Nun sind wir wieder im Training und es läuft eigentlich ziemlich gut. Montag ist mir dann aber blöder Weise der Bowdenzug einer Bremse gerissen, was extrem blöd ist, wenn man nur zwei Bremsen am Rad hat und einen Zughund davor. War aber an der Mesche und von daher war die Radtour dort dann auch zu Ende und ich bin zurück gelaufen und habe das Rad sofort zum Fahrradschrauber gebracht. Der hat dann den Zug gewechselt und auch einen neuen Ständer angebaut, weil der andere sich zerlegt hatte... aber es war immer auch klar, dass der Umbau vom Sparta-Rad nur ein Kompromiss ist. Ich meine, es kann doch nicht sein, das ich für ein Fahrrad einen HUFKRATZER brauche, weil die Konstrukteure eine völlig überflüssige Platte vor das Hinterrad gepackt haben, auf der sich munter der Dreck sammelt!
Keine Frage, das Sparta ist ein nettes Rad. Für Leute, die 160 kg wiegen und auf ebener Strecke ein paar Kilometer unterwegs sind um sich zu bewegen. Dafür ist es tatsächlich nahezu perfekt, super stabil und entsprechend schwer. Aber eben nichts für Feldwege und Querfeldein. Da hat es halt seine Grenzen - und ich meine.
Nun stand ich also beim Fahrradhändler, wir unterhielten uns über die Grenzen des Rades, den Sport und das ich eigentlich ein MTB brauche und er hatte zwei gebrauchte stehen. Eines davon habe ich letztes Jahr schon dort rumstehen sehen und gedacht, so etwas wäre ziemlich perfekt. Gestern habe ich es auf einer kleinen Tour ausprobiert und bin über Sand, Erde, Schotter, Granitpflaster etc. gefahren, also eigentlich habe ich nix ausgelassen was in zwei Kilometer Umkreis zu finden war. Ein bisschen Recherche brachte positive Testberichte zu dem Rad und den Hinweis, das die Firma im Bereich MTB etc. sehr gut ist - und nun steht es bei mir. Ich habe eigentlich erst gen Sommer ein MTB eingeplant, aber ich wäre letztlich ziemlich blöd gewesen, das nicht zu nehmen. Bis ich Joey davor spanne, dauert es noch ein paar Tage, denn es ist ein völlig anderes Fahren damit und da muss ich erst ein paar hundelose Touren machen um zu schauen, wie es sich fährt, worauf ich achten muss etc.. Nick hat es heute geschoben und ist auch ganz begeistert davon, wie leicht es ist - und amüsiert sich schon bei der Vorstellung, das ich nach einer Querfeldein-Tour aussehen werde wie ein Schwein, weil das Ding keine Schutzbleche hat. Egal. Hauptsache glücklich - und fit.
Heute war dann die Tour mit dem "alten" Rad 11,2 km lang und die meiste Zeit sind wir zusammen mit meinem Freund und seinem Hund gefahren. Das ist dann für beide eher ungewohnt, weil selbst wenn ich mit Joey langsam unterwegs bin kommt dann immer: "Los, Rocky, das ist hier keine Trödelrunde!" an den anderen Hund. Da wo der zweite Hund schon rennt, trabt Joey locker flockig vor dem Rad.
Hier habe ich euch mal zwei Geschwindigkeitsprofile der App hochgeladen. Wenn es dabei lange Leerräume gibt, sind wir mit zwei Menschen und zwei Hunden unterwegs und gehen unterwegs Kaffee trinken ;-). Aber ansonsten scannt die App von Komoot alle 5 Sekunden den Standort und berechnet daraus die Geschwindigkeit. Ich finde es für mich völlig ausreichend, sie nachher in so einer Form auf dem PC aufzurufen.
Gestern bin ich dann gefragt worden, ob ich eigentlich so Sportsendungen gucken würde und wenn ja, was ich mir im Fernsehen an Sport angucken würde. Nun.. wir haben kein Fernsehen - und die Sportarten, die ich gerne schaue, kommen ja ohnehin höchst selten mal im Fernsehen. VOX hatte letztens bei Hund-Katze-Maus den Iron-Dog. (Klick mich, ich bin ein Link) Das habe ich meiner Mutter erzählt, die ja ziemlich weit weg wohnt und mir immer erzählt, was bei Hund-Katze-Maus kommt. Ich habe ihr gesagt, wenn sie mal gucken möchte, was wir so an Sport machen, soll sie das gucken wo der Iron-Dog kommt, ein Biathlon bzw. Triathlon, weil es Bikejöring und Canicross gab sowie Bikejöring, Canicross und Schwimmen. Hat meine Mutter geschaut und danach gefragt, ob ich auch so mit dem Hund vor dem Rad durch die Gegend eiern würde, ich sollte das sofort sein lassen, viel zu gefährlich! Denke ich nicht. Von einem Pferd fliegt man viel tiefer.
