Freitag, 19. Dezember 2014

Gute Vorsätze und Weihnachtsgeschichten...

Draussen regnet und stürmt es, wir haben die Mittagsrunde seit einer halben Stunde hinter uns - und nein, jetzt flackert und knistert hier kein Kamin vor dem man mit einem heißen Kakao sitzt um sich zu wärmen und zu trocknen. Das gibt es fast nur in Kitschfilmen und Schmalzromanen.

Nach der Hunderunde mit sehr viel Wind und immer doller werdendem Regen war erst einmal das Heraussuchen einiger Nummern angesagt um Schäden zu melden, bevor noch Schlimmeres passiert. So sind Lichterketten auf Straße und Gehwege geweht und haben Stolperfallen gebildet und bei der Gustav Kühn scheuert gerade das Festmachertau durch, da der Wellengang ein bisschen stärker ist. Ich denke, 5 Minuten um die Telefonnummer herauszusuchen und bei der Fahrgastschifffahrt anzurufen ist nicht viel, wenn man weiß, das ein losgerissenes Schiff von der Größe Schäden verursachen kann, die aber  schnell sechsstellige Summen verursachen.

Auch die Stadtwerke haben keine Kristallkugel um zu sehen, wo etwas runterfällt und für Verletzungen sorgen kann. Motzen wenn etwas passiert ist, können viele Leute immer ganz wunderbar. Die Notfallnummer der Stadtwerke, die für alles was Strom und die Straßenbeleuchtung, Gas und Wasser zuständig sind,  ist übrigens 03391-511 111.

Dann habe ich heute über "gute Vorsätze für 2015" nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass für mich die besten Vorsätze für 2015 Titanbits für den Akkuschrauber und gute Bohrer für meine Bohrmaschine und den Proxxon wären. 

Alles Andere ist doch sowieso überwiegend frustrierender Mist! Na ja, nicht ganz, denn manchmal klappen Vorsätze ja auch recht gut, so geht der Blog mit weit über 12 000 Zugriffen ins nächste Jahr. Das freut mich wirklich sehr. Ein anderer Vorsatz läuft gerade so völlig anders als erwartet. Das bedeutet nicht, dass es schlechter  läuft - eher passiert gerade das absolute Gegenteil. Auch darüber freue ich mich bei aller inneren Anspannung, die dadurch entstanden ist, wirklich riesig. Es ist eine Aufgabe, wo ich mich wirklich "durchbeißen" muss - aber ich habe gelernt, dass so etwas geht. Auch dank Joey

Auch wenn es neu ist, viel Arbeit und sicherlich die eine oder andere Träne fließen wird.  Das ist alles gar nicht so schlimm. Denn am Ende kommt wie immer dabei heraus, dass ich eine ganze Menge gelernt habe - und davon für den Rest meines Lebens profitieren werde. Es bringt mich wie immer ein Stückchen weiter, während es viele Leute gibt, die sich gar nicht erst trauen, aus ihrer "ja eigentlich könnte, müsste, würde ich ja gerne mal..."-Bequemlichkeit aufzustehen und überhaupt etwas anzufangen. Oder die beim ersten Problem alles gleich wieder in die Ecke feuern und "bringt ja doch nichts!" brüllen. Die daran scheitern, dass sie einfach immer nur mit dem Kopf durch die Wand wollen. Na ja...

Dann habe ich letztens mit meiner Mutter gesprochen - und die diesjährige Weihnachtsgeschichte für meine Familie kommt von ihr und aus der Stadt Ochsenhausen. Wären vor vielen Jahren nicht ein paar nette Menschen in Ochsenhausen gewesen, die sich gesagt haben: "Das, was wir haben, reicht für uns auch dann immer noch, wenn wir es mit Anderen teilen!", gäbe es mich vielleicht gar nicht. Das betrifft übrigens nicht nur Ochsenhausen, sondern auch Orte wie Aue und Lubiscewice. 

Jedenfalls hat die Stadt Ochsenhausen in ihrem Weihnachtsbrief die Selbstverständlichkeit deutlich gemacht, das sie weitere Flüchtlinge aufnehmen werden - und auf eine sehr berührende Geschichte am Ende des Heftes verwiesen. Kindheitserinnerungen meiner Mutter als Flüchtlingskind in Ochsenhausen. Damals, als es wirklich weit weniger Lebensmittel und Wohnraum gab als heute waren in Ochsenhausen weit mehr Flüchtlinge untergebracht als heutzutage. Auch das steht in dem Weihnachtsbrief. 

Vielleicht sollte manch einer, der so unglaublich viel Angst davor hat, das ihm jemand, der durch Krieg alles verloren hat, irgendetwas wegnimmt das sehr viele von uns im Überfluss haben (nicht alle, aber eben sehr Viele) darüber nachdenken, ob es ihn eigentlich geben würde, wenn nicht irgendwann irgendwer mal bewiesen hätte, was Nächstenliebe und Menschenwürde ist. Das ist viel konkreter als seufzend vor einer Weihnachtskrippe zu stehen und die drei Leutchen zu bedauern, die vor über 2000 Jahren gelebt haben. 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.