Wir waren mal wieder in Neuruppin unterwegs und haben uns Gebäude genauer angeschaut. Als Ergebnis dieser Tour haben wir für euch wieder ein Ratebild aus der Stadt :-) . Bitteschööön:
Erst aus der Mark Brandenburg. Nun aus Markhausen im Markatal. Die Mark. Ein unverwüstliches Stück Heimat.
Samstag, 31. August 2013
Beißstatistik... nicht nur gebissen, sondern tot
Oh man, je mich mit der
Beißstatistik befasse, umso interessanter wird es.
Jetzt habe ich mir mal die
Hunderassen herausgesucht, die in den letzten Jahren nicht nur
zugebissen, sondern auch getötet haben. Dabei habe ich allerdings
diejenigen aussen vor gelassen, wo der getötete Hund quasie ein
„Ausrutscher“ war. Wenn ein Eurasier einen anderen Hund
totbeisst, dann ist das in der Rasse tatsächlich eher ein
Ausrutscher, weil es in all den Jahren wirklich nur einmal
vorgekommen ist (weitere Ausrutscher sind beispielsweise Chow-Chow,
Dalmatiner und Husky) Wenn ein Labrador Retriever allerdings... dann
ist es definitiv KEIN Ausrutscher mehr, denn das kommt durchaus vor.
Zudem habe ich für diese
Tabelle noch ein Jahr dazu genommen, nämlich 2008. Für 2012 habe
ich leider noch keine Daten bekommen. Aber gerade wenn es um
Verletzungen geht, die zum Tod führen, ist es mir lieber, noch einen
Datensatz dazu zu nehmen.
Auf der Liste stehen die
undefinierbaren Mischlinge und an Rassen ansonsten: Boxer, Deutsche Dogge, Deutscher Drahthaar,
Labrador-Retriever und Rottweiler. Ausserdem stehen drei
Schäferhundrassen drauf, nämlich Belgische Schäferhund
(Groenendahl, Tervuren, Malinois), Deutscher Schäferhund,
kaukasischer Owtscharka und sonstige Schäferhunde, ich gehe davon
aus, das damit Mischlinge gemeint sind, die man eindeutig als
Schäferhundmischlinge identifizieren kann.
Bei der ersten Durchsicht
habe ich gedacht: „Whow, die Boxer sind die neuen Kampfhunde!“.
Boxer gelten als nicht gefährlich, sorgen aber jedes Jahr für
diverse Verletzungen und für mindestens einen totgebissenen Hund.
Von 2008 – 2011 gehen je
3 totgebissene Hunde auf das Konto von Deutschen Doggen, Deutsch
Drahthaar, Belgischen Schäferhunden und kaukasischen Owtscharkas.
Für 4 tote Hunde sind die
undefinierbaren Mischlinge verantwortlich.
Ganze 5 Hunde sind von den
beliebten Labbis zerfleischt worden (na ja, halbe Hunde zerfleischen
die nicht und die Vorfälle waren 2010 und 2011)
Je 6 Hunde waren Opfer der
Rassen Boxer und „sonstige Schäferhunde“.
Rottweiler haben in den
vier Jahren 7 Hunde umgebracht – und der Spitzenreiter von der
Opferzahl her weit, weit voraus ist der Deutsche Schäferhund. Ganze
14 Hunde sind innerhalb von 4 Jahren allein in Brandenburg von
Deutschen Schäferhunden umgebracht worden!
Das haben nicht mal alle
Hunde fertig gebracht, die zu der Gruppe „unwiederleglich
gefährlich“ gehören! Natürlich kann man sagen: „Na jaaaa, das
sind aber ja auch viele Hunde!“. Stimmt. Schäferhunde sind nach
wie vor von den großen Hunden die populärste Rasse mit über 23 000
Tieren in 2011.
Aber wenn man es mit
anderen vergleicht, ist es immer noch verdammt viel, die
undefinierbaren Mischlinge ist 2011 eine Gruppe von über 11 000
Hunden – und hat in den ganzen Jahren nur 4 Todesopfer gefordert.
Hochgerechnet wären sie auch mit 23 000 Exemplaren nicht bei einer
Opferzahl von 14.
Labradore haben es mit
einer Population von ebenfalls über 11 000 Tieren in nur zwei Jahren
geschafft, 5 andere Hunde zu eliminieren.
Der kaukasische Owtscharka
ist im dreistelligen Bereich und sorgt für mehrere tote Hunde. In
der Schweiz ist diese Rasse übrigens auf der Liste der gefährlichen
Hunde.
Ansonsten sind als
„Wiederholungstäter“ keine Hunde der „unwiederleglich
gefährlichen“ Rasse aufgetreten. In den ganzen vier Jahren sind
von allen 5 (!) Rassen „nur“ 3 andere Hunde totgebissen worden.
Alle diese Vorfälle sind
aber immer noch im absolut niedrigen Prozentbereich, wenn man es auf
die Anzahl der Hunde der jeweiligen Rasse hochrechnet. Das
allerdings von Hunderassen, die vom Gesetzgeber für unbedenklich
gelten, weit, weit mehr Vorfälle aktenkundig werden als zum Teil von
allen unwiederleglich gefährlichen Rassen zusammen, führt die
Rassenlisten ad absurdum.
Und... in dieser
Beißstatistik sind ja jedes Jahr nur die Rassen gelistet, die in
Brandenburg für mindestens einen Vorfall gesorgt haben. Sie spiegelt
nur einen Teil der hiesigen Rassenvielfalt wieder, das sollte man
ebenfalls nicht vergessen. Wie kann es daher sein, das es Listen
gibt, die irgendwann mal festgesetzt worden sind, weil man einige
Rassen als „gefährlich“ eingestuft hat – und letztlich stehen
bei als völlig harmlos geltenden Rassen jedes Jahr zerfleischte
Hunde und eine hohe Anzahl von anderen Beißvorfällen? Soll das
„normal“ sein?
Ich halte die
Hundehalterverordnung mit eben Ausnahme der Rassenlisten für eine
gute Sache. Denn auf die Gesamtzahl gesehen sind die Vorfälle immer
noch wenig, so dramatisch es auch für die Beteiligten einer Beißerei
sein mag. Insbesondere, wenn dabei ein Hund ums Leben kommt. Eine
Pauschalverurteilung ist schlichtweg Sippenhaft – und alle
Schäferhundbesitzer würden auf die Barrikaden gehen und hätten
dank ihrer enormen Lobby auch viel Rückendeckung, würden aufgrund
der Beißvorfälle die Deutschen Schäferhunde pauschal als
„gefährlich“ eingestuft werden – mit allen Konsequenzen für
die Halter.
Zumal ich gestern bei der Recherche auf so einen wunderbaren Satz gestoßen bin, das selbst der liebste und harmloseste Hund zu einem gefährlichen Hund werden kann, wenn der Halter nachlässig ist. Denn um gefährlich zu sein und jemanden zu verletzen, braucht ein Hund gar nicht einmal zubeißen. Es reicht, wenn er in ein Fahrrad springt und für einen Sturz sorgt - oder wenn er auf die Straße vor ein Auto springt und der Fahrer daraufhin einen Unfall baut.
