sehen konnte.

Da stand heute dann ein Autokran und es gab fliegende Boote:








Wenn ihr festes Schuhwerk habt und den Hund anleint bzw. angeleint lasst (weil Wildgebiet, leider etwas vermüllt und nachher auch ein bisschen Donnerbalkengelände, das mag ja auch nicht jeder...), könnt ihr vor den Containern den Trampelpfad (J) entlanglaufen und habt einen tollen Blick über einen Teil vom See (K). Falls ihr euch übrigens wundert, was das für ein komisches turmartiges und viereckiges Gebäude auf dem Gelände ist (das graue mit dem Blechdach), das ist die Neuruppiner Wetterstation (L)! Wenn ihr auf den Link klickt, bekommt ihr die aktuellen Wetterdaten und eine 4-Tage-Prognose.



Der Rückweg ist bis zur Käthe-Kollwitz-Straße gleich, dann biegt ihr hier Richtung See ab und am Ende der Straße seht ihr links ein kleines Wäldchen und einen Trampelpfad (M), den nehmt ihr und dann geht es immer in Seenähe wieder zurück gen Innenstadt. Das La Caleta ist leider geschlossen, aber der Hafenmeister von Boat-City könnte euch ein Boot vermieten, wenn er gerade da ist ;-) (nein, aktuell ist Winterpause, grad via Link gesehen). (N)

Ihr seht die Slip-Anlage, die nix mit Unterwäsche zu tun hat, kommt am Kaffee-Kontor (O) vorbei, wo Hunde leider unerwünscht sind, lernt die Kastanienwiese kennen, das ist die öffentliche Badestelle (P), sehr nett - und geht über die Regatta-Strasse weiter. Wer mag, geht über die Promenade zurück, wer eher schnell wieder zum Ausgangspunkt zurück möchte, bleibt entweder auf der Strasse und landet wieder am Brasch-Platz oder macht eben noch den Abstecher über die Erich-Mühsam-Strasse (R), wo auf der linken Seite so ein großes gelbes Haus mit einer großen Tordurchfahrt kommt. Tagsüber ist das Tor meistens auf, es lohnt sich, dort mal genauer zu gucken!

Insgesamt ist die Tour so etwa 6,5 Kilometer lang, allein von der Innenstadt bis zum kleinen Hafen sind es fast 3 Kilometer...

Hunderunden-PDF  zum Ausdrucken... sorry, ich habe es nicht hinbekommen, das sofort das PDF angezeigt wird, sondern erst die Datei.


Sonntag, 13. Oktober 2013

Visit Berlin: von Cesar Milan und Würstchenbuden

Gestern habe ich ja Nummer 2 vom Ruppi-Struppi-Team mal wieder aus Berlin vom Zentralen Omnibus Bahnhof abholen dürfen. Die Ferien sind ja nun zu Ende und so ging es mit dem Fernbus aus Oldenburg wieder nach Berlin und von Berlin mit U-Bahn und Bahn nach Neuruppin. Die Hunde durften nicht mit nach Berlin, Farino hätte schon gedurft, aber er muss ja auf Joey aufpassen, der darf auf gar keinen Fall mit nach Berlin.

So hatte ich dann Zeit, auf der Hinfahrt ein bisschen in der aktuellen DOGS zu lesen, Cesar Milans letztes Buch ist auf deutsch erschienen und er hat noch einmal ganz deutlich gemacht, welches die Grundbausteine für ein glückliches Hundeleben sind: Bewegung, Disziplin und Liebe. Für die Amis hat er ja mittlerweile ein Laufband für bewegungsfreudige Hunde entwickelt.

Ich kann´s mittlerweile verstehen. Wir laufen 8 Kilometer, Joey rast davon mindestens 3 Kilometer ohne Leine hin und her, also läuft noch mehr und wenn er könnte, würde er aus den 8 Kilometern 16 machen und wäre danach wahrscheinlich immer noch nicht platt. Wenn er dürfte und könnte, würde er morgens um 6 Uhr schon die Welt entdecken wollen und die ersten Kilometer laufen. Sollte also irgendwer mal ein Laufband übrig haben... gerne her damit.

