Mittwoch, 25. November 2015

Spannend, spannend, SPANNEND!

noch nicht das Gelände, aber da in der Gegend...

Ich hatte  euch ja letztens auf die beiden Beiträge in der Stadt-Ratte verwiesen, die sich mit dem geplanten Grundstücksankauf der Stadtwerke befassen.

Heute habe ich die fast tägliche Bikejöring-Tour genutzt, um mir das Gelände mal ein bisschen mehr von verschiedenen Wegen aus anzusehen. Das hat sehr viel Spaß gemacht, es war zum Teil supermatschig - aber Joey und ich hatten viel Spaß.



Hier ein paar Eindrücke von dem Gelände, auf dem die Stadtwerke Bäume als nachwachsende Rohstoffe anpflanzen möchten und aus denen sie dann Energie gewinnen wollen. Das Gelände ist im Landschaftsplan als multifunktionales Erholungsgebiet eingetragen, muss aber von Kampfmitteln geräumt werden, was die Stadt nicht leisten kann, weil sie pleite ist. 




Ich versuche gerade mit vielen, vielen, VIELEN Ideen, die Interessen der Stadtwerke mit den möglichen Interessen von verschiedenen Gruppen irgendwie in Einklang zu bringen. Diese Interessen der Bürger (und dann das große Geschrei von wegen Mauschelei und Intransparenz) entsteht spätestens dann, wenn mehr Leute mitbekommen, das diese Fläche nun einmal auch zur Naherholung gedacht ist. Denn ganz ehrlich - so ein Grundstücksdeal geht doch 95 % der Neuruppiner so lange am Allerwertesten vorbei, bis sie ein Haar in der Suppe finden um wieder rumzumaulen und "scheiß Politiker, scheiß Verwaltung!" zu brüllen. Meistens ist das dann zu spät um irgendwie noch was zu bewirken außer frust und halbgaren Notlösungen. 

Vielen Dank geht an dieser Stelle an die wunderbare begeisterte Unterstützung von Andre. 

ein Teil von dem Gelände

Und ich bedanke mich jetzt schon mal bei Katja und Steffi für die Tipps in punkto Reitwege und die Hinweise auf den zunehmenden Reittourismus. Große Klasse! Da mein Versuch, irgendwie schon mal BMX-ler zu finden, leider bislang ins Leere gelaufen ist, habe ich mir aber zumindest einige Videos von Dirt-Bahnen angeschaut, die zum Teil als Jugendinitiative von Städten gebaut worden sind, wie z. B. in Moers. 

Dann habe ich mir natürlich noch MTB und Crossrad-Videos angeschaut und mich mit Single-Trails beschäftigt. Der absolute Hammer und wenn man von Anfang an die verschiedenen Ideen mit in die Planung nimmt, guckt, was machbar ist, was nicht und dem Ganzen letztlich auch einen Rahmen gibt, sich über Jahre entwickeln zu können... ja, dann wäre das schlichtweg der Hammer.  Denn ohne Frage kann man auf dem Areal beides vereinen. Mit guten Willen, vielen Ideen und vor allem auch viel Engagement, das zum Teil eben auch von denen kommen muss, die davon profitieren möchten. 

Habt Ihr Ideen, was man noch machen könnte? Was würdet ihr euch an Möglichkeiten auf so einem Gelände wünschen - wenn ihr bedenkt, das es in erster Linie eine Fläche für Holzanbau sein wird? Also 3000 qm Enduroareal könnt ihr z. B. vergessen. 


Hände in den Taschen lassen, Ausreden, was man im TV verpasst aber im Nachhinein die große Klappe aufreißen... das geht einfach nicht. Das ging eigentlich noch nie, wird aber immer wieder gerne praktiziert. Aktuell sieht man es an der Tannenbaumdiskussion auf dem Schulplatz... nix selbst machen wollen, aber Ansprüche stellen und andere als untätig und faul bezeichnen, die sich Mühe geben. Träume, die in Erfüllung gehen, bekommt man nicht einfach geschenkt - meistens ist es viel Arbeit. Und eine absolut lebenswerte Stadt mit vielen Möglichkeiten ist als Traum doch wohl kaum noch zu toppen - oder? Also, bewegt eure Gedanken, danach eure Finger und überlegt mit, damit ihr - sollte alles irgendwie klappen - voller Stolz sagen könnt: "Da habe ICH MITGEMACHT!".