Freitag, 30. August 2013
Achtung, Neuruppin Wall!!!!
Auf der Hunderunde vorhin habe ich gesehen, das der Wall zwischen Tempelgarten und Schinkelstrasse abgesperrt ist. Bitte haltet euch an die Absperrung, INSBESONDERE mit Hunden!
Denn dort ist eine massive Rattenplage, die Viecher laufen da schon tagsüber munter über die Wege und haben viel untergraben. Nun wird dort in den nächsten Tagen diese Rattenplage bekämpft und wie man sich denken kann mit Mitteln, die einem Hund auch nicht sonderlich zuträglich sind.
Also bleibt dort bitte mit den Hunden raus, wer dort in der Nähe wohnt und Freigängerkatzen hat - VORSICHT!
Ebenfalls würde ich dort nicht mit einem unangeleinten Hund vorbei laufen - ehe man sich versieht, ist der vielleicht genau in die Rattentodeszone reingerannt und hat sich was geschnappt.
© WoGi - Fotolia.com |
Denn dort ist eine massive Rattenplage, die Viecher laufen da schon tagsüber munter über die Wege und haben viel untergraben. Nun wird dort in den nächsten Tagen diese Rattenplage bekämpft und wie man sich denken kann mit Mitteln, die einem Hund auch nicht sonderlich zuträglich sind.
Also bleibt dort bitte mit den Hunden raus, wer dort in der Nähe wohnt und Freigängerkatzen hat - VORSICHT!
Ebenfalls würde ich dort nicht mit einem unangeleinten Hund vorbei laufen - ehe man sich versieht, ist der vielleicht genau in die Rattentodeszone reingerannt und hat sich was geschnappt.
Giftköder in Potsdam
Ist zwar nicht mehr der Ruppiner Bereich, aber dennoch wichtig:
http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Hundedrama-Gift-toetete-ihren-Liebling
In Potsdam wurden / werden Giftköder ausgelegt.
http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Hundedrama-Gift-toetete-ihren-Liebling
In Potsdam wurden / werden Giftköder ausgelegt.
Dienstag, 27. August 2013
Die Brandenburger Beißstatistik: die gefährlichen Hunde
Hier
nun die beiden Gruppen „unwiederleglich gefährlich“ sowie
„wiederleglich gefährlich“ aus der Brandenburger Beißstatistik.
Unwiederleglich
gefährlich sind die Rassen American Pittbull, American
Stafforshire-Terrier, Bullterrier, Stafforshire-Bullterrier sowie
Tosa Inu. Aus dieser Gruppe waren 2009 insgesamt 1007 Hunde gemeldet.
Diese haben für 11 registrierte Beißvorfälle gesorgt. Für 2011
waren noch 789 Hunde dieser Rassen gemeldet, die für 6 Beißvorfälle
gesorgt haben und 2011 gab es bei 611 Hunden 5 Beißvorfälle.
Insgesamt nimmt die Population dieser Rassen also ab, vom Tosa Inu
ist in all den Jahren kein Hund gemeldet gewesen. Auch die Zahl der
Beißvorfälle nehmen ab.
Mich
persönlich wundert es allerdings immer, wenn bei Rassen innerhalb
eines Jahres ein ungewöhnlich hoher Verlust entsteht, so bei den
American Stafforshire-Terriern. Da sind innerhalb eines Jahres 149
Tiere verschwunden, die Rasse ist von 634 Tieren auf 485 Tiere
gesunken, das ist ein Verlust von fast 24 %!
Würde
man rein spekulativ davon ausgehen, das bei einem solchen Hund, der
aus Kostengründen abgegeben wird und der im Tierheim landet, pro Tag
15 Euro Futter und Betreuungskosten anfallen, wären das pro Monat
(gerechnet auf 30 Tage) 450 Euro, aufs Jahr gerechnet 5400 Euro.
Diese Hunde sind aufgrund der Auflagen so gut wie unvermittelbar.
Frage dann: Wer trägt die Kosten für diese Unterbringung?
Aber
zurück zur Statistik...
Zur
Gruppe der wiederleglich gefährlichen Rassen gehören: Alano,
Bullmastiff, Cane Corso, Dobermann, Dogo Argentino, Dogue de
Bordeaus, Fila Brasileiro, Old engl. Mastiff, Mastino Espanol,
Mastino Neapolitan, Perro de Presa Canario, Perro de Presa Mallorquin
und der Rottweiler.
Auch
hier ist die Tendenz der Anzahl sinkend, von 2009 mit 7444 Hunden
über 2010 mit 7075 Hunden bis runter zu 6623 Hunden im Jahr 2011.
Allerdings gab es von 2010 auf 2011 eine deutliche Zunahme bei den
Angriffen durch diese Hunde. Durchgehend auffällige Rassen sind
hierbei der Dogo Argentino sowie die beiden Perro de Preso Rassen
„Canario“ und „Mallorquin“. Hierbei nehmen die Vorfälle beim
Dogo Argentino und beim Perro de Presa Mallorquin ab, beim Perro de
Presa Canario zu. Zunehmend auffälliger wird die Rasse Dobermann.
Mir werden die Zahlen, die im Bereich 0,60 – 0,99 % bei den liegen,
gelb angezeigt, alles was ab 1,00 % ist, wird automatisch rot
eingefärbt. Der Dobermann hat bei sinkender Zahl der Hunde eine
deutliche Zunahme der Vorfälle, bei den Rottis gab 2009 registriert
19 Vorfälle, 2010 waren es 16 und 2012 dann 35 Fälle, wo zugebissen
wurde.
Auch
bei diesen Rassen gibt es einige mit (erst einmal) auffallend hohem
Schwund innerhalb eines Jahres – und zwar von 2010 auf 2011 – und
das sind die Dobermänner und die Rottweiler, bei den Dobis waren
innerhalb eines Jahres 134 Tiere verschwunden, bei den Rottis
verschwanden innerhalb des ersten Jahres 312 und im zweiten Jahr 386
Tiere. Aber das fällt auch vor allem dadurch auf, das aufgrund der
hohen Zahl der Tiere dann die Verluste gleich die Hunderter
überspringen.
Das
als erste Übersicht von den Listenhunden, ich werde mich in den
nächsten Tagen noch ein bisschen weiter mit der Liste
beschäftigen... also gerne wieder mal vorbeischauen!
Samstag, 24. August 2013
Ein paar Blogbasteleien...
heute haben wir dann mal ein bisschen am Blogdesign gebastelt. Jetzt gibt es ein Favicon (ohne den Undertaker und seinen Bestatterweblog wüsste ich bis heute nicht, was das sein soll...).
Die Wahl von Nick und mir fiel dann auf dieses Motiv:
© chemonk - Fotolia.com
Dann bekommen diejenigen, die aus einem anderen Land auf diesen Blog zugreifen, einen Übersetzer angezeigt. Finde ich sehr gut, da ja immer wieder mal Leute auf diesen Blog kommen, die mir dann schreiben, sie könnten leider kein Deutsch - und ok, mein Englisch ist auch nicht soooo klasse (Wobei ich davon ausgehe, das die Übersetzer-Funktion dann ggf. noch viel, viel schlechter ist ;-) ).
