Auf der Mesche-Runde mit den Hunden haben wir dann ja in einiger Entfernung einige Kraniche gesehen:
Leider etwas unscharf das Bild, aber mitunter fotografiere ich bei der Digicam mit dem dunklen und spiegelnden Display auf blauen Dunst. Ärgerlich, aber ist eben so.
Nun hatte ich das Bild getwittert und kurz darauf kam ein "Fav", also ein Sternchen, von einer Seite die mich etwas neugierig gemacht hat:
www.birding140.com
Hier werden unter anderem Kranichsichtungen aus ganz Europa gesammelt und auf Twitter haben sie wahrscheinlich die Suchfunktion benutzt. Tolle Sache - und jeder kann letztlich mitmachen und seinen Teil dazu beitragen, das noch ein bisschen mehr über Vogelzüge bekannt wird.
Man erreicht sie ebenfalls über Facebook unter Birding140, Twitter @birding140, Google etc.
Damit sich die Schulbildung und das Sprachen lernen auch gelohnt haben, sei darauf hingewiesen, dass es diese Seiten nur in Englisch und Spanisch gibt. Für alle Wörter, die ihr so nicht übersetzen könnt, empfehle ich www.dict.cc
Die einzige Frage, die dann vorhin bei mir aufgetaucht ist war... "Crane, Danny Crane..." - der Anwalt aus Boston Legal. Warum zum Teufel hatte der ein Flamingo-Kostüm an, wenn er Crane heisst?
Ansonsten... Leute, ihr seid doch verrückt! Da gucke ich heute mittag um kurz vor 12 h auf die Blogstatistik und es gab für heute schon 124 Zugriffe! Ich dachte, mich tritt ein Pferd! Wir lieben euch fast alle ;-)
Vielen Dank an:
Ilka und Ricky, Intergenetztes, Herrn Uranus, dem jupiterähnlichen Planeten und dem besten Maulwurf nach Krteck - Moltroff sowie den Frauchen von Socke und dem newspinscher.
Erst aus der Mark Brandenburg. Nun aus Markhausen im Markatal. Die Mark. Ein unverwüstliches Stück Heimat.
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Samstag, 4. April 2015
Unterwegs: Gildenhall / Huflattich
So, scheint ja zu klappen. Also, was ihr oben seht, ist unsere gestrige Tour über den Seedamm nach Gildenhall. Wenn ihr oben auf den grünen Button klickt, kommt ihr auf die komoot-Seite der Tour und wer es noch nicht mitbekommen hat: es ist eine - wie ICH finde - ganz tolle App fürs Smartphone und wer die installiert, hat quasi ein Navi für Wander- und Radtouren.
Wir waren rund 2 Stunden recht gemütlich unterwegs und haben das Wetter und oft auch die Aussicht genossen. Was ihr braucht ist auf jeden Fall festes Schuhwerk, denn insbesondere unten am Wasser wird es ziemlich matschig - dafür bekommt ihr tolle Ausblicke. Den hier zum Beispiel:
Was ihr euch auch auf jeden Fall anschauen solltet, ist das großen Wandbild an der Schule in Gildenhall, da kommt ihr dran vorbei.
Einer der Gründe für festes Schuhwerk:
Auf dem Seedamm haben wir dann noch Huflattich gesehen. Das sind kleine gelbe Blümchen. Die hier:
Ich habe Nick erklärt, das Huflattich zu den Heilkräutern gehört. Gut bei Husten und so. Nick so: "Aber nicht, wenn Hunde draufgepinkelt haben!". Ne, dann nicht. Zu Hause haben ich dann bei Wikipedia nachgeschaut und dort gelesen, das a) die Blütezeit von Huflattich bald schon wieder vorbei ist und b) erst nach der Blüte die großen, herz- oder eben hufabdruckförmigen Blätter kommen, die von der Unterseite ganz flauschig sind.
Deshalb, auch das haben wir dann gestern bei Wikipedia gelernt, werden sie auch "Wanderers Klopapier" genannt. Aaaahhhh... ja.
Samstag, 4. Oktober 2014
Die Herbststacheln fallen wieder!
Herbstzeit ist Kastanienzeit! Auf
unseren täglichen Hunderunden kommen wir an vielen Kastanien vorbei,
die wie jedes Jahr wieder fleissig ihre Früchte abwerfen. Sehr
bekannt ist die Rosskastanie, aus deren Früchten man Ketten und
Männchen herstellen kann und die sehr dekorativ in vielen
Schaufenstern liegen. In einer „Sinneskiste“, einer Wanne oder
einem stabilen Karton, gesammelt, kann man mit den Händen oder
nackten Füßen drin herumwühlen, was sich sehr toll anfühlt. Wer
unterwegs ist und Spielsteine für Mühle etc. sucht, ist mit den
Kastanien auch gut dabei. Die Verbindung zum Pferd (hippo) kommt
wahrscheinlich daher, dass die Osmanen sie als Pferdefutter
benutzten, als sie nach Europa kamen.
In manchen Gegenden werden diese
Kastanien auch zur Wildfütterung für Rotwild, Rehe und Wildschweine
gesammelt. Die Rosskastanie (aesculus hippocastanum) war 2005 Baum
des Jahres. Grund war die Gefährdung der Bäume durch einen
Schädling, der Rosskastanienminiermotte. Mehr Aufmerksamkeit auf
diese Bäume sollte die Forschung gegen den Schädling schneller
vorantreiben, so dachte man.
