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Dienstag, 27. Oktober 2015

Sonntägliches Anti-Stress-Training


 
Sonntag war  noch ein fahrradfreier Tag, weil wir in Berlin waren. Junior musste zum Fernbus um in den Urlaub zu fahren. Wie das so ist war der Ticketautomat im Zug mal wieder kaputt.  OK. Umsteigezeit in Henningsdorf:  5 Minuten, Schlange vor dem dortigen Ticketautomaten: 10 Leute. Gaaanz toll. Nach Henningsdorf fährt die S-Bahn nur alle halbe Stunde, deshalb ist es ziemlich doof, wenn man einen Termin hat und die verpasst. Also in die S-Bahn rein. Und zumindest so weit fahren, bis man wieder eine engere Taktung hat um eine Hunde-Pinkel-Ticket-Kauf-Pause zu machen ohne den Bus am ZOB zu verpassen. Also irgendwo in der Pampa von Berlin. Natürlich nimmt der Automat dort auch keine Scheine. Nein, wo käme man denn hin, wenn man dort auch mit einem Geldschein bezahlen könnte!

Also manchmal denke ich mir so, die Verkehrsbetrieben wollen die Fahrgäste provozieren. Die Automatenbedienung ist ziemlich unübersichtlich, dann hakt es oft und der Vorgang geht nicht weiter, dann ist das Display oft wirklich widerlich verschmiert - und so als absolute Krönung darf man mit einem halben Kilo Kleingeld rumlaufen - oder eine Bankkarte. Bääääh.


Nun denn, wir haben es dann bis zum ZOB geschafft und Junior war tatsächlich der Letzte, der in den Bus eingecheckt hat. 10 Minuten vor Abfahrt! Der Bus war voll, ein Doppeldecker bis nach Groningen mit einem etwas blöden Gepäckraum - was sich dann erst nach diversen Zwischenhalten in Oldenburg herausstellte, denn der Koffer wurde als letztes oben drauf verstaut - und ist dann irgendwie bei jedem Halt immer mehr verschwunden. Nach 20 Minuten Koffersuche in Oldenburg ist Junior dann wohl komplett in das Gepäckfach geklettert (praktisch wenn man etwas kleiner ist), um ihn hinter einer Säule in einer von außen nicht sichtbaren Nische ganz unten zu ertasten. Immerhin.

Guck mal, die Gegend fährt vorbei!

Joey und ich haben dann noch ein paar Stunden Anti-Stress-Training gemacht. Wir sind mit der S-Bahn bis zum Umsteigebahnhof für den Flughafen Tegel gefahren und von dort aus ging es mit dem TXL-Zubringerbus weiter. Joey ist ja noch nicht oft mit einem Linienbus gefahren und so war es ganz spannend für ihn und er hat es auch gut und manierlich gemeistert.

Sooo viele spannende Gerüche! 

Beim Flughafen war er dann total aufgeregt und kaum draußen hat ihn die Geruchsorgie die einen Hund dort erwartet, erst einmal umgehauen. Die Nase klebte binnen Sekundenbruchteilen auf der Erde und ich habe erst einmal zugesehen, das wir irgendwo an den Rand kommen, wo wir keinen stören. Wenn ich Joey die Zeit geben, die Umgebung erst einmal mit der Nase abzuscannen, dann ist alles nachher viel einfacher. So viel habe ich mittlerweile gelernt. Also durfte er die neue Umgebung erst einmal mit der Nase erkunden - und wir sind draußen vor dem Terminal herumgelaufen.


Und wo müssen wir jetzt hin?

Danach ging es hinein - und ich hatte einen wunderbar aufmerksamen Hund, der meistens dicht an meiner Seite war und wenn mal etwas ganz interessant wurde und er die ganze Leinenlänger ausnutzen wollte, reichte ein kurzes Zurückholen. So sind wir ein paar Runden durchs Terminal gelaufen, Treppen rauf, Treppen runter, an allerlei Leuten vorbei, ablegen - an Hunden vorbei, die er ignorieren sollte und ich habe immer nur gedacht: "Boah, wie hat der Hund sich toll entwickelt!!!".

Man sieht ihm die Begeisterung schier an... :-)

Hätte mir im Herbst 2013 jemand während ich Joey niedergerungen habe um ihn überhaupt bändigen zu können, gesagt, ich würde im Herbst 2015 mit Joey problemlos durch einen stark frequentierten Flughafenterminal laufen können, ich hätte ihn für bescheuert erklärt. Nachdem ich irgendwann dann auch endlich mal den Zeitschriftenladen im Terminal gefunden habe, sind wir wieder in die Stadt gefahren. Wieder mit dem TXL-Linienbus. Diesmal haben wir unsere Plätze ganz hinten gefunden und Joey konnte aus dem Fenster gucken. Es ging durch Moabit, das fand ich sehr spannend, wurde es mir doch vor einigen Jahren quasi so als menschenfressendes Monsterstadtteil von Berlin erklärt. "Bist du verrückt, du kannst hier doch nicht einfach vom Hof runter, weißt du nicht, das wir hier in Moabit sind?". Klang damals so ein bisschen nach Slum in Johannesburg. In Moabit gesellten sich einige russische Jugendliche zu uns. Joey  hat unbestritten die Fähigkeit, Lächeln in Gesichter zu zaubern.

ab durch Moabit...

Der Bus hat uns dann zum Hauptbahnhof gebracht. Hier ist auch immer viel los und es gibt lange Treppen, gläserne Aufzüge, viele Geräusche, viele Gerüche etc.. Nach einigem Herumlaufen und gucken wann der Zug nach Spandau fährt, damit wir auch irgendwann mal wieder in Neuruppin landen, haben wir dann Pause bei Fish´ n Chips gemacht. Joey hat sich unter den hohen Tisch gelegt und ich konnte in Ruhe essen. Weil er so brav war, gab es dann zur Belohnung einen Tintenfischring als wir wieder draußen waren. Joey kann jetzt übrigens auch Rolltreppen fahren. Das haben wir auch geübt.


Die Falt-Schüssel bewährt sich so ziemlich bei jedem Ausflug. Während der Wartezeit in Spandau ist dann erst Wasser  und später Futter drin gelandet.

Dann kam der Zug von Spandau gen Wittenberge. Hurra! Die Heimat schon irgendwie fast wieder in greifbarer Nähe. Dachte ich. Da es draußen Herbst ist, wird drinnen im Zug dann die Heizung voll aufgedreht. Das kann die Bahn irgendwie nicht anders. Entweder ist es arschkalt oder brüllend heiß. Nun ja, fast durchgegarte Passagiere sind müde und maulen nicht so viel rum. Außerem war ja absehbar, das wir bald wieder aussteigen können. Dachte ich. Bis wir in Velten länger Aufenthalt hatten, weil es irgendwo auf der Strecke einen Unfall gegeben hat und erst einmal ein Bahnübergang geräumt werden musste.