Ich hatte noch kurz mal einen kleinen Wolf drin, der hinter dem Cursor hinterherschaut, zwischendurch den Mond anheult und den man füttern kann, aber das war mir dann zu blöd.
Mit den Neuerungen viel Freude!
Die Wahl von Nick und mir fiel dann auf dieses Motiv:
© chemonk - Fotolia.com
Dann bekommen diejenigen, die aus einem anderen Land auf diesen Blog zugreifen, einen Übersetzer angezeigt. Finde ich sehr gut, da ja immer wieder mal Leute auf diesen Blog kommen, die mir dann schreiben, sie könnten leider kein Deutsch - und ok, mein Englisch ist auch nicht soooo klasse (Wobei ich davon ausgehe, das die Übersetzer-Funktion dann ggf. noch viel, viel schlechter ist ;-) ).
Ich hatte noch kurz mal einen kleinen Wolf drin, der hinter dem Cursor hinterherschaut, zwischendurch den Mond anheult und den man füttern kann, aber das war mir dann zu blöd.
Mit den Neuerungen viel Freude!
Rassen mit steigender Tendenz zu Beißvorfällen
Hier nun eine Tabelle mit den Rassen, die alle drei Jahre für Beißvorfälle gesorgt haben und wo die Zahl der Vorfälle zunimmt. Das muss nicht zwingend mit "na, da gibt es auch mehr Hunde von" zusammenhängen...
Zahl der gemeldeten Hunde/Beißvorfälle , Häufigkeit der Bisse im Hinblick auf die Zahl der gemeldeten Hunde.
Rasse
|
2009
Hunde/Bisse
|
% | 2010 Hunde/Bisse |
% | 2011 Hunde/Bisse |
% |
---|---|---|---|---|---|---|
Beagle | 1050/4 | 0,38 | 1251/6 | 0,48 | 1224/10 | 0,82 |
Berner Sennhund | 3563/4 | 0,11 | 3710/5 | 0,13 | 3415/10 | 0,27 |
Deutsche Dogge | 1458/9 | 0,62 | 1536/12 | 0,78 | 1624/19 | 1,17 |
Engl. Cockerspaniel | 426/1 | 0,22 | 504/2 | 0,40 | 506/5 | 0,99 |
Labrador Retriever | 9200/28 | 0,30 | 10492/34 | 0,32 | 11770/41 | 0,35 |
Landseer | 711/1 | 0,14 | 762/3 | 0,39 | 686/4 | 0,5 |
Rhodesian Ridgeback | 1043/4 | 0,38 | 1129/10 | 0,89 | 1319/18 | 1,36 |
Riesenschnauzer | 1699/5 | 0,29 | 1691/6 | 0,35 | 1641/8 | 0,49 |
Mal überregional, aber durchaus auch passend zum Thema Hundesteuer...
Mars (nicht die mit dem Schokoriegel) hat eine Heimtierstudie erstellt und einen grundsätzlichen und sehr interessanten Artikel auf ihre Firmenhomepage veröffentlicht.
Heimtiere werden für die Gesellschaft immer wichtiger
Schön. Aber wäre ja noch viel schöner, wenn das auch wirklich mal anerkannt werden würde.
Heimtiere werden für die Gesellschaft immer wichtiger
Schön. Aber wäre ja noch viel schöner, wenn das auch wirklich mal anerkannt werden würde.
Freitag, 23. August 2013
Die erste Übersicht der Beißstatistik
allerdings
der Beißstatistik aus ganz Brandenburg, erfasst wurden die Daten von
2009 – 2011. 2012 liegt mir noch nicht vor. Auf den Landkreis
bezogen habe ich die Statistiken beim Veterinäramt angefordert und
hoffe, dass ich sie auch bekomme.
Bild: fotolia |
Also,
ein paar Tage lang viele, viele, viele Daten eingeben und sich mit
Excel beschäftigen haben sich durchaus gelohnt. Mein Augenmerk liegt
ja bei den „Wiederholungstätern“, also den Rassen, die innerhalb
von drei Jahren mindestens zweimal vertreten waren.
Insgesamt
stehen auf der Liste 90 Rassen. Von diesen sind 34 Rassen bislang
„Einzeltäter“, also in drei Jahren nur einmal in der Statistik
aufgetaucht. Dabei kann bei solchen Rassen ein Wert dann auch
durchaus mal bei 25 % liegen – was sich allerdings relativiert,
wenn von dieser Rasse nur vier Hunde als Gesamtzahl aufpassen und
einer davon einem Kumpel ein Loch in den Pelz gebissen hat. Dann ist
ein Hund eben 25 % der Hunde dieser Rasse in Brandenburg. Das ist
übrigens ein Exemplar der Rasse „Transsylvanische Laufhund“.
Klingt doch echt furchteinflößend – oder? Nehmen wir lieber den
üblichen Namen: „Ungarische Bracke“.
Was
gibt es noch für „Einzeltäter“? 2009 hat ein Bretonen Spaniel
(Epagneul Breton) zugebissen, also ein Joey-Exemplar. Da es 2009 in
Brandenburg nur 19 Stück davon gab, ist das dann auch gleich eine
sehr hohe Prozentzahl - und Joey ist alles andere als ein
„Kampfhund“, auch wenn er vom Verhalten her mitunter eher den
Eindruck macht, das er sich auf alles stürzen möchte, was vier
Beine hat und dabei röchelt wie Darth Vader.
31
Rassen haben in jedem Jahr Beißvorfälle gehabt, davon 10 Rassen
mindestens einmal im Bereich über 1 % und mindestens einmal über
0,6 %. Es sind:
Akita Inu, Alaska
Malamute, Australian cattle dog, Amerikanische Bulldogge, Deutsche Dogge, Rhodesian Ridgeback,
Belgischer Schäferhund/Tervure/Groenendahl/ Malinois, Kaukasischer
Owtscharka, Weimeraner und der Zwerbullterrier. Dabei sind der Akita Inu und der Australian cattle
dog die einzigen Rassen, wo die Beißvorfälle deutlich sinken. Klar
ist halt auch hier: Hat man irgendwo ein bissiges Exemplar, das für
mehrere Vorfälle sorgt, fallen in der Statistik diese Vorfälle auf
alle Tiere zurück.
Was
gibt es sonst noch so bei der ersten Übersicht zu sehen? Das
rätselhafte „Neufundländersterben“ in Brandenburg. 2009 waren
1446 Neufundländer in Brandenburg angemeldet. 2010 nur noch 764.
Die
Englische Bulldogge, laut Zeitung soll sie in Neuruppin ja auf die
Liste der „gefährlichen Hunde“. Ja, sie fällt auf, aber in den
drei Jahren gab es nur in zwei Jahren Beißvorfälle. Einmal gab es
bei einer Gesamtzahl von 495 Tieren 4 Vorfälle (0,81 %) und einmal
bei 565 Tieren 6 Vorfälle (1.09 %).
