Samstag, 4. Oktober 2014

Die Herbststacheln fallen wieder!



Herbstzeit ist Kastanienzeit! Auf unseren täglichen Hunderunden kommen wir an vielen Kastanien vorbei, die wie jedes Jahr wieder fleissig ihre Früchte abwerfen. Sehr bekannt ist die Rosskastanie, aus deren Früchten man Ketten und Männchen herstellen kann und die sehr dekorativ in vielen Schaufenstern liegen. In einer „Sinneskiste“, einer Wanne oder einem stabilen Karton, gesammelt, kann man mit den Händen oder nackten Füßen drin herumwühlen, was sich sehr toll anfühlt. Wer unterwegs ist und Spielsteine für Mühle etc. sucht, ist mit den Kastanien auch gut dabei. Die Verbindung zum Pferd (hippo) kommt wahrscheinlich daher, dass die Osmanen sie als Pferdefutter benutzten, als sie nach Europa kamen.

In manchen Gegenden werden diese Kastanien auch zur Wildfütterung für Rotwild, Rehe und Wildschweine gesammelt. Die Rosskastanie (aesculus hippocastanum) war 2005 Baum des Jahres. Grund war die Gefährdung der Bäume durch einen Schädling, der Rosskastanienminiermotte. Mehr Aufmerksamkeit auf diese Bäume sollte die Forschung gegen den Schädling schneller vorantreiben, so dachte man. 


Mandala mit Kastanien im Tempelgarten

2008 Wurde die Rosskastanie „Arzneipflanze des Jahres“, da ihre Bestandteile zum Beispiel entzündungshemmend und gefäßverstärkend wirken. Im Bereich der Bachblüten finden wir die Kastanie unter „chestnut“ (was auch bedeutet, wenn ihr irgendwo als Farbe „chestnut“ angegeben bekommt, ist der Stift, das Pferd oder der Hund kastanienbraun). Die Kosmetikindustrie nutzt z. B. aus den Samen gewonnene Saponine. Das Wort kommt vom lateinischen sapo – und das bedeutet Seife. Deshalb gehört die Rosskastanie auch zur Familie der Seifenbäume (Sapindaceae). Mit Blättern, Rinde und Schale von Rosskastanien kann man auch färben. Dass die Schalen von Rosskastanien einen braunen Ton ergeben, sieht man z. B. beim Museum / Kommunikation. Dort färben die Rosskastanienschalen gerade die Steine dunkelbraun.



Sooo... das war die Rosskastanie. Die im Übrigen nicht mit den Kastanien verwandt ist, man nennt sich aufgrund der pieksigen Schalen nur Kastanien. Wie ihr nun gelernt habt, gehört die Rosskastanie zu den Seifenbäumen.

Dann ist uns auf der Hunderunde aber noch etwas anderes pieksiges fast auf den Kopf gefallen:


Das hier ist eine Edelkastanie. Und die sind echt brutal pieksig und machen jedem Igel Ehre. Die Edelkastanie (castanea sativa) hat natürlich auch einen lateinischen „Stammbaum“ der beschreibt, in welche Familie und zu welcher Gattung sie gehört – und in diesem Stammbaum steht, das sie zur Familie der Buchengewächse gehört – und da wiederum in die Gattung der Kastanien (castanea).

Auch diese Früchte fallen jetzt von den Bäumen, platzen auf und verteilen ihre Samen. Die kann man essen, allerdings sind die hiesigen „Maroni“ eher etwas klein. Aber Häher, Krähen, Eichhörnchen und Co freuen sich darüber. Da die Früchte leicht verderben, müssen sie vorbehandelt werden. Einfach an der Luft trocknen lassen geht nicht, einfrieren geht.


die eher jämmerlichen Exemplare der Früchte... geht noch besser.

Hiesige Edelkastanien sind als Parkbäume gepflanzt worden. Andere Arten der Edelkastanie bringen größere Früchte, die industriell verwendet werden. Z. B. ist Kastanienmehl glutenfrei. Interessant finde ich in der Geschichte der Esskastanie, das sie im 16. und 18. Jahrhundert in den südlicheren Ländern oft die einzige Nahrungsquelle war und so ein bis zwei Bäume pro erwachsener Person als Nahrungslieferanten für ein ganzes Jahr veranschlagt wurden.



Auch die Blätter sehen anders aus als bei einer Rosskastanie. Farino vor der Edelkastanie.

Wer mehr wissen möchte, kann bei Wikipedia auch gerne selbst nachlesen :-)














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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.