Mandala mit Kastanien im Tempelgarten
2008 Wurde die Rosskastanie
„Arzneipflanze des Jahres“, da ihre Bestandteile zum Beispiel
entzündungshemmend und gefäßverstärkend wirken. Im Bereich der
Bachblüten finden wir die Kastanie unter „chestnut“ (was auch
bedeutet, wenn ihr irgendwo als Farbe „chestnut“ angegeben
bekommt, ist der Stift, das Pferd oder der Hund kastanienbraun). Die
Kosmetikindustrie nutzt z. B. aus den Samen gewonnene Saponine. Das
Wort kommt vom lateinischen sapo – und das bedeutet Seife. Deshalb
gehört die Rosskastanie auch zur Familie der Seifenbäume
(Sapindaceae). Mit Blättern, Rinde und Schale von Rosskastanien kann
man auch färben. Dass die Schalen von Rosskastanien einen braunen
Ton ergeben, sieht man z. B. beim Museum / Kommunikation. Dort färben
die Rosskastanienschalen gerade die Steine dunkelbraun.
Sooo... das war die Rosskastanie. Die
im Übrigen nicht mit den Kastanien verwandt ist, man nennt sich
aufgrund der pieksigen Schalen nur Kastanien. Wie ihr nun gelernt
habt, gehört die Rosskastanie zu den Seifenbäumen.
Dann ist uns auf der Hunderunde aber
noch etwas anderes pieksiges fast auf den Kopf gefallen:
Das hier ist eine Edelkastanie. Und die
sind echt brutal pieksig und machen jedem Igel Ehre. Die Edelkastanie
(castanea sativa) hat natürlich auch einen lateinischen „Stammbaum“
der beschreibt, in welche Familie und zu welcher Gattung sie gehört
– und in diesem Stammbaum steht, das sie zur Familie der
Buchengewächse gehört – und da wiederum in die Gattung der
Kastanien (castanea).
Auch diese Früchte fallen jetzt von
den Bäumen, platzen auf und verteilen ihre Samen. Die kann man
essen, allerdings sind die hiesigen „Maroni“ eher etwas klein.
Aber Häher, Krähen, Eichhörnchen und Co freuen sich darüber. Da
die Früchte leicht verderben, müssen sie vorbehandelt werden.
Einfach an der Luft trocknen lassen geht nicht, einfrieren geht.
die eher jämmerlichen Exemplare der Früchte... geht noch besser.
Hiesige Edelkastanien sind als
Parkbäume gepflanzt worden. Andere Arten der Edelkastanie bringen
größere Früchte, die industriell verwendet werden. Z. B. ist
Kastanienmehl glutenfrei. Interessant finde ich in der Geschichte der
Esskastanie, das sie im 16. und 18. Jahrhundert in den südlicheren
Ländern oft die einzige Nahrungsquelle war und so ein bis zwei Bäume
pro erwachsener Person als Nahrungslieferanten für ein ganzes Jahr
veranschlagt wurden.
Auch die Blätter sehen anders aus als bei einer Rosskastanie. Farino vor der Edelkastanie.
Wer mehr wissen möchte, kann bei Wikipedia auch gerne selbst nachlesen :-)
Wer mehr wissen möchte, kann bei Wikipedia auch gerne selbst nachlesen :-)
Dienstag, 30. September 2014
Die gute Tat des Tages... na ja...
Heute haben wir zwei größere Hunderunden gemacht, einmal Nick zur Werkstatt hinbringen und dann war das Wetter so schön, das wir ihn auch wieder abgeholt haben.
Als wir durch das Tor auf den Gehweg gehen wollten, habe ich ein komisches Geräusch gehört. Wie ein Scharren in einem Blecheimer. Wahrscheinlich war ich die Einzige, die es gehört hat und das auch zwei Mal. Am Straßenrand ist ein Gully und aus Erfahrung weiß ich, das mitunter Tiere in solche Gullys fallen und dann nicht mehr heraus kommen.
Hier war es ähnlich, ich habe zwar erst nichts Lebendes gesehen, aber da war ein dunkler Haufen, der nicht vor Nässe geglänzt hat. Also mit der Gerte ein bisschen gestochert und schwupps, der Haufen hat sich bewegt.
Dann kam die Einlage der Muckibude, denn so ein gusseisernes Rost ist sauschwer. Siehe da:
eine Wühlmaus.
Iiiiihhh werden jetzt manche rufen oder auch: "Schädling!" oder auch denken, ich hätte sie lieber drin lassen sollen.
Nein, denn sie wäre dort jämmerlich verreckt.
Wühlmäuse sind übrigens mit den Bisamratten verwandt. Ich bin auf dem Moor groß geworden und bei uns gab es jede Menge Bisamratten, die sich tiefe Gänge in die Ufer gegraben haben und zu Dutzenden tot in den Gräben der Torfstechereien dümpelten.
Es gab und gibt auch Bisamrattenfänger. Fallensteller. Als ich Kind war, hat ein Nachbar damit ein Teil seines Geldes verdient. Er musste die Rattenschwänze aufbewahren und nach Anzahl der von ihm vorgelegten Rattenschwänze wurde er bezahlt. Pro Schwanz hat er 5 DM bekommen und manchmal konnte er auch die Felle verkaufen, die heissen dann in der Pelz- und Modeindustrie "Nutria". Zuweilen hat er die Fallen in Betonröhren platziert, die einen Graben unter einer Straße durchgeleitet haben. Die Ratten sind in die Fallen geschwommen und ertrunken. Ich weiß, das Bisamratten auch manchmal Menschen angreifen, wenn sie sich bedroht fühlen. Das machen andere Tiere aber auch - und Menschen ebenfalls.
