Mittwoch, 11. November 2015

Was war...

Da sind wir wieder!

Wir waren zwei Wochen mehr auf Facebook und der Stadt-Ratte unterwegs und haben ganz verschiedene sehr nachdenkwürdige Sachen erlebt.

Zum Beispiel haben sich ganz viele Leute ganz fürchterlich darüber aufgeregt, das an der Friedrich-Engels-Geduld-Straße 30 Bäume gefällt worden sind, die doch "so schön grün" waren. Die mussten da wegen der Bauarbeiten weg. Das es sogar richtig und eigentlich auch wichtig war, sie zu fällen, haben wir dann bei einer Runde gesehen, wo wir uns die Baumstümpfe angeschaut haben. Möchtet ihr mal eine Galerie von Baumstümpfen sehen? Bitte! (<- klick mich, ich bin ein Link)

Dann war das Fahrrad ein paar Tage in der Werkstatt, weil die Schaltung neu eingestellt werden musste und griffigere Mäntel drauf sollten. Das ist ja eher so ein Stadt-Fahrrad für glatte Fahrradwege und keines für querfeldein-Abenteuer. Vielen Dank an Herrn Boddin an dieser Stelle, denn der hat sich richtig, richtig viel Mühe gegeben, das Optimum für uns heraus zu holen, damit wir noch viel mehr Spaß am Bikejöring haben! Da war dann von ganzem Herzen der Tüftler am Werk. Die Änderungen haben sich sehr bewährt, es fährt sich viel griffiger als mit den glatten Schlappen, was gerade jetzt auch bei dem nassen Laub das überall liegt, sehr angenehm ist. Langfristig soll ich mir aber trotzdem lieber ein MTB anschaffen. Das kann ich selbst besser einstellen, der Schwerpunkt ist anders - und ich fall auch nicht so tief.

Eine unserer Touren letzte Woche hat uns dann nach Treskow geführt. Das war sehr spannend. Eigentlich wollte ich hinter dem Gewerbegebiet dann einen Ackerweg nehmen um auf den Buskower Weg zu kommen - und dachte, da hinten am Ende, das wären Rundballen. Dann sind wir näher gekommen - und die Rundballen haben sich bewegt. Eine Schafherde... auf Wintergetreide. Wir sind dann wieder umgedreht. Joey und Schafherde wäre wohl nicht so gut gegangen. Aber ganz zum Schluss hatten wir dann 17 Kilometer auf der App. Übrigens gab es letztens so ein kurzes "Zurück in die Zukunft"-Erlebnis mit Komoot: 




Dann gab es noch die Geschichte mit Roxy. Junior, Joey und ich waren auf dem Wall unterwegs, als uns die Besitzerin von Ida angsprochen hat, da wäre ein Hund ohne Besitzer. Den Hund kannten wir schon, Joey hat mir dem mal gespielt und ich wusste, der läuft meistens ohne Leine herum. Aber dann ist halt der Besitzer in der Nähe. Das war er diesmal nicht.




Wir haben dann Fotos gemacht und eines auf Facebook gesetzt, wo der Hund zu finden ist, waren noch ein bisschen spazieren - und dann haben wir gesehen, der Hund läuft zum Rheinsberger Tor. Nach kurzer Absprache sind wir dem gefolgt - und irgendwann habe ich gedacht: "Na, wenn der so scheu ist, war der vielleicht mal Streuner, mach ich mal Joey ab und versuche, den Hund so zu fangen!". Ich habe ihn nicht gefangen - aber es war für den Hund richtig, das Joey keine Leine hatte. Denn so hat er ein bisschen mehr Vertrauen bekommen. Letztlich haben Nick und ich dann ungefähr eine halbe Stunde auf dem Boden am Wall gesessen und uns bemüht, das der Hund Vertrauen zu uns bekommt. Danach war meine Futtertasche fast leer und er hat mir zumindest aus der Hand gefressen. Aber sich nicht weiter anfassen lassen.

Von vorbeikommenden Passanten gab es viel Verständnis und auch ab und an einen Tipp, wo der Hund so in etwa hingehört. Als wir dann wieder aufgebrochen sind, ist er in unserer Nähe geblieben - aber er wollte definitiv nicht vom Wall herunter und z. B. in die Straße, wo er wohnt, hinein. Am Museum hat er dann geschaut, das wir gen Innenstadt abbiegen, kurz überlegt und sich entschlossen, die Stadtmauer weiter entlang zu laufen.

Vor unserer Haustüre habe ich noch ein paar andere Hundeleute getroffen und ihnen das Foto von dem Hund gezeigt und den nächsten Hinweis bekommen. Auf Facebook ging es dann sehr interessant weiter. Letztlich habe ich dann bei der Abendrunde wieder Futter dabei gehabt, eine zusätzliche Leine, ich wusste wem der Hund gehört und wo er genau wohnt und habe versucht, den Besitzer zu erreichen... nichts. Auch auf der Morgenrunde... nichts. Kein Hund, kein Besitzer. Was sich aber klar herauskristallisiert hat war, der Besitzer hat ein Abhängigkeitsproblem, der Hund läuft fast immer ohne Leine herum, haut öfters mal ab und ist sehr scheu, es ist kein Streuner gewesen. Die Vorbesitzerin ist entsetzt,  hat das Ordnungsamt informiert und möchte nicht, dass der Hund noch mal zu seinem Besitzer zurück kommt. Danke dafür! Derzeit scheint der Hund fast "wie vom Erdboden verschluckt" zu sein.

Ich denke, es gibt mindestens zwei ganz unterschiedliche Arten von "ohne Leine laufen". Bei dem Einen haben die Hundebesitzer Verantwortungsgefühl auch gegenüber ihrem Hund. Der Hund hört auch und wird angeleint, wenn es notwendig ist. Beim anderen - und das erlebe ich leider auch mitunter - ist dem Besitzer alles so ziemlich scheißegal, der Hund "braucht seine Freiheit" ohne Rücksicht auf andere Menschen oder andere Tiere und man bekommt auch gerne mal zu hören, das, wenn der (oder die) Hundehalterin mal wieder voll besoffen ist und dumm angemacht wird, der Hund dann seine Besitzerin verteidigt. Mag ja alles ganz gut und schön sein, aber solche egoistischen Ignoranten sorgen mit ihrem Verhalten dafür, das alle anderen Hundehalter unter immer mehr Auflagen, Anfeindungen und letztlich auch Giftköderattacken leiden müssen. Denn Hundefeinde entstehen insbesondere dann, wenn irgendwelche Spacken sich nicht an Regeln halten.

Das sind auch so die Momente, wo ich denke: Viele Hunde von Obdachlosen in Großstädten sind besser erzogen! Ich gönne jedem Menschen sein Haustier. SOLANGE er sich adäquat darum kümmert und die Verantwortung für sein Tier AUCH gegenüber den Mitmenschen und der Umwelt trägt. Da kann es MAL durchaus Ausrutscher geben, niemand ist unfehlbar. Daran sollten auch alle diejenigen denken, die sich und ihren Hund für unfehlbar halten. Irgendwann ist immer das erste Mal und es lebt sich dann weit angenehmer, wenn man vorher nicht absoluter Hardliner war. Ehrlich!  Aber die "mir sind alle anderen Menschen und eigentlich auch mein Tier voll scheißegal!"-Einstellung sollte nicht vorherrschen. Denn dann hat man eigentlich nur bewiesen, das man unfähig und nicht willens ist, Verantwortung zu übernehmen.

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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.