Ein Auto ist toll. Man
kann sich hineinsetzen und so weit weg fahren, wie man ohne Auto
sonst nie gekommen ist. Entsprechend sind wir im Moment viel
unterwegs, weil wir einfach auch Nachholbedarf an Gegend erkunden
haben.
Wir waren zum Beispiel in
Kremmen – okay, da hält auch ein Zug und da waren wir schon mal
mit dem Zug. Aber deshalb wusste ich, dort gibt es ein tolle Cafe.
Die „Alte Lebkuchenfabrik“. Also sind wir einen Sonntag nach
Kremmen gefahren und mussten dann wenigstens nicht ganz so weit vom
Bahnhof aus laufen und konnten auch ein paar andere Eindrücke von
Kremmen gewinnen.
Aber interessant war auch
die Strecke dort hin, weil wir zwei Hunde dabei hatten und die ja
auch mal ein bisschen laufen sollten. Also hieß es „da nach der
Kurve ist eine große Wiese, da können die laufen!“. Gut, die
Wiese war groß und lag zwischen Wald und Maisfeld, die Hunde haben
sich die Beine vertreten und dann ging es los mit „oh, ein
Butterpilz!“. Das „kurz die Beine vertreten“ hat dann etwas
länger gedauert, weil wir so viele Pilze gefunden haben. Joey hat
mitbekommen „Ah, es geht in ein Cafe! Eben noch schick machen!“ -
und zack, lag er in einer Pfütze. Und sah seiner Ansicht nach ganz
schick aus.
Mit den Pilzen und ein
paar trockenen Ästen im Wagen (ich weiß ja nie, wann ich mal den
Hobo anwerfe und dafür trockene Äste brauche) sind wir dann nach
Kremmen gefahren und weil Joey sich so schick gemacht hat, haben wir
einen Tisch im Innenhof in Beschlag genommen.
Die „Alte
Lebkuchenfabrik“ ist ein Erlebnis. Also sehr liebevoll
zusammengesammelter Trödel draußen, toll restauriertes Gebäude und
innen ist so eine Mischung aus Cafe und Einrichtungsladen mit Stil.
Dazu kommt, dass die Inhaberinnen tolle Kuchen anbieten und es die
wohl besten heiße Schokolade der Region dort gibt. Also nichts mit
„Brösel in die Tasse, heißes Wasser drauf und umgerührt die
Plörre“, sondern da gibt es eher so flüssigen Schokopudding in
großen Tassen. Und die haben einen Henkel. Nicht diese
Suppenschüsselchen, an denen man sich die Finger verbrüht, die man
anderswo vorgesetzt bekommt.
Nach einem beeindruckenden
Cafe-Erlebnis und mit einem Kalender zugunsten des Naturschutzes im
Luch und Hundebüchern zugunsten des Tierschutzvereins in Kremmen
sind wir dann Richtung Linum gefahren. An einem Wochenende. Zur
Kranichzeit.
Nie wieder.
Ich meine, (Ironiemodus an) es ist ja total
bedauerlich, dass man ausschließlich in Linum die Kraniche sieht.
Echt total schade!(Ironiemodus aus). Also überlasse ich den Anblick der Kraniche im
Luch am Wochenende dann mit riesengroßem Bedauern den ganzen
Besitzern der Blechlawinen, die sich im Luch und eben vor allen in
Linum verteilt. Da ist quasi das „Kranich-Drive-In“ der Region.
Ankommen, 1oo Meter laufen (wenn überhaupt), Fernglas raus, Stativ
aufgebaut, Kamera montiert, Tele drangeklickt. Was sich da an
Kranichtouristen konzentriert, richtet wenigstens anderswo keinen
Schaden mehr an.
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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.