Bevor ich es vergesse, in dieser Liste sind die "unbedenklichen Hunde" - nicht die widerlegbar und unwiederlegbar gefährlichen Hunde. Diese Liste gibt es später...
Oft
ist es ein Tier, das mehrfach auffällig wird – und spätestens
dann greift die Hundehalterverordnung durch. Aber Sippenhaft ist
sicherlich der verkehrte Weg. Zumal man ja auch einen ganz anderen
Aspekt nicht ausser acht lassen sollte: Was ist, wenn so ein Tier
abgegeben wird? Würde die Hundesteuer tatsächlich in solch einem
Maße erhöht werden, das es für einen Halter nicht mehr tragbar
ist, das Tier allein aus steuerlichen Gründen zu halten (schließlich
ist es ein ziemlicher Unterschied, ob man im Jahr 10 Euro, 91 Euro
oder gar 445 Euro mehr zahlen muss) – und er gibt es ab – ja, wer
kommt dann für die Kosten auf?
Andere
Städte haben Tierheime. Neuruppin nicht. Für Fundtiere gibt es
Verträge mit Hundepensionen, wo dann die Stadt pro Tag blechen darf.
Gesetzt dem Fall, ein Halter eines als „gefährlichen“ Hundes,
der aber wirklich kreuzbrav ist, kann den Hund allein aus
steuerlichen Gründen nicht mehr halten. WER kommt für die
Folgekosten auf? Denn in einer Tierpension entstehen pro Monat
schnell mal Kosten von über 200 Euro – und weil an die Haltung
eines „gefährlichen Hundes“ so hohe Auflagen und Kosten gebunden
sind, wird sich kaum jemand finden, der sagt: „Suuuper, natürlich
bezahle ich gerne im Jahr 500 Euro Steuern für diesen Hund, lege
eine Sachkundeprüfung ab, lege mein Führungszeugnis vor, beantrage
eine Plakette fürs Halsband und führe immer die Halteerlaubnis mit
mir, falls mal eine Kontrolle kommt!“.
Wäre
ein Hundehalter nicht mehr in der Lage, seinen Hund zu halten, wären
das bei einem fiktiven Pensionspreis von 20 Euro pro Tag (der aber
nicht mal unrealistisch ist) im Monat (20 * 30 Tage) 600 Euro. Im
Jahr sind das 7200 Euro. Selbst wenn es die Hälfte wäre – wer es
Hundehaltern durch massive Steuererhöhungen und Auflagen unmöglich
macht, seinen Hund weiterhin zu halten – na ja, der „schießt
sich doch irgendwo selbst ins Bein“. Oder etwa nicht?
Stelle
man sich einfach mal vor, drei Halter könnten ihre Hunde nicht mehr
halten, weil die Kämmerei beschließt: „Leute, wir brauchen mehr
Geld, lasst und mal eine Rasse neu einstufen und die Steuern für
„gefährliche Hunde“ drastisch anheben!“ - bei 7200 Euro im
Jahr an externen Unterbringungskosten PLUS Tierarztrechnungen,
schließlich müssen diese Hunde ja auch geimpft, entwurmt und
sonstwas werden – da sind die erhofften Steuermehreinnahmen
schneller weggeschmolzen als ein Eisberg. Es wird ja schon einen
triftigen Grund haben, warum ausgerechnet Berlin KEINE exorbitant
hohe Steuer für Listenhunde kassiert, sondern die dort dem normalen
Steuersatz unterliegen.
Mittwoch, 21. August 2013
Beißstatistiken...
© Michael Ireland - Fotolia.com |
...mich ärgert ja, dass die Hundesteuer zum Teil maßlos übertrieben erhöht werden soll und dann dieser Unsinn, das Neuruppin als EINZIGE Stadt die Englische Bulldogge mit in die "ui, Kampfhund, das wird jetzt aber teuer!"-Liste aufnehmen will.
Also habe ich mich mal ein bisschen durchs Internet gewurschtelt und vom Parlamentsdokumentationsdienst die Beißstatistiken von 2001 - 2011 bekommen. Die beziehen sich auf ganz Brandenburg und nun bin ich seit zwei Tagen dabei, die Statistik durchzuarbeiten und mir die relevanten Sachen rauszuschreiben.
Beißvorfälle von 2009 - 2011 nach Rassen, gemeldeter Anzahl der Hunde in Brandenburg und halt Anzahl der Vorfälle. Natürlich kann man eine Statistik mitunter auch drehen wie man will - aber letztendlich ist es durchaus sehr interessant, das es z. B. innerhalb von nur einem Jahr ein geradezu rätselhaftes Hundesterben einer ganz bestimmten Rasse gegeben hat. Keine Listenrasse, aber wenn innerhalb eines Jahres davon weit über 100 Tiere fehlen, ist das durchaus merkwürdig und auch nicht mit "Zucht" zu erklären, denn das sind ja Hunde, die beim Ordnungsamt gemeldet worden sind - und kein Züchter, der Welpen nach 9 - 12 Wochen abgibt, wird sie vorher beim Ordnungsamt melden.
Dann gibt es da noch eine ganz interessante Sache, 2009 war die Anzahl der Tosa Inu in Brandenburg 0. Dennoch gab es einen Todesfall durch einen Tosa Inu. Sieht auf den ersten Blick dann etwas merkwürdig aus, aber das war dann wohl ein "ausserbrandenburgischer" Tosa Inu, ich glaube nämlich nicht, das der sich selbst totgebissen hat.
Bei manchen Rassen ist mir dann auch erst einmal die Kinnlade heruntergefallen und ich habe gedacht "WAAAAAS ist DAS???". Noch nie gehört. Germanischer Bärenhund zum Beispiel, Gut, ich habe dann festgestellt, vom Aussehen her kenne ich die.
Also, sehr, sehr interessant auf jeden Fall und bei JEDER Rasse liegen die Beißvorfälle im gaaanz, gaaaanz tiefen Prozentbereich. Überwiegend auch im Bereich unter 1 %. Das Augenmerk wird dann bei der weiteren Auswertung auf "Wiederholungstäter" liegen, also den Rassen, bei denen in jedem Jahr Beißvorfälle vorgekommen sind - und das sind nicht immer nur Rassen, die auch an Hunden wirklich viel vertreten sind.
Falls sich übrigens jemand über das Bild oben wundern sollte... das ist "Schutzhundesport". Also da werden unter dem Begriff "das ist Hundesport" Hunde darauf abgerichtet, Menschen anzugreifen. Das kann übrigens nicht jeder Hund. Hunde, mit denen man Schutzhundesport macht, sollten dazu eine Veranlagung haben. Aber: letztlich kann Otto Normalbürger nach Ablegen von Sachkunde- und Begleithundeprüfung völlig legal im Rahmen von Vereinen seinen Hund auf Menschen abrichten. Mal so etwas "ketzerisch" in den Raum geworfen...
Sonntag, 18. August 2013
Farino fragt: Wo bin ich wohl?