Am Ende hatten wir rund 15 km beim heutigen Wetter hinter uns. Der Hund hat quasi eine trennende Mittellinie von Dreck zu sauber, mein Rad sieht ganz bäääh aus - aber wie schon geschrieben - wir hatten echt viel Spaß auf der Tour. Damit wären dann jetzt für diesen Monat knapp 150 Kilometer "gejört" und insgesamt 482,22 Kilometer, seit dem wir im September angefangen haben. 



Donnerstag, 19. November 2015

Sooo, bevor Teil drei kommt...

Da ich ja das, was eher so politisch ist, in der Stadt-Ratte loslasse, hier insbesondere für die Neuruppiner der Verweis auf zwei Artikel dort.



so quasi als Wiedererkennungseffekt...


Es hat erst einmal scheinbar nichts mit Hunden zu tun, aber das könnte sich ja irgendwann ändern, nämlich wenn die Idee für ein multifunktionales Erholungsgebiet tatsächlich wahr werden würde... 

In Teil 1 erkläre ich, worum es eigentlich geht und in Teil 2 gibt es dann ein paar Ideen. Die würden dann auch Hundebesitzer betreffen. 






Samstag, 14. November 2015

Hunde, Halter und Verhalten... Teil 2


Nummer zwei - weil Hunde mehr auf die Körpersprache achten. Denn DAS ist auch ihr eigener Hauptkommunikationsweg! Und Körpersprache ist mehr als Nackenhaare aufrichten, Zähne zeigen und mit dem Schwanz wedeln - oder eben nicht! Ihr kennt doch bestimmt alle die Hunde "mit den Augenbrauen". Wisst ihr, warum viele Hunde solche anders gefärbten "Augenbrauen" haben?


Bild: Dominik QN / stocksnap

Das hat sich im Laufe der Evolution entwickelt und hilft bei der Kommunikation! Denn so sehen andere Hunde viel klarer, welche Mimik der Hund insgesamt hat. Huskys und manche anderen Hunde haben z. B. eine ganze Maske, die schon von weitem die Befindlichkeit des Hundes für einen anderen Hund leichter erkennen lässt.
  

Farino war cremefarben - aber was insbesondere später kaum jemandem wirklich aufgefallen ist - wichtige Mimikbereiche waren DUNKLER eingefärbt als der Rest vom Körper. So waren die Ohren und der Streifen zwischen den beiden Ohren oben auf dem Kopf dunkler als der Rest vom Fell und die Rückenlinie ebenfalls. Das sind dann noch so die Überreste.


Wenn Hunde aber mehr Kommunikation haben als eben Schwanzwedeln, Zähne zeigen oder Nackenhaare aufstellen, bedeutet das aber auch:  der Hund beobachtet euch. Dazu hat er viel, viel Zeit. Er schaut, ob das, was ihr mit dem Mund sagt, zu dem passt, was ihr mit eurer Körperhaltung sagt. Das ich jetzt meistens viel gerader laufe - Trainer Joey sei Dank. Das hat der wahrscheinlich besser hinbekommen, als es jede Rückenschule einmal pro Woche getan hätte. Denn hey, der braucht jemanden, der ihm sagt, wo es lang geht (und dann darf er ab und an auch mal bestimmen, wo es lang geht, denn auch das ist Führung). Einem verunsichertem Glöckner von Notre Dame im Zwergformat glaubt kaum ein Hund, das so jemand tatsächlich Führungsqualitäten besitzt. 

