Sonntag, 6. Mai 2018

Abenteuern! Der Waldcampingplatz am Roofensee

Gestern war es endlich mal soweit. Das Mai- und Hafenfest in Neuruppin war im Gange - und wir haben beschlossen, aus der Stadt zu flüchten. Endlich mal unsere Campingsachen ausprobieren, die wir in den letzten Jahren so angesammelt haben. Der letzte Versuch, das campender Weise zu machen war ja vor zwei Jahren die Tour auf dem E 10.

Aber nun! Die Sonnenmupfel und eine Isomatte sind sowieso mittlerweile Dauergast im Auto, gestern sind dann noch das Zelt, das Tarp, die zweite Isomatte, die Schlafsäcke und nach einem Tipp aus der Zeltkinder-Gruppe ein Schwung "Puzzle-Matten" im Auto verschwunden. Dazu zwei Kuscheldecken, die Küchentasche und Waschzeug. Mückenschutz war eh noch im Auto. 

Ausgesucht hatten wir uns einen Waldcampingplatz, der nicht so weit weg ist. Den Waldcampingplatz Roofensee (Klick mich, ich bin ein Link) in Menz. Von Neuruppin aus über Altruppin, Schönberg, Banzendorf, Dollgow sind das rund 40 km. 


Abhängen am Morgen... 


Als Zelt haben wir ein Qeedo Quick Pine 3, (klick mich, ich bin ein Link), das eine Art "Regenschirm"-Mechanik hat - und nur eine Haut. Andere Zelte haben ein Innenzelt und eine Außenhaut - meine Überlegung bei der Anschaffung war problemloses Aufbauen, ausreichende Innenhöhe und das wir halt insbesondere im Sommer campen würden. Also bei guten Wetter - und zur Not könnte man da auch ein Tarp rüberspannen.


Wir waren ja noch nie in der Ecke - und deshalb war die Fahrt auch mit die erste Überraschung. Also - wir können echt nicht meckern, in einer hässlichen Gegend zu wohnen! Auf dem Hinweg haben wir noch den Strittmatter-Gedenkort in Dollgow besucht. Der ist ganz nett gemacht und durchaus ein Hingucker. Dann ging es weiter nach Menz, wo wir erst einmal im Naturparkhaus (klick mich, ich bin ein Link) waren. Für dieses Jahr unser drittes Naturparkhaus, das wir besucht haben! Das Haus und sein Grundstück sind schon ein Erlebnis für sich - und dann ist die Ausstellung auch richtig liebevoll und mit viel Holz aufgebaut. Es gibt viel zu sehen, zum Anfassen, zum Hören, spielen und lesen. Also für Familien mit Kindern ist das ein absoluter Tipp - es gibt überdachte Picknicktische im Garten, dann einen Sinnesgarten mit vielen Kräutern, ein Außenaquarium und gegenüber ist ein netter Spielplatz. Ich denke, wir werden nicht das letzte Mal dort gewesen sein, weil es einfach auch so eine Informationsflut ist.



Versorgt mit vielen Informationen ging es dann noch ein paar Kilometer weiter zum Campingplatz am See. Das ist ein relativ kleiner Platz, der von einem Verein betrieben wird. Wir mussten eine ganze Strecke über einen holperigen Waldweg fahren. Auf dem Campingplatz selbst ist die Anmeldung nur Abends eine Stunde besetzt - man kann sich schon einen Anmeldezettel aus einer Mappe nehmen und dann einen Platz aussuchen. Die Wohnwagen der Dauercamper stehen faktisch oben auf einem Steilhang über dem See. Unser Zelt haben wir ziemlich am Platzende im Wald aufgestellt, wo es mehrere terrassenartige Möglichkeiten dafür gibt. 


Das riesige Fenster hinten am Zelt. Das ist absolut toll!

Der Grillplatz, auf dem wir mit dem Hobo hätten kochen dürfen, hat sich ziemlich gut versteckt - aber die Waldbrandstufe ist gerade auf 4 und dann ist mitten im Wald auch auf einem Grillplatz letztlich offenes Feuer irgendwie blöd. Man kann aber in einem Aufenthaltsraum eine Kaffeemaschine, einen Wasserkocher und eine Mikrowelle nutzen - und so hatten wir heute morgen dann zumindest heiße Getränke. 

