Rund 10 Kilometer war heute unsere
Wanderung durchs verschneite Neuruppin. Viel Zeit, um
Winterimpressionen auf sich wirken zu lassen – ebenso zum
Nachdenken und „Kopf frei bekommen“.
Gestartet sind wir wie üblich vor
unserer Haustüre am Schulplatz um dann Richtung Fontane-Denkmal an
den Rand der Stadt zu kommen. Hinter der Sparkasse kommt man über
den Exerzierplatz beim Sozialgericht / der Polizei – und von dort
aus über den Parkplatz zum Wohnkomplex an der
Hermann-Matern-Strasse. Auf dem alten Exerzierplatz fallen einem
einige Senken auf – darin sammelt sich bei Bedarf Regenwasser. Im
Schnee sieht man, das sie auch zum Rodeln benutzt werden. Das ist
bestimmt ein komisches Gefühl, vor allem mit dem Absatz dazwischen.
Zwischen den Wohnkomplexen I, II und
III finden sich einige wirklich nette Spielplätze. Nicht für Hunde,
aber für Kinder. Auf einem davon gibt es sogar einen mehrköpfigen
Drachen!
Farino und der Drache |
Weiter ging es für uns über den Kreisel an der
Artur-Becker/Heinrich-Rau-Straße. Also dort, wo der Matratzenladen
an der Ecke ist. Direkt hinter den letzten Häuserblocks an der
Heinrich-Rau-Strasse befindet sich übrigens die Krümelkiste. Das
ist ein Mehrgenerationenhaus mit einem sehr vielfältigen Angebot und
wochentags mit einem wirklich netten Cafe. Also, wenn ihr in der
Woche mal dort vorbeikommt und Kunst nicht grad voll doof findet,
solltet ihr unbedingt ins Cafe gehen und euch wenigstens die
unglaublich tollen Bilder dort angucken! Wirklich, die sind...
„Kinnlade runter“.
In der Krümelkiste befindet sich
übrigens auch ein großer und sehr sehenswerter Kostümverleih und
als neuestes Angebot eine niedrigschwelliges Angebot für
Demenzkranke. Manche haben vielleicht einen Angehörigen, der an
Demenz erkrankt ist und haben irgendwann so ein Schreiben von der
Krankenkasse bekommen, das man sehr erfreut ist, den Angehörigen
Entlastung anzubieten, indem ein niedrigschwelliges Angebot
finanziert wird. Also genau das gibt es in der Krümelkiste nun auch.
Der Vorteil der Krümelkiste dabei ist, das hier von den Betreuern
auf ein großes bestehendes Angebot zur Integration und zur
Beschäftigung zugegriffen werden kann um wirklich sehr individuell
auf die Leute einzugehen.
Farino und Joey am See |
Weiter ging es rechts am Spielplatz vorbei, dann links auf dem Trampelpfad in Richtung Ruppiner Kliniken. Das Klinikgelände ist sehr schön zum Laufen, gerade hinten beim Park (also Park, nicht Parkplatz... der ist da gleich nebenan...). Der Weg vor dem Wäldchen führt euch direkt zu einem Teich und in diesem Teich seht ihr einen der beiden kleinen Parzival-Ausgaben, die es hier in Neuruppin gibt. Also es gibt einmal den großen Parzival am Bollwerk, der über den großen See guckt und dann gibt es an zwei kleinen Teichen noch jeweils einen kleinen Parzival – und einen davon seht ihr auf dem Bild.
Kleiner Parzival |
Winterlandschaft im Gutspark |
Hinter dem Gutshof kommt so etwas wie
ein Wald, mittig führt auch ein Weg dort hindurch. Es ist KEIN
normaler Wald, es ist ein alter Friedhof! Ein sehr besonderer Ort
dessen Geschichte eng mit der Geschichte der Kliniken verknüpft ist.
Das man sich hier respektvoll benimmt, setze ich als
selbstverständlich voraus!
hier übrigens ein typisches Problem beim Fotografieren... |
Wir haben dann einen nicht ganz
offiziellen Ausgang/Eingang vom Gutspark genommen, nämlich den neben
dem Zugang zum Kleingartengelände. Hier landet man direkt auf einer
Art Wendeschleife vom Bechliner Weg. Links geht nach Treskow rein –
und wir haben uns für den Weg mit dem Schild „Privatweg, Benutzung
auf eigene Gefahr“ schräg links gegenüber entschieden, der direkt
am Feldrand entlang führt. Es ist der Weg „Zur Keglitz“, auch
wenn Google Maps einen da erst mal quer über den Acker schicken
würde. Auf den Weg war ich nun schon über ein Jahr lang gespannt –
und ich glaube, ich habe dann heute eine der schönsten Aussichten
erwischt, die man dort bekommen kann. Ehrlich, ich fand es total
schön!