Nun ja, heute habe ich dann dem, der mich gestern gefragt hat, mal auf YouTube Videos davon rausgesucht, was ICH gerne an Sport gucke. Igor Tracz. Siehe oben. "Und das da sind europäische Schlittenhunde! die sind so 30 - 40 km/h schnell und wenn Joey mal nicht mehr ist wäre so ein Hund..." er so: "Lang lebe Joey!". Na ja und dann gucke ich vorhin so auf unsere Tourauswertungen wo halt ziemlich gut zu sehen ist, wie Joey sich stetig verbessert und auch die Geschwindigkeit sich ganz passabel entwickelt hat - da sehe ich bei der heutigen Tour ein paar unüblich lange Geschwindigkeitsbalken. Joey hat heute während einer Aufholjagd doch tatsächlich 30 km/h geschafft! Kurz aber immerhin. Wie so ein Geschwindigkeitsprofil aussieht, seht ihr oben.
Na ja, ich bin gespannt, wie sich unser Training entwickelt, freue mich über das neue Rad und viele tolle Touren damit. Es bringt mich auch einem etwas spezielleren Wunsch von mir näher. Vor vielen Jahren hatten wir mal ein Shetty. Das habe ich vor der Kutsche eingefahren (mit professioneller Unterstützung von einer Fahrerin, die früher mit ihrem Gespann Wettkämpfe bestritten hat und einem Richter für Gespannprüfungen). Es war seit dem dann immer mein Wunsch, mit einem Gespann mal einen richtigen Hindernisparcour für Kutschen zu fahren. In Rastede, wo wir herkommen, gibt es das Landesturnier auf dem jedes Jahr solche Fahrturniere stattfinden und wo einige Kutschenhindernisse fest verbaut sind.
Konnte ja nicht ahnen, das mein Gespann dafür dann wohl aus Hund und Rad besteht. Wie es aussieht, wenn Kutschen einen Hindernisparcour fahren, könnt ihr oben im Video von ReitTV angucken. Vielleicht denkt ihr auch, es ist einfacher, das mit Hund und Rad zu fahren, weil das Gespann insgesamt ein kleiners Format hat. Ich denke, es ist schwerer, so einen Parcour mit einem Hundegespann zu fahren. Denn klar, Fahrrad und Hund davor sind nicht so breit wie eine Kutsche und auch nicht ganz so lang. ABER... eine Kutsche hat eine Deichsel (Zwei- und Vierspänner) bzw. eine Schere (Einspänner). Das verbindet Pferd/e und Kutsche fest miteinander. Das Pferdegeschirr ermöglicht, ein paar Schritte rückwärts zu fahren, die Leinen und die Fahrpeitsche ermöglichen recht genaue Signalgebung und sogar die Scheuklappen helfen, damit das Pferd nicht durch störende Sichtreize von hinten abgelenkt wird.
Alles das ist bei einem Hundegespann a la Schlittenhund nicht der Fall. Letztendlich ist eine sehr gute und möglichst genaue Ausbildung von Joey auf Distanzkommandos schon allein deshalb wichtig, weil wir immer mitten in der Stadt starten. Spannend wird es halt, ob alles das dann ausreicht, um so einen Parcour zu bewältigen. Wir werden sehen. Aber es wäre schon ziemlich der Hammer, wenn es klappt. Mein Freund erzählt mir ab und an, das er immer, wenn er mich und die Hunde so vor zwei Jahren gesehen hat, dachte: "Mensch Mädchen, was soll das denn noch mit euch werden?!" - weil er halt mitbekommen hat, wie Joey sich am Anfang benommen hat. Von daher denke ich auch, dass es vor allem auch für Joey eine enorme Leistung wäre, wenn er auch nur EINES der Hindernisse vor dem Rad auf Distanzkommandos bewältigt.
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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.