Wer Hunderunden damit verbringt, endlos in sein Smartphone zu labern oder drauf rumzutippen - möööp, auch durchgefallen. Ist so. Das ist zum "Hund auslüften" ja ganz nett. Aber eben keine Führhundsqualität. Die Leute sagen ja oft "Der Hund stammt vom Wolf ab!". Ja, das stimmt. Auch wenn Hunde oft irgendwo in der Entwicklung stehen geblieben (worden...) sind, damit wir Menschen überhaupt mit ihnen klar kommen und niedliche, nette, umgängliche, bunte Wuffels haben. 

Hund Theo mit Maske. Bild: Blake Verdoorn / stocksnap

Aber stellt euch einfach mal vor, so eine Hunderunde, das wäre mit euch als Leitwolf ein Ausflug in die Wildnis. Mittlerweile gibt es ja den netten Begriff "urban outdoor". Urban outdoor bedeutet nichts anderes als „Vor der Haustüre in einem bewohnten Gebiet“ und genau das ist das tägliche Abenteuer für unsere Hunde. Wäret ihr ein richtiges Wolfsrudel in der Wildnis - dann wäre ein überwiegend abgelenkter Leitwolf, dem die Achtung auf Sicherheit und das Aufspüren von Nahrungsressourcen völlig egal ist, so ziemlich das Schlimmste, was einem Rudel passieren könnte. DAS weiß euer Sofawolf überwiegend instinktiv. Und nimmt euch alles andere. Aber meistens dann eben nicht wirklich ernst. Auch das ist eine Form von Kommunikation. 


Genau das ist übrigens auch die Grundlage diverser Managerseminare, wenn sie für ein Schweinegeld zwei Tage in einem Reitstall aufschlagen und dort ein paar Stunden mit einem Pferd arbeiten sollen. Dabei geht es nicht um reiten lernen, sondern darum, ihnen bewusst zu machen, das ein Manager mehr drauf haben sollte, als einen gut bezahlten Job zu erledigen und anderen Leuten zu zeigen, wie die Firma möglichst erfolgreich wird. Viele insbesondere Männer stehen ja auf so eine Art Steinzeitmensch-Führungsstil: "Ich Chef und Ahnung, du nix und dumm!". Menschen lassen sich mit Worten oft sehr beeindrucken und da kann die größte Niete einen gut bezahlten Job haben - egal. Solange eine Niete gut reden kann und für alles eine Begründung hat, hat sie den Job. So funktioniert Wirtschaft. Leider viel zu oft.

Die Herausforderung bei der Arbeit mit Tieren ist, das ziemlich Alles, was für den Menschen einen Wert hat, dem Tier relativ scheißegal ist: Sprache, Kohle, Stellung, Statussymbole. Als ich in Wuppertal meine Pflegepferde hatte, habe ich mal ausprobiert, wie das wohl ist, so einen "Manager" mit einem Pferd arbeiten zu lassen. Das war interessant. Er hat das bravste Pferd an die Hand bekommen... und durchaus Mühe gehabt, es selbst am Führstrick zu dirigieren. Denn er hat sich immer drauf verlassen, was er sagt, macht Eindruck. Helgja war das aber egal. Farino übrigens auch. Hat er gut "funktioniert" war Farino ein "toller Hund" oder auch gar "unser Hund" - hat er nicht wie gewünscht "funktioniert", war der Hund sofort ein "Arschloch".

Als ich mit Farino Agility gemacht habe, hat unsere Trainerin gezeigt, mit wie wenig Gesten ein Hund durch so einen Hindernisparcour zu dirigieren ist. Und ja, auch die Hunde müssen erst einmal die verschiedenen Hindernisse lernen. Aber am meisten muss beim Agi der Mensch lernen und die richtig guten Zweibeinigen Agilitysportler haben zum Teil wenig Gesten (wie ihr sehen werdet, aber mitunter tänzerisches Potential...) – der Hund weiß trotzdem, was er machen soll. So kann er zum Teil weit vor über ein Hindernis geschickt und wieder zurück geholt werden. Im Agility habe ich eigentlich gelernt, das man mitunter am Besten mit Tieren arbeiten kann, wenn man ab und an auch mal mit ganzem Herzen ein Clown ist. Wir haben damals mit Abstand die meisten Lacher kassiert. Egal ob Farino gekaspert hat, ich über den Hund geflogen bin, weil er viel schneller war als ich oder ich mit dem Fuß im Hindernisständer hängen geblieben bin. 