Da Hunde dafür sorgen, dass man mit anderen Leuten schneller ins Gespräch kommt, ergab sich dann noch ein nettes Gespräch mit einer beruflich viel beschäftigten Dame, die nun ihren Urlaub in der beschaulich-ruhigen Gegend von Beetz-Sommerfeld verbringt. Vielleicht fährt sie ja einen Tag lang mal ein bis zwei Stationen weiter und besucht Neuruppin? Ich habe es ihr jedenfalls empfohlen.








Samstag, 19. September 2015

Abenteuer vor der Haustüre, die 2.

Donnerstags ist für Joey ein ruhiger Tag ohne Fahrrad. Findet er aber eigentlich doof, weil er dann ja viel langsamer laufen muss. Aber wir waren im Baumarkt und haben geguckt, was wir dort an brauchbaren Sachen finden um eine Bikeantenne zu basteln.

Natürlich gibt es die Teile auch fertig. Für den Klickfix-Adapter - und dann kostet die zwischen 80 und 100 Euro. Andere Versionen sind unwesentlich günstiger, aber generell ist man unter 50 Euro nicht dabei. Bikeantennen halten die Zugleine über das Vorderrad, insbesondere, wenn der Hund steht - aber eben auch, wenn man ungeübt ist oder die Leine durchhängt. Viele Bikeantennen sehen aus wie eine Autoantenne mit einem Ring am Ende. Und deshalb finde ich 80 - 100 Euro ganz schön happig. Irgendwer schrieb in einem Forum das seine Bikeantenne aus einem Halter für Rücklichter und einer Autoantenne besteht. Gute Idee!

Nur: die meisten Autoantennen sind mittlerweile sehr, sehr kurz. Zu kurz, um das Zugseil wirklich vom Vorderrad weg zu halten. Bei Obi gibt es dann erst recht nur so winzige Teile - und irgendwie fand ich alles ein bisschen doof, dann hatte irgendwer in einem Forum noch eine Konstruktion aus PVC-Rohr und Spanngummi, irgendwie nichts Halbes, nicht Ganzes aber besser als nix. Aber auch das verwendete PVC-Rohr gab es bei Obi nicht.


Besser als nix...

Ein bisschen gefrustet bin ich dann durch die Gänge gelaufen und habe dann bei den Regalbauteilen angehalten. Es gibt noch eine Bikeantenne von Gravity und die hat ziemlich viel Fläche. Fast so wie ein Regalträger. Aber... die Gravity-Antenne hat auch nur ein Händler gehabt und der hatte sich nicht mehr auf Lager. Mit ein bisschen Überlegen und einem Materialeinsatz von unter 10 Euro habe ich nun eine Bikeantenne gebastelt. Die Wandhalterungen für Regalträger gibt es nämlich auch in ganz kurz. Ich war ja sehr skeptisch, ob das gut geht - aber es funktioniert. Bedenken hatte ich auch ob der Hebelwirkung, weil reguläre Bikeantennen halt nachgeben - aber weil mein Provisorium gut unterfüttert ist, dreht es sich ein bisschen mit. Hooorray!

Ausprobiert habe ich sie Freitag aber tatsächlich erst im Park bei den Kliniken. Weil es dann auch besser gepasst hat, habe ich heute dann auch das erste Mal die Zugleine am Fahrradrahmen befestigt. Siehe da - funktioniert ohne Probleme. OK, nun haben Joey und ich aber ja auch schon ein paar Touren gemacht und sind immer besser aufeinander eingespielt. Was heute auch gut geklappt hat, war das Kommando "Bei" - was für ihn heißt, er soll an meine Seite kommen. Das ist wichtig, wenn wir Straßen überqueren oder irgendwie an die Seite müssen an einem engen Weg, weil ein Fahrzeug vorbei möchte.


Pausensnack in der Pampa...

Außerdem hat es auch gut geklappt, dass er nicht sofort losgerannt ist, nachdem ich auf dem Fahrrad gesessen habe. Das wollte er zwar, aber da die Stadt nun einmal steinharte Wege hat, tut es den Gelenken nicht gut, dort zu rennen. Ein lockerer Trab ist ok, wärmt die Muskeln auf und sorgt dafür, das die Gelenke besser geschmiert werden. Bei Pferden ist die Regeln, dass man mindestens 10 Minuten erst einmal Schritt reitet, es "aufwärmt". Dabei wird den Gelenkknorpeln auch signalisiert: "Achtung, mehr Bewegung, jetzt brauchen wir mehr Schmiere!" - entsprechend sammelt sich mehr Flüssigkeit in den Bandscheiben und Gelenken, damit diese besser funktionieren. Das ist aber nicht nur bei Pferden so...

Wir haben dann eine größere Runde durch den Gutspark gemacht, bevor wir auf den Weg gewechselt sind, der dort zur Hälfte herumführt. Praktischer Weise waren an der Kreuzung zwei riesige Schlammpfützen, die der Hund erst einmal benutzt hat, um sich rein zu legen. Links herum, rechts herum... Hauptsache nass, abkühlen und Modderwasser.

Danach ging es auf die Schlaglochpiste - wobei der Untergrund aber festgefahrene Erde war. Immerhin - und für die Pfoten besser zu laufen als Asphalt oder Schotter, was ich gleich am Tempo gemerkt habe. Tja und dann kam uns ein Hund entgegen und das hieß erst einmal absteigen, "Bei" und zu Fuß gehen und kurz darauf sprangen zwei unangeleinte Hunde herum und haben tatsächlich ein bisschen zusammen gespielt! Der andere Hund war Obama. Den haben wir schon mal an der Slipanlage getroffen.

Nach der Spiel-, Pinkel-, Schnüffel- und Kratzpause ging es dann weiter, Joey wäre auf dem nun sandigen Weg gerne gerannt - aber der Sand war so trocken, das mir das Rad weggerutscht ist. Also ging das nur wenige Meter - aber dann waren wir auch schon wieder auf dem Gelände vom Gutspark. Sehr schön fand ich, das Joey schon von sich aus den Trampelpfad zum alten Friedhof angesteuert hat, der für ihn besser zu laufen war als das gepflasterte Stück. Am Rad vom Friedhof ging es durch die Bäume - WAHNSINN was für ein traumhafter Anblick! Echt ein absolut toller Moment auf der Tour!

Wir sind dann bei der Zufahrt zum Gutshof über die Straße und von dort auf dem Radweg weiter, um zur Marina SV Medizin zu fahren, wo ein kleiner Trampelpfad zum Seeufer führt. Das war unsere zweite etwas längere Pause - ungefähr 10 Minuten haben wir dort Rast gemacht und Joey hat sich ein bisschen Dreck abgewaschen und die Pfoten gekühlt.


Bildunterschrift hinzufügen

Danach ging es über die alte Paulinenstrecke wieder gen Innenstadt - und diesmal habe ich tatsächlich erst 200 Meter vor unserem Hoftor die Leine ins Halsband geklinkt, weil wir dann durch die Wichmannstraße mussten. Da ist mehr los und vor allem wohnen da die Beagel vom Antiquariat. Die Garanten dafür, das Joey sich aufregt. Egal wie weit er gelaufen ist  - um sich über die Beiden aufzuregen, reicht es immer. Es sei denn, er ist wirklich mal so vergesslich, das er völlig verpeilt, dass wir an dem Haus vorbeigehen.