Eine der tollsten Aktionen meiner Mutter war mal, in einen Graben zu klettern, wo wir drei Ratten in so einer Falle gesehen haben, die um ihr Leben gekämpft haben - und die Tiere aus der Falle rauszulassen. Direkt vor dem Haus des Fallenstellers :-D
Man muss so ein Tier nicht leiden lassen. Auch wenn es ein "Schädling" ist. Kein Mensch möchte als "Säugetier" erleben, das er jämmerlich irgendwo feststeckt und verreckt. Und so eine Maus bestimmt auch nicht. Es hat zwar einige Überredungskunst gebraucht, bis sie sich aus dem Eimer herausgetraut hat um im hohen Gras zu verschwinden, aber es hat nach einigen Anläufen dann tatsächlich geklappt.
Sehr schön, Eimer zurück in den Gulli, Deckel wieder drauf und ein Leben gerettet...
Als wir durch das Tor auf den Gehweg gehen wollten, habe ich ein komisches Geräusch gehört. Wie ein Scharren in einem Blecheimer. Wahrscheinlich war ich die Einzige, die es gehört hat und das auch zwei Mal. Am Straßenrand ist ein Gully und aus Erfahrung weiß ich, das mitunter Tiere in solche Gullys fallen und dann nicht mehr heraus kommen.
Hier war es ähnlich, ich habe zwar erst nichts Lebendes gesehen, aber da war ein dunkler Haufen, der nicht vor Nässe geglänzt hat. Also mit der Gerte ein bisschen gestochert und schwupps, der Haufen hat sich bewegt.
Dann kam die Einlage der Muckibude, denn so ein gusseisernes Rost ist sauschwer. Siehe da:
eine Wühlmaus.
Iiiiihhh werden jetzt manche rufen oder auch: "Schädling!" oder auch denken, ich hätte sie lieber drin lassen sollen.
Nein, denn sie wäre dort jämmerlich verreckt.
Wühlmäuse sind übrigens mit den Bisamratten verwandt. Ich bin auf dem Moor groß geworden und bei uns gab es jede Menge Bisamratten, die sich tiefe Gänge in die Ufer gegraben haben und zu Dutzenden tot in den Gräben der Torfstechereien dümpelten.
Es gab und gibt auch Bisamrattenfänger. Fallensteller. Als ich Kind war, hat ein Nachbar damit ein Teil seines Geldes verdient. Er musste die Rattenschwänze aufbewahren und nach Anzahl der von ihm vorgelegten Rattenschwänze wurde er bezahlt. Pro Schwanz hat er 5 DM bekommen und manchmal konnte er auch die Felle verkaufen, die heissen dann in der Pelz- und Modeindustrie "Nutria". Zuweilen hat er die Fallen in Betonröhren platziert, die einen Graben unter einer Straße durchgeleitet haben. Die Ratten sind in die Fallen geschwommen und ertrunken. Ich weiß, das Bisamratten auch manchmal Menschen angreifen, wenn sie sich bedroht fühlen. Das machen andere Tiere aber auch - und Menschen ebenfalls.
Eine der tollsten Aktionen meiner Mutter war mal, in einen Graben zu klettern, wo wir drei Ratten in so einer Falle gesehen haben, die um ihr Leben gekämpft haben - und die Tiere aus der Falle rauszulassen. Direkt vor dem Haus des Fallenstellers :-D
Man muss so ein Tier nicht leiden lassen. Auch wenn es ein "Schädling" ist. Kein Mensch möchte als "Säugetier" erleben, das er jämmerlich irgendwo feststeckt und verreckt. Und so eine Maus bestimmt auch nicht. Es hat zwar einige Überredungskunst gebraucht, bis sie sich aus dem Eimer herausgetraut hat um im hohen Gras zu verschwinden, aber es hat nach einigen Anläufen dann tatsächlich geklappt.
Sehr schön, Eimer zurück in den Gulli, Deckel wieder drauf und ein Leben gerettet...
Dienstag, 9. September 2014
Flora & Fauna: Tiger in Neuruppin...
Heute morgen hatten wir eine Begegnung der etwas besonderen Art. Wir haben einen Tiger gesehen. Na ja, also keinen großen auf vier Pfoten, sondern einen sogenannte Tigerschnegel. Also eine Tigerschnecke, auf lateinische "Limax maximus".
OK, jetzt werden wahrscheinlich 99 % von euch sagen/denken: "Iiiih, eine von diesen ekeligen Nacktschnecken! Weg damit, ich kotz gleich!" - Jain. Die Tigerschnecke ist schon ein bisschen spezieller und deshalb stelle ich sie euch hier vor.
Das Besondere an Tigerschnecken ist nämlich, das sie ANDERE Nacktschnecken (und Aas) fressen. Deshalb werden sie als Nützlinge eingesetzt. Tigerschnecken, die in Versuchen ausschließlich mit Grünzeug gefuttert wurden, sind überwiegend noch vor der Geschlechtsreife verendet - sie brauchen also ihre einfarbigen Genossen um überhaupt groß zu werden und vergreifen sich auch sonst weniger an frischem Grünzeugs, lieber an welkem Laub und Pilzen. Wobei "groß werden" bedeutet, das sie 10 - 20 cm lang werden können und erst mit etwa 1 1/2 Jahren geschlechtsreif werden, sich also fortpflanzen können.
Tigerschnecken sind eigentlich nachtaktiv, deshalb habe ich mich sehr gefreut, als mir morgens eine über den Weg gekrochen ist. Weil Farino sich irgendwann gedacht hat, dass er sonst immer fotografiert wird und neben interessante Sachen gesetzt wird, hat er sich dann mal hinter die Schnecke gepackt, er wollte auch unbedingt mit drauf.
Die Tigerschnecke ist 2005 zum Weichtier des Jahres gewählt worden - und ich hoffe, wenn euch eine über den Weg kriecht, dann macht ihr sie nicht platt, sondern freut euch über den Nützling.
