Freitag, 2. Januar 2015

Ab nach Berlin...


Heute haben wir Nick und Merle nach Berlin gebracht. Merle ist "die Große" in unserer Familie und gestern hat sie uns das erste Mal in Neuruppin besucht. Heute morgen sind wir dann alle mit dem Zug nach Berlin gefahren, weil die Beiden zum Fernbus mussten. Also den da hinter uns. Wenn ihr genau guckt, dann seht ihr so einen blauen Aufkleber an der Türe. Frage an euch: "Was verbirgt sich dahinter?" ihr habt drei Mögliche Antworten: a) das ist die Zugangsklappe für die Techniker, wenn der Bus kaputt ist b) das ist eine Schlafkabine c) darin werden Särge transportiert, damit Überführungen auf langen Strecken günstiger werden. ;-) Mit Grüßen an den Bestatterweblog.


Frauchen hatte sich vorgenommen, wenn wir schon am 2. Januar in Berlin sind, dann will sie noch das Handbuch für den Wettbewerb haben, bei dem sie mitmacht, um nicht immer alles am Rechner lesen zu müssen.  Also haben wir uns auf den Weg gemacht und ein bisschen Berlin erkundet. Es gibt total schöne U-Bahn-Stationen. Diese hier heisst "Heidelberger Platz". Kennt ihr die Geschichten von den lebenden Steinfiguren? Von Gargoyles und so? So Steinfiguren, die nachts zum Leben erwachen gibt es hier auch. Hier eine exhibitionistischer Vampirfledermaus. Die ist ein bisschen feucht...
 * hust *



Das Gegenstück dazu findet sich dann einen Pfeiler weiter, so ein Hyänenhund mit roten Augen. Der ist auch feucht. Kombiniere: Die treiben es nachts ziemlich doll hier im Untergrund.



Wir sind dann ein Stück den berühmten Kurfürstendamm entlang gelaufen, der zugegeben eher ätzend ist. Aber immerhin, am Kuhdamm gibt es das hier:



Und da bekommt man schicke, kleine Handtäschchen, nämlich die hier:





Na ja, die Straße wird ja von allen abgekürzt "Ku´damm" genannt. Das kann dann schon mal zu Verwechslungen kommen, wenn Leute den "Ku´damm" für einen "Kuhdamm" halten und darüber nachdenken, warum der nach Rindviechern benannt worden ist. Vielleicht, weil da die Geschäfte oft etwas exklusiver und teurer sind und sich dann mehr oder minder regelmäßig bei den Besserverdienenden folgende Szenen abspielen: er "Du alte Kuh hast wieder das ganze Geld für irgendwelchen Einrichtungströdel vom Ku´damm ausgegeben!" sie * schulternzuck *: "Na, wenn du Rindvieh mir auch eine Kreditkarte schenkst..." :-)

Nach noch ein bisschen mit den U-Bahnen herumfahren sind wir dann am Hohenzollernplatz ausgestiegen und wieder an die Erdoberfläche gelangt. Frauchen hat sich umgeschaut, in welche Richtung wir müssen und das Zielobjekt war dann auch ziemlich gut zu sehen:




 Ein Blick auf die Uhr mahnte etwas zur Eile, also sind wir zügig losmarschiert. Ganz kurz vor dem Ziel sind wir dann an so einer Fitnessbude vorbeigelaufen wo ältere Semester sich auf Zimmerfahrrädern abgestrampelt haben und dabei nach draussen geschaut haben. OK, sie werden dabei nur von einem LKW geplättet, wenn der durchs Schaufenster rauschen würde - aber Bewegung an frischer Luft ist doch irgendwie besser - oder?

Geschafft! Na ja, noch nicht ganz, das hier ist der Haupteingang, da müssen wir nicht durch, wir müssen irgendwie zu einem anderen. 


 Den haben wir dann auch gefunden und es war sogar jefrau da, die uns aufgemacht hat. Joey hat sich erst einmal voller Begeisterung auf den Teppich geworfen und geschubbert. Das war voll peinlich, aber die Frau meinte, das macht nix, der ist glücklich. Frauchen hat uns dann vorgestellt und erzählt, wir würden zum Team gehören. Da bin ich gleich ein Stück gewachsen! Dann hat sie ihr Handbuch bekommen und wir sind weiter gezogen, so langsam haben wir Hunde Durst bekommen.

Aber vorher gab es noch ein Foto vom richtigen Eingang. Und mir natürlich. Joey war als Stöberhund so im absoluten Hundegeruchshimmel...



Dann gibt es bei so großen Gebäuden ja immer irgendwelche Kunstwerke, weil ein Teil des Geldes in Kunst investiert werden muss. Das Kunstwerk bei der Investitionsbank sieht dann so aus: 




Und schon wieder taucht die Frage auf, was das wohl zu bedeuten hat. Leider ist Frauchen erst zu Hause eingefallen, das der verblötschte Edelstahlklotz 20 Meter weiter bestimmt auch dazu gehört und der nur deshalb so verblötscht ist, weil das dicke, ausgeleierte Weib dagegen gelaufen ist. Nach wie vor bleibt aber die Frage, warum dieses Kim Kardarschdian-Dingens da vor der Bank steht.