Im Normalfall habe ich es die letzten Male immer hinbekommen, das Joey etwa 8 Kilometer läuft. Heute stand aber deutlich mehr auf der App - und da ich das Smartphone in der Satteltasche habe, gucke ich halt unterwegs eher nicht drauf. Es tat mir dann durchaus etwas leid für Joey, weil der über 11 Kilometer gelaufen ist - aber er hat auch immer das Tempo angegeben, wenn ich ihn nicht sogar gebremst habe, weil er zu schnell laufen wollte.




Von daher - ja, es war für ihn dann durchaus viel, aber er ist nicht nach Hause geschleift worden, sondern wäre es nach ihm gegangen, im Trab bis vor die Haustüre gelaufen. Das Mittagessen von ihm war ratzfatz verputzt und dann hat er gepenndöst und sich von mir ein bisschen durchmassieren lassen. Wenigstens das sollte dann sein.

Unsere Abendrunde war dann sehr gemütlich (aber auch rund 1,5 Kilometer...

Mittwoch, 9. September 2015

Joey´s "Geschenk"

Joey Katastrophulus hatte eine Überraschung für mich. Vorausgegangen waren ein paar Touren mit Fahrrad und Anhänger. Joey springt zwar in den  Anhänger rein, bleibt auch drin - aber so ganz sein Ding ist es nicht. Das hat er Nick und mir mit ziemlich vielen Tönen klar gemacht.

Also habe ich letztens mal versucht, ihn neben dem Rad laufen zu lassen. Schön langsam, damit ich keinen Abgang mache, wenn Joey plötzlich irgendwas total spannendes in die Nase bekommt und quer schießt. Das war etwas anstrengend, denn langsam neben dem Rad laufen findet Joey mindestens so doof wie im Anhänger fahren. Das ist einfach nicht sein Ding.

Pausenbild...


Was viel eher sein Ding ist, hat er mir dann beim zweiten Versuch klar gemacht. Wieder waren wir mit dem Rad unterwegs - ohne Anhänger. Bis wir "freies Feld" hatten, musste Joey sich neben dem Rad um passables Benehmen bemühen, was ihm sichtlich sehr schwer gefallen ist. Manchmal sehen wir auch Katzen, dann ist alles noch viel schwerer (wobei er heute Kitty auf einem niedrigen Gaskasten gesehen hat - und Kitty lässt sich von so etwas wie Joey schon lange nicht mehr beeindrucken. Das Ende vom Lied: Joey hat mit ganz langem Hals und gaaanz vorsichtig angefangen, Kitty zu beschnuppern. Was für eine großartige Leistung für diesen Hund!).

Aber dann... hat er mir gezeigt, das er viel lieber VOR dem Rad läuft. Nach ein bisschen Hin und Her habe ich dann auch eine akzeptable Möglichkeit gefunden, Geschirr, Halsband und Leine zu zu verbinden, das er rennen kann und Luft bekommt, aber ich immer noch eine adäquate Einwirkungsmöglichkeit habe, falls er sich blöd benehmen sollte oder das Norweger-Geschirr aufgeht. 

Siehe da - ab ging die Luzie - äh, der Joey  - und meine Überlegungen, ob der tatsächlich gerne vor dem Rad läuft oder nur vor dem Rad wegrennt, haben sich im Laufe der Tour dann zerstreut. Denn: Würde er aus Angst davor wegrennen - dann könnte ich nicht mit Distanzkommandos auf ihn einwirken. Dann hätte er "Durchzug im Kopf" und würde nichts an Kommandos annehmen. Da er aber recht gut auf Kommandos reagiert hat und irgendwie auch sichtlich Freude am Laufen hatte, war alles ok.

Whow! Ich stehe ja eher so auf etwas ungewöhnlichere Sportarten - und Bikejöring war mein Traum, seit dem ich es auf einer WM und einer EM für Schlittenhundesport in Rastede live erlebt und mich mit Mushern unterhalten habe. Da war Farino noch ziemlich jung. Wir hatten damit mal angefangen, dann kamen viele persönliche Sachen dazwischen - und als ich dann dachte, man könnte ja mal wieder kam die Diagnose mit der Herzkrankheit und damit für so einen Sport das endgültige Aus. 

Deshalb freue ich mich natürlich riesig, wenn das mit Joey machbar ist. Das er gerne läuft liegt letztlich in seiner Natur und wenn ich auf dem Rad fahre, kann er endlich mal SEIN Tempo laufen. Da die Strecken dann ohnehin auf "geteert/befestigt" und "Feld-Wald-Wiesenweg" aufgeteilt sind, habe ich auch ziemlich viel davon, wenn es mit dem schweren Stadtrad querfeldein geht. Ich will sowieso mal wieder ein bisschen abnehmen... ;-) 

sogar ein Chor ist vorbeigeflogen...

Heute habe ich dann den Ruckdämpfer mitgenommen, das ist ein spezielles Seil, das zum Teil ein Gummi eingearbeitet hat. Damit verhindert man, das der Hund alle Rucke die durch das Rad entstehen, sofort bis auf die Knochen spürt. Das Renngeschirr haben wir leider nicht mehr, aber die Größe "Malamute" für unseren Fellberg Farino hätte Joey ohnehin nicht gepasst und nichts ist blöder als wenn ein schlecht passendes Geschirr anfängt zu scheuern. 

Tja und dann haben wir heute eine Tour zum und auf dem alten Flugplatz gemacht, mit ein bisschen Pause, mit ein bisschen Freilauf - und der Bekanntschaft mit dem Herdenschutzhund. Der ist beeindruckend, weiß was er will - und sieht aus wie ein Eisbär. Wir haben den sogar zweimal gesehen. Einmal im Gehege und einmal ausserhalb des Geheges, auf dem Weg zu seinen Schafen. Da habe ich dann so über ein Facebook-Posting nachgedacht, in dem berichtet wird, das in der Nähe vom Kuhberg ein paar Hunde frei herumlaufen. Letztendlicher Tenor: "Das geht so doch nicht, da wollen wir spazieren gehen..." - wohlgemerkt: Die Hunde sind da nur herumgelaufen, das Erlebnis hatte ich dort auch schon mal.

Interessant wird so ein "aber das geht doch nicht, das Hunde dort einfach so herumlaufen", wenn man überlegt, das gleiche Leute wahrscheinlich a) selbstverständlich für den Wolfsschutz sind - ist ja auch ok. Nur sind die mittlerweile auch schon in Neuruppins Wäldern gelandet und nicht jeder Wolf ist scheu, manche verhalten sich atypisch und kommen näher.
b) entsetzter Aufschrei, als in Rumänien die frei herumlaufenden Hunde eingefangen wurden. Gut, wie die umgebracht wurden und werden ist unter jeglicher Würde - aber in vielen Ländern laufen Hunde frei herum und DANN ist es ok.  Aber wenn hier in der Pampa ein paar Hunde herumlaufen, ist es das irgendwie nicht? Hm. Klingt so nach "Dusch mich, aber mach mich nicht nass dabei!". 