Und wenn eure Kamera auch eine "Super-Makro"-Einstellung hat - dann probiert sie doch einfach mal zwischendurch aus. Das können total spannende Bilder werden!
OK, jetzt werden wahrscheinlich 99 % von euch sagen/denken: "Iiiih, eine von diesen ekeligen Nacktschnecken! Weg damit, ich kotz gleich!" - Jain. Die Tigerschnecke ist schon ein bisschen spezieller und deshalb stelle ich sie euch hier vor.
Das Besondere an Tigerschnecken ist nämlich, das sie ANDERE Nacktschnecken (und Aas) fressen. Deshalb werden sie als Nützlinge eingesetzt. Tigerschnecken, die in Versuchen ausschließlich mit Grünzeug gefuttert wurden, sind überwiegend noch vor der Geschlechtsreife verendet - sie brauchen also ihre einfarbigen Genossen um überhaupt groß zu werden und vergreifen sich auch sonst weniger an frischem Grünzeugs, lieber an welkem Laub und Pilzen. Wobei "groß werden" bedeutet, das sie 10 - 20 cm lang werden können und erst mit etwa 1 1/2 Jahren geschlechtsreif werden, sich also fortpflanzen können.
Tigerschnecken sind eigentlich nachtaktiv, deshalb habe ich mich sehr gefreut, als mir morgens eine über den Weg gekrochen ist. Weil Farino sich irgendwann gedacht hat, dass er sonst immer fotografiert wird und neben interessante Sachen gesetzt wird, hat er sich dann mal hinter die Schnecke gepackt, er wollte auch unbedingt mit drauf.
Die Tigerschnecke ist 2005 zum Weichtier des Jahres gewählt worden - und ich hoffe, wenn euch eine über den Weg kriecht, dann macht ihr sie nicht platt, sondern freut euch über den Nützling.
Und wenn eure Kamera auch eine "Super-Makro"-Einstellung hat - dann probiert sie doch einfach mal zwischendurch aus. Das können total spannende Bilder werden!
Montag, 1. September 2014
Morgens um 7 ist die Welt noch voll Tau...
Nick hat heute seinen ersten
„richtigen“ Arbeitstag und musste dafür um kurz nach 6 Uhr
aufstehen. Ich natürlich auch – und weil ich ihn die ersten Tage
auf dem Weg zur Arbeit begleiten wollte, haben wir heute unsere
Hunderunde um 7 Uhr angefangen. Ich habe für die Hunde und mich
das Frühstück mitgenommen, da es praktischer Weise auf das alte
Flugplatzgelände ging.
Um 7:30 Uhr waren wir also auf dem
Gelände, es war alles noch feucht vom Nebel. Aber total schön! Das
Spannende ist ja, dass jede Jahreszeit und jede Tageszeit etwas Neues
zu bieten hat. Nachmittags fällt der „Elch“ eigentlich gar nicht
auf. Aber morgens, wenn der Nebel die Blickweite einschränkt, alles
weich zeichnet und die Farben dämpft, steht da in der Entfernung plötzlich ein Elch am Weg. Etwas dichter dran sieht er so aus:
Für Menschen mit Spinnenphobie ist
diese Tageszeit nicht unbedingt etwas, denn auf den hauchdünnen
Spinnfäden der Netze haben sich die Tautropfen verfangen und sind
wie Perlen auf einer Schnur. Das sieht sehr schön aus – und nach
wenigen Stunden schon ist dieser Zauber wieder vorbei, weil die Sonne
alles trocknet.
Das ist ein Radnetz, eigentlich mit die
bekannteste Netzform von Spinnen. Wusstet ihr, dass eine Spinne für
ein Radnetz bis zu 7 verschiedene Formen von Spinnseide produzieren
kann? So ein kleines Tier! Spinnseide ist – im Verhältnis gesehen
– auch stärker als Stahl. Es ist ein ziemlich faszinierender Stoff
der in der Wissenschaft auch viel Aufmerksamkeit bekommt. Würde es
gelingen, Spinnseide künstlich herzustellen, könnte man z. B.
einige Bereich in der Medizin revolutionieren. Was nicht bedeutet,
das Menschen dann plötzlich Spinnennetze wie Spiderman aus der Hand
schleudern können, sondern es könnte neues Nahtmaterial geben, das sich selbst auflöst oder Kapseln für Wirkstoffe, die weit gezielter an den gewünschten Ort gebracht werden können, da Spinnfäden sich von vielen Dingen, die andere Kapselmaterialien angreifen, nicht beeindrucken lassen.
Übrigens gibt es auch Spinnen, die tatsächlich
Netze auf ihre Beute werfen und nicht warten, bis die Beute ins Netz
fliegt oder fällt. Manche Spinnen bauen ein Baldachinnetz, sie spannen Fäden kreuz und quer, und darunter ein horizontales Netz, so fischen sie Fluginsekten aus der Luft... das hier ist aber kein Baldachinnetz:
Im Tau sieht man auch oft Netze, die
ähnlich wie Trampoline aufgespannt sind.
Bei den Schafen vielleicht? Mal
gucken...
Die Schafe haben es eher gelassen gesehen, das die betrachtet wurden
Neben dem Weg stehen noch ein paar alte
Laternen in der Landschaft. Der Anblick hat mich an eine Radierung
erinnert, die mir letztens gezeigt worden ist – da waren es
Telefonmasten, die in der Landschaft verschwunden sind... das sah
toll aus. Fast so wie hier:
Schön sind natürlich die bunten Tupfer
unter dem trüben Himmel. Löwenmäulchen (auf dem Foto unten) und Goldrute sind ziemlich
gut darin, sich farblich von ihrer besten Seite zu zeigen und alles,
was nicht so leuchtend gelb ist wie sie, in den (nicht vorhandenen)
Schatten zu stellen.
