Innerhalb geschlossener Ortschaften sind Hunde anzuleinen |
Die Meisten von euch werden sich jetzt wahrscheinlich fragen, was das ist, so eine Stadtordnung und den Begriff noch nie gehört haben. Die Stadtordnung regelt das Miteinander in dieser Stadt, insbesondere wenn es um öffentliche Anlagen und Plätze geht. Das bedeutet zum Beispiel, das jemand, der Müll einfach irgendwo hinwirft und dabei erwischt wird, dafür ein Strafgeld zahlen darf. Denn in der Stadtordnung steht drin, dass man es nicht darf und es eine Ordnungswidrigkeit ist.
Oder das man zum Beispiel nicht einfach auf einer öffentlichen Grünfläche einen Grill aufstellen darf, weil man grad Lust hat, sich irgendwas zu grillen und das Wetter schön ist. Oder das man nicht einfach die Bäume am Braschplatz abhackt, weil man sich einen Kaminofen gekauft hat und jetzt Feuerholz braucht.
Geregelt ist das Halten und Führen von Tieren in der Stadtordnung unter Paragraf 7. Das liest sich dann so:
§ 7 Halten und Führen von Tieren
(1) Wer Tiere mit sich führt, hat dafür zu sorgen, dass die Straßen udn Anlagen nicht durch die Tiere verunreinigt oder beschädigt oder andere Verkehrstteilnehmer nicht gefährdet oder behindert werden. Verunreinigungen, die durch Hunde verurschaft wurden, sind unverzüglich vom Führer des Hundes zu beseitigen. Verunreinigungen, die durch andere Tiere verursacht wurden, sind innerhalb eines Tages vom Führer dieses Tieres oder einem beauftragten Dritten zu beseitigen.
(2) Der Führer des Hundes hat zur Aufnahme des Tierkotes geeignete Materialien (z. B. Tüten) in ausreichender Anzahl mit sich zu führen und diese auf Verlangen der dazu befugten Person vorzuzeigen.
(3) Hunde dürfen nicht ohne Aufsicht ausserhalb des eingefriedeten Besitztums umherlaufen und sind auf Straßen und in Anlagen innerhalb der geschlossenen Ortslage an der Leine zu führen.
(4) Auf ausgewiesenen Bade- und Liegewiesen dürfen Hunde nicht mitgeführt werden. Ausgenommen hiervon sind Blindenführ- und Behindertenbegleithunde, die an der Leine oder am Geschirr geführt werden.
Wie ihr seht, gibt es in dem Paragraphen einige kursive Textstücke. Das sind die Bereiche, die geändert / ergänzt werden sollen.
Das mit den Tüten (geeigneten Materialien) finde ich persönliche eine gute Regelung. Denn bislang haben sich die Hundehalter, die den Mist ihrer Hunde nicht weggeräumt haben, immer darauf verlassen: "Na ja, uns erwischt ja keiner!". Jetzt kann jede Politesse egal ob der Hund gekackt hat oder nicht den Halter auffordern, die Tüten vorzuweisen, die er dabei hat um den Mist seines Hundes wegzuräumen. In Wuppertal wird das schon seit vielen Jahren so gehandhabt und das ist richtig teuer - 2011 haben die noch 20 Euro kassiert, wenn jemand nichts dabei hatte um den Mist seines Hundes aufzusammeln!
In der Einwohnerfragestunde habe ich gebeten, das der Begriff "ausreichende Anzahl" bitte genauer definiert wird und etwas später kam vom Tierschutzverein der Hinweis, das man eigentlich immer noch eine Tüte über haben sollte, wenn man nach Hause kommt.
Die Höhe des Knöllchens wurde nicht genannt, aber zu dem Punkt findet sich dann am Ende der Stadtordnung der Hinweis, das eine Geldbuße mindestens 5 Euro und höchstens 1000 Euro beträgt.
Angesprochen wurde auch das Thema "Tütenspender". Viele Leute wünschen sich ja Spender für Hundemuffbeutel weil sie so etwas auch schon in anderen Städten gesehen haben. Ich kenne auch solche Spender und habe eigentlich durchweg die Erfahrung gemacht, das sie meistens leer sind, oft sind die Tüten einfach nur herausgerissen und heruntergeworfen. Einen Spender mit Papiertüten habe ich auf dem Ku´damm gesehen, da sah es nicht viel besser aus. Langfristig wären solche Spender also Investitionen, von denen vorhersehbar wäre, das sie Vandalismus zum Opfer fallen - und wenn die Stadt schon mal Geld aus den Hundesteuern für ein besseres Leben mit Hund hier investiert, dann würde ich mich über Freilaufflächen viel mehr freuen, als das ich ein paar Cent im Monat spare, weil ich mal einen "öffentlichen Muffbeutel" ergattere!