Hallo Leute, heute waren wir ganz lange unterwegs. Das war richtig toll, wir haben ganz viel gesehen. Die Zweibeiner haben dann zwischendurch so lange an komischen pieksigen Büschen rumgestanden und da gefuttert. Brombeeren. Haben wir auch angeboten bekommen. Unsere einhellige Hundemeinung: "Bäh!". Meinem Kumpel Joey und mir waren die Büsche zu doof. Weil pieksig. Wenn wir etwas doof finden - na, wie machen wir dem doofen Ding das wohl klar?
So, nun aber ein Foto mit mir. Ihr könnt ja mal raten, wo ich da bin:
Irgendwelche Ideen?
So, nun aber ein Foto mit mir. Ihr könnt ja mal raten, wo ich da bin:
Irgendwelche Ideen?
Neuruppin will die Hundesteuern erhöhen...
So
verkündeten die Zeitungen mehrfach. Herr Göpke, Kämmerer der
Stadtverwaltung, erklärte dann auch die geplanten Erhöhungen:
So
soll die Steuer für den ersten Hund von 55 Euro auf 65 Euro
steigen. 10 Euro mehr. Das ist eine Steigerung von über 18 %.
Für
den zweiten Hund steigt die Steuer dann ebenfalls um 10 Euro auf 75
Euro. Das sind über 15 %. mehr.
Für
die Halter von Listenhunden soll die Steuer von 409 Euro auf 500 Euro
steigen. Das sind über 22 % mehr. Mit welchem Recht?
In
der MAZ ist zu lesen, das mit dieser Steuererhöhung die Zahl der
Hunde in der Stadt begrenzt werden soll. Komisch, das ist in ganz
Deutschland die Begründung für die in Deutschland einzigartige
Einrichtung der Hundesteuer – und es ist letztlich nicht mehr als
eine Wiederholung von etwas, das nicht stimmt.
Die
Zahl der Hunde in einer Stadt wird nicht durch die Hundesteuer
geregelt. Die Hundesteuer ist nach wie vor alleine dazu da, Geld in
die leere Stadtkasse zu spülen ohne dafür auch nur irgendeine
Gegenleistung zu erbringen. Die Zahl der Hunde in einem Stadtgebiet
lässt sich am wirkungsvollsten durch die Umsetzung der bestehenden
Hundeverordnungen erreichen. Denn damit würden NICHT diejenigen
bestraft werden, die sich ohnehin Mühe geben, ihre Hunde bei der
Steuer und beim Ordnungsamt anmelden und bei großen Hunden ein
Führungszeugnis vorweisen müssen.
Dazu
kommt, das für viele Menschen der Hund auch deshalb wichtig ist,
weil er ihnen einen Partner ersetzt, sie haben jemanden zum Reden,
müssen das Haus oder die Wohnung verlassen und sich bewegen. Gerade
für ältere Menschen ist dies enorm wichtig – oder für Menschen,
die Probleme mit Depressionen haben. Mit einem Hund MÜSSEN sie raus.
Dazu kommt insbesondere bei Frauen auch, es ist fast egal, wie groß
der Hund ist – Frauen mit Hund werden weniger belästigt. Ältere
Menschen mit Hund laufen weitaus weniger Gefahr, ausgeraubt zu werden
als Menschen ohne Hund – Beispiele dafür gibt es immer wieder auch
in den Medien. Hunde bieten allein durch ihr Dasein Schutz,
Sicherheit und Gesundheitsvorsorge. Schade, das Menschen, die ohnehin
viel Geld für die Hundehaltung ausgeben, dann genau dafür noch
bestraft werden.
Denn
nichts anderes ist die Erhöhung der Hundesteuer für all diejenigen,
die ihre Hunde angemeldet haben: Eine Bestrafung. „Hey, wir haben
hier über 1800 angemeldete Hunde, da können wir abzocken!“ - ja
und dann ist noch von dem Einsatz von Detektiven zu lesen, die
unangemeldete Hunde aufspüren sollen. Man wüsste aber nicht, ob
noch dieses Jahr oder erst nächstes Jahr. Hey, wenn das Ordnungsamt
schon Hundehalter nur auf Anforderung kontrolliert, weil es bequemer
und einfacher ist, den ruhenden Verkehr mit Knöllchen zu bedenken -
so ein Detektiv kostet Geld. Und genau das hat die Stadt nicht und
genau das wird die Stadt auch noch längere Zeit nicht haben, zumal
ja wohl jetzt ein zweiter Baumkontrolleur eingestellt werden müsste.
Es
ist auch sehr fragwürdig, woher sich der Satz für die Listenhunde
ergibt. Hängt irgendwo eine Dartscheibe mit Zahlen? Sieht fast so
aus. Berlin hat keine extra Steuer für Listenhunde. Das Problem sind
ja nicht die Hunde, sondern die Halter. Viele Halter von
Listenhunden, die absolut gut erzogen sind und sogar zum Teil im
Rettungsdienst arbeiten (und selbst als MenschenRETTER werden sie
vielerorts noch bestraft) könnten nämlich eine exorbitante
„Kampfhundesteuer“ gar nicht finanzieren und müssten sich von
ihrem Hund trennen. Die Tierheime sind voll davon. Sehr praktisch,
das Neuruppin kein Tierheim hat und somit auch in vielen Fällen gar
nicht erst die Kosten für Fund- oder Abgabetiere tragen muss, wie
andere Städte, die sich Tierheime leisten „müssen“. Was man
immer wieder sieht ist, das Tierheime voll von solchen Hunden und
deren Mischlingen sind, die echt tolle Tiere sein können. Aber wer
will schon ein Tierheim mit so einem Hund entlasten, wenn jede
Institution erst einmal Euro-Zeichen in den Augen hat und die
Auflagen enorm sind?
Überhaupt,
ist es nicht merkwürdig, das ausgerechnet eine Hunderasse, die bei
den Beissvorfällen unter den Top 5 ist und in deren internationalem
(FCI)-Standart definitiv Kampfschärfe gefordert wird NICHT auf der
„Kampfhundeliste“ steht?
Ist
es nicht ebenfalls merkwürdig, das insbesondere mit Tieren aus
ebendieser Rasse eigentlich immer wieder auch gegen die
Hundeverordnung verstoßen wird? Denn letztlich ist doch
Schutzhundesport für Menschen, die mit ihrem Hund nicht beruflich im
Grenzschutz-, beim Zoll-, in der Bundeswehr-, bei der Polizei oder im
Wach- und Sicherheitsdienst arbeiten, nichts anderes als das sie
ihren Hund gezielt darauf abrichten, auf Kommando Menschen
anzugreifen. Was will „Otto Normalverbraucher“ also mit einem
Hund, bei dem als Zuchtziel unter anderem Kampfbereitschaft gefordert
wird – und der darauf abgerichtet wird, auf Menschen loszugehen –
und warum stehen diese Tiere nicht auch auf der Rassenliste und sind
mit höheren Auflagen verbunden?
