Dienstag, 17. Februar 2015

Technische Spielereien? Twitter, Geocaching und komoot


So, nun aber... endlich mal wieder. 
Also erst war ja Joey verschwunden, hatte ich ja geschrieben. Dann kam der Bericht mit Pater Wichmann, der sich hier dann ganz interessant entwickelt (hat) und Juniors Geburtstag mit Feierei... und damit waren dann auch zwei Erkältungswochen eingeläutet.

Ich denke, das absolute Highlight des diesjährigen Geburtstags war der erste Gratulant überhaupt. Wenn der und sein Team mitbekommen hätten, was hier los war, die wären aus dem Schmunzeln nicht mehr herausgekommen. Chapeau – und vielen Dank ans Bundespräsidialamt, der Brief wird eingerahmt. Die Extra-Streicheleinheiten für Farino sind beim Hund auch angekommen. Irgendwann kommen wir euch dort besuchen, immerhin haben wir es ja auch ins Bundespressehaus mit Hund geschafft :-D – ach so, und nie wieder behaupten, man hätte von der NSA nix gewusst ;-P das wirkt spätestens jetzt etwas unglaubwürdig. :-D Wenn Sie übrigens den Hund mal selbst streicheln wollen... ist gar nicht so weit weg von Berlin und der ist auch für Leute mit Hundehaarallergie. Deshalb haben die Obama-Kids ja einen von Ted Kennedy bekommen.

So, was gibt es noch? Die Erkältung hat uns etwas umgehauen. Mittlerweile geht es, ich huste nur noch zwischendurch ein bisschen herum. Aber schon im Flur Schüttelfrost zu bekommen, bevor man überhaupt mit den Hunden draussen ist... nicht so prima. Dafür habe ich jetzt einen Twitter-Account. Twitter – come in and never find out. Also vor ein oder zwei Jahren hat sich mal ein Stadtverordneter dafür ausgesprochen, dass die Stadt einen Twitter-Account einrichtet. Das wäre so voll modern und würde die Jugendlichen ansprechen. Blöd nur, das unter #Neuruppin kaum etwas zu finden ist. OK, seit einer Woche ein bisschen mehr, aber Hauptakteuere sind die Nazis, ein Antifa-Mensch, ein Makler, Herr Steinecke... und ich. Ausnahme war die Museumseröffnung. Selbst Coca Cola mit #Weihnachtsfreude hat hier eher eine große Pleite eingefahren.

Also, Twitter ist ganz nett wenn man bettlägerig ist, allerdings nur sehr bedingt mit Erkältung und vor allem Husten kompatibel. Da habe ich ganz schön gelitten, weil jeder Lachflash automatisch in einer Hustenattacke endete, wo ich dachte, es zerreisst mir die Lunge. Und man kann wirklich seeeehr viele lustige Sachen dort finden.





Zum Thema "50 shades of grey" zum Beispiel das hier. Das passte irgendwie total wie Faust aufs Auge...


Dann hatte ich mir ja vor einigen Wochen das Buch „Fred & Otto in Brandenburg“ gekauft. Ein Berliner mit seinem Hund unterwegs in Brandenburg und daraus hat der ein Buch mit Hunderunden gemacht. So etwas finde ich immer ganz interessant, denn die ADFCler mit denen ich früher zu tun hatte, haben (ganz ohne GPS damals...) Radwanderbücher geschrieben, die sehr populär waren. Fred & Otto hat aber als einzige Tour hier in der Nähe die um den Kalksee bei Binenwalde, Brandenburg ist halt groß. Vorne in dem Buch wird auf komoot.de hingewiesen. Das ist eine Plattform mit einer Karte, auf der man Touren planen, machen etc. kann. Die Touren von Fred & Otto kann man z. B. Über die komoot-app auf sein Smartphone laden und so quasi mit einem Hand-Navi laufen und wer sich das Buch zulegt, bekommt einen Freischaltcode für eine große Offline-Karte, die er sich dann herunterladen kann.