Oder ein Hütehundwettbewerb (Achtung, der Film ist ca. 60 Minuten lang aber wirklich sehenswert und natürlich mit toller Musik unterlegt!) – diese Hunde werden auf Pfiffe trainiert und reagieren so über enorme Distanzen. Aber so etwas ist nur möglich, wenn ihr dem Hund tatsächlich immer wieder beweist, das eure Führungsqualität auch gut ist und er einen triftigen Grund hat, euch zu vertrauen und zu tun, was ihr von ihm erwartet. Auch ohne Leine.

Das wird sie nicht immer sein, jeder hat auch mal schlechte Tage. Wenn ich als Mensch einen schlechten Tag habe und viel zu abgelenkt, sollte ich als Mensch so fair sein, von dem Hund nicht zu viel zu erwarten. Denn wenn bei einem Training sich dann ein Mißerfolg an den nächsten reiht, bringt es weder dem Menschen noch dem Hund etwas. Im Gegenteil. Es macht alles nur noch schlimmer! 


Also achtet ein bisschen auf euch selbst, wenn ihr mit eurem Hund umgeht. Immer mal wieder. Zum Beispiel, wenn ihr mit eurem Hund an einem Bordstein steht. Dann achtet doch auch mal darauf, das ihr mit dem Bein los geht, das auf der Seite eures Hundes ist. 

Es sind die kleinen Schritte, die nach und nach zum Erfolg führen und oft auch "Versuch und Irrtum". Nicht das Warten auf den großen Lottogewinn oder "das einzig richtige Superwundermittel".








Damit wären wir bei... Fortsetzung folgt... 


und viel Spaß mit den verlinkten Videos. Falls das TV-Programm schlecht ist, zieht euch die rein!

Freitag, 13. November 2015

Von Hunden, Haltern und Kommandos... Teil 1


Letztens war ich mit jemandem unterwegs und wir haben uns über Hundeausbildung und Hundesport unterhalten. Irgendwann kamen wir dann auf jemanden, der Hundesport macht und einen ziemlichen Sprachfehler hat.

Ich habe noch ein etwas länger über das Gespräch nachgedacht und möchte hier einfach mal versuchen, mit einem der größten Mißverständnisse überhaupt ein bisschen aufzuräumen. Dem "das versteht der doch gar nicht!" oder dem, was ich oft bei Joey gehört habe: "Kann der denn überhaupt DEUTSCH?! Der kommt doch aus Griechenland!"




(Bild: Tierhilfe Finikounda)

Warum soll ein Hund eigentlich unbedingt DEUTSCH können? Und warum geht fast jeder Mensch eigentlich voll automatisch davon aus, ein Hund versteht automatisch die menschliche Sprache? Und umgekehrt - wieviel "Hund" sprechen eigentlich die Menschen?


Selbstverständlich wachsen viele Hunde mit dem Klang der menschlichen Stimme auf. Durch Beobachten, Versuch und Irrtum und durch Nachahmen von Verhalten anderer Hunde lernen sie, verschiedene Wörter mit bestimmten Verhaltensweisen und Reaktionen zu verknüpfen. Aber es ist nicht so, das sie "menschisch" so lernen, wie ich z. B. derzeit eine neue Sprache. Mit ganzen Sätzen und viel Grammatik. (Da fällt mir noch die Geschichte von Melanie aus unserem alten Reitstall ein. Die erzählte, ihr Vater hätte mal ein Kutschpferd gekauft. Aus Polen. Das wäre ein tolles Pferd gewesen, alles super. Nur hätte es dann nicht angehalten. Das typische deutsche Kommando ist ein langes, ruhiges "Haaaaalt!". Das Pferd war aber auf "stać " konditioniert. Ist also auch bei anderen Tieren so).