Meine Wurzeln sind ja im Pferdebereich und da sind Führanlagen und Laufbänder in größeren Ställen mittlerweile völlig normal - und das hat eben nichts mit Faulheit zu tun, sondern damit, das die Tiere sich so einfach mehr bewegen, dadurch Muskeln aufbauen, den Stoffwechsel anregen, alles besser durchblutet wird und so weiter. Das Reiten ist dann letztlich eine Mischung aus Lernen und Gymnastik, denn wer nur läuft, baut ja nicht überall Muskeln auf, weil nicht alle Muskeln gleichmäßig beansprucht werden.

So, nun wollt ihr aber sicherlich wissen, was es mit den "Würstchenbuden" auf sich hat. Na ja, das hier:







Gute Idee!













Dienstag, 8. Oktober 2013

Farino: Hitchcocks Vögel am Ruppiner See...







Oh man, heute sind wir auf der Runde an der Promenade vorbei gekommen und da war ein Mordsspektakel in der Luft! Lauter Möwen, die gekreist sind und auf Futter gewartet haben! Das es davon kein Foto gibt, liegt an Frauches Kamera, die ist leider nicht so gut und die Bilder wären von vorneherein nix geworden. Sie sagt, ihre Kamera ist wie ich: schon etwas älter und langsamer.

Frauchen sagt, so etwas ähnliches wie mit den Möwen hat sie mal in einem Film gesehen, der "die Vögel" heisst und da sind die Viecher auf Menschen losgegangen. Vögel und Krimis haben ja immer was, da gab es dann noch irgendwann so einen Kurzroman, wo ein Reiher es auf Augen abgesehen hat, weil die so schön glänzen... iiiihhh. Früher hatten wir das aber auch schon immer mit den Möwen, wir kommen ja eigentlich aus der Oldenburger Ecke/dem Ammerland und da sind im Herbst die Möwen auch ins Inland gekommen, weil es ihnen an der Küste nicht mehr so gefallen hat.

KLAR! Die sind ja auch nicht doof, da sind dann auch die ganzen Touris weg, die Pommesbuden dicht und die Kutter fahren nicht mehr. Da müssten die ja Hunger schieben und das wollen die nicht, deshalb suchen die sich ihre Fressalien im Landinneren, wo es etwas geschützter ist. Hier gibt es dann ja immer auch noch Leute, die tütenweise Toastbrot füttern und das finden die Vögel alle ganz super. Ich weiß ja nicht, warum Menschen, die sich Tierfreunde nennen, tütenweise von dem Zeugs verfüttern und denken, sie tun den Tieren damit etwas Gutes - aber egal. Wenn sie ihren kleinen Kindern was fürs Leben beibringen möchten, könnten Sie denen ja viel besser erklären: "Und heute gibt es für die Schwäne und Enten nur ein halbes Brötchen - weil das nämlich gar nicht das richtige Futter für sie ist!".

Das Problem ist ja, das die Vögel so viel Brot fressen, dass sie zum Teil einen Nährstoffmangel bekommen. Das gibt dann auch Probleme mit den Eiern, weil die Eierschalen dann so dünn werden, das sie schnell zerbrechen.  Oder die Weibchen bekommen "Legenot". Das ist eine Krankheit. Sie können ihre Eier dann nicht mehr legen, leiden deshalb unter riesigen Schmerzen und verenden ganz fürchterlich daran. Was aber die Leute natürlich nicht mitbekommen, die munter tütenweise Brot verfüttern und denken, sie würden den Tieren etwas Gutes tun.

Wenn ihr jemanden kennt, der Hühner oder Gänse hat, dann fragt den doch, ob ihr von ihm ein bisschen Futter bekommt. Oder weiche kleine Kartoffelstücke. Wenn ihr einen Hund habt, könnt ihr ja gleich mehrere Kartoffeln ohne Salz kochen, Hunde mögen Kartoffeln nämlich auch oft und so ein oder zwei kleingeschnittene Kartoffeln im Futter sind gleich "mehr" an Futter ohne viel Kalorien. Manche Wasservögel fressen auch Eicheln, von denen liegen jetzt ja auch welche rum. Aber bitte nicht gleich tütenweise verfüttern!