Auf einem HDR-Art-Bild sieht das dann
so aus:
Irgendwann war der Punkt angelangt, wo
ich beide Hunde anleinen musste, weil selbst Farino plötzlich auf
eine Witterung ziemlich heftig reagiert hat. Er fand es definitiv
nicht lustig, dann wieder an der Leine zu landen, aber Joey hat sich
halt auch seines Lebens gefreut über so viele tolle Gerüche – und
zwei Hunde die in unterschiedliche Richtungen rennen, weil es überall
toll riecht, sind einfach problematisch zu händeln. Joey war dann
auch so aufgedreht, das er erst einmal wieder runterkommen musste.
Also beide angeleint, den Rückweg angetreten – und an einem
Hangar, wo ich die Leinen festmachen konnte, eine Frühstückspause
eingelegt. Das war ziemlich nett und es hat den Hunden einfach auch
gut getan, weil die sich mehr darauf konzentriert haben, mir ein Teil
vom Brot abzuluchsen als auf irgendwelche tollen Wildgerüche.
Zurück sind wir dann über den
Klappgraben zur Mesche gelaufen und haben verwilderte Äpfel entdeckt. Die Obstbäume hängen dieses Jahr zum Bersten voll und man sieht dicke lila Pflaumen, rote und grüne Äpfel, Kirschen und so weiter. Mjammi! Nach etwas über zwei Stunden waren wir
dann wieder zu Hause und die Hunde sind zu ihrem Entsetzen umgehend
in der Wanne gelandet. Farino hat sich in irgendwas Ekeligem gewälzt
und Joey war auch eher grau als weiß.
Aber auch das haben sie gut überstanden, dann ihr richtiges Frühstück bekommen und sich auf ihre Decken gerollt zum schlafen. Und Träumen. Von vielen tollen Gerüchen und wilden Rennereien.
Euch einen schönen Tag!
Freitag, 8. August 2014
Ein Tempelgartenbewohner hat sich heute blicken lassen...
Hier aber nun ein Foto von dem kleinen Kerlchen, das sich gerade sein Frühstück oder so besorgt hat.Da es im Schatten steht, ist das Fell auf dem Bild dunkel:
Eichhörnchen sind Einzelgänger und bewegen sich auf dem Boden springend vorwärts. Das macht sie auf dem Boden so langsam, dass sie Hunden und Katzen zum Opfer fallen können - oder von Autos überfahren werden.
Auf den Bäumen sind sie schneller und können völlig problemlos kopfüber einen Stamm herunterklettern. Zweimal im Jahr wechseln sie ihr Fell. Ihre Nester bauen sie oben in den Bäumen, sie werden "Kobel" genannt, sind kugelförmig und haben zwei Ausgänge. Kobel haben einen Durchmesser von 30 - 40 cm aussen - aber nur etwa 15 cm innen. Damit sind sie recht gut isoliert und bieten z. B. im Winter auch viel Schutz.
Eichhörnchen wiegen etwa 200 - 400 Gramm. Mit dem Gewicht trauen sie sich oft auch auf dünne Äste. Springen sie in den Baumkronen von Ast zu Ast, können sie dabei Distanzen von 4 - 5 Metern überwinden.
Eichhörnchen können in Sekunden Wal- und Haselnüsse knacken (deshalb sind sie auch bei Willy Wonka in der Schokoladenfabrik angestellt). Wenn es draussen tagsüber sehr warm ist, sind sie früh am Morgen und später am Abend aktiv und verschlafen eher den Tag.
Wenn ihr irgendwo in der Literatur was Fell anbelangt oder bei Pelzen auf den Begriff "Feh" stößt, dann ist Eichhörnchen gemeint. Ähm... oder bei feinen Pinseln. Fällt mir gerade ein, es gibt auch "Fehpinsel", die sind sehr fein. Und rötlich... :-)
Mit Dank an Wikipedia!
Ach so, und wer wissen möchte, was es mit dem "oachkatzlschwoaf" auf sich hat, klickt das Wort bitte eben an.
Mittwoch, 30. Juli 2014
Braschplatz, 9 Uhr... PARTYYYYY!!!!
Heute morgen führte unsere Hunderunde
über den Brasch-Platz. 9 Uhr, noch nicht richtig sonnig, die
Rasenflächen noch feucht, auf den Wegen die üblichen Pfützen.
![]() | |
Joey mit ohne Hilfsmittel... :-) |
Wisst ihr was? Es gibt ja viele Leute,
die grundsätzlich über die Einsparungen überall klagen. Auch
welche, die lieber überall englischen Rasen hätten. Ihr Argument
ist: „Na, wie sieht das denn aus wenn die Touristen kommen?!!!“.
Ich sehe es ein bisschen anders. Ja, es ist ärgerlich, das oft dort
gespart wird, wo es wirklich weh tut. Aber dem Brasch-Platz tut es
GUT! Sehr wenige Städte die viel Tourismus haben, gönnen sich so
eine große Wildblumenfläche in der Innenstadt. Aber genau diese
Wildblumen haben hier auf dem Brasch-Platz unheimlich viel Charme –
und bieten zusammen mit dem umstehenden Linden vielen Tieren eine
große Vielfalt! Gerade wer sich üfr Tier- und Naturschutz stark
macht und meint, Bienenhaltung gehört ins Ortsrecht verankert weil
ohne Bienen mittelfristig drastisch weniger Nahrungsmittel zur
Verfügung stehen, sollte so eine Wildwiesenentwicklung mit
Wohlwollen sehen und fördern.