Ein Telefonat mit Thomas von Naviso.de, die GPS-Schulungen anbieten, hat mich dann bewogen, mich mit komoot näher zu beschäftigen. Und was soll ich sagen? Super! Habe ich bis letztens noch bedauert, dass das Projekt und damit ungefähr 200 Stunden Programmieren von „Megacaching“ eingestampft worden sind... ich hätte die Plattform ja gerne für Hunderunden genutzt – aber hey, komoot ist um Längen besser!


Wer Tupperdosen im Wald suchen will, ist auf den Cacheplattformen wie geocaching.com gut damit bedient und auch dafür gibt es schon lange eine App fürs Smartphone. Komoot ist letztlich die perfekte Ergänzung für alles, was die Strecke anbelangt. Wobei für mich ja keine Ergänzung, weil ich keinen Bock mehr auf die Reste von den Caches habe, die zweibeinige Wildschweine hinterlassen haben, die der lebende Beweis dafür sind, das bei manchen Leuten mit jedem Klick auf dem Smartphone oder so mindestens eine Gehirnzelle abstirbt. Wenn ich an den Cache hier auf dem Flugplatz denke, ist da noch ein bisschen mehr abgestorben, bei demjenigen, der die Äste oben im Baum entfernt hat, damit bloß keiner mehr an den Cache kommt. Aber, gerade gesehen, der ist auch schon aus der Liste raus.







geocaching.com, wenn man sich eingeloggt hat.




Das ist die größte Plattform für diejenigen, die "Tupperdosen" suchen, also als Hobby haben, Cachen zu gehen. Überall dort, wo auf der Karte eine Box zu sehen ist, oder ein Fragezeichen, gibt es etwas zu entdecken. Grüne Boxen bedeuten, es ist ein Behälter direkt vor Ort, in dem sich eine Liste befindet, auf der man sich eintragen kann (was quasie als Beweis gilt, das man den Behälter gefunden hat, wenn man sich online in die Finderliste einträgt). Gelbe Boxen bedeuten, es gibt eine kleine oder größere Schnitzeljagd, an deren Ende man eine Box findet. Fragezeichen bedeuten, man muss ein Rätsel lösen um an die Koordinaten zu kommen - und Smileys sind mal grüne Boxen gewesen, das sind die Caches, die ich hier mal gesucht und gefunden habe. Sind eigentlich drei, aber der Cache "Die eingemauerte Frau" ist nicht mehr existent. Also, im Prinzip macht es Spaß und gerade mit Kindern lernt man eine ganze Menge. Ihr glaubt gar nicht, was es alles für Geheimschriften gibt! Ein Freund auf Usedom hat dort viele Caches mit technischen Spielereien gelegt und so dafür gesorgt, das mehr Touristen angereist sind. Die wollten alle die tollen Caches machen. Das hat sich sogar so weit herumgesprochen, das er einmal im Jahr dann eine Aufwandsentschädigung bekommen hat, weil er sich so viel Mühe gegeben hat. Aber es gibt immer auch Leute, die so etwas schnell kaputt machen und dann verliert man einfach irgendwann die Lust daran.

Nun habe ich gestern und heute die Hunderunden absolviert und dabei das Wegetracking (also eine Wegeaufzeichnung) laufen lassen. Super. Braucht noch wer ein altes Etrex? Ich habe da eines über. Das eignet sich auch prima zur Selbstverteidigung, das ist so klobig und schwer, das kann man locker einem Wildschwein an den Kopf ballern.










So sieht die Tour dann auf der Seite von komoot.de aus. Denke ich jedenfalls. * kopfkratz * . Vielleicht sieht sie da aber auch so aus:








Das kann ich euch jetzt nicht einmal verbindlich sagen. Als ich das obere Bild nämlich gemacht habe, habe ich gesehen, das No-Script aktiviert war. Das habe ich dann für die Seite deaktiviert und danach sah die Tour halt aus wie auf dem unteren Bild. Nein, erst hatte ich noch eine komplette Seite mit Koordinaten :-D. Ich nehme mal an, das liegt am Betriebssystem, Linux stürzt zwar nicht so oft ab wie Windows, hat aber immer mal wieder irgendwelche Scherze auf Lager. Insiderwitze. Versteht nur das Betriebssystem. Ich nicht.

