Freitag, 8. April 2016

Flugplatzgeschichten, Bikejöring und Matsche...

Hier sind wir wieder... die letzten Tage waren wie üblich recht interessant. Mit Joey habe ich vorgestern eine Bikejöring-Tour gemacht und bin dabei über den Flugplatz gefahren. Weil ich dann in der Pampa einen Kombi mit geöffneter Heckklappe und jemanden mit Müll hantieren gesehen habe, bin ich dort hin gefahren.


Das war sehr interessant. Also der Typ schmeißt Planen auf einen großen Müllhaufen, kippt dann noch eine Tasche voller Müll drüber und will mir erzählen, das er nur aufgeräumt hat. Müll von einer Ecke in die andere. Was für eine heroische Tat! Das hat er mir dann auch lang und breit erklärt, das er öfters mal kommt um dort „aufzuräumen“. Ah ja. Aber wer aufräumt, der sorgt doch eigentlich dafür, das Müll in ein Auto gepackt wird um ihn vernünftig zu entsorgen – und nicht dafür, das aus einem Auto noch mehr Müll dort abgeladen wird – oder? Ich habe ihm dann gesagt, das die BIMA sich sehr freuen wird und das Ordnungsamt wahrscheinlich auch. Mit BIMA konnte er nichts anfangen – aber das ist dort der Grundstückseigentümer. Das Gelände gehört ja wem und zwar letztlich dem Staat. Bis auf bereits verkaufte Flächen dort.

Das ich dann noch Fotos gemacht habe, hat ihn überrascht, er hat gefragt wofür und ich habe ihm gesagt, fürs Ordnungsamt. Illegale Müllentsorgung wird ziemlich teuer, ein paar tausend Euro, er soll schon mal anfangen, zu sparen und sein Märchen kann er dem Ordnungsamt erzählen. Letztens hat dort jemand sogar einen toten Hund entsorgt. Der wurde von Nicole vom Tierschutzverein dann aufgesammelt und im Garten ihrer Mutter anständig begraben. Danke dafür!

Tja und dann wollte ich einen der beiden Wirtschaftswege nutzen um hinten gen Kränzlin zu kommen. Da liefen aber Schafe und ich habe dann Joey ans Halsband geklinkt, dicht bei Fuß genommen und mir die ca. 100 Meter breite Lücke zwischen den Schafen gesucht um dort ruhig mit dem Hund durchzulaufen. Dann kam der Schäfer mit seinem Hütehund an und hat mir erklärt, das wäre alles verkauft und da hätte niemand mehr was zu suchen.

Ich habe ihm erklärt, davon wüsste ich nichts, es wäre nicht ausgeschildert das es nun Privatgelände ist und auch nicht abgezäunt. „Aber das hat in der Zeitung gestanden!“ - ja, und was ist, wenn ich keine Zeitung bekomme? Habe ich dann Pech gehabt oder was? Auf jeden Fall erklärte er mir dann noch, das er und seine Leute es sehr bedauern, dort keine Hunde ABSCHIESSEN zu dürfen. Ich habe ihm gesagt, wenn das einmal passiert, wäre aber was los. Ja und dann wurde mir erklärt, wenn sein Hütehund meinen Hund (der angeleint ganz dicht bei mir war...) anfallen würde, hätte ich Pech gehabt. Ich habe ihm dann erklärt, das auch das nicht so wäre, denn wenn sein Hütehund meinen angeleinten und dicht bei Fuß gehenden Hund anfällt, würde ich sofort Anzeige erstatten. Sind wir hier im wilden Westen oder was?

Dann erklärte er noch, wie schädlich Hundekot ist und das Lämmer an den Würmern sterben. Ah ja. Also jemand, auf dessen Gelände über 100 Schafe laufen und der etwa 6 Hunde herumlaufen hat, die alle keine Windeln tragen oder so, und der sich ein Gelände zulegt, auf dem Wildtiere laufen, verwurmte Füchse und so weiter, will MIR erklären, wie unglaublich schädlich ausgerechnet Haufen von Haushunden sind, die zum größten Teil durchgeimpft und regelmäßig entwurmt werden? Toll. Welch bahnbrechende Intelligenz! Ich finde es ja auch sehr bewundernswert, das man zwar immer wieder liest, welche Probleme die Schafhalter aufgrund der niedrigen Fleischpreise etc. haben – aber die schaffen es tatsächlich, von der Herde so zu leben, dass sie durch die Erträge mehrere Leute, das Grundstück und die optimale gesundheitliche Versorgung aller Tiere dort gewährleisten können. Denn natürlich gehe ich davon aus, das die Schafe dann ALLE regelmäßig entwurmt werden, die Hunde ebenfalls und es ist natürlich super, wenn da irgendwer mindestens einmal am Tag über ein paar Hektar Grundstück läuft um den Mist seiner Hunde einzusammeln, damit die Lämmer nicht gefährdet werden.