![]() |
Hier geben sich Rotklee, Weißklee, Scharfgarbe, Wegwarte und Bocksbart ein buntes Stelldichein... |
![]() |
eine wunderbare Bienenweide... schon mal Kleehonig probiert? |
![]() |
Wegwarte und Scharfgarbe |
Auch die Wegwarte darf hier natürlich nicht fehlen. Jede Blüte blüht nur einen Tag lang für wenige Stunden, dann geht sie ein.
Nach den ersten Fotos war eine kurze
Pause auf einer Bank in der Platzmitte angesagt...
![]() |
Partytime für Spatzen im Mülleimer... |
Es war toll, die Vögel zu beobachten, die sich ob der wenigen Menschen zu der Zeit zum Teil an Zivilisationsmüll gütlich getan haben. Die Spatzen sind da ziemlich cool, guckt mal in den Griff vom Mülleimer... das ist quasie der Türsteher vom Mc-Spatz. Etwas weiter unten probiert jemand, ob es einen fly-in-Schalter gibt.
![]() |
Spatzen und Schwalben |
Schwer beliebt auch eine ausgetrocknete Pfütze und das, was der Regen dort so von der Wiese und dem Blumenbeet hingeschwemmt hat. Wer nicht an der Mülleimer-Party teilnehmen darf, findet das Freiluft-Angebot scheinbar ganz attraktiv.
Ganz bestimmt haben auch die Entwickler von Raumschiffen für Si-Fi-Serien lange auf Bänken gesessen und das Treiben von Vögeln beobachtet. Oder zumindest entsprechendes Filmmaterial gesichtet. Es muss ja nicht jedes Raumschiff aussehen wie ein Bügeleisen oder ein antiquiertes Telefon in Makroauflösung...
Wir wünschen euch einen schönen Tag! :-)
Mittwoch, 23. Juli 2014
Stänkerschwäne...
Wir hatten in den letzten Tagen ein paar tierische Begegnungen – und Joey hat sogar seine Erzfeinde, die Beagle aus der Nachbarschaft ignoriert, als wir ihnen auf einer Hunderunde begegnet sind! Whow... das ist schon reine reife Leistung für ihn. Dafür ist es völlig egal, welcher französischen Bulldogge wir begegnen – er geht diese überwiegend röchelnden und schnaufenden Knautschgesichter alle an – und umgekehrt.
Ignoriert hat er heute auch einen...
hm... also von weitem dachte ich, da hätte jemand seinen Staubwedel
auf die Erde geworfen. Oder so ein langes Mikrofon mit langem Plüsch
umzu gegen die ganzen Windgeräusche. Dann sind wir vorbei gegangen
und dieses Etwas drehte seinen Kopf. Noch ein Plattgesicht. Ein
Pekinese.
Wir sind dann zu unserem täglichen
„Geh-saufen!“ Platz gegangen, auch, weil zwar auf dem langen
Treppenstück am Bollwerk kein Federvieh mehr saß, aber so ein
Stänkerschwan gleich angekommen ist und aufgepasst hat, das bloß
keiner auf seine heiligen Stufen kommt. Am „Geh-saufen!“-Platz
kam dann auch gleich wieder ein Stänkerschwan an, schwurbelte sich
demonstrativ auf den unteren Absatz und fing an zu fauchen.
Joey kehrte ihm gleich sein Hinterteil
zu und setzte sich auf eine Stufe um die Gegend zu beobachten, Farino
hat sich dann hingelegt, ich mich auf die oberste Stufe gesetzt und
der Stänkerschwan hat gemacht, was er am liebsten macht:
rumgestänkert.
Eine viertel Stunde und ausnahmsweise
ein kleines bisschen (¼ Scheibe) Brot später hatte der
Stänkerschwan dann gelernt, das in meiner Gürteltasche irgendwie
was zu Fressen ist, denn zwischendurch hat auch Farino mal ein
Leckerchen zwischen die Kauleiste geschoben bekommen, damit er liegen
bleibt. Für so einen Stänkerschwan ist es scheinbar enorm wichtig,
zu wissen, was in so eine Gürteltasche ist. Insbesondere dann, wenn
die Fronten geklärt sind, das der Mensch mit den beiden Hunden sich
nicht einfach so durch Fauchen und einen langen Hals einschüchtern
lässt, sondern zurück faucht und sich auch aufrichten kann.
Uiiiii... also fauchende Menschen... da lässt sich so ein
Stänkerschwan nicht sofort sehr deutlich anmerken, das ihn das
beeindruckt. Da wird dann ganz langsam – bloß nichts anmerken
lassen – abgedreht.
Dann war da noch die Sache mit dem
Taschentuch. Ich musste mir mal die Nase putzen und habe ein
Taschentuch rausgeholt. Stänkerschwan war sofort mit seiner ganzen
Aufmerksamkeit bei mir. Schließlich habe ich da was aus der Tasche
geholt, das könnte man ja fressen. Ich habe das benutzte Tuch dann
wieder weggesteckt, was dem Stänkerschwan nun nicht gerade gefallen
hat – aber ich habe ihm dann gezeigt, das ich noch mehr von den
weißen Dingern habe. Zack, hat er sich eines gegriffen und „pah!
Wie schmeckt DAS DENN????!!!“ sofort fallen lassen.
Es ist jedenfalls ziemlich interessant,
sich mit so einem Schwan zu beschäftigen und auf seine Körpersprache
einzugehen. Allerdings wollte der Stänkerschwan mir dann irgendwann
nicht mehr glauben, das ich nichts mehr für ihn in meiner
Gürteltasche habe und wurde etwas wütender. Wahrscheinlich hätte
er sehr gerne darin gegründelt, so wie er auf die Tasche geguckt hat
und näher gekommen ist. Da habe ich dann doch lieber ruhig und
gesittet mit den Hunden den Rückzug angetreten.