Mehr Infos findet ihr HIER







Freitag, 4. Oktober 2013

Hunderunden, Tourenvorschlag Stadtpark, Flugplatz, Klappgraben




die Herbstferien nutze ich unter anderem für einige längere Hunderunden. Länger ist relativ, aber nach 8 Kilometern mit Joey Katastrophulos kann man schon mal ziemlich erledigt sein. Also... mehr als sonst...

Wer mal „so gar keinen Plan hat“ wo er mit seinem Hund längs könnte und vielleicht auch mal eine neue Ecke entdecken möchte ist herzlich eingeladen, sich an den Tourenvorschlägen zu orientieren. Die erste Tour ist etwa 7,5 km lang und führt Richtung Alt-Ruppin, durch Stadtpark, Musikersiedlung, und in einem Bogen über altes Flugplatzgelände wieder zurück. Kürzere Varianten sind angegeben.

Wer einen Blick auf die Karte werfen möchte:



Wir starten mitten in der Stadt. Geht mal zum Denkmal auf dem Schulplatz und schaut euch die in den Boden eingelassene Platte genauer an :-) (die kleinere von beiden!)

Von dort gehen wir links am Museum vorbei in Richtung Post. Zwischen den Bäumen findet ihr einige Kunstwerke, es gab hier 2005 mal ein größeres Kunstfestival und die entstandenen Werke haben verschiedene Plätze in der Stadt gefunden.

Bei der Post (A) – und das Gebäude (gebaut 1800 – 1801, laut der Liste mit den Baudenkmälern in Neuruppin auf Wikipedia, etwa 1870 laut unserem netten Baudezernenten) solltet ihr euch mal genauer anschauen – wechseln wir über die Straße und halten uns links um in die Poststraße abzubiegen um von dort zur Promenade zu kommen. Gleich hinter dem ersten Haus ist ein Baugrundstück, dort ist eine größere Einrichtung für senioren- und behindertengerechtes Wohnen als Mehrgenerationenhaus geplant.

Wirklich toll zu sehen ist dann an dem Fachwerkhaus die Bauweise, auch wenn es leider sehr marode ist. Aber noch kann man hier an einem der ältesten Häuser wunderbar sehen, wie man sie früher gebaut hat, wie das Stroh um die Staken gewickelt und dann mit Lehm verputzt wurde. Ein Blick über die Mauer in den Hof zeigt alte Ställe.

Ein Stückchen weiter findet ihr ein saniertes Fachwerkhaus, bei dem man einfach wunderbar sehen kann, wie das Holz arbeitet: an der grauen neuen Türe. Den Unterschied zwischen alten und neuen Fachwerkbalken erkennt ihr an der Bearbeitung. Die neuen Balken sind maschinell bearbeitet, die alten mit traditionellem Werkzeug und viel Handarbeit.


Weiter geht es bis hinunter zur Promenade, ein bisschen den Ruppiner See gucken. Wir gehen Richtung Seedamm und biegen hinter dem Förderhaus der Thermalsole (B) ab. Dort findet ihr ein großes Plakat mit dem Hinweis, das die Thermalsole dort aus einer Tiefe von 1700 Metern gefördert wird. Zum Vergleich: Der Weg vom Schulplatz bis hierher ist etwas über 1000 Meter und wenn ihr quer über den See auf die andere Seite schaut, sind das etwa 520 Meter.

Pro Stunde werden etwa 25 Kubikmeter der Thermalsole gefördert, das übrigens anerkanntes Heilwasser ist. Die Inhaltsstoffe sind Natrium, Magnesium, Kalzium und Chlorid. (Quelle: Webseite der Therme).

An der Straße angekommen, halten wir uns rechts und gehen an der Industriebrache entlang. Auch dieses Gelände gehört der SIN-Gruppe, die Eigentümer von Seehotel und Therme ist. Allerdings muss hier der Boden aufwändig saniert werden, da er durch die Feuerlöscherproduktion ziemlich verseucht ist. Später soll hier vielleicht mal eine Klinik entstehen oder eine Abfüllanlage für das Heilwasser... oder beides.




