Frauchen
ist mit uns raus, zur letzten Hunderunde im Dunkeln. Wir kommen so
aus der Türe, biegen gegenüber zwei angetrunkene Jugendliche auf
den Schulplatz. Einer von denen tritt noch mit Wucht gegen das
Schild, das besagt „Schulplatz ist Fussgängerzone“ - es
scheppert blechern, die Jungs feiern sich als Helden.
Einen
Augenblick später wirft einer von beiden eine Bierflasche aufs
Pflaster und der andere springt drauf. Bierflasche kaputt, die
Scherben verteilen sich übers Pflaster, die Jungs johlen. Aber nicht
lange, denn da fängt Frauchen an zu brüllen, das sie den Scheiß
jetzt gefälligst auch wieder wegräumen sollen.
Ertappt
drehen sich die beiden um und erklären, sie wollten das gerade, also
wirklich GERADE wollten sie die Scherben auch wieder wegräumen...
aha, im Weggehen. Toll. Wahrscheinlich können die zaubern oder so.
Aber immerhin, sie fangen an, sich gen Scherben zu bücken, Frauchen
erklärt, wo die nächsten Mülleimer sind. Weil es dunkel ist und
nicht so viel los ist, hört man so eine Schreierei ja viel weiter
und so stehen nach kurzer Zeit sechs Leute um die Beiden herum und
gucken zu, wie die die Scherben aufsammeln, sich gegenseitig die
Schuld in die Schuhe schieben – und dann anfangen auf die
„Sumpfkühe“ zu schimpfen. Eine davon ist Frauchen, weil die laut
geworden ist und die andere steht dann wohl neben Frauchen. Aber es
gucken ja nicht nur Zweibeiner zu, wie die Scherben aufgesammelt
sind, nein, drei größere Hunde gucken auch ganz interessiert zu.
Dann
lassen noch zwei andere Zweibeiner einen Kommentar los, und die
Scherbenfabrikanten versuchen, mit einer Art „Möchtegern-Bushido-Art“
Eindruck und Respekt zu schinden. So a la: „Ey, wir sind
RUSSSSSSEN, weischt du, man legt sich nicht mit RUSSSSSSEN an – und
Kroaten sind wir auch, man legt sich nicht mit Krrrroaaaten an! Wir
sind ganz gefährlich, weischt du!“ und damit zogen sie laut
lamentierend weiter gen Bilderbogenpassage.
Frauchen
sagt, es ist mitunter ganz praktisch, mindestens einen Hund dabei zu
haben. Vor allem mich. Weil, ich habe schon mehrfach bewiesen, das
ich durchaus ungemütlich werden kann. Sieht man mir zwar nicht an,
ist aber so. Eine meiner ersten Ungemütlich-Taten war, beinahe einen
Ortsbrandmeister zu zerlegen. Na, was kommt der auch im Dunkeln auf
uns zu! Aber mir wurde erklärt, der hat eine Feuerwehr-Uniform an,
der wird nicht doof angemacht!
Was „Jelly-Bellys“ sind, weiß
ich auch. Nur mal so am Rande, für die Herren der Gesellschaft. Wer
mit meinem Frauchen scheiße umgeht, merkt sowieso, daß ich weiß,
was das sind. Da arbeite ich sehr eigenständig.
Aber
Frauchen sagt, es ist schon interessant so mit der Zivilcourage von
Menschen. Die meisten haben keine, wenn es darauf ankommt. Nur im
Nachhinein, da haben sie eine große Klappe.
Aber
was ist das eigentlich? Zivil-Courage? Der Begriff wird erstmals 1835
in Frankreich als „courage civil“ erwähnt, übersetzt wird es
mit „bürgerlichem Mut“.
Otto
von Bismarck erwähnt das deutsche Wort „Zivilcourage“ 1865. Eine
neuere Definition kommt von dem Politikwissenschaftler Gerd Meyer. Er
definiert Zivilcourage als sozialen Mut. Eine bestimmte Form sozial
verantwortlichen Handelns. Zivilcourage zeigt, wer in Situationen wo
zentrale Werte oder soziale Normen wie Menschenwürde,
Menschenrechte, Gerechtigkeit und so weiter verletzt werden. Oder
wenn man mitbekommt, das jemand eine andere Person körperlich
und/oder seelisch angreift. Wer da eingreift um das zu verhindern,
selbst wenn er dadurch Nachteile hat, der hat Zivilcourage.
Und,
wie steht es so mit eurer Zivilcourage? Oder ist es einfacher,
wegzugucken und sich lieber am Kaffeetisch drüber aufzuregen, wie
blöd manche Leute sind?
(Quelle:
Wikipedia)
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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.