"Nachtanken" aus der Faltschüssel

Ich fand es beeindruckend, den Herdenschutzhund "in freier Landschaft" auf den Weg zu seinen Schafen zu erleben. Joey hat das erst gar nicht so mitbekommen, dann hat er gemerkt, da bewegt sich etwas im langen Gras - da muss er unbedingt hin. Das ging auch nur, weil er ein längeres Stück Freilauf auf einer Strecke hatte, die mit dem Rad wirklich extrem blöd zu fahren war.  Ich war gespannt, wie beide Hunde reagieren. Der Herdenschutzhund hat dann gemerkt, da kommt Joey, ist stehen geblieben und hat freundlich zu Joey geguckt. So nach dem Motto: "Na Kleiner, willst du mal Tach sagen?" - und dann hat Joey kapiert, das er auf den Herdenschutzhund zurennt - und schlagartig eine 180 Grad-Wende hingelegt. Ich würde nicht dafür garantieren, das es so freundlich gewesen wäre, wenn die Schafe in unmittelbarer Nähe gewesen wären. Denn dann macht der Schutzhund seine Arbeit. Dazu sind die über Jahrhunderte gezüchtet worden und wenn der seinen Job macht, ist Schluss mit lustig. Daran solltet ihr bitte denken, wenn ihr dort unterwegs seid. Es sind Arbeitshunde die ihre Arbeit sehr, sehr ernst nehmen! 

Sooo... am Ende der Tour standen 8,14 km in rund 1 1/2 Stunden auf der Komoot-App. Das ist voll in Ordnung, weil wir ja auch ein paar Pausen gemacht haben, in denen Joey Wasser bekommen hat und wir uns ein paar Minuten ausgeruht haben.
















Samstag, 5. September 2015

Lass uns mal eben...

sagte das Frauchen zu ihrem Hund. Gemeint war: "Lass uns mal eben ein bisschen raus fahren, damit du rumrennen kannst!". Immerhin soll ja das ruhig im Anhänger mitfahren noch weiter geübt werden. Anvisiert war so maximal eben eine Stunde unterwegs sein, allerhöchstens, weil die Müdigkeit dann irgendwie doch meinte: "Aber nicht so lange...". 

Der Hundeanhänger hinter dem Rad.


Aber erstens kommt es anders und zweitens als Frau denkt und so ist aus dem "allerhöchstens eine Stunde..." mehr als das Doppelte geworden. Am Certaldo-Kreisel habe ich mich statt für Mesche dann kurzfristig für den Flugplatz entschieden und bin abgebogen. Mit Anhänger kann ich den Fußgängerüberweg hinten in der Nähe vom alten Bahnhof nicht mehr so einfach nutzen, ich muss das Gespann auseinander kuppeln, es einzeln über die Schienen bringen und auf der anderen Seite wieder zusammenbauen. Das habe ich einmal gemacht und auch wenn es so relativ gut geht - in der Zeit bin ich mit dem Rad aber auch aussen rum am... ähm... Babimost-Ring? Bad Kreuznach-Ring? Egal... die Umgehungsstraße lang auf der alle Partnerstädte verewigt sind.

Tja, dann gibt es immer die "interessante" Zufahrt zum alten Flugplatzgelände. Also diese wilde Müllkippe, an der man den schwindenden Intelligenzgrad der Menschen erkennen kann, die zu doof sind, Sperrmüll zu beauftragen und lieber den ganzen Dreck in die Gegend werfen. Und sich DANN gerne beschweren, wie dreckig es überall ist. Trauriges "Highlight" heute - ein Karton mit Maschendraht oben drauf. Da hat sich jemand aber echt viel Mühe gegeben, um ein Behältnis zu bauen, in dem er sein Tier entsorgen kann. Ein großer Karton mit einer Seitenöffnung, vor der so ein Apfelsinennetz geklebt war, damit Luft rein kommt. Alufolie auf dem Boden sollte verhindern, das der Karton nach unten hin durchweicht wenn das Tier, was dort drin entsorgt wurde, mal auf die Streu pinkeln muss. Oben drauf war dann grober Maschendraht gespannt - und eine Fluchtöffnung für das Tier mit Klebeband so gesichert, das es sich nicht groß verletzen kann. Drin war kein Tier mehr und in der Umgebung auch nicht. 

Joey hat sich dann ein Stückchen weiter gefreut, aus dem Anhänger zu dürfen und herum rennen zu können. Wir sind dann den Betonweg hoch, wo er sich am Ende noch ein Wettrennen mit einem Hütehund geliefert hat, der letztlich auch sichtlich Spaß an der Ablenkung hatte. Schafe waren ohnehin nicht da.

Weil das Wetter so schön war, bin ich mit dem Rad und dem leeren Anhänger einfach den Weg weiter gefahren, was etwas rumpelig wurde, weil Feldweg. Joey war schwer begeistert, so viel rennen zu können. Was mich begeistert hat, war seine Abrufbarkeit. Klar, das ist kein Hundeplatz-Standart, aber es wird immer besser. Richtung Klappgraben ist ein Waldstreifen - und dorthin hat es Joey immer gezogen. Da Büsche und Bäume aber Rückzugsgebiet für Wild ist, soll er aus den Bereichen wegbleiben. Egal wie toll es dort riecht und ob er Jagdhund ist oder nicht. Dort haben er und andere Hunde schlichtweg nichts zu suchen. Da dürfen auch gerne mal diejenigen drüber nachdenken, die gerne "Jäger sind Mörder" schreien, aber ihren Hunden "ein bisschen Spaß" gönnen wollen, wenn die durchs Unterholz krachen und das Wild in Panik versetzen. Für Wild ist es nämlich kein Spaß, sondern jedes Mal eine tödliche Bedrohung - und schlimmer, als 95 % der Jäger es je sein könnten. Das mal so nebenbei.

Letztlich sind wir dann bis ganz hinten zum Querweg. Joey hatte langsam aber sicher Durst und in den Gräben war dick Entengrütze, was er etwas doof fand. Da ich dann auch immer schon mal wissen wollte, was rechts herum ist, sind wir in die Richtung weiter - und siehe da, eine alte Pumpstation... der durstige Hund verschwand gen Wasser und dann hörte ich nur noch ein lautes Platschen. Joey ist beim Versuch, ans Wasser zu kommen, abgestürzt und im Wasser gelandet. Voller Panik hat er dann versucht, die Betonwand wieder hochzukommen, was natürlich nicht geklappt hat, aber mit Zuruf habe ich ihn an die Seite bekommen, wo es nicht so steil war und er mehr Halt hatte. Wir haben uns zwar beide erschrocken, aber es war eigentlich voll unproblematisch zu händeln.

Nasser Hund. Was man hier so ein bisschen sieht: Joey hat mehr Flecken als man denkt.