An der Keglitz |
Am anderen Ende des Weges haben wir uns
rechts gehalten um ein Stück zwischen den Feldern zu laufen –
allerdings haben wir dann auch gleich den ersten Feldweg links wieder
genommen, der zwischen den Feldern hindurchführt. Damit haben wir
zwar das Naturschutzgebiet verpasst, aber irgendwann kommt der Punkt,
wo man daran denken muss, das man insbesondere mit dem herzkranken
Seniorhund auch noch bis in die Stadt zurücklaufen muss. Der war da
zwar noch sehr gut drauf, aber das er irgendwann an eine Grenze
kommt, wo er deutlich anfängt zu schwächeln, war absehbar. Also
zwischen den Feldern zurück gen Zivilisation und Fehrbelliner
Straße. Wir sind auf der Straße „Grüner Weg“ gelandet und wenn
man die entlang geht, kommt man an der Fehrbelliner Straße schräg
gegenüber der Esso-Tankstelle heraus, die ich dann zwecks „ich
hätte da ein Hüngerchen...“ angesteuert habe. Ausserdem ist
zwischendurch bei so einem Wetter etwas Warmes zu trinken auch ja
sehr nett.
15 Minuten später war ich um die
Erkenntnis reicher, das der aufgewärmte Cheeseburger von der Tanke
direkt auf Platz 2 hinter Dosencheeseburger vom Outdoorausrüster
landet. Aber bestimmt nicht deshalb weil er besonders lecker ist.
Falls jetzt jemand über das Wort
„Dosencheeseburger“ stolpert und denkt „WTF ist ein
DOSENcheeseburger????“ Jupp, gibt es tatsächlich. Mein Ex war ein
Outdoorfreak und hatte diverse Expeditionsnahrung gebunkert. Darunter
Dosencheeseburger. Nun sollte man grundsätzlich wissen,
Outdoornahrung, also richtige, ist etwas anders abgeschmeckt wie
normale Lebensmittel. Nicht so intensiv – was aber nichts ausmacht,
weil, wer den ganzen Tag durch die Pampa wandert, für den wäre
normal gewürztes Zeugs wahrscheinlich ein Geschmacksobergau. Man
freut sich einfach, das es was zu futtern gibt und genau das
„Weniger“ an Geschmacksverstärkern ist in dem Fall halt mehr.
Genau andersherum ist bei wenig Bewegung die Outdoornahrung relativ
fad – dafür eine unglaubliche Kalorienbombe. (Das mal als Tipp für
Menschen, die eher das Problem haben, das sie viele Kalorien in
möglichst wenig Nahrung brauchen. So z. B. Angehörige von manchen
Chemopatienten oder wer ein Kind hat, das gen Magersucht tendiert.
Mit dem Zeugs habt ihr viele Kalorien und vernünftige
Ernährungsbestandteile auf relativ wenig Masse).
Aber abgeschweift. Wir haben dann
beschlossen, den Dosencheeseburger auszuprobieren. In der
Zivilisation, in der Küche, warmgemacht im Wasserbad auf dem Herd.
Soweit war alles ok. Rumgefrotzelt, Spaß gehabt, Katze guckte auch
schon um die Ecke... und dann kam der große Augenblick. Dose auf,
Burger raus. Sagen wir mal so, allein der Geruch erledigte sämtliche
Geschmacksnerven und Hungergefühle umgehend. Selbst Jogi-Katze (RIP), sonst
gar nicht so zimperlich, hat drauf verzichtet. Da Hunde aber ja auf
„je widerlicher, je besser“ stehen, fand Farino den natürlich
super.
Da man direkt über das
Tankstellengelände auf den Fuß- und Radweg parallel zur
Fehrbelliner Strasse kommt, haben wir den dann als Rückweg genommen,
später die Verlängerung über die Stille Pauline und am Schlachthof
vorbei, übers Arbeistamts-Gelände, quer über den Exerzierplatz,
Schifferstraße – und schwupps, ist man wieder in der Innenstadt
und hat rund 10 Kilometer hinter sich.
Eiskaltes Seewasser auf dem Rückweg |
Farino war dann auch sichtlich froh,
wieder zu Hause zu sein, die letzten 3 Kilometer hat er sich zwar gut
gehalten, aber es war ihm anzumerken, das es so langsam an seine
Grenzen geht. Wenn die Rute immer tiefer sinkt, dann weiß ich, das
so langsam bei ihm „die Luft raus“ ist. Joey hatte immerhin noch
so viel Energie, um bei Hundebegegnungen rumzuspacken. Wenn ich Zeit
habe, bastel ich euch dazu gerne eine Wanderkarte, leider habe ich
festgestellt, das die bisherigen Karten beim einem externen Aufruf
nicht so ganz unproblematisch sind.
Sollte hier zufälligerweise der bescheuerte Fahrradfahrer lesen, der Joey absolut rücksichtslos auf vereistem Weg voll in die Seite gefahren ist, befasse dich einfach mal mit der Straßenverkehrsordnung, mit dem Wort DEFENSIV und überlege, ob du das, was du mit Joey gemacht hast, mit Kindern auch machen würdest, wenn die nicht schnell genug zur Seite springen können, weil ein Radfahrer geräuschlos ankommt. Und was wohl passiert, wenn du dich selbst dabei voll abpackst.
Sollte hier zufälligerweise der bescheuerte Fahrradfahrer lesen, der Joey absolut rücksichtslos auf vereistem Weg voll in die Seite gefahren ist, befasse dich einfach mal mit der Straßenverkehrsordnung, mit dem Wort DEFENSIV und überlege, ob du das, was du mit Joey gemacht hast, mit Kindern auch machen würdest, wenn die nicht schnell genug zur Seite springen können, weil ein Radfahrer geräuschlos ankommt. Und was wohl passiert, wenn du dich selbst dabei voll abpackst.
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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.