So, nun sind wir seit dem 9. September unter den Bikejörern und es hat sich einiges getan.
Wie ihr mitbekommen habt, hat Joey jetzt ein Renngeschirr und wir starten mittlerweile auch meistens direkt auf dem Schulplatz. Ein Tag ohne Bikejöring ist irgendwie kein richtiger Tag geworden - aber trotzdem haben wir es zwei Tage hintereinander geschafft, nicht mit dem Rad loszukommen. Das Ergebnis war dann, dass Joey selbst nach einer längeren Fußrunde noch so energiegeladen war, dass ich mich zu Hause gar nicht groß der Jacke und Schuhe entledigt, sondern dem Hund sein Geschirr und mir den Helm verpasst habe und Joey ist vor Freude abgedreht.
Mittlerweile haben ungefähr drei Leute gefragt, ob ich einen neuen Hund hätte. Nein, es ist immer noch Joey Katastrophulus. Aber der Hund hat sich verändert. Äusserlich ist er klarer definiert. Das Gesicht ist schmaler geworden, die untere Bauchlinie klarer definiert und der Kerl hat enorm Muskeln bekommen. Das fällt insbesondere an der Hinterhand natürlich auf. Ausserdem ist er ausgeglichener, weil er einfach mehr ausgelastet ist. Ich denke, wenn andere Hunde so ein Pensum hätten wie Joey - und Joey läuft die Strecken wirklich gerne - dann wären so einige Wuffs auch besser drauf. Im Prinzip kann ich sagen, ab 8 Kilometer ist Joey glücklich und zufrieden.
Ab und an läuft Joey auch bei Nick vor dem Rad. Irgendwie sind wir da wohl so eine Art Vorreiter in diesem Land. Keine Ahnung, ich habe jedenfalls noch niemanden sonst gefunden, der mit Behinderung und Dreirad Bikejöring macht. Allerdings ist das Rad ein bisschen doof dafür, deshalb haben wir nach einer Lösung gesucht. Also erst einmal nach jemanden, der das Rad vielleicht ein bisschen umbauen würde. Das kannste vergessen. Nun haben wir eine andere Lösung überlegt, ob sich die Theorie in die Praxis umsetzen lässt, müssen wir gucken. Wir haben das speziell für Nick angefertigte Kinderrad aus dem Hilfsmittelpool aufgekauft. Das hat eine sehr gute Hinterradachse mit einer weit, weit besseren Schaltung. Diese Achse soll mit größeren Rädern versehen und an einen MTB-Rahmen gebaut werden.
Oder auch nicht, denn zwischendurch ist eine nette Mail bekommen und Nick kann, wenn er möchte, ein ganz spezielles Rad ausprobieren. Da kann man auch Hunde vorspannen, wurde erklärt. Haben wir dann auch in einem kurzen Film gesehen. Wir haben uns ALLE Filme von diesem Rad reingezogen und das Grinsen wurde immer und immer breiter. Heiße Diskussion, sollte man so etwas ausprobieren? Na klar!
Da wir ohnehin bei Wind und Wetter draussen sind, fand die gestrige Bikejöring-Tour im Regen statt und beim Fahren konnte ich die Wassertropfen beobachten, die sich am Helmrand gesammelt haben. Auch mal eine ganz interessante Beobachtung. Dennoch hat der Regen uns nicht davon abgehalten, letztlich rund 1 1/2 Stunden unterwegs zu sein und über 10 Kilometer Strecke gemacht zu haben. Heute war es dann auch wieder nass und ich habe den ersten Sturz hingelegt.
Und - ist es nicht toll - Joey ist schon so oft mir quer vors Rad gelaufen, hat für Leinengehedder gesorgt, ist plötzlich zurück gerannt, hat sich komplett aufgeregt oder einen Speed hingelegt, wenn er eine Katze gesehen hat - und das habe ich alles ohne Sturz hinbekommen. Heute so eine Matschbodenecke... die hat dem Drahtesel die Beine weggehauen. Ganz ohne Joeys Zutun. Meine sind nun ein bisschen bunt - aber das gehört nun einmal dazu.
Insgesamt haben wir jetzt fast 230 Kilometer als Bikejörer hinter uns, sind halt etwas über einen Monate dabei und habe nach wie vor viel Spaß damit.
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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.