Solange das aber noch nicht passiert ist, kann man noch die „Galerie auf Zeit“ (C) besuchen, an der wir vorbeikommen. Gemeint sind die auf Planen aufgezogenen alten Fotos der Feuerslöschgerätefabrik in den Fensteröffnungen. Tolle Idee!

An der Kreuzung geht es für uns geradeaus weiter in die Ernst-Toller-Strasse. Das war ein deutscher Schriftsteller jüdischer Herkunft, der in die USA ausgewandert ist und sich dort mit 45 Jahren umgebracht hat. Die Geschichte von ihm ist etwas länger, recht interessant und auf Wikipedia zu finden. Gleich am Anfang findet sich die Friedenskapelle der Baptistengemeinde (D). Das Haus wurde 1915 eingeweiht und steht unter Denkmalschutz. .Noch zur Orientierung: Die Häuser an dieser Strasse haben an der Rückseite ihrer Gärten die Stadtmauer.

Wer sich schon immer gefragt hat, wo in Neuruppin man absolut problemlos und ohne Kontrolle vom Ordnungsamt parken kann: hier! Folgt man der Strasse, kommt man am Bahnhof heraus, das ist aber nur Fussgängern und Radfahrern vergönnt. Wir wollen aber über den Bahnübergang an der Ernst-Toller-Strasse und damit in eines der größten und ältesten Kleingartengebiete Neuruppins. Schon auf der mittelalterlichen Karte sind hier Bürgergärten verzeichnet!

Nun geht es immer der Hans-Thörner-Straße entlang, die irgendwann einen scharfen Knick nach rechts macht und, dem wir ebenfalls folgen. Nach etwa 200 Metern geht es links in der Gartenstrasse weiter. Aber geradeaus ist ein kleine Trampelpfad (E) direkt zum See, wo Hunde sich die Pfoten kühlen und Wasser saufen können.

Weiter geht es die Gartenstrasse entlang, bald kommen wir an einen Querweg. Hier haben wir etwa 2.3 km hinter uns. Wer anfängt, zu schwächeln, der kann sich entscheiden links „wieder der Zivilisation“ entgegen zu laufen und wird nach wenigen Minuten in Höhe des Schlossgartens sein. Bis zum Bahnhof ist es dann die „Strasse des Friedens“ und ab dem Bahnhof die Karl-Marx-Straße, die zurück in die Innentstadt führt. Diese Runde ist dann etwa 3, 7 Kilometer lang.

Wir halten uns rechts Richtung See und kommen schon bald an der alten Fischereigenossenschaft (F) vorbei. Als Fischerei gibt es hier noch Firma Purand, bei der man bis auf sonntags jeden Tag frischen Fisch vor Ort bekommt (oder auf dem Wochenmarkt / Schulplatz).

Bild vom Frühjahr 2013

Achtet mal auf das Tor bei der alten Genossenschaft! Das sieht nämlich so aus:





Geradeaus weiter kommen wir zum Jahnbad, der Seebadeanstalt von Neuruppin. Mehr zum Jahnbad findet sich auf der Website www.seebadeanstalt-neuruppin.de

Direkt am Jahnbad fängt der Uferwanderweg an, der bis nach Alt-Ruppin führt und wirklich schön ist. Wir nutzen ihn aber nur bis zum Stadtpark und kommen dabei an einer alten Gärtnerei vorbei. Im Stadtpark angekommen stellen wir bei einem Blick links auf die Eiche fest, das wir ein Stück auf dem E 10 gelaufen sind. Das ist ein Fernwanderweg der in 20 Etappen und auf einer Länge von 452 km quer durch Brandenburg führt. Insgesamt soll er den Norden Finlands mit dem Süden Spaniens verbinden. In Mitteleuropa gibt es eine gesicherte Auszeichnung über etwa 2800 km – und der Uferwanderweg gehört dazu! 

Bild vom Frühjahr 2013
 
Die andere Markierung weist auf den Rundwanderweg „Ruppiner Land“ hin, der eine Gesamtlänge von 250 km hat. 11 Tagesetappen von 15 – 30 km sind an Bahnhöfe angeschlossen. Allerdings ist das der Stand von 2005.

