Viele haben ja schon mitbekommen, dass wir keine Ruppiner mehr sind. Letztes Jahr Ende Oktober sind wir endgültig weggezogen. Vor hatten wir das eigentlich nicht - aber manchmal lässt einem das Leben keine andere Wahl - oder ja, wir hätten durchaus die andere Wahl gehabt. Aber das wäre die viel, viel schlechtere gewesen.
Nick hat einen neuen Hirntumor entwickelt. Rund 18 Jahre nach dem ersten. Und auch wenn die Ruppiner-Kliniken ein riesen Kasten mit vielen Häusern und Abteilungen ist, mit Neurologie, Neurochirurgie und vor allem Hirntumoren sind die offensichtlich überfordert. Sie haben festgestellt, dass es einen neuen gibt und das war es dann.
Wir sind dann zur Familie nach Rastede gefahren, Nick ist in Oldenburg im Evangelischen Krankenhaus gelandet, die eine sehr gute Neurochirurgie haben und ist dort weiter behandelt worden. Es ist hier alles viel, viel unkomplizierter und definitiv patientenfreundlicher und menschlicher als das, was wir in Neuruppin erlebt haben und dickes Lob an die AOK, das, was die alles völlig problemlos gemacht haben, ist unglaublich.
Eine Wohnung war gar nicht so einfach zu finden, auch wenn wir einen enormen Suchradius über 3 Landkreise und eine kreisfreie Stadt hatten, aber das hat dann doch noch geklappt. Just nach einem absolut phantastischen Fahrzeugkorso für Nick, der absolut der Hammer war und wo sehr viele Leute kollektiv geheult haben, WEIL es einfach eine unglaubliche Geschichte war. Oben seht ihr ein Bild von den Teilnehmern, dem Organisationsteams und einigen der rund 30 LKW´s und Landmaschinen, die gekommen sind
Nun wohnen wir 420 Kilometer von Neuruppin entfernt, werden bei unseren Touren übers Land aber dann jedes Mal dran erinnert und das ist eigentlich ganz amüsant. Da Kartzfehn hier in der Gegend keine Großställe mehr bauen durfte, haben die ja "rübergemacht" in den Osten und dort die riesigen Ställe gebaut, wo ging, in den Wäldern. Aber das Futter, das kommt oft noch hier aus der Gegend aus den riesigen Futtermittelsilos.
Es gibt aber noch andere Sachen, die sich sehr ähneln. Hier gibt es auch viel Sandboden, Wälder, Moore und Heiden. Sogar Kraniche sind hier! Nicht so viele wie in OPR, aber es gibt kleinere Gruppen von denen auf den Feldern. Das finde ich natürlich super. Dann sind wir ja aus der "Mark Brandenburg" weggezogen. Hier wohnen wir in Markhausen, auf der anderen Seite ist die Marka, ein Flüsschen, dass so ursprünglich ist, dass es mit seinem Uferbereich unter Natur- und Landschaftsschutz steht.
Markhausen gehört zu Friesoythe. Das ist ähnlich wie Neuruppin mit seinen eingemeindeten Dörfern. Friesoythe ist eine Kleinstadt und Mittelzentrum der Region. Es gibt hier auch eine City und die haben das eigentlich ganz gut hier geregelt, weil in der "Begegnungszone" - und immerhin führt die Hauptstraße da durch - dann Tempo 20 ist und weil es so hübsch ist, steht in jedem Advent ein großer Weihnachtsbaum mitten auf einer Kreuzung! Das ist einfach toll! Die Neuruppiner können sich mal überlegen, wie das wohl wäre, wenn mitten auf der Kreuzung am Fontane-Denkmal plötzlich ein Weihnachtsbaum stehen würde und es statt Ampeln Kreisverkehr gäbe! Was ich hier als wirklich riesige Hilfe für uns empfinde ist, dass das Sozialamt problemlos mit dem Jobcenter zusammenarbeitet und auch von sich aus Sachen initiiert, wie die EU-Rente für Nick. Das ist echt eine enorme Erleichterung für mich.
Im Rathaus hier steht übrigens eine Statue mit Hund! Voll irritiert hat mich in der ersten Zeit wenn ich zu meiner Tochter gefahren bin, auch immer eine Bronzestatue die aussieht wie Fontane. Irgendwann war da der Parkplatz tatsächlich mal frei und ich habe angehalten. Es ist tatsächlich ein Theodor - aber mit Nachnamen Wreesmann, das war der Seher der Stadt.
Es gibt einen Dorfarzt, eine Kita, eine Schule, eine Pizzeria, einen Schuhladen und 2 Dorfläden, die auch Sonntags ein paar Stunden auf haben. Der eine Dorfladen hat morgens ich glaube ab 5:30 Uhr auf (!!!), der andere beherbergt zusätzlich die Post, Partyservice und Angelladen auf geschätzt 60 qm.
Wir bewohnen jetzt fast das komplette Erdgeschoss eines Hauses, etwa 100 qm. Die Küche ist richtig groß, was absolut klasse ist, weil wir ja echt gerne kochen und backen. Die Dusche ist bodengleich und echt groß. Wir haben zwei Stellplätze und der Garten ist ungefähr so groß wie die Wohnung, was Joey total freut. Wenn ich aus dem Küchenfenster gucke, sehe ich die Kiefernwipfel von dem Wald nebenan. Die Sandkuhle ist 20 Meter weit weg - und Joey liebt sie, weil die zum Ballspielen total super ist und ab und zu wird sie als Endurostrecke benutzt.
Das Haus ist in einem Neubaugebiet mit vielen Kindern, die hier auf der Straße spielen, in der Sandkuhle oder auf dem Spielplatz gegenüber, der von den Eltern mit betreut wird. Ich finde das total toll - auch wenn ich echt froh bin, über mir keine trampelnden Kinder mit ebenso trampelnden Eltern mehr wohnen zu haben. Dafür gibt es jetzt Gregor, Kevin und Bami Goreng. Wer das sind? Erfahrt ihr später...
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Vielen Dank für den Kommentar. Er wird nicht sofort zu sehen sein, weil ich erst noch schauen möchte, ob es tatsächlich ein Kommentar ist oder ob es Werbung aus Nigeria und Co ist.