Aber
zurück zur örtlichen Hundesteuererhöhung. Was gäbe es denn für
Alternativen? Mal abgesehen davon, das ich für die Einführung einer
Katzensteuer bin Wer Katzen hält, kann für die auch Kohle
abdrücken. Hunde laufen überwiegend an der Leine – Katzen
streunen frei durchs Stadtgebiet, benutzen Kinderspielplätze
ungestraft als Toiletten, greifen andere Tiere an, was sie ebenfalls
ungestraft tun dürfen und können ihre Krankheiten, Seuchen und
Parasiten munter verbreiten. Wenn also ein Detektiv engagiert werden
sollte – warum werden nicht auch Katzenhalter zur Kasse gebeten?
Von denen könnten in der Stadt ohne jegliche Konsequenzen 10 000
Stück gehalten werden, ebenso können sie bei Nichtgefallen
irgendwann ausgesperrt werden – und kaum jemanden juckt es.
Desweiteren
wäre ich ob der zugekackten Wege und Grünflächen für die
Ausweitung der Arbeitsfelder hiesiger Ordnungsamtspolitessen. In
Wuppertal, wo wir mal ein paar Jahre gewohnt haben, werden
Hundehalter daraufhin kontrolliert, ob sie Kotbeutel dabei haben,
wenn sie mit ihrem Hund unterwegs sind. Ich habe zwei Hunde – und
ich finde, was hier an Hundescheiße von Haltern einfach liegen
gelassen wird, ist eine Zumutung. Das man nicht immer alles
wegbekommt – ok, grad wenn es mal etwas matschiger ist, Gras lang
oder wenn Wuffel Durchfall hat. Aber viele Leute räumen hier
grundsätzlich den Mist ihrer Hunde gar nicht erst weg – und das
ist widerlich!
Es
wäre doch viel einfacher, da mal anzufangen! Kein Muffbeutel dabei
haben kostet in Wuppertal ungefähr 15 Euro. Und genau bei solchen
Kontrollen kann man dann auch wunderbar feststellen, welche Hunde
gemeldet sind und welche nicht. So hat man nach und nach eine Stadt,
die sauberer ist was den Hundemist anbelangt, mehr Hundehalter, die
sich an die Regeln halten – und als Nebeneffekt dann auch steigende
Steuereinnahmen durch Hunde, die nachträglich gemeldet werden und durch Verwarngelder. Zusätzlich könnte man dann auch sicherlich von Leuten, die mit Müll
und Flaschen herumwerfen, den einen oder anderen Euro abkassieren.
Ist auch lästig und sicherlich könnten die Ordnungsamtsleute sich
in diverse Diskussionen verwickelt sehen – Autos wehren sich ja nun
einmal nicht verbal, sondern stehen einfach nur mal länger als
erlaubt irgendwo. Ich bin auch nicht für einen Überwachungsstaat –
aber wenn ein größerer Teil der Bevölkerung nun einmal deutlichere
Hilfe braucht um zu lernen, das es unschön ist, wenn überall
Hundemist und Müll herumliegt, dann ist das eben so – und nach wie
vor geht insbesondere bei Erwachsenen der größte Lerneffekt übers
Portmonee - bei Autofahrern hat man damit ja letztlich auch kein Problem, denen beizubringen, das ihre Autos nicht unbegrenzt überall stehen dürfen.
Aber
da Neuruppin nicht nur aus der Stadt Neuruppin besteht, sondern auch
aus Dörfern in denen viele, viele Hunde leben, wäre es durchaus
auch sinnvoll, dort mal zu schauen, welche Hunde gemeldet sind und
welche nicht. Denn es wäre den Hundehalter in der Stadt gegenüber
unfair, nur sie belangen zu wollen.
Und
was wen nun geritten hat, ausgerechnet Englische Bulldoggen in dieser
Stadt auf die Rasseliste zu setzen, würde ich auch gerne noch
wissen.
Was
haltet ihr eigentlich von der ganzen Sache und welche konstruktiven
Vorschläge habt ihr beizutragen?
Quelle u. a. http://www.maz-online.de/Lokales/Ostprignitz-Ruppin/Hundesteuer-soll-erheblich-steigen
Was in diesem Artikel übrigens nicht steht: Bezieher von Sozialhilfe oder ALG 2 brauchen mit formlosem Antrag und Nachweis für den ersten Hund nur die Hälfte der Hundesteuer zahlen!
Sonntag, 11. August 2013
Joey erzählt: Emil
Seit gestern wohnt Emil hier. Guckt mal, das ist Emil:
Weil ich den so interessant finde, gucke ich öfters mal nach ihm. Und nach seiner Freundin, das ist die Maria. Die hatte eigentlich Keks noch dabei, aber die Keks ist leider letztens gestorben.
Gestern haben wir Besuch bekommen, den Frank. Frank hatte eine interessante Kiste dabei, da war dann der Emil drin. Dann haben die den Emil zur Maria gesetzt, die den erst mal volle Lotte zugetextet hat. Der ist gar nicht zu Wort gekommen, sondern hat einfach nur so ein bisschen vor sich hingeblubbert. Emil hat vor mir keine Angst, der kommt manchmal an und guckt, was ich mache, wenn ich da so gucke.
Nun ja, auf jeden Fall wohnen hier jetzt dann sechzehn Pfoten und vier Füße. Ab und zu kommen noch zwei Flügel dazu, wenn Fledi sich mal wieder beim Abbiegen verpeilt und hier im Zimmer landet, weil das Fenster offen ist. Dann ist hier immer was los! Fledi fliegt dann nämlich immer Karussell, sagt Frauchen. Die überlegt dann immer, wie sie Fledi am Besten wieder los wird, weil Fledi so schnell in die Runde fliegt, donnert die nämlich immer am Fenster vorbei.
So Leute, und jetzt muss ich erst mal wieder was saufen, Frauchen hat die Küchentüre offen gelassen weil sie die Hände voll hatte und da war Geschnetzeltes mit Zigeunersauce in der Pfanne... das konnte ich einfach nicht umkommen lassen.
Weil ich den so interessant finde, gucke ich öfters mal nach ihm. Und nach seiner Freundin, das ist die Maria. Die hatte eigentlich Keks noch dabei, aber die Keks ist leider letztens gestorben.
Gestern haben wir Besuch bekommen, den Frank. Frank hatte eine interessante Kiste dabei, da war dann der Emil drin. Dann haben die den Emil zur Maria gesetzt, die den erst mal volle Lotte zugetextet hat. Der ist gar nicht zu Wort gekommen, sondern hat einfach nur so ein bisschen vor sich hingeblubbert. Emil hat vor mir keine Angst, der kommt manchmal an und guckt, was ich mache, wenn ich da so gucke.
Nun ja, auf jeden Fall wohnen hier jetzt dann sechzehn Pfoten und vier Füße. Ab und zu kommen noch zwei Flügel dazu, wenn Fledi sich mal wieder beim Abbiegen verpeilt und hier im Zimmer landet, weil das Fenster offen ist. Dann ist hier immer was los! Fledi fliegt dann nämlich immer Karussell, sagt Frauchen. Die überlegt dann immer, wie sie Fledi am Besten wieder los wird, weil Fledi so schnell in die Runde fliegt, donnert die nämlich immer am Fenster vorbei.