Wir haben da jetzt schon zweimal so gesessen und den Schwan beobachtet. Wenn mich nicht gerade jemand darauf anspricht, das es ihn wundert, das die Hunde so gelassen in absoluter Schwanennähe sitzen bzw. liegen, bekomme ich auch nur aus den Augenwinkeln mit, das Leute stehen bleiben und uns beobachten. Da mich das Tierverhalten interessiert, ist der größte Teil meiner Aufmerksamkeit und Konzentration bei den Tieren, denn oft sind es die kleinen, eher unscheinbaren Bewegungen, die viel aussagen - und auch das eigene Verhalten zu reflektieren gehört dazu.
Für Joey finde ich es eine reife Leistung, bis zu nur 40 cm vom Schwan weg einfach ruhig zu sitzen. Aber er dreht dem Schwan auch den Rücken zu und beobachtet das Umfeld. Farino achtet darauf, das er selbst nicht zu kurz kommt mit beachtet werden. Aber insgesamt verhalten sich beide sehr vorbildlich. Unterschätzen sollte man keinen Schwan, deren Flügelmuskulatur ist enorm und hat eine ziemliche Schlagkraft, der Hals ist auch ganz lang - wobei Schwäne ja keine richtigen Zähne haben, die Schnabelkante ist etwas geriffelt... also ungefähr wie die Backen einer Kombizange - und aus genau dem gleichen Grund...
Mich hat noch kein Schwan blutig gebissen wenn er mir etwas aus der Hand geschnappt hat. Und so als "auf dem Meeresboden geboren" kann ich sagen, ein Schwanenschnabel fühlt sich von innen an wie eine Schwertmuschel. Das sind die ganz langen Muscheln, die aussehen wie eine Schwertscheide.
Wir haben da jetzt schon zweimal so gesessen und den Schwan beobachtet. Wenn mich nicht gerade jemand darauf anspricht, das es ihn wundert, das die Hunde so gelassen in absoluter Schwanennähe sitzen bzw. liegen, bekomme ich auch nur aus den Augenwinkeln mit, das Leute stehen bleiben und uns beobachten. Da mich das Tierverhalten interessiert, ist der größte Teil meiner Aufmerksamkeit und Konzentration bei den Tieren, denn oft sind es die kleinen, eher unscheinbaren Bewegungen, die viel aussagen - und auch das eigene Verhalten zu reflektieren gehört dazu.
Für Joey finde ich es eine reife Leistung, bis zu nur 40 cm vom Schwan weg einfach ruhig zu sitzen. Aber er dreht dem Schwan auch den Rücken zu und beobachtet das Umfeld. Farino achtet darauf, das er selbst nicht zu kurz kommt mit beachtet werden. Aber insgesamt verhalten sich beide sehr vorbildlich. Unterschätzen sollte man keinen Schwan, deren Flügelmuskulatur ist enorm und hat eine ziemliche Schlagkraft, der Hals ist auch ganz lang - wobei Schwäne ja keine richtigen Zähne haben, die Schnabelkante ist etwas geriffelt... also ungefähr wie die Backen einer Kombizange - und aus genau dem gleichen Grund...
Mich hat noch kein Schwan blutig gebissen wenn er mir etwas aus der Hand geschnappt hat. Und so als "auf dem Meeresboden geboren" kann ich sagen, ein Schwanenschnabel fühlt sich von innen an wie eine Schwertmuschel. Das sind die ganz langen Muscheln, die aussehen wie eine Schwertscheide.
Montag, 14. Juli 2014
Flora und Fauna: Die Wegwarte
Nun also: die Wegwarte. Blume des
Jahres 2009, auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen in der
Kategorie 3 (Gefährdet) zu finden. Sie gehört zu den Korbblütlern
und wird zwischen 30 und 140 cm groß. Ein anderer Name ist
„Sonnenwirbel“, weil sich ihre Blüten mit der Sonne drehen. Die
Blüten sind nur für einen Tag geöffnet – und auch nicht den
ganzen Tag lang, die Blütezeit ist von Juni bis Oktober.
Lübeck hat sie 2009 gefeiert und dafür
sogar ein Stückchen Wiese, auf dem sie wächst für eine Feier
absperren lassen, damit ihr nichts passiert und ein schickes Schild
aufstellen lassen. Die Wegwarte wächst an Weg- und Straßenrändern, auf Äckern und Weiden sowie auf Ruderalflächen.
Früher kannte eigentlich jeder die
Wegwarte, die zur Familie der Zichoriengewächse gehört. Wenn der
eine oder andere Leser schon etwas älter ist, könnte jetzt bei ihm
etwas „klingeln“. Zichorie??? Kaffee!!! Na ja, besser gesagt:
Kaffeeersatz, umgangssprachlich auch „Muckefuck“. Jüngeren
Lesern sei hierbei gesagt: das „fuck“ in „Muckefuck“ hat nix
mit dem englisch/amerikanischen „fuck“ zu tun. In diesem Fall ist
die Herleitung von „mocca false“ und das kommt aus dem
Französischen. Direkt verwandt ist die Wegwarte auch mit
Salatchicoree und Radiccio (ist auch eine Salatpflanze).
Aber wie werden die blauen Blumen zu
dunklem Muckefuck? Man hat die Wurzeln getrocknet, gemahlen und erst
sogar richtigem Kaffee beigemischt. Richtig böse schien es dabei
dann während der Kaffeekrise in der DDR abzugehen... wobei ich mich
nach dem Artikel frage, wer zum Teufel Erbsenmehl als Kaffeeersatz...
nun ja, lassen wir das, ich glaube, im günstigen Instant-Kaffee den
ich mitunter „genießen“ darf, ist auch alles mögliche drin,
aber sehr wenig Kaffee.
