Erst aus der Mark Brandenburg. Nun aus Markhausen im Markatal. Die Mark. Ein unverwüstliches Stück Heimat.
Sonntag, 8. Juli 2018
Steinbunt, weizenblond und lecker quer durchs Land
Nach kornblumenblau dann heute weizenblond. Gestern waren wir in der Forstsiedlung Neuglienicke und haben dort eine Hunderunde bis zur Sielmann-Fläche gemacht - aber weil ab Waldbrandstufe 4 dort vom Betreten abgeraten wird und wir Waldbrandstufe 5 haben, sind wir dann lieber weiter die Waldwege gelaufen.
Was mich irritiert hat - weder in Neuglienicke noch am Eingang zur Heide ist ein Schild mit der Waldbrandstufe aufgestellt. Nicht mal beim Forsthaus. Das verwundert dann doch schon, denn das kommt sonst nicht vor. Jedenfalls nicht bei den Forsthäusern, die wir bislang kennen. Außerdem gibt es in dem ganzen Dorf keinen öffentlichen Mülleimer. Nicht mal an der Bushaltestelle. Dafür, dass es einer der Ausgangspunkte für Wanderungen durch die Kyritz-Ruppiner Heide ist und so viel Werbung von der Sielmann-Stiftung läuft ist das schon irgendwie ziemlich beschämend.
Wir kommen in letzter Zeit echt viel herum, ich fühle mich schon fast wie so ein Politiker auf Sommertour… nur dass wir verschiedene Orte abklappern ohne Selfies mit irgendwelchen Leuten zu machen. Vor ein paar Wochen waren wir z. B. in Alt Daber und haben uns den Findlingsgarten dort angeschaut, der auch zum "Geopark Eiszeit" gehört. In dem Findlingsgarten werden verschiedene Steinsorten vorgestellt, ihre Eigenheiten, Entstehung und Herkunft. So gibt es z. B. Steine, die durch die Eiszeit aus Skandinavien hierher geschlurrt worden sind. Andere sind aus verschiedenen Steinen zusammengepresst, wieder andere entstanden dadurch, dass sie aus tiefen Erdschichten nach oben befördert wurden.
Alles das wird in Alt Daber im Findlingsgarten total gut erklärt. Auch, dass man über "Zeugen der Eiszeit" läuft, wenn man hier in der Region unterwegs ist. Daran musste ich gestern denken, als wir in Neuglienicke auf den Wegen unterwegs waren, die mit "den Zeugen der Eiszeit" gepflastert wurden. Genau wie manche Straßen hier in der Stadt. Der Unterschied ist - hier in der Stadt sind viele Steine schon sehr abgeschliffen und die Straßen aus den Steinen in einem schlechten Zustand. Dort auf dem Land sieht man viel mehr die große Vielfalt und auch die Schönheit der ganz unterschiedlichen Steine.
Gestern haben wir dann große Zapfen gesehen, die bei der Wärme weit geöffnet sind und ihre Samen rausfallen lassen. Ein paar der großen Zapfen habe ich dann mitgenommen, weil sie einfach sehr schön aussehen. Dann haben wir noch Binsen gefunden - leider habe ich vergessen, die paar Binsen dann zu Hause gleich in ein Wassergefäß zu stellen. Denn damit wollten wir ein Experiment machen, das mit trockenen Binsen nicht funktioniert. Heute ausprobiert.
Ein Exemplar von zwei zu dicht wachsenden Minitannen auf dem Weg musste dann auch dran glauben. Tännchen war nur etwas über eine handbreit hoch und jetzt kann das zweite Tännchen besser wachsen. Das andere ist heute im Kochtopf gelandet. Zusammen mit ein paar anderen Sachen - und ja, es schmeckt ganz wunderbar. Leider ist das Gelee nicht fest geworden, aber für Joghurt und Quark habe ich jetzt ein absolut hammerleckeres Süßungsmittel.
Hatte ich geschrieben, dass wir auf Juniors Wunsch hin vor einiger Zeit Brennesselchips ausprobiert haben? Nein? Auch lecker. Pflücken, waschen, im Küchentuch rumrollen bis sie trocken sind und im heißen Fett ausbacken. Vorsicht, die Dinger werden bröselig - und nein, wenn die gewälzt und in der Pfanne sind, dann brennen die nicht mehr. Nur noch ab, wenn das Fett in der Pfanne zu heiß wird.
Heute waren wir dann erst einmal das Auto von dem ganzen veganen "Fixogum" befreien. Es ist ja schön, wenn wir die Landkarten auf dem Auto ausbreiten können und die nicht gleich wegfliegt, weil sie haften bleibt. Aber wenn man dann vor lauter Baumkleber langsam nichts mehr sieht, ist das schon doof. Danach sind wir über Stöffin nach Protzen gefahren und haben dort unsere Hunderunde gemacht. Auf dem Weg dahin ist dann das Foto von den endlos erscheinenden Getreidefeldern entstanden.
Leider musste ich Joey auf dem Weg dann irgendwann anleinen. Der ist so durstig geworden, der wäre voll ins Siel mit Entengrütze geklettert. Das wollte ich halt nicht. Nachdem er dann das Wasser am Auto aus der Flasche (Leitungswasser...) verschmäht hat, haben wir auf dem Rückweg an einem Friedhof angehalten. Der Hund hat so derbe gehechelt, dass ich dachte, der kippt mir um. Friedhöfe sind immer gut, weil es dort im Sommer irgendwo einen Wasserhahn gibt - und als ich dann noch ein Schälchen aus dem Auto gekramt habe, war Joeys Glück so ziemlich perfekt für den Augenblick.
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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.