So Leute, und jetzt muss ich erst mal wieder was saufen, Frauchen hat die Küchentüre offen gelassen weil sie die Hände voll hatte und da war Geschnetzeltes mit Zigeunersauce in der Pfanne... das konnte ich einfach nicht umkommen lassen.
Nick erklärt: Anti-Schlingnapf
Einen Antischlingnapf braucht man, wenn ein Hund schlingt
was man benötigt:
flache Futterschale
3 bis 4 faustgrosse Steine
Joeys Napf, halbe Tagesportion. Optisch mehr... |
Die Steine in die Futterschale hineinlegen
Beachten: Die Steine gründlich schrubben
Das ist die günstige Variante zu einem gekauften Anti-Schlingnapf
Ergänzung:
Hintergrund ist, das Joey wie ein Wal durch Futter fräst. Maul auf, einmal durch den Napf gesaugt, fertig. Danach wird Farino von seinem Napf verscheucht.
Joeys Napf, halbe Tagesportion. Ohne Steine ist das in weniger als 2o Sec. weg. |
Man KANN auch einen Napf mit drei Höckern drin kaufen. Kostet je nach Größe für ab etwa 12 Euro bis über 20 Euro. Aber große Steine tun es auch, sind günstig, variabel und gut zu säubern. Bitte auf keinen Fall saugfähige Steine wie Kalksteine oder Ziegelsteine nehmen und die Größe so wählen, das der Hund sie auf keinen Fall verschlucken kann und zwischendurch immer wieder mal gründlich säubern.
Donnerstag, 8. August 2013
Joey erzählt: Nein, das ist nicht irgendwo im Urwald von Borneo...
das
ist auch nicht die Camel-Trophy, auch wenn Frauchen meint, das sieht
da zum Teil genau so aus. Keine Ahnung, ich weiß noch nicht mal, was das sein soll. Das ist die Baustelle wo wir immer durch
müssen. So sah dass da heute aus, nachdem heute Nacht ein Unwetter war:
Und
ich kann euch sagen, ich bin mittlerweile echt Baustellenprofi hier
geworden. Macht mir gar nix mehr aus. Ich gucke überall nach dem
Rechten und Linken und gehe ganz cool an den riesigen Maschinen
vorbei.
Die
Bauarbeiter kennen mich auch schon fast alle :-) und manchmal treffen
wir hier eine Frau, die freut sich immer total, wenn sie Farino und
mich sieht. Heute war sie auch an der Baustelle, ist vom Fahrrad
abgestiegen, hat uns Hunde erst einmal geknuddelt und dann ist sie
weiter gefahren.
Im
Büro sorgen wir für ein gutes Betriebsklima. Und ehrlich, manchmal
ist es grottenlangweilig, aber so lässt es sich doch gut leben!
Gelernt
haben wir heute übrigens auch noch etwas: Schafe können nicht
furzen. Steht hier auf dem Zettel:
Dienstag, 6. August 2013
Entspannte Tage
es
war nur sehr warm. Zu warm. Farino ist jetzt noch einen großen Eimer
Fell losgeworden. Samstag kam dann Post von der Kämmerei. Für den
neuen Hundesteuerbescheid braucht es etwas länger um da durch
zusteigen. Warum einfach, wenn es auch hochgradig umständlich geht.
Und warum ich im Sommer 2013 dann schon mit den Hundesteuern für
2014 im Soll stehe... keine Ahnung. Es ist halt ein Steuerbescheid,
wahrscheinlich soll man da auch gar nicht so genau durchblicken.
Aber
Joey hat jetzt seine Steuermarke, die dann auch gleich ans Halsband
gekommen ist. Erst einmal provisorisch, weil ich keine Kabelbinder
hier habe, und mit Kabelbinder halten die Teile direkt auf dem
Halsband nun einmal perfekt, klimpern nicht rum und reißen auch
nicht ab.
Wer mag und hat kann noch ein Stück Neopren oder so unterlegen, kommt auch auf die Breite vom Halsband an.
Wer mag und hat kann noch ein Stück Neopren oder so unterlegen, kommt auch auf die Breite vom Halsband an.
Nach einem etwas Joey-stressigen Freitag wo er dann wieder mit Gejaule zu jedem Hund wollte und wir uns böse in die Wolle bekommen haben, waren Samstag und Sonntag richtig locker. Es war so warm, das ich mich nicht hätte auf die Gertenarbeit konzentrieren können – und so habe ich sie zu Hause gelassen. Wir hatten wirklich nette Runden im gemächlichen Tempo und mit öfters stehen bleiben bis die Leine sich wieder entspannt...
Das
wäre so vor einer Woche nicht möglich gewesen. Auch
Hundebegegnungen – viele regen ihn zwar nach wie vor auf und er
zieht und rennt hin und her um seine Spannung abzubauen – aber es
ist schon viel, viel, viel besser geworden!
Er
ist mir in den letzten beiden Tagen kein einziges Mal so in die Leine
gesprungen, das ich dachte, es zerreißt meinen Rücken oder kugelt
mir den Arm aus. Das ist ein Fortschritt. Er schaut jetzt öfters
auch wenn wir unterwegs sind, was ich möchte. Auch das ist ein
großer Fortschritt, bislang war ich in der Stadt ja so ziemlich
komplett abgeschrieben.
Nur auf dem Rückweg am Samstag Abend, da hörten wir dann irgendwann ein Feuerwerk. Zum Glück waren wir in Höhe des Fontane-Denkmals, hatten es also nicht mehr ganz so weit bis nach Hause. Da war dann alles aus und vorbei - Joey ist in Panik ausgebrochen. Das wird dann auch irgendwann mal eine „Baustelle“.
Montag
hatte uns dann der Alltag wieder, Schulbeginn und mehr Leben auf den
Straßen. Ich würde es mal so ausdrücken: um halb acht war die
Welt noch relativ in Ordnung, eine Stunde später war der
Kernstadtbereich für Joey dann wieder viel zu stressig. Zur Not
hüpft dieser Hund wie ein Frosch über die Straße! Während ich
also vorne mit Joey zu kämpfen hatte, der unbedingt zu einem anderen
Hund hin wollte, was er aber nicht sollte, blieb Farino hinter mir
und hat abgewartet. Der hat sich einfach hingesetzt und ich habe das
erst 100 Meter später mitbekommen, als Joey dann wieder „Auf dem
Teppich“ und wir am Hund vorbei waren.
Farino
ist weg. Wo ist Farino? Also zurück, um die Ecke geschaut, da saß
Farino ganz brav neben einem Auto und hat einfach gewartet, bis alles
vorbei ist und er wieder abgeholt wird! Oh man. Da ich Farinos Leine
meistens lose in der Hand habe, weil er ja echt problemlos ist und
ich so die Leinen schneller auseinander sortieren kann, falls Joey
mal wieder munter überall über, unter und durch die Leinen springt,
habe ich im Eifer des Gefechts gar nicht mitbekommen, das die Leine
runter ist.
Weil
es dann so warm war, habe ich die Abendrunde auf sehr spät gelegt.