 

Ich bin jedenfalls echt begeistert von der App und habe dann heute die Mittagsrunde mal öffentlich gesetzt. Etwas über 4 Kilometer und mit ein paar Fotos. Nichts weltbewegendes, einfach um auszuprobieren, wie das eigentlich dann tatsächlich alles hinhaut. Wer auf komoot.de geht (und sich dort registriert), kann auf der großen Weltkarte dann oben „Neuruppin“ eingeben und rechts oben ist ein Feld „Highlights anzeigen“ - da kann man sich dann in der Region Sachen anzeigen lassen, die von anderen Leuten als „Highlight“ gekennzeichnet worden sind. Deshalb werdet ihr dort die normale Mittagsrunde mit „Highlight“-Labeln finden, denn ich habe noch nicht herausgefunden, ob Touren angezeigt werden, die solch ein Label nicht irgendwo haben.








So sieht die App in Gebrauch aus, wenn man einen Weg aufzeichnet. An dem Punkt der dort zu sehen ist, waren wir, als ich den Screenshot gemacht habe. Der Winkel mit dem Farbverlauf zeigt die Richtung an. Und, wo waren wir? Oben wird die durchschnittliche Geschwindigkeit angegeben, in diesem Fall 4 km pro Stunde, daneben die Zeit die man unterwegs ist (15 Minuten) und die Strecke (1,17 km) die man zurückgelegt hat.


Wie gesagt, alles noch am Anfang bei mir, aber ich denke, so ein paar tolle Hunderunden mit Wegeangaben und Fotos sind eine nette Sache. Wer kein Smartphone hat, kann sich die Tour über die Internetseite von komoot.de ausdrucken. Gewöhnungsbedürftig ist ein bisschen die Anleitung. Sie setzt überwiegend mehr Erfahrung voraus und ist zum Teil einfach – wie viele andere „Wie funktioniert es?“-Anleitungen für Apps ein bisschen betriebsblind gestaltet. Vielleicht habe ich genau deshalb am Ende einer Tour ständig Probleme damit, das auch wirklich STOP ist. Aber das sind Dinge, die sich im Laufe der Zeit hoffentlich dann auch irgendwann erledigen.



Was auch sehr nett ist: die Fotofunktion. Allerdings fehlt hier eigentlich auch eine bessere Erklärung. Je nach Wetter sehe ich auf dem Display nämlich kaum, was ich eigentlich fotografiert habe, weil es nun einmal spiegelt – und wer nicht sofort eine Beschreibung eingibt, steht dann erst einmal wie Ochs vor dem Berg und fängt an zu fluchen, weil es auf dem Smartphone nachträglich nämlich nicht geht. Jedenfalls nicht bei mir. Es gibt auf der App auch keine Erklärung dazu, nur Werbung für Touren weiter weg.


Auch wenn es sich jetzt zum Teil vielleicht negativ anhört: komoot ist eine wirklich tolle App und wie bei fast allen Dingen wird sie auch weiter entwickelt. Was die Entwickler vielleicht aus Betriebsblindheit nicht so mitbekommen – dafür sind nun einmal die Nutzer da, ein Feedback zu geben oder selbst Tipps zu geben, wie dort was nun funktioniert. Gibt es ja auch sehr oft, die gute Anleitung zur Action-Cam kommt schließlich auch nicht vom Hersteller, sondern von einem Nutzer. Tolle Touren erstellen ist bei komoot daher ein Zusammenspiel aus Smartphone & Outdoor sowie Arbeit am PC direkt auf der Seite. Ist ja nicht schlimm. Nur wäre es eben schön, wenn man das auch verständlich erklärt bekommen würde.





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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.