Ihr könnt nämlich schwarze Beutel speziell für Hunde kaufen, eine Rolle mit 20 Beuteln kostet mindestens 50 Cent... oder ihr geht in den nächsten Drogeriemarkt und besorgt euch eine Rolle mit 60 Mülltüten a 5 Liter für 69 Cent. Ist zwar nicht so dezent schwarz und für Beutelspender zu groß, aber günstiger.
Damit wäre wir beim Thema Freilauffflächen. Vor ein paar Jahren wurde schon einmal geschaut, wo man welche einrichten könnte... und dann wurden alle Pläne wieder über den Haufen geworfen, weil die Flächen zu dicht an Straßen waren. Unterstützung beim Thema Freilauffflächen habe ich vom Tierschutzverein OPR bekommen (DANKE!), der darauf hingewiesen hat, das wer für Hunde einen Leinenzwang anordnet, auch Freilauffflächen ausweisen muss, damit eine artgerechte Haltung von Hunden gewährleistet ist. Es würde entsprechende Urteile geben.
Mein Angebot an die Verwaltung ist - wir Hundehalter (und es gibt ja einige, die da mit Freude auch mitmachen würden) - schlagen Freilauffflächen vor und dann wird geschaut, was umsetzbar ist. Die Flächen müssen NICHT eingezäunt werden - aber so ausgeschildert, dass klar ist, wo sie anfangen und zu Ende sind.
Beachtet werden müssen halt Verkehrslage, Eigentümer etc. pp.. Da die Verwaltung personell wirklich mehr als am Limit ist, würde ich - gerne auch mit anderen Hundehaltern zusammen - gerne im Laufe der nächsten Wochen / Monate Vorschläge sammeln, diese auf einen Plan einzeichnen, die Orte fotografieren und alles soweit vorbereiten, das es für die Verwaltung nicht mehr ganz so viel Arbeit ist. Ich denke, das wäre zum Einen ein guter Weg, relativ (relativ bedeutet hier: viele Monate) zügig zu schauen, wo Freilauffflächen wirklich entstehen können und zum Anderen ein lohnenswertes Engagement.
Stellt euch einfach vor, ihr seid auf der Arbeit ohnehin unterbesetzt und dann fallen noch Leute aus, weil die krank werden. Dann wärt ihr sicherlich ziemlich am abkotzen, wenn jemand auftaucht und "ich will jetzt aber noch..." fordert. Das zum Einen. Zum Anderen wissen die Hundehalter die tagtäglich mit ihren Hunden unterwegs sind, selbst sicherlich am Besten, was gut wäre.
Vorschläge? Dann her damit!
schreib-mir-mal@email.de und bitte unbedingt in die Betreffzeile "Hundeauslaufflächen" schreiben.
Ich werde zusehen, das ich von den vorgeschlagenen Flächen Kartenausschnitte (dürft ihr auch gerne selbst, z. B. als Screenshot von Google Maps) und Fotos bekomme (auch die dürft ihr mir gerne schicken, aber bitte nicht mit mehr als 1 MB, lieber drunter...) und sie hier auf den Blog vorstellen.
Das dazu - und es ist so lang geworden, das der Wildvogelteil extra kommt... nachher... erst mal mit meinen Wuffels raus.
So, zwei Anmerkungen noch:
Die Hundesteuer ist NICHT, NICHT, NICHT dazu da, das irgendwer den Dreck eurer Hunde wegmacht! Wer sich darüber aufregt, soll einfach mal überlegen, wie toll er es selbst finden würde, wenn z. B. er via 1-Euro-Job eingestellt wird, um anderer Leute Hunde Scheiße aufzusammeln. Ich denke, es ist schon arg, das Leute den Abfall von denen einsammeln müssen, die zu doof sind, einen Mülleimer zu benutzen, selbst wenn der 30 cm weiter steht. Aber was für ein Weltbild und was für eine Einstellung gegenüber anderen Menschen hat man eigentlich, wenn man erwartet, das andere Leute einem die Hundescheiße aufsammeln? Und wie toll ist es wohl für Kinder, gerade am Rosengarten oder hinter der Klosterkirche, wenn sie dort spielen, in Hundescheiße zu treten oder sich drauf zu setzen? Wenn Leute es selbstverständlich finden, die dort liegen zu lassen - dann tretet verdammt noch mal selbst rein oder setzt euch drauf!
Ganz einfach!
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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.