Ein Stückchen sind wir dann den Weg noch weiter gelaufen, mit dem Rad war da irgendwann nicht mehr viel zu fahren. Tolle Gegend, riesige Flächen... und dann ging es wieder zurück.

An den Schaf-Sheltern gab es noch einmal ein Wettrennen mit dem Hütehund, da hat Joey sich nicht abrufen lassen - aber auch nicht groß Stunk gemacht. Er wollte einfach mit dem anderen Hund rennen - ist am offenen Tor vorbeigesaust, wo ich nicht wusste, ob gleich der andere Hund rauskommt und ihm ein paar Löcher in den Pelz brennt - das wäre dann halt so gewesen... und im Vorbeirennen hat er die Pfütze in der Einfahrt gesehen. Vollbremsung, zurück und endlich klares Wasser saufen! 

Der Hütehund hat sich strikt an die Grenze gehalten, auch wenn das Tor offen war, Joey hat sie respektiert und nach ein paar Schlapp Wasser ist er auch angerannt gekommen. Da stand ich schon neben der nächsten Pfütze und habe auf ihn gewartet. Und ja, ganz süß, Joey hat versucht sich in eine winzige Wasserpfütze zu legen.

Insgesamt waren wir etwa 2 1/2 Stunden unterwegs, haben in der Zeit rund 12 km absolviert, von denen Joey etwa 7 km ziemlich durchgehend im Freilauf herumgerannt ist. Tolle Leistung dafür, das wir so eine lange Strecke noch nie in dem Tempo hatten.

Der Anhänger hat sich relativ gut bewährt, Joey springt auch problemlos hinein und macht nicht mehr ganz so viel Theater. Ganz ohne geht aber auch nicht, herumfiepsen muss schon sein. Nachdem er einmal durchs Dach rausgesprungen ist, weil er oben angeleint war, wird er nun unten am Boden angeleint. So kann er zwar durchs Dach gucken, wenn die Klappe dort auf ist - aber nicht mehr herausspringen.

Was beide Hunde nicht mochten ist, dass der Anhänger in sich ein bisschen kippt. Nicht viel, aber es reicht damit Hunde ein Problem haben. Der Boden ist auch nicht eben, sondern hat eine Welle durch die Achsaufhängungen. Auch nicht ganz so optimal. Auf dem Foto seht ihr, dass das Rad, was zum Schieben sonst vorne untergeschraubt wird, nun in der "Aufbewahrung" hinten am Anhänger steckt. Da ich den Anhänger aber zwischendurch nicht umbaue, wird es dort verschwinden. Das ist dann etwas über ein Kilo weniger Gewicht und weniger Geklapper.

Diestel trifft Klett. Bionic lässt grüßen.


Die Anhängerkupplung war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist ein kleiner "Pinökel" direkt an der Hinterradachse. Unsere Kinderanhänger hatten immer größere Klemmkupplungen, die auch gerne mal gen Speichen gekippt sind, wenn man nicht aufgepasst hat.  Ich war ja echt skeptisch ob des winzigen Teilchens - aber bislang habe ich nix zu meckern und auch das ankuppeln ist voll unproblematisch.  Das wir abseits jeglicher befestigten Straßen unterwegs waren, sieht man an den unfreiwilligen Mitbringseln auf dem Anhänger :-)

Der Mittagsschlaf fand dann ein bisschen später statt und war dann auch ein bisschen länger, weil Joey und ich einfach nur fix und alle waren. Letztlich kommen Rad und Anhänger auf locker 40 kg Grundgewicht und der Rollwiderstand auf Feldwegen bei vier Rädern ist auch nicht zu unterschätzen. Von daher: Das werden wir wohl öfters machen.







Dienstag, 2. Juni 2015

Hundeferrari - ein Härtetest in Beetz und Sommerfeld.

Bislang hat er sich im Alltag gut bewährt und wir sind recht oft mit ihm unterwegs. Mittlerweile nutzen ihn abwechselnd beide Hunde und gucken dann oft oben aus der Dachöffnung, was sich in der Umgebung so tut. Der oft erst etwas verwunderte Blick von Passanten der dann zum grinsen wechselt, ist uns auf jeden Fall sicher.

Warum kommt Joey zwischendurch in den Anhänger und wird geschoben?  Das hätte ich ja eigentlich selbst so nicht erwartet -  aber tatsächlich kommt Joey ebenfalls zwischendurch in den Wagen. Allerdings weniger weil er erschöpft ist, sondern weil er sich vom Charakter her viel aufregt Ein aufgeregter Hund wird irgendwann anstrengend. Das wiederum fördert nicht gerade den ruhigen Umgang mit ihm, sondern manchmal schaukelt es sich einfach dann gegenseitig hoch. Perfekt ist niemand, weder auf zwei Füßen noch auf vier Pfoten.

Joey fühlt sich in Häusern - also in Gebäuden mit klar erkennbaren Umgebungsgrenzen und wo er nicht von drei Millionen Reizen überflutet wird, wohl. Zu Hause hat er ein Körbchen unter einem Tisch und liegt mittlerweile auch gerne in der großen Box - auch die bietet ihm klar definierte Begrenzungen und damit ein Sicherheitsgefühl. Dort kommt er "runter".




Mittlerweile ist er so mutig geworden, sich in den Anhänger zu trauen - und wenn es dann mit ihm zu anstrengend wird, kommt er dort rein. Es entlastet uns letztlich beide und gibt uns beiden Raum, "wieder Luft zu bekommen". Nein, eigentlich uns allen.

Da der Anhänger ja vor allem im Hinblick auf die mehrtägige Sommerwanderung angeschafft wurde, haben wir dann gestern mal geschaut, wie er sich so in der Bahn bewährt. Dafür sind wir vom Rheinsberger Tor aus zwei Stationen weiter gefahren - das ist Beetz-Sommerfeld um uns dort mal etwas umzuschauen. Aufgrund unserer sehr eingeschränkten Mobilität kommen wir ja nur selten mal aus der Stadt raus.

Auf dem Bahnsteig in Neuruppin haben wir Joey in den Anhänger verladen, damit nicht Anhänger und zwei Hunde im Fahrradabteil Platz wegnehmen. Alles kein Problem, wir mussten noch auf den Gegenzug warten und konnten so in Ruhe schon mal die Tagestickets lösen. Bei den Tagestickets ist jeweils ein Hund mit drin. Bei Einzelfahrscheinen nicht.



Eine viertel Stunde später waren wir dann in Beetz-Sommerfeld, Joey war schon ganz hibbelig im Anhänger und wollte unbedingt raus. Klar, sind ja auch viele, viele neue Gerüche, die es zu entdecken gibt. Also Hund raus und Gepäck rein, die Komoot-App an. Laut Karte ist ein Stück weiter ein riesiges Waldgebiet und auch ein See, der Beetz-See. Sieht doch perfekt aus! Also hin!