Das Gelände war jahrelang für jeden zugänglich und wurde rege genutzt. Das sollte ein Käufer wissen, der dort seine Schafe seit langem hält. Entsprechend ist es völlig unverständlich, das sie nicht wenigstens einen ihrer vielen mobilen Zäune dafür nutzen, um allen klar zu machen, das es nun Privatgelände ist, dort entsprechend Schilder dran machen – sondern lieber massive Drohungen aussprechen, anderen Menschen und Hunden zu schaden, selbst wenn die Hunde angeleint bei Fuß laufen. Das finde ich ziemlich krass – und es ist doch auch sehr verwunderlich, das zwar für relativ moderne Gerätschaften Geld da ist – aber wenn es um ein paar Schilder und einen Zaun geht, egal wie einfach der ist, dann ist kein Geld da. Dann ist nicht einmal die Einsicht da, dass so etwas schon sehr sinnvoll wäre.

Was mich auch ziemlich gestört hat... ein Stückchen weiter vorne war eine Fläche mit Kies. Dort gab es – wie überall auf dem Gelände – Bodenbrüter und dem Untergrund angepasst Pflanzen. Die ist einfach mal kaputt gemacht worden. Naturschutz ist also auch nicht deren Ding. Bedauerlich. Wo ich übrigens bei Naturschutz bin... denkt bitte daran, das jetzt (1. April - 15. Juli) die BRUT- UND SETZZEIT ist und Leinenpflicht herrscht, um die Wildtiere zu schützen!


Nun denn, ich bin dann den Wirtschaftsweg gefahren, weil ich eh kurz davor war und hatte dann wenigstens noch eine restliche nette Runde mit Joey und dem neuen Rad, das sich echt bewährt hat. Es hat riesig viel Spaß gemacht, durch viele Schlaglöcher zu fahren, durch Matsch und über Gras und ist einfach ein himmelweiter Unterschied zum Sparta. So als waschechter Skorpion gehöre ich zum Charakter "himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt" und genieße deshalb wirklich jede Minute, in der ich gute Laune habe, weil ich einfach weiß, es kann in jedem Moment wieder völlig anders sein. Das ist dann ein bisschen wie die Maus Frederik, die Sonnenstrahlen für den Winter sammelt. (Videolink)



Auf dem Rückweg sind wir dann an der Mesche entlang gefahren, wo relativ weit hinten zum Bahndamm hin bei schlechtem Wetter mehr als die Hälfte der Straße zu einem See wird. Es war noch ein kleines bisschen Modderwasser übrig, genug für Joey, um sich reinzulegen und mir klar zu machen: „Ich bleibe jetzt hier liegen!“ - ok, nach fünf Minuten konnte ich ihn dann mit der Frage: „Möchtest du einen Keks?“ dazu bewegen, aufzustehen. Ich gönne ihm seine Matschpfützen. Aber er muss noch lernen, das auf jede Matschpfütze dann zu Hause eine Dusche folgt.

Abends war ich dann noch auf einer Veranstaltung, dazu aber mehr auf der Stadt-Ratte... da gibt es dann auch gleich passend dazu ein neues Portraitbild von mir :-D

Ansonsten trainieren wir gerade sehr intensiv auf fast jeder Hunderunde einige zusätzliche Kommandos bzw. bestehende Kommandos werden einfach intensiver geübt. Ich habe bei einem Bericht über Suchhunde irgendwann gelesen, das die für die Suche ein Halsband bekommen, das sie nur dann tragen und sie so gelernt haben: „Jetzt ist Arbeitszeit!“. Ziemlich ähnlich handhabe ich das bei Joey. Zuggeschirr bedeutet, er darf überwiegend ziehen wie doof und wenn wir halt jetzt die anderen Sachen trainieren, bekommt er ein zusätzliches Halsband um. So lernt er nach und nach, das immer, wenn er genau DAS Halsband trägt, er sich auf einer Hunderunde mehr Mühe geben und achtsamer sein soll.

Auf jeden Fall ist es sehr spannend, ihn so intensiv auszubilden und er ist jetzt auch der „super gelehrige Hund“, als der er mir damals von der Tierhilfe angepriesen wurde. Was auch bedeutet, es macht tatsächlich viel Spaß, mit ihm jetzt an „Feinheiten“ zu arbeiten – und es tut uns beiden letztlich auch gut. Was er unter anderem lernt ist, bei Treppen zu stoppen. Einmal wenn es herunter geht, sich hinzusetzen und damit klar zu machen: „Da geht es jetzt runter“ und wenn es eine Treppe nach oben geht, mit den Vorderpfoten auf der ersten Stufe stehen zu bleiben und so zu zeigen: „Da geht es jetzt hoch, pass auf...“. Auf Riffelplatten an Straßenkanten setzt er sich mittlerweile überwiegend schon alleine hin. Auch schön: es klappt relativ gut, ihn dann von „Feinden“ abzulenken. Weil er sich einfach mehr auf mich konzentrieren soll. Wobei es gestern dann fast wie im Märchen „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ war – ich hatte zwei Bulldoggen recht früh am Rosengarten gesehen und bin mit Joey um die Hecke ausgewichen, das er sie nicht so schnell sieht. Das ging auch recht gut, die Besitzer sind mit den Hunden dann ins Haus verschwunden. Aber wir sind dann dort entlang, wo sie gelaufen sind. Und zack, Nase in die Luft „Ich rieche... ich rieche... BULLDOGGEN!!!!“ - im Märchen muss ein Mensch die drei goldenen Haare vom Teufel besorgen, versteckt sich dort in der Höhle und der Teufel sagt. „Ich rieche, rieche MENSCHENFLEISCH!“.




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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.