Weil Hunde darauf trainiert werden können, bestimmte Wörter mit bestimmten Handlungen zu verknüpfen, ist es ihnen auch völlig egal, ob ich ein deutsches Wort, ein russisches, eines in kisuaheli oder klingonisch nehmen würde. Es ist völlig egal, ob das Wort, das ich wähle "in menschisch" genau die Bedeutung hat, wie das Verhalten, das der Hund daraufhin ausführen soll oder eine völlig andere Bedeutung.


Kennt ihr Inspektor Columbo? In einem Film von 1978 ging es um "Mord per Telefon", bei dem Hunde darauf trainiert worden sind (<- klick mich, ich bin ein Link; zwar in englisch, aber gleich der erste Filmausschnitt ist das grandiose Ende von dem Film!) auf ein Codeword hin zu reißenden Bestien zu werden und so einen Mord zu verüben. Im Rahmen der Ermittlungen besuchte Columbo einen Hundetrainer, der einen Hund mit dem Kommando "Fass!" auf ihn losschickte. Was denkt ihr, ist dann wohl passiert? Gar nichts. Denn dieses Kommando war mit einem ganz anderen Verhalten als dem, zuzubeißen verknüpft. Ich glaube, der Hund hat sich gefreut wie Bolle oder so. Aber es war unglaublich eindrucksvoll.

Oder manche Leute, die meinem Hund ein Leckerchen geben wollen. Dafür soll der dann für sie oft etwas tun. Das war schon bei Farino so - und was denkt ihr, möchten die meisten Leute vom Hund als Gegenleistung für ein Leckerchen haben? "Gib Pfötchen!". Und dann stehen die da, sagen "Gib Pfötchen!" - und wundern sich, das der Hund sie doof anguckt und wenn sie Glück haben, errät, was die eigentlich von ihm wollen. Die nächste Reaktion der Leute ist dann, den Hund anzugucken, zu wiederholen "Gib Pfötchen!" - und dann zu sagen: "Das hast du wohl nicht gelernt!".




Das, was ich so auf die Schnelle an Bild gefunden habe... 

Joey noch nicht so richtig - aber Farino konnte das super. Wirklich. Aber auf "Take five". "Gib Pfötchen" hat er als Kommando so nie gelernt. Aber irgendwann wusste er, welche Leute das erwarten, damit er was in die Futterluke bekommt und hat dann auch auf "Gib Pfötchen" seine spikesbewehrte Pranke gehoben und dem Gegenüber in die Hand getatscht. Meist mit dem kleinen Hinweis dabei "Guck mal, ich habe Spikes!" also lange Krallen, die nicht einkürzbar waren, weil die Blutbahnen und damit auch Nervenbahnen weit in die Krallen hineinragten.

Von daher - es ist letztlich auch völlig egal, ob eine Person, die mit ihrem eigenen Hund trainiert, einen Sprachfehler hat oder nicht. UMSTELLEN müssen sich letztlich nur die ANDEREN in der Trainingsgruppe und der Trainer selbst. Denn sie müssen lernen, dass da jemand mit einem Sprachhandicap trainiert.

Ist der Mensch der den Hund trainiert, ausgeglichen, dann klappt es auch mit dem Training. ABER... wenn es nicht mit dem Training klappt, egal ob man klar hörbare Kommandos hat oder nicht, dann liegt es meistens an zwei bis drei anderen Dingen. 


Nummer eins ist - Hunden ist unsere Sprache eigentlich völlig schnurzpiepegal. Meistens werden sie ohnehin zugetextet wie doof und verstehen von dem ganzen Blabla wenn überhaupt nur einen kleinen Bruchteil. Man denkt immer, sie würden viel mehr verstehen von dem, was man mit Sprache sagt - das stimmt aber nicht. Weniger ist oft mehr und hilft Hund und Herrchen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Aber manchmal hat man halt so eine Art Sprechdurchfall und quatscht und quatscht und redet sich den Kopf halt frei - das ist in Ordnung. Aber dann sollte man von seinem Hund keine superintelligenten und heroischen Leistungen erwarten, denn dann darf er die Ohren zu 95 % auf Durchzug stellen. WEIL...