Märkischer trockener Sand kurz vor dem Waldbeginn... die erste Herausforderung, wie lässt sich der Anhänger über den Sand schieben? Relativ ok. Wobei ich irgendwann vorne Farinos Leine eingehakt habe. "Halb zog sie ihn, halb schob er ihn..." - aber das war nicht nur eine Entlastung für Nick, sondern auch für den Griff, denn der ist ein bisschen wabbelig angebracht und sicherlich nicht langfristig für Strecken mit hohem Widerstand konzipiert.




Eine halbe Stunde später waren wir dann am See, an dem uns ein kleiner Weg direkt am Ufer erwartete. Aber erst mal waren die Hunde im See um zu trinken und sich abzukühlen.

Tja und dann ging es auf dem Uferweg den See entlang. Feststellung: es gibt nicht viele Bänke dort unten und als ich von weitem eine Mauer gesehen habe, auf der wir hätten Rast machen können, stellte sich heraus, das dort schon andere Leute mit zwei großen Hunden waren. Das hätte mit Joey einfach viel zu viel Stress gegeben, also weiter und ein paar hundert Meter weiter war dann auch endlich eine Bank an einem kleinen flachen Sandstück. Sehr schön! Die Vierbeiner sind erst einmal wieder ins Wasser und die Zweibeiner haben etwas getrunken.




Dann kam Boxer Susi an und weil man sich oft mit anderen Hundeleuten wirklich unkompliziert verständigen kann, waren dann drei Hunde im und am Wasser. Susi sollte einen Ball wiederholen, der aber in einen Bereich geworfen wurde, wo sie keinen Grund mehr unter den Füßen hatte - und keiner der Hunde war zu bewegen, den schwimmend aus dem See zu holen. Farino schwimmt ja auch nur noch in absoluten Notfällen, was aber von der Tierärztin auch damit erklärt wurde, das er einfach auf seinen Körper hört und wenn der sagt, ist fürs Herz zu anstrengend, dann lässt er das.



Ein Stückchen weiter des Weges war auf dem Weg dann ein Schachtdeckel, den ich einfach fotografieren musste, weil man den dort nicht vermutet und es so herrlich nostalgisch ist.



Wir haben dann den oberen Weg erklommen und sind an einem "Rapunzelturm" (alter Wasserturm) zu den Sana-Kliniken gelaufen, irgendwie muss man ja von dort aus wieder gen Bahnhof kommen. Ähm... ja. Oben auf der Karte ist unser "herumgeirre" ja ein bisschen zu sehen... ;-) .
Tja, wir haben uns nach den Karten auf App und Papier gerichtet und einen Waldweg gen Bahnhof genommen. Allerdings standen wir irgendwann dann blöder Weise vor einen verschlossenen Tor. Es war die Feuerwehrzufahrt... also wieder zurück und geschaut, wie wir wieder "in der Zivilisation" landen. Nach einem weiteren Fehlversuch haben wir dann tatsächlich die Hauptzufahrt gefunden. Hoooorray!






Faszinierend ist, das mitten in der Pampa so ein riesiger Klinikomplex ist. Boah, das hätte ich nicht erwartet. Die Sana-Kliniken in Sommerfeld haben sich auf Erkrankungen des Knochenapparates und auf Lungenerkrankungen spezialisiert. Gegründet wurden sie 1920 als Tuberkuloseklinik. Was das Klinikgelände wirklich auch sehenswert ist, sind die alten Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen. Erst dachte ich, es wäre so eine Art schlesischer Stil - nein, die sind in einem alten Alpenländer Stil gebaut und bemalt - und das ist einfach ein wunderschönes wenn auch weitläufiges Kleinod in der Gegend und wirklich sehenswert.





Insgesamt sind wir etwas über 9 km zu Fuß unterwegs gewesen. Durch die Wald- und Wiesenwege war es aber recht anstrengend und hat entsprechend länger gedauert als sonst.

Der Anhänger hat den Härtetest wirklich gut überstanden und wir haben gemerkt, wo wir aufpassen und etwas ändern müssen, bevor wir auf die große Sommertour gehen.

Mittleweile hat er auch ein paar Regenschauer abbekommen, vor allem weil die Fahrradabdeckplane gerne herunterweht. Es landet nur wenig Regen im Wagen selbst, was ich sehr schön finde. Auf dem Dach gibt es halt immer eine kleine Pfütze, aber die ist auch schnell runtergekippt. Wer den Anhänger draussen stehen lassen muss und mit einer Fahrradplane abdeckt, der soll diese mit Klammern an den Speichen sichern. Dann weht sie auch nicht hoch.




Es liegt zwar eine dünne Decke im Anhänger, aber gerade bei großen Hunden verschiebt die sich immer und meine Hunde sind verunsichert, wenn sie dort einsteigen wollen und der Boden unter ihnen wegrutscht. Es macht ihnen nichts, auf die Polsterung zu verzichten um dafür sicherer zu stehen oder zu sitzen. Wenn sie sich hinlegen, dann liegen sie halt zum Teil drauf. Zusätzlich haben wir eine alte Krabbeldecke drin, das ist für uns Zweibeiner dann sehr praktisch, wenn wir irgendwo Pause machen. Die liegt meistens im vorderen Bereich der von den Hunden nicht genutzt wird, weil er zu niedrig ist. Ebenso liegt dort eine faltbare Schüssel für Wasser und die Wasserflasche fürs Hundewasser - wir sind ja nicht immer an einem See. Noch können wir die Schüssel, die zum Teil aus Silikon besteht, sogar vorne hinter dem Vorderrad einklemmen, was sehr praktisch ist, weil die Hunde sie dann nicht umkippen können. Langfristig wird das nicht mehr gehen, weil dort ein Gepäckträger wie von so einem Bäckerfahrrad drauf soll.

Aufpassen muss man bei dem Anhänger, wenn die Hunde wieder aussteigen, dann kippt er insbesondere bei Farino mit seinen 32 Kilo gerne mal ein Stück hintenüber, wenn man ihn nicht  festhält - und bestimmt gibt es Hunde, die das einmal erleben und dann so verängstigt sind, das sie den Anhänger nie wieder freiwillig betreten. Wenn ihr also zu zweit seid, sollte einer den Anhänger so sichern, das er nicht hinten über kippt - und der andere den Hund verladen (Dach auf, Leckerchen durchhalten, Hund reinlocken...). Einen großen Hund muss man vielleicht noch ein bisschen "nachsortieren", das er beide Hinterpfoten drin hat, die Rute und dann auch möglichst über den Radachsen sitzt.

Wir freuen uns eigentlich jeden Tag ein bisschen mehr über die Sommerwanderung und über die ganzen Vorbereitungen dafür.
Nick hat letztens von einem Video erzählt, wo ein Waldläufer auf die Frage "Was brauche ich als Anfänger für eine Ausrüstung, ich habe nicht so viel Geld..." eigentlich genau DIE Antwort gibt, die wir selbst schon erlebt haben:

Es wurde erklärt:

"Ich kenne Leute, die haben die beste und teuerste Ausrüstung, stellen immer wieder was um um sie zu optimieren... und die gehen nie raus!"

Jepp, so einen in der Art kennen wir auch... ;-)

Deshalb freuen wir uns, wenn wir draußen "herumabenteuern" können, wo Andere nur mit einem Auto durchrauschen, weil es zu beschwerlich wird, sich zu bewegen.

















