Herbstzeit ist Kastanienzeit! Auf
unseren täglichen Hunderunden kommen wir an vielen Kastanien vorbei,
die wie jedes Jahr wieder fleissig ihre Früchte abwerfen. Sehr
bekannt ist die Rosskastanie, aus deren Früchten man Ketten und
Männchen herstellen kann und die sehr dekorativ in vielen
Schaufenstern liegen. In einer „Sinneskiste“, einer Wanne oder
einem stabilen Karton, gesammelt, kann man mit den Händen oder
nackten Füßen drin herumwühlen, was sich sehr toll anfühlt. Wer
unterwegs ist und Spielsteine für Mühle etc. sucht, ist mit den
Kastanien auch gut dabei. Die Verbindung zum Pferd (hippo) kommt
wahrscheinlich daher, dass die Osmanen sie als Pferdefutter
benutzten, als sie nach Europa kamen.
In manchen Gegenden werden diese
Kastanien auch zur Wildfütterung für Rotwild, Rehe und Wildschweine
gesammelt. Die Rosskastanie (aesculus hippocastanum) war 2005 Baum
des Jahres. Grund war die Gefährdung der Bäume durch einen
Schädling, der Rosskastanienminiermotte. Mehr Aufmerksamkeit auf
diese Bäume sollte die Forschung gegen den Schädling schneller
vorantreiben, so dachte man.
Mandala mit Kastanien im Tempelgarten
2008 Wurde die Rosskastanie
„Arzneipflanze des Jahres“, da ihre Bestandteile zum Beispiel
entzündungshemmend und gefäßverstärkend wirken. Im Bereich der
Bachblüten finden wir die Kastanie unter „chestnut“ (was auch
bedeutet, wenn ihr irgendwo als Farbe „chestnut“ angegeben
bekommt, ist der Stift, das Pferd oder der Hund kastanienbraun). Die
Kosmetikindustrie nutzt z. B. aus den Samen gewonnene Saponine. Das
Wort kommt vom lateinischen sapo – und das bedeutet Seife. Deshalb
gehört die Rosskastanie auch zur Familie der Seifenbäume
(Sapindaceae). Mit Blättern, Rinde und Schale von Rosskastanien kann
man auch färben. Dass die Schalen von Rosskastanien einen braunen
Ton ergeben, sieht man z. B. beim Museum / Kommunikation. Dort färben
die Rosskastanienschalen gerade die Steine dunkelbraun.
Sooo... das war die Rosskastanie. Die
im Übrigen nicht mit den Kastanien verwandt ist, man nennt sich
aufgrund der pieksigen Schalen nur Kastanien. Wie ihr nun gelernt
habt, gehört die Rosskastanie zu den Seifenbäumen.
Dann ist uns auf der Hunderunde aber
noch etwas anderes pieksiges fast auf den Kopf gefallen:
Das hier ist eine Edelkastanie. Und die
sind echt brutal pieksig und machen jedem Igel Ehre. Die Edelkastanie
(castanea sativa) hat natürlich auch einen lateinischen „Stammbaum“
der beschreibt, in welche Familie und zu welcher Gattung sie gehört
– und in diesem Stammbaum steht, das sie zur Familie der
Buchengewächse gehört – und da wiederum in die Gattung der
Kastanien (castanea).
Auch diese Früchte fallen jetzt von
den Bäumen, platzen auf und verteilen ihre Samen. Die kann man
essen, allerdings sind die hiesigen „Maroni“ eher etwas klein.
Aber Häher, Krähen, Eichhörnchen und Co freuen sich darüber. Da
die Früchte leicht verderben, müssen sie vorbehandelt werden.
Einfach an der Luft trocknen lassen geht nicht, einfrieren geht.
die eher jämmerlichen Exemplare der Früchte... geht noch besser.
Hiesige Edelkastanien sind als
Parkbäume gepflanzt worden. Andere Arten der Edelkastanie bringen
größere Früchte, die industriell verwendet werden. Z. B. ist
Kastanienmehl glutenfrei. Interessant finde ich in der Geschichte der
Esskastanie, das sie im 16. und 18. Jahrhundert in den südlicheren
Ländern oft die einzige Nahrungsquelle war und so ein bis zwei Bäume
pro erwachsener Person als Nahrungslieferanten für ein ganzes Jahr
veranschlagt wurden.
Auch die Blätter sehen anders aus als bei einer Rosskastanie. Farino vor der Edelkastanie.
Wer mehr wissen möchte, kann bei Wikipedia auch gerne selbst nachlesen :-)
Wer mehr wissen möchte, kann bei Wikipedia auch gerne selbst nachlesen :-)
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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.