Fortsetzung folgt...

Mittwoch, 11. November 2015

Was war...

Da sind wir wieder!

Wir waren zwei Wochen mehr auf Facebook und der Stadt-Ratte unterwegs und haben ganz verschiedene sehr nachdenkwürdige Sachen erlebt.

Zum Beispiel haben sich ganz viele Leute ganz fürchterlich darüber aufgeregt, das an der Friedrich-Engels-Geduld-Straße 30 Bäume gefällt worden sind, die doch "so schön grün" waren. Die mussten da wegen der Bauarbeiten weg. Das es sogar richtig und eigentlich auch wichtig war, sie zu fällen, haben wir dann bei einer Runde gesehen, wo wir uns die Baumstümpfe angeschaut haben. Möchtet ihr mal eine Galerie von Baumstümpfen sehen? Bitte! (<- klick mich, ich bin ein Link)

Dann war das Fahrrad ein paar Tage in der Werkstatt, weil die Schaltung neu eingestellt werden musste und griffigere Mäntel drauf sollten. Das ist ja eher so ein Stadt-Fahrrad für glatte Fahrradwege und keines für querfeldein-Abenteuer. Vielen Dank an Herrn Boddin an dieser Stelle, denn der hat sich richtig, richtig viel Mühe gegeben, das Optimum für uns heraus zu holen, damit wir noch viel mehr Spaß am Bikejöring haben! Da war dann von ganzem Herzen der Tüftler am Werk. Die Änderungen haben sich sehr bewährt, es fährt sich viel griffiger als mit den glatten Schlappen, was gerade jetzt auch bei dem nassen Laub das überall liegt, sehr angenehm ist. Langfristig soll ich mir aber trotzdem lieber ein MTB anschaffen. Das kann ich selbst besser einstellen, der Schwerpunkt ist anders - und ich fall auch nicht so tief.

Eine unserer Touren letzte Woche hat uns dann nach Treskow geführt. Das war sehr spannend. Eigentlich wollte ich hinter dem Gewerbegebiet dann einen Ackerweg nehmen um auf den Buskower Weg zu kommen - und dachte, da hinten am Ende, das wären Rundballen. Dann sind wir näher gekommen - und die Rundballen haben sich bewegt. Eine Schafherde... auf Wintergetreide. Wir sind dann wieder umgedreht. Joey und Schafherde wäre wohl nicht so gut gegangen. Aber ganz zum Schluss hatten wir dann 17 Kilometer auf der App. Übrigens gab es letztens so ein kurzes "Zurück in die Zukunft"-Erlebnis mit Komoot: 




Dann gab es noch die Geschichte mit Roxy. Junior, Joey und ich waren auf dem Wall unterwegs, als uns die Besitzerin von Ida angsprochen hat, da wäre ein Hund ohne Besitzer. Den Hund kannten wir schon, Joey hat mir dem mal gespielt und ich wusste, der läuft meistens ohne Leine herum. Aber dann ist halt der Besitzer in der Nähe. Das war er diesmal nicht.




Wir haben dann Fotos gemacht und eines auf Facebook gesetzt, wo der Hund zu finden ist, waren noch ein bisschen spazieren - und dann haben wir gesehen, der Hund läuft zum Rheinsberger Tor. Nach kurzer Absprache sind wir dem gefolgt - und irgendwann habe ich gedacht: "Na, wenn der so scheu ist, war der vielleicht mal Streuner, mach ich mal Joey ab und versuche, den Hund so zu fangen!". Ich habe ihn nicht gefangen - aber es war für den Hund richtig, das Joey keine Leine hatte. Denn so hat er ein bisschen mehr Vertrauen bekommen. Letztlich haben Nick und ich dann ungefähr eine halbe Stunde auf dem Boden am Wall gesessen und uns bemüht, das der Hund Vertrauen zu uns bekommt. Danach war meine Futtertasche fast leer und er hat mir zumindest aus der Hand gefressen. Aber sich nicht weiter anfassen lassen.