Montag, 1. September 2014

Morgens um 7 ist die Welt noch voll Tau...


Nick hat heute seinen ersten „richtigen“ Arbeitstag und musste dafür um kurz nach 6 Uhr aufstehen. Ich natürlich auch – und weil ich ihn die ersten Tage auf dem Weg zur Arbeit begleiten wollte, haben wir heute unsere Hunderunde um 7 Uhr angefangen. Ich habe für die Hunde und mich das Frühstück mitgenommen, da es praktischer Weise auf das alte Flugplatzgelände ging.


Um 7:30 Uhr waren wir also auf dem Gelände, es war alles noch feucht vom Nebel. Aber total schön! Das Spannende ist ja, dass jede Jahreszeit und jede Tageszeit etwas Neues zu bieten hat. Nachmittags fällt der „Elch“ eigentlich gar nicht auf. Aber morgens, wenn der Nebel die Blickweite einschränkt, alles weich zeichnet und die Farben dämpft, steht da in der Entfernung plötzlich ein Elch am Weg. Etwas dichter dran sieht er so aus:


Für Menschen mit Spinnenphobie ist diese Tageszeit nicht unbedingt etwas, denn auf den hauchdünnen Spinnfäden der Netze haben sich die Tautropfen verfangen und sind wie Perlen auf einer Schnur. Das sieht sehr schön aus – und nach wenigen Stunden schon ist dieser Zauber wieder vorbei, weil die Sonne alles trocknet.




Das ist ein Radnetz, eigentlich mit die bekannteste Netzform von Spinnen. Wusstet ihr, dass eine Spinne für ein Radnetz bis zu 7 verschiedene Formen von Spinnseide produzieren kann? So ein kleines Tier! Spinnseide ist – im Verhältnis gesehen – auch stärker als Stahl. Es ist ein ziemlich faszinierender Stoff der in der Wissenschaft auch viel Aufmerksamkeit bekommt. Würde es gelingen, Spinnseide künstlich herzustellen, könnte man z. B. einige Bereich in der Medizin revolutionieren. Was nicht bedeutet, das Menschen dann plötzlich Spinnennetze wie Spiderman aus der Hand schleudern können, sondern es könnte neues Nahtmaterial geben, das sich selbst auflöst oder Kapseln für Wirkstoffe, die weit gezielter an den gewünschten Ort gebracht werden können, da Spinnfäden sich von vielen Dingen, die andere Kapselmaterialien angreifen, nicht beeindrucken lassen.

Übrigens gibt es auch Spinnen, die tatsächlich Netze auf ihre Beute werfen und nicht warten, bis die Beute ins Netz fliegt oder fällt. Manche Spinnen bauen ein Baldachinnetz, sie spannen Fäden kreuz und quer, und darunter ein horizontales Netz, so fischen sie Fluginsekten aus der Luft... das hier ist aber kein Baldachinnetz:


Im Tau sieht man auch oft Netze, die ähnlich wie Trampoline aufgespannt sind.

Die Hunde haben sich sehr gefreut, ausgiebig herumtoben zu können – und morgens riecht alles noch so „neu“. Joey war voll in seinem Element und ist neben dem Weg wie ein Känguru durchs hohe Gras gehüpft. Er war nach kurzer Zeit platschnass vom Tau, war aber nicht schlimm für ihn, da er in einer wahren Geruchsorgie geschwelgt hat und sich gar nicht entscheiden konnte, wo es denn nun am Besten riecht.

Bei den Schafen vielleicht? Mal gucken...





Die Schafe haben es eher gelassen gesehen, das die betrachtet wurden



Neben dem Weg stehen noch ein paar alte Laternen in der Landschaft. Der Anblick hat mich an eine Radierung erinnert, die mir letztens gezeigt worden ist – da waren es Telefonmasten, die in der Landschaft verschwunden sind... das sah toll aus. Fast so wie hier:


Schön sind natürlich die bunten Tupfer unter dem trüben Himmel. Löwenmäulchen (auf dem Foto unten) und Goldrute sind ziemlich gut darin, sich farblich von ihrer besten Seite zu zeigen und alles, was nicht so leuchtend gelb ist wie sie, in den (nicht vorhandenen) Schatten zu stellen.


Auf einem HDR-Art-Bild sieht das dann so aus:


Irgendwann war der Punkt angelangt, wo ich beide Hunde anleinen musste, weil selbst Farino plötzlich auf eine Witterung ziemlich heftig reagiert hat. Er fand es definitiv nicht lustig, dann wieder an der Leine zu landen, aber Joey hat sich halt auch seines Lebens gefreut über so viele tolle Gerüche – und zwei Hunde die in unterschiedliche Richtungen rennen, weil es überall toll riecht, sind einfach problematisch zu händeln. Joey war dann auch so aufgedreht, das er erst einmal wieder runterkommen musste. Also beide angeleint, den Rückweg angetreten – und an einem Hangar, wo ich die Leinen festmachen konnte, eine Frühstückspause eingelegt. Das war ziemlich nett und es hat den Hunden einfach auch gut getan, weil die sich mehr darauf konzentriert haben, mir ein Teil vom Brot abzuluchsen als auf irgendwelche tollen Wildgerüche.

Zurück sind wir dann über den Klappgraben zur Mesche gelaufen und haben verwilderte Äpfel entdeckt. Die Obstbäume hängen dieses Jahr zum Bersten voll und man sieht dicke lila Pflaumen, rote und grüne Äpfel, Kirschen und so weiter. Mjammi! Nach etwas über zwei Stunden waren wir dann wieder zu Hause und die Hunde sind zu ihrem Entsetzen umgehend in der Wanne gelandet. Farino hat sich in irgendwas Ekeligem gewälzt und Joey war auch eher grau als weiß. 

Aber auch das haben sie gut überstanden, dann ihr richtiges Frühstück bekommen und sich auf ihre Decken gerollt zum schlafen. Und Träumen. Von vielen tollen Gerüchen und wilden Rennereien.

Euch einen schönen Tag!




Mittwoch, 20. August 2014

Freilauf! Wolken! Segelflieger! Baustellen!

Die Brut- und Setzzeit hat ein Ende. Wufffiiiiii! Das haben wir heute dann gleich ausgenutzt. Seht ihr, wo die Zweibeiner mit uns waren? Auf dem Flugplatz!
 

Wenn die Schranke schon nicht versetzt wird, damit die Müllschweine nicht bequem vorfahren können - wie wie wäre es mit einer Wildkamera gegen diese Umweltsäue? Gegen Holzdiebstahl werden die unauffälligen Kameras schon eingesetzt, und wenn damit auch nur eine Umweltsau ertappt wird, die dort ihren Sperrmüll hinterlässt, ist das Geld locker wieder drin.

So, nun aber... wir haben Segelflieger geguckt, die bei dem Wind unterwegs waren. Die haben mitunter ganz schön gewackelt, mannoman!