Ein Picknickplatz (G) mit Tischen, Bänken und einem schönen Seeblick lädt zum Rasten ein, bevor es weiter geht. Weiter heisst jetzt, den Weg vom See weg zu nehmen, der am Goldfischteich (H) vorbei führt. 

 

Hier findet sich ein großer Gedenkstein für Alexander von Wulffen (1784 - 1861), auf dessen Initiative hin der Stadtpark 1834 entstanden ist. Von Wulffen war Regimentskommandeur in Neuruppin und Begründer des Neuruppiner Verschönerungsvereins. Er hatte übrigens die Idee, das Bollwerk (die Promenade) zu errichten. Das heisst, er hat sein Regiment dazu genommen, das Ufer an der heutigen Promenade zu befestigen. Der Stadtpark, heute ein Baudenkmal, war früher übrigens ein Schießplatz. Der Teich existiert seit 1835.



An einer Bank am See sitzt ein großer Kerl aus Holz (I) und ist mittlerweile ein Zeichen dafür, das alles was tote Materie ist, irgendwann von Würmern und Co zerfressen wird. Auf dem Weg zu diesem Kerl kommen wir an einem Weg vorbei, der zu einem weiteren Kleingartengebiet führt, an dessen Rand der Weg „Am Stadtpark“ entlang geht, parallel führt ein Weg im Stadtpark zur Alt-Ruppiner-Allee, die unser nächstes Ziel ist.



Unterhalb der Straße geht ein Weg entlang, auf dem man recht unbehelligt von Radfahrern mit Hunden laufen kann. Wir halten uns Stadtauswärts und gehen bis zum Volksparkstadion, wechseln dort über die Straße und gehen am Stadiongelände entlang. Hinten bei den gelben Gebäuden können wir jede Menge Schilder lesen, das Hunde dort verboten sind – aber wir wollen ja nicht ins Stadion, sondern nur daran vorbei und stellen dann beim letzten Gebäude fest, das alle Hunde bis auf einen dort verboten ist. Vor dessen Bissigkeit wird nämlich gewarnt.



Weiter geht es über den Trampelpfad, der das Stadion mit der Musikersiedlung verbindet. Wir landen an der Auffahrt zum Stadtbauhof an der Gentzstraße. Von hier aus geht es wieder Richtung Innenstadt, und zwar die Gentzstraße links herunter bis zum Babimost-Ring. Zur besseren Orientierung: real.- . Einmal über die Strasse geht es neben dem Friedhof weiter. Dort in der Ecke ist das, was vom Jüdischen Friedhof (J) noch erhalten geblieben ist. Insgesamt ist der Friedhof an der Wittstocker Allee sehr beeindruckend. Wenn ihr das riesige Holzkreuz (K) seht: dort ist ein Massengrab von 77 Opfern des Todesmarsches, auf den hier in der Gegend auf vielen Tafeln hingewiesen wird. Lediglich von dreien davon ist der Name bekannt. Hinweis: Auf dem Friedhof sind Hunde verboten - allerdings war ich mit meinem gut erzogenen großen Hund an einer 2 Meter-Leine auf dem Friedhof und hatte keine Probleme. Ich hätte es auch bedauert, wegenn dem Hund diese großartige und beeindruckende Anlage nicht kennenlernen zu dürfen. Ich denke, wenn man beachtet, das es ein Ort der Andacht, Ruhe und vor allem auch des Respekts ist und sich umsichtig und eben auch respektvoll verhält, gibt es wenig Probleme. Wer auf 8 Meter-Leine, "mein Hund darf alles!" und "nach mir die Sintflut" steht, möge bitte vom Friedhof runter bleiben!

Auch an der Wittstocker Allee habt ihr wieder die Wahl, einfach die Allee in Richtung Innenstadt zu laufen (1,6 km) oder vor der Bushaltestelle bei der Ostpriegnitz-Ruppiner-Verkehrsgesellschaft über die Strasse zu gehen und dort in die Hans-Grade-Strasse zu laufen, die an einem Teil des ehemaligen Flugplatzgeländes vorbeiführt.

