Ich
gebe zu, ich liebe Landkarten. Ich sammle sie, egal ob neu oder alt,
sie sind toll. Ich bin so ein richtiger Kartenfreak und angesteckt
hat mich vor vielen, vielen Jahren ein Freund, der solche tollen
Teile gestaltet hat. Wohlgemerkt, das war zu einer Zeit, wo niemand
mit dem Begriff „GPS“ (Global Position System) auch nur im
Entferntesten hätte etwas anfangen können.
Ich
mag es einfach, mit diesen Ungetümen zu hantieren – und einige
Karten sehen bei mir halt auch... na ja, sie sind halt
Gebrauchsgegenstände. Der Stadtplan von Neuruppin hat jetzt ein Jahr
seinen Dienst getan, ist tapfer noch nicht komplett in Einzelteile
zerfallen, sieht aber einem auseinander gefalteten
Falk-Patentstadtplan durchaus langsam ähnlich. Die Papierkarten
bieten mir einen großen Überblick über die Umgebung und nicht nur
einen kleinen Teilausschnitt.
Ich
habe auch ein GPS-Gerät, ein Garmin Etrex, weil ich mal mit
Geocaching angefangen habe. Das war einige Zeit sehr spannend –
aber die Grenzen vom einfachen GPS sind schnell erreicht. Das Display
ist winzig, die Kapazität der Karten begrenzt, der Batterieverbrauch
enorm, das Gewicht hoch – und das Piepsen, wenn es den Empfang zum
Satelliten verloren hat, und das passiert schnell mal, nervt. Wie
gesagt, ich habe ein einfaches GPS, keines für einige hundert Euro.
Wer mit einer Papierkarte klar kommt, weiß, er ist unabhängiger von
moderner Technik und auch im Wald nicht komplett aufgeschmissen, weil
die Bäume den Empfang beeinträchtigen und hat – so er einen Stift
dabei hat, kann sich auch SCHNELL mal etwas notieren, Papier ist da
geduldig, Pinnökel von GPS-Geräten nicht immer.
Für
diese Gegend und diesen Beitrag möchte ich euch folgende Karten
vorstellen:
von links nach rechts sind das:
Die
Topographische Karte 3042 Neuruppin von der Landesvermessung und
Geobasisinformation Brandenburg im Maßstab 1:25 000 für 5,00 Euro
Die
Topographische Karte L3142 Neuruppin von der Landesvermessung und
Geobasisinformation Brandenburg im Maßstab 1:50 000 für 5,00 Euro
Die
Topographische Freitzeitkarte Naturpark Stechlin-Ruppiner Land Süd
im Maßstab 1:50 000 von der Landesvermessung und
Geobasisinformation.
Die
MobilKarte Fontanestadt Neuruppin im Maßstab 1:75 000, herausgegeben
von Tourismus-Service Neuruppin für 2,00 Euro
Der
Stadtplan Neuruppin aus dem Städte-Verlag im Maßstab 1:35 000 für
3,50 Euro
Rad-
und Wanderkarte Rheinsberger Seengebiet / Ruppiner Land im Maßstab
1:50 000, publicpress, wasserfest.
Die
Radwander- und Freizeitkarte Ruppiner Land aus dem Pietruska-Verlag
im Maßstab 1:75 000. Sie kostet 4,90 Euro
Weil
ich, wie viele andere Menschen auch, immer wieder vergesse, was jetzt
der Maßstab eigentlich aussagt... hier noch mal die Übersicht
1:25
000 bedeuten: 1 cm auf dem Papier sind 250 Meter in der Realität
beim Laufen.
1:50
000 bedeuten: 1 cm auf dem Papier sind 500 Meter
1:75
000 sind entsprechend dann 750 Meter.
Das
bedeutet auch, je größer der Maßstab, desto weniger Details finden
sich auf der Karte – was natürlich ärgerlich ist, wenn davon
kleine Wege betroffen sind, die einfach nicht mehr dargestellt
werden, aber toll wären um dort zu wandern.
Von
daher fallen Karten ab 1:100 000 als Wanderkarten weg. Selbst wer ein
Gebiet mit dem Rad erkunden will, ist mit solchen Karten nicht so gut
bedient, es sei denn, er findet es super, an viel befahrenen Strassen
zu fahren.
Eine
spannende Frage ist auch, wie groß eigentlich die Kartenblätter
sind. Fangen wir mit der topographischen 1:25 000 Karte an, sie ist
etwa 49 cm hoch und etwa 79 cm breit. Allerdings ist der
Kartenausschnitt dieser Karte nur etwa 45 x 45 cm – was für diesen
Maßstab dann bedeutet 45 x 250 Meter = sind 11,250 km einmal durch
die Karte. Das ist nicht viel. Überdies ist man aufgeschmissen, wenn
man sich nach Strassennamen orientieren möchte. Für Neuruppin
braucht man mindestens 2 Kartenblätter davon, nämlich 3042 und 3142
(Fehrbellin), hat dann aber schon ein Problem mit Gildenhall und
Wuthenow. Was also bietet diese Karte, was andere Karten so nicht
haben?
Es
ist eine amtliche Karte vom Landesvermessungsamt, die zusätzliche
Orientierungspunkte in der Landschaft bietet, so wie z. B.
Höhenlinien, Stromtrassen und Windräder. Als Wanderkarte ist sie
auf festem, leicht glänzendem Papier gedruckt, was aber nicht
verhindert, das sie an den Falzen schnell einreisst und man mit
Klebefilm nacharbeiten muss. Die Rückseiten der topographischen
Karten ist unbedruckt. Packmaß ist 11 x 24 cm, die Karte hat eine
Klarsichthülle.
(hier die Karten der Landesvermessung - also die ersten drei Karten vom oberen Bild - mal nebeneinander, leider gibt meine Kamera keine bessere Bildqualität her...)
Nehmen
wir die nächstgrößere Karte der Landesvermessung, 1:50 000, die
L3142. Die Karte ist aus festem Papier, das Kartenblatt ist insgesamt
etwa 74 x 56 cm groß, wovon auf die reine Karte wieder 45 x 45 cm
entfallen. Beim Maßstab 1:50 000 sind das dann schon 22,5 Kilometer
im Quadrat. Dafür hat man eine Karte, die schon fast wie ein
Wimmelbild aussieht und eine große Kartenlegende. Wie gesagt, eine
amtliche Karte, genau wie die mit dem kleineren Maßstab, auf der
sich viele Informationen finden, aber keine Strassennamen (bis auf
die der Autobahn). Rückseite unbedruckt, Packmaß 11 x 25 cm,
ebenfalls eine Karte mit Klarsichthülle.
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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.