Weiterer Vorteil: es ist nichts mehr los auf den Straßen und die
Reizüberflutung für Joey ist weg. Entsprechend angenehm und
problemlos war die Runde dann auch.
Fazit:
Joey ist nun 25 Tage hier und er hat trotz allen Problemen enorme
Fortschritte gemacht und läuft mittlerweile überwiegend manierlich
an der Leine. Von einem akzeptablen „bei Fuss“ sind wir noch eben
so weit weg wie vom draussen ableinen. Von der „unglaublichen
Dankbarkeit südländischer Hunde“ (oder Hunden aus Balkanländern),
die manche Leute diesen Hunden nachsagen, kann ich nichts erkennen.
Er ist sehr umgänglich, das sind andere Hunde auch, aber er hat eben
auch Defizite und da muss man mit klaren Grenzen, Konsequenz und
Erziehung arbeiten und kann nicht auf so etwas wie „aus Dankbarkeit
mache ich alles, was du willst!“ hoffen. Zumal ein solcher Hund ja
auch erst einmal begreifen muss, was man überhaupt von ihm erwartet.
Gestern
sagte mir jemand: „Aber er hat hier jetzt ja ein viel besseres
Leben!“ - nach menschlichem Empfinden... ja. Was die
Futterversorgung und ein Dach über dem Kopf anbelangt: auch ja. Aber
er hat die Freiheit eines Streuners dafür aufgegeben/aufgeben müssen
um ein nach menschlichen Maßstäben „besseres“ Leben zu führen.
Das sollte man nie vergessen. Ein Hund weiß nicht, was Geld ist, was
Futter und medizinische Versorgung kostet (und andere Tiere wissen
das auch nicht). Es ist ihm auch herzlich egal, denn das sind
„Menschendinge“.
Ebenfalls
sagte mir gestern jemand, der eine der Auseinandersetzungen mit Joey
mitbekommen hat: „Leckerlies, nehmen Sie Leckerlies!“. Es ist
eine sehr interessante Erfahrung mit einem Hund zu arbeiten, den
Leckerlies (bzw. das Hundefutter) draussen meistens gar nicht
interessiert. Er ist innerlich so angespannt, das er überhaupt nicht
ans Fressen denkt. Auf dem Platz geht es besser, in der Stadt so gut
wie gar nicht. Würde er draussen auf Futter, Quietschies oder so reagieren, wäre vieles weit problemloser...
Vielleicht
kann man es sich so vorstellen wie die GSG 9 im Einsatz. Angespannt
und wachsam. Da kann auch keiner eine Tüte Gummibärchen werfen und
sagen: „Jungs, entspannt euch mal!“ und erwarten, das sie darauf
reagieren und sich ablenken lassen ;-. Oder diese Bärenfellmützen-Soldaten in London. Auch da gibt es immer wieder mal Videos zu finden, wie Leute versuchen, sie durch irgendwelches Gehampel dazu zu bringen, ihre Mimik und Gestik zu wechseln. Geht nicht.
Samstag, 3. August 2013
Das schleckt!
Das Thunfischeis ist fertig! Nach einer kleinen Runde in der Wärme draussen wurde dann serviert. Na ja, erst noch ein Foto, bevor die Hunde die Eisbehälter in Beschlag nehmen:
So sieht es dann aus wenn das Eis fertig ist... ein hart gefrorener Klotz aus Joghurt und Thunfisch
Es schmeckt! Joey versucht zwar zwischendurch, das Eis rauszubeissen, geht aber nicht. Farino nimmt es wie üblich viel gelassener und schleckt sich einfach bis zum Boden durch....
Der angenehme Nebeneffekt: sie sind wunderbar für längere Zeit beschäftigt...
So sieht es dann aus wenn das Eis fertig ist... ein hart gefrorener Klotz aus Joghurt und Thunfisch
Es schmeckt! Joey versucht zwar zwischendurch, das Eis rauszubeissen, geht aber nicht. Farino nimmt es wie üblich viel gelassener und schleckt sich einfach bis zum Boden durch....
Der angenehme Nebeneffekt: sie sind wunderbar für längere Zeit beschäftigt...
Freitag, 2. August 2013
Ist das heiss... jetzt ein Hundeeis!
Was für eine Hitze
draussen! Wir Menschen können schwitzen und uns prima abkühlen: schnell unter die Dusche springen, etwas Kühles trinken, schwimmen
gehen (ok, das können Hunde zum Teil auch...), Eis essen. Hunde sind da oft
nicht ganz so gut dran, besonders wenn man so einen Hund wie Farino
hat, ohnehin angeschlagen und dann auch noch mit kurzem Fell ein
„dickes“ Fell.
Eis für Hunde, das wäre
es doch! OK, ich kenne ein paar Rezepte für den Kong, ein Gummiteil
zum füllen, wo Hunde sich ihr Futter herausschlecken müssen. Da
gibt es auch Rezepte für „Eis“.
Google befragt und neben
der Firma Cold & Dog in Berlin, die tatsächlich Eis für Hunde
(Geschmacksrichtungen Lachs und Rind) herstellen, war das Schlittenhundeforum sehr informativ. Joghurt
holen, mit Früchten mischen, wieder in die Becher füllen,
einfrieren.
Aha. Die Joghurtbecher
sind aber nicht unbedingt zum einfrieren gedacht. Ich hätte bei Joey
Bedenken, dass er mir den Becher mitfrisst. Jemand anderes nimmt Eiswürfelbehälter...
gute Idee!
Dann bei Chefkoch
geschaut, was es dort noch so zum Thema Eis gibt: Bindemittel,
Zucker und cremige Konsistenz. OK, muss ein selbstgemachtes Hundeeis
cremig sein? Ich denke, nicht. Wichtig ist, das es für den Hund in
Ordnung ist und ihm schmeckt.
Also die Einfachvariante
gewählt: einen großen Becher Joghurt und eine (ökologisch und Co
voll unkorrekte) Dose Thunfisch. Alles schön mit dem Mixer
vermengen und sich über die leuchtenden Hundeaugen freuen.
Dann gab es ja noch das
Thema: Wo rein damit, das es einfrieren kann und die Hunde beim
rausschlecken kein Problem bekommen? Ich wollte ja erst
Fischeiswürfel machen, dann fiel mein Blick aber auf leere
Milchtüten. In Schweden und so wird darin viel eingefroren –
perfekt! Jeweils das untere Drittel abgeschnitten, ausgewaschen,
Fischjoghurt rein und ab in den Gefrierschrank.
Den Rest aus dem Mixbecher
durften die beiden Schleckermäuler dann aus ihren Näpfen
schlabbern. Und das Urteil von beiden war eindeutig: MEHR DAVON!
Gerne, aber erst, wenn es gefroren ist. Dann haben sie länger etwas
davon.
Habt ihr auch Rezepte für
Hundeeis oder so? Ihr dürft sie gerne hier teilen!
Und morgen erzähle ich euch dann, wie es den beiden "geschleckt" hat.
Bild: fotolia. Nachmatschen des Rezeptes auf eigene Verantwortung!
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