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Guckt, das hier ist die Wegwarte... |
Die Wegwarte ist seit dem Altertum eine
der beliebtesten Heilpflanzen. Die bitter schmeckenden Gerbstoffe
wirken sich positiv auf Magen und Galle aus. Sie stimuliert die Milz
und überall ist der Hinweis zu finden, das die Wegwarte eines der
wenigen Phytotherapeutika für die Milz ist. Also eine der wenigen
Naturheilmittel, die dafür in Frage kommen. Sie wird bei
Niedergeschlagenheit eingesetzt, bei Ekzemen und anderen
Hautkrankheiten. Die Pflanze produziert Inulin, das sich bei
Zuckerkranken positiv auf den Zuckerstoffwechsel auswirken kann –
also sie ist im pflanzlichen Bereich fast so etwas wie eine
„eierlegende Wollmilchsau“.
So eine heilsame Pflanze sorgt dann
auch dafür, das sich allerlei Mythen und Sagen um sie ranken,
besonders Liebeszauber. Wird die Pflanze z. B. an einem Petertag mit
einem Hirschgeweih ausgegraben, kann man damit jede Person betören,
die man damit berührt. Einer Sage nach ist die Wegwarte entstanden,
als ein Burgfräulein an einem Weg vergeblich auf die Rückkehr ihres
Liebsten wartete, der auf einem Kreuzzug ins heilige Land unterwegs
war. Wie praktisch, das man sich hier in Neuruppin gleich neben einem
Fleckchen voller Wegwarte auf eine Bank an den Wegesrand setzen und
auf wen auch immer warten kann. Nur auf den Bus (noch) nicht...
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links daneben ist eine Bank... ;-) |
Quelle: Wikipedia, wigena.de, Deutsches
Ärzteblatt
Freitag, 4. Juli 2014
Fast wie im Märchenland!
Wir sind ja mittlerweile
öfters mit einem Bestimmungsbuch unterwegs – oder sammeln Blumen
mit dem Fotoapparat und gucken zu Hause nach, was das ist. Klingt
vielleicht ein bisschen langweilig, weil „das Unkraut da...“ -
ist es aber nicht. Es kann sogar ganz spannend sein und ein bisschen
wie in einem Fantasyland wenn man sich so die Namen heraussucht. Da
gibt es Königskerzen, Natternköpfe, Schafgarbe, Hirtentäschel,
Wegwarten, Berufkraut und viele, viele mehr.
Wenn man sich dann noch
ein bisschen mit den verschiedenen Pflanzen befasst, kann es noch
viel spannender werden! Wir werden euch also ab und an ein paar
Pflanzen vorstellen... vielleicht denkt ihr auf den Hunderunden ab
und an ja dran!
Wenn es nach Fachleuten
für Botanik geht, sind wir oft auf einer „Ruderalfläche“. Also
einer Fläche, die durch ganz massive Eingriffe des Menschen
umgestaltet wurde und wo nix mehr so geblieben ist, wie es war.
„Ruderal“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie
Schutt. Diese Fläche hat sich die Natur zum Teil zurückerobert und
es ist eigentlich sehr interessant zu sehen, was sich da alles an
Pflanzen und Tieren tummelt. Wer denkt: „Na ja, das Unkraut da...“
- nein, es ist wirklich interessant, denn einige Pflanzen, die dort
wachsen, findet man auch auf ökologischen Gründächern, weil beide
Stellen fast den gleichen Lebensraum bieten.
Dann, das finde ich ja oft
ganz interessant, geben manche Leute viel Geld aus um sich Tees und
Co gegen ihre Zipperlein zu kaufen, die sich aber über „Unkraut“
beschweren. Nur... oft enthalten die Tees, die sie sich kaufen genau
das „Unkraut“, das sie im eigenen Garten verteufeln.
Fangen wir mit dem
Berufkraut an. Farino zeigt euch das mal:
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(das mit den weißen Blüten) |
Das Berufkraut kommt
eigentlich aus Nordamerika und wurde, wie z. B. der Waschbär, hier
eingeschleppt. Früher war es auch eine Zierpflanze in Gärten,
mittlerweile gibt es so viele hochgezüchtete Blumen, das fast keiner
mehr das Berufkraut als Zierpflanze haben möchte.
Es sieht so ein bisschen
nach Margerite und Kamille aus, aber die Blütenblätter sind viel
feiner. Berufkräuter gehören zu der Familie der Astern, das nennt
sich dann – neee, nicht Asteroid :-D sondern Asterales. Also das ist der Familienname. Der quasie erste Vorname des Berufkrauts ist "Erigeron". Na, das klingt ja auch geradezu fantasymäßig. Also mich erinnert es an den Drachen "Eragon".
Der Name
Berufkraut kommt nicht von einem Beruf wie Arzt oder Bäcker, sondern leitet
sich von „berufen“ ab, was im Mittelalter wohl so etwas wie
„verhext“ bedeutet hat. Das Berufkraut sollte vor dem Bösen
Blick und anderen Verzauberungen helfen.
Tatsächlich lässt es
sich als Heilkraut einsetzen. Es hilft bei Erkältungen, wirkt
harntreibend und Waschungen mit dem Berufkraut sollen gegen
Hautprobleme helfen. Die jungen Blätter kann man als Salat essen
(aber immer schön dran denken – das Berufkraut ist harntreibend!)
Mehr über das Berufkraut
findet ihr auf...
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