Dabei mussten wir auf große Kamikazebrummer aufpassen, die ebenfalls bei dem Wind unterwegs waren und eine ziemliche Beschleunigung drauf hatten. 

Wir haben Wolken geguckt...


und noch mehr Wolken, die sahen echt toll aus. 


Ok, Joey hat keine Wolken geguckt, der ist durchs Gras gesprungen. Das fand der ziemlich toll. Immer, wenn er im Landeanflug war, hat er die Augen zugemacht, damit ihn nichts in die Augen piekst. Wenn er oben mitten im Sprung war, hat er sie auf gemacht um zu gucken, wohin er überhaupt springt. 


Noch ein Segelflieger, der unter den Wolken rumgekurvt ist, na ja, hier beim landen...


Auf dem Rückweg haben wir dann Rast gemacht und  die beiden Zweibeiner haben sich Brötchen reingezogen. So sieht Joey aus, wenn er auch was will


Danach haben wir noch Baustellen geschaut. Herrchen hat nämlich einen großen Kran gesehen und da sind wir dann hingelaufen. Es werden hier ja einige alte Mietsblöcke saniert und manche bekommen dabei nicht nur eine Wärmedämmung, sondern auch Balkone angebaut. Dann können die Raucher in Zukunft auf den Balkon gehen und brauchen die Bude nicht mehr so zuqualmen. Praktisch!


Die andere Baustelle war das neuen Blockheizkraftwerk an der Puschkinschule, das ist auch fast fertig und versorgt nun nach und nach die Umgebung mit Fernwärme. Vor ein paar Wochen waren wir da gucken, da klaffte noch ein großes Loch im Boden. Sie haben den Generator nämlich überwiegend unterirdisch gebaut, damit der nicht so laut ist. Klug was?

So, und nun geht raus, guckt euch die tollen Wolken an und freut euch, das es noch nicht schneit!

Farino


 


Donnerstag, 7. August 2014

Wasserspiele bei den Ruppiner Kliniken

Heuten waren wir bei einem phantastischem Himmel unterwegs. Guckt selbst:




sieht das nicht toll aus? (Gut, ein winziges kleines bisschen habe ich durch die HDR-Art-Einstellung nachgeholfen...). Also, wer schon immer mal einen Haufen Kunstwerke auf einem überschaubaren (hahahaha...) Gelände sehen wollte, ist bei den Ruppiner Kliniken damit am richtigen Platz, wenn er mit der Innenstadt fertig ist. Ehrlich! 



Es ist ein wunderschönes Gelände, das es zu entdecken lohnt, auch wenn man nix in den Kliniken zu tun hat. Weder jemanden besucht, noch selbst irgendwie geflickt werden muss oder dort arbeitet. Bummelt einfach mal über das Gelände und durch den Klinikpark und entdeckt, was dort alles steht. Und die Tafeln, die ab und an wo stehen und erklären, wie es früher dort war.

Dann war die Makro-Einstellung der Kamera dran. So, oder so ähnlich. An den Wasserspielen gen Klinikpark. Als ich dann die Bilder just gerade am PC durchgesehen habe, na ja... guckt selbst und strengt eure Phantasie mal etwas an...






Findet Ihr auch, dass die Fontäne rechts aussieht wie eine Frau mit Tasche? Beim shoppen oder so? Gut, beim ANFANG vom shoppen. Die Tasche ist ja klein.




Das hier vorne... also DAS... sieht ja fast aus wie ein Neandertaler auf Stelzen... oder?

Los, lasst eurer Phantasie freien Lauf, was oder wen seht Ihr wo?


Viel Spaß beim phantasieren!








Sonntag, 27. Juli 2014

Auf nach Rheinsberg!

„Was machen wir heute???“ - „Ach, ich würde eigentlich mal wieder gerne aus der Stadt raus... von Rheinsberg kenne ich eigentlich nur eine Straße...“ - „Gut, dann lass uns nach Rheinsberg fahren, wir können hundekompatibel den Schlossgarten besuchen!“.

Deckengemälde im Teehaus


Gesagt, getan. Hunde verladen und los. Schon der Weg nach Rheinsberg ist ja sehr schön. Viel Wald, dann riesige Felder – zugegeben, endlose Monokulturen... aber mit den grünen Inseln darin sehen sie dennoch eigentlich sehr schön aus. Auf dem Hinweg sind dann kleine Stände vor manchen Häusern aufgefallen, auf denen die Bewohner das Verkaufen, was sie aus ihrem Garten oder Hühnerstall übrig haben. So etwas finde ich immer sehr schön!

In Rheinsberg haben wir dann gleich gegenüber vom Schlosspark das Auto abgestellt, so brauchten wir nur über die Straße und durch das Tor zum Lustgarten gehen. Dort sind wir links abgebogen um zum Teehaus zu gelangen.


Teehaus

Das Rheinsberger Schloss und seine Gartenanlagen gehören heute der StiftungPreußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Es hat seit dem Mittelalter eine lange und wechselvolle Geschichte. Beeindruckend ist die Größe der Gartenanlagen – und die Wiederherstellung der alten Gartenstruktur. Viele Bäume dort sind noch gar nicht so alt, es müssen also Wiederanpflanzungen sein und auch das erinnert mich doch sehr ans Ammerland, wo ich herkomme. Denn dort gibt es riesige Baumschulen, die solche Bäume heranziehen. Eine der Baumschulen dort hat sogar hunderte von Bäumen fürs französische Disneyland geliefert, was im Baumbereich durchaus eine logistische Meisterleistung war!

da wollten wir eigentlich hin...

Wie gesagt, weit sind wir leider nicht gekommen, an der Brücke zum Obelisken haben wir dann mit Rücksicht auf Farinos Zustand kurz Pause gemacht und sind dann zurück gelaufen. Aber auch dieses kurze Stück war schon sehr beeindruckend und hat Lust auf „mehr davon!“ gemacht. Wer das Schloss und den Schlossgarten mit Kindern besuchen möchte oder ein leicht verständliches Angebot sucht, dem sei noch diese Seite ans Herz gelegt... Rheinsberg für Kinder.

an der Brücke...

Farino geht es halt nicht so gut, das ist verständlich. Er ist relativ langsam, ab und zu tobt er kurz ein bisschen herum, aber nur, um danach wieder ziemlich erledigt zu sein. Er hält sich sehr tapfer, trinkt viel und einer seiner Lieblingsplätze ist vor dem laufenden Ventilator. Joey fand den Ausflug natürlich absolut klasse und war völlig in den ganzen neuen Duftwelten versunken.

"Ey, kannst du vielleicht mal gucken??!!!" - "Neee, riecht grad so gut hier!"

"Hallo Frauchen, das riecht hier voll spannend. Kannste dem alten Sack hier mal sagen, der soll in die Kamera gucken???"

Auf dem Rückweg habe ich dann an einem der kleinen Stände angehalten und fürs nächste Mittagessen eingekauft. Es gab dann panierte Zucchinischnitzel und auch unsere Meerschweinchen Emil und Maria haben sich über ein Stück Zucchini gefreut.