Von vorbeikommenden Passanten gab es viel Verständnis und auch ab und an einen Tipp, wo der Hund so in etwa hingehört. Als wir dann wieder aufgebrochen sind, ist er in unserer Nähe geblieben - aber er wollte definitiv nicht vom Wall herunter und z. B. in die Straße, wo er wohnt, hinein. Am Museum hat er dann geschaut, das wir gen Innenstadt abbiegen, kurz überlegt und sich entschlossen, die Stadtmauer weiter entlang zu laufen.

Vor unserer Haustüre habe ich noch ein paar andere Hundeleute getroffen und ihnen das Foto von dem Hund gezeigt und den nächsten Hinweis bekommen. Auf Facebook ging es dann sehr interessant weiter. Letztlich habe ich dann bei der Abendrunde wieder Futter dabei gehabt, eine zusätzliche Leine, ich wusste wem der Hund gehört und wo er genau wohnt und habe versucht, den Besitzer zu erreichen... nichts. Auch auf der Morgenrunde... nichts. Kein Hund, kein Besitzer. Was sich aber klar herauskristallisiert hat war, der Besitzer hat ein Abhängigkeitsproblem, der Hund läuft fast immer ohne Leine herum, haut öfters mal ab und ist sehr scheu, es ist kein Streuner gewesen. Die Vorbesitzerin ist entsetzt,  hat das Ordnungsamt informiert und möchte nicht, dass der Hund noch mal zu seinem Besitzer zurück kommt. Danke dafür! Derzeit scheint der Hund fast "wie vom Erdboden verschluckt" zu sein.

Ich denke, es gibt mindestens zwei ganz unterschiedliche Arten von "ohne Leine laufen". Bei dem Einen haben die Hundebesitzer Verantwortungsgefühl auch gegenüber ihrem Hund. Der Hund hört auch und wird angeleint, wenn es notwendig ist. Beim anderen - und das erlebe ich leider auch mitunter - ist dem Besitzer alles so ziemlich scheißegal, der Hund "braucht seine Freiheit" ohne Rücksicht auf andere Menschen oder andere Tiere und man bekommt auch gerne mal zu hören, das, wenn der (oder die) Hundehalterin mal wieder voll besoffen ist und dumm angemacht wird, der Hund dann seine Besitzerin verteidigt. Mag ja alles ganz gut und schön sein, aber solche egoistischen Ignoranten sorgen mit ihrem Verhalten dafür, das alle anderen Hundehalter unter immer mehr Auflagen, Anfeindungen und letztlich auch Giftköderattacken leiden müssen. Denn Hundefeinde entstehen insbesondere dann, wenn irgendwelche Spacken sich nicht an Regeln halten.

Das sind auch so die Momente, wo ich denke: Viele Hunde von Obdachlosen in Großstädten sind besser erzogen! Ich gönne jedem Menschen sein Haustier. SOLANGE er sich adäquat darum kümmert und die Verantwortung für sein Tier AUCH gegenüber den Mitmenschen und der Umwelt trägt. Da kann es MAL durchaus Ausrutscher geben, niemand ist unfehlbar. Daran sollten auch alle diejenigen denken, die sich und ihren Hund für unfehlbar halten. Irgendwann ist immer das erste Mal und es lebt sich dann weit angenehmer, wenn man vorher nicht absoluter Hardliner war. Ehrlich!  Aber die "mir sind alle anderen Menschen und eigentlich auch mein Tier voll scheißegal!"-Einstellung sollte nicht vorherrschen. Denn dann hat man eigentlich nur bewiesen, das man unfähig und nicht willens ist, Verantwortung zu übernehmen.