Nun aber, Wasser besorgen. Das war gar nicht so einfach, aber dann hat sich "Call a pizza" als "Call a waterbowl for your dog" herausgestellt. Boah, die sind echt total nett gewesen und haben uns extra eine Wasserschüssel rausgestellt, weil wir so Durst hatten

 
 Na ja, und dann ist Joey noch was aufgefallen, erst wollte der kein Foto davon aber, damit ihr mal seht, das wir uns die Arbeit mit den Berichten teilen, hier ein "making of"-Bild:



"Los Joey, du kannst viel besser betroffen gucken als ich! Tu auch mal was für dein Futter!" "Na gut!" 

Hier hat Irene Schwarz gelebt, die am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht worden ist. Das ist ein sogenannter "Stolperstein", der auffallen und an diejenigen erinnern soll, die von den Nazis umgebracht worden sind.

In Neuruppin gibt es ja auch viele Stolpersteine, einer ist am Medienhaus beim Fontane-Platz und da ist letztens noch eine Gedenktafel für Dr. Jacobi zugekommen, der dort seine Praxis hatte - bis die Idioten von Nazis beschlossen haben, ihn ins KZ zu stecken, umzubringen und die Praxis zu verwüsten. 





Frauchen hat dann beschlossen, wenn wir schon mal in der Ecke sind, fahren wir noch ein bisschen weiter und gucken uns das Brandenburger Tor an. Da waren wir nämlich noch nie. Aber erst einmal gab es am Potsdamer Bahnhof ein "Weihnachtland" das es locker mit  #Weihnachtsfreude von Coca-Cola aufnehmen könnte. Fressen, saufen und eine Rutsche mit ein bisschen Schnee wo man dann auf Reifen runterrutschen konnte. Wenn so etwas das Wintervergnügen von Berlinern ist, dann sind die echt zu bedauern - oder nicht? Neben einer mehrspurigen Hauptverkehrsstraße auf einer beschneiten Blechrutsche auf Reifen runterzurodeln und rundherum nur Beton, Fressbuden und Besaufstände? Ne... irgendwie...

Dann sind wir an die Überreste von der Berliner Mauer gekommen, die touristisch werbewirksam aufgepeppt worden sind und als beliebtes Fotomotiv gelten. Whow, ein Stückchen weiter hatte eine Asiatin für ihr Foto von sich vor den bunten Mauerresten tatsächlich eine "Selfie-Stange". Das ist so ein längeres Teleskopteil, wo man an dem einen Ende sein Handy reinklicken kann um sich dann mit etwas Abstand damit zu fotografieren. Ist relativ in - und sieht irgendwie voll bescheuert aus. Aber praktisch, demnächst heisst es bei Kontrollen durch die Ordnungshüter nicht mehr: "Das ist mein Teleskopschlagstock" der ja verboten ist und unter das Waffengesetz fällt - demnächst heisst das: "Das ist meine Selfie-Stange!". 

 Ich habe mich übrigens auch in die Reihe gestellt, vor mir waren noch drei andere Leute, die Selfies gemacht haben und dann hatte ich meinen großen Auftritt. Ich habe mich hingesetzt, Frauchen sich ein Stück weiter auf den nassen Boden gekniet und 20 Leute sind stehen geblieben und haben "Oh my dear!", "Wie süß", "Guck mal, das glaube ich jetzt nicht...", "Wie geil ist das denn???"  gerufen und/oder auch Fotos von mir gemacht: 

 

Weiter ging es dann in Richtung Brandenburger Tor. Das konnten wir schon von weitem sehen. Auf dem Weg dahin sind wir dann an der Landesvertretung von Niedersachsen vorbei gekommen. Bis auf Joey sind wir ja gebürtige und jahrzehntelange Niedersachsen gewesen. Sturmfest und erdverwachsen. 


Die haben hinter einem fetten Elefantengitter tatsächlich einen Elefanten stehen. Niedersachsen. Das Land mit dem Pferd im Wappen, den Schwarzbunten auf den Weiden und den Walen an der Küste. Ausgerechnet die stellen sich ein afrikanisches Vieh in den Vorgarten und pinseln da alle Ortsnamen drauf. Das ist sowas von armselig, das glaubt man kaum. 


Immerhin können sich jetzt die Fans vom VFB-Oldenburg freuen, die sich gerne mit den Meppenern zoffen. Während Oldenburg auf der Elefantenplauze steht, geht Meppen dem quasi am Arsch vorbei. Und Krummhörn... WAS hat der Designer dieses Dings sich dabei gedacht, dem Elefantenbullen "Kummhörn" auf den Sack kurz vor den Schniedel zu pinseln? Ich glaub´s ja nicht. Das ist echt zum fremdschämen, die Orte, die man vertreten soll so durch den Kakao zu ziehen! 




Die letzte überirdische Station war dann das Brandenburger Tor. Da wurde gerade "Rest vom Fest" gemacht und die ganzen Absperrgitter, Zelte etc. von der Silvesterparty abgebaut. Aber trotzdem waren echt viele Touristen hier und haben auf einem kleinen Hügel Fotos von sich vor dem Tor gemacht.

Ich brauche keinen Hügel. Ich bin auch so imposant genug damit es ein tolles Bild gibt...

So, das war der Bericht aus Berlin... 


euer Farino













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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.