Der Platz scheint bei Anglern beliebt zu sein - wenn ich mir anschaue, was für Ruderboote am Anleger dort liegen. Bis auf eines (wahrscheinlich das Boot, was verliehen wird) sind die mit Rutenhaltern ausgestattet. Es gibt unterhalb des Platzes mehrere Möglichkeiten, zum Schwimmen in den See zu gelangen, alle mit Bank, Treppe und Geländer. 

Die Waschräume- und Toilettenräume sind einfach und zweckmäßig - völlig ausreichend. Und blitzsauber. Es gibt mehrere Schaukeln, ein großes Trampolin und eine Tischtennisplatte. Was auffällt sind enorm viele Feuerlöscher, die überall auf dem Platz verteilt sind, sowie einige Wände mit Schaufeln, Harken und Axt zur Waldbrandprävention. Ich glaube, man braucht maximal 50 Meter zum nächsten Feuerlöscher dort. Wasserstellen gibt es auch mehrere entlang des Weges. 


Morgens halb neun am Roofensee

Haustiere sind erlaubt, vor uns waren Dauercamper, die ihre Katze immer mitbringen. Hunde müssen auf dem Platz angeleint werden - das ist okay, ich hatte eine Rolle glatte Schnur mit und habe Joey dann eine Laufleine zwischen zwei Bäumen vor unserem Zelt gespannt und ihm dort auch seine Decken hingelegt. Draußen in der Sonne liegen war für ihn richtig toll - aber auch ans Zelt hat er sich ganz schnell gewöhnt. Nur dass ich seinen Hundemantel vergessen habe, das war dann nachts doof. Aber da hat er dann ein Handtuch und einen Pullover als Decke bekommen, als er tief und fest gepennt hat, aber eben recht kühl war. Um halb sechs morgens waren wir alle dann mal draußen auf "Klorunde". E war richtig frisch und ich hatte voll nicht auf dem Schirm, dass sich im Zelt Kondenswasser bildet. Auf einem normalen Zelt eigentlich nur an der Außenhaut und nicht im Innenzelt. Wir haben aber ja nur eine Zelthaut und die war dann feucht. Weil ich dann gestern auch nur den Zeltboden und das Vorzelt abgespannt habe, war das etwas doof - aber trocknet ja auch wieder. 

Da rechts oben, wo das rote Kreuz ist und Stechlin steht.
Karte: Google Maps

Nach der Klorunde hat Joey den Kapuzenpullover von mir angezogen bekommen, damit ihm wärmer ist. Nick hat sich die Kuscheldecke in den Schlafsack geholt - und dann haben wir tatsächlich bis halb 9 noch mal gepennt. Meine Knochen haben das alles auch besser als gedacht mitgemacht. Wobei es auch mit an den zusätzlichen weichen Puzzlematten lag. Die haben seit letztem Jahr, weil das Laminat kalt und rutschig ist - und mit den Matten ist es halt besser, auch für  Joey. Wobei er klar gemacht hat, das er bitte auch gerne eine eigene Isomatte hätte. Die findet er nämlich höchst angenehm. 

Die Preise sind völlig in Ordnung - wir haben mit 2 Erwachsenen, Hund, Zelt und Parken 11.50 Euro bezahlt. Da können wir bei anderen Zeltplätzen von träumen, die sind viel teurer. Es ist definitiv kein "Halligalli"-Platz, sondern ein ruhiger, netter Platz. Ein paar Stunden später kam ein junges Pärchen an, die auch ihr Zelt aufgeschlagen haben - aber dann noch einkaufen mussten. Sie hatten Mückenschutzmittel vergessen und wollten auch noch gerne Tabak und Lebensmittel. 

Also: denkt dran - solltet ihr dort hinfahren, Mückenschutzmittel einpacken. WICHTIG! Wenn ihr um den See wandern wollt oder so, nehmt euch auch Verpflegung mit, mindestens etwas zu trinken!


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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.