Bild: wikipedia


Hans Grade war übrigens ein Maschinenbauer und Flugpionier. Von der Hans-Grade-Strasse aus führt ein Weg zu den Hangars, diesen nehmt ihr um auf den ausgetretenen Wegen über das Gelände zu kommen. Ein Teil des Geländes, links neben diesem Weg, ist ABGESPERRT. Auch wenn irgendwelche Idioten dort den Zaun demoliert haben: NO-GO-AREA! Munitionsreste, unterirdische Anlage und so weiter gefährden dort eure Sicherheit. Haltet euch auf dem Weg, geht zwischen den beiden Hangars durch und dann seht ihr links hinter dem einen Hangar eine große Sandfläche. Nutzt diese als Weg und orientiert euch dann hinter den Häusern an den Trampelpfaden. Diese führen euch an dem Mast mit dem Storchennest und an einem Goldfischteich vorbei (die Fische dort sind echt neugierig!) und ihr landet zwischen Lilienthal-Ring und Walter-Rathenau-Straße an einer Pferdekoppel (L)

Davor links den Weg hoch bis nach wenigen Metern rechts ein Weg abgeht, der euch bis zur Bahnlinie und einem Übergang bringt. Hier könnt ihr einen Blick auf das Ausbesserungswerk der Bahn (M)  und den alten Bahnhof werfen, der vom Jugendwohnprojekt „Mittendrin“ ersteigert wurde und gerade umgebaut wird.

Nach dem Bahnübergang (N) geht es eigentlich immer den Klappgraben entlang, der vor dem Wall unter der Erde verschwindet. Ihr wechselt über die Kreuzung und seit dann in der Schinkelstrasse, kommt an der Hauptfeuerwache (O)  mit den schönen alten Portalfiguren vorbei, am aktuellen Mittendrin, der Sparkasse (P,auch dieses Gebäude hat wunderschöne Figuren auf der Fassade!) genauso wie am Amtsgericht (Q) vorbei. Haltet die Augen auf und guckt mal nach oben! Findet ihr das Schaukelpferd und die Bauklötze? Rechts führt uns die Karl-Marx-Straße wieder auf den Schulplatz.

Als kurzer Abstecher sei euch sehr ans Herz gelegt, bei der Sparkasse „um die Ecke“ in die Bernhard-Brasch-Straße abzubiegen. Dort gibt es tolle Fresken an den Häusern, auf der Rückseite vom Amtsgericht ein altes Tor – und guckt euch mal die alten Wandlampen am Amtsgericht genauer an! Ich habe es nur durch Zufall gesehen, was die darstellen und finde es total schön! Das Amts- und Landgericht wurde von 1881 bis 1887 erbaut, vorher stand hier das Rathaus. Das erste Rathaus fiel dem Stadtbrand zum Opfer. Interessant finde ich die Geschichte, das dieses erste Rathaus einen Braukeller hatte und dieser so schnell wie möglich nach den Brand wieder den Betrieb aufnehmen sollte um die Menschen mit frisch Gebrautem zu versorgen. Das nachfolgende Rathaus war dann entsprechend größer und prächtiger und vereinte Rathaus und Gerichtsbarkeit unter einem Dach – bis sich die Gerichtsbarkeit über zu wenig Platz beschwerte, es einen Prozess gab und dann geurteilt wurde, das Rathaus wäre der Justiz zu überlassen und die Verwaltung müsse sich neue Räumlichkeiten suchen. Bald darauf wurde das gar nicht mal so alte neue Rathaus umgebaut und erweitert und das Amtsgericht in seiner jetzigen Form von 1881 bis 1887 ist entstanden. (Vielen Dank an Herrn Krohn auch für die Korrektur :-) )

Der alte Zellentrakt ist nach wie vor erhalten, aber ein bisschen umgebaut, immerhin enthalten die Zellen jetzt Büros. Im Sommer sind die Angestellten in dem Gebäude nicht unbedingt zu beneiden, denn wenn es draussen sehr warm wird, herrschen auch in den Räumen dort tropische Temperaturen von bis zu über 30 Grad, die das Arbeiten zum Teil unmöglich machen.